[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Textilmaschine mit einer Vielzahl von Arbeitsstellen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] In der Textilindustrie sind Vielstellentextilmaschinen, wie zum Beispiel Doppeldrahtzwirn-
oder Kabliermaschinen, Ringspinnmaschinen, Offenend-Rotorspinnmaschinen etc. seit
langem bekannt und verschiedene Ausführungsformen solcher Textilmaschinen in zahlreichen
Patentschriften relativ ausführlich beschrieben.
[0003] Derartige Vielstellentextilmaschinen weisen in der Regel eine Vielzahl von identischen
Arbeitsstellen auf, die beidseitig der Maschinenlängsachse nebeneinander angeordnet
sind und deren Arbeitsorgane oft durch maschinenlange, umlaufende Endloszugmittel
gemeinsam angetrieben werden.
[0004] Bei Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschinen sind die einzelnen Arbeitsstellen beispielsweise
jeweils mit einer frei rotierbar gelagerten Doppeldrahtzwirnspindel ausgestattet,
wobei als Antriebsmittel für die zahlreichen Doppeldrahtzwirnspindeln dieser Textilmaschinen
meistens ein maschinenlanger, umlaufender Tangentialriemen zum Einsatz kommt, der
an einem Ende der Textilmaschine über das Antriebsrad eines maschinenendseitig angeordneten
Hauptantriebes läuft und am anderen Ende der Textilmaschine über ein Umlenkrad geführt
ist.
Um während des Zwirnbetriebes eine sichere reibschlüssige Mitnahme der Wirtel der
Doppeldrahtzwirnspindeln durch den Tangentialriemen sicherzustellen, sind außerdem
so genannte Riemenandruckrollen installiert, die dafür sorgen, dass der Tangentialriemen
mit einem ausreichend hohen Anpressdruck bzw. mit einem ausreichenden Umschlingungswinkel
an den Wirteln anliegt.
[0005] Die beschriebene Antriebsanordnung hat sich in der Praxis, insbesondere im Zusammenhang
mit Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschinen sowie Ringspinnmaschinen, bewährt, weist
allerdings den Nachteil auf, dass bei einer solchen Antriebsanordnung immer dann nutzlos
Energie verbraucht wird, wenn an einer Arbeitsstelle keine Garnproduktion erfolgt,
das heißt, wenn an einer Arbeitsstelle, obwohl ein Fadenbruch oder ein ähnliches Ereignis
vorliegt, die zugehörige Doppeldrahtzwirnspindel oder Spinnspindel weiter mit angetrieben
wird.
[0006] In der Vergangenheit sind verschiedene Vorschläge gemacht worden, wie dieser unnötige
Energieverbrauch reduziert werden kann.
Es ist beispielsweise bereits vorgeschlagen worden, die Arbeitsstellen derartiger
Vielstellentextilmaschinen entweder jeweils mit einer so genannten Schwenkspindelanordnung
auszustatten, oder im Bereich der Spindel der Arbeitsstelle jeweils eine Riemenabheberolle
so zu installieren, dass diese im Bedarfsfall den Tangentialriemen vom Antriebswirtel
der betroffenen Spindel abheben kann.
[0007] Arbeitsstellen mit einer Schwenkspindelanordnung, das heißt, Arbeitsstellen mit einer
Spindel, die so ausgebildet und angeordnet ist, dass im Bedarfsfall, zum Beispiel
bei einem Fadenbruch, der Antriebswirtel der Spindel aus dem Laufweg des Tangentialriemens
herausgeschwenkt werden kann, sind beispielsweise durch die
CH-PS 510 753, das
DE-GM 75 29 164 und die
DE-PS 24 52 939 bekannt.
[0008] In der
CH-PS 510 753 ist eine Schwenkspindelanordnung beschrieben, bei der auf einem Schwenkbolzen, der
stationär auf der Spindelbank einer Vielstellentextilmaschine festgelegt ist, begrenzt
drehbar ein manuell verstellbarer Schwenklagerarm angeordnet ist, der seinerseits
eine Aufnahme zur frei rotierbaren Lagerung einer mit einem Antriebswirtel ausgestatteten
Spindel aufweist.
Der Schwenklagerarm ist dabei außerdem mit einer Arretiereinrichtung versehen, die
eine sichere Positionierung des Schwenkarmes und damit des Antriebswirtels der Spindel
in zwei Endstellungen ermöglicht. Das heißt, in der ersten Endstellung liegt der Antriebswirtel
der Spindel mit einem ausreichend hohen Anpressdruck am Tangentialriemen an, während
in der zweiten Endstellung der Antriebswirtel beabstandet zum Tangentialriemen positioniert
ist.
[0009] Das
DE-GM 75 29 164 beschreibt eine Schwenkspindelanordnung, bei der in einer Lagerbohrung der Spindelbank
drehbar eine Hülse angeordnet ist, die eine zur
[0010] Mittellängsachse der Hülse exzentrisch angeordnete Bohrung zur Aufnahme der Lagereinrichtung
einer Doppeldrahtzwirnspindel aufweist.
Die Hülse, die durch ein Federelement im Sinne "Schwenken in eine Außerbetriebsstellung"
beaufschlagt ist, wird durch eine Arretiereinrichtung in einer Betriebsstellung gehalten,
in der der Antriebswirtel der Doppeldrahtzwirnspindel an einem zugehörigen, umlaufenden
Tangentialriemen anliegt.
Die Arretiereinrichtung ist ihrerseits über einen Bowdenzug mechanisch an einen Fadentaster
angeschlossen, der im Falle eines Fadenbruches dafür sorgt, dass die Arretiereinrichtung
gelöst wird, mit der Folge, dass die Hülse durch das Federelement in die Außerbetriebsstellung
gedreht wird und dabei der Antriebswirtel der Doppeldrahtzwirnspindel außer Kontakt
mit dem Tangentialriemen kommt.
Bei dieser Drehbewegung der Hülse wird außerdem eine Bremseinrichtung aktiviert, die
die Doppeldrahtzwirnspindel in den Stillstand abbremst.
[0011] Eine vergleichbare Schwenkspindelanordnung ist auch durch die
DE-PS 24 52 939 bekannt. Bei dieser Schwenkspindelanordnung betätigt ein Fadentaster im Falle eines
Fadenbruches einen elektromagnetischen Schaltimpulsgeber, dessen Schaltimpuls dann
dafür sorgt, dass sowohl die Auflaufspule als auch die Doppeldrahtzwirnspindel stillgesetzt
werden. Das heißt, im Falle eines Fadenbruches wird der Antriebswirtel der Doppeldrahtzwirnspindel
beabstandet zum umlaufenden Tangentialriemen positioniert. Auch bei der Schwenkspindelanordnung
gemäß
DE-PS 24 52 939 wird die Doppel - drahtzwirnspindel außerdem gleichzeitig in den Stillstand abgebremst.
[0012] Einrichtungen mit speziellen Riemenabheberollen sind beispielsweise in der
DE-AS 1 239 966 oder in der
DE 195 49 163 C1 relativ ausführlich beschrieben.
Die
DE-AS 1 239 966 beschreibt dabei eine Zwirnmaschine mit Arbeitsstellen, deren Spindeln, wie üblich,
durch einen umlaufenden maschinenlangen Tangentialriemen angetrieben werden. Im Bereich
der Spindeln ist außerdem, begrenzt drehbar, jeweils ein Halter gelagert, der mit
wenigstens einer Riemenabheberolle ausgerüstet ist.
