[0001] Die Erfindung betrifft einen Straßenfertiger gemäß Oberbegriff des Patentanspruches
1 sowie ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 9.
[0002] Moderne, auf dem Markt verwendete Straßenfertiger weisen ein Ventilationssystem mit
einem ein- und abschaltbaren, ungeregelten Lüfter auf, um Dämpfe und Aerosole beim
Einbau, beispielsweise von Walzasphalt im Straßenbau, zu sammeln und so abzuführen,
dass Fertiger- bzw. Einbaubohlen-Bediener komfortablere Arbeitsbedingungen haben,
und auch die direkte Umgebung auf der Baustelle durch das gezielte Abführen solcher
Reizstoffe entlastet wird. Bestimmte Maschinenfunktionen und Betriebsarten des Straßenfertigers
und der Einbaubohle sind nun grundsätzlich auf das jeweilige Mischgut abgestimmt.
Walzasphalt, beispielsweise im Straßenbau, wird mit einem mit Bitumen gebundenen Mischgut
mit definierter Einbautemperatur üblicherweise weit über 100°C verbaut, wobei auch
die Heizeinrichtungen der Einbaubohle entsprechend leistungsstark betrieben werden.
Dadurch werden Dämpfe und Aerosole beispielsweise aus dem Bitumen verstärkt freigesetzt.
Hingegen wird bei hydraulisch gebundenen Mischgütern kaum Dampf und Aerosol freigesetzt,
auch weil die Heizeinrichtungen nicht oder nur moderat betrieben sind. Ähnliches gilt
für Beton-Mischgut. Hierbei ist der Betrieb des Ventilationssystems nicht sinnvoll,
wie auch im Umsetzbetrieb oder bei Transportfahrten des Straßenfertigers ohne Mischgut.
[0003] In bekannten Straßenfertigern sind für das Ventilationssystem zwei unterschiedliche
Betriebsarten üblich. Das Ventilationssystem wird entweder grundsätzlich eingeschaltet
und ungeregelt eingeschaltet gehalten, solange die Primärantriebsquelle, d.h., der
Dieselmotor, läuft, oder das Ventilationssystem wird durch einen Bediener fallweise
eingeschaltet und abgeschaltet, der die Notwendigkeit des Betriebs der Ventilationseinrichtung
nach eigenem Ermessen beurteilt. Da das Ventilationssystem nicht nur einen beträchtlichen
Energiebedarf hat z. B. durchaus 10 kW, und der Betrieb des Ventilationssystems allerdings
nur bei bestimmten Mischgutarten oder Mischguttemperaturen bzw. Betriebsarten des
Straßenfertigers tatsächlich sinnvoll ist, bedeutet die erste Betriebsart eine schlechte
Energiebilanz für den Straßenfertiger, und eine auch bei Umsetzbetrieb des Straßenfertigers
oder in dessen Transportphase ohne Mischgut unzweckmäßige Lärmbelästigung. Bei der
zweiten Betriebsart hängt der sinnvolle Einsatz des Ventilationssystems vom Urteil,
der Aufmerksamkeit, und auch dem Wohlwollen des Bedieners ab, d.h. einem menschlichen
Faktor, der eine effiziente und sinnvolle Verwendung des Ventilationssystems nicht
stets gewährleistet. Die deutliche Geräuschbelästigung durch den Lüfter und einen
Abblasstrang verleitet nämlich Bediener häufig dazu, das Ventilationssystem gar nicht
in Betrieb zu nehmen, obwohl es grundsätzlich sinnvoll wäre. Auch tendieren Bediener
oftmals aufgrund äußerer Einflüsse dazu, das Abschalten des Ventilationssystems zu
vergessen oder zu unterlassen. Ferner kann es Grenzfälle geben, in denen Bediener
nicht sicher sind, ob ein Betrieb des Ventilationssystems sinnvoll ist oder nicht,
weil keine eindeutigen oder aussagekräftigen Informationen vorliegen. Das Ventilationssystem
wird dann entweder nicht eingeschaltet, obwohl es sinnvoll wäre, oder eingeschaltet,
obwohl es nicht sinnvoll ist.
[0004] Ein Straßenfertiger mit einem Ventilationssystem ist bekannt aus
US 5 938 371 A. In diesem Straßenfertiger ist der Tunnel des Längsförderers im Deckenbereich mit
einer Doppelwand ausgebildet, so dass hier zum Lüfter ein Ansaugkanal verläuft, von
dem sich ein Abblasstrang nach oben über den Führerstand des Straßenfertigers erstreckt.
An den Ansaugkanal sind Ansaughauben beispielsweise oberhalb des Mischgutbunkers,
oberhalb der Querverteilschnecke und gegebenenfalls an oder hinter der Einbaubohle
angeschlossen, die Dämpfe und Aerosole sammeln und ansaugen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Straßenfertiger sowie ein Verfahren
anzugeben, die hinsichtlich der Energieeffizienz oder Energiebilanz im Hinblick auf
den Einsatz eines Ventilationssystems verbessert sind, und die eine Komfortsteigerung
und Entlastung von Bedienern ermöglichen.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 und den Merkmalen
des Verfahrensanspruches 9 gelöst.
