[0001] Die Erfindung betrifft einen Überzieher für ein Bein, Fuß und/oder Sprunggelenk insbesondere
zum Schutz vor Verletzungen sowie ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Überziehers.
[0002] Beim Sport werden Bein, Fuß und Sprunggelenk in der Regel am stärksten belastet,
sodass diese häufig verletzt werden. Bekannt sind Schutzvorrichtungen wie z.B. Schienbeinschützer.
Aus der Druckschrift
DE 27 43 741 ist eine Kombination von Strumpf und Schienbeinschützer insbesondere für den Fußballsport
bekannt, bei der mindestens eine Tasche für das Vorsehen von Einlagen aus stoßdämpfendem
Material vorgesehen wird. Eine derartige Schutzvorrichtung ist jedoch in erster Linie
dafür konzipiert, gegen äußeren Einwirkungen wie Prellungen und Stöße zu schützen.
[0003] Aus der Druckschrift
DE 10 2005 042 237 Al ist ein Überzieher für ein Sprunggelenk, Bein und/oder Fuß bekannt, bei dem der Außenriss
eines Fußes mittels eines Bandes nach oben gezogen wird, um eine Vorspannung des Sprunggelenkes
zu erzeugen und so vor Verletzungen zu schützen. Das Band wird hierzu am Fuß angelegt
und mittels eines Klettverschlusses fixiert. Ein derartiges Band am Überzieher muss
in gezielter Weise angelegt werden, um den Außenriss eines Fußes ausreichend zu erfassen
und in gewünschter Weise nach oben zu ziehen. Die Handhabung des Überziehers ist hierbei
umständlich und der Tragekomfort eines derartigen Überziehers wird durch den Aufbau
des Überziehers begrenzt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Überzieher zu schaffen, der bei einfachem
Aufbau sowie sicherer Handhabung einen wirksamen Schutz vor Verletzungen zulässt.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird durch einen Überzieher mit den Merkmalen des Anspruches
1 sowie mit den Merkmalen der Nebenansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Erfindungsgemäß wird ein doppelwandiger Strumpf vorgeschlagen, der beliebige Kombinationen
von Schutzvorrichtungen wie Einlagen zum Schutz von Knöchel, Achillessehne, Wade und/oder
Schienbein aufnehmen kann und in einem Überzieher bereitgestellt wird, so dass der
Überzieher als Schutzprodukt in einfacher Weise angezogen werden kann.
[0007] Der Überzieher ist in einer bevorzugten Ausführungsform als Socke ausgebildet. Als
Socke eignet sich der Überzieher grundsätzlich als Kleidungsstück für den Fuß und
ist zum Zehenende hin geschlossen ausgeführt, um so auch den Zehenbereich vor Blasen
oder Verletzungen zu schützen. Die Länge des zum Bein hin offenen sockenförmigen Überziehers
kann je nach Bedarf variiert werden. Mit einem sockenförmigen Überzieher wird einerseits
ein zusätzliches Kleidungsstück am Fuß vermieden, sodass in kompakter Weise ein wirksamer
Schutz von Bein, Fuß und Sprunggelenk ermöglicht wird. Darüber hinaus wird die Handhabung
vereinfacht, da lediglich ein Überzieher wie ein Socken angelegt werden muss.
[0008] In einer weiteren Ausführungsform ist der Überzieher als Kompressionsstrumpf ausgebildet
und zwar so, dass der Überzieher hinreichend eng und vorgespannt am Bein, Fuß und/oder
Sprunggelenk anliegt und aus elastisch dehnbarem Material besteht. Bevorzugt wird
ein Zweizugmaterial für die Längs- und Querdehnung verwendet, beispielsweise ein synthetisches
Kompressionsgewebe. Teilweise können auch speziell eingewobene Kompressionsfäden zum
Beispiel für das integrierte Band vorgesehen werden. Das integrierte Band im Fußbereich
ist hierbei vorzugsweise dehnsteif ausgebildet, um in vorbeschriebener Weise eine
feste Stützung des Fußes zu erzielen. Das Sprunggelenk wird durch die komplett elastische
Umschließung verbessert stabilisiert. Zudem fördert die Kompression die Durchblutung.
