[0001] Die Erfindung betrifft eine adapterartige Vorrichtung zur Kopplung zweier Behälter
zur Ermöglichung der Vermischung darin getrennt bevorrateter Fluide. Derartige Adaptervorrichtungen
kommen vor allem zum Einsatz bei der Nutzung von zwei- oder mehrkomponentigen Produktzubereitungen,
bei denen die einzelnen Zubereitungskomponenten aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung
nicht miteinander kompatibel sind oder aber erst kurz vor der eigentlichen Nutzung
vermischt werden sollen. Solche Produktzubereitungen sind unter anderem aus dem kosmetischen,
medizinischen Bereich, dem Nahrungsmittel- sowie dem Wasch- und Reinigungsmittelsektor
bekannt.
[0002] So beschreibt das deutsche Gebrauchsmuster
DE 29721872 U1 beispielsweise eine Anordnung zum Verkuppeln von zwei Behältern mit dem Ziel der
möglichen Vermischung von zunächst getrennt in den Behältern bevorrateten Fluiden.
Die dort beschriebene Kupplungsanordnung dient unter anderem der Vermischung von Einzelkomponenten
von Haarfärbemitteln, wobei die Einzelkomponenten miteinander unverträglich sind und
daher bis zur eigentlichen Verwendung in separaten Behältern getrennt voneinander
bevorratet werden müssen. Die Vermischung der Einzelkomponenten zum anwendungsfertigen
Haarfärbemittel erfolgt dann unmittelbar vor der Nutzung. Dazu besitzt die Kupplungsanordnung
zwei Kupplungselemente, die jeweils den Anschluss eines zugehörigen Behälters ermöglichen.
Die Kupplungselemente bilden jeweils eine Strömungspassage aus, welche in Fluidverbindung
mit dem jeweiligen Behälterinneren steht. Außerdem fluchten die beiden Strömungspassagen
innerhalb der Kupplungsanordnung miteinander. Darüber hinaus weist die Kupplungsanordnung
ein Steuerelement auf, welches zwischen einer ersten und zweiten Stellung verschiebbar
in einer der Strömungspassagen angeordnet ist. In Abhängigkeit von der jeweiligen
Stellung des Steuerelementes können die Strömungspassagen offen oder geschlossen sein.
Insofern wird je nach Stellung des Steuerelementes eine Durchströmung der Strömungspassagen
und damit der gesamten Kupplungsanordnung ermöglicht oder aber verhindert. Üblicherweise
sind die Strömungspassagen im Ausgangszustand der Kupplungsanordnung verschlossen.
Dabei ist zur Verbesserung der Dichtfunktion noch ein zusätzlicher Stopfen vorgesehen,
welcher eine Strömungspassage im Ausgangszustand der Kupplungsanordnung verschließt.
Im Rahmen der Verwendung wird der Stopfen unter Einwirkung des verschiebbaren Steuerelementes
entfernt, so dass die Strömungspassagen zur Durchströmung freigegeben werden.
[0003] Aus der
WO 2007/111667 A2 ist ein weiteres System mit zwei Behältern zur separaten Bevorratung zweier Behälterinhalte
beschrieben, bei dem die unterschiedlichen Behälterinhalte unmittelbar vor der Benutzung
mittels einer beide Behälter verbindenden Kopplungsvorrichtung gemischt werden können.
Dazu weist die Kopplungsvorrichtung eine Ventilanordnung auf, welche zwischen einer
geschlossen und einer offenen Position bewegt werden kann. In geöffneter Ventilstellung
wird in der Kopplungsvorrichtung eine Strömungspassage freigegeben, welche eine Fluidverbindung
zwischen den beiden Behältern bildet. Somit wird bei geöffneter Ventilstellung eine
Mischung der beiden Behälterinhalte gestattet.
[0004] Die vorbeschriebenen Systeme gestatten zwar grundsätzlich eine separate Bevorratung
von unterschiedlichen Substanzen sowie deren Vermischung unmittelbar vor der eigentlichen
Nutzung, weisen aber einen unerwünscht komplizierten konstruktiven Aufbau auf. Darüber
hinaus können derartige Systeme auch unter Umständen gefährliche chemische Substanzen
beinhalten, für die eine sorgfältige und korrekte Verwendung Voraussetzung ist. In
einem solchen Fall ist vor allem eine unerwünschte Mischung der Einzelsubstanzen zu
verhindern.
