[0001] Die Erfindung betrifft eine Versorgungseinheit mit einer Leuchtenanordnung, insbesondere
eine Versorgungseinheit zur Versorgung von Patienten im Gesundheitswesen.
[0002] Üblicherweise sind Krankenzimmer mit einer Versorgungseinheit ausgestattet, die ein
als Versorgungsbalken an der Wand montiertes, profilartiges Gehäuse zur Wand- oder
Deckenmontage oberhalb eines Patientenbettes umfasst. Das Gehäuse enthält Anschlüsse
für Strom, medizinische Gase, Telefon, Radio, Datenverbindung und dergleichen. Solche
Versorgungseinheiten sind außerdem meist mit einer in das Gehäuse integrierten Leuchtenanordnung
ausgestattet.
[0003] Aus dem Europäischen Patent
EP0739618B1 ist beispielsweise eine wandmontierte medizinische Versorgungseinheit bekannt, bei
welcher die Leuchtenanordnung als Einheit in Längsrichtung verschiebbar ist. Dies
erlaubt die Anpassung der Beleuchtung an die Aufstellung des Patientenbettes. Die
Leuchtenanordnung gemäß
EP0739618 umfasst ein nach unten strahlendes Leuchtenraster, eine nach oben gerichtete Leuchte
zur indirekten Raumbeleuchtung sowie einen kleineren Strahler als Nacht- bzw. Leseleuchte
für den Patienten. Aus dem Europäischen Patent
EP0215212B1 ist ferner eine hängend an der Decke montierte Versorgungseinheit bekannt, welche
ebenfalls eine Anordnung mit einer Leseleuchte und einer Deckenbeleuchtung zur indirekten
Raumerhellung aufweist.
[0004] Es ist wünschenswert, anhand der Versorgungseinheit zugleich die Beleuchtung zur
medizinischen Untersuchung des Patienten bereit zu stellen. Hierzu könnten bei einer
Leuchtenanordnung gemäß
EP0739618 oder
EP0215212 theoretisch alle Beleuchtungskomponenten, d.h. die nach unten gerichtete Leuchte,
die indirekte Beleuchtung und auch der Lesestrahler, gemeinsam eingeschaltet werden.
In der Praxis wird hierbei jedoch der Brustbereich eines Patienten durch den nach
unten gerichteten direkten Lichtanteil relativ gut beleuchtet, während der Bein- bzw.
Fußbereich sowie der Kopfbereich zum Zwecke medizinischer Untersuchungen nur unzulänglich
beleuchtet wird. Bekannte integrierte Leuchtenanordnungen sind somit nicht ohne Weiteres
als medizinische Untersuchungsbeleuchtung geeignet.
[0005] Eine aus dem Stand der Technik bekannte Lösung besteht darin, an der Versorgungseinheit
oder am Patientenbett eine zusätzliche Untersuchungsleuchte anzubringen. Diese wird
meist anhand eines gelenkigen Tragarms befestigt, um speziell zur Ausleuchtung des
medizinisch zu untersuchenden Bereichs positioniert zu werden. Derartige Anbauleuchten
sind aufwendig, werden als störende Hindernisse empfunden und sind aufgrund der Positioniermechanik
wartungsanfällig. Zudem müssen solche angebauten Untersuchungsleuchten vom medizinischen
Personal in der Regel zu jeder Untersuchung erneut zeitaufwändig positioniert werden.
[0006] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht mithin darin, eine medizinische Versorgungseinheit
vorzuschlagen, welche die oben genannten Nachteile zumindest teilweise überwindet.
Es soll insbesondere ohne Verwendung einer zusätzlichen Anbauleuchte eine für Untersuchungszwecke
ausreichende Beleuchtung erzielt werden. Eine Lösung dieser Aufgabe stellt eine Versorgungseinheit
mit Leuchtenanordnung gemäß Anspruch 1 dar.