[0009] Der Überzieher besteht in einer bevorzugten Ausführungsform aus einem atmungsaktivem
Grundmaterial, welches zudem bevorzugt hochflexibel und hautschonend ist. Das atmungsaktive
Material gewährleistet eine ausreichende Transpiration des Überziehers und verbessert
so den Tragekomfort vor allem beim Sport.
[0010] Der Überzieher ist doppellagig ausgeführt. Insbesondere befindet sich ein üblicher
Strumpf in einem Strumpf, um so zwei Lagen bereitzustellen. Durch geeignetes Verbinden
wie z.B. Vernähen der beiden Strümpfe sind auf dem unteren Strumpf vorzugsweise an
allen Stellen Mittel zum Anbringen von beliebigen Schutzvorrichtungen vorhanden. Vorzugsweise
werden Taschen bzw. Einschübe bereitgestellt in die Einlagen zum Schutz von Knöchel,
Achillessehne, Schien- und/oder Wadenbein bei Bedarf hineingebracht werden können.
In bevorzugter Ausgestaltung können die ineinander gesteckten Strümpfe lösbar verbunden
sein, beispielsweise über ein lösbares Verschlussmittel wie eine Klettverbindung,
so dass die Strümpfe bei Bedarf in einfacher Weise voneinander getrennt und separat
angelegt werden können. Es kann bei dieser Ausführungsform, die eine eigenständige
Erfindung darstellt, auf den jeweiligen Bedarf flexibel reagiert werden. Der innenliegende
Strumpf, der insbesondere im getragenen Zustand unmittelbar in Kontakt mit dem Fuß
eines Trägers ist, weist in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung an der Außenseite
Mittel für ein lösbares Verschlussmittel wie z.B. einen Klettverschluss auf. Die Einlagen
zum Schutz für Knöchel, Achillessehne, Schienbein und/oder Wadenbein sind dann vorzugsweise
derart ausgestaltet, dass diese lösbar an den innenliegenden Strumpf befestigt werden
können, um so ein flexibles Anbringen der Schutzeinlagen zu ermöglichen und ein Verrutschen
beim Tragen zu verhindern. Auch kann zwischen die beiden, ineinander gesteckten Strümpfe
ein elastisches Band eingebracht und zum Beispiel durch Nähen befestigt worden sein,
um so eine solche Vorspannung bereitzustellen, dass dadurch ein Außenriss nach oben
gezogen werden kann mit den Wirkungen die nachfolgend noch näher erläutert werden.
Vorzugsweise ist zumindest einer der beiden Strümpfe als Kompressionsstrumpf ausgeführt
und zwar besonders bevorzugt der innen liegende Strumpf, um außerdem die vorteilhaften
Eigenschaften eines Kompressionsstrumpfes zu integrieren. Es können aber auch beide
Strümpfe als Kompressionsstrumpf ausgeführt sein. Diese Ausführungsformen können mit
sämtlichen weiteren in dieser Anmeldung offenbarten Merkmalen einzeln oder in beliebiger
Kombination kombiniert werden.
[0011] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung sind am Überzieher ein oder mehrere Taschen
vorgesehen, die sich im Wesentlichen parallel zum Knöchel, Achillessehne, Schien-
und/oder Wadenbein erstrecken, wenn der Überzieher getragen wird. In diesen Taschen
können Kunststoff- und/oder Schaumstoffeinlagen vorgesehen werden, um Knöchel, Achillessehne,
Schien- und/oder Wadenbein eines Trägers vor Verletzungen zu schützen. Die Taschen
sind vorteilhafterweise für einen Austausch der Einlagen ausgebildet, In den Taschen
können auch Einlagen mit unterschiedlichen Einlagestärken vorgesehen werden, um einen
beanspruchungsgerechten Schutz zu erzielen. Um eine ausreichende Beweglichkeit und
hohen Tragekomfort zu gewährleisten, sind die Einlagen vorzugsweise biegsam ausgestaltet.
[0012] Um zu vermeiden, dass die Einlagen sich selbsttätig aus den Taschen lösen, ist in
weiterer Ausgestaltung vorgesehen, die Taschen schließbar auszuführen. Hierzu kann
ein Verschlussmittel wie ein Klettverschluss, Knopfverschluss oder Druckknopf vorgesehen
werden.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform umfasst der Überzieher Mittel für das Halten oder
Ziehen des Außenrisses eines Fußes nach oben in Richtung Bein, wobei die Mittel für
das Halten oder Ziehen des Außenrisses zumindest teilweise im Überzieher integriert
sind. Die integrierte Ausgestaltung im Sinne der Erfindung bedeutet, dass die integrierten
Elemente in den Überzieher eingearbeitet sind und nicht separat vorgesehen werden
müssen.
