[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufnehmen und Lagern eines
Behälters, insbesondere eines Druckbehälters, Tanks oder Hochdrucktanks, zum Aufnehmen,
Speichern und Abgeben von gasförmigen, flüssigen und festen Medien, eine Lageranordnung
und deren Verwendung.
[0002] Derartige Vorrichtungen und Lageranordnungen sind allgemein bekannt. Auf dem Gebiet
der Luft- und Raumfahrt ist es derzeit üblich, einen Behälter, insbesondere einen
Druckbehälter, wie einen Tank oder Hochdrucktank, zum Aufnehmen, Speichern und Abgeben
von gasförmigen, flüssigen und festen Medien mit einem Mantel und einem an dem Mantel
integral angebrachten Lagerzapfen oder Tankstutzen mittels einer Lageranordnung polar,
d.h. an den Lagerzapfen oder Tankstutzen, die vorzugsweise an den Polen auf der Längsachse
des Behälters angeordnet sind, aufzuhängen. Die Lageranordnung umfasst ein sogenanntes
Festlager und ein sogenanntes Loslager. Das Festlager ist oft als Kugelgelenklager
oder als starrer Flansch ausgebildet. Das Loslager ist axial verschieblich, um Längenänderungen
des Behälters bei verschiedenen Innendrücken und Temperaturen aufzunehmen. Zu diesem
Zweck besteht das Loslager typischerweise aus einer Kombination eines zylindrischen
Gleitlagers mit einem sphärischen Lager. Das zylindrische Gleitlager nimmt den Lagerzapfen
oder Tankstutzen axial verschieblich auf. Das sphärische Lager wiederum stützt das
Gleitlager an einer Rahmenstruktur ab und vermeidet ein Verkanten des Gleitlagers.
Allerdings hat sich ein solches Loslager aufgrund seiner konstruktiven Ausgestaltung
insgesamt als verhältnismäßig nachteilig erwiesen. Dieses Loslager weist infolge der
Kombination aus Gleitlager und sphärischem Lager sowie der daraus resultierenden Vielzahl
von einzelnen Bauelementen zunächst eine ausgesprochen aufwendige Bauweise von verhältnismäßig
hohem Gewicht auf. Durch die vorhandenen zwei Lagerspalte zwischen dem Lagerzapfen
oder Tankstutzen und dem Gleitlager einerseits und dem Gleitlager und dem sphärischen
Lager andererseits tritt bei dynamischer Belastung ein sogenanntes Klappern auf, das
schnell zu einer erheblichen Beanspruchung und Beschädigung mit Partikel-Emission
führt. Durch Gleitbewegungen an den Kontaktflächen wird zusätzlich Abrieb erzeugt.
Die Trockenschmierung des Gleitlagers wird teilweise abgenutzt, wodurch Reibrost entsteht.
Aus diesen beiden Gründen kann das Gleitlager während Abnahmetests unter Umständen
schwergängiger werden. Darüber hinaus entstehen bei Versagen des Gleitsitzes Axialkräfte,
die aus den hohen Steifigkeiten des Behälters und seiner Aufhängung resultieren. Aufgrund
der schwer vorhersagbaren Reibkoeffizienten unterliegen die Kräfte einer großen Variation.
Weiterhin muss dieses Loslager mit Original-Teilen zu dessen Qualifikation und Abnahme
verschiedentlichen Vibrationstests unterzogen werden. Allerdings haben sich derartige
Vibrationstests für dieses Loslager in der Praxis als nur bedingt geeignet herausgestellt.
Zum einen ist die Aussagekraft von Vibrationstests über dieses Loslager unpräzise,
da unterschiedliche Spaltmaße innerhalb der Lagertoleranzen die Lateral-Eigenfrequenzen
wesentlich beeinflussen. Zum anderen werden Vibrationstests im Allgemeinen mit horizontal
gelagertem Behälter, d.h. mit horizontal ausgerichteter Längsachse, durchgeführt.
Falls der Behälter im Betrieb oder Flugeinsatz vertikal orientiert ist, entstehen
durch die Reibung im Gleitlager unerwünschte Kopplungen von Freiheitsgraden und damit
zusätzliche Belastungen, die mit denjenigen in den Vibrationstests nicht, allenfalls
nur näherungsweise vergleichbar sind. Ein weiterer Nachteil besteht für den Anwender
und Kunden darin, ein Loslager, das fabrikneu ist oder das den Vibrationstests unterzogen
wurde und somit Gebrauchsspuren und eine damit verbundene niedrigere (Rest-)Lebensdauer
aufweist, für den Betrieb oder Flugeinsatz zu verwenden. Schließlich gestaltet sich
die Herstellung und Montage dieses Loslagers aufwendig.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Aufnehmen und Lagern eines Behälters, insbesondere eines Druckbehälters, Tanks oder
Hochdrucktanks, zum Aufnehmen, Speichern und Abgeben von gasförmigen, flüssigen und
festen Medien zur Verfügung zu stellen, mit welcher sich die obigen Nachteile verhindern
lassen, welche mithin konstruktiv besonders einfach, zugleich kompakt und stabil sowie
sehr leichtbauend ist, einen schmiermittel-, partikel- und verschleißfreien Betrieb
ermöglicht sowie eine ausgesprochen exakte Prognostizierbarkeit des Betriebsverhaltens
der Vorrichtung anhand eines zu ermittelnden Testverhaltens zulässt, eine hohe Dauerfestigkeit
aufweist und in der Herstellung ausgesprochen kostengünstig ist, eine Lageranordnung
vorzusehen und deren Verwendung bereitzustellen.
