Stand der Technik
[0001] Es sind bereits Schlagwerke, insbesondere für einen Bohr- und/oder Schlaghammer,
mit einem Schlagbolzen und mit einem Mitnehmerelement zur Übertragung einer Schlagbolzenposition
bekannt.
Offenbarung der Erfindung
[0002] Die Erfindung geht aus von einem Schlagwerk, insbesondere für einen Bohr-und/oder
Schlaghammer, mit einem Schlagbolzen und mit zumindest einem Mitnehmerelement zur
Übertragung einer Schlagbolzenposition.
[0003] Es wird vorgeschlagen, dass das zumindest eine Mitnehmerelement parallel zu einer
Schlagrichtung in und entgegen der Schlagrichtung fest mit dem Schlagbolzen gekoppelt
ist. Unter einem "Bohr- und/oder Schlaghammer" soll in diesem Zusammenhang insbesondere
eine Handwerkzeugmaschine verstanden werden, die zu einer Bearbeitung eines Werkstücks
mit einem drehenden oder nicht drehenden Werkzeug vorgesehen ist, wobei das Werkzeug
durch die Handwerkzeugmaschine mit Schlagimpulsen beaufschlagt werden kann. Unter
einer "Handwerkzeugmaschine" soll in diesem Zusammenhang eine Werkzeugmaschine verstanden
werden, die dazu vorgesehen ist, zur Bearbeitung eines Werkstücks von einem Benutzer
von Hand geführt zu werden. Unter einem "Schlagwerk" soll in diesen Zusammengang insbesondere
eine Vorrichtung verstanden werden, die zumindest ein Bauteil aufweist, das zu einer
Erzeugung und/oder Übertragung eines Schlagimpulses, insbesondere eines axialen Schlagimpulses
in der Schlagrichtung, auf einen Schlagbolzen, vorgesehen ist. Ein solches Bauteil
kann insbesondere ein Schläger, ein Führungselement, wie insbesondere ein Hammerrohr
und/oder ein Kolben, wie insbesondere ein Topfkolben, und/oder ein weiteres, dem Fachmann
als sinnvoll erscheinendes Bauteil sein. Unter einem "Hammerrohr" soll in diesem Zusammenhang
insbesondere ein bevorzugt rohrförmig ausgebildetes Bauteil verstanden werden, in
dem der Schlagbolzen und/oder der Schläger und/oder der Kolben geführt werden. Unter
einem "Kolben" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein in und entgegen der Schlagrichtung
zyklisch antreibbares, im Hammerrohr geführtes Bauteil verstanden werden, das dazu
vorgesehen ist, den Schläger durch eine Druckbeaufschlagung eines vom Schläger und
Kolben eingeschlossenen Raums im Hammerrohr zyklisch zu bewegen. Der Schläger kann
auch durch eine zyklische Druckbeaufschlagung zumindest eines vom Schläger begrenzten
Raums im Hammerrohr durch eine externe, außerhalb des Hammerrohrs angeordnete Druckquelle
bewegt werden. Bevorzugt wird der Schläger in einem Schlagbetrieb im Hammerrohr in
und entgegen der Schlagrichtung zyklisch bewegt und übt Schlagimpulse auf den Schlagbolzen
aus. Bevorzugt überträgt der Schlagbolzen die Schlagimpulse auf das Werkzeug. Das
Werkzeug ist bevorzugt in einem Werkzeughalter eingespannt. Unter "vorgesehen" soll
insbesondere speziell ausgelegt und/oder speziell ausgestattet verstanden werden.
Unter einer "Schlagbolzenposition" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Position
des Schlagbolzens in Schlagrichtung bezogen auf das Hammerrohr verstanden werden.
Insbesondere kann der Schlagbolzen entgegen der Schlagrichtung bevorzugt gegen eine
Federkraft von einer Leerlaufposition in eine Schlagposition verlagert werden. Unter
einer "Schlagposition" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Schlagbolzenposition
verstanden werden, in der das Schlagwerk für einen Schlagbetrieb vorgesehen ist. Unter
einem "Schlagbetrieb" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Betriebszustand
des Schlagwerks verstanden werden, in dem das Schlagwerk Schlagimpulse auf das Werkzeug
ausübt, die zur Bearbeitung eines Werkstücks vorgesehen sind. Eine Schlagstärke der
Schlagimpulse kann durch eine Auslegung des Schlagwerks bestimmt und/oder durch den
Benutzer und/oder eine Steuereinheit des Schlagwerks festgelegt werden. Unter einer
"Leerlaufposition" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Schlagbolzenposition
verstanden werden, in der das Schlagwerk für einen Leerlaufbetrieb vorgesehen ist.