[0013] Im Bedarfsfall kann der Halter und damit eine Riemenabheberolle, durch einen zugehörigen
Fadenwächter initiiert, so um einige Winkelgrade gedreht werden, dass die Riemenabheberolle
den Tangentialriemen vom Antriebswirtel der Spindel abhebt und somit der Tangentialriemen
keinen Kontakt mehr mit dem Antriebswirtel der Spindel aufweist.
[0014] Während des Eindrehens des Halters wird gleichzeitig elektromagnetisch eine Spindelbremse
betätigt, die die Spindel in den Stillstand abbremst.
[0015] In der
DE 195 49 163 C1 ist ebenfalls eine Arbeitsstelle einer Vielstellentextilmaschine beschrieben, die
eine durch einen Tangentialriemen antreibbare Spindel aufweist.
Bei dieser Textilmaschine ist auf der Spindelbank neben der Spindel ebenfalls jeweils
ein Schwenkhebel gelagert, der endseitig mit einer Riemenabheberolle ausgestattet
ist und eine an den Antriebswirtel der Spindel anstellbare Bremsvorrichtung aufweist.
Der Schwenkhebel, der während des Zwirnbetriebes durch eine Feder beaufschlagt in
einer Betriebsstellung positioniert ist, in der die Riemenabheberolle nicht am umlaufenden
Tangentialriemen anliegt, kann im Falle eines Fadenbruchs mittels eines Pneumatikzylinders
so geschwenkt werden, dass die Riemenabheberolle den umlaufenden Tangentialriemen
außer Kontakt mit dem Antriebswirtel bringt, wobei die Spindel gleichzeitig durch
die Bremseinrichtung in den Stillstand abgebremst wird.
[0016] Die vorstehend beschriebenen Einrichtungen weisen allerdings alle den Nachteil auf,
dass im Falle eines Fadenbruches entweder der Antriebswirtel der Spindel vom Tangentialriemen
weggeschwenkt wird, was zu einer Verminderung der Riemenspannung des Tangentialriemens
und damit zu einer Verschlechterung des Laufes der Vielstellentextilmaschine und damit
zu Qualitätseinbußen im produzierten Garn bzw. Zwirn führt, oder dass im Falle eines
Fadenbruches der Tangentialriemen durch den Einsatz einer Riemenabheberolle mit einer
zusätzlichen Riemenspannung belastet wird, was zu einem erhöhten Energieverbrauch
der Textilmaschine sowie zu einer erhöhten Lagerbelastung führt.
[0017] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Textilmaschine zu entwickeln, die die bekannten, bislang nicht gelösten Mängel
nicht aufweist, das heißt, bei der sichergestellt ist, dass im Zusammenhang mit einem
Fadenbruch an einer Arbeitsstelle weder das Laufverhalten noch der Energieverbrauch
der Vielstellentextilmaschine negativ beeinflusst wird.
[0018] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschine
gelöst, die die im Anspruch 1 beschriebenen Merkmale aufweist.
[0019] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0020] Die erfindungsgemäße Ausbildung hat insbesondere den Vorteil, dass Riemenspannungsänderungen,
speziell Riemenspannungsänderungen, wie sie bislang im Zusammenhang mit einem Fadenbruch
unvermeidlich waren, wenn der Wirtel aus dem Laufweg des Tangentialriemens herausgenommen
oder der Tangentialriemen vom Wirtel abgehoben wurde, jetzt sofort automatisch kompensiert
werden.
Das heißt, die beweglich gelagerten Riemenandruckrollen, die jeweils durch eine Kompensationseinheit
an den Tangentialriemen angelegt sind, reagieren augenblicklich auf jede Art der Änderung
der Riemenspannung derart, dass der betriebsmäßig vorgegebene Laufweg des Tangentialriemens
so korrigiert wird, dass in allen Produktionszuständen der Doppeldrahtzwirnspindeln
stets ein weitestgehend konstantes Drehmoment auf die Doppeldrahtzwirnspindeln übertragen
wird.
Das heißt, die erfindungsgemäß gelagerten Riemenandruckrollen gewährleisten während
des gesamten Zwirnbetriebes einen ordnungsgemäßen, insbesondere bezüglich des Laufverhaltens
des Tangentialriemens sowie des Energieverbrauchs des Antriebs, optimierten Betrieb
einer Textilmaschine mit einer Vielzahl von Arbeitsstellen.
[0021] Vorteilhafterweise sind Mittel vorhanden, die eine die Riemenspannung des Tangentialriemens
repräsentierende Größe erfassen und die Kompensationseinheiten sind in Abhängigkeit
von dieser Größe beaufschlagbar. Das heißt, es gibt eine Regeleinheit die in Abhängigkeit
der erfassten Größe die Riemenspannung nachregelt und damit, auch wenn der Wirtel
einer Doppeldrahtzwirnmaschine außer Kontakt mit dem Tangnetialriemen kommt, die Riemenspannung
konstant bleibt. Bei einer konstanten Riemenspannung bleibt das auf die mit dem Tangentialriemen
in Kontakt bleibenden Doppeldrahtzwirnspindeln wirkende Drehmoment konstant.
[0022] Gemäß Anspruch 3 ist dabei in vorteilhafter Ausführungsform vorgesehen, dass die
Kompensationseinheit als Pneumatikzylinder ausgebildet ist, der vorzugsweise permanent
mit Druckluft beaufschlagt ist.
[0023] Durch den Einsatz eines Pneumatikzylinders lässt sich auf relativ einfache Weise
eine zuverlässige Kompensationseinheit realisieren, die außerdem, da solche Pneumatikzylinder
in der Regel Großserienbauteile sind, auch noch kostengünstig ist.
[0024] Wie im Anspruch 4 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform außerdem vorgesehen,
dass die Riemenandruckrollen jeweils um eine Schwenkachse pendelnd gelagert sind.
Die Riemenandruckrollen sind dabei jeweils durch einen ersten Pneumatikzylinder permanent
beaufschlagt und liegen mit einem vorgebbaren Anpressdruck am Tangentialriemen an.
Eine solche Lagerung und Ansteuerung der Riemenandruckrollen ist unkompliziert und
betriebssicher herstellbar, das heißt, die zur Installation der erfindungsgemäßen
Riemenandruckrollen notwendigen Aufwendungen halten sich in vertretbaren Grenzen.
[0025] Wie in den Ansprüchen 5 und 6 beschrieben, ist des Weiteren vorgesehen, dass die
die Kompensationseinheiten bildenden Pneumatikzylinder jeweils an eine Druckluftversorgungseinrichtung
der Textilmaschine angeschlossen sind und dass über eine zentrale Energieversorgung
der Luftdruck in der Druckluftversorgungseinrichtung definiert einstellbar ist.
Eine solche Ausbildung ermöglicht auf einfache Weise eine genaue Einstellung und gegebenenfalls
schnelle Korrektur des durch die Riemenandruckrollen auf den Tangentialriemen aufzubringenden
Anpressdrucks, durch den auch die Riemenspannung und damit das auf die Doppeldrahtzwirnspindeln
zu übertragende Drehmoment einstellbar ist. Das bedeutet in der Praxis, dass der bedientechnische
Aufwand, der notwendig ist, um das durch den Tangentialriemen auf die Doppeldrahtzwirnspindeln
einer Vielstellentextilmaschine zu übertragende Drehmoment stets auf einem optimalen
Niveau zu halten, gering ist.
