[0001] Die Erfindung betrifft ein Kältegerät mit einer aus Kunststoffmaterial gefertigten
Tragschiene. Ferner betrifft die Erfindung eine derartige Tragschiene.
[0002] Kältegräte, wie z.B.. Kühl-/Gefriergeräte, insbesondere als Haushaltsgeräte ausgebildete
Kältegeräte, sind bekannt und werden zur Haushaltsführung in Haushalten oder im Gastronomiebereich
eingesetzt, um verderbliche Lebensmittel und/oder Getränke bei bestimmten Temperaturen
zu lagern. Derartige Kältegeräte weisen einen Maschinenraum auf, in dem eine Tragschiene
angeordnet ist, an der zumindest ein Verdichter befestigt ist.
[0003] Bei der Tragschiene kann es sich um eine Metallschiene handeln, die in den Maschinenraum
eingeschoben wird. Bevor die Tragschiene in den Maschinenraum eingeschoben wird, kann
die Tragschiene in einem weiteren, vorgelagerten Schritt mit dem Verdichter verbunden
werden, oder es sind weitere Montageschritte nach der Montage der Tragschiene nötig.
Neben dem Verdichter können weitere Bauteile, wie z.B. eine Verdichterelektronik oder
ein Betriebskondensator, mit z.B. Schrauben, an der Tragschiene befestigt werden.
Schließlich wird nach dem Einschieben der Tragschiene mit den an ihr befestigten Bauteilen
diese selbst im Maschinenraum fixiert. Vorteilhaft ist die hohe mechanische Stabilität
einer derartigen Tragschiene aus Metall.
[0004] Die
DE 10 2008 043 803 A1 offenbart eine Tragschiene aus Kunststoff. Von Vorteil ist hierbei, dass die Tragschiene
aus Kunststoff einteilig und materialeinheitlich mit Befestigungsabschnitten für einen
Verdichter ausgeführt werden kann. Dies hat allerdings zur Folge, dass die Zugänglichkeit
zur Montage des Verdichters und weiterer Bauteile eingeschränkt ist, da - um ein bestmögliches
Nutzvolumen für das Kältegerät zu generieren - der Maschinenraum möglichst klein gehalten
werden muss. Hier ist eine Montage des Verdichters und anderer Bauteile an der Tragschiene
aus Kunststoff außerhalb des Maschinenraums wie bei einer Tragschiene aus Metall ist
nicht möglich. Um eine mechanische Stabilität wie bei einer Tragschiene aus Metall
zu erreichen muss die Tragschiene aus Kunststoff versteift werden. Dies wird in der
Regel durch Versteifungsrippen erreicht, die allerdings entsprechend hoch ausgeführt
werden müssen. Dies wiederum schränkt den Bauraum ein bzw. verursacht, dass der Maschinenraum
entsprechend höher ausgeführt werden muss um die notwendige Verwindungssteifigkeit
zu erreichen. Dadurch wird der Bauraum eingeschränkt bzw. muss der Maschinenraum entsprechend
höher ausgeführt werden, was wiederum zu einem Nutzvolumenverlust führt.
[0005] Die
EP 1 371 922 A1 offenbart ein Kühlsystem auf einer einstückig ausgebildeten und faserverstärkten
Platte.
[0006] Es ist daher die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, die Montage von einem Verdichter
in einem Maschinenraum eines Kältegeräts bei zugleich guter Zugänglichkeit und maximierten
Nutzvolumen zu vereinfachen.
[0007] Diese Aufgaben werden durch die Gegenstände mit den Merkmalen nach den unabhängigen
Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass durch die Ausbildung der
Tragschiene als Hybrid-Bauteil, d.h. als Kunststoffteil mit einer Metallversteifung,
eine einfache Montage ohne Zusatzbauteile bei gleichzeitig maximierten Nutzvolumen
erreicht werden kann.
[0009] Gemäß einem ersten Aspekt wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein Kältegerät
mit einer aus Kunststoffmaterial gefertigten Tragschiene gelöst, die zur Versteifung
ein Versteifungselement aus einem steiferen Material als das Kunststoffmaterial aufweist.
Bei dem steiferen Material kann es sich um ein metallisches/karbonverstärktes/keramisches
Material handeln, bei einem metallischen Material z.B. eine Aluminium oder eine Aluminium
enthaltende Legierung. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass die Tragschiene
keine hohen Versteifungsrippen mehr aufweisen muss, die Bauraum im Maschinenraum beanspruchen
bzw. dazu führen, dass der Maschinenraum entsprechend höher ausgebildet werden muss.
Somit wird unter gleichzeitiger Vereinfachung der Montage das Nutzvolumen maximiert.
[0010] Unter einem Kältegerät wird insbesondere ein Haushaltsgerät verstanden, also ein
Kältegerät, das zur Haushaltsführung in Haushalten oder im Gastronomiebereich eingesetzt
wird, und insbesondere dazu dient, Lebensmittel und/oder Getränke bei bestimmten Temperaturen
zu lagern, wie bspw. ein Kühlschrank, ein Gefrierschrank, eine Kühlgefrierkombination,
eine Gefriertruhe oder ein Weinkühlschrank.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Kunststoffmaterial an das steifere
Material formschlüssig angespritzt. Die Tragschiene ist somit gemäß der sogenannten
outsert-Technik gefertigt, bei der an das steifere Material als erste Materialkomponente
eine zweite Materialkomponente aus Kunststoffmaterial aufgespritzt ist. Eine Verankerung
des Kunststoffmaterials aus der zweiten Materialkomponente kann über Hinterschneidungen
oder Durchbrüche erfolgen. Hierdurch wird der technische Vorteil erreicht, dass das
steifere Material sich über nahezu die gesamte Breite der Tragschiene erstreckt und
so die Tragschiene versteift.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das steifere Material mit dem
Kunststoffmaterial formschlüssig umspritzt. Die Tragschiene ist somit gemäß der sogenannten
insert-Technik gefertigt, bei der die erste Materialkomponente aus dem steiferen Material,
wie z.B. einem metallischen Material, in ein Spritzwerkzeug eingelegt und dann vollständig
oder teilweise mit der zweiten Materialkomponente, nämlich Kunststoffmaterial, umhüllt
wird. Hierdurch wird der technische Vorteil erreicht, dass durch das umhüllende Kunststoffmaterial
eine ansonsten elektrisch leitfähige Tragschiene elektrisch isolierend ausgebildet
ist und sich daher eine elektrische Erdung von z.B. dem Verdichter erübrigt. Ferner
kann so die Korrosion des steiferen Materials minimiert werden, wenn das steifere
Material elektrisch leitfähig ist, da durch die elektrische Isolierung das Auftreten
elektrischer Kriechströme unterbunden ist, die sonst die Elektrokorrosion begünstigen.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Tragschiene und das Versteifungselement
stoffschlüssig, insbesondere durch eine Schweißverbindung, miteinander verbunden.
Hierdurch wird der technische Vorteil erreicht, dass die Tragschiene und das Versteifungselement
im Bereich von gegenseitigen Kontaktflächen großflächig miteinander verbunden sind.
Daher werden durch die stoffschlüssige Verbindung die Tragschiene und das Versteifungselement
besonderes stabil miteinander verbunden.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die die Tragschiene und das
Versteifungselement durch Kraft- und/oder Formschluss miteinander verbunden. Dadurch
wird der technische Vorteil erreicht, dass die Tragschiene und das Versteifungselement
mit bekannten Verbindungstechnologien miteinander verbunden werden können, ohne das
hierzu besonders modifizierte Werkzeuge wie bei der outsert- oder insert-Technik notwendig
wären. Somit kann eine Fertigung ohne neue Werkzeuge erfolgen.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform bedeckt das Kunststoffmaterial das
steifere Material vollständig. Hierdurch wird der Korrosionsschutz des steiferen Materials
nochmals verbessert, wenn das steifere Material ein metallisches Material ist, da
nun ein Kontakt mit oxidierenden Gasbestandteilen der Umgebungsluft ausgeschlossen
ist.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Versteifungselement einen
freiliegenden Abschnitt und einen abgedeckte Abschnitt auf. Bei den freiliegenden
Abschnitten kann es sich um die Enden eines als Versteifungsschiene ausgebildeten
Versteifungselements handeln, die aus einem metallischen Material gefertigt ist. Hierdurch
wird der technische Vorteil erreicht, dass sich mechanische Spannungen bzw. Verzugsprobleme
aufgrund thermischer Ausdehnung abbauen bzw. gar nicht erst aufbauen können.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Tragschiene einen Verdunstungschalenabschnitt
aus dem Kunststoffmaterial auf. Hierdurch wird der technische Vorteil erreicht, dass
ein weiterer Montageschritt zur Fertigung und Montage einer separaten Verdunstungschalen
entfallen kann. Daher wird die Montage nochmals vereinfacht.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Tragschiene ein Funktionselement
aus dem Kunststoffmaterial zur Befestigung und/oder Positionierung zumindest eines
Bauteils des Kältegeräts auf. Das Funktionselement kann zur unmittelbaren, d.h. ohne
Zwischenschaltung weiterer Bauteile, Befestigung von Bauteilen des Kältegeräts, wie
z.B. des Verdichters, ohne weitere Zusatzbauteile ausgebildet sein. Hierdurch wird
der technische Vorteil erreicht, dass die Montage vereinfacht wird. Ferner kann das
Funktionselement zusätzlich oder alternativ zur Verbindung mit einem Befestigungssystem
für verschiedene Verdichtertypen ausgebildet sein. Hierdurch wird erreicht, dass die
Anzahl der vorzuhaltenden Bauteile für die Montage verschiedener Verdichtertypen gering
gehalten werden kann. So wird der Logistikaufwand für die Fertigung reduziert. Durch
Funktionselemente zur Positionierung wird der technische Vorteil erreicht, dass die
Montage vereinfacht wird, da durch die Funktionselemente zur Positionierung Fehlpositionierungen
mit anschließender Positionskorrektur ausgeschlossen werden.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Funktionselement als Klemmelement
zur Befestigung zumindest eines Bauteils, insbesondere des Verdichters, des Kältegeräts
ausgebildet. Hierdurch wird der technische Vorteil erreicht, dass eine Montage des
Bauteils ohne Zusatzelemente wie Schrauben oder Klammern, möglich wird. Dies vereinfacht
zum einen die Montage und reduziert zum anderen den Logistikaufwand für die Fertigung,
da keine derartigen Zusatzelemente bereitgehalten und auch keine Werkzeuge zur Montage
derartiger Zusatzelemente zur Verfügung gestellt werden müssen.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Funktionselement zur Verrastung
zumindest eines Bauteils, insbesondere einer Verdichterelektronik oder eines Betriebskondensators
oder einer Leitung, des Kältegeräts ausgebildet. Auch hierdurch wird der technische
Vorteil erreicht, dass eine Montage des Bauteils ohne Zusatzelemente wie Schrauben
oder Klammern, möglich wird. Somit vereinfacht auch dies zum einen die Montage und
reduziert zum anderen den Logistikaufwand für die Fertigung, da keine derartigen Zusatzelemente
bereitgehalten und auch keine Werkzeuge zur Montage derartiger Zusatzelemente zur
Verfügung gestellt werden müssen.
[0021] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Funktionselement ein Loch
zur Bildung einer Schraubverbindung mit zumindest einem Bauteil, insbesondere einer
Verdichterelektronik, des Kältegeräts ausgebildet. Hierdurch wird der technische Vorteil
erreicht, dass durch das Loch eine Schraubposition vorgehalten wird zur Befestigung
von einem Bauteil, wie z.B. einer Verdichterelektronik. Dabei erlaubt die Schraubverbindung
zusätzlich eine einfache Herstellung eines Erdungsanschlusses.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Funktionselement als Zugentlastung
für elektrische Leitungen, insbesondere eines Netzkabels, des Kältegeräts ausgebildet.
Hierdurch wird der technische Vorteil erreicht, dass keine Montage eines Zusatzbauteils
in Form einer Zugentlastung nötig ist. Somit wird der Montageaufwand reduziert.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind dem Maschinenraum zugeordnete
Einführhilfen zum Einführen und/oder Fixierungsmittel zum Fixieren der Tragschiene
zugeordnet. Hierdurch wird der technische Vorteil erreicht, dass durch die Einführhilfen
eine Fehlmontage zuverlässig vermieden wird, da so Fehlpositionierungen mit anschließender
Positionskorrektur ausgeschlossen sind. Durch die Fixiermittel hingegen wird erreicht,
dass zum einen die Montage vereinfacht und zum anderen der Logistikaufwand für die
Fertigung reduziert werden, da keine derartigen Zusatzelemente bereitgehalten und
auch keine Werkzeuge zur Montage derartiger Zusatzelemente zur Verfügung gestellt
werden müssen.
[0024] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung weist eine Tragschiene aus einem Kunststoffmaterial,
insbesondere für ein derartiges Kältegerät, zur Versteifung ein Versteifungselement
aus einem steiferen Material als das Kunststoffmaterial auf. Mit der Erfindung wird
ein Kältegerät bereitgestellt, das sich bei maximiertem Nutzvolumen besonders einfach
montieren lässt.
[0025] Weitere Ausführungsbeispiele werden Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines Kältegerätes,
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Tragschiene,
Fig. 3 eine erste Ansicht einer in einen Maschinenraum eines Kältegerätes eingesetzten
Tragschiene,
Fig. 4 eine zweite Ansicht einer in einen Maschinenraum eines Kältegerätes eingesetzten
Tragschiene,
Fig. 5 eine dritte Ansicht einer in einen Maschinenraum eines Kältegerätes eingesetzten
Tragschiene,
Fig. 6 eine erste Ansicht einer mit der Tragschiene verbundenen Verdichterelektronik,
Fig. 7 eine zweite Ansicht einer mit der Tragschiene verbundenen Verdichterelektronik,
Fig. 8 eine Ansicht einer mit der Tragschiene verbundenen Leitung,
Fig. 9 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Tragschiene,
Fig. 10 eine Ansicht einer mit der Tragschiene verbundenen Kondensatorabdeckung,
Fig. 11 eine vierte Ansicht einer in einen Maschinenraum eines Kältegerätes eingesetzten
Tragschiene,
Fig. 12 eine erste Ansicht eines den Maschinenraum eines Kältegerätes begrenzenden
Bauteils,
Fig. 13 eine zweite Ansicht eines den Maschinenraum eines Kältegerätes begrenzenden
Bauteils,
Fig. 14 ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Tragschiene,
Fig. 15 eine erstes Beispiel eines mit einem Befestigungssystem mit der Tragschiene
verbundenen Verdichters, und
Fig. 16 eine zweites Beispiel eines mit einem Befestigungssystem mit der Tragschiene
verbundenen Verdichters, und
[0026] Fig. 1 zeigt einen Kühl- bzw. Gefrierschrank als Ausführungsbeispiel für ein Kältegerät
100 mit einer oberen Kühl-/Gefrierschranktür 102 und einer unteren Kühl-/Gefrierschranktür
104 an seiner Kältegerätevorderseite 108. Der Kühl-/Gefrierschrank dient bspw. zur
Kühlung von Lebensmitteln.
[0027] Im Bereich der Kältegeräterückseite 110 des Kältegeräts 100 befindet sich im unteren
Bereich ein Maschinenraum 200.
[0028] In dem Maschinenraum 200 sind Komponenten eines Kältemittelkreislaufs aufgenommen.
Der Kältemittelkreislauf selbst umfasst einen Verdampfer (nicht dargestellt), einen
Verdichter 202 (siehe Figuren 15 und 16), einen Verflüssiger (nicht dargestellt) und
ein Drosselorgan (nicht dargestellt), von denen der Verdichter 202 und die dem Verdichter
202 zugeordnete Verdichterelektronik 208 (siehe Figuren 6 und 7) in dem Maschinenraum
200 angeordnet sind.
[0029] Der Verdichter 202 ist mit einer Tragschiene 300 verbunden, die sich in Kältegerätebreitenrichtung
Y zwischen den Seitenwänden 106 des Kältegeräts 100 erstreckt.
[0030] Der Verdampfer ist als Wärmetauscher ausgebildet, in dem nach einer Expansion das
flüssige Kältemittel durch Wärmeaufnahme von dem zu kühlenden Medium, d.h. Luft im
Inneren des Kühlschranks, verdampft wird.
[0031] Der Verdichter 202 ist ein mechanisch angetriebenes Bauteil, das Kältemitteldampf
vom Verdampfer absaugt und bei einem höheren Druck zum Verflüssiger ausstößt.
[0032] Der Verflüssiger ist als Wärmetauscher ausgebildet, in dem nach der Kompression das
verdampfte Kältemittel durch Wärmeabgabe an ein äußeres Kühlmedium, d.h. die Umgebungsluft,
verflüssigt wird.
[0033] Das Drosselorgan ist eine Vorrichtung zur ständigen Verminderung des Druckes durch
Querschnittsverminderung.
[0034] Das Kältemittel ist ein Fluid, das für die Wärmeübertragung in dem kälteerzeugenden
System verwendet wird, das bei niedrigen Temperaturen und niedrigem Druck des Fluides
Wärme aufnimmt und bei höherer Temperatur und höheren Druck des Fluides Wärme abgibt,
wobei üblicherweise Zustandsänderungen des Fluides inbegriffen sind.
[0035] Fig. 2 zeigt die in den Maschinenraum 200 eingesetzte Tragschiene 300. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel weist die Tragschiene 300 zwei Versteifungselemente 326 auf, die
im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Versteifungsschienen ausgebildet sind. Die
Versteifungselemente 326 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem metallischen
Material 306, wie z.B. Aluminium oder einer Aluminium enthaltenden Legierung als erste
Materialkomponente 302 gefertigt, wie z.B. durch Umformen. Es kann aber auch ein karbonverstärktes
oder keramisches Material verwendet werden. Ferner weist die Tragschiene 300 einen
Träger 324 auf, der aus einem Kunststoffmaterial 308 als zweite Materialkomponente
304 gefertigt wurde, z.B. mittels Spritzguss.
[0036] Die Versteifungsschiene erstrecken sich mit ihren Haupterstreckungsachsen in Richtung
der Haupterstreckungsachse der Tragschiene 300, die sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel
in Richtung der Kältegerätebreitenrichtung Y (siehe Figur 1) erstreckt, wenn die Tragschiene
300 in den Maschinenraum 200 eingesetzt ist.
[0037] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind der Träger 324 und die beiden Versteifungselemente
326 durch eine Schweißverbindung stoffschlüssig miteinander verbunden. Somit sind
der Träger 324 und die beiden Versteifungselemente 326 im Bereich von gegenseitigen
Kontaktflächen großflächig miteinander verbunden. Anstelle der stoffschlüssigen Verbindung
gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel können der Träger 324 und die beiden Versteifungselemente
326 gemäß der sogenannten outsert-Technik oder gemäß der sogenannten insert-Technik
gefertigt sein. Ferner können der Träger 324 und die beiden Versteifungselemente 326
durch Kraft- und/oder Formschluss miteinander verbunden sein.
[0038] Aufgrund ihrer Position weisen die beiden Versteifungselemente 326 einen von dem
Träger 326 abgedeckten Abschnitt 310 und einen freiliegenden Abschnitt 312 auf. Insbesondere
sind an den jeweiligen Enden 328 der Versteifungselemente 326 freiliegende Abschnitte
312 vorgesehen. So können sich mechanische Spannungen bzw. Verzugsprobleme aufgrund
unterschiedlicher thermischer Ausdehnung des Trägers 324 und der Versteifungselemente
326 abbauen bzw. gar nicht erst aufbauen.
[0039] Die Fig. 3 und 4 zeigen, dass der Träger 326 als Funktionselement ein Klemmelement
316 aufweist, mit dem z.B. der Verdichter 202 an dem Träger 326 bzw. der Tragschiene
300 befestigt werden kann. Hierzu weist das Klemmelement 316 im vorliegenden Ausführungsbeispiel
zwei Klemmfahnen auf, die sich in Kältegerätetiefenrichtung X und in Kältegerätehochrichtung
Z erstrecken. Dabei ist, wenn der Träger 326 bzw. die Tragschiene 300 im Maschinenraum
200 eingesetzt ist, das Klemmelement 316 an der der Kältegeräterückseite 110 zugewandten
Seite angeordnet.
[0040] Die Fig. 5 zeigt, dass der Träger 326 bzw. die Tragschiene 300 ferner als weiteres
Funktionselement eine Positionierhilfe 330 aufweist, die beim Zusammenführen des Trägers
326 bzw. der Tragschiene 300 mit z.B. dem Verdichter 202 eine Ausrichtung und damit
fehlerfreie Montage sicherstellt. Dabei ist, wenn der Träger 326 bzw. die Tragschiene
300 im Maschinenraum 200 eingesetzt ist, die Positionierhilfe 330 an der der Kältegerätevorderseite
108 zugewandten Seite angeordnet.
[0041] Die Fig. 6 und 7 zeigen, dass der Träger 326 bzw. die Tragschiene 300 außerdem als
weitere Funktionselemente eine Verrastung 322 aufweisen, mit der z.B. die Verdichterelektronik
208 an dem Träger 326 bzw. der Tragschiene 300 befestigt werden kann. Ferner weist
der Träger 326 bzw. die Tragschiene 300 als weiteres Funktionselement ein Loch 318
auf, in das eine Schraube 324 eingesetzt werden kann, um eine alternative Befestigungsposition
für die Verdichterelektronik 208 zu definieren. Von Vorteil ist, dass wegen der Kunststofftragschiene
aus einem elektrisch isolierenden Material keine Erdung der elektrischen Komponenten
erforderlich ist.
[0042] Die Fig. 8 zeigt, dass der Träger 326 bzw. die Tragschiene 300 als weiteres Funktionselement
eine Leitungsverrastung 326 zum Verrasten einer Leitung 212 aufweist, die z.B. Komponenten
des Kältemittelkreislaufs miteinander verbindet.
[0043] Die Fig. 9 zeigt, dass der Träger 326 bzw. die Tragschiene 300 als weiteres Funktionselement
eine Zugentlastung 320 aufweist. Die Zugentlastung 320 dient der Zugentlastung von
elektrischen Leitungen (nicht dargestellt) wie z.B. einem Netzkabel und stellt sicher,
dass sich die elektrische Verbindung von den Leiterenden (nicht dargestellt) der elektrischen
Leitung bei Zugbelastung von Anschlussklemmen (nicht dargestellt) nicht löst.
[0044] Die Fig. 10 zeigt, dass die Tragschiene 300 als weiteres Funktionselement eine Kondensatorverrastung
334 aufweist. Mit der Kondensatorverrastung 334 kann an dem Träger 326 bzw. der Tragschiene
300 ein Betriebskondensator 210 zum Betrieb des Verdichters 202 befestigt werden.
[0045] Die Fig. 11 zeigt in einer Draufsicht eine in einen als Kompressornische ausgebildeten
Maschinenraum 200 eingesetzte Tragschiene 300. Der Maschinenraum 200 weist im vorliegenden
Ausführungsbeispiel zwei sich an gegenüberliegenden Seiten angeordnete Einführhilfen
204 auf, die beim Einführen der Tragschiene 300 in den Maschinenraum 200 eine Ausrichtung
und damit fehlerfreie Montage sicherstellen.