Unter einem "Leerlaufbetrieb" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Betriebszustand
des Schlagwerks verstanden werden, in dem das Schlagwerk keine oder nur geringe Schlagimpulse
auf das Werkzeug ausübt, insbesondere Schlagimpulse die weniger als 50%, bevorzugt
weniger als 25%, besonders bevorzugt weniger als 10% der Schlagstärke der Schlagimpulse
im Schlagbetrieb aufweisen. Bevorzugt wird die Verlagerung des Schlagbolzens in die
Leerlaufposition und die Schlagposition durch einen Anschlag begrenzt. Bevorzugt wird
der Schlagbolzen von der Leerlaufposition in die Schlagposition verlagert, indem der
Benutzer das Werkzeug gegen das zu bearbeitende Werkstück drückt. Das Werkzeug und/oder
der Werkzeughalter ist am Bohr- und/oder Schlaghammer bevorzugt in Schlagrichtung
beweglich gelagert. Das Werkzeug und/oder der Werkzeughalter stützen sich entgegen
der Schlagrichtung am Schlagbolzen ab und verschieben diesen bei Überschreiten einer
minimalen Anpresskraft entgegen der Federkraft von der Leerlaufposition in die Schlagposition.
Wird das Werkzeug vom Werkstück abgesetzt, kann der Schlagbolzen und das Werkzeug
und/oder der Werkzeughalter durch die Federkraft zurück in die Leerlaufposition verlagert
werden. Bevorzugt ist das zumindest eine Mitnehmerelement dazu vorgesehen, die Schlagbolzenposition
zur Umschaltung des Schlagwerks vom Leerlaufbetrieb in den Schlagbetrieb und umgekehrt
zu übertragen. Unter "fest gekoppelt" soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden
werden, dass das Mitnehmerelement am Schlagbolzen in einem betriebsbereit montierten
Zustand im Schlagwerk in Schlagrichtung spielfrei gelagert ist. Unter "spielfrei"
soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass Relativbewegungen
des Mitnehmerelements zum Schlagbolzen in Schlagrichtung durch die Lagerung des Mitnehmerelements
am Schlagbolzen auf weniger als 1 mm, bevorzugt weniger als 0.5mm, besonders bevorzugt
weniger als 0.1 mm begrenzt sind. Besonders bevorzugt kann das Mitnehmerelement dazu
vorgesehen sein, Kräfte in und entgegen der Schlagrichtung auf den Schlagbolzen zu
übertragen. Die Schlagbolzenposition kann besonders zuverlässig übertragen werden.
Es können Bauteile eingespart werden, insbesondere ein zwischen Schlagbolzen und Mitnehmerelement
angeordnetes Übertragungsbauteil wie eine Anschlagbuchse. Lagerflächen für eine Anschlagbuchse
am Schlagbolzen können entfallen. Eine Herstellung des Schlagbolzens, insbesondere
einer Außenkontur des Schlagbolzens, kann vereinfacht sein. Eine Masse des Schlagbolzens
kann besonders groß sein. Der Schlagbolzen kann besonders hohe Schlagimpulse weitergeben.
Die Schlagbolzenposition kann durch das zumindest eine Mitnehmerelement in Schlagrichtung
und entgegen der Schlagrichtung weitergegeben werden. Kräfte können vom Schlagbolzen
über das Mitnehmerelement in Schlagrichtung und entgegen der Schlagrichtung weitergegeben
werden. Der Schlagbolzen kann in und entgegen der Schlagrichtung durch das Mitnehmerelement
abgestützt werden.