[0014] Bei der Beanspruchung des Fußes insbesondere beim Springen kippt ein Fuß in der Regel
mit den Zehen nach unten ab. Dabei verschwenkt der Fuß auch seitlich regelmäßig so,
dass der Außenriss eines Fußes beim Bewegungsablauf als Erstes mit dem Boden in Kontakt
tritt mit der Folge, dass ein Fuß über das normale Maß hinaus umgeknickt bzw. verdreht
werden kann und dabei Verletzungen wie Bänderdehnungen oder -zerrungen auftreten.
Durch das Ziehen des Außenrisses eines Fußes nach oben in Richtung Bein wird einem
solchen Umknicken bzw. Verdrehen des Fußes entgegengewirkt mit dem Ergebnis einer
Stabilisierung des Fußes beim Bewegungsablauf und einem Schutz vor derartigen Verletzungen.
Dadurch, dass die Mittel für das Halten oder Ziehen des Außenrisses teilweise im Überzieher
integriert sind, lässt sich der Aufbau eines Überziehers vereinfachen, indem die Anzahl
der vorgesehenen Elemente reduziert wird. Der Überzieher lässt sich folglich funktionsgemäß
einfacher handhaben, da es nicht erforderlich ist, ein separat am Überzieher vorgesehenes
Mittel wie ein Band in gezielter Weise am Fuß anzulegen, um eine gewünschte Vorspannung
zu erzeugen.
[0015] Der Überzieher weist in einer Ausführungsform ein Band als Mittel für das Ziehen
des Außenrisses eines Fußes nach oben auf. Das Band ist vorzugsweise im Fußbereich
in den Überzieher integriert und zwar derart, dass das integrierte Band im Fußbereich
in den Überzieher eingearbeitet ist. Das integrierte Band kann beispielsweise durch
speziell eingewobene Fäden wie Kompressionsfäden realisiert werden. Auf diese Weise
kann das integrierte Band herstellungstechnisch einfach in der gewünschten Form und
Breite im Überzieher ausgebildet werden. Das integrierte Band erstreckt sich insbesondere
vom unteren Fußbereich beginnend bis hin zum Außenspann, um den Außenriss verbessert
zu erfassen. Das integrierte Band im Fußbereich des Überziehers ermöglicht es, in
verbesserter Weise einen Außenriss zur Erzeugung einer Vorspannung zu erfassen, ohne
dass ein separat vorgesehenes Band in gezielter Weise am oder um den Fußbereich angelegt
werden muss. Die funktionsgemäße Handhabung des Überziehers zur Erzeugung einer Vorspannung
wird folglich vereinfacht. Darüber hinaus wird das integrierte Band im Überzieher
vor einem Verrutschen und damit einhergehend vor einer Veränderung der Vorspannung
durch fehlerhafte Ausrichtung des Bandes in verbesserter Weise geschützt. Im Gegensatz
dazu, können bei üblichen Überziehern, die ein separates Band am Überzieher aufweisen,
ein Verrutschen und eine fehlerhafte Ausrichtung des Bandes mit der Zeit nicht verhindert
werden. Der Tragekomfort eines erfindungsgemäßen Überziehers wird folglich erhöht,
da ein umständliches Nachjustieren des Überziehers vermieden wird.
[0016] In weiterer Ausgestaltung ist das Band oberhalb des Fußbereiches freiliegend ausgestaltet,
vorzugsweise derart, dass ein Ende des Bandes für ein Ziehen des Außenrisses eines
Fußes nach oben lösbar am Überzieher befestigt werden kann. Vorzugsweise ist das freiliegende
Band elastisch dehnbar und zwar bevorzugt um 10 % bis 50 %, besonders bevorzugt um
bis zu 25 %. Durch die elastische Ausgestaltung des Bandes kann der Außenriss eines
Fußes je nach eingestellter Vorspannung federnd nach oben gezogen werden. Zudem bleibt
die Beweglichkeit des Fußes erhalten. Das freiliegende Band oberhalb des Fußbereiches
und das im Fußbereich integrierte Band sind insbesondere miteinander verbunden oder
alternativ einstückig hergestellt, um so in zweckmäßiger Weise eine Vorspannung mit
Hilfe des Bandes zu erzeugen.