[0026] Gemäß Anspruch 7 ist in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen,
dass der in der Druckluftversorgungseinrichtung herrschende Luftdruck, jeweils abhängig
von der Leistungsaufnahme des Antriebes für den Tangentialriemen, definiert einstellbar
ist. Das bedeutet, dass während des Zwirnbetriebes ständig die Leistungsaufnahme des
elektromotorischen Antriebs des Tangentialriemens überwacht wird und bei einer Leistungsaufnahme
des Antriebs, die die bei normalem Betrieb vorliegende Leistungsaufnahme um einen
vorgebbaren Grenzwert überschreitet, was in der Regel ein Indiz für eine unkorrekte
Riemenspannung des Tangentialriemens darstellt, sofort der Luftdruck in der Druckluftversorgungseinrichtung
der Textilmaschine nachgeregelt wird. Das heißt, dass der Luftdruck in der Druckluftversorgungseinrichtung
der Textilmaschine, je nach Lage, entweder erhöht oder gesenkt und damit der Anpressdruck
der Riemenandruckrollen auf den Tangentialriemen korrigiert wird.
[0027] Eine weitere alternative Möglichkeit zur Optimierung der Riemenspannung des Tangentialriemens
bzw. des zu übertragenden Drehmoments ist im Anspruch 8 beschrieben, wo dargelegt
ist, dass im Bereich des Leer- und/oder des Lasttrums des Tangentialriemens Sensoreinrichtungen
angeordnet sind, die jeweils die an den Riementrumen herrschende Riemenspannung überwachen.
Die von den Sensoreinrichtungen ermittelte Riemenspannung kann dabei im Bedarfsfall,
durch entsprechende Anpassung des Luftdruckes in der Druckluftversorgungseinrichtung
nachgeregelt werden. Auch durch den Einsatz derartiger Sensoreinrichtungen ist es
auf relativ einfache Weise möglich, die Riemenspannung des Tangentialriemens jeweils
optimal auf die vorliegenden Verhältnisse anzupassen.
[0028] Um zu verhindern, dass eine Riemenandruckrolle durch ihren zugehörigen Pneumatikzylinder
zu stark eingeschwenkt werden kann und es dann aufgrund einer zu starken Auslenkung
des Tangentialriemens vielleicht zu einem unruhigen Laufverhalten des Tangentialriemens
kommt, ist der maximale Schwenkweg der pendelnd gelagerten Riemenandruckrolle jeweils
durch einen Anschlag begrenzt (Anspr.9).
Durch einen solchen, vorzugsweisen festen Anschlag wird zuverlässig verhindert, dass
der Tangentialriemen durch eine Riemenandruckrolle zu stark ausgelenkt werden kann.
[0029] Im Anspruch 9 ist beschrieben, dass die erfindungsgemäßen Riemenandruckrollen bei
einer beispielsweise als Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschinen ausgebildeten Textilmaschine
zum Einsatz kommen, bei denen die Doppeldrahtzwirnspindeln jeweils beweglich auf einer
Spindelbank der Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschine gelagert sind. Das heißt, die
erfindungsgemäßen gelagerten Riemenandruckrollen kommen bei Vielstellentextilmaschinen
zum Einsatz, bei denen die Doppeldrahtzwirnspindeln bei Bedarf jeweils aus einer Betriebsstellung,
in der der Wirtel der Doppeldrahtzwirnspindel mit einem vorgegebenen Anpressdruck
am umlaufenden Tangentialriemen anliegt, in eine Außerbetriebsstellung überführbar
sind, in der der Wirtel der Doppeldrahtzwirnspindel durch eine Bremseinrichtung beaufschlagt
ist.
Bei derartig ausgebildeten Doppeldrahtzwirnspindeln, die oft auch als Stoppspindeln
bezeichnet werden, kommt es bei einem Wechsel der Stellung der Doppeldrahtzwirnspindel
unvermeidlich zu einer Verlagerung des Tangentialriemens und damit, wenn keine entsprechenden
Maßnahmen eingeleitet werden, zu einer Änderung der am Tangentialriemen anstehenden
Riemenspannung.
Eine solche negative Änderung der anliegenden Riemenspannung wird durch den Einsatz
der erfindungsgemäß gelagerten Riemenandruckrollen zuverlässig dadurch verhindert,
dass die Riemenandruckrollen stets sofort nachgeführt werden und damit verhindern,
dass sich die Riemenspannung des Tangentialriemens ändern kann.
[0030] In vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Doppeldrahtzwirnspindel
jeweils in einer Lagereinrichtung frei rotierbar gelagert ist, die mittels eines Stellgliedes
zum Beispiel mittels eines zweiten Pneumatikzylinders definiert positionierbar ist
(Anspr.11). Das heißt, die Lagereinrichtung und damit die Doppeldrahtzwirnspindel
kann mittels eines solchen Pneumatikzylinders problemlos und sicher entweder in einer
Betriebsstellung oder im Bedarfsfall in einer Außerbetriebsstellung positioniert werden,
wobei die Überführung in die Außerbetriebsstellung, wie nachfolgend noch genauer erläutert
werden wird, zum Beispiel durch ein Signal eines Fadentasters initiiert wird.
[0031] In der Außerbetriebsstellung liegt der Wirtel der Doppeldrahtzwirnspindel, wie im
Anspruch 12 dargelegt, vorzugsweise an einem federnd gelagerten Bremsschuh einer Spindelbremseinrichtung
an, die einerseits dafür sorgt, dass die Doppeldrahtzwirnspindel schnell in den Stillstand
abgebremst wird, andererseits aber auch gewährleistet, dass die Doppeldrahtzwirnspindel
in der Außerbetriebsstellung stets zuverlässig gegen Drehung fixiert ist.
[0032] Wie im Anspruch 13 beschrieben, ist in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
vorgesehen, dass der federnd gelagerte Bremsschuh der Spindelbremseinrichtung zusätzlich
durch einen Fussbremshebel aktivierbar ist.
[0033] Eine solche Fusshebelbremse ermöglicht es dem Bedienpersonal, die Doppeldrahtzwirnspindel
im Bedarfsfall jederzeit stillzusetzen, wobei der durch die Bedienung der Fusshebelbremse
ausgelöste Fadenbruch bzw. ein durch den Fadenbruch initiiertes Signal eines Fadentasters
anschließend dafür sorgt, dass die Doppeldrahtzwirnspindel sicher in der Außerbetriebsstellung
positioniert wird.