[0007] In einer besonders einfachen Ausführung zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung
dadurch aus, dass mindestens eine erste und eine zweite Optik im Gehäuse der Versorgungseinheit
angeordnet sind und unterschiedliche jeweils zur Direktbeleuchtung auf den zum Patientenbett
gehörenden Raumbereich gerichtete Richtcharakteristiken vorgeben. Insbesondere decken
die Richtcharakteristiken der Optiken unterschiedliche Teilbereiche eines Untersuchungsbereichs
ab, welcher im Wesentlichen dem Raumbereich entspricht, in dem das Patientenbett aufgestellt
wird. Mit anderen Worten wird die Beleuchtung durch die erste Optik und die zweite
Optik derart gerichtet, dass die beiden Optiken in Verbindung mit einem oder mehreren
entsprechenden Leuchtmitteln jeweils als medizinische Untersuchungsleuchte einsetzbar
sind. Die Beleuchtung kann gemeinsam für die Teilbereiche insgesamt erfolgen. Bevorzugt
sind die Leuchtmittel jeweils für jeden Teilbereich einzeln schaltbar, um den Patienten
nicht durch zu helle Beleuchtung zu stören und Energie zu sparen.
[0008] Durch geeignete Richtcharakteristiken erlauben die Optiken somit, das Licht entsprechender
Leuchtmittel gezielt zur medizinischen Untersuchung zu nutzen und für eine geeignete,
im Wesentlichen homogene Ausleuchtung des gesamten Untersuchungsbereichs, in dem sich
der Körper eines Patienten typisch befinden kann, zu erzielen. Durch die vorgeschlagene
Ausführung der Leuchtenanordnung kann auf einfache Weise eine für medizinische Untersuchungszwecke
geeignete Beleuchtung erzielt werden, ohne dass ein aufwendiger, störender und jeweils
neu zu positionierender Haltearm erforderlich wäre. Auf eine jeweilige Neupositionierung
der Untersuchungsleuchte und/oder eine Umstellung des Patientenbettes kann bei richtiger
Aufstellung des Patientenbettes gänzlich verzichtet werden.
[0009] In einer im Vergleich zu konventionellen Leuchtenanordnungen einfachen Ausführung
wird die im Wesentlichen homogene Ausleuchtung des gesamten Untersuchungsbereichs
anhand lediglich einer weiteren, zusätzlich zur ohnehin gewünschten Leseleuchte fest
im Gehäuse integrierten Leuchte erzielt. Die zusätzliche Leuchte beleuchtet dabei
einen zu dem von der Leseleuchte ausgeleuchteten Teilbereich komplementären Teilbereich
des Untersuchungsbereichs bzw. Patientenbettes. In vorteilhafter Gestaltung erfassen
die komplementären d.h. die sich ergänzenden Teilbereiche zusammengenommen im Wesentlichen
den gesamten Untersuchungsbereich, d.h. die komplementären Teilbereiche ergänzen einander
zum gesamten Untersuchungsbereich. Vorzugsweise wird demnach die erste Optik zusammen
mit einem ersten Leuchtmittel als Untersuchungsleuchte speziell und selektiv für den
Kopf- und/oder Fußbereich des Untersuchungsbereichs eingesetzt und die zweite Optik
zusammen mit einem zweiten Leuchtmittel einerseits als Leseleuchte und andererseits
auch als Untersuchungsleuchte für den Rumpfbereich eingesetzt. Es kann ebenfalls vorgesehen
werden, dass die erste Optik Teil einer Untersuchungsleuchte für den unteren Teil
des Rumpfbereichs und/oder den Fußbereich ist, und die zweite Optik mit einem zweiten
Leuchtmittel einerseits als Leseleuchte und andererseits auch als komplementäre Untersuchungsleuchte
für den oberen Teil des Rumpfbereichs und/oder den Kopfbereich einsetzbar sein. In
einer zweckmäßigen Ausführung hat die Richtcharakteristik der zweiten Optik, welche
einen Teil der Leseleuchte darstellt, eine Hauptstrahlachse, die unterschiedlich,
beispielsweise steiler oder weniger steil in einer vertikalen Ebene, verläuft als
die Hauptstrahlachse der Richtcharakteristik, welche die erste Optik vorgibt. So kann
die Leuchtenanordnung aus mehreren im Wesentlichen identisch aufgebauten Funktionsgruppen
bestehen, welche sich lediglich hinsichtlich der voreingestellten Richtung der Lichtlenkung
unterscheiden.