[0017] Das integrierte Band weist in einer bevorzugten Ausgestaltung eine hohe Dehnsteifigkeit
im Vergleich zum freiliegenden Band auf. Als Material für das integrierte Band können
zum Beispiel dementsprechend dehnsteife Fäden eingearbeitet werden. Während das freiliegende
Band vorzugsweise elastisch gedehnt werden kann, ist das integrierte Band dann im
Wesentlichen dehnsteif ausgebildet. Dies sorgt dafür, dass der Fußbereich, der vorbeschriebener
Weise vom integrierten Band erfasst wird, fest umschlossen wird für ein Ziehen des
Außenrisses nach oben. Die dehnsteife Ausgestaltung des integrierten Bandes ermöglicht
folglich eine feste Stützung des Bandes im Fußbereich.
[0018] Das Mittel für das Ziehen des Außenrisses eines Fußes nach oben umfasst in einer
Ausführungsform ein lösbares Befestigungsmittel wie einen Klettverschluss. Das lösbare
Befestigungsmittel ist insbesondere oberhalb des Fußbereiches angeordnet und zwar
bevorzugt auf der Seite des Außenrisses des Fußes, sodass eine kurze, direkte Verbindung
für das Ziehen des Außenrisses ermöglicht wird.
[0019] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung weist der Überzieher für ein Bein, Fuß und/oder
Fußgelenk einen im Überzieher integrierten zusammenziehbaren Bereich auf, der derart
angeordnet ist, dass ein Außenriss eines Fußes nach oben gezogen werden kann. Der
zusammenziehbare Bereich ist bevorzugt so ausgebildet, dass dieser Bereich im getragenen
Zustand des Überziehers eine Zugspannung erzeugt und zwar derart, dass ein Außenriss
eines Fußes nach oben in Richtung Bein gezogen wird. Der zusammenziehbare Bereich
ist bevorzugt an einer Seite des Überziehers angeordnet, besonders bevorzugt auf der
Seite des Außenrisses, um durch entsprechendes Zusammenziehen ein Ziehen des Außenrisses
zu ermöglichen. Der zusammenziehbare Bereich kann beispielsweise mittels Kompressionsgewebe
beispielsweise synthetischen Kompressionsfäden in den Überzieher eingearbeitet werden.
Das Vorsehen eines zusammenziehbaren Bereichs in den Überzieher ermöglicht eine gezielte
Zugwirkung und damit Vorspannung des Überziehers, ohne dass ein separates Band vorgesehen
oder angelegt werden muss. Auf diese Weise ergibt sich ein besonders kompakter, einheitlicher
Überzieher, der aufgrund einer gezielten Zugspannung des zusammenziehbaren Bereichs
besonders einfach handhabbar ist. Die größere Kontaktfläche des zusammenziehbaren
Bereichs mit einem Bein, Fuß oder Sprunggelenk verbessert zudem den Tragekomfort des
Überziehers.
[0020] Um die erzeugte Vorspannung mittels des zusammenziehbaren Bereiches im Überzieher
weiter zu verstärken, kann optional ein freiliegendes Band in vorbeschriebener Weise
mit dem zusammenziehbaren Bereich verbunden werden. Wird ein Band mit dem zusammenziehbaren
Bereich verbunden, so kann das weitere Ende lösbar an ein Befestigungsmittel befestigt
werden, um eine erhöhte Vorspannung aufrechtzuerhalten. Der übrige Bereich des Überziehers
ohne den zusammenziehbaren Bereich kann zweckmäßig zur Erzeugung eines Druckes auf
das umschlossene Bein, Fuß oder Sprunggelenk ausgebildet werden, um so die stabilisierende
Wirkung in diesem Bereich zu verstärken.
[0021] Im folgenden sind zum besseren Verständnis Ausführungsbeispiele der Erfindung unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines doppelwandigen Überziehers zur Anbringung
beliebiger Kombinationen von Schutzvorrichtungen
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Überziehers,
Fig. 3 eine Ausführungsform eines Überziehers mit Taschen zum Schutz von Knöchel,
Schien- und Wadenbein und
Fig. 4 einen Überzieher gemäß Fig. 2 in angelegtem Zustand.