[0034] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Textilmaschine, wie im
Anspruch 14 beschrieben, pro Maschinensektion Funktionsfelder vorgegebener Länge auf,
in denen jeweils eine vorgegebene Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln nebst zugehörigen
Riemenandruckrollen angeordnet sind, wobei sich die Einbaulage der beweglich gelagerten
Riemenandruckrollen jeweils durch die Anzahl der pro Funktionsfeld installierten Doppeldrahtzwirnspindeln
ergibt. Das heißt, die Riemenandruckrollen sind jeweils so angeordnet, dass der Anpressdruck
des Tangentialriemens an den Wirteln der zahlreichen Doppeldrahtzwirnspindeln eines
Funktionsfeldes weitestgehend gleich groß ist, wobei mögliche Druckverluste aufgrund
von Reibungsverlusten in den Leitungen durch Ringleitungen und große Leitungsquerschnitte
kompensiert werden. Wenn beispielsweise in einem Funktionsfeld eine gerade Anzahl
von Doppeldrahtzwirnspindeln installiert ist, zum Beispiel zehn Doppeldrahtzwirnspindeln,
sind die zughörigen Riemenandruckrollen vorzugsweise jeweils mittig zwischen einem
Doppeldrahtzwirnspindelpaar angeordnet. Das heißt, in einem solchen Funktionsfeld
ist die erste Riemenandruckrolle zwischen der 1. und 2. Doppeldrahtzwirnspindel positioniert,
die zweite Riemenandruckrolle steht mittig zwischen der 3. und 4. Doppeldrahtzwirnspindel,
die dritte Riemenandruckrolle ist mittig zwischen der 5. und 6. Doppeldrahtzwirnspindel
angeordnet usw..
Durch eine solche Anordnung der Riemenandruckrollen lässt sich auf relativ einfache
Weise zuverlässig ein gleichmäßiger Anpressdruck bzw. ein gleicher Umschlingungswinkel
des Tangentialriemens an allen Wirteln der Doppeldrahtzwirnspindeln eines Funktionsfeldes
realisieren.
Eine gerade Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln weist dabei den Vorteil auf, dass
auf einem Funktionsfeld vorgegebener Länge eine relativ große Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln
positionierbar ist, wobei die Doppeldrahtzwirnspindeln ihrerseits eine Größe aufweisen,
die geeignet ist, die meisten der in der Textilindustrie üblichen Vorlagespulen vorteilhaft
zu verarbeiten.
[0035] Wenn in einem Funktionsfeld einer Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschine allerdings,
wie im Anspruch 15 beschrieben, eine ungerade Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln,
beispielsweise neun Doppeldrahtzwirnspindeln pro Funktionsfeld installiert sind, ist
es vorteilhaft, wenigstens zwei der fünf Riemenandruckrollen außermittig in durch
die Spindelteilung vorgegebenen, benachbarten Abstandsräume von drei aufeinander folgenden
Doppeldrahtzwirnspindeln zu positionieren.
Durch eine solche Anordnung der Riemenandruckrollen lässt sich auch bei einer ungeraden
Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln auf relativ einfache Weise ein nahezu gleichmäßiger
Anpressdruck des Tangentialriemens an den Wirteln aller Doppeldrahtzwirnspindeln eines
Funktionsfeldes realisieren.
Die ungerade Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln hat dabei außerdem den Vorteil, dass
auf einem Funktionsfeld vorgegebener Länge eine Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln
positionierbar ist, die eine Übergröße aufweisen. Das heißt, auf diese Weise können
auf einem Funktionsfeld anstelle von zehn Doppeldrahtzwirnspindeln "normaler" Größe
neun "übergroße" Doppeldrahtzwirn-spindeln installiert werden. Solche "übergroßen"
Doppeldrahtzwirnspindeln sind geeignet, auch Vorlagespulen zu verarbeiten, deren Durchmesser
den Durchmesser "normaler" Vorlagespulen deutlich überschreiten.
[0036] Wie im Anspruch 14 dargelegt hat es sich bei einer solchen außermittigen Anordnung
der Riemenandruckrollen als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn mit Abstandssektionen
gearbeitet wird, die ein Größenverhältnis aufweisen, das 1/3 zu 2/3 beträgt.
[0037] Wie in den Ansprüchen 15 und 16 des Weiteren beschrieben, verfügt die als Doppeldrahtzwirn-
oder Kabliermaschine ausgebildete Textilmaschine zur Aktivierung des weiteren Pneumatikzylinders,
der die Doppeldrahtzwirnspindel positioniert, sowie eines dritten Pneumatikzylinders,
mit dem der Spulenrahmen angehoben werden kann, über eine Schalteinrichtung, die vorzugsweise
pneumatisch arbeitet.
[0038] Die pneumatische Schalteinrichtung weist ein Ventil auf, das bei einem Fadenbruch
beispielsweise durch ein Signal eines Fadentasters aktivierbar ist.
[0039] Dieses durch den Fadentaster aktivierbare Ventil ist außerdem funktionell so mit
einem ersten, pneumatisch ansteuerbaren Wegeventil verbunden, an das sowohl der Pneumatikzylinder
zur Positionierung der Doppeldrahtzwirnspindel, als auch ein zweites pneumatisch ansteuerbares
Wegeventil zur Betätigung des Pneumatikzylinders zum Anheben des Spulenrahmens angeschlossen
sind, dass bei einem Fadenbruch die betroffene Arbeitsstelle sofort automatisch stillgesetzt
wird.
Das heißt, bei einem Signal des Fadentasters wird das während des Zwirnbetriebs in
Sperrstellung stehende Ventil mechanisch geöffnet, das heißt, auf Durchgang geschaltet,
was am ersten pneumatischen schaltbaren Wegeventil einen Schaltvorgang im Sinne "Ventil
öffnen" auslöst, wodurch der an der Lagerungseinrichtung der Doppeldrahtzwirnspindel
angreifende zweite Pneumatikzylinder aktiviert und die Doppeldrahtzwirnspindel in
die Außerbetriebsstellung verlagert wird. Mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung
wird dann außerdem das zweite pneumatische Wegeventil auf Durchgang geschaltet, mit
der Folge, dass der Spulenrahmen angehoben wird.
[0040] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den nachfolgend anhand der Zeichnungen erläuterten
Ausführungsbeispielen entnehmbar.
[0041] Es zeigt:
- Fig. 1
- schematisch eine Seitenansicht einer Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschine mit Arbeitsstellen,
deren in einer Spindelbank gelagerten Doppeldrahtzwirnspindeln mittels eines maschinenlangen,
durch Riemenandruckrollen beaufschlagten Tangentialriemen angetrieben sind,
- Fig. 2
- eine Untersicht der Spindelbank der Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschine gemäß Fig.1,
mit einer mittig zwischen zwei Doppeldrahtzwirnspindeln pendelnd gelagerten Riemenandruckrolle,
wobei die Lagereinrichtungen für die Doppeldrahtzwirnspindeln als Stoppspindeleinrichtungen
ausgebildet sind,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der in Fig.2 dargestellten Teile der Textilmaschine,
wobei die Stoppspindeleinrichtungen jeweils mit einem Fussbremshebel ausgestattet
sind,
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht auf die Antriebseinrichtung einer Doppeldrahtzwirn- oder
Kabliermaschine mit Maschinensektionen, die unterschiedlich ausgebildete Funktionsfelder
aufweisen,
- Fig. 5
- in einem größeren Maßstab die Anordnung von pendelnd gelagerten Riemenandruckrollen
in einem Funktionsfeld, das mit einer geraden Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln
ausgestattet ist,
- Fig. 6
- in einem größeren Maßstab die Anordnung von pendelnd gelagerten Riemenandruckrollen
in einem Funktionsfeld, das mit einer ungeraden Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln
ausgestattet ist,
- Fig. 7
- eine pneumatische Schalteinrichtung zum Ansteuern der verschiedenen Pneumatikzylinder
einer Arbeitsstelle einer Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschine, mit Ventilschaltstellungen,
wie sie während des Zwirnbetriebs gegeben sind,
- Fig. 8
- die pneumatische Schalteinrichtung gemäß Fig.8, mit Ventilschaltstellungen, wie sie
sich nach einem Fadenbruch einstellen.