[0010] Eine geeignete Möglichkeit zur Erzeugung der gewünschten Richtcharakteristik besteht
darin, dass jede Optik jeweils eine Linsenanordnung umfasst, welche mit einem geeigneten
Anstellwinkel in der Querebene zum Gehäuse angeordnet ist. Vorzugsweise ist der Anstellwinkel
fest vorgegeben um zu verhindern, dass die Richtcharakteristik ungewollt vom Personal
verstellt werden kann. Alternativ oder ergänzend zum passend gewählten Anstellwinkel
können eine oder mehrere der Linsenanordnungen Umlenklinsen oder Umlenkprismen aufweisen,
welche das Licht des zugehörigen Leuchtmittels in gewünschter Weise umlenken.
[0011] Als Leuchtmittel werden bevorzugt eine Vielzahl LEDs verwendet. Im Vergleich zu konventionellen
Leuchtstoffröhren, welche typischerweise in medizinischen Versorgungseinheiten eingesetzt
werden, ist der Einsatz von LEDs energieeffizient und besonders platzsparend. LEDs
ermöglichen zudem das Erzeugen einer möglichst homogenen Untersuchungsbeleuchtung
ohne zusätzliche Hilfsmittel. Entsprechend umfasst eine bevorzugte Ausführungsform
der Versorgungseinheit als Leuchtmittel jeweils zu jeder Optik eine Reihe LEDs, welche
in Längsrichtung nebeneinander im Gehäuse der Versorgungseinheit angebracht sind.
Die verschiedenen Optiken können hierbei entweder als ein durchgehendes Element oder
als Reihe einzelner optischer Elemente so im Gehäuse angeordnet sein, dass sie entsprechend
den LED-Reihen in Längsrichtung verlaufen. Einzeln aneinandergereihte optische Elemente
können jeweils für eine einzelne oder für eine Gruppe LEDs vorgesehen werden.
[0012] In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel mit Leseleuchte sind drei Optiken,
jeweils in Längsrichtung des Gehäuses durchgehend oder mit aneinandergereihten Elementen,
stapelartig übereinander im Gehäuse angeordnet bzw. integriert. Die Optiken können
beispielsweise in der vorderen und/oder unteren, dem Patientenbett zugewandten Gehäusewand
integriert sein. Bei einer Aufteilung in drei Teilbereiche lässt sich die Beleuchtung
im mittleren Teilbereich besonders ergonomisch zum Lesen ausnutzen. Hierbei weist
die Versorgungseinheit als Leuchtmittel entsprechend übereinander angeordnet drei
Reihen LEDs auf. Zur raumsparenden Anordnung der Optiken und/ oder zur effizienteren
Kühlung der LEDs kann die mittlere Reihe LEDs gegenüber der oberen und/oder der unteren
Reihe in Längsrichtung versetzt angebracht sein.
[0013] Entsprechend der Ausgestaltung der mindestens zwei Optiken ist es zweckmäßig, wenn
die LEDs gruppenweise schaltbar gespeist sind und zwar so, dass jede Reihe separat
zu- oder abgeschaltet werden kann. Auf diese Weise kann durch Betrieb sämtlicher LED-Reihen
die Untersuchungsbeleuchtung vollständig eingeschaltet sein, ein Teil der Untersuchungsbeleuchtung
als energieeffiziente Leseleuchte genutzt werden und jeder Bereich einzeln und gezielt
zur Untersuchung ausgeleuchtet werden.
[0014] Zur Verwendung von LEDs als Leuchtmittel ist es besonders zweckmäßig, wenn jede Optik
jeweils eine Anordnung mit mindestens einer Kollimatorlinse oder mit mindestens einem
Reflektor aufweist. Hierdurch kann das Licht geeignet gebündelt werden, und unerwünschtes
Streulicht wird vermieden. Es kann auch ein langgestreckter Reflektor bzw. Kollimator
jeweils mehreren LEDs zugeordnet werden. Insbesondere können die gewünschten Richtcharakteristiken
unabhängig von der genauen und typisch toleranzbehafteten Einbaulage der LED gezielt
und präzise vorgegeben werden. Zur Strahlausrichtung wird vorzugsweise abstrahlseitig
an die Kollimatorlinse anschließend eine Umlenklinse vorgesetzt bzw. vor dem Reflektor
angeordnet.