[0004] Diese Aufgabe wird in vorrichtungstechnischer Hinsicht auf überraschend einfache
Weise durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Durch die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufnehmen und Lagern
eines Behälters, insbesondere eines Druckbehälters, Tanks oder Hochdrucktanks, zum
Aufnehmen, Speichern und Abgeben von gasförmigen, flüssigen und festen Medien mit
einem Mantel und einem an dem Mantel integral angebrachten Lagerzapfen oder Tankstutzen,
umfassend ein an einer Rahmenstruktur befestigbares Halteelement und ein von dem Halteelement
aufnehmbares membranförmiges Lagerelement, das den Lagerzapfen oder Tankstutzen des
Behälters axial elastisch aufnimmt und derart quersteif ausgebildet ist, dass von
dem Behälter erzeugte mechanische Querkräfte und/oder Torsionsmomente über den Lagerzapfen
oder Tankstutzen auf das Halteelement übertragbar sind, wird eine besonders einfache,
zudem kompakte und stabile Bauweise der Vorrichtung von verhältnismäßig geringem Gewicht
erreicht. Ferner lässt sich der Hebelarm zwischen Behälter und Längsachse des Behälters
wesentlich verringern, was für die erfindungsgemäße Vorrichtung zusätzlich strukturmechanische
Vorteile hinsichtlich der Masse mit sich bringt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
stellt eine loslagerseitige Lagerung eines Behälters zur Verfügung, die axiale Verformungen
des Behälters bei geringen Axialkräften ohne Gleitflächen oder Lagerspalte ermöglicht.
Die Lagerung hat eine definierte, niedrige Axialsteifigkeit und eine wesentlich höhere
Quersteifigkeit. Darüber hinaus ist ein schmiermittel-, partikel- und verschleißfreier
Betrieb ermöglicht. So wird kein Schmiermittel benötigt und werden keine Partikel
generiert. Ein Verschleiß der Vorrichtung wird hierdurch verhindert, zumindest erheblich
reduziert. Aufgrund der Reibungs-und Partikelfreiheit eignet sich die vorliegende
Vorrichtung zudem in sehr vorteilhafter Weise für einen Einsatz in besonders reinen
bzw. sauberen Umgebungen, wie zum Beispiel im Vakuum oder in einem Reinraum. Des Weiteren
ist es möglich, das Betriebsverhalten der Vorrichtung anhand des Testverhaltens einfach,
effektiv und exakt vorherzubestimmen und zu prüfen, da störende Einflüsse, wie Spiel,
Ausschlagen, Klappern, Fressen oder Kraft-Variationen aus dem Reibkoeffizienten, bei
der Vorrichtung nach der Erfindung beseitigt sind. Vielmehr sind nur gleichmäßige
und damit im Vorhinein kalkulierbare Eigenschaften vorhanden, auch selbst bei großen
Änderungen der Umgebung, wie Temperatur oder Vakuum. Damit einhergehend ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung auch unter Umgebungsbedingungen einsetzbar, die für Lager allgemein nicht
mehr oder allenfalls wenig geeignet sind. Zugleich ist eine Auslegung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auf Dauerfestigkeit möglich, und zwar ohne Überdimensionierung, wie dies
bei Loslagern im Stand der Technik erforderlich ist. Gleichermaßen weist die erfindungsgemäße
Vorrichtung den zusätzlichen wesentlichen Vorteil auf, eine Linearbewegung in Achsrichtung
mit geringen Kräften sicherzustellen, gleichzeitig aber Kräfte in die beiden Lateralrichtungen
und/oder Momente oder Torsionsmomente bei Rotation des Behälters um die Längsachse
aufzunehmen. Ein weiterer Vorteil ergibt sich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
durch deren besonders einfache konstruktive Ausgestaltung und unmittelbare Anordnung
an bzw. auf dem Lagerzapfen oder Tankstutzen. Beides erleichtert dem Anwender und
Kunden die Einbindung dieses konstruktiven Parts in die Gesamtkonstruktion, wodurch
sich zusätzlich die Entwicklungszeit verkürzen und der Entwicklungsaufwand sowie das
Entwicklungsrisiko verringern lassen. Nicht zuletzt hieraus resultierend gestaltet
sich die Herstellung des erfindungsgemäßen Behälters einfach und wenig arbeitsintensiv
und ist somit ausgesprochen kostengünstig.
[0006] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Ansprüchen
2 bis 15 beschrieben.
[0007] In vorteilhafter Weise ist das Halteelement nach Anspruch 2 rotationssymmetrisch,
achsensymmetrisch oder punktsymmetrisch ausgebildet. Hierdurch lässt die erfindungsgemäße
Vorrichtung an beliebige, zudem unterschiedlichste konstruktive Vorgaben, anzutreffende
geometrische und/oder räumliche Gegebenheiten, etc. individuell anpassen.
[0008] Darüber hinaus ist das Halteelement vorzugsweise ein- oder mehrteilig ausgebildet
und zur Aufnahme des membranförmigen Lagerelementes rotationssymmetrisch oder achsensymmetrisch
oder punktsymmetrisch um das membranförmige Lagerelement herum angeordnet.
[0009] Von besonders großer Bedeutung für eine ausgesprochen einfache und damit kostengünstige
Bauweise zum einen und eine hohe Stabilität und Funktionszuverlässigkeit in mechanischer
Hinsicht zum anderen sind die Merkmale des Anspruchs 3. Danach ist das Halteelement
im Wesentlichen topf- oder becherförmig ausgebildet.
[0010] Die Maßnahmen des Anspruchs 4 ermöglichen gleichermaßen eine ausgesprochen einfache
und damit kostengünstige Bauweise und eine hohe Funktionszuverlässigkeit der gesamten
Vorrichtung in mechanischer Hinsicht. Demnach ist das von dem Halteelement aufnehmbare
membranförmige Lagerelement im Wesentlichen rotationssymmetrisch, insbesondere kreisförmig
oder kreisringförmig, ausgebildet.