[0007] Da das Ventilationssystem bzw. dessen Lüfter über die Maschinensteuerung oder eine
eigene Ventilationssystem-Steuerung automatisch abhängig von einem ermittelten Bedarf
zumindest ein- oder ausschaltbar ist, brauchen Bediener nicht einzugreifen, und wird
das Ventilationssystem nur betrieben, wenn dies tatsächlich sinnvoll ist. Auf diese
Weise wird die Energiebilanz des Straßenfertigers verbessert, wird das Ventilationssystem
nur betrieben, wenn Dämpfe oder Aerosole und dgl. in nennenswertem Maß freigesetzt
werden, und liegen für Bediener optimierte Arbeitsbedingungen und ein Schutz der direkten
Umgebung vor.
[0008] Verfahrensgemäß wird zunächst ein vorab definierter Bedarf für den Betrieb des Ventilationssystems
bzw. Lüfters ermittelt, und wird das Ventilationssystem bzw. der Lüfter nur nach Ermittlung
des definierten Bedarfes zumindest automatisch eingeschaltet und gegebenenfalls mindestens
über die Zeitdauer des anliegenden Bedarfes betrieben. Der Bedarf wird abhängig von
der Betriebsart oder Maschinenfunktion des Straßenfertigers und/oder der Mischgutart
und/oder der Mischguttemperatur ermittelt. Der Bediener ist von der Entscheidung,
das Ventilationssystem zu betreiben oder nicht zu betreiben, freigestellt, und kommt
dennoch in den Genuss des Ventilationssystems, falls dessen Einsatz sinnvoll ist,
während er durch die Arbeitsgeräusche des Ventilationssystems nicht belästigt oder
beeinträchtigt ist, wenn ein Betrieb des Ventilationssystems tatsächlich nicht sinnvoll
ist und dieses abgeschaltet bleibt.
[0009] Zweckmäßig weist die Maschinensteuerung oder die Ventilationssystem-Steuerung eine
Bedarfs-Entscheidungssektion auf, mit der, vorzugsweise, beschaffte, verfügbare oder
vorhandene Informationen zu einer Mischgutart- und/oder Betriebsart- und/oder Maschinenfunktions-Vorwähl-
oder Einstelleinrichtung und/oder einer Temperaturmesseinrichtung des Straßenfertigers
und/oder zu einer Reizstoff-Konzentration verarbeitbar sind. Diese Informationen sind
aussagefähig und zuverlässig, auch in Grenzfällen, in denen ein Bediener gegebenenfalls
überfordert wäre, und führen zum einen des Ventilationssystems nur dann, wenn der
Betrieb aufgrund der verfügbaren Informationen tatsächlich sinnvoll ist.
[0010] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform weist der Straßenfertiger wenigstens eine
Messeinrichtung für den Istwert der Mischguttemperatur und/oder der Einbautemperatur
und/oder der Einbaubohlentemperatur und/oder der Reizstoff-Konzentration auf, vorzugsweise
im Bereich eines Gutbunkers und/oder eines Längsförderers und/oder der Einbaubohle
und/oder einem Absaugbereich, um zuverlässig die jeweilige Isttemperatur oder Ist-Konzentration
erfassen und für die Entscheidung verwenden zu können, das Ventilationssystem zumindest
einzuschalten oder abzuschalten.
[0011] Zweckmäßig ist zumindest in der Maschinensteuerung eine, vorzugsweise bedienergeführte,
Eingabe- und/oder Anzeigesektion für Mischgutarten und/oder Mischguttemperaturen und/oder
Einbautemperaturen und/oder Verdichtungseinstellungen und/oder Bohlenaufheiztemperaturen
und/oder einen Zielwert einer Reizstoff-Konzentration in einem Absaugbereich vorgesehen,
über die der Entscheidungssektion erforderliche Informationen lieferbar sind. In der
Eingabe- und/oder Anzeigesektion können auch Betriebsarten, Maschinenfunktionen, die
Heizleistung von Bohlenheizeinrichtungen oder dgl. eingestellt oder angezeigt, und
gleich in aussagefähige Informationen für die Entscheidungssektion umgesetzt werden.
[0012] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist zumindest die Maschinensteuerung online
oder fallweise mit einem Informationen für die Entscheidung über den Bedarf oder Nicht-Bedarf
liefernden Baustellen-Management-System verlinkt oder verlinkbar, das, z.B. in einem
diese Informationen bereithaltenden Planungsbüro, definitive Informationen bereitstellt,
die der Straßenfertiger bzw. dessen Maschinensteuerung zum automatischen Ein- oder
Abschalten des Ventilationssystems im Hinblick auf optimale Energieeffizienz verwerten
kann.
[0013] Bei einer zweckmäßigen Verfahrensvariante wird der Bedarf für den Betrieb des Ventilationssystems
anhand wenigstens eines ausgewählten Parameters der für den Einbau bestimmten Mischgutart
und/oder in Zuordnung zu einer für den Einbau wählbaren Maschinenfunktion und/oder
Betriebsart und/oder einer im Straßenfertiger durchgeführten oder gewählten Zustandsbestimmung
oder einer Messung definiert, vorzugsweise automatisiert in einer Entscheidungssektion
der Maschinensteuerung oder einer Ventilationssystem-Steuerung.