[0042] Die Fig. 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht auf zwei Arbeitsstellen 2 einer als
Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschine ausgebildeten Textilmaschine 1.
Derartige Textilmaschinen verfügen, wie bekannt, über eine Vielzahl solcher Arbeitsstellen
2, die beidseitig der Maschinenlängsachse nebeneinander angeordnet sind.
Die Arbeitsstellen 2 solcher Textilmaschinen weisen jeweils unter anderem eine Doppeldrahtzwirneinrichtung
3 sowie eine Spulvorrichtung 4 auf. Bei dem in der Fig.1 dargestellten Ausführungsbeispiel
sind auf einer Spindelbank 22 der Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschine 1 Doppeldrahtzwirnspindeln
5 gelagert, die mit ihren Wirteln 25 an einem maschinenlangen, umlaufenden Tangentialriemen
20 anliegen und von diesem reibschlüssig angetrieben werden.
Der Tangentialriemen 20 ist seinerseits durch eine Vielzahl von pendelnd gelagerten
Riemenandruckrollen 21 beaufschlagt und liegt im Betriebszustand der Doppeldrahtzwirnspindel
5 mit einem definierten Anlage- oder Anpressdruck an den Wirteln 25 der Doppeldrahtzwirnspindeln
5 an.
Das heißt, an die Riemenandruckrollen 21 sind, wie nachfolgend noch näher erläutert
wird, Kompensationseinheiten 24, beispielsweise in Form von Pneumatikzylinder, angeschlossen,
die ständig mit einem vorgebbaren, konstanten Pneumatikdruck beaufschlagt sind und
dafür sorgen, dass die Riemenandruckrollen 21 den Tangentialriemen 20 stets mit einer
vorgebbaren Kraft beaufschlagen und dadurch die Riemenspannung konstant halten.
[0043] Wie aus Fig.1 weiter ersichtlich, läuft im Betriebszustand ein von der Doppeldrahtzwirnspindel
5 abgezogener, als Zwirn ausgebildeter Faden 6 über eine Fadenführung 7 zur Spulvorrichtung
4, wo der Faden 6 zu einer Kreuzspule 10 aufgewickelt wird.
Die Fadenführung 7 begrenzt dabei einen während des Zwirnbetriebes im Bereich der
Doppeldrahtzwirneinrichtung 3 entstehenden Fadenballon 8 bezüglich seiner Höhe.
[0044] Die Spulvorrichtung 4 weist einen Spulenrahmen 12 zum frei rotierbaren Haltern der
Kreuzspule 10 auf, wobei der Spulenrahmen 12 im Bedarfsfall mittels eines Pneumatikzylinders
18 anhebbar ist.
Des Weiteren verfügt die Spulvorrichtung 4 über eine auf einer Friktionswelle 14 festgelegte
Friktionswalze 13 zum Rotieren der Kreuzspule 10 in Drehrichtung R sowie über eine
Fadenchangiereinrichtung 11 zum Traversieren des auflaufenden Fadens 6. In Fadenlaufrichtung
F vor der Fadenchangiereinrichtung 11 ist eine Voreilrolle 9 angeordnet, die im Ausführungsbeispiel
über ein Endloszugmittel 19 an eine maschinenlange Antriebswelle, im vorliegenden
Ausführungsbeispiel an eine Friktionswelle 14 der Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschine
1, angeschlossen ist.
[0045] Zwischen der Fadenführung 7 und der Voreilrolle 9 ist außerdem ein Fadentaster 15
angeordnet, der während des Zwirnbetriebes den ordnungsgemäßen Lauf des Fadens 6 überwacht.
[0046] Der Fadentaster 15 ist über eine Signalleitung 16 mit einer pneumatischen Schalteinrichtung
17 verbunden, deren Arbeitsweise später anhand der Figuren 7 und 8 näher erläutert
werden wird. Das heißt, im dargestellten Ausführungsbeispiel detektiert der Fadentaster
15 während des Zwirnbetriebes eventuell auftretende Fadenbrüche und setzt in einem
solchen Fall beispielsweise über die Signalleitung 16 ein elektrisches Signal i an
ein (in Fig.1 nicht dargestelltes) Ventil der pneumatischen Schalteinrichtung 17 ab.
Die pneumatische Schalteinrichtung 17 sorgt dann unter anderem dafür, dass der Pneumatikzylinder
26 (siehe Fig.2) im Sinne "Stoppen der Doppeldrahtzwirnspindel" und der Pneumatikzylinder
18 im Sinne "Hochschwenken des Spulenrahmens" aktiviert werden, was unter anderem
dazu führt, dass die Kreuzspule 10 von der umlaufenden Friktionswalze 13 abgehoben
wird.
[0047] Nach dem Beheben eines Fadenbruchs werden die Pneumatikzylinder 18 und 26 durch die
pneumatische Schalteinrichtung 17 wieder so angesteuert, dass die Doppeldrahtzwirnspindel
5 wieder in ihre Arbeitsstellung überführt, das heißt, dass der Wirtel 25 der betroffenen
Doppeldrahtzwirnspindel 5 wieder an den Tangentialriemen 20 angelegt und der Spulenrahmen
12 wieder abgesenkt wird.
Die Kreuzspule 10 liegt dann wieder auf der Friktionswalze 13 auf und kann von dieser
wieder reibschlüssig in Richtung R rotiert werden.
[0048] Die Fig.2 zeigt in Untersicht einen Ausschnitt einer Spindelbank 22 einer Doppeldrahtzwirn-
oder Kabliermaschine 1 sowie einige, der in der Spindel bank 22 verschiebbar installierten
Lageranordnungen 23 zur frei drehbaren Lagerung einer Doppeldrahtzwirnspindel 5. Diese
im Bereich jeder der Arbeitsstellen 2A, 2B, 2C, usw. installierten Lageranordnungen
23 können mittels eines Pneumatikzylinders 26 aus einer Betriebsstellung I, die im
vorliegenden Ausführungsbeispiel an den Arbeitsstellen 2A und 2C dargestellt ist,
und in der der Wirtel 25 der Doppeldrahtzwirnspindel 5 am umlaufenden Tangentialriemen
20 anliegt und diesen dabei etwas auslenkt, in eine Außerbetriebsstellung II überführt
werden, die an der Arbeitsstelle 2B dargestellt ist.
[0049] Wie ersichtlich, ist in der Außerbetriebsstellung II die Lageranordnung 23 und damit
die Doppeldrahtzwirnspindel 5 um ein Maß a in Richtung der zugehörigen Spindelbremseinrichtung
27 verlagert. Das heißt, in der Außerbetriebsstellung II liegt der Wirtel 25 der Doppeldrahtzwirnspindel
5 an einem durch ein Federelement 30 abgestützten Bremsschuh 28 an und wird durch
diesen in den Stillstand gebremst.
Gleichzeitig sorgt die Riemenandruckrolle 21, die, an einem Hebelarm 33 angeordnet,
um eine Schwenkachse 29 pendelnd gelagert und durch einen als Kompensationseinheit
arbeitenden Pneumatikzylinder 24 mit einem einstellbaren, konstanten Druck in Richtung
des Tangentialriemens 20 beaufschlagt ist, dafür, dass der Tangentialriemen 20 nachgeführt
und damit ein Riemenspannungsverlust vermieden wird.