[0011] Anstelle einer rotationssymmetrischen Ausbildung kann erfindungsgemäß ebenso vorgesehen
sein, das von dem Halteelement aufnehmbare membranförmige Lagerelement nicht-rotationssymmetrisch,
insbesondere dreieckig, viereckig, quadratisch oder rechteckig, trapezförmig oder
polygonförmig und/oder als Kombination daraus, geschlitzt oder in Sternform, auszubilden.
[0012] Des Weiteren ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das membranförmige Lagerelement
nach Anspruch 5 im Wesentlichen ebenflächig ausgebildet ist.
[0013] Alternativ dazu kann es nach Anspruch 6 auch von Vorteil sein, das membranförmige
Lagerelement vorzugsweise schalenförmig, insbesondere halbkugelförmig, kugelkappenförmig,
kalottenförmig, ellipsoidkalottenförmig, konisch, elliptisch, in Cassini-Form oder
mit anderen Querschnittsformen auszubilden, auch wenn auf diese Weise eine gewisse
Reduzierung der Steifigkeit in Querrichtung in Kauf zu nehmen wäre.
[0014] Vorzugsweise liegt es im Rahmen der Erfindung, dass das membranförmige Lagerelement
nach Anspruch 7 mit wenigstens einer, insbesondere rotationssymmetrisch ausgebildeten,
Sicke oder dergleichen versehen ist. Die wenigstens eine Sicke dient zur Reduzierung
der Axialsteifigkeit und ermöglicht einen Axialweg bzw. eine Ausdehnung oder ein Zusammenziehen
des Behälters samt Lagerzapfen oder Tankstutzen in axialer Richtung.
[0015] In diesem Zusammenhang ist die wenigstens eine Sicke des membranförmigen Lagerelementes
teilweise oder vollständig umlaufend ausgebildet.
[0016] Darüber hinaus liegt es im Rahmen der Erfindung, dass das membranförmige Lagerelement
an dem Halteelement und/oder an dem Lagerzapfen oder Tankstutzen des Behälters lösbar
oder unlösbar befestigt ist.
[0017] Das membranförmige Lagerelement ist an dem Halteelement und/oder an dem Lagerzapfen
oder Tankstutzen des Behälters nach Anspruch 8 mittels einer Klemm- oder Schraubverbindung
befestigt und/oder, insbesondere mittels Heftung oder Punktung, ganz bevorzugt mit
durchgehender Schweißnaht, angeschweißt. Hierdurch lässt sich die Herstellung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung noch zusätzlich vereinfachen und damit weniger arbeits-,
zeit- und letztlich und kostenintensiv gestalten. Durch die Klemm- oder Schraubverbindung
ist zudem ein Austausch des membranförmigen Lagerelementes zu Reparaturzwecken etc.
ermöglicht.
[0018] Entsprechend den Maßnahmen des Anspruchs 9 ist das membranförmige Lagerelement in
zweckmäßiger Weise mit einem äußeren Umfangsbereich an dem Halteelement, insbesondere
an dessen dem Behälter zugewandten Umfangsrand, befestigt.
[0019] Vorzugsweise ist das membranförmige Lagerelement nach Anspruch 10 mit einem inneren
Umfangsbereich an dem Lagerzapfen oder Tankstutzen des Behälters unmittelbar oder
mittelbar über ein weiteres Halteelement befestigt.
[0020] Dabei ist es zweckmäßig, dass das weitere Halteelement nach Anspruch 11 mit dem inneren
Umfangsbereich des membranförmigen Lagerelementes verbunden, insbesondere verschweißt,
ist.
[0021] Zusätzlich ist erfindungsgemäß nach Anspruch 12 vorgesehen, dass das membranförmige
Lagerelement an dem Halteelement und/oder an dem Lagerzapfen oder Tankstutzen des
Behälters gegen Verdrehung, insbesondere mittels eines Stiftes oder Bolzens, gesichert
ist.
[0022] Von besonders großem Interesse für eine erhebliche Vereinfachung der Bauweise sind
weiterhin die konstruktiven Maßnahmen des Anspruchs 13, wonach das von dem Halteelement
aufnehmbare membranförmige Lagerelement wenigstens eine Membran umfasst.
[0023] Vorzugsweise umfasst das membranförmige Lagerelement nach Anspruch 14 zwei oder mehr
Membranen, wobei jeweils zwei zueinander benachbarte Membranen voneinander durch einen
Zwischenraum beabstandet. Anstelle einer solchen Anordnung mit einem gegenseitigen
Abstand können die jeweils zwei zueinander benachbarten Membranen flächenbündig zueinander
angeordnet sein, befinden sich somit in gegenseitigem Kontakt.
[0024] Entsprechend den konstruktiven Merkmalen des Anspruchs 15 ist in dem Zwischenraum
zwischen zwei jeweils zueinander benachbarten Membranen des membranförmigen Lagerelementes
vorzugsweise Luft oder ein Dämpfungsmedium angeordnet. Alternativ kann an den Zwischenraum
zwischen zwei jeweils zueinander benachbarten Membranen des membranförmigen Lagerelementes
ein Vakuum angelegt sein.
[0025] In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, das Dämpfungsmedium aus Gummi oder einem
offen- oder geschlossenporigen Polymer-Schaum, insbesondere aus Polyurethan, Polyethylen
oder Epoxidharzen, auszubilden.
[0026] Weiter ist das Halteelement vorzugsweise an der Rahmenstruktur lösbar, insbesondere
mittels Schraubverbindung oder Schrauben, oder unlösbar - zum Beispiel durch Verschweißen
- befestigbar, kann jedoch ebenso mit der Rahmenstruktur integral ausgebildet sein.