[0014] Ferner kann es zweckmäßig sein, als den Bedarf definierende Maschinenfunktion des
Straßenfertigers den Betrieb und/oder mindestens eine vorbestimmte Leistungsstufe
einer Einbaubohlen-Heizeinrichtung und/oder eine Mischgut-Versichtungseinstellungsvorwahl,
beispielsweise für Verdichtungswerkzeuge der Einbaubohle, und/oder eine gemessene
Reizstoff-Istkonzentration im Vergleich zu einem Zielwert zu verwenden.
[0015] Die gemessene Reizstoff-Ist-Konzentration könnte gegebenenfalls zum automatischen
Einschalten und/oder Abschalten des Ventilationssystems verwendet werden.
[0016] Alternativ oder additiv kann als den Bedarf definierende Zustandsbestimmung oder
Messung die Mischgut-Einbautemperatur oder Bohlen-Isttemperatur bzw. Bohlentemperaturvorwahl
oberhalb eines vorbestimmten Temperaturwertes, vorzugsweise etwa 100°C oder mehr,
verwendet werden.
[0017] Dabei kann die Maschinensteuerung oder die Ventilationssystem-Steuerung bzw. Entscheidungssektion
so ausgelegt oder programmiert sein, dass der Lüfter zumindest im Umsetzbetrieb und/oder
für Transportfahrten des Straßenfertigers, die z.B. ohne Mischgut ausgeführt werden,
automatisch abgeschaltet wird und solange abgeschaltet gehalten bleibt, bis erneut
ein Bedarf für den Betrieb des Ventilationssystems ermittelt wird.
[0018] Zweckmäßig wird die Leistung des Ventilationssystem und/oder Drehzahl des Lüfters
geregelt, beispielsweise über einen Vergleich zwischen einem Zielwert und wenigstens
einem gemessenen Istwert der Reizstoff-Konzentration z. B. in einem Absaugbereich
des Straßenfertigers. Die Leistung wird automatisch oder bedienergeführt so geregelt,
dass gerade so viele Reizstoffe abgesaugt werden wie nötig. Dadurch bleibt auch die
Geräuschbelästigung in Situationen minimal, in denen gerade weniger Reizstoffe abgesondert
werden.
[0019] Zweckmäßig erfolgt die Regelung automatisch, z. B. auch unter Beiziehen weiterer
aussagefähigen Informationen, und gegebenenfalls mit einer Nachlaufphase, selbst wenn
kein Einbaugut mehr verarbeitet wird.
[0020] Dazu sollte die Leistung des Lüfters regelbar sein, z. B. eines elektrischen oder
hydraulischen Antriebsmotors, und sollte ein Regler mit der Steuervorrichtung verlinkt
sein.
[0021] Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes werden anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines Straßenfertigers im Einsatz auf einer Baustelle
beim Einbauen einer Deckenschicht auf einem Planum aus einem Mischgut,
- Fig. 2 bis 5
- mehrere Verfahrensflussdiagramme zum automatischen Ein- oder Abschalten eines Ventilationssystems
des Straßenfertigers und
- Fig. 6
- eine Detailvariante.
[0022] Ein in Fig. 1 schematisch dargestellter Straßenfertiger F umfasst eine mit niedriger
Einbauarbeitsfahrgeschwindigkeit oder schnellerer Transportfahrgeschwindigkeit selbstfahrende
Zugmaschine 1 und wenigstens eine von der Zugmaschine 1 geschleppte Einbaubohle 2
zum Einbauen einer Deckenschicht 24 aus einem Mischgut G während Einbauarbeitsfahrt
des Straßenfertigers F. Der Straßenfertiger F weist in einem Chassis 3 vorderseitig
einen Gutbunker 4 auf, der mit Mischgut G, beispielsweise von einem Lastkraftwagen,
von einem Förderband oder einem Beschickerfahrzeug 5 befüllbar ist, und von dem sich
unterseitig ein Längsförderer 10 zu einem hinteren Ende des Chassis 3 erstreckt. Hinter
dem Gutbunker 4 ist eine Primärantriebsquelle 6, beispielsweise ein Dieselmotor, angeordnet,
hinter welchem auf dem Chassis 3 ein Führerstand 7 mit einer Maschinensteuerung 8
platziert ist. Die Maschinensteuerung 8 umfasst u.a. eine Entscheidungssektion 9 und,
vorzugsweise eine Eingabe- und Anzeigesektion 27, und steht beispielsweise in Verbindung
mit einem bordeigenen Ventilationssystem 12 des Straßenfertigers F, und weiteren nicht
hervorgehobenen Funktionsbaugruppen des Straßenfertigers F und/oder der Einbaubohle
2. Das Ventilationssystem 12 umfasst wenigstens einen ein- und abschaltbaren Lüfter
13, nicht gezeigte Kanäle zu beispielsweise diversen Ansaugvorrichtungen 14, beispielsweise
im Bereich des Gutbunkers 4, im Bereich des Längsförderers 10, am Heck des Chassis
3 und im Bereich der Einbaubohle 2, sowie einen Abblasstrang 15, der sich nach oben
über das Dach des Führerstandes 7 erstreckt.
