[0001] Die Erfindung betrifft einen Faltkarton nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ähnliche Faltkartonagen sind aus den nachfolgend aufgeführten Schutzrechten bekannt:
Das erloschene deutsche Gebrauchsmuster DE 80 23 796 U1 offenbart einen Präsentkarton für Flaschen mit einer nach innen einzuschlagenden
Verstärkungslasche 6, die an der Längswand 4 des Kartons angebracht ist (siehe Figur
1 und 2). Die an der Verstärkungslasche 6 angeschlossene Verlängerung 8 ist wenigstens
einmal in Längsrichtung zu einem doppelt liegenden Trennsteg 9 aufgefaltet. Zur spielfreien
Aufnahme von Weinflaschen mit geringeren Füllmengen ist je ein weiterer Knickfalz
12 mit Abstand auf beiden Seiten des Knickfalzes 11, der den Rand des Trennstegs 9
bildet, angeordnet. Zur Stabilisierung des Trennstegs 9 ist an einer Stegseite wenigstens
eine spitzwinklige Lasche 13 ausgestanzt. Die Lasche 13 wird nach dem Breitdrücken
des Stegteils nach innen eingedrückt, was eine Versteifung in Querrichtung bewirkt.
Durch die Doppellagigkeit des Trennstegs werden dessen stoßschützende Eigenschaften
verbessert.
[0003] Die japanische Offenlegungsschrift
JP 10139036 beschreibt einen Puffer zur Verpackung von Flaschen. Wie der Zeichnung auf der Titelseite
zu entnehmen ist, weist die Verpackungseinlage für zwei Flaschen nach der Faltung
hervorstehende Laschen 11 auf, die sich in einem Karton an dessen Innenwand abstützen
und den eingeschobenen Flaschen eine Pufferzone bieten.
[0004] Bei beiden Schriften ist von Nachteil, dass keine zuverlässige gegenseitige Beabstandung
der die Flaschen aufnehmenden Aufnahmeräume und damit eine entsprechende Federung
und Dämpfung gewährleistet ist.
[0005] Es besteht die Aufgabe, einen entsprechenden Faltkarton so weiterzubilden, dass er
bei einfacher Handhabung eine zuverlässige hohe Stabilisierung und einen guten Schutz
der darin transportierten Flaschen gewährleistet.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe mit dem kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die
begleitenden Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
Fig. 1: Eine perspektivische Darstellung eines Faltkartons im gebrauchsfähigen Zustand; und
Fig. 2: Einen Aufriss des in Fig. 1 dargestellten Faltkartons.
[0008] Der in Fig. 1 in gebrauchsfertigem Zustand und in Fig. 2 im Aufriss dargestellte
Faltkarton ist zur Aufnahme von drei nebeneinander angeordneten Flaschen, z. B. Weinflaschen,
in drei Aufnahmeräumen 1, 2 und 3 vorgesehen. Er besteht vollständig aus mehrlagigem
Pappkarton und weist einen einheitlichen in Fig. 2 dargestellten Aufriss auf. Es bedeutet,
dass der Faltkarton einstückig ist und nur durch Falt- und Steckvorgänge von dem in
Fig. 2 dargestellten Aufriss in die in Fig. 1 dargestellte gebrauchsfertige Kartonage
gebracht wird.
[0009] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, befinden sich zwischen den benachbarten Aufnahmeräumen
1 und 2 sowie 2 und 3 Trennwände, welche die Bezugszahlen 4, 5 bzw. 18, 21 tragen.
Die Trennwände sind, bis auf die weiter unten im Einzelnen zu erörternden Beabstandungen
im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet. Tatsächlich stehen sie unter einem
geringen Winkel von etwa 15° zueinander.
[0010] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist die an die erste Trennwand 4 des ersten Aufnahmeraums
1 angrenzende (obere) Seitenwand 6 einen Überstand 7 mit daran angeordneter Lasche
8 auf, wobei Überstand 7 und Lasche 8 parallel zu der Seitenwand 6 verlaufen und aus
der Trennwand 4 herausgenommen sind, welche eine entsprechende Ausnehmung 12 ausweist.
Die Lasche 8 greift hierbei in eine Ausnehmung 9 der der ersten Trennwand 4 gegenüberliegenden
zweiten Trennwand 5 des zweiten Aufnahmeraums 2 ein und der Rest des Überstands 7
liegt an der zweiten Trennwand 5 des zweiten Aufnahmeraums 2 so an, dass im oberen
Bereich der beiden Aufnahmeräume 1 und 2 ein der Breite des Überstands 7 entsprechender
Abstand erzwungen wird. Aus diesem Grunde verlaufen die Trennwände 4 und 5 auch nicht
exakt parallel zueinander, sondern schließend ein oben angesprochenen Winkel von etwa
15° miteinander ein.
[0011] Die Seitenwand 6 weist an ihrer dem Überstand 7 gegenüberliegenden Außenwand 10 einen
weiteren Überstand 11 auf, der zusammen mit einem Überstand 23, welcher aus der Bodenplatte
19 hervorsteht, einen Abstand zu der Innenseite eines (nicht dargestellten) Verpackungskartons
gewährleistet.