[0027] Das Halteelement und/oder das membranförmige Lagerelement und/oder die Membran/en
und/oder das weitere Halteelement ist/sind vorzugsweise leichtbauend ausgebildet.
[0028] Darüber hinaus ist/sind das Halteelement und/oder das membranförmige Lagerelement
und/oder die Membran/en und/oder das weitere Halteelement vorteilhafterweise aus einem
hochfesten Material gebildet.
[0029] Zweckmäßigerweise ist/sind das Halteelement und/oder das membranförmige Lagerelement
und/oder die Membran/en und/oder das weitere Halteelement dabei wenigstens teilweise
aus Metall, insbesondere aus Stahl, Edelstahl, Aluminium, Titan, einer Legierung daraus
und/oder aus Kunststoff, insbesondere aus Polyimid (PI), Polyoximethylen (POM) oder
Polytetrafluorethylen (PTFE), mit oder ohne Aramid-, Glas-, Kohlen-, Nylon-, Polyethylen-
und/oder Polyesterfaserverstärkung, und/oder einer Kombination daraus gebildet.
[0030] Diese Aufgabe wird in anordnungstechnischer Hinsicht auf überraschend einfache Weise
durch die Merkmale des Anspruchs 16 gelöst.
[0031] So ist erfindungsgemäß vorgesehen, eine Lageranordnung mit einer Vorrichtung zum
Aufnehmen und Lagern eines Behälters nach der Erfindung (Loslager) zusammen mit einer
Vorrichtung zum Aufnehmen und festen Lagern des Behälters (Festlager) vorzusehen,
die einem von dem Lagerzapfen oder Tankstutzen beabstandeten und an dem Mantel integral
angeordneten Lagerzapfen oder Tankstutzen zugeordnet ist, wobei die zwei Vorrichtungen
auf einer gemeinsamen Längsachse des Behälters angeordnet sind.
[0032] Schließlich liegt es noch im Rahmen der Erfindung, die erfindungsgemäße Vorrichtung
oder Lageranordnung nach Anspruch 17 zum Aufnehmen und Lagern eines Behälters, insbesondere
eines Druckbehälters, Tanks oder Hochdrucktanks, zum Aufnehmen, Speichern und Abgeben
von gasförmigen, flüssigen und festen Medien, insbesondere von kryogenen Fluiden,
vorzugsweise von Sauerstoff und Wasserstoff, in Fahrzeugen, insbesondere in Luftfahrzeugen
oder Fluggeräten der Luft- und Raumfahrt, vorzugsweise in Flugzeugen und Raumflugkörpern,
insbesondere in Wasserfahrzeugen, vorzugsweise in einem U-Boot oder Luftkissenfahrzeug
(Hovercraft), oder insbesondere in Landfahrzeugen, vorzugsweise in einem Personenkraftwagen,
Lastkraftwagen oder Wohnmobil, zu verwenden.
[0033] Ganz besonders eignet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung oder Lageranordnung zum
Aufnehmen und Lagern eines Behälters, insbesondere eines Druckbehälters, Tanks oder
Hochdrucktanks, zum Aufnehmen, Speichern und Abgeben von gasförmigen, flüssigen und
festen Medien, in Luftfahrzeugen oder Fluggeräten der Luft- und Raumfahrt, vorzugsweise
in Flugzeugen und Raumflugkörpern, Raketen und/oder Satelliten, oder in besonders
reinen oder sauberen Umgebungen, insbesondere im Vakuum oder in einem Reinraum.
[0034] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeichnungen.
Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische, teilweise abgebrochene perspektivische Ansicht einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung zwischen einem Behälter und einer
Rahmenstruktur,
- Fig. 2
- eine schematische, teilweise abgebrochene Längsschnittansicht durch eine Ausführungsform
der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung nach der Fig. 1, in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 3
- eine schematische, teilweise abgebrochene perspektivische Draufsicht auf die Ausführungsform
der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung nach der Fig. 1, und
- Fig. 4 und 5
- schematische, teilweise abgebrochene Querschnittsansichten durch zwei Ausführungsformen
von erfindungsgemäß ausgebildeten membranförmigen Lagerelementen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, in nochmals vergrößerter Darstellung.
[0035] Bei der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung 10 zum Aufnehmen und Lagern eines Behälters 12, insbesondere eines Druckbehälters,
Tanks oder Hochdrucktanks, sind einander entsprechende, gleiche Bauteile jeweils mit
identischen Bezugsziffern versehen.
[0036] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zum Aufnehmen und Lagern des Behälters 12, insbesondere
des Druckbehälters, Tanks oder Hochdrucktanks, zum Aufnehmen, Speichern und Abgeben
von gasförmigen, flüssigen und festen Medien, insbesondere von kryogenen Fluiden,
vorzugsweise von Sauerstoff und Wasserstoff, findet in Fahrzeugen, insbesondere in
Luftfahrzeugen oder Fluggeräten der Luft- und Raumfahrt, vorzugsweise in Flugzeugen
und Raumflugkörpern, insbesondere in Wasserfahrzeugen, vorzugsweise in einem U-Boot
oder Luftkissenfahrzeug (Hovercraft), oder insbesondere in Landfahrzeugen, vorzugsweise
in einem Personenkraftwagen, Lastkraftwagen oder Wohnmobil, Verwendung. In ganz besonderem
Maße lässt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 in Luftfahrzeugen oder Fluggeräten
der Luft- und Raumfahrt, vorzugsweise in Flugzeugen und Raumflugkörpern, Raketen und/oder
Satelliten, oder in besonders reinen oder sauberen Umgebungen, insbesondere im Vakuum
oder in einem Reinraum, einsetzen.