[0023] Das Ventilationssystem 12 ist dazu vorgesehen, im Betrieb aus dem Mischgut G im Straßenfertiger
F, vor und gegebenenfalls hinter der Einbaubohle 2 freigesetzte Dämpfe und Aerosole
und dgl. zusammen mit Umgebungsluft aufzunehmen und über den Abblasstrang 15 nach
oben, z.B. durch eine nicht gezeigte Filtervorrichtung von Bedienern auf und beim
Straßenfertiger F und der Einbaubohle 2, wie auch aus der direkten Umgebung des Straßenfertigers
F abzuführen, indem diese gesammelten Reizstoffe abgesaugt und nach oben (oder hinten)
abgeführt werden.
[0024] Am Heck des Chassis 3 ist eine Querverteilvorrichtung 11, z.B. eine Querschnecke,
angeordnet, die das von dem Längsförderer 10 auf ein Planum P (Untergrund) abgeworfene
Mischgut G vor der Einbaubohle 2 verteilt. Die Einbaubohle 2 (eine Standardbohle unveränderlicher
Grundbreite, oder eine Ausziehbohle variabler Arbeitsbreite) ist mit Holmen 16 an
seitlichen Anlenkstellen 17 am Chassis 3 angelenkt und weist jeweils ein Glättblech
23 und eine Tampervorrichtung 22 auf, für die in der Einbaubohle 2 beispielsweise
elektrische Bohlen-Heizeinrichtungen 26 vorgesehen sind, die von einem von der Primärantriebsquelle
6 angetriebenen Drehstromgenerator mit elektrischer Leistung versorgt und über die
Maschinensteuerung 8 auf bestimmte Heizleistungsstufen oder Heiztemperaturen eingestellt
und geregelt werden. An der Einbaubohle 2 kann mindestens ein Außensteuerstand 25
angeordnet sein, an welchem ein Bediener Betriebsarten oder Maschinenfunktionen zumindest
der Einbaubohle 2, gegebenenfalls aber auch des Straßenfertigers F einzustellen vermag,
ähnlich wie an der Maschinensteuerung 8.
[0025] Ferner kann zumindest eine Messeinrichtung 16, 17, 18 (ein Temperatursensor) vorgesehen
sein, die z. B. Temperaturmesswerte an die Maschinensteuerung 8 liefert. In der gezeigten
Ausführungsform ist z.B. wenigstens eine Temperaturmesseinrichtung 16 im Bereich der
Einbaubohle 2 platziert, um die Einbautemperatur abzugreifen, und/oder eine Temperaturmesseinrichtung
17 im Bereich des Gutbunkers 4, um die Mischguttemperatur abzugreifen, oder auch (nicht
gezeigt im Bereich des Längsförderers 10), und/oder in dem das Mischgut G liefernden
Fahrzeug 5. Die Mischguttemperatur wird als Information 19 beispielsweise drahtlos
oder kabelgebunden an die Maschinensteuerung 8 gemeldet. Alternativ oder additiv kann
zumindest eine Messeinrichtung 16 für Ermittlungen der Ist-Konzentration der Reizstoffe
z. B. in einem Absaugbereich 44, dienen (Fig. 6).
[0026] Ferner kann zumindest die Maschinensteuerung 8 online oder bei Bedarf mit einem Baustellen-Management-System
20 (Server oder Rechner) verlinkt oder verlinkbar sein, von dem Informationen 21 zur
Mischgutart und/oder der Mischguttemperatur und/oder der Einbautemperatur und/oder
bestimmten Betriebsarten und/oder bestimmten Maschinenfunktionen des Straßenfertigers
oder der Einbaubohle und/oder bestimmte Verdichtungsvorwahleinstellungen bzw. Zielwerte
für die Reizstoff-Konzentration bereitstellbar sind, und beispielsweise in der Entscheidungssektion
9 verarbeitet werden, um festzulegen, ob für den begonnenen oder zukünftigen Einbau
das Ventilationssystem 12 bzw. dessen Lüfter 13 eingeschaltet werden soll, weil dies
sinnvoll ist, oder nicht eingeschaltet oder ausgeschaltet werden soll. Auch Informationen,
die an der Eingabe- und Anzeigesektion 27 der Maschinensteuerung 8 eingegeben werden,
beispielsweise von einem Bediener, können in der Entscheidungssektion 9 verarbeitet
werden, um die Entscheidung zu fällen, das Ventilationssystem 12 automatisch ein-
oder abzuschalten.
[0027] Alternativ könnte das Ventilationssystem 12 eine eigene Ventilationssystem-Steuerung
8' aufweisen, die das Ventilationssystem 12 bzw. dessen Lüfter 13 automatisch und
bedienerunabhängig stets dann einschaltet, oder abschaltet, wenn dies aufgrund eines
ermittelten Bedarfs oder nicht gegebenen Bedarfs sinnvoll ist. Zweckmäßig ist die
Leistung bzw. Drehzahl des Lüfters 13 regelbar.