[0004] Weiter wird vorgeschlagen, dass der Schlagbolzen zumindest eine Mitnahmekontur aufweist,
an der zumindest ein Mitnehmerelement direkt gelagert ist, und die zur Mitnahme zumindest
eines Mitnehmerelements parallel zur Schlagrichtung vorgesehen ist. Unter einer "Mitnahmekontur"
soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Lagerkontur verstanden werden, die dazu
vorgesehen ist, das Mitnehmerelement zumindest in und entgegen der Schlagrichtung
zu lagern. Unter "direkt" gelagert soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein direkter
mechanischer Kontakt zwischen Oberflächen der Mitnahmekontur und des Mitnehmerelements
verstanden werden. Die Mitnahmekontur ist bevorzugt als Ausnehmung im Schlagbolzen
ausgebildet. Bevorzugt weist das Mitnehmerelement eine Außenkontur auf, die sich in
die Mitnahmekontur einführen lässt, so dass das Mitnehmerelement am Schlagbolzen zumindest
in und entgegen der Schlagrichtung spielfrei gelagert wird. Bevorzugt ist das Mitnehmerelement
als Bolzen ausgebildet. Bevorzugt ist die Mitnahmekontur als Passbohrung ausgebildet.
Das Mitnehmerelement kann am Schlagbolzen formschlüssig gelagert werden. Die Lagerung
kann besonders zuverlässig sein. Kräfte zwischen Mitnehmerelement und Schlagbolzen
können zuverlässig übertragen werden. Besonders bevorzugt ist die als Passbohrung
ausgebildete Mitnahmekontur als Sackloch ausgebildet. Eine maximale Einführtiefe des
Mitnehmerelements kann durch das Sackloch begrenzt werden. Absätze zur Begrenzung
einer Einführtiefe können am Mitnehmerelement entfallen. Das Mitnehmerelement kann
besonders einfach gestaltet sein, insbesondere als Zylinderbolzen. Bevorzugt weist
der Schlagbolzen mehrere Mitnahmekonturen auf, besonders bevorzugt zwei. Bevorzugt
weist das Schlagwerk mehrere Mitnehmerelemente auf, besonders bevorzugt zwei. Besonders
bevorzugt lagert jede Mitnahmekontur ein Mitnehmerelement. Die Mitnahmekonturen und
Mitnehmerelemente können besonders einfach gestaltet sein. Die Schlagbolzenposition
und Kräfte können vom Schlagbolzen bezüglich einer in Schlagrichtung ausgerichteten
Symmetrieachse des Schlagbolzens symmetrisch weitergegeben werden.
[0005] Es wird vorgeschlagen, dass die Mitnahmekontur einstückig mit dem Schlagbolzen ausgeführt
ist. Besonders bevorzugt ist der Schlagbolzen mit der Mitnahmekontur aus einem Bauteil
gefertigt. Weitere, die Mitnahmekontur bildende Bauteile, insbesondere Lagerbuchsen,
können entfallen. Die Kopplung des Schlagbolzens mit dem Mitnehmerelement kann besonders
zuverlässig und/oder kostengünstig sein.
[0006] Es wird vorgeschlagen, dass das zumindest eine Mitnehmerelement dazu vorgesehen ist,
die Schlagbolzenposition auf eine Steuerhülse und/oder eine Abstandshülse zu übertragen.
Unter einer "Steuerhülse" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein das Hammerrohr
umgebendes Bauteil verstanden werden, das dazu vorgesehen ist, das Schlagwerk zwischen
Leerlaufbetrieb und Schlagbetrieb umzuschalten. Insbesondere kann die Steuerhülse
dazu vorgesehen sein, in der Leerlaufposition Leerlauföffnungen freizugeben, die den
an den Schläger angrenzenden Raum, der zur Druckbeaufschlagung des Schlägers vorgesehen
ist, entlüften. Die Druckbeaufschlagung des Schlägers kann im Leerlaufbetrieb zumindest
reduziert und eine Schlägerbewegung zumindest verringert werden. Die Leerlauföffnungen
sind bevorzugt im Hammerrohr angeordnet. Bevorzugt sind die Leerlauföffnungen im Hammerrohr
auf der der Schlagrichtung abgewandten Seite des Schlägers angeordnet. Bevorzugt ist
die Steuerhülse dazu vorgesehen, in der Schlagposition die Leerlauföffnungen zu überdecken
und zumindest im Wesentlichen zu verschließen. Unter "zumindest im Wesentlichen" soll
in diesem Zusammenhang insbesondere eine Reduktion des Strömungsquerschnitts um mehr
als 90%, bevorzugt mehr als 95%, besonders bevorzugt mehr als 99% verstanden werden.