[0037] Wie in der Fig. 1 dargestellt ist, ist die Vorrichtung 10 nach der Erfindung zwischen
dem Behälter 12 und einer schematisch dargestellten Rahmenstruktur 14 angeordnet.
Der Behälter 12 umfasst einen Mantel 16 und einen an dem Mantel 16 integral angebrachten
Lagerzapfen 18 oder Tankstutzen. Der Lagerzapfen 18 oder Tankstutzen ist an einem
von den zwei Polen des Mantels 16 des Behälters 12 angeordnet, wobei die Längsachse
20 des Lagerzapfens 18 mit der Längsachse 22 des Behälters 12 zusammenfällt, d.h.
beide Längsachsen 20, 22 bilden eine einzige, gemeinsame Längsachse.
[0038] Die Rahmenstruktur 14 kann beispielsweise ein Teil einer Satellitenstruktur sein,
die in Sandwich-Bauweise ausgestaltet ist.
[0039] Bei der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform ist die Vorrichtung 10 an der
Rahmenstruktur 14 mittels eines zwischengeordneten Haltewinkels 24 oder dergleichen
befestigt. Die Vorrichtung 10 ist bei der Ausführung nach den Fig. 1 und 2 mit dem
Haltewinkel 24 über Schrauben 26 verschraubt.
[0040] Die Vorrichtung 10 nach der Erfindung umfasst ein Halteelement 28, das bei der in
den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
Weiterhin ist das Halteelement 28 vorzugsweise einteilig gehalten. Das Halteelement
28 ist insbesondere im Wesentlichen topfförmig, becherförmig oder weist eine damit
vergleichbare, ähnliche Form auf. Bei der gezeigten Ausführung der Fig. 1 und 2 ist
das Halteelement 28 und damit die Vorrichtung 10 über den Haltewinkel 24 an der Rahmenstruktur
14 befestigbar.
[0041] Darüber hinaus weist die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 ein membranförmiges Lagerelement
30 auf, das von dem Halteelement 28 aufnehmbar ist. Das Halteelement 28 ist dabei
rotationssymmetrisch um das membranförmige Lagerelement 30 herum angeordnet. Das membranförmige
Lagerelement 30 nimmt den Lagerzapfen 18 des Behälters 12 axial elastisch auf, insbesondere
mit niedriger Steifigkeit. Vorzugsweise nimmt das membranförmige Lagerelement 30 den
Lagerzapfen 18 zusätzlich im Wesentlichen mittig und/oder spielfrei auf. Weiterhin
ist das membranförmige Lagerelement 30 derart quersteif ausgebildet, dass von dem
Behälter 12 erzeugte mechanische Kräfte bzw. Querkräfte und/oder Torsionsmomente über
den Lagerzapfen 18 oder Tankstutzen auf das an der Rahmenstruktur 14 befestigbare
Halteelement 28 übertragbar sind.
[0042] Das membranförmige Lagerelement 30 lässt eine Linearbewegung in Achsrichtung entsprechend
Doppelpfeil 32 mit geringen Kräften zu, kann aber in die beiden translatorischen Lateralrichtungen
und bei Rotation um die Längsachse 22 des Behälters 12 Kräfte und/oder Momente aufnehmen.
[0043] Wie insbesondere den Fig. 2 und 3 entnehmbar ist, ist das membranförmige Lagerelement
30, das von dem Halteelement 28 aufgenommen ist, rotationssymmetrisch, insbesondere
kreisförmig oder kreisringförmig, ausgebildet.
[0044] Auch wenn das membranförmige Lagerelement 30 üblicherweise von rotationssymmetrischer
Form ist, kann das membranförmige Lagerelement 30 jedoch auch von nicht-rotationssymmetrischer
Gestalt, insbesondere dreieckig, viereckig, quadratisch oder rechteckig, trapezförmig
oder polygonförmig und/oder als Kombination daraus, geschlitzt oder in Sternform,
ausgebildet sein (nicht gezeigt).
[0045] Das membranförmige Lagerelement 30 der gezeigten Ausführungsform der Fig. 2 und 3
ist ebenflächig ausgebildet.
[0046] Um die Kräfte in Richtung der Längsachse 22 des Behälters 12 zu verringern, ist es
vorteilhaft, das membranförmige Lagerelement 30 mit wenigstens einer Sicke 34, 34'
zu versehen. Bei der in den Fig. 2 und 3 näher dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 10 sind insgesamt 3 Sicken 34, 34' in das membranförmige Lagerelement
30 eingeprägt. Zwei Sicken 34 sind dabei dem Halteelement 28 zugewandt, während eine
Sicke 34', die von den beiden Sicken 34 eingefasst ist, diesen entgegengesetzt von
dem Halteelement 28 abgewandt angeordnet ist, also aus dem Halteelement 28 herausragt.
[0047] Die wenigstens eine Sicke 34, 34' ist üblicherweise rotationssymmetrisch ausgebildet.
Bei der Ausführungsform der Fig. 2 und 3 sind sämtliche Sicken 34, 34' zudem vorzugsweise
vollständig umlaufend ausgebildet. Ohne im Einzelnen dargestellt zu sein, ist es jedoch
ebenso möglich, die wenigstens eine oder mehrere Sicke/n 34, 34' lediglich teilweise
umlaufend auszubilden, also zum Beispiel in einer beliebigen Teilung über das membranförmige
Lagerelement 30 anzuordnen.