[0028] Ob der Betrieb des Ventilationssystems 12 sinnvoll ist oder geregelt werden soll,
oder nicht, richtet sich nach bestimmten Betriebszuständen oder Maschinenfunktionen
des Straßenfertigers oder der Einbaubohle, und/oder nach bestimmten Mischgutarten
und/oder bestimmten Mischguttemperaturen wie auch einer gegebenenfalls gemessenen
Reizstoff-Konzentration, als entscheidenden Parametern zum Feststellen des Bedarfs
für den Betrieb und gegebenenfalls eine Regelung des Ventilationssystems. Die Maschinensteuerung
8 (oder die Ventilationssystem-Steuerung 8') schaltet nach der getroffenen Entscheidung
und Ermittlung des Bedarfs das Ventilationssystem 12 bzw. den Lüfter 13 automatisch
ein und hält es z.B. eingeschaltet und regelt gegebenenfalls, solange Bedarf anliegt.
Hingegen wird das Ventilationssystem 12 und dessen Lüfter 13, abgeschaltet oder abgeschaltet
gehalten, solange kein Bedarf oder falls kein Bedarf mehr ermittelt wird.
[0029] Voreinstellungen der von den Verdichtungswerkzeugen der Einbaubohle 2 in der Deckenschicht
24 erzeugten Verdichtung können an der Maschinensteuerung vorgewählt werden, und lassen
sich ebenfalls als ein aussagefähiger Parameter für die Entscheidung nutzen. Mischgutarten,
die mit Bitumen gebunden sind und mit definierten Einbautemperaturen oder Mischguttemperaturen
von beispielsweise mehr als 100°C eingebaut werden müssen, repräsentieren ebenfalls
einen Bedarf definierende Parameter. Hydraulisch gebundene Mischgutarten oder Betonmischgüter
benötigen hingegen meist den Betrieb des Ventilationssystems 12 nicht, wie auch eine
Betriebsart des Straßenfertigers mit niedrigen Mischguttemperaturen unterhalb etwa
100°C oder Mischgutarten ohne Bitumenbindung, die mit Umgebungstemperatur eingebaut
werden. Da dann auch die Heizeinrichtungen der Einbaubohle 2 nicht oder nur moderat
betrieben werden, lässt sich auch dies als ein Parameter zur Entscheidungsfindung
nutzen. Ferner ist beim Umsetzen des Straßenfertigers (Umsetzbetrieb) oder während
einer Transportphase ohne Mischgut der Betrieb des Ventilationssystems 12 nicht sinnvoll,
so dass auch diese Betriebsarten als Parameter für die Entscheidung, das Ventilationssystem
12 einzuschalten oder abzuschalten, verarbeitbar sind. Auch kann hierfür die gemessene
Reizstoff-Ist-Konzentration alternativ oder additiv herangezogen werden.
[0030] In dem Flussdiagramm in Fig. 2 wird im Block 28 verfahrensgemäß eine Auswahl unter
verfügbaren Parametern zur Mischgutart getroffen, beispielsweise in der Entscheidungssektion
9, und wird nach getätigter Auswahl in dem Block 29 abgefragt, ob der Betrieb des
Ventilationssystems der Mischgutart zugeordnet werden kann. Ist die Antwort dieser
Abfrage "Ja", dann wird im Block 30 das Ventilationssystem in Betrieb genommen und
so lange betrieben, bis als Antwort "Nein" anliegt. Ist die Antwort hingegen von vornherein
"Nein", dann bleibt im Block 31 das Ventilationssystem 12 außer Betrieb.
[0031] In der Verfahrensvariante in Fig. 3 wird im Block 32 die Messung der Temperatur des
Mischgutes oder die Information über die Mischguttemperatur verarbeitet, und wird
im Block 33 abgefragt, ob der Betrieb des Ventilationssystems der Mischguttemperatur
zugeordnet ist. Ist die Antwort "Ja", dann wird im Block 30 das Ventilationssystem
in Betrieb genommen und in Betrieb gehalten. Ist die Antwort "Nein", dann wird im
Block 31 das Ventilationssystem nicht in Betrieb genommen bzw. abgeschaltet.
[0032] In der Verfahrensvariante in Fig. 4 wird im Block 34 eine Auswahl einer bestimmten
Maschinenfunktion getroffen, und wird im Block 35 abgefragt, ob der Betrieb des Ventilationssystems
der Maschinenfunktion zugeordnet ist. Ist die Antwort "Ja", wird im Block 30 das Ventilationssystem
in Betrieb genommen. Ist die Antwort "Nein" im Block 35, dann wird im Block 31 das
Ventilationssystem nicht in Betrieb genommen oder abgeschaltet.
