(19)
(11) EP 2 669 179 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.12.2013  Patentblatt  2013/49

(21) Anmeldenummer: 13169447.3

(22) Anmeldetag:  28.05.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B63C 9/20(2006.01)
G09F 17/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 29.05.2012 DE 202012101956 U

(71) Anmelder: Reichel, Wolfgang
23568 Lübeck (DE)

(72) Erfinder:
  • Reichel, Wolfgang
    23568 Lübeck (DE)

(74) Vertreter: Vonnemann, Gerhard et al
Mierswa Hamel Vonnemann Rechts- und Patentanwälte M 7, 14
DE-68161 Mannheim
DE-68161 Mannheim (DE)

   


(54) Lebensrettungs-Markierungsvorrichtung mit Fahne


(57) Die Erfindung betrifft eine Lebensrettungs-Markierungsvorrichtung mit wenigstens einem Schwimmkörper, der im Fall des Überbordgehens einer Person von einem Wasserfahrzeug in der Nähe der Person ins Wasser geworfen wird. Um das Auffinden von der im Wasser schwimmenden Person zu erleichtern ist vorgesehen, dass der Schwimmkörper eine Fahne (1) aufweist, die mindestens in Teilbereichen (4, 5, 6) ihrer Fläche reflektierend ausgebildet ist und/oder aktiv sichtbares Licht emittierend ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Lebensrettungs-Markierungsvorrichtung mit wenigstens einem Schwimmkörper, der im Fall des Überbordgehens einer Person von einem Wasserfahrzeug in der Nähe der Person ins Wasser geworfen wird, um das Auffinden von der im Wasser schwimmenden Person zu erleichtern.

[0002] Außerdem betrifft die Erfindung eine Fahne.

[0003] Aus der G 93 08 483.8 ist eine Lebensrettungs-Markierungsvorrichtung bekannt, die aus zwei Bojen besteht, die mit einer reflektierenden Leine verbunden sind. Diese Bojen dienen dazu ins Wasser geworfen zu werden, sobald eine Person über Bord gefallen ist. Damit die Bojen auch nachts erkennbar sind, ist vorgesehen, dass die Bojen durch ein Blitzlicht erkennbar sind. Um zu vermeiden, dass das Wasserfahrzeug die Leine, die die Bojen verbindet, überläuft und dadurch Schaden nimmt, wird vorgeschlagen, diese Leine reflektierend auszubilden.

[0004] Nachteilig an dieser Lebensrettungs-Markierungsvorrichtung ist, dass bei Erreichen der Batterielebensdauer, die Bojen in der Nacht nicht mehr erkennbar sind. Auch wenn Wasser in die Stromversorgung eindringt, kann es dazu führen, dass die Beleuchtung ausfällt.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die Sichtbarkeit des Lebensrettungsmittels bei Nacht zu verbessern.

[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Lebensrettungs-Markierungsvorrichtung mit wenigstens einem Schwimmkörper, der im Fall des über Bord gehens einer Person von einem Wasserfahrzeug in der Nähe der Person ins Wasser geworfen wird, um das Auffinden von der im Wasser schwimmenden Person zu erleichtern, dadurch gelöst, dass der Schwimmkörper mindestens eine Fahne aufweist, die mindestens in Teilbereichen ihrer Fläche reflektierend ausgebildet ist und/oder aktiv sichtbares Licht emittierend ausgebildet ist.

[0007] Außerdem wird die Aufgabe durch eine Fahne gelöst, die mindestens in Teilbereichen ihrer Fläche reflektierend ausgebildet ist und/oder aktiv sichtbares Licht emittierend ausgebildet ist.

[0008] Die reflektierenden Flächen sind auch bei wenig Licht in der Nacht gut sichtbar. Sobald eine aktive Lichtquelle die reflektierenden Bereiche trifft, sind derartig ausgebildete Fahnen aufgrund ihrer reflektierenden Bereiche unübersehbar. Darüber hinaus kann die Sichtbarkeit dadurch erhöht werden, dass die Fahne aktiv sichtbares Licht emittiert. Dies kann beispielsweise aufgrund von in die Fahne eingearbeiteten oder applizierten Leuchtioden geschehen oder flächig durch optische Flächenlichtstrahler wie O-LEDs (organic light emitting diods) .

[0009] Reflektierende Bereiche lassen sich vorteilhaft kostengünstig verwirklichen, wenn der reflektierende Bereich aus Glasgranulat beschichtetem Textil besteht.

[0010] Vorgefertigte und konfektionierte Muster können auffällig zusammengestellt werden, wenn der reflektierende Bereich aus streifenförmig reflektierenden flexiblem Flächenmaterial besteht.

[0011] Mit Vorteil wird der reflektierende Bereich mittels Heißkleber und/oder Nähten auf einen flächigen textilen Träger befestigt. Solche textile Träger sind geeignet, den mechanischen Belastungen im Wind zu widerstehen. Die Applikationen von reflektierenden Bereichen mittels Kleber, der bei einer Beschichtung des Materials durch Aufbringen von Druck und Wärme leicht auf dem textilen Träger zu befestigen ist, bildet eine bevorzugte Befestigungsweise. Zur Sicherheit kann der so positionierte Bereich zusätzlich durch Nähte gesichert werden. Als textiler Träger eignet sich sowohl ein Gelege als auch ein Vlies oder ein Gewebe. Ein textiler Träger kann im Sinne der Anmeldung auch eine geeignete Folie sein.

[0012] Besonders haltbar haben sich jedoch Gewebe als textiler Träger bewährt. In der Ausgestaltung, bei der die Fahne mindestens in Teilbereichen aktiv sichtbares Licht emittiert, ist es von Vorteil, wenn diese Teilbereiche der Fahne mit einer Stromversorgung verbunden sind.