[0048] Anstatt einer ebenen bzw. im Wesentlichen ebenflächigen Ausgestaltung des membranförmigen
Lagerelementes 30 ist es auch denkbar, das membranförmige Lagerelement 30 schalenförmig,
insbesondere halbkugelförmig, kugelkappenförmig, kalottenförmig, ellipsoidkalottenförmig,
konisch, elliptisch, in Cassini-Form oder mit anderen Querschnittsformen auszubilden
(nicht gezeigt). Hierdurch lässt sich eine individuelle und beliebige Anpassung an
die jeweiligen geometrischen und/oder räumlichen Gegebenheiten im Bereich des Lagerzapfens
oder Tankstutzens und der Rahmenstruktur erhalten, auch wenn auf diese Weise die Steifigkeit
in Querrichtung in gewissem Maße reduziert würde. Ohne im Einzelnen dargestellt zu
sein, ist es zudem möglich, das membranförmige Lagerelement 30, das schalenförmig
ausgebildet sein oder eine derartige bzw. dazu ähnliche Form ausweisen kann, gegebenenfalls
mit wenigstens einer entsprechenden Sicke 34, 34' zu versehen.
[0049] Das membranförmige Lagerelement 30 kann an dem Halteelement 28 und/oder an dem Lagerzapfen
18 oder Tankstutzen des Behälters 12 lösbar und/oder unlösbar befestigt sein. Das
membranförmige Lagerelement 30 ist mit einem äußeren Umfangsbereich 36 an dem Halteelement
28, insbesondere an dessen dem Behälter 12 zugewandten Umfangsrand 38, befestigt.
Mit einem inneren Umfangsbereich 40 ist das membranförmige Lagerelement 30 an dem
Lagerzapfen 18 oder Tankstutzen des Behälters 12 befestigt.
[0050] Das membranförmige Lagerelement 30 ist dabei an dem Halteelement 28 und/oder an dem
Lagerzapfen 18 oder Tankstutzen des Behälters 12 mittels einer Klemm- oder Schraubverbindung
befestigt und/oder, insbesondere mittels Heftung oder Punktung, ganz bevorzugt mit
durchgehender Schweißnaht, angeschweißt.
[0051] Entsprechend der Fig. 2 ist das membranförmige Lagerelement 30 bei der vorliegenden
Ausführungsform mit dem Halteelement 28 durch Schweißung, bevorzugt mit durchgehender
Schweißnaht, unlösbar verbunden.
[0052] Dagegen ist das membranförmige Lagerelement 30 an dem Lagerzapfen 18 oder Tankstutzen
des Behälters 12, insbesondere mittels einer Klemm- oder Schraubverbindung, lösbar
befestigt. Die Klemmung wird durch eine Schraube 42 erzeugt. Durch die Klemm- bzw.
Schraubverbindung ist unter Umständen ein Austausch des membranförmigen Lagerelementes
30 zu Reparaturzwecken etc. ermöglicht bzw. erleichtert.
[0053] Das membranförmige Lagerelement 30 kann mit dem inneren Umfangsbereich 40 an dem
Lagerzapfen 18 oder Tankstutzen des Behälters 12 unmittelbar befestigt sein (nicht
gezeigt).
[0054] Bei der in der Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung 10 nach der Erfindung
ist das membranförmige Lagerelement 30 jedoch mittelbar über ein weiteres Halteelement
44 an dem Lagerzapfen 18 befestigt. Das weitere Halteelement 44 ist mit dem inneren
Umfangsbereich 40 des membranförmigen Lagerelementes 30 verbunden, insbesondere verschweißt
bzw. an/auf dieses an-/aufgeschweißt.
[0055] Vorliegend ist das weitere Halteelement 44 zweiteilig ausgebildet und an dem membranförmigen
Lagerelement 30 unterseitig und oberseitig angebracht. Ohne im Einzelnen dargestellt
zu sein, ist es selbstverständlich ebenso denkbar, das weitere Halteelement 44 lediglich
einteilig auszugestalten und dann an dem membranförmigen Lagerelement 30 unterseitig
oder oberseitig zu befestigen.
[0056] Durch das weitere Halteelement 44 erhält das membranförmige Lagerelement 30 eine
vergrößerte Wandstärke, um Kräfte vom inneren Umfangsbereich 40 des membranförmigen
Lagerelementes 30 auf den Lagerzapfen 18 oder Tankstutzen, der einen reduzierten Durchmesser
aufweist, zu übertragen. Das weitere Halteelement 44 dient somit zugleich einer Verstärkung.
[0057] Ohne im Einzelnen dargestellt zu sein, ist jede beliebige andere Befestigungsmöglichkeit
des membranförmigen Lagerelementes 30 gleichermaßen gegeben, jeweils abhängig von
den individuellen konstruktiven Vorgaben. So ist es auch möglich, das membranförmige
Lagerelement 30 mit dem Halteelement 28 durch eine Klemm- oder Schraubverbindung,
also lösbar, zu befestigen und mit dem Lagerzapfen 18 oder Tankstutzen unlösbar, etwa
durch Schweißung, zu verbinden. Ebenso ist es denkbar, das membranförmige Lagerelement
30 mit dem Lagerzapfen 18 oder Tankstutzen und mit dem Halteelement 28 ausschließlich
unlösbar oder ausschließlich lösbar zu verbinden.
[0058] Zusätzlich ist das membranförmige Lagerelement 30 bei der dargestellten Ausführungsform
an dem Lagerzapfen 18 oder Tankstutzen des Behälters 12 gegen Verdrehung sicher gehalten.
Die Sicherung erfolgt insbesondere mittels eines Stiftes 46, Bolzens oder dergleichen.
Der Stift 46, Bolzen oder dergleichen durchgreift bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
das membranförmige Lagerelement 30 und zugleich das weitere Halteelement 44.