[0005] Ausgehend davon besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine adapterartige Vorrichtung
zur Kopplung zweier Behälter zur Ermöglichung der Vermischung darin getrennt bevorrateter
Fluide anzugeben, die bei einfachem konstruktiven Gesamtaufbau eine ungewollte Mischung
der Fluide wirksam verhindert.
[0006] Grundsätzlich werden unter dem Begriff "Fluide" im erfindungsgemäßen Sinn alle fließ-
sowie schüttfähigen Substanzen verstanden, d. h. nicht nur flüssige oder entsprechend
viskose Substanzen sondern vielmehr auch feste Schüttgüter, wie zum Beispiel Pulver
oder Granulate.
[0007] Gelöst wird die Aufgabe durch eine adapterartige Vorrichtung zur Kopplung zweier
Behälter, welche die Vermischung darin getrennt bevorrateter Fluide ermöglicht. Danach
umfasst die adapterartige Vorrichtung zwei relativ zueinander bewegbare Adapterelemente,
von denen ein erstes Adapterelement an einem ersten Behälter befestigbar ist und ein
zweites Adapterelement an einem zweiten Behälter lösbar befestigbar ist, wobei die
adapterartige Vorrichtung durch Relativbewegung der beiden Adapterelemente bewegbar
ist zwischen einer ersten geschlossenen Position, in der die in den Behältern bevorrateten
Fluide, bei aneinander gekoppelten Behältern, voneinander getrennt sind, und einer
zweiten geöffneten Position, in der die in den Behältern bevorrateten Fluide, bei
aneinander gekoppelten Behältern, in Fluidverbindung stehen. Generell kommen gattungsgemäße
Adaptervorrichtungen häufig bei zwei- oder mehrkomponentigen Zusammensetzungen zum
Einsatz, bei denen die Einzelkomponenten untereinander unverträglich sind und demzufolge
bis zur eigentlichen Verwendung separat voneinander bevorratet werden müssen. Erst
unmittelbar vor der Verwendung werden die Einzelkomponenten gemischt und können dann
im Anschluss als Gemisch genutzt werden. Als Beispiel für derartige mehrkomponentige
Zusammensetzungen können etwa Wasch- und Reinigungsmittelzubereitungen oder Kosmetikzubereitungen,
vor allem haarkosmetische Zubereitungen, genannt werden. In diesem Zusammenhang sind
insbesondere auch Haarfärbemittel, vor allem oxidative Haarfärbemitel zu erwähnen.
Solche oxidativen Haarfärbemittel bestehen üblicherweise aus einer ersten Entwicklerkomponente,
enthaltend Wasserstoffperoxyd oder ein vergleichbares Peroxyd, und einer zweiten Färbekomponente.
Diese Komponenten sind untereinander chemisch unverträglich und zudem noch aggressiv,
so ein sorgsamer Umgang mit ihnen notwendig ist. Dabei müssen die Komponenten eines
derartigen Haarfärbemittels nicht notwendigerweise beide in flüssiger oder viskoser
Konsistenz vorliegen. Es ist ebenso denkbar, eine der Komponenten, beispielsweise
die Färbekomponenten in schüttfähiger fester Form, etwa als Pulver oder Granulat vorzulegen.
[0008] Zur allgemeinen Erhöhung der Sicherheit in der Verwendung sowie insbesondere zur
Verhinderung einer unerwünschten Vermischung der Behälterinhalte umfasst die erfindungsgemäße
Adaptervorrichtung eine Verriegelungsanordnung, welche die beiden Adapterelemente
in der ersten geschlossenen Position vor unerwünschter Relativbewegung zueinander
sichert. Insbesondere sind die beiden Adapterelemente in der geschlossenen Position
aneinander verriegelt oder verrastet, so dass ein ungewolltes Vermischen der Behälterinhalte
zuverlässig vermieden wird.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der Adaptervorrichtung ist die Verriegelungsanordnung
nur mittels zweier unabhängiger Krafteinwirkungen auf die Adapterelemente lösbar,
um eine Relativverschiebung der Adapterelemente zuzulassen. In diesem Falle wirkt
die Verriegelungsanordnung nach Art einer Kindersicherung. Ausschließlich bei zwei
unabhängigen Krafteinwirkungen auf die Adaptervorrichtung, z. B. Drücken + Drehen,
Drücken + Schieben, Drücken + Ziehen, lassen sich die Adapterelemente in Richtung
der geöffneten Position bewegen. Ein unerwünschtes Mischen der Behälterinhalte wird
so jedenfalls wirksam verhindert.
