[0001] Die Erfindung betrifft eine Führungsplatte für die Befestigung von Schienen für Schienenfahrzeuge.
[0002] Neben einer Führungsplatte der hier in Rede stehenden Art umfasst ein System zum
Befestigen von Schienen üblicherweise mindestens ein Federelement und ein Spannelement
zum Verspannen des Federelements gegen den jeweiligen Untergrund, auf dem mittels
des Systems ein Befestigungspunkt für die jeweilige Schiene gebildet werden soll.
[0003] In Montagestellung liegt die Führungsplatte mit einer Anlagefläche, die an einer
Längsseite der Führungsplatte ausgebildet ist, seitlich am Fuß der zu befestigenden
Schiene an.
[0004] Bei dem Untergrund, auf dem die Führungsplatte montiert wird, handelt es sich typischerweise
um eine Schwelle, die beispielsweise aus Beton, Holz oder einem anderen geeigneten
Werkstoff besteht. An dem Untergrund ist bei einer Ausführungsform eine Stützschulter
vorhanden, die durch eine entsprechende Formgebung des Untergrunds oder durch ein
Zusatzelement hergestellt sein kann. An der Stützschulter ist bei fertig montiertem
System die Führungsplatte mit einer Stützfläche abgestützt, die an der Längsseite
der Führungsplatte vorgesehen ist, die der mit der Anlagefläche versehenen Längsseite
gegenüber liegt. Alternativ kann die Führungsplatte auch durch ein gesondertes Befestigungselement
fest an dem jeweiligen Untergrund gehalten sein.
[0005] Im praktischen Einsatz erfüllt die Führungsplatte eine Doppelfunktion. Zum einen
führt sie die Schiene seitlich und sorgt für ihre korrekte Längsausrichtung. Dabei
leitet sie bei fertig im Gleis montierter Stellung die Querkräfte, die beim Überfahren
der jeweils abgestützten Schiene im jeweiligen Befestigungspunkt auftreten, in den
Untergrund ab. Zum anderen ist bei fertig montiertem Schienenbefestigungssystem auf
den Führungsplatten ein Federelement abgestützt und geführt. Dieses Federelement übt
eine elastische Niederhaltekraft aus, durch welche die Schiene gegen den jeweiligen
Untergrund gedrückt gehalten wird.
[0006] Im Fall, dass die Führungsplatte als sogenannte "Winkelführungsplatte" ausgebildet
ist, ist an dem jeweiligen Untergrund an der Unterseite der Führungsplatte ein sich
in Längsrichtung der Führungsplatte erstreckender Absatz ausgebildet, der in Montagestellung
formschlüssig in einer entsprechend geformten Ausnehmung des Untergrunds sitzt. Auf
diese Weise ist in Ergänzung zu der Abstützung an der jeweiligen Stützschulter die
Lage der Führungsplatte quer zur Längserstreckung der Schiene zusätzlich gesichert.
[0007] Um die auf der Führungsplatte angeordnete Feder gegen den Untergrund verspannen zu
können, ist in die Führungsplatte üblicherweise eine von deren Oberseite bis zu deren
Unterseite führende Durchgangsöffnung eingeformt. Durch diese Durchgangsöffnung wird
das zum Spannen des jeweiligen Federelements benötigte Spannelement gesteckt, das
mit dem die Schiene tragenden Untergrund verkoppelt wird. In der Regel dient als Spannelement
eine Schraube oder ein Schraubenbolzen, die in einen in den Untergrund eingesetzten
Dübel geschraubt werden. Damit das Federelement auch unter den im fertig montierten
Zustand wirkenden Kräften sicher in der jeweils vorgeschriebenen Position gehalten
wird, können an der Oberseite der Führungsplatte Formelemente, wie Vorsprünge oder
Einsenkungen, ausgebildet sein, in oder an denen das Federelement mit jeweils einem
Abschnitt abgestützt ist.
[0008] Das zum Niederhalten der Schiene verwendete Federelement weist typischerweise einen
Befestigungsabschnitt und mindestens einen von dem Befestigungsabschnitt abgehenden
Armabschnitt auf, der im fertig montierten Zustand mit seinem freien Ende auf die
Schiene drückt.
[0010] Führungsplatten der voranstehend beschriebenen Art werden in der Regel aus hoch belastbaren
Kunststoffen hergestellt. Um die im praktischen Einsatz auf sie wirkenden Belastungen
sicher ertragen zu können, wären ältere Ausführungen in der Regel massiv ausgebildet.