Ein mit dem Hebelarm 33 korrespondierender fester Anschlag 31 begrenzt dabei den maximalen
Schwenkweg der Riemenandruckrolle 21.
[0050] Die Fig.3 zeigt den Spindelbankausschnitt gemäß Fig.2 in einer perspektivischen Ansicht,
ebenfalls von unten.
Die Arbeitsstellen 2A, 2B, 2C usw. sind dabei jeweils um einen Fußbremshebel 32 ergänzt,
der es dem Bedienpersonal ermöglicht, die Doppeldrahtzwirnspindel 5 einer Arbeitsstelle
2 im Bedarfsfall sofort in den Stillstand abzubremsen bzw. das Abbremsen der betreffenden
Doppeldrahtzwirnspindel 5 einzuleiten.
[0051] In Fig.4 ist in schematischer Draufsicht ein Ausführungsbeispiel für die Antriebseinrichtung
einer Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschine 1 dargestellt.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschine
1 zwei Maschinensektionen 40, 41 mit jeweils einer Länge L1 sowie zwei Maschinenendgestelle
42, 43 auf.
Im Maschinenendgestell 42 ist unter anderem ein elektromotorischer Antrieb 70 sowie
ein zugehöriges Antriebsrad 71 für den maschinenlangen Tangentialriemen 20 angeordnet,
während das Maschinenendgestell 43 ein Umlenkrad 72 für den Tangentialriemen 20 aufweist.
Wie angedeutet, können im Bereich der Riementrume des Tangentialriemens 20 außerdem
Sensoreinrichtungen 73, 74 installiert sein, die, an eine (nicht dargestellte) Maschinensteuerung
angeschlossen, die jeweilige Riemenspannung des Tangentialriemens 20 überwachen.
[0052] Die Maschinensektionen 40, 41 der Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschine 1 sind ihrerseits
jeweils in Funktionsfelder 40A, 40B bzw. 41 A, 41 B untergliedert, wobei die einzelnen
Funktionsfelder jeweils mit einer Vielzahl von, wie vorstehend erläutert, jeweils
verschiebbar gelagerten Doppeldrahtzwirnspindeln 5 ausgestattet sind.
[0053] Im Ausführungsbeispiel weisen die Funktionsfelder 40A, 40B der Maschinensektion 40
jeweils eine gerade Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln 5, zum Beispiel jeweils zehn
Doppeldrahtzwirnspindeln 5 auf.
Die Funktionsfelder 41A, 41 B der Maschinensektion 41 sind dagegen jeweils mit einer
ungeraden Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln 5, zum Beispiel, mit neun Doppeldrahtzwirnspindeln
5 bestückt.
Wie aus Fig.4 weiter ersichtlich, sind die Funktionsfelder 40A, 40B; 41A, 41 B jeweils
außerdem mit einer Vielzahl von pendelnd gelagerten Riemenandruckrollen 21 ausgestattet.
In den Funktionsfeldern 40A, 40B, die, wie vorstehend erläutert, jeweils eine gerade
Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln 5 aufweisen, sind die Riemenandruckrollen 21,
wie beispielsweise auch aus der Fig.5 ersichtlich, so angeordnet, dass sie den Tangentialriemen
20 jeweils zwischen einem Doppeldrahtzwirnspindelpaar mittig beaufschlagen. Das heißt,
der Abstand der Riemenandruckrollen 21 zum Wirtel 25 der 1. und 2., der 3. und 4,
der 5. und 6. usw. Doppeldrahtzwirnspindel 5 beträgt jeweils eine halbe Spindelteilung,
so dass der Umschlingungswinkel an den Wirteln25 der Doppeldrahtzwirnspindel 5 jeweils
gleich ist.
[0054] Wie in Fig.5 dargestellt, lenken die Riemenandruckrollen 21 den Tangentialriemen
20 im regulären Betriebszustand der Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschine 1 zwischen
einem Doppeldrahtzwirnspindelpaar jeweils um einen Winkel β aus, mit der Folge, dass
an jedem Wirtel 25 einer Doppeldrahtzwirnspindeln 5 der Funktionsfelder 40A, 40B ein
Umschlingungswinkel α gegeben ist.
[0055] In den Funktionsfeldern 41A, 41 B, die jeweils eine ungerade Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln
5 aufweisen, sind die Riemenandruckrollen 21, wie zum Beispiel auch aus der Fig.6
ersichtlich, so angeordnet, dass zwei der insgesamt fünf Riemenandruckrollen 21 eines
Funktionsfeldes 41A, 41 B außermittig zwischen drei benachbart angeordneten Doppeldrahtzwirnspindeln
5 positioniert sind. Das heißt, zwei der Riemenandruckrollen 21 sind jeweils in einem
Abstand 1/3 Spindelteilung zu 2/3 Spindelteilung zwischen zwei Doppeldrahtzwirnspindeln
5 angeordnet.
Auch eine solche Anordnung der Riemenandruckrollen 21 führt an den betroffenen Wirteln
zu annähernd gleichen Umschlingungswinkeln α, α
1, α
2 des Tangentialriemens 20.
[0056] Die Fig.7 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer der jeweils im Bereich einer Arbeitsstelle
2 angeordneten pneumatischen Schalteinrichtungen 17 zum Betätigen der verschiedenen
Pneumatikzylinder 18, 24, 26.
Wie angedeutet, ist ein Pneumatikzylinder 24, der eine zugehörige (in Fig.7 nicht
dargestellte) Riemenandruckrolle 21 kraftschlüssig beaufschlagt, über eine Anschlussleitung
34 an eine maschinenlange, druckluftbeaufschlagte Hauptleitung 35 einer nicht näher
dargestellten Druckluftversorgungseinrichtung angeschlossen.
Im Bereich jeder der Arbeitsstellen 2 ist außerdem eine der gestrichelt dargestellten
pneumatischen Schalteinrichtungen 17 angeordnet. Die Fig.7 zeigt die Schalteinrichtung
17 dabei in einem Schaltzustand, der während des regulären Zwirnbetriebs gegeben ist.
[0057] Die pneumatische Schalteinrichtung 17 ist an eine weitere maschinenlange Hauptleitung
36 der Druckluftversorgungseinrichtung der Doppeldrahtzwirn oder Kabliermaschine 1
angeschlossen. Das heißt, an die Hauptleitung 36 der Druckluftversorgungseinrichtung,
deren Druckluftniveau über eine entsprechende (nicht dargestellte) Steuereinrichtung
definiert vorgebbar ist, ist über eine Pneumatikleitung 37 mit seiner Eingangsseite
ein pneumatisch schaltbares 3/2-Wegeventil 50 angeschlossen, das außerdem mit einem
Federelement 62 ausgestattet ist.
Von der Pneumatikleitung 37 zweigt außerdem eine Pneumatikleitung 38 bzw. 38A ab,
wobei eingangsseitig der Pneumatikleitung 38 ein Drosselelement 55 angeordnet ist.
Die Pneumatikleitung 38A ist ihrerseits an einen druckbeaufschlagbaren Schaltkolben
51 des 3/2-Wegeventils 50 angeschlossen. Der während des Zwirnbetriebes in der Pneumatikleitung
38, 38A anstehende Luftdruck hält das 3/2-Wegeventil 50 in der Schaltstellung 0, in
der das 3/2-Wegeventil 50 geschlossen ist.