[0010] Eine weiterentwickelte Variante der Adaptervorrichtung sieht vor, dass die Verriegelungsanordnung
die Adapterelemente in der ersten geschlossenen Position formschlüssig fixiert. Ohne
äußere Krafteinwirkung sind die Adapterelemente so aneinander festgelegt.
[0011] Eine weitere sinnvolle Ausführung der Adaptervorrichtung erreicht man dadurch, dass
eines der Adapterelemente zumindest einen elastisch verformbaren Verriegelungsvorsprung
aufweist, welcher in der ersten geschlossenen Position in eine zugehörige Ausnehmung
des anderen Adapterelementes jeweils formschlüssig eingreift. Erst unter Krafteinwirkung
auf den Verriegelungsvorsprung verformt sich dieser elastisch, so dass er nicht mehr
in die zugehörige Ausnehmung eingreift. Auf diesem Wege sind die Adapterelemente für
eine Relativbewegung freigegeben.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Adaptervorrichtung weist jedes Adapterelement
jeweils einen Befestigungsabschnitt zur lösbaren Befestigung eines, vorzugsweise flaschenförmigen,
Behälters aufweist. Damit lassen sich die einzelnen Adapterelemente unabhängig von
den Behältern auslegen und herstellen. Insbesondere lassen sich derartige Adapterelemente
mit unterschiedlichen Behälterformen kombinieren. Vorzugsweise wird der Befestigungsabschnitt
als Gewindeabschnitt ausgeführt. Alternativ sind aber auch Rastverbindungs- oder vergleichbar
wirkende Befestigungsabschnitte denkbar.
[0013] Gemäß einer sinnvollen Ausgestaltung der Adaptervorrichtung bilden die Adapterelemente
in der zweiten geöffneten Position eine Strömungspassage aus, welche im Falle gekoppelter
Behälter miteinander fluchten und dadurch den Innenraum des ersten Behälters mit dem
Innenraum des zweiten Behälters verbinden. Die Fluidverbindung der Behälter über die
dazwischen liegende Adaptervorrichtung ermöglicht somit erst die Mischung der Behälterinhalte.
[0014] Zur Verbesserung der Dichtwirkung der Adaptervorrichtung ist vorgesehen, dass in
der ersten geschlossenen Position ein Ende einer Strömungspassage mittels eines Stopfens
lösbar verschlossen ist. Eine derart verbesserte Dichtwirkung ist insbesondere bei
chemisch hoch reaktiven oder aber bei gesundheitsgefährdenden Behälterinhalten bedeutsam.
[0015] Eine weiterentwickelte Ausgestaltung der Adaptervorrichtung sieht an einem der Adapterelemente
eine dem Stopfen zugeordnete dornartigen Erhebung vor, um den Stopfen bei Übergang
in die zweite geöffnete Position infolge Relativbewegung der Adapterelemente aus der
Strömungspassage zu entfernen. Im einzelnen wird der Stopfen während der Bewegung
des Adapterelementes von dessen dornartiger Erhebung aus der Verschlussposition heraus
gedrückt, so dass die Strömungspassage geöffnet wird.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante wird die erfindungsgemäße Adaptervorrichtung
zur Mischung eines im ersten Behälter bevorrateten feststoffartigen Schüttgutes mit
einer im zweiten Behälter bevorrateten Flüssigkeit oder entsprechend viskosen Substanz
verwendet. Insbesondere wird die beschriebene Adaptervorrichtung zur Mischung einer
im ersten Behälter bevorrateten ersten feststoffartigen sowie schüttfähigen Haarbehandlungskomponente
mit einer im zweiten Behälter bevorrateten zweiten flüssigen Haarbehandlungskomponente
verwendet. Alternativ sind selbstverständlich aber auch andere Fluidzubereitungen
sowie Fluidkonsistenzen im erfindungsgemäßen Sinne denkbar.
[0017] Weitere Erfindungsmerkmale werden im Folgenden auch anhand des in den Figuren gezeigten
Ausführungsbeispiels erläutert.