Die in jüngerer Zeit aufkommende Forderung nach einer Gewichtsreduzierung konnte dadurch
erfüllt werden, dass an geeigneter Stelle Ausnehmungen in die Führungsplatte eingeformt
worden sind. So sind bei der in der
DE 102 54 670 B4 beschriebenen Führungsplatte in die Bereiche, die weder zum Abstützen des Federelements
noch zum Ableiten von auf die Führungsplatte gelangender Flüssigkeit benötigt werden,
sowohl ausgehend von der Oberseite als auch ausgehend von der Unterseite her Ausnehmungen
in die Winkelführungsplatte eingeformt. Die Form der Ausnehmungen und die Form und
Ausrichtung der zwischen ihnen verbleibenden Wandabschnitte der Führungsplatte sind
dabei so gewählt, dass einerseits eine hohe Formstabilität der Führungsplatte gewährleistet
und andererseits eine deutliche Gewichtsreduzierung erreicht ist.
[0011] Neben ihrer Stütz- und Führungsfunktion soll eine Führungsplatte der hier in Rede
stehenden Art auch noch eine gute elektrische Isolation der auf ihr befestigten und
mit ihr in Kontakt kommenden Bauteile gegenüber dem Untergrund gewährleisten. Um diese
Anforderung zu erfüllen, ist beispielsweise in der
WO 2011/110454 A1 vorgeschlagen worden, die Durchgangsöffnung der Führungsplatte mit einem umlaufenden
Kragen zu umgeben. Der Kragen verhindert nach Art eines Schutzdamms ein Eindringen
von Wasser in die Öffnung. Gleichzeitig kann der Kragen bei entsprechender Formgebung
des Federelements als Führung für das Federelement genutzt werden.
[0012] Auch wenn die in der voranstehend beschriebenen Weise ausgebildeten Führungsplatten
bei reduziertem Gewicht optimierte Gebrauchseigenschaften aufweisen, hat sich in der
Praxis die Aufgabe ergeben, eine hoch belastbare Führungsplatte mit weiter reduziertem
Gewicht zur Verfügung zu stellen.
[0013] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch eine Führungsplatte mit den in Anspruch 1
angegebenen Merkmalen gelöst worden.
[0014] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben
und werden nachfolgend wie der allgemeine Erfindungsgedanke im Einzelnen erläutert.
[0015] Eine erfindungsgemäße Führungsplatte für die Befestigung von Schienen für Schienenfahrzeuge
weist in Übereinstimmung mit dem oben erläuterten Stand der Technik mindestens eine
von der Unterseite, auf der die Führungsplatte in Montagestellung steht, her in die
Führungsplatte eingeformte Ausnehmung, eine an der Oberseite der Führungsplatte ausgebildete
Abstützfläche für ein zum Niederhalten der zu befestigenden Schiene vorgesehenes Federelement,
und eine an einer Stirnseite der Führungsplatte ausgebildete Anlagefläche auf, die
sich in Längsrichtung der Führungsplatte erstreckt und an der die zu befestigende
Schiene in Montagestellung seitlich geführt ist.
[0016] Erfindungsgemäß ist nun an der Oberseite der Führungsplatte mindestens eine sich
über die Abstützfläche erhebende und quer zur Anlagefläche erstreckende Verstärkungsrippe
ausgebildet. Gleichzeitig reicht die von der Unterseite her in die Führungsplatte
eingeformte Ausnehmung in den Bereich der Führungsplatte hinein, in dem die Verstärkungsrippe
ausgebildet ist.
[0017] Eine erfindungsgemäße Führungsplatte weist an ihrer mit der Abstützfläche für das
jeweils auf der Führungsplatte abzustützende Federelement versehenen Oberseite mindestens
eine Rippe auf, die nach Art einer Aussteifungsrippe oder Gewölberippe die Formsteifigkeit
der Führungsplatte erhöht. Dies erlaubt es, die von der Unterseite her in die Führungsplatte
eingeformte Ausnehmung auch in den Volumenbereich der Führungsplatte zu erweitern,
über den sich die Verstärkungsrippe erstreckt. Da für die aussteifende Wirkung der
Verstärkungsrippe bereits eine geringe Wandstärke ausreicht, kann auf diese Weise
die Verstärkungsrippe selbst weitestgehend ausgehöhlt ausgebildet sein. Insgesamt
gelingt es so, das Materialvolumen der Führungsplatte und damit einhergehend ihr Gewicht
weiter zu reduzieren, ohne dass dabei in Bezug auf die Belastbarkeit und sonstigen
mechanischen Eigenschaften Einbußen hingenommen werden müssen.