[0013] Dazu können ganze textile Bereiche durch entsprechende Auswahl der Leitfähigkeit der Fäden und/oder des Nähmaterials als Stromleiter ausgebildet sein.

[0014] Wenn Leuchtmittel vorgesehen sind, die über Stromleiter der Fahne elektrisch versorgt werden, können beispielsweise auch in die Fahne eingearbeitete oder auf ihr applizierte LEDs oder O-LEDs, d.h. organische Leuchtmittel, flächig mit Strom versorgt werden. Mit Vorteil können als Stromleiter schichtförmige mit Silbernanofäden ausgerüstete Flächengebilde dienen oder die Leitfähigkeit durch Kohlenstoffnanoröhrchen die notwendige Leitfähigkeit erreichen.

[0015] Eine aufwendige Verkablung des Fahnenmastes mit Netzanschluss lässt sich vermeiden, wenn photovoltaische Elemente zur Speisung der Stromversorgung vorgesehen sind. Dazu können auch Teilbereiche der Fahne als photovoltaisch aktive Elemente ausgebildet sein. Diese fallen nicht auf. Feste Elemente können den optischen Gesamteindruck negativ beeinflussen.

[0016] Die Erfindung wird in einer Figur beispielshaft beschrieben.

[0017] Die einzige Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Fahne 1. Die Fahne 1 ist rechteckig geschnitten und trägt an ihren Kanten Säume 2. Zwei weitere Nähte 3 teilen die Fläche 1 in insgesamt drei Bereiche 4, 5 und 6. An der linken Kante ist ein oberer Befestigungspunkt 7 und ein unterer Befestigungspunkt 8 vorgesehen, die zur Befestigung der Fahne am Fahnenmast dienen und jeweils über Leiter 9, 10 mit den Polen einer Stromquelle 11 verbunden sind.

[0018] Der Bereich 4 der Fahne 1 ist elektrisch leitend ausgebildet, ebenso der Bereich 6, während der Bereich 5 entweder diskrete LEDs trägt, deren Anschlüsse 13 und 14 auf dem Potential der Bereiche 4 bzw. 6 liegen und aus diesen Bereichen mit der erforderlichen elektrischen Energie versorgt werden.

[0019] In alternativer Ausgestaltung kann beispielsweise auch der Bereich 5 als flächige O-LED 12 ausgebildet sein.

[0020] Die Säume 2 und Nähte 3 können alternativ oder zusätzlich auch reflektierend ausgerüstet sein. Dasselbe trifft auch auf die unterschiedlichen Bereiche 4, 5 und 6 zu. Zur reflektierenden Ausrüstung dienen pulverförmige Glasperlen, die oberflächig mit dem textilen Träger 15 verbunden werden. Auf diese Weise können Fahnen hergestellt werden, die unabhängig von der Stromversorgung weit sichtbar sind und durch auffällige Muster einen Beitrag zur Sicherheit oder auf See oder auch beispielsweise an Land als nächtliche Werbeträger dienen können.

[0021] In anderer Ausgestaltung sind die Bereiche 4 und 6 als photovoltaische Elemente, z.B. als organische Solarmodule, ausgebildet, die während der Tageszeit durch geeignete Verschaltung und Steuerung zum Aufladen der als Akkumulator ausgebildeten Stromquelle 11 dienen.
Bezugsziffernliste
1 Fahne
2 Säume
3 Nähte
4 Bereich, Teilbereich
5 Bereich, Teilbereich
6 Bereich, Teilbereich
7 oberer Befestigungspunkt
8 unterer Befestigungspunkt
9 Leiter
10 Leiter
11 Stromquelle
12 LED, O-LED, Leuchtmittel
13 Anschluss
14 Anschluss
15 textiler Träger



Ansprüche

1. Lebensrettungs-Markierungsvorrichtung mit wenigstens einem Schwimmkörper, der im Fall des Überbordgehens einer Person von einem Wasserfahrzeug in der Nähe der Person ins Wasser geworfen wird, um das Auffinden von der im Wasser schwimmenden Person zu erleichtern, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwimmkörper eine Fahne (1) aufweist, die mindestens in Teilbereichen (4, 5, 6) ihrer Fläche reflektierend ausgebildet ist und/oder aktiv sichtbares Licht emittierend ausgebildet ist.
 
2. Fahne (1), dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens in Teilbereichen (4, 5, 6) ihrer Fläche reflektierend ausgebildet ist und/oder aktiv sichtbares Licht emittierend ausgebildet ist.
 
3. Fahne (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der reflektierende Bereich (4, 5, 6) aus streifenförmigen reflektierenden flexiblen Flächenmaterial besteht und/oder der reflektierende Bereich aus mit Glasgranulat beschichtetem Textil besteht..
 
4. Fahne (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der reflektierende Bereich (4, 5, 6) mittels Heißkleber und/oder Nähten (3) auf einem flächigen textilen Träger (15) befestigt ist.
 
5. Fahne (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der textile Träger (15) als Gewebe ausgebildet ist.
 
6. Fahne (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilbereich (4, 5, 6) mit einer Stromversorgung verbunden ist.
 
7. Fahne (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass textile Bereiche (4, 5 und 6) und/oder Nähte (3) als Stromleiter (9, 10) ausgebildet sind.
 
8. Fahne (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Leuchtmittel (12) vorgesehen sind, die über Stromleiter (9, 10) elektrisch versorgt werden.
 
9. Fahne (1) insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass photovoltaische Elemente zur Speisung der Stromquelle (11) vorgesehen sind.
 
10. Fahne (1) insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Teilbereiche (4, 5, 6) als photovoltaisch aktive Elemente ausgebildet sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht