[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Dämmkeil zur Wärmedämmung einer Fensterbank
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung bezieht sich ferner auf
eine Fensterbank für einen Fensterrahmen eines Gebäudes
[0002] Zur Verbesserung der Wärmedämmung an Fenstern ist es bekannt, unter der Fensterbank
ein keilförmiges Profilstück aus Kunststoffmaterial anzubringen, welches eine Wärmebrücke
zwischen dem Inneren des Gebäudes und der Umgebung an der Fensterbank vermeidet. Als
Kunststoffmaterial für Dämmkeile kommen hochwertige Kunststoffe wie beispielsweise
ein geschlossenzelliger, strahlenvernetzter Partikel-Schaumstoff aus Polyethylen zu
Einsatz, welcher eine geringe Wasserabsorption und Wasserdampfdurchlässigkeit sowie
eine erhöhte Temperaturbeständigkeit besitzt. Solche hochwertigen Kunststoffmaterialien
sind indessen verhältnismäßig teuer. Zudem sucht der Markt nach ökologischen Alternativen
für nachhaltiges Bauen.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, einen Wärmedämmkeil zu schaffen,
welcher aus einfachem Kunststoffmaterial oder aus nachwachsenden Rohstoffen besteht
und daher in der Herstellung billiger und/oder umweltfreundlicher ist, gleichzeitig
aber wasserdicht und dampfdurchlässig ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruch
1 gelöst.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Dämmkeils nach der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 9.
[0006] Eine Fensterbank für einen Fensterahmen eines Gebäudes ist in dem nebengeordneten
Anspruch 10 angegeben.
[0007] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Fensterbank nach Anspruch 10 ergibt sich aus
den Unteransprüchen 11 bis 12.
[0008] Der erfindungsgemäße Dämmkeil weist einen keilförmigen Kern auf, welcher vorzugsweise
mit einer wind- und wasserdichten, aber dampfdiffusionsoffenen Membrane oder Folie
beschichtet ist. Anstelle einer Membrane bzw. Folie kann auch eine Beschichtung auf
Bitumen-oder Polyurethanbasis oder eine geeigneter Lackfarbe verwendet werden. Die
Beschichtung gewährleistet den erforderlichen Schutz des Kerns gegen Feuchte, insbesondere,
wenn der Kern beispielsweise aus Holzfasern besteht. Als Material für den Kern können
indessen auch einfache Kunststoffe aus beispielsweise Polyethylen oder Polyurethan
verwendet werden. Als Membrane kommt beispielsweise ein beschichtetes Vlies in Betracht,
das auf dem Kern durch Kleben, Schweißen und/oder mechanisch befestigt ist. Vorzugsweise
steht die Membrane an allen vier Seiten des Kerns über, so dass eine solcher Dämmkeil
mit den überstehenden Abschnitten seiner Membrane an dem unteren Fensterrahmen und
an den Seitenflächen der Mauerlaibung angeklebt werden kann Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, dass für Dämmkeile in Form einer Meterware der Überstand der Membrane
nur an den Längsseiten des Kerns vorgesehen wird, damit bei längeren Fensterfronten
ein Zusammenstoss von einzelnen Dämmkeilen möglich ist. Die Stöße können nach dem
Verlegen mit einem vorzugsweise selbstklebenden Folienstreifen aus demselben Material
wie die Membrane überklebt werden. Für die Abdichtung der seitlichen Stirnflächen
der endseitigen Dämmkeile zur Fensterlaibung hin kann beim Verlegen ein Klebeband
verwendet werden, beispielsweise ein Vlies mit einseitiger Klebebeschichtung, die
sowohl an den Stirnflächen des Dämmkeils als auch an der Wärmedämmung der Fensterlaibung
anklebt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die Membrane keinen Überstand
über den Kern hat und bündig mit den Seiten des keilförmigen Kerns abschließt.
[0009] Die Erfindung wird mit ihren weiteren Einzelheiten und Vorteilen an Hand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dämmkeils
mit einer an allen Seiten eines Kerns überstehenden Membrane, und
- Fig. 2
- einen vertikalen Schnitt durch eine mit dem erfindungsgemäßen Dämmkeil gedämmte Fensterbank.
[0010] Der in Fig. 1 als Beispiel dargestellte Dämmkeil 1 nach der Erfindung umfasst einen
keilförmigen Kern 10 mit einer horizontalen Grundfläche 11, einer Schrägfläche 12,
zwei keilförmigen Stirnflächen 13 und zwei rechteckförmigen Stirnflächen 14. Auf der
Schrägfläche 12 ist eine wind-und wasserdichte, aber dampfdiffusionsoffene Membrane
20 befestigt, beispielsweise durch Kleben, Schweißen und/oder mechanische Mittel.
Die Membrane 20 steht im dargestellten Beispielsfall an allen vier Seiten des Kerns
10 über, wodurch überstehende Abschnitte 21, 22, 23 und 24 der Membrane 20 gebildet
werden. Diese Ausführungsform eignet sich für Dämmkeile, die werksseitig konfektioniert
sind.
[0011] Der keilförmige Kern 10 besteht vorzugsweise aus Holz oder Holzfasern oder einem
anderen nachwachsenden Rohstoff wie beispielsweise Hanfschäben oder Hanffasern. Die
Fasern werden beispielsweise in ein flüssiges Kunstharz eingemischt und dann unter
hohem Druck und hoher Temperatur zu einer Dämmplatte verpresst. Ein derart hergestellter
Kern 10 weist eine hohe Druckfestigkeit auf, ist diffusionsoffen, umweltverträglich
und recyclingfähig. Als Kern 10 kommen auch Schaumkunststoffe, beispielsweise Polyurethanhartschäume
in Betracht.
[0012] Die Membran 20 besteht vorzugsweise aus beschichtetem Vlies, beispielsweise Polyestervlies,
das mit einem Kunststoff beschichtet ist.
[0013] In Fig. 2 ist eine schräg nach außen verlaufende Fensterbank 30 im Schnitt gezeigt,
die am unteren Rahmenteil eines Fensterrahmens 40 befestigt ist. Der Fensterrahmen
40 ist in die Laibung eines Gebäudes eingesetzt, dessen Mauerwerk 50 im dargestellten
Beispielsfall mit einer vorgehängten Fassadenverkleidung 60 geschützt ist. Zwischen
der Fassadenverkleidung 60 und dem Mauerwerk 40 befindet sich eine Wärmeisolation
70, beispielsweise aus Polystyrol, die auf dem Mauerwerk 50 aufgeklebt ist. Bei Verwendung
einer auf der Außenseite des Mauerwerks 50 aufgeklebten Plattenware als Wärmeisolation
70, die gleichzeitig als Putzträger einen Außenputz dient, kann auf die Fassadenverkleidung
60 verzichtet werden. Die Fensterbank 30 deckt den freiliegenden Abschnitt des Mauerwerks
40 und den freiliegenden Scheitel der Wärmeisolation 70 gegen das Eindringen von Regen
und Schnee ab. Zwischen der Unterseite der Fensterbank 30 sowie dem freiliegenden
Abschnitt des Mauerwerks 40 und dem freiliegenden Scheitel der Wärmeisolation 70 ist
der erfindungsgemäße Wärmedämmkeil 1 eingesetzt, welcher eine Wärmebrücke zwischen
dem Inneren des Gebäudes und der Außenseite vermeidet. Der Wärmedämmkeil 1 ist derart
gestaltet, dass seine Schrägfläche 12 in der für Fensterbänke 30 gängigen Neigung
zugeschnitten wird, wobei sich die Höhe des Dämmkeils 1 nach der erforderlichen Ausladung
richtet, die wiederum abhängig ist von der auszuführenden Stärke der Wärmedämmung
70.
[0014] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist der Abschnitt 21 der Membrane 20, welcher über
die rückwärtige Längsseite des Kerns 10 übersteht, nach oben gebogen und an dem Fensterrahmen
40 befestigt, vorzugsweise angeklebt. Der Abschnitt 22 der Membrane 20, welcher über
die vordere Längsseite des Kerns 10 übersteht, ist nach unten gegen die vordere Stirnfläche
14 des Kerns 10 und gegen die Fassadenverkleidung 60 oder gegen die Wärmeisolation
70 umgebogen und dort befestigt, beispielsweise angeklebt. Die seitlichen Abschnitte
23, 24 der Membran 20, welche über die keilförmigen Stirnflächen 13 des Kerns 10 überstehen,
sind in nicht gezeigter Weise an den gegebenenfalls mit einer Wärmeisolation versehenen
Seitenflächen der Fensterlaibung befestigt, vorzugsweise angeklebt. Vorzugsweise sind
die Anschlüsse der Abschnitte 22, 23 und 24 der Membrane 20 mit einem Membrankleber
an der Wärmeisolation 70 des Mauerwerks 50 und an der Fensterlaibung angeklebt.
[0015] Für Dämmkeile 1, die als Meterware im Großhandel angeboten werden und bei ihrer Verlegung
aneinander gestoßen werden, ist ein Überstand der Membrane 20 nur an den Längsseiten
des Kerns 10 vorgesehen, so dass die keilförmigen Stirnflächen 13 an den Enden des
Kerns 10 frei bleiben. Die Stöße werden nach dem Verlegen der aneinander stoßenden
Dämmkeile 1 zur Abdichtung mit einem vorzugsweise selbstklebenden Folienstreifen aus
demselben Material wie die Membrane 20 überklebt. Für die Abdichtung der keilförmigen
Stirnflächen 13 zu den Seitenflächen der Fensterlaibung hin kann beim Verlegen ein
Klebeband verwendet werden, beispielsweise ein Vlies mit einseitiger Klebebeschichtung,
die sowohl an der Membrane 20 des Dämmkeils 1 als auch an der Wärmeisolation der Fensterlaibung
anklebt.
[0016] Es versteht sich, dass anstelle einer Membrane 20 auch eine Beschichtung des Kerns
10 mit denselben Eigenschaften wie die Membrane 20 verwendet werden kann, beispielsweise
eine Schicht auf Bitumen- oder Polyurethanbasis oder ein geeigneter Farblack.
1. Dämmkeil zur Wärmedämmung einer Fensterbank, gekennzeichnet durch einen keilförmigen Kern (10) und eine auf einer Schrägfläche (12) des Kerns (10)
angebrachte, wind-und wasserdichte sowie dampfdiffusionsoffene Beschichtung.
2. Dämmkeil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Beschichtung des Kerns (10) eine Membrane (20) vorgesehen ist, welche an allen
vier Seiten des Kerns (10) unter Ausbildung von überstehenden Abschnitten (21, 22,
23 und 24) übersteht.
3. Dämmkeil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Beschichtung des Kerns (10) eine Membrane (20) vorgesehen ist, welche an den
Längsseiten des Kerns (10) übersteht.
4. Dämmkeil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Beschichtung des Kerns (10) eine Membrane (20) vorgesehen ist, welche bündig
mit den Seiten des Kerns (10) abschließt.
5. Dämmkeil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der keilförmige Kern (10) aus Holz oder einem Holzfaserstoff oder einem anderen nachwachsenden
Rohstoff besteht.
6. Dämmkeil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der keilförmige Kern (10) aus einem Schaumkunststoff besteht.
7. Dämmkeil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Schaumkunststoff ein Polyurethanhartschaum vorgesehen ist.
8. Dämmkeil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Beschichtung des Kerns (10) eine Schicht auf Bitumen- oder Polyurethanbasis vorgesehen
ist
9. Dämmkeil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Beschichtung des Kerns (10) ein Farblack vorgesehen ist.
10. Fensterbank (30) für einen Fensterrahmen (40) eines Gebäudes, wobei die Fensterbank
(30) mit einem Wärmedämmkeil nach einem der Ansprüche 2 oder 3 gedämmt ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abschnitt (21) der Membrane (20), welcher über eine rückwärtige Längsseite des
Kerns (10) übersteht, nach oben gebogen und an dem Fensterrahmen (40) befestigt ist,
dass ein Abschnitt (22) der Membrane (20), welcher über eine vordere Längsseite des
Kerns (10) übersteht, ist nach unten gegen eine vordere Stirnfläche (14) des Kerns
(10) und gegen eine Fassadenverkleidung (60) oder gegen eine äußere Wärmeisolation
(70) des Mauerwerks (50) des Gebäudes umgebogen und dort befestigt ist.
11. Fensterbank nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass seitliche Abschnitte (23, 24) der Membran (20), welche über keilförmige Stirnflächen
(13) des Kerns (10) überstehen, an den gegebenenfalls mit einer Wärmeisolation versehenen
Seitenflächen einer Fensterlaibung des Mauerwerks (50) befestigt sind.
12. Fensterbank nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlüsse der Abschnitte (22, 23 und 24) der Membran (20) an der Wärmeisolation
(70) des Mauerwerks (50) und an der Fensterlaibung sind mit einem Membrankleber versehen