[0018] Abhängig von der Gestaltung der angrenzenden Formelemente der Führungsplatte entspricht
die Form des in den von der Verstärkungsrippe überstrichenen Bereich der Führungsplatte
hinein greifenden Abschnitts der in die Führungsplatte eingeformten Ausnehmung. Er
folgt dabei optimaler Weise der Form der Verstärkungsrippe in ihrer Längs- und Querrichtung
derart, dass die Verstärkungsrippe bis auf die zur Ausbildung ihrer Seitenwände und
ihres Dachs benötigte Wandstärke hohl ist.
[0019] Eine erfindungsgemäße Führungsplatte kann in derselben Weise eingesetzt werden, wie
die oben erläuterten, aus dem Stand der Technik bekannten Führungsplatten. Dementsprechend
weist auch eine erfindungsgemäße Führungsplatte typischerweise eine von der Oberseite
zur Unterseite der Führungsplatte führende Durchgangsöffnung auf, durch die ein zum
Spannen des Federelements vorgesehenes Spannelement steckbar ist. Um dabei in Anlehnung
an den Stand der Technik zu verhindern, dass Wasser oder sonstige auf die Führungsplatte
gelangende Flüssigkeiten in die Durchgangsöffnung eindringen, kann dabei ebenfalls
wie beim Stand der Technik um die der Abstützfläche zugeordnete Mündung der Durchgangsöffnung
mindestens abschnittsweise ein sich über die Abstützfläche erhebender Kragen umlaufen.
Dieser kann gleichzeitig auch als Führung für einen Abschnitt eines entsprechend geformten,
auf der Führungsplatte zu montierenden Federelements dienen. Eine optimale aussteifende
und gleichzeitig herstellungstechnisch einfach auszubildende Gestaltung einer erfindungsgemäßen
Führungsplatte ergibt sich in diesem Zusammenhang dann, wenn die Verstärkungsrippe
an den Kragen angeschlossen ist. Der Anschluss der Verstärkungsrippe an den Kragen
kann dabei stufenlos ausgeformt sein, so dass sich ein optimaler Kraftfluss ergibt
und der Kragen als Fortsetzung der Verstärkungsrippe eine Aussteifung der Führungsplatte
über ihre gesamte Breite bewirkt.
[0020] Neben dem bereits erwähnten, eine Barriere gegen das Eindringen von Flüssigkeit in
die Durchgangsöffnung bildenden Kragen können in an sich bekannter Weise an der Abstützfläche
der Führungsplatte weitere Formelemente zum Führen des Federelements ausgebildet sein.
Bei diesen Formelementen kann es sich beispielsweise um Anschläge, an denen in Montagestellung
jeweils ein Abschnitt des Federelements anliegt, oder um eine Rille handeln, in denen
das Federelement in fertig montierter Stellung mit einem anderen Abschnitt sitzt.
Auch kann es sich bei den betreffenden Formelementen um eine Einwölbung geringer Tiefe
handeln, durch die eine Vormontageposition definiert ist, in der das Federelement
unter leichter Vorspannung vormontiert gehalten ist, bis die Schiene an ihre bestimmungsgemäße
Position gesetzt ist und das Federelement in seine Endstellung geschoben werden kann.
[0021] In die Abstützfläche der Führungsplatte können zwei sich in Längsrichtung der Führungsplatte
erstreckende Rillen eingeformt sein, in denen das Federelement in Montagestellung
mit jeweils mindestens einem Abschnitt abgestützt ist. Die Rillen können dabei so
angeordnet sein, dass sie durch die erfindungsgemäß an der Oberseite der Führungsplatte
ausgebildete Verstärkungsrippe voneinander getrennt sind. Die Verstärkungsrippe kann
sich so trotz der Rillen über die gesamte Breite der Führungsplatte erstrecken und
ihre verstärkende Funktion ausüben. Bei entsprechender Formgebung des Federelements
kann die Verstärkungsrippe dabei zusätzlich als Führung oder Abstützung für den jeweiligen
in Montagestellung in der Rille sitzenden Abschnitt dienen. Um dabei sicherzustellen,
dass sich keine größeren Flüssigkeitsmengen im Bereich der Rillen stauen, können die
Rillen zumindest abschnittsweise in Richtung ihres von der Verstärkungsrippe abgewandten
Endes abfallen. Auf diese Weise kann in die Rillen gelangende Flüssigkeit seitlich
aus den Rillen hinauslaufen.
[0022] Selbstverständlich können, falls dies beispielsweise aus fertigungstechnischer Sicht
oder aus statischen Gründen zweckmäßig ist, zwei oder mehrere Ausnehmungen von der
Unterseite her in die Führungsplatte eingeformt sein. Benachbart angeordnete Ausnehmungen
können dabei von Stegen begrenzt sein, die nach Art eines Fachwerks angeordnet sind
und so bei minimiertem Materialvolumen eine optimale Tragfähigkeit haben.