Die Schlagbolzenposition kann wirkungsvoll zur Umschaltung des Schlagwerks zwischen
Leerlaufbetrieb und Schlagbetrieb genutzt werden. Unter einer "Abstandshülse" soll
in diesem Zusammenhang insbesondere ein in Schlagrichtung vor der Steuerhülse angeordnetes
Bauteil verstanden werden, das dazu vorgesehen ist, die Schlagbolzenposition vom Mitnehmerelement
auf die Steuerhülse zu übertragen. Die Abstandshülse kann mit der Steuerhülse direkt
oder bevorzugt indirekt über weitere Bauteile in Verbindung stehen. Insbesondere können
zwischen Abstandshülse und Steuerhülse zumindest im Wesentlichen nur Druckkräfte übertragen
werden und/oder bei der Kraftübertragung eine Dämpfung erfolgen. Die Steuerhülse kann
wirksam vor Überlastung und/oder Beschädigungen durch vom Schlagbolzen übertragene
Kräfte geschützt werden.
[0007] Weiter wird ein in der Schlagrichtung vor dem Mitnehmerelement angeordnetes Dämpfungselement
vorgeschlagen, das dazu vorgesehen ist, einen Rückschlag des Schlagbolzens zu dämpfen.
Unter einem "Rückschlag" des Schlagbolzens soll insbesondere ein Rückprall des Schlagbolzens
vom Werkzeug verstanden werden. Der Rückschlag tritt auf, nach dem der Schlagbolzen
bei einem Schlag auf das Werkzeug einen Teil seiner Energie an das Werkzeug abgegeben
hat und von diesem zurückprallt. Der Schlagbolzen kann sich nun bis zum nächsten durch
den Schläger auf den Schlagbolzen ausgeübten Schlagimpuls entgegen der Schlagrichtung
bewegen. Diese Bewegung des Schlagbolzens entgegen der Schlagrichtung wird durch das
Mitnehmerelement übertragen. Das in Schlagrichtung hinter dem Mitnehmerelement angeordnete
Dämpfungselement kann den Rückschlag wirkungsvoll dämpfen. Insbesondere kann das Dämpfungselement
eine Übertragung des Rückschlags auf die Steuerhülse und/oder weitere Bauteile des
Schlagwerks reduzieren. Vibrationen können vermindert werden. Ein Bedienkomfort kann
erhöht sein. Geräuschemissionen können reduziert werden. Ein Verschleiß kann vermindert
sein. Das Dämpfungselement kann bevorzugt zumindest teilweise aus einem Elastomermaterial
gefertigt sein.
[0008] Es wird vorgeschlagen, dass das Dämpfungselement zur Dämpfung des Rückschlags zwischen
einer Abstandshülse und einer Steuerhülse angeordnet ist. Besonders bevorzugt ist
das Dämpfungselement als ringförmiges Bauteil zwischen der Abstandshülse und der Steuerhülse
ausgebildet. Bevorzugt umgibt das Dämpfungselement das Hammerrohr. Besonders bevorzugt
ist das Dämpfungselement als Elastomerring ausgebildet. Das Dämpfungselement kann
wirksam die Weitergabe des Rückschlags an die Steuerhülse dämpfen.
[0009] Weiter wird ein in der Schlagrichtung hinter dem Mitnehmerelement angeordnetes Dämpfungselement
vorgeschlagen, das dazu vorgesehen ist, einen Leerschlag eines Schlägers auf den Schlagbolzen
zu dämpfen. Unter einem "Leerschlag" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein
Schlag des Schlägers auf den Schlagbolzen verstanden werden, der in einem Leerlaufbetrieb
erfolgt und/oder der erfolgt, wenn das Werkzeug an das Werkstück nicht oder nur ungenügend
angedrückt wird. Leerschläge können insbesondere bei einem Übergang vom Schlagbetrieb
in den Leerlaufbetrieb erfolgen. Der Schläger kann beim Übergang noch einige male
auf den Schlagbolzen auftreffen bevor sich im Leerlaufbetrieb die Schlägerbewegung
zumindest verringert. Bei einem Leerschlag wird das Werkzeug nicht oder nur gering
gegen das Werkstück abgestützt. Das Werkzeug wird in Schlagrichtung beschleunigt,
bis die Bewegung durch einen Anschlag des Werkzeughalters begrenzt wird. Der Anschlag
verhindert, dass das Werkzeug und/oder der Werkzeughalter bei einem Leerschlag aus
dem Bohr-und Schlaghammer herausgeschleudert werden. Der Anschlag kann bevorzugt die
Bewegung des Schlagbolzens in Schlagrichtung begrenzen und die Energie des Schlagbolzens
an den Bohr- und/oder Schlaghammer ableiten. Das in Schlagrichtung hinter dem Mitnehmerelement
angeordnete Dämpfungselement kann dazu vorgesehen sein, den Leerschlag des Schlagbolzens
zu dämpfen und die Energie des Leerschlags an den Bohr- und/oder Schlaghammer zu übertragen.