[0018] Es zeigen:
Fig. 1-4 in mehreren Ansichten den Vorgang der Kopplung zweier Behälter mittels der
erfindungsgemäßen Adaptervorrichtung sowie der anschließenden Mischung der Behälterinhalte.
[0019] Das in den Figuren 1-4 gezeigte Ausführungsbeispiel zeigt ein System mit zwei Behältern
10, 20, welche über eine Adaptervorrichtung 1 miteinander koppelbar sind. Derartige
Systeme dienen der Bevorratung sowie Mischung von zwei- oder mehrkomponentigen Zubereitungen,
wobei die Zubereitungskomponenten bis zur eigentlichen Verwendung separat bevorratet
werden. Dies liegt häufig daran, dass die zu mischenden Zubereitungskomponenten miteinander
unverträglich sind und somit bei vorzeitiger Mischung in der Regel die gewünschte
Eigenschaft bzw. Wirksamkeit verlieren. Daher ist es das Ziel bei der Handhabung solche
Zubereitungen die Einzelkomponenten spätestmöglich, d. h. üblicherweise erst unmittelbar
vor der Verwendung zu mischen und dann im Anschluss zu nutzen. Dabei handelt es sich
bei den Zubereitungskomponenten um erfindungsgemäße Fluide im oben bereits definierten
Sinne.
[0020] Das vorliegende Ausführungsbeispiel zeigt ein System mit zwei Behältern 10, 20 sowie
einer Adaptervorrichtung 1 für ein zweikomponentiges Haarbehandlungsmittel, insbesondere
ein Haarfärbemittel. Derartige, vor allem oxidative Haarfärbemittel umfassen üblicherweise
einerseits eine Entwicklerkomponente und andererseits eine Haarfärbekomponente. Diese
Einzelkomponenten werden in getrennten Behältern 10, 20 bis zur Verwendung separat
voneinander bevorratet. Die Einzelkomponenten werden dabei üblicherweise in fließfähiger
Konsistenz, d. h. flüssig oder entsprechend viskos, oder aber schüttfähig, d. h. beispielsweise
pulver-, granulatförmig oder in vergleichbarer Form, bereitgestellt. Durch die fließ-
oder schüttfähige Konsistenz lassen sich die Einzelkomponenten besonders gut vermischen.
Darüber hinaus eignen sich besonders flaschenförmige Behälter 10, 20, da sie eine
anwenderfreundliche Handhabung sicherstellen. Es sind aber im Sinne der Erfindung
grundsätzlich auch andere Behältergestaltungen denkbar.
[0021] Die Adaptervorrichtung 1 umfasst im wesentlichen ein erstes Adapterelement 2, welches
am ersten Behälter 10 befestigbar ist, sowie ein zweites Adapterelement 6, welches
am zweiten Behälter 20 lösbar befestigbar ist. Vorliegend ist das erste Adapterlement
2 mittels eines kragenförmigen Befestigungsabschnitts 3 über eine Rastverbindung am
zugehörigen flaschenhalsförmigen Befestigungsabschnitt 11 des Behälters 10 befestigt.
Alternativ wäre auch eine Gewindeverbindung oder eine gleichsam wirkende Verbindungsart
zwischen erstem Adapterelement 2 und erstem Behälter 10 sinnvoll. Vor der Befestigung
des ersten Adapterelementes 2 am ersten Behälter 10 wird dieser üblicherweise mit
der entsprechenden ersten Zubereitungskomponente 12 befüllt. Für das beschriebene
Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der ersten Zubereitungskomponente 12 um eine
granulatartige Haarfärbekomponente 12, d. h. ein festkörperartiges Schüttgut 12. Analog
sind aber ebenso auch andere Fluide im Sinne der Erfindung als Inhalt des ersten Behälters
10 möglich. Über die gezeigte Rastverbindung ist nicht nur das erste Adapterelement
10 sondern vielmehr die gesamte Adaptervorrichtung 1 am ersten Behälter 10 vormontiert.
Auf diesem Wege bildet der befüllte erste Behälter 10, wie in Figur 1 verdeutlicht,
zusammen mit der Adaptervorrichtung 1 eine vormontierte Baugruppe, die besonders vorteilhaft
gehandhabt werden kann.