[0059] Wie die Fig. 2 und 3 weiterhin zeigen, umfasst das membranförmige Lagerelement 30
vorzugsweise wenigstens eine Membran 48. Beispielsweise kann die Membran 48 des membranförmigen
Lagerelementes 30 aus einem Zuschnitt aus Metall, etwa einem Blechzuschnitt, in Form
eines Kreisringes gebildet sein.
[0060] Davon abweichend kann das membranförmige Lagerelement 30 jedoch auch, wie die Fig.
4 und 5 zeigen, zwei oder mehr Membranen 48, 48' aufweisen, wobei jeweils zwei zueinander
benachbarte Membranen 48, 48' voneinander durch einen Zwischenraum 50 beabstandet
sind.
[0061] Entsprechend der in der Fig. 4 gezeigten Ausführungsform eines membranförmigen Lagerelementes
30 ist in dem Zwischenraum 50 zwischen den zwei jeweils zueinander benachbarten Membranen
48, 48' Luft eingebracht. In alternativer Ausgestaltung kann an den Zwischenraum 50
ebenso ein Vakuum angelegt sein.
[0062] In noch anderer Ausgestaltung der Erfindung, die in der Fig. 5 dargestellt ist, kann
in dem Zwischenraum 50 zwischen den zwei jeweils zueinander benachbarten Membranen
48, 48' gleichsam ein Dämpfungsmedium 52 angeordnet sein. Das Dämpfungsmedium 52 besteht
hier zweckmäßigerweise aus Gummi oder einem offen-oder geschlossenporigen Polymer-Schaum,
insbesondere aus Polyurethan, Polyethylen oder Epoxidharzen.
[0063] Das Halteelement 28 und/oder das membranförmige Lagerelement 30 und/oder die Membran/en
48, 48' und/oder das weitere Halteelement 44 ist/sind leichtbauend ausgebildet. Kumulativ
oder alternativ dazu können das Halteelement 28 und/oder das membranförmige Lagerelement
30 und/oder die Membran/en 48, 48' und/oder das weitere Halteelement 44 aus einem
hochfesten Material gebildet sein, beispielhaft wenigstens teilweise aus Metall, insbesondere
aus Stahl, Edelstahl, Aluminium, Titan, einer Legierung daraus und/oder aus Kunststoff,
insbesondere aus Polyimid (PI), Polyoximethylen (POM) oder Polytetrafluorethylen (PTFE),
mit oder ohne Aramid-, Glas-, Kohlen-, Nylon-, Polyethylen- und/oder Polyesterfaserverstärkung,
und/oder einer Kombination daraus.
[0064] Die Vorrichtung 10 nach der Erfindung eignet sich zum Aufnehmen und Lagern eines
Behälters 12 als Loslager zur Verwendung in einer sogenannten Fest-Los-Lageranordnung
(nicht dargestellt) mit einer weiteren Vorrichtung zum Aufnehmen und festen Lagern
des Behälters 12 als Festlager. Diese Vorrichtung bzw. das Festlager ist einem von
dem Lagerzapfen 18 oder Tankstutzen beabstandeten und an dem Mantel 16 integral angeordneten
Lagerzapfen (nicht gezeigt) oder Tankstutzen zugeordnet. Dabei sind die zwei Vorrichtungen
10 auf der gemeinsamen Längsachse 22 oder einer dazu parallelen Achse des Behälters
12 angeordnet.
[0065] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen der Vorrichtung
10 beschränkt. So ist es ohne weiteres denkbar, das Halteelement 28 an der Rahmenstruktur
14 nicht lösbar, insbesondere mittels Schraubverbindung oder Schrauben 26, sondern
unlösbar zu befestigen. Der Haltewinkel 20 und das Halteelement 28 können ebenso integral,
d.h. einstückig, ausgebildet sein. Damit lässt sich die Bauweise der Vorrichtung 10
noch zusätzlich vereinfachen und gewichtsmäßig reduzieren. So kann beispielsweise
auf gesonderte Befestigungsmittel, wie die Schrauben 26, verzichtet werden. Weiterhin
kann das Halteelement 28 anstelle einer rotationssymmetrischen Ausgestaltung im Wesentlichen
in Form eines Topfes, Bechers oder dergleichen ebenso achsensymmetrisch oder punktsymmetrisch
ausgebildet sein. So ließe sich das Halteelement 28 mehrteilig, zum Beispiel zwei-,
drei oder vierteilig ausbilden und zur Aufnahme des membranförmigen Lagerelementes
30 achsensymmetrisch oder punktsymmetrisch um das membranförmige Lagerelement 30 herum
anordnen, sei es über dessen Umfang in einer regelmäßigen oder unregelmäßigen Teilung.
Auch ist es denkbar, das Halteelement 28 zum Beispiel ebenflächig und in quadratischer
oder rechteckiger Form auszubilden und das membranförmige Lagerelement 30 über Schraubverbindungen
unter Verwendung von Distanz- bzw. Abstandshülsen oder dergleichen, die beispielhaft
in Ecken des Halteelementes 28 angeordnet sind, zu halten und festzulegen. Schließlich
ist es möglich, dass das von dem Halteelement 28 aufnehmbare membranförmige Lagerelement
30 zwei oder mehr Membranen 48, 48' umfasst, wobei jeweils zueinander benachbarte
Membranen 48, 48' flächenbündig angeordnet bzw. geschichtet sind.