[0058] An die Pneumatikleitung 38 ist des Weiteren mit seiner Eingangsseite ein Ventil 52
angeschlossen, das durch ein Federelement 53 beaufschlagt, während des Zwirnbetriebes
ebenfalls in der Schaltstellung 0 positioniert ist, in der das Ventil 52 geschlossen
ist. Das Ventil 52, das ausgangsseitig mit der Atmosphäre verbunden ist, weist im
Ausführungsbeispiel einen Schaltkolben 54 auf, der, wie im Zusammenhang mit der Fig.1
beschrieben, zum Beispiel über eine Signalleitung 16 mit dem Fadentaster 15 der Arbeitsstelle
2 in Verbindung steht.
[0059] Das pneumatisch schaltbare 3/2-Wegeventil 50 ist ausgangsseitig über eine Pneumatikleitung
39, in die ebenfalls ein Drosselelement 44 eingeschaltet ist, mit einem weiteren,
pneumatisch schaltbaren 3/2-Wegeventil 56 verbunden, das durch ein Federelement 57
ebenfalls in der Schaltstellung 0 gehalten ist.
Der pneumatisch ansteuerbare Schaltkolben 58 des 3/2-Wegeventils 56 ist über eine
Zuleitung 46, in die eine weitere Drosselstelle 45 eingeschaltet und an die außerdem
ein Druckluftbehälter 47 angeschlossen ist, ebenfalls mit der Pneumatikleitung 39
verbunden.
[0060] Ausgangsseitig ist das 3/2-Wegeventil 56 außerdem über eine Druckluftleitung 48 an
den Pneumatikzylinder 18 angeschlossen, der bei entsprechender Druckbeaufschlagung
den Spulenrahmen 12 anhebt.
[0061] Vor der Drosselstelle 44 ist an die Pneumatikleitung 39 außerdem eine Zuleitung 49
angeschlossen, die mit dem Kolbenraum 59 eines Pneumatikzylinders 26 verbunden ist,
dessen Ringraum 60 über eine Pneumatikleitung 61 permanent pneumatisch durchgängig
mit der Hauptleitung 36 der Druckluftversorgungseinrichtung der Doppeldrahtzwirn-
oder Kabliermaschine 1 verbunden ist.
[0062] Der Pneumatikzylinder 26, der, wie vorstehend bereits erläutert, im Bedarfsfall die
Lagereinrichtung 23 der Doppeldrahtzwirnspindel 5 positioniert, ist im dargestellten
Schaltzustand der pneumatischen Schalteinrichtung 17 im Bereich seines Ringraumes
60 über die Hauptleitung 36 sowie die Pneumatikleitung 61 mit Druckluft beaufschlagt
und eingefahren, das heißt, die zugehörige Lagereinrichtung 23 für die Doppeldrahtzwirnspindel
5 steht in Arbeitsstellung.
[0063] Im dargestellten Schaltzustand der pneumatischen Schalteinrichtung 17, in dem die
pneumatisch ansteuerbaren 3/2-Wegeventile 50 und 56 sowie das Ventil 52, wie vorstehend
erläutert, jeweils in der Schaltstellung 0 stehen, ist auch der Pneumatikzylinder
18 druckluftlos und wird durch ein in seinem Ringraum angeordnetes Federelement im
eingefahrenen Zustand gehalten. Das heißt, im dargestellten Schaltzustand der pneumatischen
Schalteinrichtung 17 ist der Spulenrahmen 12 und damit auch die Kreuzspule 10 in die
Arbeitsstellung abgesenkt.
[0064] Der Pneumatikzylinder 24, der auf die Riemenandruckrolle 21 wirkt, ist dagegen auf
seiner Kolbenraumseite ständig mit einem vorgebbaren pneumatischen Druck beaufschlagt,
so dass die Riemenandruckrolle 21 den Tangentialriemen 20 ständig kraftschlüssig beaufschlagt.
[0065] Die Fig.8 zeigt, wie die pneumatische Schalteinrichtung 17 arbeitet, wenn es an einer
der Arbeitsstellen 2 der Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschine 1 zu einem Fadenbruch
kommt, was jeweils durch den Fadentaster 15 der betroffenen Arbeitsstelle 2 detektiert
wird.
[0066] In einem solchen Fall schickt der Fadentaster 15 über die Signalleitung 16 entweder
ein Signal i an ein elektromagnetisch betätigbares 2/2-Wegeventil 52 oder der Fadentaster
15 betätigt mechanisch ein entsprechend ausgebildetes Ventil 52 der pneumatischen
Schalteinrichtung 17. Das heißt, das angesteuerte Ventil 52 wird gegen die Kraft des
Federelements 53 in die Schaltstellung 1 gebracht, in der das Ventil 52, wie dargestellt,
auf Durchgang steht, das heißt, ausgangsseitig mit der Atmosphäre verbunden ist.
[0067] In der Schaltstellung 1 des Ventils 52 sind auch die Pneumatikleitungen 38, 38A mit
der Atmosphäre verbunden, mit der Folge, dass es in den Pneumatikleitungen 38 und
38A zu einem Druckabfall kommt.
[0068] Das eingangsseitig der Pneumatikleitung 38 angeordnete Drosselelement 55 begünstigt
dabei den Druckabfall in den Pneumatikleitungen 38 und 38A und ermöglicht es, dass
der pneumatische Schaltkolben 51 des 3/2-Wegeventils 50 durch das ventileigene Federelement
62 überdrückt und das 3/2-Wegeventils 50 dadurch in die Schaltstellung 1 geschaltet
wird.
[0069] In der Schaltstellung 1 des 3/2-Wegeventils 50 ist die Pneumatikleitung 39 der pneumatischen
Schalteinrichtung 17 dann über die Pneumatikleitung 37 pneumatisch durchgängig mit
der Hauptleitung 36 der Druckluftversorgungseinrichtung verbunden.
Der jetzt in der Pneumatikleitung 39 anstehende Luftdruck gelangt jetzt einerseits
über die Zuleitung 49 in den Kolbenraum 59 des Pneumatikzylinders 26, der daraufhin
ausfährt und dabei die Lagereinrichtung 23 der Doppeldrahtzwirnspindel 5 in eine Außerbetriebsstellung
II verlagert.
Außerdem gelangt der in der Pneumatikleitung 39 anstehende Luftdruck mit einer bestimmten,
gewollten Verzögerung über die Zuleitung 46 zum Schaltkolben 58 des 3/2-Wegeventils
56, das daraufhin in die Schaltstellung 1 umschaltet, in der auch die an den Pneumatikzylinder
18 angeschlossene Druckluftleitung 48 druckluftbeaufschlagt ist. Der daraufhin ausfahrende
Pneumatikzylinder 18 hebt den Spulenrahmen 12 an und nimmt damit die Kreuzspule 10
von ihrer zugehörigen Friktionswalze 13.
Die gewollte Verzögerung beim Schalten des 3/2-Wegeventils 56 ergibt sich einerseits
durch das eingangsseitig der Zuleitung 46 angeordnete Drosselelement 45 sowie insbesondere
durch den Einsatz eines Pneumatikbehälters 47, dessen notwendige Füllzeit dafür sorgt,
dass der Schaltkolben 58 des 3/2-Wegeventils 56 mit einer gewissen Verzögerung aktiviert
und damit das 3/2-Wegeventil 56 etwas verzögert in die Schaltstellung 1 geschaltet
wird.