[0022] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Überzieher mit doppelwandigem
Aufbau dargestellt. Der Überzieher besteht aus zwei Strümpfen, nämlich einem unteren
Strumpf 1 1 und einem oberen Strumpf 12, die doppelwandig übereinander gelegt werden
können. Während der untere Strumpf 1 1 vorzugsweise dazu dient, alle möglichen Kombinationen
von Schutzvorrichtungen wie Einlagen zum Schutz von Knöchel, Achillessehne, Wadenbein
und/oder Schienbein insbesondere mittels eines Verschlussmittels wie einem Klettverschluss
aufnehmen zu können, dient der obere Strumpf 12 als Fixierungsstrumpf. Der Überzieher
wird insbesondere so hergestellt, dass zwei Strümpfe bzw. Socken doppelwandig übereinander
gelegt werden. Am unteren Strumpf 1 1 bzw, Socken werden je nach Bedarf Schutzvorrichtungen
für ein Bein, Fuß und/oder Fußgelenke insbesondere Einlagen zum Schutz von Knöchel,
Achillessehne, Waden und/oder Schienbein angeordnet. Der obere Strumpf 12 dient dann
dazu, die angebrachten Schutzvorrichtungen - mittels Klettverschlüssen, geeigneten
Anbringungsmitteln oder auch in Taschen bzw. Einschüben - fest oder lösbar zu fixieren.
Durch dieses Verfahren ist es erstmalig möglich, alle existierenden oder zukünftig
noch denkbaren Schutzvorrichtungen in einem einzigen Überzieher mit doppelwandige
Aufbau zu integrieren und dementsprechend einfach anzulegen. Dies erspart nicht nur
das umständliche und sich gegenseitig behindernde Anlegen einzelner Komponenten -
wie Schienbein- und Knöchelschutz, Taping usw. - es ermöglicht auch das einfache Anziehen.
Zudem ermöglicht das Herstellungsverfahren des doppelwandig aufgebauten Überziehers,
eine einfache Fertigung sowie flexible Anpassung an ein gewünschtes Schutzprodukt,
indem einzelne Schutzkomponenten flexibel weggelassen, hinzugenommen oder ausgetauscht
werden können.
[0023] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Überzieher 10 mit einem
geschlossenen Zehenbereich als Socke ausgebildet. Der Überzieher 10 ist in einer Seitenansicht
dargestellt, sodass der Außenriss eines Fußes, in diesem Fall eines linken Beines,
gezeigt wird. Das Ziehen und/oder Halten des Außenrisses des Fußes nach oben erfolgt
durch ein integriertes Band 1 im Fußbereich. Das integrierte Band 1 ist hierzu in
den Überzieher eingearbeitet, vorzugsweise derart, dass der Außenriss des Fußes erfasst
wird. Das integrierte Band 1 kann sich hierzu unterhalb und oberhalb des Fußes erstrecken
und zwar bis zum Außenspann, um so den Außenriss eines Fußes verbessert zu umfassen.
Oberhalb des Fußbereiches tritt das Band aus den Überzieher heraus und bildet ein
freiliegendes Band 2. Das freiliegende Band 2 ist elastisch ausgebildet und kann mit
einem Ende oberhalb des Fußes zur Erzeugung einer Vorspannung lösbar befestigt werden.
Hierzu wird ein lösbares Befestigungsmittel wie ein Klettverschluss 3 oberhalb des
Fußes insbesondere auf der Seite des Außenrisses vorgesehen. Das freiliegende Band
2 weist dann an einem Ende ein entsprechendes Klettband für den Klettverschluss 3
auf. Das integrierte Band 1 ist im Vergleich zum freiliegenden Band 2 insbesondere
dehnsteif ausgestaltet, um eine feste Unterstützung des Fußes zu ermöglichen. Das
freiliegende Band 2 ist elastisch dehnbar ausgebildet und zwar bevorzugt um 10 % bis
50 %, besonders bevorzugt um bis zu 25 %. Der Außenriss eines Fußes kann so in federnder
Weise nach oben in Richtung Bein vorgespannt werden. Die Länge des freiliegenden Bandes
2 ist bevorzugt zwischen 4 und 10 cm, im Normallfall ca. 6 cm.