[0023] Im Fall, dass sich die jeweilige Ausnehmung über ein großes Volumen der Führungsplatte
erstreckt, kann es darüber hinaus zweckmäßig sein, beispielsweise am die jeweilige
Ausnehmung zur Oberseite der Führungsplatte abdeckenden Dach mindestens eine Gewölberippe
auszubilden, die ebenfalls als Aussteifung wirkt. Ebenso ist es möglich, von der Oberseite
her Ausnehmungen in die Führungsplatte einzuformen, um Material zu sparen. Alternativ
ist es zum selben Zweck auch denkbar, Durchbrüche einzubringen, die von der Ober-
zur Unterseite der Führungsplatte führen. Die betreffenden Durchbrüche können dabei
derart ausgebildet sein, dass sie in der von der Unterseite her in die Führungsplatte
eingeformten Ausnehmung münden.
[0024] Eine erfindungsgemäße Führungsplatte weist typischerweise eine langgestreckte, quaderartige
Grundform auf, deren in Montagestellung parallel zur zu befestigenden Schiene ausgerichteten
Längsseiten länger sind als ihre quer dazu angeordneten Schmalseiten.
[0025] Der Schutz der erfindungsgemäßen Führungsplatte gegen anstehende Flüssigkeit, insbesondere
Wasser, das sich bei Regen in der Umgebung der Führungsplatte sammelt, und damit einhergehend
ihre Isolierwirkung können dadurch gesteigert werden, dass die Führungsplatte in an
sich bekannter Weise seitlich von ihr abstehende Vorsprünge aufweist, deren der Unterseite
der Führungsplatte zugeordnete Flächen eine Fortsetzung der an der Unterseite der
Führungsplatte ausgebildeten Aufstandfläche bilden, mit der die Führungsplatte in
Montagestellung auf dem jeweiligen Untergrund steht.
[0026] Die Vorsprünge können sich dabei entlang der Schmalseiten und entlang der Längsseite
der Führungsplatte erstrecken, die der Anlagefläche gegenüber liegt. An der betreffenden
Längsseite kann zudem in ebenfalls bekannter Weise eine Stützfläche ausgebildet sein,
mit der die Führungsplatte in Montagestellung an einer Schulter des Untergrunds abgestützt
ist, auf dem die Führungsplatte montiert wird. Die Vorsprünge können dabei nach Art
von dünnen Lappen ausgebildet sein, die in Montagestellung dicht auf der Oberseite
des Untergrunds liegen. Dazu ist es ausreichend, wenn die Dicke der Vorsprünge nur
einen geringen Bruchteil des Hauptkörpers der Führungsplatte aufweisen, an den sie
angeformt sind.
[0027] Die erfindungsgemäße Gestaltung einer Führungsplatte ist in besonderer Weise dazu
geeignet, aus einem Kunststoff hergestellt zu werden. So lässt sich die erfindungsgemäß
vorgesehene Verstärkungsrippe problemlos in einem konventionellen Herstellungsverfahren
aus Kunststoffen fertigen, die bereits heute für die Produktion von Führungsplatten
verwendet werden.
[0028] Die Vorzüge der Erfindung wirken sich bei konventionellen, für die Montage auf einer
ebenen Fläche vorgesehenen Führungsplatten genauso positiv aus, wie bei nach Art von
Winkelführungsplatten ausgebildeten Führungsplatten, für deren Montage am jeweiligen
Untergrund eine Einsenkung vorgesehen sein muss, in dem der zugeordnete Winkelabschnitt
der Führungsplatten in Montagestellung formschlüssig sitzt.
[0029] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen jeweils schematisch:
- Fig. 1
- einen Befestigungspunkt für eine Schiene in einer seitlichen teilgeschnittenen Ansicht;
- Fig. 2
- eine Spannklemme in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 3
- eine in dem System gemäß Fig. 1 eingesetzte Führungsplatte in einer perspektivischen
Ansicht von oben;
- Fig. 4
- die Führungsplatten in einer perspektivischen Ansicht von unten.
[0030] In dem in Fig. 1 dargestellten Befestigungspunkt B ist eine Schiene S auf einer hier
nur ausschnittsweise gezeigten, aus Beton gegossenen Schwelle U befestigt, die einen
festen, die Schiene S tragenden Untergrund bildet. In die quer zur Längserstreckung
der Schiene S angeordnete Schwelle U ist in an sich bekannter Weise eine ebene Aufstandfläche
U1 eingeformt, die an ihren Schmalseiten durch jeweils eine Schulter U2,U3 begrenzt
ist. Im Bereich des Übergangs von der Aufstandfläche U1 zu der jeweiligen Schulter
U2,U3 ist in der Schwelle U jeweils eine rinnenartige Einsenkung U4,U5 ausgebildet,
die sich über die in Längsrichtung der zu befestigenden Schiene S gemessenen Breite
der Schwelle U erstreckt und bei fertig montiertem Befestigungspunkt B parallel zur
Schiene S ausgerichtet ist.