[0033] In der Ausführungsform in Fig. 5 wird im Block 36 eine Auswahl der Betriebsart des
Straßenfertigers bzw. der Einbaubohle getroffen, und diese Auswahl an den Block 37
übermittelt. Im Block 37 wird abgefragt, ob der Betrieb des Ventilationssystems der
ausgewählten Betriebsart zugeordnet ist. Ist die Antwort "Ja", wird im Block 30 das
Ventilationssystem in Betrieb genommen und in Betrieb gehalten. Ist die Antwort "Nein",
dann wird im Block 31 das Ventilationssystem nicht in Betrieb genommen bzw. abgeschaltet.
[0034] Obwohl ein Bediener an der Maschinensteuerung 8 (bzw. der Ventilationssystem-Steuerung
8') Eingaben tätigen oder Betriebszustände abfragen kann, wird die Entscheidung, das
Ventilationssystem 12 einzuschalten und/oder zu regeln oder abzuschalten bzw. eingeschaltet
zu halten oder abgeschaltet zu halten, zweckmäßig bedienerunabhängig und automatisch
über die Entscheidungssektion 9 getroffen, d.h. es wird zunächst der Bedarf festgestellt,
dass das Ventilationssystem in Betrieb sein soll. Wird kein Bedarf festgestellt oder
kein Bedarf mehr ermittelt, dann wird das Ventilationssystem 12 automatisch gar nicht
in Betrieb genommen, oder abgeschaltet. Gegebenenfalls wird das Ventilationssystem
automatisch auch in einer Nachlaufphase betrieben.
[0035] Fig. 6 zeigt als Detailvariante einen drehzahl- und/oder leistungsregelbaren Lüfter
13, dessen Antrieb 42 (z. B. Elektro- oder Hydromotor) von einem Regler 40 gesteuert
wird, der einen von der Messeinrichtung 16, z. B. in einen Absaugbereich 44, gemessenen
Reizstoff-Konzentrations-Istwert 38 mit einem in einer Eingabesektion 45 bereitgehaltenen
oder eingegebenen Zielwert 39 vergleicht und die Leistung 43 anpasst.
[0036] Die Drehzahl des Lüfters 13 ist dann nur so hoch wie gerade nötig. Der Istwert 38
könnte allein oder in Verbindung mit den erwähnten anderen Informationen zur Entscheidung
verwendet werden oder Ventilationssystem 12 ein- oder abzuschalten und/oder bedarfsgerecht
zu regeln. Damit ist eine wünschenswerte Energieeinsparung verbunden, wird das Betriebsgeräusch
des Ventilationssystems 12 oftmals verringert, und wird vor allem eine unzweckmäßig
starke Abkühlung des Einbauguts bei verminderter Lüfterdrehzahl und verringertem Luftdurchsatz
vermieden, beispielsweise bei einer Unterbrechung des Einbauprozesses.
1. Straßenfertiger (F), mit wenigstens einer Einbaubohle (2), einer Maschinensteuerung
(8), und einem wenigstens einen zumindest ein- und abschaltbaren Lüfter (13) aufweisenden
Ventilationssystem (12), dadurch gekennzeichnet, dass der Lüfter (13) bzw. das Ventilationssystem (12) über die Maschinensteuerung (8)
oder eine Ventilationssystem-Steuerung (8') automatisch und ausschließlich bedarfsabhängig
ein- oder ausschaltbar ist.
2. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschinensteuerung (8) oder die Ventilationssystem-Steuerung (8') eine Ventilationssystem-Bedarfs-Entscheidungssektion
(9) aufweist, mit der, vorzugsweise, Informationen einer Mischgutart- und/oder Betriebsart-
und/oder Maschinenfunktions-Vorwähl- oder Einstelleinrichtung und/oder einer Temperaturmesseinrichtung
des Straßenfertigers (F) zu umzusetzenden Entscheidungen verarbeitbar oder direkt
umsetzbar sind.
3. Straßenfertiger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Straßenfertiger (F) wenigstens eine Messeinrichtung (16, 17) für den Istwert
der Temperatur des Mischgutes (G) und/oder der Einbautemperatur und/oder der Einbaubohlen-Temperatur
und/oder einer Reizstoff-Konzentration (38) aufweist, vorzugsweise im Bereich eines
Gutbunkers (4) und/oder eines Längsförderers (10) und/oder der Einbaubohle (2) und/oder
einem Absaugbereich (14).
4. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschinensteuerung (8) eine, vorzugsweise bedienergeführte, Eingabe- und/oder
Anzeigesektion (27) zumindest für Mischgutarten und/oder Mischguttemperaturen und/oder
Einbautemperaturen und/oder Verdichtungseinstellungen und/oder Bohlenaufheiztemperaturen
und/oder -Betriebsarten und/oder Maschinenfunktionen des Straßenfertigers (F) aufweist.
5. Straßenfertiger nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Maschinensteuerung (8) online mit einem Informationen zu Mischgutarten
und/oder Mischguttemperaturen und/oder Einbautemperaturen und/oder Verdichtungseinstellungen
und/oder Bohlenaufheiztemperaturen und/oder -Betriebsarten und/oder Maschinenfunktionen
des Straßenfertigers (F) bereitstellenden Baustellen-Management-System (20) verlinkt
oder verlinkbar ist.