Bevorzugt überträgt das Dämpfungselement die Energie des Leerschlags an ein das Hammerrohr
lagerndes Schlagwerkgehäuse. Der Leerschlag kann wirksam gedämpft werden. Beschädigungen
durch den Leerschlag können vermieden werden. Ein Kraftfluss des Leerschlags kann
besonders kurz sein. Das Schlagwerk kann besonders robust sein.
[0010] Weiter wird vorgeschlagen, dass sich die Abstandshülse in Schlagrichtung am Dämpfungselement
zur Dämpfung des Leerschlags abstützt. Bevorzugt ist das Dämpfungselement zumindest
teilweise aus einem Elastomermaterial gefertigt. Der Leerschlag kann wirksam vom Schlagbolzen
über das Mitnehmerelement über die Abstandshülse an das Dämpfungselement weitergegeben
werden. Die Steuerhülse kann wirkungsvoll vom Leerschlag geschützt werden.
[0011] Weiter wird vorgeschlagen, dass sich das Dämpfungselement zur Dämpfung des Leerschlags
in Schlagrichtung am Schlagwerkgehäuse abstützt. Bevorzugt ist ein Anschlag am Schlagwerkgehäuse
in Schlagrichtung vor dem Dämpfungselement zur Dämpfung des Leerschlags angeordnet.
Das Dämpfungselement zur Dämpfung des Leerschlags kann den Leerschlag wirkungsvoll
an das Schlagwerkgehäuse weitergeben. Weitere Bauteile können vom Leerschlag geschützt
werden. Ein Kraftfluss zur Ableitung des Leerschlags vom Schlagbolzen zum Schlagwerkgehäuse
kann besonders direkt sein. Insbesondere kann der Leerschlag über eine geringe Anzahl
Bauteile vom Schlagbolzen zum Schlagwerkgehäuse abgeleitet werden, insbesondere über
die Mitnehmerelemente, die Abstandshülse, das Dämpfungselement zur Dämpfung des Leerschlags,
und eine Abstützung des Dämpfungselements am Schlagwerkgehäuse.
[0012] Weiter wird eine Werkzeugmaschine mit dem beschriebenen Schlagwerk vorgeschlagen.
Die Werkzeugmaschine kann die beschriebenen Vorteile des Schlagwerks aufweisen.
Zeichnung
[0013] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen
sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0014] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Ausschnitts eines Schlagwerks mit einem Mitnehmerelement,
das parallel zu einer Schlagrichtung fest mit einem Schlagbolzen gekoppelt ist und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Ausschnitts eines Schlagwerks mit einem Mitnehmerelement,
das parallel zu einer Schlagrichtung fest mit einem Schlagbolzen gekoppelt ist in
einem zweiten Ausführungsbeispiel.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0015] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausschnitts eines Schlagwerks 10a
eines Bohr- und/oder Schlaghammers 12a, mit einem Schlagbolzen 14a und mit zwei Mitnehmerelementen
16a zur Übertragung einer Schlagbolzenposition. Das Schlagwerk 10a ist als pneumatisches
Schlagwerk ausgebildet. Solche Schlagwerke sind dem Fachmann in ihrem Aufbau und Funktion
bekannt. In einem Hammerrohr 34a ist ein Schläger 30a in einer Schlagrichtung 18a
und entgegen der Schlagrichtung 18a beweglich gelagert. Ein hier nicht näher dargestellter,
von einem Exzentergetriebe angetriebener Kolben ist auf der der Schlagrichtung 18a
abgewandten Seite des Schlägers 30a ebenfalls im Hammerrohr 34a beweglich gelagert
angeordnet. Der Kolben bewirkt bei einer Bewegung in Schlagrichtung 18a eine Kompression