[0031] Der Befestigungspunkt B ist aus einem System zum Befestigen der Schiene S gebildet,
das zwei als Federelemente dienende Spannklemmen 1,2, zwei Führungsplatten 3,4, zwei
als Spannmittel zum Spannen der jeweiligen Spannklemme 1,2 benötigte Spannschrauben
5,6 und eine Unterlegplatte 7 umfasst.
[0032] Wie in Fig. 2 anhand der Spannklemme 1 dargestellt, sind die identisch geformten
Spannklemmen 1,2 in an sich bekannter Weise W-förmig ausgebildet und weisen jeweils
eine Mittelschlaufe 1a auf, deren Schenkel 1b, 1c an ihrem einen Ende über einen einen
Halbkreis umspannenden Bogen 1d miteinander verbunden sind und an ihrem anderen Ende
jeweils in einen nach außen gerichteten Torsionsabschnitt 1e, 1f übergehen, an den
sich jeweils ein nach oben gewölbter Federarm 1g, 1h anschließt. Die Federarme 1g,
1h gehen jeweils in einen Endabschnitt 1i, 1j über, der so in Richtung der Mittelschlaufe
1a weist, dass die Enden der Endabschnitte 1i, 1j gegeneinander gerichtet sind. Mit
ihren Endabschnitten 1i, 1j drückt die Spannklemme im fertig montierten Zustand auf
die ihr zugeordnete Seite des Fußes F der Schiene S.
[0033] Jeweils eine der Spannklemmen 1,2, eine der Führungsplatten 3,4 und eine der Spannschrauben
5,6 sind an einer der Längsseiten der Schiene S angeordnet, während sich die Unterlegplatte
7 zwischen den Führungsplatten 3,4 befindet und auf der Aufstandfläche U1 der Schwelle
U liegt. Auf der Unterlegplatte 7 steht die Schiene S mit ihrem Fuß F.
[0034] Die Führungsplatten 3,4 sind hier nach Art von Winkelführungsplatten ausgebildet
und weisen auf ihrer der Schwelle U zugeordneten Unterseite einen sich über ihre in
Längsrichtung der Schiene S gemessene Breite erstreckenden Absatz auf, der bei in
Montagestellung befindlicher Führungsplatte 3 jeweils formschlüssig in der zugeordneten,
korrespondierend geformten Einsenkung U4,U5 der Schwelle U sitzt. Zusätzlich sind
die Führungsplatten 3,4 in Montagestellung jeweils mit einer an ihrer von der Schiene
S abgewandten Längsseite ausgebildeten Stützfläche 8 an der zugeordneten Schulter
U2,U3 der Schwelle U abgestützt. An ihrer gegenüberliegenden, dem Schienenfuß F zugeordneten,
eine Stirnseite der Führungsplatte 3 darstellenden Längsseite weisen die Führungsplatten
3,4 jeweils eine Anlagefläche 9 auf, gegen die der Schienenfuß F mit seinem Längsrand
abgestützt ist. Von der Schiene S beim Überfahren durch ein hier nicht gezeigtes Schienenfahrzeug
entstehende Querkräfte Q werden so von den Führungsplatten 3,4 aufgenommen und in
die Schwelle U abgeleitet.
[0035] Die identische Gestaltung der Führungsplatten 3,4 wird am Beispiel der in den Figuren
3 und 4 dargestellten Führungsplatte 3 erläutert.
[0036] In die Führungsplatte 3 ist eine von ihrer Oberseite 10 zur gegenüber liegenden,
der Aufstandfläche U1 der Schwelle U zugeordneten Unterseite 11 führende, als Langloch
ausgebildete Durchgangsöffnung 12 eingeformt, die bezogen auf die Länge L der Führungsplatte
3,4 mittig und in Richtung der mit der Anlagefläche 9 versehenen Längsseite der Führungsplatte
3,4 versetzt angeordnet ist. Durch die Durchgangsöffnung 12 wird bei der Montage des
Befestigungspunkts B zum Spannen der auf der Führungsplatte 3 angeordneten Spannklemme
1 die zugeordnete Spannschraube 5 gesteckt, die anschließend in einen in die Schwelle
U eingelassenen, hier nicht sichtbaren Dübel geschraubt wird.