[0024] Im Einsatz wird nach dem Anlegen des sockenförmigen Überziehers 10 das freiliegende
Band 2 an einem Ende ergriffen und an den Klettverschluss 3 lösbar befestigt. Durch
vertikale und/oder horizontale Veränderung des Befestigungspunktes am Befestigungsmittel
wie einem Klettverschluss 3 kann die Vorspannung gezielt eingestellt werden. Auf diese
Weise erfasst das integrierte Band 1 , das insbesondere dehnsteif ausgebildet ist,
den Außenrisses eines Fußes und zieht ihn federnd nach oben in Richtung Bein. Die
erzeugte Vorspannung stabilisiert den Fuß, so dass Verletzungen durch Verstauchungen
oder Umknicken verbessert vermieden werden können.
[0025] In Figur 3 ist eine Ausführungsform des Überzieher 10 mit Taschen zum Schutz von
Knöchel, Schien- und Wadenbein dargestellt. Die Taschen sind als Einschübe für Kunststoff-
und/oder Schaumstoffeinlagen ausgebildet. Die Einlagen können dann in flexibler Weise
ausgetauscht werden. Ein Knöcheleinschub 5 verläuft im Wesentlichen parallel zum Knöchel
eines Fußes, wenn der Überzieher getragen wird. Schienbeineinschub 7 und Wadenbeineinschub
6 verlaufen im Wesentlichen parallel zu Schienbein bzw. Wadenbein im getragenen Zustand.
Je nach Bedarf können Einlagen mit unterschiedlicher Materialstärke und/oder Materialeigenschaft
in den Taschen eingesetzt werden. Neben Kunststoff- oder Schaumstoff können auch andere
kräfte- oder schockabsorbierende Materialien als Einlage verwendet werden. Um eine
ausreichende Beweglichkeit beim Tragen des Überziehers zu ermöglichen, sind die Einlagen
vorzugsweise elastisch bzw. biegsam ausgeführt. Dies kann beispielsweise mittels eines
entsprechend biegsamen Materials wie Kunststoff realisiert werden und/oder durch konstruktive
Maßnahmen wie angepassten Biegestellen in den Einlagen.
[0026] Der Zehenbereich 4 ist insbesondere bei Ausbildung des Überziehers als Socken geschlossen
ausgeführt, um mittels des Überziehers zugleich einen Schutz der Zehen zu ermöglichen.
Vorteilhafterweise ist der Zehenbereich 4 verstärkt ausgeführt, indem beispielsweise
das Material zwei- bis dreifach ausgeführt ist oder ein zusätzliches Verstärkungsmaterial
im Zehenbereich 4 vorgesehen wird.
[0027] Figur 4 zeigt den Überzieher gemäß Figur 2 in angelegtem Zustand. Der Pfeil am integrierten
Band 1 verdeutlicht die Richtung für das das Ziehen des Außenrisses nach oben. Das
integrierte Band 1 im Fußbereich ist vorzugsweise breiter ausgestaltet als das freiliegende
Band 2 oberhalb des Fußbereiches. Besonders bevorzugt ist das integrierte Band 1 wenigstens
doppelt so breit wie das freiliegende Band 2 ausgebildet. Das integrierte Band 1 ,
das in den Fußbereich des Überziehers eingearbeitet ist, wird auf diese Weise sicher
am Außenriss des Fußes gestützt, so dass ein Verrutschen des integrierten Bandes 1
verbessert vermieden wird. Zugleich verhindert die Breite des integrierten Bandes
1 eine einschnürende Wirkung des Bandes auf den Fuß, so dass der Tragekomfort eines
Überziehers auch bei starker Vorspannung sichergestellt wird. Im Fall von Figur 3
erstreckt sich das zum Bein 9 hin offene Ende des Überziehers 10 bis unterhalb des
Knie. Je nach Bedarf kann der Überzieher 10 auch kürzer und kompakter ausgestaltet
werden, insbesondere wenn keine Taschen zum Schutz von Schien- oder Wadenbein vorgesehen
werden.