[0015] In einer zweckmäßigen Ausführungsform sind eine erste, eine zweite und eine dritte
Optik im Gehäuse der Versorgungseinheit angeordnet. Die Optiken sind bezüglich eines
vor der Versorgungseinheit aufstellbaren Patientenbettes zweckmäßig so ausgeführt,
dass die Richtcharakteristik der ersten Optik im Wesentlichen den Bein- und Fußbereich
eines Patienten erfasst, die Richtcharakteristik der zweiten Optik im Wesentlichen
den Bereich des Rumpfs bzw. von Brust und gegebenenfalls Becken erfasst und jene der
dritten Optik im Wesentlichen den Kopfbereich erfasst.
[0016] Gewisse Überschneidungen der ausgeleuchteten Bereiche können vorliegen, die Richtcharakteristiken
sollten den gesamten Untersuchungsbereich jedoch in möglichst komplementäre Teilbereiche
unterteilen und eine möglichst homogene Ausleuchtung des gesamten Untersuchungsbereichs
erzielen.
[0017] Bei wandmontiertem Gehäuse können geeignete Richtcharakteristiken auf besonders einfache
Art erzielt werden, indem die Winkel der Hauptstrahlachsen jeder Richtcharakteristik
bezüglich einer senkrechten Ebene der Ungleichung α > β > γ genügen. Hierbei entspricht
der Winkel α dem Winkel zwischen der Hauptstrahlachse der ersten Optik und der Vertikalen,
der Winkel β dem Winkel zwischen der Hauptstrahlachse der zweiten Optik und der Vertikalen
und schließlich der Winkel γ dem Winkel zwischen der Hauptstrahlachse der dritten
Optik und der Vertikalen. Geeignete absolute Werte zu den Winkeln sind auf Grundlage
der Montagehöhe der Versorgungseinheit und des Abstands zwischen Wand und Patientenbett
einfach bestimmbar.
[0018] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung überschreitet die Gesamtbreite jeder Optik höchstens
unwesentlich die Standardbreite eines Patientenbettes. Vorzugsweise beträgt die Gesamtbreite
jeder Optik, in Längsrichtung gemessen, weniger als 100%, vorzugsweise weniger als
75%, der Standardbreite eines Patientenbettes. Insbesondere zur vereinfachten Reinigung
und auch zum Schutz gegen Beschädigungen ist es zweckmäßig, wenn die Optiken so im
vorderen und/oder unteren Frontbereich des Gehäuses eingelassen bzw. integriert sind,
dass die Austrittsfläche der Optiken bündig mit der Gehäuseoberfläche abschließen.
[0019] Weitere Vorteile und bevorzugte Merkmale ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen
und der nachfolgenden näheren Beschreibung von zwei Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnungen. Es zeigen:
- FIG.1
- eine schematische Seitenansicht eines Patientenbettes mit einer zugehörigen medizinischen
Versorgungseinheit (MVE) gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- FIG.2
- eine Frontansicht gemäß Pfeil II aus FIG.1;
- FIG.3
- einen schematischen Querschnitt durch die MVE des ersten Ausführungsbeispiels gemäß
Schnittlinie III-III aus FIG.2;
- FIG.4
- eine Frontansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer MVE;
- FIG.5
- einen schematischen Querschnitt der MVE des zweiten Ausführungsbeispiels gemäß Schnittlinie
V-V aus FIG.4.
[0020] FIG.1 zeigt in schematischer Seitenansicht ein Patientenbett 10 mit einem Fahrgestell
12 zum Positionieren bzw. Aufstellen des Patientenbettes 10 in einem Krankenzimmer
vor einer Wand 14. Oberhalb des Patientenbettes 10 ist an der Wand 14 eine medizinische
Versorgungseinheit (MVE) angeordnet, welche in den FIG.1-3 allgemein mit 120 bezeichnet
und nur schematisch gezeigt ist. Die MVE 120 dient zur Versorgung von pflegebedürftigen
Personen im Gesundheitswesen, beispielsweise in einem Krankenzimmer eines Krankenhauses.
Die MVE 120 hat ein profilartiges Gehäuse 122, welches sich in montiertem Zustand
entlang einer horizontalen Längsachse L mindestens über die Breite des Patientenbettes
10 erstreckt. Im wandnahen hinteren Kanalbereich 124 des Gehäuses 122 ist, nicht näher
gezeigt, ein Leitungskanal mit Leitungen für die gewünschte Versorgung eines Patienten,
z.B. mit Sauerstoffgas, Vakuumdruck, Strom und Telekommunikationsdiensten vorgesehen.