[0037] An der Oberseite 10 der Führungsplatte 3 ist eine Abstützfläche 13 ausgebildet, auf
der die zugeordnete Spannklemme 1 in Montagestellung abgestützt ist. Die Abstützfläche
13 ist dabei nicht eben ausgebildet, sondern weist verschiedene Formelemente auf,
die zum Führen und Stützen der Spannklemme 1 dienen. Dazu gehören zwei in Richtung
der mit der Anlagefläche 9 versehenen Längsseite der Führungsplatte 3 ansteigende
und an diese Längsseite angrenzende Anlaufflächen 14,15, von denen jeweils eine in
Längsrichtung gesehen seitlich an jeder Seite der Durchgangsöffnung 12 angeordnet
ist. Darüber hinaus sind an der Abstützfläche 13 zwei Anschläge 16,17 vorhanden, von
denen jeweils einer den Anlaufflächen 14,15 zugeordnet ist. Die Anschläge 16,17 bilden
gemeinsam mit den Anlaufflächen 14,15 einen Sitz, in dem die Endabschnitte 1i, 1j
der Spannklemme 1 in einer Vormontageposition provisorisch gehalten sind, bis sie
nach dem Positionieren der Schiene S zur fertigen Montage über die Anlaufflächen 14,15
auf den Fuß F der Schiene S geschoben werden.
[0038] Des Weiteren ist auf der Abstützfläche 13 ein um die Mündung der Durchgangsöffnung
12 umlaufender Kragen 18 ausgebildet. Dieser Kragen 18 verhindert einerseits, dass
Flüssigkeiten, die auf die Abstützfläche 13 gelangen, in die Durchgangsöffnung 12
eindringen. Der Kragen 18 weist dabei eine dünnwandige Erhöhung 18a auf, die dazu
dient, das in Montagestellung unterhalb des Niveaus der Abstützfläche 13 liegende
Innengewinde der jeweiligen Spannschraube 5,6 zusätzlich vor Schmutz zu schützen und
gleichzeitig den elektrischen Widerstand zu erhöhen. Zum anderen dient der Kragen
18 in seinem erhöhten, der mit der Anlagefläche 9 versehenen Längsseite der Führungsplatte
3 zugeordneten Bereich als Führung für den Bogen 1d der Spannklemme 1.
[0039] Zusätzlich sind in die Abstützfläche 13 zwei Rillen 19,20 eingeformt, die in Längsrichtung
fluchtend zueinander und angrenzend an die mit der Stützfläche 8 versehene Längsseite
sowie parallel zu dieser angeordnet sind. Dabei enden die Rillen 19,20 jeweils an
der ihnen zugeordneten Schmalseite 3a,3b der Führungsplatte 3. Gleichzeitig sind sie
in Richtung ihres der betreffenden Schmalseite 3a,3b jeweils zugeordneten Endes abfallend
angeschrägt, so dass in die Rillen gelangende Flüssigkeit, wie Wasser, seitlich über
die Schmalseiten aus den Rillen 19,20 abläuft.
[0040] Durch eine Verstärkungsrippe 21, die bezogen auf die Länge L mittig auf der Abstützfläche
13 ausgerichtet ist und sich in Breitenrichtung der Führungsplatte 3 quer zu den mit
der Stützfläche 8 und der Anlagefläche 9 versehenen Längsseiten der Führungsplatte
3 erstreckt, sind die Rillen 19,20 voneinander getrennt. Ausgehend von der mit der
Stützfläche 8 versehenen Längsseite der Führungsplatte 3 läuft die Verstärkungsrippe
21 auf den die Mündung der Durchgangsöffnung 12 umgebenden Kragen 18 zu. Dabei nimmt
die Breite der Verstärkungsrippe 21 in Richtung des Kragens 18 stetig ab, bis sie
mit ihren Seitenflächen 22,23 in einer Ausrundung in die jeweils zugeordnete Umfangsfläche
24,25 des Kragens 18 übergeht. Der Kragen 18 bildet so eine Fortsetzung der Verstärkungsrippe
21 und ergänzt die aussteifende Wirkung der Verstärkungsrippe 21 im Bereich des die
Durchgangsöffnung 12 umgebenden Rands der Führungsplatte 3.
[0041] An die Schmalseiten 3a,3b und die mit der Stützfläche 8 versehene Längsseite der
Führungsplatte 3 sind lappenartige Vorsprünge 26,27,28 angeformt, die seitlich von
der Führungsplatte 3 abstehen und sich in Montageposition auf die die Führungsplatte
3 umgebenden Abschnitte der Schwelle U auflegen. Auf diese Weise wird die Abschirmung
der Oberseite der Führungsplatte 3 gegen an oder auf der Schwelle U anstehendes Wasser
erhöht. Die Dicke D' der Vorsprünge 26-28 beträgt dabei maximal ein Zehntel der Dicke
D" des Hauptkörpers 29 der Führungsplatte 3.