Bezugszeichen:
[0028]
- 1
- Integriertes Band
- 2
- Freiliegendes Band
- 3
- Klettverschluss
- 4
- Zehenbereich
- 5
- Knöcheleinschub
- 6
- Wadenbeineinschub
- 7
- Schienbeineinschub
- 8
- Fuß
- 9
- Bein
- 10
- Überzieher
- 11
- Unterer Strumpf
- 12
- Oberer Strumpf
1. Überzieher (10) für ein Bein (9), Fuß (8) und/oder Fußgelenk, bei dem der Überzieher
aus zwei über einander gelegten oder ineinander gesteckten Socken oder Strümpfen ausgebildet
ist, vorzugsweise derart, dass der Zehenbereich (4) geschlossen ist, die miteinander
derart fest oder lösbar verbunden sind, dass dadurch Schutzvorrichtungen für Bein,
Fuß und/oder Fußgelenk insbesondere Einlagen zum Schutz eines Schienbeins, eines Knöchels,
einer Achillessehne und/oder einer Wade, vorzugsweise in Taschen (5, 6, 7) bzw. Einschüben,
fest oder lösbar fixiert werden können.
2. Überzieher nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem der innenliegende Strumpf (11)
bzw. Socken an der Außenseite derart ausgestaltet ist, dass Schutzvorrichtungen insbesondere
Einlagen zum Schutz eines Schienbeins, eines Knöchels, einer Achillessehne und/oder
einer Wade lösbar befestigt werden können.
3. Überzieher (10) vorzugsweise nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit Mitteln (1,
2, 3) für das Halten und/oder Ziehen des Außenrisses eines Fußes nach oben in Richtung
des Beines, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel für das Halten und/oder Ziehen des Außenrisses zumindest teilweise im
Überzieher integriert sind.
4. Überzieher nach dem vorhergehenden Anspruch mit wenigstens einem Band (1, 2) als Mittel
für das Ziehen des Außenrisses eines Fußes nach oben.
5. Überzieher nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem das Band (1) im Fußbereich in
den Überzieher integriert ist, vorzugsweise derart, dass das integrierte Band (1)
eine hohe Dehnsteifigkeit aufweist.
6. Überzieher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Band (2) oberhalb
des Fußbereiches freiliegend ausgestaltet ist, vorzugsweise derart, dass ein Ende
des Bandes (2) für ein Ziehen des Außenrisses eines Fußes nach oben lösbar befestigt
werden kann.
7. Überzieher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Band insbesondere
das freiliegende Band (2) elastisch gedehnt werden kann und zwar bevorzugt um 10 %
bis 50 %, besonders bevorzugt um bis zu 25 %.
8. Überzieher nach einem der vorhergehenden Ansprüche , bei dem der Überzieher als Socke
oder Strumpf ausgebildet ist, vorzugsweise derart, dass der Zehenbereich (4) geschlossen
ist.
9. Überzieher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Grundmaterial des
Überziehers atmungsaktiv ist.
10. Überzieher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Überzieher als Kompressionsstrumpf
ausgebildet ist.
11. Überzieher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ein oder mehrere Taschen
(5, 6, 7) vorgesehen sind, die sich im Wesentlichen parallel zum Knöchel, Achillessehne,
Schien- und/oder Wadenbein erstrecken.
12. Überzieher nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit Kunststoff-und/oder Schaumstoffeinlagen
für den Schutz von Knöchel, Achillessehne, Schien- und/oder Wadenbein, wobei sich
die Kunststoff-und/oder Schaumstoffeinlagen bevorzugt in Taschen (5, 6, 7) befinden.
13. Überzieher insbesondere Socke für ein Bein (9), Fuß (8) und/oder Fußgelenk vorzugsweise
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem im Überzieher integrierten zusammenziehbaren
Bereich, der derart angeordnet ist, dass ein Außenriss eines Fußes nach oben gezogen
werden kann.
14. Verfahren zum Herstellen eines Überziehers nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem an einem unteren Strumpf (11) bzw. Socken Schutzvorrichtungen für ein Bein,
Fuß und/oder Fußgelenk insbesondere Einlagen zum Schutz von Knöchel, Achillessehne,
Waden und/oder Schienbein angeordnet werden, und ein darüber vorgesehener oberer Strumpf
(12) die Schutzvorrichtungen, insbesondere in Taschen bzw. Einschüben, fest oder lösbar
fixiert.