[0022] Zur Verbesserung der Dichtfunktion des ersten Behälters 10, ist der Innenraum des
ersten Behälters 10 mittels eines Stopfens 30 verschlossen. Diese Maßnahme bietet
sich vor allem dann an, wenn der Inhalt des ersten Behälters 10 chemisch hoch reaktiv
oder aber gesundheitsschädlich ist. Im einzelnen ist der Stopfen 30 kraft- oder ggf.
formschlüssig in eine Strömungspassage 4 des ersten Adapterelementes 2 eingesetzt,
wodurch das erste Adapterelement 2 zusammen mit dem Stopfen 30 eine Auslassöffnung
13 am ersten Behälter 10 zuverlässig verschließt.
[0023] Das zweite Adapterelement 6 ist gegenüber dem ersten Adapterelement 2 bewegbar an
diesem festgelegt. Das heißt, das zweite Adapterelement 6 ist zwar verliersicher am
ersten Adapterelement 2 fixiert, lässt sich jedoch unter Krafteinwirkung gegenüber
diesem bewegen. Außerdem besitzt auch das zweite Adapterelement 6 einen Befestigungsabschnitt
7, in Gestalt eines Innengewindes 7, welcher der lösbaren Befestigung eines korrespondierenden
flaschenhalsförmigen Befestigungsabschnittes 21 des zweiten Behälters 20 dient. Dazu
ist am zugehörigen flaschenhalsförmigen Befestigungsabschnitt 21 ein entsprechendes
Außengewinde angeformt. Innenliegend weist das zweite Adapterelement 6 eine rohrförmige
Strömungspassage 8 auf, die an einem Ende, welches dem ersten Adapterelement 2 bzw.
dem ersten Behälter zugewandt ist, mit einer dornartigen Erhebung 9 abschließt. Die
dornartige Erhebung 9 befindet sich somit in der ersten geschlossenen Position der
Adaptervorrichtung 1 unmittelbar benachbart zum Dichtstopfen 30 des ersten Adapterelementes
2. Darüber hinaus weist die dornartige Erhebung 9 seitliche Öffnungen 16 auf, welche
ausgehend von der Umgebung der Erhebung 9 eine Fluidverbindung zur rohrförmigen, innen
liegenden Strömungspassage 8 bilden.
[0024] Außenliegend besitzt das zweite Adapterelement 6 einen Hülsenabschnitt 17, welcher
das erste Adapterelement 2 umgibt und gleichzeitig die bewegbare Verbindung zu diesem
bildet. Im Einzelnen ist das erste 2 am zweiten Adapterelement 6 bewegbar, im vorliegenden
Fall translatorisch verschiebbar, festgelegt. Dazu besitzt auch das erste Adapterelement
2 einen Hülsenabschnitt 5, der verschiebbar am zugehörigen Hülsenabschnitt 17 des
zweiten Adapterelementes 6 befestigt ist. Um ein unerwünschtes Öffnen der zunächst
geschlossenen Adaptervorrichtung 1 zu verhindern, umfasst diese wenigstens eine Verriegelungsvorrichtung
14, die die beiden Adapterelemente 2, 6 in der ersten geschlossenen Adapterposition
formschlüssig aneinander fixiert. Dabei besteht die Verriegelungsvorrichtung 14 im
wesentlichen aus einem elastisch verformbaren Verriegelungsvorsprung 15 an einem Adapterelement,
der in der geschlossenen Adapterposition in eine zugehörige Ausnehmung 18 des anderen
Adapterelementes formschlüssig eingreift. Für das vorliegende Ausführungsbeispiel
der Adaptervorrichtung 1 gemäß der Figuren 1-4 sind zwei Verrieglungsvorrichtungen
14 vorgesehen, die gleichmäßig über den Umfang der Adaptervorrichtung 1 verteilt sind.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Verriegelungsvorsprünge 15 am ersten
Adapterelemente 2 angeformt, während die zugehörigen Ausnehmungen 18 am zweiten Adapterelemente
6 ausgebildet sind. Selbstverständlich ist eine umgekehrte Anordnung ebenso erfindungsgemäß.