[0046] Die Fig. 12 und 13 zeigen, dass ein Bauteil 400, das den Maschinenraum 200 des Kältegerätes
100 begrenzt und die Kompressornische definiert, Fixierungseinrichtungen 206 aufweist,
die sicherstellen, dass nach dem Einführen der Tragschiene 300 in den Maschinenraum
200 dieses in seiner Position bleibt. Hierzu wirken die Fixiereinrichtungen 206 mit
Gegenfixiereinrichtungen 330 der Tragschiene 300 zusammen, wie sie die Fig. 14 zeigt.
Dabei sind die Fixiereinrichtungen 206 und die Gegenfixiereinrichtungen 336 zum Bilden
einer Rastverbindung ausgebildet.
[0047] Die Fig. 15 und 16 hingegen zeigen, dass an der Tragschiene 300 verschiedene Typen
von Verdichtern 202 mit unterschiedlichen Befestigungssystemen fixiert werden können.
Die Fig. 15 zeigt dabei ein Befestigungssystem 500a, bei dem der Verdichter 202 unter
Verwendung von Gummilagern 502 an der Tragschiene 300 und im Maschinenraum befestigt
ist, während die Fig. 16 ein Befestigungssystem 500b zeigt, in dem Dome 332 der Tragschiene
300 in dem Verdichter 202 zugeordnete Sacklöcher 504 eingreifen.
[0048] Zur Montage wird zuerst die Tragschiene 300 mit allen Komponenten versehen, d.h.
z.B. mit dem Verdichter 202, wobei die Positionierhilfen 330 die Einführbewegung erleichtern
und der Verdichter 202 mittels des Klemmelements 316 in seiner Endposition fixiert
wird. Alternativ kann auch eines der in den Fig. 15 oder 16 gezeigten Befestigungssysteme
500a oder 500b Verwendung finden.
[0049] Ferner kann die Verdichterelektronik 208 mittels der Verrastung 322 an der Tragschiene
300, oder durch Einführen der Schraube 324 in das Loch 318 ein Erdungsanschluss befestigt
werden. Die Leitung 212, die Komponenten des Kältemittelkreislaufs verbindet, kann
durch Verrasten an der Leitungsverrastung 326 befestigt werden. Eine elektrische Leitung,
wie z.B. ein Netzkabel, kann mit der Zugentlastung 320 so verbunden werden, dass durch
Zugkräfte an der elektrischen Leitung nicht die kältegeräteseitigen Anschlüsse der
elektrischen Leitung gelöst werden können. Des Weiteren kann durch Verrasten an der
Kondensatorverrastung 334 ein Betriebskondensator 210 befestigt werden.