Die Rückseite mit dem Kanalbereich 124 des Gehäuses 122 ist an der Wand 14 dauerhaft
befestigt. Der prinzipielle Aufbau der MVE 120 kann, mit Ausnahme der weiter unten
vorgeschlagenen Leuchtenanordnung, auf an sich bekannte Art erfolgen. Geeignete Bauweisen
des Gehäuses 122 können beispielsweise analog der jeweiligen Beschreibung aus
EP1073172 oder
EP1096629 entnommen werden.
[0021] Die MVE 120 kann alternativ deckenmontiert sein, etwa mit einem hier nicht gezeigten
Gehäuse gemäß
EP0215212, eine Wandmontage gemäß FIG.1 wird jedoch bevorzugt, wobei die MVE 120 typisch mit
einer Montagehöhe H der Mittelachse L zwischen 180-220 cm an der Wand 14 befestigt
wird. Nicht gezeigt sind ferner die üblichen Anschlussbuchsen bzw. Anschlussdosen
der MVE 120 für Geräte zur medizinischen Versorgung des Patienten, beispielsweise
Herz- und Kreislauf-Überwachungsgeräte, Beatmungsgeräte usw.
[0022] Die MVE 120 weist eine Leuchtenanordnung auf mit unterschiedlichen Abstrahl- bzw.
Richtcharakteristiken 22, 23, 24, welche das Licht unmittelbar auf das Patientenbett
10 lenken. So kann die integrierte Leuchtenanordnung der MVE 120 ohne weitere Anbauleuchte
als Untersuchungsleuchte genutzt werden. Ordnungsgemäß wird das Patientenbett 10 in
einem vorgeschriebenen Abstand A zur Wand 14 und mittig gemäß FIG.2 vor der MVE 120
aufgestellt. Der dem so aufgestellten Patientenbett 10 entsprechende Untersuchungsbereich
kann beispielsweise entsprechend anatomischen Körperabschnitten in gedachte Teilbereiche
unterteilt werden. So kann z.B. in drei Teilbereiche, wie in FIG.1 schematisch angedeutet,
nämlich einen Kopfbereich 25, einen Rumpf- bzw. Brust und Beckenbereich 26 und einen
Bein- und Fußbereich 27 unterteilt werden. Die Leuchtenanordnung der MVE 120 gemäß
FIG.1-3 kann somit jeden der vorgenannten drei Teilbereiche 25, 26, 27 anhand entsprechender
Richtcharakteristiken 22, 23, 24 zum Zwecke medizinischer Untersuchungen beleuchten.
Die Beleuchtung der einzelnen Teilbereiche 25, 26, 27 kann hierbei vorzugsweise einzeln
auswählbar erfolgen, ist jedoch insgesamt bezüglich der Lichtleistung möglichst homogen
über die Teilbereiche 25, 26, 27.
[0023] Zur Erzielung der Richtcharakteristiken 22, 23, 24 aus FIG.1 sind im Gehäuse 122
der MVE 120 eine erste Optik 131, eine zweite Optik 132 und eine dritte Optik 133
vorgesehen. Die Optiken 131, 132, 133 sind in der dem Patientenbett 10 zugewandten
vorderen und/oder unteren Front bzw. Seitenwand des Gehäuses 122 integriert. Dort
sind die Optiken 131, 132, 133 vorzugsweise bündig bzw. ohne hervorstehende Teile
eingelassen. Jede der drei Optiken 131, 132, 133 besteht im Beispiel nach FIG.1-3
aus einer Mehrzahl einzelner lichtdurchlässiger und lichtleitender Linsenanordnungen
35, d.h. einer Funktionsgruppe mehrerer optischer Einzelelemente. Die Mehrzahl der
Linsenanordnungen 35 jeder Optik 131, 132, 133 sind jeweils zu einer Reihe parallel
zur Längsachse L nebeneinander aufgereiht im Gehäuse 122 untergebracht, wie aus FIG.3
ersichtlich. Die einzelnen Optiken 131, 132, 133 sind in Richtung quer zur Längsachse
L vertikal gestapelt bzw. mit Abstand übereinander angeordnet. Die einzelnen Linsenanordnungen
35 verlaufen somit längs des Gehäuses 122 im Wesentlichen in parallel und vertikal
übereinander angeordneten Reihen. Zur Reduzierung der Bauhöhe können die Linsenanordnungen
35 der mittleren bzw. zweiten Optik 132 in Richtung der Längsachse versetzt gegenüber
den Linsenanordnungen 35 der ersten und dritten Optik 131, 133 sein.