eines zwischen Schläger 30a und Kolben eingeschlossenen Kompressionsraums 36a im Hammerrohr
34a, so dass der Schläger 30a in Schlagrichtung 18a in Richtung des Schlagbolzens
14a beschleunigt wird. Bei einem Aufprall auf den Schlagbolzen 14a gibt der Schläger
30a an diesen einen Schlagimpuls weiter. Der Kolben bewegt sich nun entgegen der Schlagrichtung
18a, so dass der Schläger 30a durch einen Rückprall vom Schlagbolzen 14a sowie einen
durch die Kolbenbewegung fallenden Druck im Kompressionsraum 36a gegenüber einem Druck
im zwischen Schlagbolzen 14a und Schläger 30a im Hammerrohr 34a angeordneten Schlagraum
38a entgegen der Schlagrichtung 18a zurückbewegt wird. Dieser Vorgang wiederholt sich
während eines Schlagbetriebs zyklisch, so dass der Schläger 30a wiederholte Schlagimpulse
auf den Schlagbolzen 14a ausübt. Der Schlagbolzen 14a ist in einem Werkzeughalter
40a konzentrisch zum Hammerrohr 40a beweglich gelagert; der Werkzeughalter 40a ist
im Hammerrohr 34a in Schlagrichtung 18a fixiert gelagert. In Schlagrichtung 18a hinter
dem Schlagbolzen 14a kann ein Benutzer in den Werkzeughalter 40a ein Werkzeug 42a
einspannen. Das Hammerrohr 34a weist in einem Bereich zwischen Schläger 30a und Kolben
Leerlauföffnungen 44a auf. Sind diese geöffnet, findet ein Druckausgleich des Kompressionsraums
36a mit einer Umgebung des Schlagwerks 10a statt, so dass der Schläger 30a durch die
Kolbenbewegung nicht oder nur wenig beschleunigt wird. Das Hammerrohr wird von einer
Steuerhülse 22a umgeben. Die Steuerhülse 22a ist am Hammerrohr 34a in und entgegen
der Schlagrichtung 18a beweglich gelagert. Ein Federelement 48a stützt sich an einem
in Schlagrichtung 18a vor den Leerlauföffnungen 44a angeordneten Anschlag 52a und
an seinem gegenüberliegenden Ende an der Steuerhülse 22a ab und übt eine Federkraft
50a in Schlagrichtung 18a auf die Steuerhülse 22a aus. Die Steuerhülse 22a stützt
sich in Schlagrichtung 18a an einem in Schlagrichtung 18a hinter der Steuerhülse 22a
angeordneten als Dämpfungsring ausgebildeten Dämpfungselement 26a ab. Das Dämpfungselement
26a stützt sich in Schlagrichtung 18a an einer in Schlagrichtung 18a hinter dem Dämpfungselement
26a angeordneten Abstandshülse 24a ab. Das Dämpfungselement 26a ist zwischen der Abstandshülse
24a und der Steuerhülse 22a angeordnet. Die Abstandshülse 24a weist zwei Passbohrungen
54a auf und ist mit zwei als zylindrische Mitnehmerbolzen ausgebildeten Mitnehmerelemementen
16a parallel zur Schlagrichtung 18a in und entgegen der Schlagrichtung 18a fest mit
dem Schlagbolzen 14a gekoppelt. Der Schlagbolzen 14a weist zwei Mitnahmekonturen 20a
auf, an der die Mitnehmerelemente 16a direkt gelagert sind, und die zur Mitnahme des
Mitnehmerelements 16a parallel zur Schlagrichtung 18a vorgesehen sind. Die Mitnahmekonturen
20a sind einstückig mit dem Schlagbolzen 14a ausgeführt und als Passbohrungen ausgebildet,
die als Sacklöcher ausgeführt sind. Ein Haltering 58a umgibt die Abstandshülse 24a
und fixiert die Mitnehmerelemente 16a in den Passbohrungen 54a. Die Mitnehmerelemente
16a sind somit dazu vorgesehen, die Schlagbolzenposition auf die Abstandshülse 24a
und die Steuerhülse 22a zu übertragen.