[0050] Die so vormontierte Tragschiene 300 wird dann durch eine Fügebewegung in z.B. Kältegerätetiefenrichtung
X in den Maschinenraum 200 eingeführt, wobei die Einführhilfen 204 sicherstellen,
dass in Folge der Fügebewegung die Tragschiene 300 ihre Endposition erreicht, in der
durch Zusammenwirken der Fixierungseinrichtung 206 und der Gegenfixiereinrichtung
336 eine Rastverbindung gebildet wird, die die Tragschiene 300 in ihrer Endposition
im Maschinenraum 200 fixiert.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 100
- Kältegerät
- 102
- obere Kühlschranktür
- 104
- untere Kühlschranktür
- 106
- Seitenwand
- 108
- Kältegerätvorderseite
- 110
- Kältegerätrückseite
- 200
- Maschinenraum
- 202
- Verdichter
- 204
- Einführhilfe
- 206
- Fixierungseinrichtung
- 208
- Verdichterelektronik
- 210
- Betriebskondensator
- 212
- Leitung
- 300
- Tragschiene
- 302
- erste Materialkomponente
- 304
- zweite Materialkomponente
- 306
- metallisches Material
- 308
- Kunststoffmaterial
- 310
- abgedeckter Abschnitt
- 312
- freiliegender Abschnitt
- 314
- Fixierungsmittel
- 316
- Klemmelement
- 318
- Loch
- 320
- Zugentlastung
- 322
- Verrastung
- 324
- Träger
- 326
- Versteifungselement
- 328
- Ende
- 330
- Positionierhilfe
- 332
- Verrastung
- 324
- Schraube
- 326
- Leitungsverrastung
- 332
- Dom
- 334
- Kondensatorverrastung
- 336
- Gegenfixiereinrichtung
- 400
- Bauteil
- 500a
- Befestigungssystem
- 500b
- Befestigungssystem
- 502
- Gummilager
- 506
- Sackloch
- X
- Kältegerätetiefenrichtung
- Y
- Kältegerätebreitenrichtung
- Z
- Kältegerätehochrichtung
1. Kältegerät (100), insbesondere Kühl-/Gefriergerät, mit einer aus Kunststoffmaterial
(308) gefertigten Tragschiene (300), dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschiene (300) zur Versteifung ein Versteifungselement (326) aus einem steiferen
Material (306) als das Kunststoffmaterial (308) aufweist.
2. Kältegerät (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffmaterial (308) an das steifere Material (306) formschlüssig angespritzt
ist.
3. Kältegerät (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das steifere Material (306) mit dem Kunststoffmaterial (308) formschlüssig umspritzt
ist.
4. Kältegerät (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschiene (300) Materialkomponente (300) und das Versteifungselement (326)
stoffschlüssig, insbesondere durch eine Schweißverbindung, miteinander verbunden sind.
5. Kältegerät (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschiene (300) Materialkomponente (300) und das Versteifungselement (326)
durch Kraft-und/oder Formschluss miteinander verbunden sind.
6. Kältegerät (100) nach einem der Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffmaterial (308) das steifere Material (306) vollständig bedeckt.
7. Kältegerät (100) nach einem der Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Versteifungselement (326) einen freiliegenden Abschnitt (312) und einen abgedeckte
Abschnitt (310) aufweist.
8. Kältegerät (100) nach einem der Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschiene (300) einen Verdunstungschalenabschnitt aus dem Kunststoffmaterial
(308) aufweist.
9. Kältegerät (100) nach einem der Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschiene (300) ein Funktionselement aus dem Kunststoffmaterial (308) zur Befestigung
und/oder Positionierung zumindest eines Bauteils des Kältegeräts (100) aufweist.
10. Kältegerät (100) nach einem der Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement als Klemmelement (316) zur Befestigung zumindest eines Bauteils,
insbesondere des Verdichters (202), des Kältegeräts (100) ausgebildet ist.
11. Kältegerät (100) nach einem der Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement (316, 318, 320) zur Verrastung oder Verschraubung zumindest
eines Bauteils, insbesondere einer Verdichterelektronik (208) oder eines Betriebskondensators
(210) oder einer Leitung (212), des Kältegeräts (100) ausgebildet ist.
12. Kältegerät (100) nach einem der Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement ein Loch (318) zur Bildung einer Schraubverbindung mit zumindest
einem Bauteils des Kältegeräts (100) ausgebildet ist.
13. Kältegerät (100) nach einem der Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement als Zugentlastung (320) für elektrische Leitungen, insbesondere
eines Netzkabels, des Kältegeräts (100) ausgebildet ist.
14. Kältegerät (100) nach einem der Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass dem Maschinenraum (202) eine Einführhilfe (204) zum Einführen der Tragschiene (300).und/oder
eine Fixiereinrichtung (206) der Tragschiene (300) zugeordnet sind.
15. Tragschiene (100) aus einem Kunststoffmaterial (308), insbesondere für ein Kältegerät
(100) nach einem der Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschiene (303) zur Versteifung ein Versteifungselement (326) aus einem steiferen
Material (306) als das Kunststoffmaterial (308) aufweist.