6. Straßenfertiger nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vorzugsweise in einem Absaugbereich (44), eine Reizstoff-Konzentrations-Messeinrichtung
(16) vorgesehen und mit einer Ventilationssystem-Ein- und/oder Abschaltvorrichtung
und/oder einer Ventilationssystem-Leistungsregelvorrichtung (40), insbesondere einer
Lüfterdrehzahlregelvorrichtung verlinkt ist.
7. Straßenfertiger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelvorrichtung (40) eine automatische oder einstellbare Reizstoff-Konzentrations-Zielwert-(39)-Eingabe-Sektion
(45) umfasst.
8. Straßenfertiger nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüfter (13) drehzahl- und/oder leistungsregelbar ist.
9. Verfahren zum Einbauen von Mischgut (G), insbesondere Walzasphalt, auf einem Planum
(P) durch einen eine Maschinensteuerung (8) und wenigstens einen zumindest ein-und
abschaltbaren Lüfter (13) aufweisendes Ventilationssystem (12) enthaltenden Straßenfertiger
(F) mit Einbaubohle (2), dadurch gekennzeichnet, dass vor oder beim Einbau ein abhängig von einer Betriebsart oder Maschinenfunktion des
Straßenfertigers und/oder einer Mischgutart und/oder der Mischguttemperatur definierter
Bedarf für einen Betrieb des Ventilationssystems (12) bzw. Einschaltzustand des Lüfters
(13) ermittelt wird, und dass beim oder Vorbereiten zum Einbau der Lüfter (13) automatisch
eingeschaltet und das Ventilationssystem (12) zumindest über die Zeitdauer des anliegenden
Bedarfs betrieben wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedarf bedienerunabhängig ermittelt und umgesetzt wird, vorzugsweise in der Maschinensteuerung
(8) oder in einer Ventilationssystem-Steuerung (8').
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedarf anhand wenigstens eines ausgewählten Parameters der für den Einbau bestimmten
Mischgutart und/oder in Zuordnung zu einer für den Einbau wählbaren Maschinenfunktion
und/oder einer im Straßenfertiger durchgeführten oder gewählten Zustandsbestimmung
und/oder einer Messung, vorzugsweise der Reizstoff-Konzentration, ermittelt und umgesetzt
wird, vorzugsweise automatisch, in einer Entscheidungssektion (9) der Maschinensteuerung
(8) oder einer Ventilationssystem-Steuerung (8').
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als den Bedarf definierender Parameter der Mischgutart eine Bitumenbindung und/oder
Temperatur oberhalb eines vorbestimmten Temperaturwertes, vorzugsweise höher etwa
100°C, des Mischgutes (G) verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als den Bedarf definierende Maschinenfunktion der Betrieb und/oder mindestens eine
vorbestimmte Leistungsstufe einer Heizeinrichtung (26) der Einbaubohle (2) und/oder
eine Mischgut-Verdichtungseinstellungsvorwahl verwendet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als den Bedarf definierende Zustandsbestimmung oder Messung die Mischgut-Einbautemperatur
oder Bohlen-Isttemperatur bzw. Bohlentemperaturvorwahl oberhalb eines vorbestimmten
Temperaturwertes, vorzugsweise etwa oberhalb 100°C, und/oder die Reizstoff-Konzentration
in einem Absaugbereich (14) verwendet wird.
15. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüfter (13) bzw. das Ventilationssystem (12) zumindest im Umsetzbetrieb und/oder
während einer Transportfahrt des Straßenfertigers automatisch abgeschaltet und zumindest
bis zur neuerlichen Ermittlung des Bedarfes abgeschaltet gehalten bleibt.
16. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistung des Ventilationssystems (12) und/oder Drehzahl des Lüfters (13) in Relation
zu einem Zielwert (39) und einem gemessenen Istwert (38) einer Reizstoff-Konzentration
automatisch geregelt wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Straßenfertiger (F), mit wenigstens einer Einbaubohle (2), einer Maschinensteuerung
(8), und einem wenigstens einen zumindest ein- und abschaltbaren Lüfter (13) aufweisenden
Ventilationssystem (12), dadurch gekennzeichnet, dass der Lüfter (13) bzw. das Ventilationssystem (12) über die Maschinensteuerung (8)
oder eine Ventilationssystem-Steuerung (8') automatisch und ausschließlich bedarfsabhängig
ein- oder ausschaltbar ist, und dass die Maschinensteuerung (8) oder die Ventilationssystem-Steuerung
(8') eine Ventilationssystem-Bedarfs-Entscheidungssektion (9) aufweist, mit der Informationen
einer am Straßenfertiger (F) vorgesehenen Mischgutart- und/oder Betriebsart- und/oder
Maschinenfunktions-Vorwähl- oder Einstelleinrichtung und/oder einer Temperaturmesseinrichtung
zumindest zu umzusetzenden Ein- oder Ausschaltentscheidungen verarbeitbar oder direkt
umsetzbar sind.
2. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Straßenfertiger (F) wenigstens eine Messeinrichtung (16, 17) für den Istwert
der Temperatur des Mischgutes (G) und/oder der Einbautemperatur und/oder der Einbaubohlen-Temperatur
und/oder einer Reizstoff-Konzentration (38) aufweist, vorzugsweise im Bereich eines
Gutbunkers (4) und/oder eines Längsförderers (10) und/oder der Einbaubohle (2) und/oder
einem Absaugbereich (14).
3. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschinensteuerung (8) eine, vorzugsweise bedienergeführte, Eingabe- und/oder
Anzeigesektion (27) zumindest für Mischgutarten und/oder Mischguttemperaturen und/oder
Einbautemperaturen und/oder Verdichtungseinstellungen und/oder Bohlenaufheiztemperaturen
und/oder -Betriebsarten und/oder Maschinenfunktionen des Straßenfertigers (F) aufweist.
4. Straßenfertiger nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Maschinensteuerung (8) online mit einem Informationen zu Mischgutarten
und/oder Mischguttemperaturen und/oder Einbautemperaturen und/oder Verdichtungseinstellungen
und/oder Bohlenaufheiztemperaturen und/oder -Betriebsarten und/oder Maschinenfunktionen
des Straßenfertigers (F) bereitstellenden Baustellen-Management-System (20) verlinkt
oder verlinkbar ist.
5. Straßenfertiger nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vorzugsweise in einem Absaugbereich (44), eine Reizstoff-Konzentrations-Messeinrichtung
(16) vorgesehen und mit einer Ventilationssystem-Ein- und/oder Abschaltvorrichtung
und/oder einer Ventilationssystem-Leistungsregelvorrichtung (40), insbesondere einer
Lüfterdrehzahlregelvorrichtung verlinkt ist.
6. Straßenfertiger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelvorrichtung (40) eine automatische oder einstellbare Reizstoff-Konzentrations-Zielwert-(39)-Eingabe-Sektion
(45) umfasst.
7. Straßenfertiger nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüfter (13) drehzahl- und/oder leistungsregelbar ist.
8. Verfahren zum Einbauen von Mischgut (G), insbesondere Walzasphalt, auf einem Planum
(P) durch einen eine Maschinensteuerung (8) und wenigstens einen zumindest ein- und
abschaltbaren Lüfter (13) aufweisendes Ventilationssystem (12) enthaltenden Straßenfertiger
(F) mit Einbaubohle (2), dadurch gekennzeichnet, dass vor oder beim Einbau ein abhängig von einer Betriebsart oder Maschinenfunktion des
Straßenfertigers und/oder einer Mischgutart und/oder der Mischguttemperatur definierter
Bedarf für einen Betrieb des Ventilationssystems (12) bzw. Einschaltzustand des Lüfters
(13) ermittelt wird, und dass beim oder Vorbereiten zum Einbau der Lüfter (13) automatisch
eingeschaltet und das Ventilationssystem (12) zumindest über die Zeitdauer des anliegenden
Bedarfs betrieben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedarf bedienerunabhängig ermittelt und umgesetzt wird, vorzugsweise in der Maschinensteuerung
(8) oder in einer Ventilationssystem-Steuerung (8').
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedarf anhand wenigstens eines ausgewählten Parameters der für den Einbau bestimmten
Mischgutart und/oder in Zuordnung zu einer für den Einbau wählbaren Maschinenfunktion
und/oder einer im Straßenfertiger durchgeführten oder gewählten Zustandsbestimmung
und/oder einer Messung, vorzugsweise der Reizstoff-Konzentration, ermittelt und umgesetzt
wird, vorzugsweise automatisch, in einer Entscheidungssektion (9) der Maschinensteuerung
(8) oder einer Ventilationssystem-Steuerung (8').
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als den Bedarf definierender Parameter der Mischgutart eine Bitumenbindung und/oder
Temperatur oberhalb eines vorbestimmten Temperaturwertes, vorzugsweise höher etwa
100°C, des Mischgutes (G) verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als den Bedarf definierende Maschinenfunktion der Betrieb und/oder mindestens eine
vorbestimmte Leistungsstufe einer Heizeinrichtung (26) der Einbaubohle (2) und/oder
eine Mischgut-Verdichtungseinstellungsvorwahl verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als den Bedarf definierende Zustandsbestimmung oder Messung die Mischgut-Einbautemperatur
oder Bohlen-Isttemperatur bzw. Bohlentemperaturvorwahl oberhalb eines vorbestimmten
Temperaturwertes, vorzugsweise etwa oberhalb 100°C, und/oder die Reizstoff-Konzentration
in einem Absaugbereich (14) verwendet wird.
14. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüfter (13) bzw. das Ventilationssystem (12) zumindest im Umsetzbetrieb und/oder
während einer Transportfahrt des Straßenfertigers automatisch abgeschaltet und zumindest
bis zur neuerlichen Ermittlung des Bedarfes abgeschaltet gehalten bleibt.
15. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistung des Ventilationssystems (12) und/oder Drehzahl des Lüfters (13) in Relation
zu einem Zielwert (39) und einem gemessenen Istwert (38) einer Reizstoff-Konzentration
automatisch geregelt wird.