[0016] Das Federelement 48a verschiebt durch die Federkraft 50a über die Steuerhülse 22a
das Dämpfungselement 26a, die Abstandshülse 24a und die Mitnehmerelemente 16a bis
zu einer Anschlagkontur 56a des Werkzeughalters 40a (Figur 1, unter Hälfte). In dieser
Leerlaufposition 64a sind die Leerlauföffnungen 44a geöffnet und das Schlagwerk 10a
befindet sich im Leerlaufbetrieb.
[0017] Wird der Bohr- und Schlaghammer 12a vom Benutzer mit dem Werkzeug 42a gegen ein hier
nicht näher dargestelltes Werkstück gedrückt, verschiebt das im Werkzeughalter 40a
in und entgegen der Schlagrichtung 18a beweglich gelagerte Werkzeug 42a den Schlagbolzen
14a und die Mitnehmerelemente 16a, die Abstandshülse 24a, das Dämpfungselement 26a
und die Steuerhülse 22a gegen die Federkraft 50a entgegen der Schlagrichtung 18a,
bis die Steuerhülse 22a den Anschlag 52a erreicht (Figur 1, obere Hälfte). In dieser
Schlagposition 66a überdeckt die Steuerhülse 22a nun die Leerlauföffnungen 44a, so
dass der Kolben im Kompressionsraum 36a einen Druck erzeugen kann und der Schläger
30a durch die Druckbeaufschlagung beschleunigt werden kann. Das Schlagwerk 10a befindet
sich nun im Schlagbetrieb und übt auf das Werkzeug 42a Schlagimpulse aus, sobald der
Kolben durch das Exzentergetriebe mit einer zulässigen Schlagfrequenz angetrieben
wird.
[0018] Das Dämpfungselement 26a ist dazu vorgesehen, einen Rückschlag des Schlagbolzens
14a zu dämpfen. Prallt der Schlagbolzen 14a nach einem Schlag vom Werkzeug 42a entgegen
der Schlagrichtung 18a ab, wird dieser Rückschlag über die Mitnehmerelemente 16a an
die Abstandshülse 24a weitergegeben. Das Dämpfungselement 26a gibt diesen Rückschlag
gedämpft an die Steuerhülse 22a weiter und schützt diese so vor Beschädigungen und
vermindert Vibrationen. Die nachfolgende Beschreibung und die Zeichnungen eines weiteren
Ausführungsbeispiels beschränkt sich im Wesentlichen auf die Unterschiede zwischen
den Ausführungsbeispielen, wobei bezüglich gleich bezeichneter Bauteile, insbesondere
in Bezug auf Bauteile mit gleichen Bezugszeichen, grundsätzlich auch auf die Zeichnungen
und/oder die Beschreibung der anderen Ausführungsbeispiele verwiesen werden kann.
Zur Unterscheidung der Ausführungsbeispiele ist anstelle des Buchstabens a des ersten
Ausführungsbeispiels der Buchstabe b des zweiten Ausführungsbeispiels nachgestellt.
[0019] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausschnitts eines Schlagwerks 10b
eines Bohr- und/oder Schlaghammers 12b, mit einem Schlagbolzen 14b und mit zwei Mitnehmerelementen
16b zur Übertragung einer Schlagbolzenposition in einem zweiten Ausführungsbeispiel.