Grundsätzlich tragen die Verriegelungsvorrichtungen 14 dafür Sorge, dass die im Ausgangszustand
geschlossene Adaptervorrichtung 1 nicht ungewollt geöffnet wird. Dadurch wird bei
Behältern 10, 20 die bereits mittels der Adaptervorrichtung 1 aneinander gekoppelt
sind, die unerwünschte Mischung der Behälterinhalte wirksam vermieden. Dabei wirken
die Verriegelungsvorrichtungen 14 nach dem Prinzip einer Kindersicherung, beispielsweise
wie bei bekannten Behälterverschlüssen mit Kindersicherungsfunktionalität. Die Verriegelungsvorrichtungen
14 der Adaptervorrichtung 1 lassen sich nur unter zwei unabhängigen Krafteinwirkungen
auf die beiden Adapterelemente 2, 6 lösen.
[0025] Die genaue Funktionsweise der Adaptervorrichtung 1 mit Verriegelungsvorrichtungen
14 wird nun unmittelbar anhand der Figuren 1-4 erläutert. Dabei verdeutlichen die
Figuren 1-4 die einzelnen Schritte während des Koppelns zweier Behälter 10, 20 mittels
der erfindungsgemäßen Adaptervorrichtung mit anschließender Mischung der Behälterinhalte.
[0026] Figur 1 zeigt den Ausgangszustand des mehrkomponentigen Haarfärbeprodukts mit zwei
Behältern 10, 20 sowie der Adaptervorrichtung 1 unmittelbar vor der Kopplung, d. h.
zum Zeitpunkt unmittelbar vor der eigentlichen Anwendung der mehrkomponentigen Haarfärbezubereitung
beim Nutzer. Dabei ist der mit einem feststoffartigen Schüttgut 12 (d.h. der Haarfarbkomponente),
beispielsweise einem Pulver oder Granulat, befüllte erste Behälter 10 mittels der
Adaptervorrichtung 1 mit Stopfen 30 dicht verschlossen. Der erste Behälter 10 bildet
zusammen mit der daran befestigten Adaptervorrichtung 1 eine selbstständig handhabbare
Baugruppe. Der mit einer zweiten flüssigen Entwicklerzubereitung gefüllte zweite Behälter
20 ist im verkaufsfähigen Originalzustand zunächst mit einer zugehörigen, nicht gezeigten
Kappe, dicht verschlossen. Innerhalb von Figur 1 ist der zweite Behälter 20 allerdings
schon ohne diese Kappe, d. h. geöffnet, abgebildet.
[0027] Im zweiten Schritt gemäß Figur 2 werden die beiden Behälter 10, 20 über die Adaptervorrichtung
1 aneinander gekoppelt. Dazu wird der zweite Behälter 20 mit seinem Gewindeabschnitt
21 am Flaschenhals in Pfeilrichtung 22 am korrespondierenden Innengewindeabschnitt
7 des zweiten Adapterelementes 6 lösbar verschraubt. Im Anschluss sind die beiden
Behälter 10, 20 über die Adaptervorrichtung 1 aneinander gekoppelt. Jedoch befindet
sich die Adaptervorrichtung 1 nach wie vor in der ersten geschlossenen Position, so
dass die Behälterinhalte noch voneinander getrennt sind.
[0028] Zum Öffnen der Adaptervorrichtung 1 müssen die zwischen den beiden Adapterelementen
2, 6 wirksamen Verriegelungsvorrichtungen 14 gelöst werden, wie es in Figur 3 gezeigt
ist. Dazu bedarf es zweier unabhängiger Krafteinwirkungen auf die beiden Adapterelemente
2, 6 bzw. die Behälter 10, 20. Die unterschiedlich gerichteten Krafteinwirkungen 25,
26 sind innerhalb von Figur 3 mit Pfeilen 25, 26 dargestellt. In einem ersten Teilschritt
erfolgt eine bezogen auf die im wesentlichen zylindrische Gestalt der Adaptervorrichtung
1 radial gerichtete Krafteinwirkung 25 auf die elastisch verformbaren Verriegelungsvorsprünge
15. Als Folge dieser radialen Krafteinwirkung 25 werden die Verriegelungsvorsprünge
15 jeweils elastisch nach innen gedrückt und tauchen somit in die zugehörige Ausnehmung
18 am zweiten Adapterelement 6 ein. Dadurch wird die Verriegelung der Adapterelemente
2, 6 gelöst, so das die Adapterelemente 2, 6 zueinander bewegt werden können, im vorliegenden
Ausführungsbeispiel vor allem axial. Jedoch werden die beiden Adapterelemente 2, 6
nach Lösung der Verriegelungsvorrichtungen 14 erst durch Kombination beider Krafteinwirkungen
25, 26 in einem zweiten Teilschritt als Folge der zusätzlichen axialen Krafteinwirkung
26 auf die Adapterelemente 2, 6 oder Behälter 10, 20 axial zueinander bewegt. Im einzelnen
werden die beiden Adapterelement 2, 6 beim vorliegenden Ausführungsbeispiel axial
zusammen geschoben. Grundsätzlich sind zwischen den beiden Adapterelementen 2, 6 aber
auch andere Relativbewegungen denkbar, um die Adaptervorrichtung 1 von der ersten
geschlossenen Position in die zweite geöffnete Position zu überführen. Beispielsweise
können die Adapterelemente 2, 6 nach Lösung der Verriegelungsvorrichtungen 14 auch
axial auseinander gezogen werden oder aber in Umfangsrichtung gegeneinander verdreht
werden. Auch durch diese alternativen Bewegungsarten ist es möglich, die Strömungspassagen
4, 8 der beiden Adapterelemente 2, 6 zur Fluiddurchströmung freizugeben.