[0042] Von ihrer Unterseite 11 her sind in die Führungsplatte 3 eine größere Zahl von Ausnehmungen
30,31,32,33,34 eingeformt. Die eine Ausnehmung 30 ist dabei in den Bereich in die
Führungsplatte 3 eingeformt, in der auf der Oberseite 10 die Verstärkungsrippe 21
ausgebildet ist. Die Form der der Verstärkungsrippe 21 zugeordneten Ausnehmung 30
ist an die Form der Verstärkungsrippe 21 angepasst. Dementsprechend läuft die Ausnehmung
30 ausgehend von ihrem breiten, der mit der Stützfläche 8 versehenen Längsseite zugeordneten
Rand in Richtung der Durchgangsöffnung 12 zu, bis zwischen der Ausnehmung 30 und der
Durchgangsöffnung 12 nur noch ein dünner Steg 35 vorhanden ist. Auf diese Weise ist
die Verstärkungsrippe 21 auf ihrer der Unterseite 11 zugeordneten Seite insgesamt
bis auf eine dünne Wandstärke ausgehöhlt.
[0043] Die anderen Ausnehmungen 31-34 sind in Längsrichtung gesehen jeweils spiegelsymmetrisch
zur Mitte der Führungsplatte 3 angeordnet. Dabei sind benachbarte Ausnehmungen 31-34
durch Stege voneinander getrennt, die nach Art von Fachwerkstreben jeweils so ausgerichtet
sind, dass die Führungsplatte 3 auch in ihrem mit den Ausnehmungen 31-34 versehenen
Bereich eine hohe Steifigkeit besitzt.
[0044] Durch die Verstärkungsrippe 21 und die in sie eingeformte Ausnehmung 30 ist somit
die Voraussetzung dafür geschaffen, dass die identisch gestalteten Führungsplatten
3,4 mit minimalem Materialvolumen und dementsprechend minimalem Gewicht hergestellt
werden können und gleichzeitig die an die Belastbarkeit solcher Führungsplatten 3,4
gestellten Anforderungen sicher erfüllt werden.
[0045] Die durch die Materialersparnis einhergehende Abnahme der Steifigkeit ist durch die
Verstärkungsrippe 21 kompensiert worden, die das Flächenträgheitsmoment im mittleren
mit der Verstärkungsrippe 21 versehenen Bereich der jeweiligen Führungsplatte 3,4
stark erhöht. Auf diese Weise sind die Führungsplatten 3,4 ausgesteift und erreichen
eine generell größere Belastbarkeit. Um den Kraftfluss um die als Langloch ausgebildete
Durchgangsöffnung 12 herumzuführen, ist der verbreiterte Kragen 18 um das Langloch
herumgezogen, der fließend in die Verstärkungsrippe 21 übergeht. Zur kunststoffgerechten
Gestaltung trägt bei, dass die Verstärkungsrippe 21 von der Unterseite 11 ausgehöhlt
ist und im Bereich der Verstärkungsrippe 21 eine gleichbleibende Wandstärke gewährleistet
ist.