[0070] Nach Abschluss des vorstehend beschriebenen Schaltprozesses ist die Doppeldrahtzwirnspindel
5 der betroffenen Arbeitsstelle 2 in den Stillstand abgebremst und die zugehörige
Kreuzspule 10 von ihrem Antrieb abgehoben.
Da der Pneumatikzylinder 24, der für eine ordnungsgemäße Anlage der Riemenandruckrolle
21 am Tangentialriemen 20 sorgt, vom vorstehend beschriebenen Schaltprozesses unberührt
ist, steht im Pneumatikzylinder 24 konstant der über die Hauptleitung 35 der Druckluftversorgungseinrichtung
vorgegebene Luftdruck zur Verfügung, wodurch sichergestellt wird, dass Riemenspannungsänderungen
des Tangentialriemens 20, die sich aus der Verlagerung einer Doppeldrahtzwirnspindel
5 ergeben könnten, sofort ausgeglichen werden.
1. Textilmaschine mit einer Vielzahl von Arbeitsstellen, die jeweils über eine durch
einen Tangentialriemen antreibbare Doppeldrahtzwirnspindel verfügen und mit einer
Einrichtung ausgestattet sind, die bei Fadenbruch dafür sorgt, dass der Wirtel der
Doppeldrahtzwirnspindel außer Kontakt mit dem Tangentialriemen kommt und die Doppeldrahtzwirnspindel
in den Stillstand abgebremst wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der Doppeldrahtzwirnspindeln (5) beweglich gelagerte Riemenandruckrollen
(21) angeordnet sind, die jeweils durch eine Kompensationseinheit (24) an den Tangentialriemen
(20) angelegt sind, wobei die Kompensationseinheiten (24) permanent so beaufschlagt
sind, dass der Tangentialriemen (20) während des Zwirnbetriebes, in allen Produktionszuständen
der Doppeldrahtzwirnspindeln (5), stets ein weitestgehend konstantes Drehmoment auf
die Doppeldrahtzwirnspindeln (5) überträgt.
2. Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorhanden (70, 73, 74) sind, die eine die Riemenspannung des Tangentialriemens
(20) repräsentierende Größe erfassen, und die Kompensationseinheiten in Abhängigkeit
von dieser Größe beaufschlagbar sind.
3. Textilmaschinen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompensationseinheit (24) als Pneumatikzylinder ausgebildet ist.
4. Textilmaschine nach einen der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Riemenandruckrollen (21) jeweils um eine Schwenkachse (29) pendelnd gelagert
sind.
5. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der die Kompensationseinheit (24) bildende Pneumatikzylinder an eine Druckluftversorgungseinrichtung
der Textilmaschine (1) angeschlossen sind.
6. Textilmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass über eine zentrale Energieversorgung der Luftdruck in der Druckluftversorgungseinrichtung
definiert einstellbar ist.
7. Textilmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der in der zentralen Druckluftversorgungseinrichtung der Textilmaschine (1) benötigte
Luftdruck, abhängig von der gemessenen Leistungsaufnahme eines elektromotorischen
Antriebes (70) für den Tangentialriemen (20), einstellbar ist.
8. Textilmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der in der zentralen Druckluftversorgungseinrichtung der Textilmaschine (1) benötigte
Luftdruck, mittels Sensoreinrichtungen (73, 74) ermittelbar ist, die, im Bereich des
Leer- und/oder des Lasttrums des Tangentialriemens (20) angeordnet, die jeweils vorliegende
Riemenspannung detektieren.
9. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der maximale Schwenkweg der pendelnd gelagerten Riemenandruckrollen (21) jeweils
durch einen Anschlag (31) begrenzt ist.
10. Textilmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppeldrahtzwirnspindeln (5) jeweils beweglich auf einer Spindelbank (22) einer
als Doppeldrahtzwirn- oder Kabliermaschine ausgebildeten Textilmaschine (1) gelagert
und aus einer Betriebsstellung (I), in der der Wirtel (25) der Doppeldrahtzwirnspindel
(5) mit einem vorgegebenen Anpressdruck am umlaufenden Tangentialriemen (20) anliegt,
in eine Außerbetriebsstellung (II) überführbar sind, in der der Wirtel (25) der Doppeldrahtzwirnspindel
(5) durch eine Spindelbremseinrichtung (27) beaufschlagt ist.
11. Textilmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppeldrahtzwirnspindel (3) in einer Lagereinrichtung (23) frei rotierbar gelagert
ist, die mittels eines Stellgliedes, beispielsweise mittels eines weiteren Pneumatikzylinders
(26) definiert positionierbar ist.
12. Textilmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelbremseinrichtung (27) einen federnd gelagerten Bremsschuh (28) aufweist,
an dem der Wirtel (25) der Doppeldrahtzwirnspindel (5) in der Außerbetriebsstellung
(II) anliegt.
13. Textilmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der federnd gelagerte Bremsschuh (28) Teil einer Spindelbremseinrichtung (27) ist,
die zusätzlich durch einen Fussbremshebel (32) aktivierbar ist.
14. Textilmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass pro Maschinensektion (40, 41) Funktionsfelder (40a, 40B; 41 A, 41 B) vorgebbarer
Länge (L1) vorhanden sind, in denen eine vorgebbare Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln
(5) nebst zugehörigen Riemenandruckrollen angeordnet sind, und dass bei einer geraden
Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln (5) pro Funktionsfeld (40A, 40B) die Riemenandruckrollen
(21) jeweils mittig zwischen der 1. und 2., 3. und 4., 5. und 6., usw. Doppeldrahtzwirnspindel
(5) angeordnet sind.
15. Textilmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass pro Maschinensektion (40, 41) Funktionsfelder (40a, 40B; 41 A, 41 B) vorgebbarer
Länge (L1) vorhanden sind, in denen eine vorgebbare Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln
(5) nebst zugehörigen Riemenandruckrollen angeordnet sind, und dass bei einer ungeraden
Anzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln (5) pro Funktionsfeld (41 A, 41B) wenigstens zwei
der Riemenandruckrollen (21) außermittig in durch die Spindelteilung vorgegebenen,
benachbarten Abstandsräumen von drei aufeinander folgende Doppeldrahtzwirnspindeln
(5) positioniert sind.
16. Textilmaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die außermittige Anordnung der Riemenandruckrollen (21) in Abstandssektionen von
1/3 zu 2/3 erfolgt.
17. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aktivierung des weiteren Pneumatikzylinders (26), der die Lagereinrichtung (23)
der Doppeldrahtzwirnspindel (5) positioniert, sowie zur Aktivierung eines dritten
Pneumatikzylinders (18), der einen Spulenrahmen (12) anhebt, eine Schalteinrichtung
(17) vorgesehen ist, die ein Ventil (52) aufweist, das bei einem Fadenbruch durch
ein Signal (i) eines Fadentasters (15) aktivierbar ist.
18. Textilmaschine nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (52) funktionell mir einem ersten, pneumatisch ansteuerbaren Wegeventil
(50) verbunden ist, an das sowohl der weitere Pneumatikzylinder (26) zur Positionierung
der Lagereinrichtung (23) der Doppeldrahtzwirnspindel (5), als auch, über ein zweites
pneumatisch ansteuerbares Wegeventil (56), der dritte Pneumatikzylinder (18) zum Anheben
des Spulenrahmens (12) angeschlossen sind.