1. Vorrichtung zum Aufnehmen und Lagern eines Behälters (12), insbesondere eines Druckbehälters,
Tanks oder Hochdrucktanks, zum Aufnehmen, Speichern und Abgeben von gasförmigen, flüssigen
und festen Medien mit einem Mantel (16) und einem an dem Mantel (16) integral angebrachten
Lagerzapfen (18) oder Tankstutzen, umfassend ein an einer Rahmenstruktur (14) befestigbares
Halteelement (28) und ein von dem Halteelement (28) aufnehmbares membranförmiges Lagerelement
(30), das den Lagerzapfen (18) oder Tankstutzen des Behälters (12) axial elastisch
aufnimmt und derart quersteif ausgebildet ist, dass von dem Behälter (12) erzeugte
mechanische Querkräfte und/oder Torsionsmomente über den Lagerzapfen (18) oder Tankstutzen
auf das Halteelement (28) übertragbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (28) rotationssymmetrisch, achsensymmetrisch oder punktsymmetrisch
ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (28) im Wesentlichen topf- oder becherförmig ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das von dem Halteelement (28) aufnehmbare membranförmige Lagerelement (30) rotationssymmetrisch,
insbesondere kreisförmig oder kreisringförmig, ausgebildet ist, oder dass das von
dem Halteelement (28) aufnehmbare membranförmige Lagerelement (30) nicht-rotationssymmetrisch,
insbesondere dreieckig, viereckig, quadratisch oder rechteckig, trapezförmig oder
polygonförmig und/oder als Kombination daraus, geschlitzt oder in Sternform, ausgebildet
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das membranförmige Lagerelement (30) im Wesentlichen ebenflächig ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das membranförmige Lagerelement (30) schalenförmig, insbesondere halbkugelförmig,
kugelkappenförmig, kalottenförmig, ellipsoidkalottenförmig, konisch, elliptisch, in
Cassini-Form oder mit anderen Querschnittsformen ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das membranförmige Lagerelement (30) mit wenigstens einer, insbesondere rotationssymmetrisch
ausgebildeten, Sicke (34, 34') oder dergleichen versehen ist, wobei die wenigstens
eine Sicke (34, 34') des membranförmigen Lagerelementes (30) teilweise oder vollständig
umlaufend ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das membranförmige Lagerelement (30) an dem Halteelement (28) und/oder an dem Lagerzapfen
(18) oder Tankstutzen des Behälters (12) mittels einer Klemm- oder Schraubverbindung
befestigt und/oder, insbesondere mittels Heftung oder Punktung, ganz bevorzugt mit
durchgehender Schweißnaht, angeschweißt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das membranförmige Lagerelement (30) mit einem äußeren Umfangsbereich (36) an dem
Halteelement (28), insbesondere an dessen dem Behälter (12) zugewandten Umfangsrand
(38), befestigt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das membranförmige Lagerelement (30) mit einem inneren Umfangsbereich (40) an dem
Lagerzapfen (18) oder Tankstutzen des Behälters (12) unmittelbar oder mittelbar über
ein weiteres Halteelement (44) befestigt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das das weitere Halteelement (44) mit dem inneren Umfangsbereich (40) des membranförmigen
Lagerelementes verbunden, insbesondere verschweißt, ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das membranförmige Lagerelement (30) an dem Halteelement (28) und/oder an dem Lagerzapfen
(18) oder Tankstutzen des Behälters (12) gegen Verdrehung, insbesondere mittels eines
Stiftes (48) oder Bolzens, gesichert ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das von dem Halteelement (28) aufnehmbare membranförmige Lagerelement (30) wenigstens
eine Membran (48, 48') umfasst.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das membranförmige Lagerelement (30) zwei oder mehr Membranen (48, 48') umfasst,
wobei jeweils zwei zueinander benachbarte Membranen (48, 48') voneinander durch einen
Zwischenraum (50) beabstandet oder flächenbündig angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Zwischenraum (50) zwischen zwei jeweils zueinander benachbarten Membranen
(48, 48') des membranförmigen Lagerelementes (30) Luft oder ein Dämpfungsmedium (52)
angeordnet ist oder an den Zwischenraum (50) zwischen zwei jeweils zueinander benachbarten
Membranen (48, 48') des membranförmigen Lagerelementes (30) ein Vakuum angelegt ist.
16. Lageranordnung mit einer Vorrichtung (10) zum Aufnehmen und Lagern eines Behälters
(12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und einer Vorrichtung zum Aufnehmen und
festen Lagern des Behälters (12), die einem von dem Lagerzapfen (18) oder Tankstutzen
beabstandeten und an dem Mantel (16) integral angeordneten Lagerzapfen (18) oder Tankstutzen
zugeordnet ist, wobei die zwei Vorrichtungen (10) auf einer gemeinsamen Längsachse
(22) des Behälters (12) angeordnet sind.
17. Verwendung einer Vorrichtung (10) oder einer Lageranordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche zum Aufnehmen und Lagern eines Behälters (12), insbesondere eines Druckbehälters,
Tanks oder Hochdrucktanks, zum Aufnehmen, Speichern und Abgeben von gasförmigen, flüssigen
und festen Medien, insbesondere von kryogenen Fluiden, vorzugsweise von Sauerstoff
und Wasserstoff, in Fahrzeugen, insbesondere in Luftfahrzeugen oder Fluggeräten der
Luft- und Raumfahrt, vorzugsweise in Flugzeugen und Raumflugkörpern, insbesondere
in Wasserfahrzeugen, vorzugsweise in einem U-Boot oder Luftkissenfahrzeug (Hovercraft),
oder insbesondere in Landfahrzeugen, vorzugsweise in einem Personenkraftwagen, Lastkraftwagen
oder Wohnmobil, und/oder in Luftfahrzeugen oder Fluggeräten der Luft- und Raumfahrt,
vorzugsweise in Flugzeugen und Raumflugkörpern, Raketen und/oder Satelliten, oder
in besonders reinen oder sauberen Umgebungen, insbesondere im Vakuum oder in einem
Reinraum.