Das Schlagwerk 10b unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel insbesondere
durch ein in einer Schlagrichtung 18b hinter den Mitnehmerelementen 16b angeordnetes
Dämpfungselement 28b, das dazu vorgesehen ist, einen Leerschlag eines Schlägers 30b
auf den Schlagbolzen 14b zu dämpfen. Wird ein Werkzeug 42b nicht oder mit nur unzureichendem
Druck auf ein Werkstück gedrückt, weicht dieses dem Schlagimpuls des Schlagbolzens
14b in Schlagrichtung aus. Um den Schlagbolzen 14b zu stoppen muss seine Schlagenergie
abgeleitet werden. Ein ein Hammerrohr 34b umgebendes Schlagwerkgehäuse 32b weist eine
mit einem Sicherungsring 62b fixierte Anschlagscheibe 60b auf. Zwischen der Anschlagscheibe
60b und einer Abstandshülse 24b ist das als Dämpfungsring ausgebildete Dämpfungselement
28b angeordnet. Die Abstandshülse 24b stützt sich in Schlagrichtung 18b am Dämpfungselement
28b zur Dämpfung des Leerschlags ab. Das Dämpfungselement 28b zur Dämpfung des Leerschlags
stützt sich in Schlagrichtung 18b über die Anschlagscheibe 60b am Schlagwerkgehäuse
32b ab. Trifft der Schläger 30b auf den Schlagbolzen 14b bewegt sich dieser in Schlagrichtung
18b. Setzt das Werkzeug 42b dem Schlagbolzen 14b keinen oder nur einen geringen Widerstand
entgegen, kann sich der Schlagbolzen 14b und mit ihm die Abstandshülse 24b in Schlagrichtung
bewegen. Ist der Abstand zwischen Abstandshülse 24b und Anschlagscheibe 60b geringer
als die Ausdehnung des Dämpfungselements 28b in Schlagrichtung 18b in entspanntem
Zustand, wird dieses Dämpfungselement 28b zwischen Abstandshülse 24b und Anschlagscheibe
60b elastisch verformt und übt auf die Abstandshülse 24b eine der Schlagrichtung 18b
entgegengesetzte Rückstellkraft aus. Das Dämpfungselement 28b bremst den Schlagbolzen
14b ab und gibt den Schlagimpuls gedämpft an das Schlagwerkgehäuse 32b ab. Ein harter
Aufprall des Schlagbolzens 14b an einer Anschlagkontur 56b eines Werkzeughalters 40b
kann vermieden werden. Ein Kraftfluss vom Schlagbolzen 14b über die Mitnehmerelemente
16b, die Abstandshülse 24b, das Dämpfungselement 28b, die Anschlagscheibe 60b, den
Sicherungsring 62b zum Schlagwerkgehäuse 32b weist eine besonders geringe Anzahl von
Bauteilen und einen besonders kurzen Weg auf. Der Kraftfluss wird besonders zuverlässig
weitergegeben.
1. Schlagwerk, insbesondere für einen Bohr- und/oder Schlaghammer (12a,b), mit einem
Schlagbolzen (14a,b) und mit zumindest einem Mitnehmerelement (16a,b) zur Übertragung
einer Schlagbolzenposition dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Mitnehmerelement (16a,b) parallel zu einer Schlagrichtung (18a,b)
in und entgegen der Schlagrichtung (18a,b) fest mit dem Schlagbolzen (14a,b) gekoppelt
ist.
2. Schlagwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlagbolzen (14a,b) zumindest eine Mitnahmekontur (20a,b) aufweist, an der zumindest
ein Mitnehmerelement (16a,b) direkt gelagert ist, und die zur Mitnahme zumindest eines
Mitnehmerelements (16a,b) parallel zur Schlagrichtung (18a,b) vorgesehen ist.
3. Schlagwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Mitnahmekontur (20a,b) einstückig mit dem Schlagbolzen (14a,b)
ausgeführt ist.
4. Schlagwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Mitnehmerelement (16a,b) dazu vorgesehen ist, die Schlagbolzenposition
auf eine Steuerhülse (22a,b) und/oder eine Abstandshülse (24a,b) zu übertragen.
5. Schlagwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein in der Schlagrichtung (18a,b) vor dem zumindest einen Mitnehmerelement (16a,b)
angeordnetes Dämpfungselement (26a,b), das dazu vorgesehen ist, einen Rückschlag des
Schlagbolzens (14a,b) zu dämpfen.
6. Schlagwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (26a,b) zur Dämpfung des Rückschlags zwischen einer Abstandshülse
(24a,b) und einer Steuerhülse (22a,b) angeordnet ist.
7. Schlagwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein in der Schlagrichtung (18b) hinter dem zumindest einen Mitnehmerelement (16b)
angeordnetes Dämpfungselement (28b), das dazu vorgesehen ist, einen Leerschlag eines
Schlägers (30b) auf den Schlagbolzen (14b) zu dämpfen.
8. Schlagwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Abstandshülse (24b) in Schlagrichtung (18b) am Dämpfungselement (28b) zur
Dämpfung des Leerschlags abstützt.
9. Schlagwerk zumindest nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Dämpfungselement (28b) zur Dämpfung des Leerschlags in Schlagrichtung (18b)
an einem Schlagwerkgehäuse (32b) abstützt.
10. Werkzeugmaschine, insbesondere Bohr- und/oder Schlaghammer, mit einem Schlagwerk nach
einem der vorhergehenden Ansprüche.