[0024] Wie FIG.3 zeigt, ist zu jeder einzelnen Linsenanordnung 35 im Gehäuse 122 der MVE
120 eine entsprechende LED 40 auf einer entsprechenden LED-Platine 42 vorgesehen.
Die LEDs 40 sind in den einzelnen Reihen analog zu den Linsenanordnungen 35 der Optiken
131, 132, 133 angeordnet und schaltungstechnisch gruppenweise ein- und ausschaltbar
gespeist. Die LED-Platinen 42 sind zur Wärmeabfuhr auf einem geeigneten Kühlkörper
44 wärmeleitend angebracht. Es kann ein gemeinsamer Kühlkörper 44 für alle Reihen
LEDs 40 vorgesehen werden. Alternativ oder ergänzend kann das Gehäuse 122 der MVE
120 selbst als Kühlkörper verwendet werden.
[0025] Zur zuverlässigen Erzielung der gewünschten unterschiedlichen Richtcharakteristiken
22, 23, 24 bzw. zur Abstimmung der Optiken 131, 132, 133 auf die auszuleuchtenden
Teilbereiche 25, 26, 27 umfasst jede Linsenanordnung 35 eine Kollimatorlinse 36 und
eine Umlenklinse 37, welche der Kollimatorlinse 36 vorgeschaltet ist. Anhand der Kollimatorlinsen
36 wird trotz der mit Toleranz, d.h. nur ungenau eingebauten LEDs 40 eine gewünschte
Ausrichtung des von den LEDs 40 abgestrahlten Lichts erzielt. Durch die Vorschalt-
bzw. Umlenklinsen 37 wird das Licht nur in dem gewünschten zur auszuleuchtenden Fläche
des entsprechenden Teilbereichs 25, 26, 27 gehörigen Winkel a,β,γ abgestrahlt. Hierbei
entsprechen die Winkel a,β,γ dem Winkel der Hauptstrahlachse des Lichtkegels zur Senkrechten
bzw. Vertikalen in der Ebene senkrecht zur Längsachse L. Die Winkel genügen bei einer
wandmontierten Ausführung gemäß FIG.3 der Ungleichung α > β > γ zur Erzielung der
schematisch in FIG. 1 gezeigten Teilbereiche 25, 26, 27 bzw. Richtcharakteristiken
22, 23, 24. Geeignete absolute Beträge der Winkel a,β,γ lassen sich situationsbedingt
durch Trigonometrie auf Grundlage der Abmessungen der Teilbereichen 25, 26, 27 und
des Patientenbettes 10 sowie der Montagehöhe H der MVE 120 und des ordnungsgemäßen
Wandabstands A des Patientenbettes 10 ohne Weiteres berechnen. Es kann beispielsweise
bei einer Installationshöhe, gemessen vom Fußboden zur Unterkante des Gehäuses 120,
von ca. 1750mm (≈ H) und bei ca.150mm Wandabstand (A), als geeigneter Wertebereich
gelten:

[0026] In der Ausführung nach FIG.1-3 sind die Winkel so gewählt, dass die mittlere, zweite
Optik 132 mit den zugehörigen LEDs zugleich auch als ergonomische Leseleuchte nutzbar
ist.
[0027] Bezüglich der Ebene parallel zur Wand 14 bzw. können die Hauptstrahlachsen der Lichtkegel
bzw. Richtcharakteristiken 22, 23, 24 aller Leuchtenanordnungen 35 parallel verlaufen
oder zur Mitte hin zulaufende Winkel (nicht gezeigt) aufweisen. In jedem Fall sollten
die Optiken 131, 132, 133 eine Breite aufweisen die nicht größer und vorzugsweise
merklich geringer ist als die Standardbreite des Patientenbettes 12 in Längsrichtung
L.