[0029] Figur 4 zeigt schließlich die über die Adaptervorrichtung 1 gekoppelten Behälter
10, 20 des Haarfärbeproduktes in geöffneter der Adaptervorrichtung 1. Grundsätzlich
werden durch das Zusammenschieben der beiden Adapterelemente 2, 6 nach dem Lösen der
Verriegelungsvorrichtung 14 einerseits die elastisch verformten Verriegelungsvorsprünge
15 jeweils in den Hülsenabschnitt 17 des zweiten Adapterelementes 6 geschoben. Darüber
hinaus drückt die dornartige Erhebung 9 infolge der Axialverschiebung der Adapterelemente
2, 6 axial gegen den Dichtstopfen 30. Innerhalb der Figur 4 bewegt sich die Erhebung
9 nach oben gegen den Dichtstopfen 30 und drückt diesen aus seinem Sitz am Ende der
ersten Strömungspassage 4. Die weitere Axialbewegung der Erhebung 9, d. h. in Figur
4 nach oben, bewirkt eine Überdeckung der seitlichen Erhebungsöffnungen 16 mit der
Ausgangsöffnung 13 des ersten Behälters 10. Die einzelnen seitlichen Öffnungen 16
in der Erhebung 9 sind dabei vor allem hinsichtlich der axialen Abmessungen jedoch
so dimensioniert, dass eine Überdeckung der seitlichen Öffnungen 16 mit der Ausgangsöffnung
13 erst bei starkem Eintauchen der Erhebung 9 in den ersten Behälter 10 auftritt.
Beispielsweise können die seitlichen Öffnungen 16 derart bemessen sein, dass selbst
bei heraus gedrücktem Dichtstopfen 30 noch nicht unmittelbar eine Überdeckung mit
der Ausgangsöffnung 13 erreicht ist. Erst nach weiterer Axialverschiebung und deutlichem
axialem Eintauchen der Erhebung 9 in den ersten Behälter 10 würde durch entsprechende
Überdeckung somit die Fluidverbindung geschaffen. Auf diesem Wege wird letztlich der
Zugang der ersten Strömungspassage 4 zum Innenraum des ersten Behälters 10 geöffnet.
Die im ersten Behälter 10 enthaltene schüttfähige Haarfarbkomponente 12 kann über
die seitlichen Öffnungen 16 zunächst in die erste Strömungspassage 4 eintreten und
sodann in die dazu fluchtende zweite Strömungspassage 8 "fließen". Von dort aus besteht
eine freie Fluidverbindung zum Innenraum des zweiten Behälters 20, so dass die Haarfarbkomponente
12 auch in den zweiten Behälter 20 eintritt. Im Innenraum des zweiten Behälters 20
wird die festkörperartige Haarfarbkomponente 12 dann schließlich mit der im zweiten
Behälter 20 bevorrateten flüssigen Entwicklerkomponente problemlos gemischt. Das daraus
entstehende mehrkomponentige Haarfarbgemisch kann dann unmittelbar im Anschluss verwendet
werden. Dazu wird lediglich der zweite Behälter 20 wieder von der Adaptervorrichtung
1 gelöst, so dass das fertige Haarfarbgemisch über die entstehende Öffnung 23 im zweiten
Behälter 20 abgegeben werden kann.