[0012] In ähnlicher Weise weist die obere Seitenwand 15 des dritten Aufnahmeraums 3, welcher
auf der anderen Seite des zweiten Aufnahmeraums 2 angeordnet ist, einen Überstand
16 mit einer Lasche 17 auf. Die Lasche 17 greift in eine entsprechende Ausnehmung
in der Seitenwand 18 des zweiten Aufnahmeraums 2 ein und der Überstand 16 stützt an
der Seitenwand 18 des zweiten Aufnahmeraums 2 ab und sorgt für einen Abstand zwischen
den Trennwänden 18 und 21 des zweiten bzw. dritten Aufnahmeraums. Auch diese Trennwände
18 und 21 schließen einen Winkel von etwa 15° miteinander ein.
[0013] In gleicher Weise wie die Überstände 11 und 23 sind auch im Bereich des dritten Aufnahmeraums
(nicht mit Bezugszahlen versehene) Überstände zur Abstützung des Faltkartons gegen
die Innenwand eines (nicht dargestellten) Verpackungskartons vorgesehen.
[0014] Alle Überstände 7 und 16 erstrecken sich über einen wesentlichen Teil der Länge der
Seitenwände, mindestens über deren Hälfte, vorzugsweise über etwa zwei Drittel bis
drei Viertel der Länge der Aufnahmeräume 1, 2, bzw. 3.
[0015] Der gesamte Faltkarton aus einem flächigen Aufriss, wie er in Fig. 2 dargestellt
ist, nur durch Falten und Stecken gebildet. Er weist eine Innenritzung 22 auf, welche
die Trennwände 18 und 21 voneinander trennt. An der Trennstelle zwischen den Trennwänden
4 und 5 ist die Aufrissstelle des Faltkartons.
[0016] Aufgrund der Abstützung der Aufnahmeräume 1, 2 bzw. 2, 3 voneinander, über die Überstände
7 und 16 wird auf zuverlässige Weise und ohne dass es eines entsprechenden zusätzlichen
Herstellungsvorgangs (außer des Zusammenfaltens des Faltkarton) bedarf, eine sichere
Beabstandung der benachbarten Aufnahmeräume 1, 2 und 3 zueinander gebildet. Aufgrund
der elastischen und federnden Eigenschaften des verwendeten Materials wird hierdurch
auch eine Federungs- und Dämpfungswirkung erzeugt. Diese wird fortgesetzt durch die
Überstände 11 und 23, mit welchen sich der Faltkarton gegenüber der Innenseite eines
Verpackungskartons abstützt.
[0017] Verglichen mit bekannten Faltkartonagen entsteht so der Vorteil einer automatischen
Abstützung des Faltkartons gegenüber der Innenseite des Verpackungskartons, verbunden
mit der automatischen gegenseitigen Federung und Dämpfung benachbarter Aufnahmeräume,
ohne dass hierzu besondere verfahrenstechnische Maßnahmen beim Zusammenfalten des
Kartons erforderlich wären.
1. Faltkarton für mindestens zwei, in nebeneinanderliegenden Aufnahmeräumen (1, 2) zu
verpackende Flaschen, wobei zwischen benachbarten Aufnahmeräumen (1, 2) zwei zueinander
beabstandete, erste und zweite Trennwände (4, 5) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine im wesentlichen senkrecht zu der ersten Trennwand (4) angeordnete
Seitenwand (6) eines Aufnahmeraums (1) einen auf die zweite Trennwand (5) gerichteten
Überstand (7) zur Beabstandung der beiden Trennwände (4, 5) zueinander aufweist.
2. Faltkarton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Überstand (7) eine noch weiter hervorstehende Lasche (8) zum Eingriff in eine
Ausnehmung (9) der zweiten Trennwand (5) aufweist.
3. Faltkarton nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Überstand (7) über mindestens die Hälfte der Länge der Seitenwand (6) erstreckt.
4. Faltkarton nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwand (6) an ihrer dem Überstand (7) gegenüberliegenden Außenwand (10) einen
weiteren Überstand (11) zur Abstützung gegen die Innenseite eines Verpackungskartons
aufweist.
5. Faltkarton nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Überstand (7, 11) eine der Fläche des Überstandes (7, 11) entsprechende Ausnehmung
(12, 13) in der Trennwand (4) bzw. Seitenwand (10) zugeordnet ist.
6. Faltkarton nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er, ausgehend von einem flächigen Aufriss, nur durch Faltvorgänge gebildet ist.
7. Faltkarton nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er drei Aufnahmeräume (1, 2, 3) aufweist, wobei die Seitenwände (6, 15) des ersten
bzw. dritten Aufnahmeraums (1, 3) jeweils mit Überständen (7, 16) und zugehörigen
Laschen (8, 17) zur Abstützung gegen die Trennwände (5, 18) des dazwischen liegenden,
zweiten Aufnahmeraums (2) aufweisen.