BEZUGSZEICHEN
[0046]
- B
- Befestigungspunkt
- D'
- Dicke der Vorsprünge 26-28
- D"
- Dicke des Hauptkörpers 29
- F
- Fuß der Schiene S
- L
- Länge der Führungsplatte 3
- Q
- Querkräfte
- S
- Schiene
- U
- Schwelle
- U1
- Aufstandfläche der Schwelle U
- U2, U3
- Schultern der Schwelle U
- U4, U5
- Einsenkungen der Schwelle U
- 1a
- Mittelschlaufe der Spannklemme 1
- 1b, 1c
- Schenkel der Mittelschlaufe 1a
- 1d
- Bogen der Mittelschlaufe 1a
- 1e, 1f
- Torsionsabschnitte der Spannklemme 1
- 1g, 1h
- Federarm der Spannklemme 1
- 1i, 1j
- Endabschnitte der Spannklemme 1
- 1, 2
- Spannklemmen (Federelement)
- 3, 4
- Führungsplatten
- 3a, 3b
- Schmalseiten der Führungsplatte 3
- 5, 6
- Spannschrauben
- 7
- Unterlegplatte
- 8
- Stützfläche
- 9
- Anlagefläche
- 10
- Oberseite der Führungsplatte 3
- 11
- Unterseite der Führungsplatte 3
- 12
- Durchgangsöffnung der Führungsplatte 3
- 13
- Abstützfläche der Führungsplatte 3
- 14 ,15
- Anlaufflächen der Führungsplatte 3
- 16, 17
- Anschläge der Führungsplatte 3
- 18
- Kragen der Führungsplatte 3
- 18a
- Erhöhung des Kragens 18
- 19, 20
- Rillen der Führungsplatte 3
- 21
- Rippe der Führungsplatte 3
- 22, 23
- Seitenflächen der Verstärkungsrippe 21
- 24, 25
- Umfangsflächen des Kragens 18
- 26, 27, 28
- Vorsprünge
- 29
- Hauptkörper
- 30-34
- Ausnehmungen
- 35
- Steg
1. Führungsplatte für die Befestigung von Schienen (S) für Schienenfahrzeuge,
- mit mindestens einer von der Unterseite (11), auf der die Führungsplatte (3) in
Montagestellung steht, her in die Führungsplatte (3) eingeformten Ausnehmung (30-34),
- mit einer an der Oberseite (10) der Führungsplatte (3) ausgebildeten Abstützfläche
(13) für ein zum Niederhalten der zu befestigenden Schiene (S) vorgesehenes Federelement
(1,2), und
- mit einer an einer Stirnseite der Führungsplatte (3) ausgebildeten Anlagefläche
(9), die sich in Längsrichtung der Führungsplatte (3) erstreckt und an der die zu
befestigende Schiene (S) in Montagestellung seitlich geführt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Oberseite (10) der Führungsplatte (3) mindestens eine sich über die Abstützfläche
(13) erhebende und quer zur Anlagefläche (9) erstreckende Verstärkungsrippe (21) ausgebildet
ist und
dass die von der Unterseite (11) her in die Führungsplatte (3) eingeformte Ausnehmung
(30) in den Bereich der Führungsplatte (3) hinein reicht, in dem die Verstärkungsrippe
(21) ausgebildet ist.
2. Führungsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine von der Oberseite (10) zur Unterseite (11) der Führungsplatte (3) führende
Durchgangsöffnung (12) aufweist, durch die ein zum Spannen des Federelements (1,2)
vorgesehenes Spannelement (5,6) steckbar ist, dass um die der Abstützfläche (13) zugeordnete Mündung der Durchgangsöffnung (12) mindestens
abschnittsweise ein sich über die Abstützfläche (13) erhebender Kragen (18) umläuft,
und dass die Verstärkungsrippe (21) an den Kragen (18) angeschlossen ist.
3. Führungsplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Abstützfläche (13) Formelemente zum Führen des Federelements (1,2) ausgebildet
sind.
4. Führungsplatte nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abschnitt des Kragens (18) zum Führen einer in Montagestellung um den Abschnitt
umlaufenden Schlaufe (1a) des Federelements (1,2) ausgebildet ist.
5. Führungsplatte nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass in die Abstützfläche (13) zwei Rillen (19,20) eingeformt sind, die sich in Längsrichtung
der Führungsplatte (3) erstrecken und in denen das Federelement (1,2) in Montagestellung
mit mindestens einem Abschnitt (1e, 1f) abgestützt ist, und d a s s die Rillen (19,20)
durch die Verstärkungsrippe (21) voneinander getrennt sind.
6. Führungsplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rillen (19,20) zumindest abschnittsweise in Richtung ihres von der Verstärkungsrippe
(21) abgewandten Endes abfallen.
7. Führungsplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als zwei Ausnehmungen (30 - 34) von der Unterseite (11) her in die Führungsplatte
(3) eingeformt sind.
8. Führungsplatte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass benachbart angeordnete Ausnehmungen (30-34) von Stegen (35) begrenzt sind, die nach
Art eines Fachwerks angeordnet sind.
9. Führungsplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie seitlich von ihr abstehende Vorsprünge (26-28) aufweist, deren der Unterseite
(11) der Führungsplatte (3) zugeordnete Flächen eine Fortsetzung der an der Unterseite
(11) der Führungsplatte (3) ausgebildeten Aufstandfläche (U1) bilden, mit der die
Führungsplatte (3) in Montagestellung auf dem jeweiligen Untergrund steht.
10. Führungsplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Vorsprünge (26-28) entlang der Schmalseiten (3a,3b) und entlang der Längsseite
der Führungsplatte (3) erstrecken, die der Anlagefläche (13) gegenüber liegt.
11. Führungsplatte nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (26-28) eine geringere Dicke (D') aufweisen als der Hauptkörper (29)
der Führungsplatte (3).
12. Führungsplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem Kunststoff geformt ist.