[0030] Grundsätzlich sind die beiden Adapterelemente 2, 6 reversibel zueinander bewegbar,
so dass sich die Adaptervorrichtung 1 aus der zweiten geöffneten Position auch mühelos
wieder in die erste geschlossene Position überführen lässt. Insofern ist auch denkbar,
nur einen Teil des ersten Behälterinhalts für eine anschließende Verwendung bereit
zu stellen. Darüber hinaus bietet dies die Möglichkeit das Mischverhältnis bei mehrkomponentigen
Mischungen je nach Bedarf beliebig zu varüeren.
[0031] Innerhalb des in den Figuren 1-4 gezeigten Ausführungsbeispiels sind jeweils flaschenförmige
Behältergestaltungen gezeigt. Allgemein sind jedoch im Rahmen der erfindungsgemäßen
Lehre auch beliebige andere Behältergrößen oder auch -gestaltungen denkbar.
1. Adapterartige Vorrichtung (1) zur Kopplung zweier Behälter (10, 20) zur Ermöglichung
der Vermischung darin getrennt bevorrateter Fluide (12) mit zwei relativ zueinander
bewegbaren Adapterelementen (2, 6), von denen ein erstes Adapterelement (2) an einem
ersten Behälter (10) befestigbar ist und ein zweites Adapterelement (6) an einem zweiten
Behälter (20) lösbar befestigbar ist, wobei die adapterartige Vorrichtung (1) durch
Relativbewegung der beiden Adapterelemente (2, 6) bewegbar ist zwischen einer ersten
geschlossenen Position, in der die in den Behältern (10, 20) bevorrateten Fluide,
bei aneinander gekoppelten Behältern (10, 20), voneinander getrennt sind, und einer
zweiten geöffneten Position, in der die in den Behältern (10, 20) bevorrateten Fluide,
bei aneinander gekoppelten Behältern (10, 20), in Fluidverbindung stehen, gekennzeichnet durch eine Verriegelungsanordnung (14), welche die Adapterelemente (2, 6) in der ersten
geschlossenen Position vor unerwünschter Relativbewegung zueinander sichert.
2. Adapterartige Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsanordnung (14) mittels zweier unabhängiger Krafteinwirkungen (25,
26) auf die Adapterelemente (2, 6) lösbar ist, um eine Relativverschiebung der Adapterelemente
(2, 6) zuzulassen.
3. Adapterartige Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsanordnung (14) die Adapterelemente (2, 6) in der ersten geschlossenen
Position formschlüssig fixiert.
4. Adapterartige Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass eines der Adapterelemente (2) zumindest einen elastisch verformbaren Verriegelungsvorsprung
(15) aufweist, welcher in der ersten geschlossenen Position in eine zugehörige Ausnehmung
(18) des anderen Adapterelementes (6) jeweils formschlüssig eingreift.
5. Adapterartige Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass jedes Adapterelement (2, 6) jeweils einen Befestigungsabschnitt (3, 7) zur lösbaren
Befestigung eines, vorzugsweise flaschenförmigen, Behälters (10, 20) aufweist.
6. Adapterartige Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Adapterelemente (2, 6) in der zweiten geöffneten Position eine Strömungspassage
(4, 8) ausbilden, welche im Falle gekoppelter Behälter (10, 20) den Innenraum des
ersten Behälters (10) mit dem Innenraum des zweiten Behälters (20) verbinden.
7. Adapterartige Vorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten geschlossenen Position ein Ende der Strömungspassage (4) mittels eines
Stopfens (30) lösbar verschlossen ist.
8. Adapterartige Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Adapterelemente (6) eine dem Stopfen (30) zugeordnete dornartigen Erhebung
(9) aufweist, um den Stopfen (30) bei Übergang in die zweite geöffnete Position infolge
Relativbewegung der Adapterelemente (2, 6) aus der Strömungspassage (4) zu entfernen.
9. Verwendung einer adapterartige Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche
zur Mischung eines in einem ersten Behälter (10) bevorrateten Schüttgutes (12) mit
einer in einem zweiten Behälter (20) bevorrateten Flüssigkeit.
10. Verwendung einer adapterartige Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche
zur Mischung einer in einem ersten Behälter (10) bevorrateten ersten festkörperartigen
und schüttfähigen (12) Haarbehandlungskomponente mit einer in einem zweiten Behälter
(20) bevorrateten zweiten flüssigen Haarbehandlungskomponente.