[0028] FIG.4-5 zeigen eine weitere Ausführungsform einer MVE 220 mit einem Gehäuse 222 in
welchem lediglich zwei jeweils einheitlich und analog ausgeführte Optiken 231, 232
integriert sind. Die Optiken 231, 232 weisen somit jeweils in Längsrichtung einheitliche
bzw. gemeinsame Linsenanordnungen 235 auf. Die erste Optik 231 beleuchtet in Verbindung
mit einer zugehörigen Gruppe LEDs 40 hierbei aufgrund einer entsprechend vorgegebenen
Richtcharakteristik 221 im Wesentlichen eine erste Hälfte des Untersuchungsbereichs,
etwa entsprechend dem Bein- und Fußbereich zusammen mit der unteren Hälfte des Rumpfbereichs
aus FIG.1. Die zweite Optik 232 erfasst durch ihre Richtcharakteristik komplementär
im Wesentlichen die obere Hälfte des Rumpfbereichs und den Kopfbereich aus FIG.1.
Die zweite Optik 232 stellt somit in Verbindung mit zugehörigen LEDs 40 auch eine
Leseleuchte dar.
[0029] Das Ausführungsbeispiel nach FIG.4-5 unterscheidet sich zudem dadurch, dass die untere
Linsenanordnung 235 der zweiten Optik 232 zusätzlich zur Umlenklinse 37 den gewünschten
Winkel der Hauptstrahlachse durch geeignete schräge Anstellung der gesamten durchgehenden
Linsenanordnung 235 erzielt. Alternativ zur Kombination aus Schrägstellung und Umlenkung
können die gewünschten Winkel α',β' der Hauptstrahlachse auch ausschließlich durch
geeignete Anstellung der Optiken 231, 232 erzielt werden, d.h. ohne Verwendung von
Umlenklinsen 37.
[0030] Obwohl nicht näher gezeigt, kann die Leuchtenanordnung der MVE 120; 220 natürlich
auch eine weitere, nach oben gerichtete indirekte Raumbeleuchtung umfassen. Zudem
kann trotz bevorzugter fester Vorgabe der Richtercharakteristiken 22, 23, 24 die MVE
120; 220 mit einer seitlich verschiebbar, d.h. in Längsrichtung L einstellbaren Leuchtenanordnung
gemäß
EP0739618 ausgestaltet sein.
Bezugszeichenliste
FIG.1-3 |
|
10 |
Patientenbett |
12 |
Fahrgestell |
14 |
Wand |
120 |
Medizinische Versorgungseinheit (MVE) |
122 |
Gehäuse |
124 |
Kanalbereich |
22, 23, 24 |
Richtcharakteristiken |
25, 26, 27 |
Teile des Untersuchungsbereichs |
131, 132, 133 |
Optik |
35 |
Linsenanordnung |
36 |
Kollimatorlinse |
37 |
Umlenklinse |
40 |
LEDs |
42 |
LED Platine |
44 |
Kühlkörper |
α, β, γ |
Winkel der Hauptstrahlachsen |
A |
Wandabstand des Bettes |
H |
Montagehöhe der MVE |
FIG.4-5 |
|
10 |
Patientenbett |
14 |
Wand |
220 |
Medizinische Versorgungseinheit (MVE) |
222 |
Gehäuse |
224 |
Kanalbereich |
221, 223 |
Richtcharakteristiken |
231, 232 |
Optik |
235 |
Linsenanordnung |
36 |
Kollimatorlinse |
37 |
Umlenklinse |
40 |
LEDs |
44 |
Kühlkörper |
α',β' |
Winkel der Hauptstrahlachsen |
1. Versorgungseinheit (120; 220) mit einer Leuchtenanordnung, insbesondere zur Versorgung
von Patienten im Gesundheitswesen, mit einem profilartigen Gehäuse (122; 222) zur
Wand- oder Deckenmontage oberhalb eines Patientenbettes (10), wobei sich das Gehäuse
in einer Längsrichtung (L) erstreckt und wobei die Leuchtenanordnung mindestens eine
Leseleuchte aufweist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine erste Optik (131; 231) und eine zweite Optik (132; 232) im Gehäuse
(122; 222)der Versorgungseinheit angeordnet sind und durch unterschiedliche Richtcharakteristiken
(22, 23, 24; 221, 223)zur direkten Beleuchtung unterschiedlicher Teilbereiche (25,
26, 26) eines Untersuchungsbereichs, welcher einem vor der Versorgungseinheit aufstellbaren
Patientenbett (10) entspricht, zusammen mit entsprechenden Leuchtmitteln (40) jeweils
einzeln oder gemeinsam zur medizinischen Untersuchung einsetzbar sind.
2. Versorgungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Optik (131; 231) zusammen mit einem ersten Leuchtmittel (40) als Untersuchungsleuchte
für den Kopfbereich (25) und/oder Fußbereich (27) des Untersuchungsbereichs einsetzbar
ist und die zweite Optik (132; 232) zusammen mit einem zweiten Leuchtmittel (40) als
Untersuchungsleuchte für den Rumpfbereich (26) und auch als Leseleuchte einsetzbar
ist; oder
die erste Optik (131; 231) zusammen mit einem ersten Leuchtmittel (40) als Untersuchungsleuchte
für den Rumpfbereich (26) und/oder Fußbereich (27) des Untersuchungsbereichs einsetzbar
ist und die zweite Optik (132; 232) zusammen mit einem zweiten Leuchtmittel (40) als
Untersuchungsleuchte für den Rumpfbereich (26) und/oder Kopfbereich sowie als Leseleuchte
einsetzbar ist.
3. Versorgungseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens erste und zweite Optik (131... 133; 231, 232) jeweils eine Linsenanordnung
(35; 235) zur Erzeugung der gewünschten Richtcharakteristik (22, 23, 24; 221, 223)
umfassen, wobei die Linsenanordnungen unterschiedliche Anstellwinkel, vorzugsweise
fest vorgegebene Anstellwinkel, aufweisen und/oder Umlenklinsen (37) oder Umlenkprismen
zur Umlenkung von Licht eines oder mehrerer zugehöriger Leuchtmittel (40) aufweisen.
4. Versorgungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens erste und zweite Optiken (131... 133; 231, 232) in Längsrichtung (L)
durchgehend oder als Reihe im Gehäuse angeordnet sind und die Versorgungseinheit als
Leuchtmittel jeweils zu jeder Optik eine Reihe LEDs (40) umfasst, welche in Längsrichtung
nebeneinander im Gehäuse (122; 222) angeordnet sind.
5. Versorgungseinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder drei Optiken (131... 133; 231, 232) übereinander im Gehäuse angeordnet
sind, wobei vorzugsweise genau drei Optiken (131... 133) übereinander im Gehäuse angeordnet
sind und die Versorgungseinheit (120) als Leuchtmittel drei entsprechend übereinander
angeordnete Reihen LEDs (40) umfasst, wobei jede Reihe aus LEDs vorzugsweise separat
schaltbar ist.
6. Versorgungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede Optik (131... 133; 231, 232) jeweils eine Anordnung (35; 235) aufweist mit einer
Kollimatorlinse (36) oder einem Reflektor und vorzugsweise mit einer der Kollimatorlinse
bzw. den Reflektor vorgesetzten Umlenklinse (37).
7. Versorgungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Optik (131), eine zweite Optik (132) und eine dritte Optik (133) im Gehäuse
der Versorgungseinheit (120) angeordnet sind, wobei bezüglich des Untersuchungsbereichs
die Richtcharakteristik der ersten Optik im Wesentlichen den Bein- und Fußbereich
(27), die Richtcharakteristik der zweiten Optik im Wesentlichen den Rumpfbereich (26)
und die Richtcharakteristik der dritten Optik im Wesentlichen den Kopfbereich (24)
erfasst.
8. Versorgungseinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (120) wandmontiert ist und die Winkel der Hauptstrahlachsen der ersten,
zweiten und dritten Optik (131... 133) bezüglich einer Vertikalen der Ungleichung
α > β > γ genügen, wobei α zur ersten Optik (131), β zur zweiten Optik (132), und
γ zur dritten Optik (133) gehört.
9. Versorgungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, das s die Gesamtbreite jeder Optik (131... 133; 231, 232) in Längsrichtung (L) weniger
als 100%, vorzugsweise weniger als 75%, der Standardbreite eines Patientenbettes beträgt.
10. Versorgungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, das s die Optiken in der vorderen und/oder unteren Seitenwand des Gehäuses (122;
222) vorgesehen sind und vorzugsweise bündig mit der Gehäuseoberfläche abschließen.