Hintergrund der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Trocknungsanlage für Schüttgut, insbesondere landwirtschaftliche
Körnerfrüchte, mit mehreren Trocknungszonen, die aufeinander folgend von zu trocknendem
Schüttgut durchlaufen werden, und einer Luftführung zum Durchleiten von Luft durch
die Trocknungszonen. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Trocknen von
Schüttgut, insbesondere landwirtschaftlichen Körnerfrüchten, in einer Trocknungsanlage
mit mehreren Trocknungszonen, die aufeinander folgend von zu trocknendem Schüttgut
durchlaufen werden, und einer Luftführung zum Durchleiten von Luft durch die Trocknungszonen.
[0002] In Trocknungsanlagen der oben genannten Art werden landwirtschaftliche Körnerfrüchte
wie Getreide und Mais, wie aber auch Raps oder Sonnenblumen, mit Warmluft getrocknet.
Diese Trocknungsverfahren haben sich im landwirtschaftlichen Bereich durchgesetzt,
weil eine leistungsstarke, qualitativ hochwertige und schonende Trocknung der landwirtschaftlichen
Körnerfrüchte möglich ist. Auch die Investitions- und Betriebskosten sind gegenüber
anderen Trocknungsverfahren, wie Gefrier-, Vakuum- oder Strahlungstrocknung, gering.
Allgemein hat sich der so genannte Dächer-Schacht-Trockner durchgesetzt, bei dem die
Trocknungszonen von einem vertikalen Trocknungsturm bzw. einer Trocknungssäule geschaffen
sind, die von oben nach unten vom zu trocknenden Schüttgut durchlaufen wird.
[0003] Die Luftführung erfolgt quer durch diesen Trocknungsturm hindurch, wobei auf einer
Seite mit einer Luftzuführung insbesondere warme Luft zugeführt wird. Die Luft wird
dann durch horizontal liegende, nach unten offene dachförmige Luftschächte gefördert
und auf der anderen Seite mittels einer Luftabführung aus e-bensolchen dachförmigen
Luftschächten abgeführt. Währenddessen rieselt das Schüttgut in zwischen jeweils zwei
Luftschächten liegenden Zwischenräumen unter Einwirkung der Schwerkraft nach unten.
Es ist also eine senkrechte Produkt- bzw. Trocknungssäule von waagrecht angeordneten
Zuluft- und Abluftkanälen durchzogen. Die Zuluft strömt an einer Stirnseite der Zuluftkanäle
ein und durchflutet anschließend die anliegende Produktschüttung. Dabei erwärmt sich
das Produkt bzw. Schüttgut und gibt seine Feuchtigkeit an die vorbei streichende Luft
ab. Das Schüttgut trocknet. Im Gegenzug kühlt sich die Luft ab und feuchtet sich auf.
Die feuchte Luft entweicht als Abluft durch die benachbarten Abluftkanäle. Gefördert
wird die Zuluft und/oder Abluft dabei von motorisch angetriebenen Ventilatoren, die
in der Luftzuführung und/oder der Luftabführung angeordnet sind.
Zugrundeliegende Aufgabe
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Trocknungsanlage für Schüttgut und
ein Verfahren zum Trocknen von Schüttgut zu schaffen, die gegenüber herkömmlichen
Vorgehensweisen kostengünstiger betrieben werden können, ohne dadurch die Herstellungskosten
erheblich zu erhöhen.
Erfindungsgemäße Lösung
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einer Trocknungsanlage nach Anspruch 1 und
einem Verfahren nach Anspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Lösung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0006] Erfindungsgemäß ist eine Trocknungsanlage für Schüttgut geschaffen, insbesondere
für landwirtschaftliche Körnerfrüchte, mit mehreren Trocknungszonen, die aufeinander
folgend von zu trocknendem Schüttgut durchlaufen werden, und einer Luftführung zum
Durchleiten von Luft durch die Trocknungszonen. Dabei ist an der Luftführung eine
erste Stelleinrichtung vorgesehen, die in eine erste Stellposition "Volllasttrocknung"
und eine zweite Stellposition "Schwitztrocknung" gestellt werden kann. In der ersten
Stellposition "Volllasttrocknung" können alle Trocknungszonen von Luft durchströmt
werden. In der zweiten Stellposition "Schwitztrocknung" kann zumindest eine Trocknungszone
als Schwitzzone nicht von Luft durchströmt werden.
[0007] Mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise ist es möglich in einer einzigen Trocknungsanlage
zwei unterschiedliche Betriebsmodi zu fahren. Zum einen kann die Trocknungsanlage
eine besonders hohe Trocknungsleistung erbringen, wenn darin eine große Menge Schüttgut
mit einem vergleichsweise homogenen Feuchtegehalt getrocknet werden soll. Andererseits
kann in der Trocknungsanlage auch Schüttgut mit kleinerer Leistung verarbeitet werden,
welches nach der eigentlichen Trocknungsphase einer Schwitzphase zugeführt wird um
die Feuchtigkeit die im Korninneren steckt in dieser Phase an die Oberfläche zu transportieren
und später leichter zu trocknen. Während dieser Schwitzphase wird keine thermische
Energie zugeführt und damit kann das derartige Schüttgut mit einem insgesamt geringeren
Energieaufwand getrocknet werden.
[0008] Die Luftführung ist vorteilhaft mit einer Luftzuführung zum Zuführung von Luft in
die Trocknungszonen und einer Luftabführung zum Abführung von Luft aus den Trocknungszonen
gestaltet. Zugleich ist die Stelleinrichtung vorzugsweise in der Luftzuführung vorgesehen.
[0009] Mit der in der Luftzuführung vorgesehenen Stelleinrichtung kann der Zutritt von Luft
in jene Trocknungszonen, die als Schwitzzone fungieren sollen, auf einfache Weise
unterbunden werden. Dabei können gegebenenfalls je nach Qualität des Schüttguts auch
unterschiedliche Trocknungszonen von der Luftzufuhr ausgeschlossen werden. In diesen
wird das Schüttgut dann langsam hindurchgefördert, ohne dass es dort zu einer unmittelbaren
Trocknung kommt. Es findet im Schüttgut in diesen Schwitzzonen vielmehr ein Feuchtigkeitsausgleich
statt, der nachfolgend dann zu einer insgesamt energieärmeren und gleichmäßigeren
Trocknung des Schüttguts führt.
[0010] Die Luftzuführung ist bevorzugt mit einem Warmluftzuführkanal gestaltet, der von
der ersten Stelleinrichtung verschließbar bzw. absperrbar ist. Mit dem Warmluftzuführkanal
kann zuvor aufgeheizte Warmluft zu den einzelnen Trocknungszonen gefördert werden.
Der Warmluftzuführkanal erstreckt sich dabei vorzugsweise entlang der Zuführseite
für Luft. Entsprechend kann durch ein einfaches Absperren dieses Warmluftzuführkanals
ein Lufttransport in die hinter der Absperrung liegenden Trocknungszonen unterbunden
und entsprechend damit eine mehr oder weniger lange Schwitzzone gebildet werden.
[0011] Die Luftabführung ist vorzugsweise mit einer Abluftabführung zum Abführung von Luft
aus mindestens einer der Trocknungszonen in die Umgebung der Trocknungsanlage gestaltet.
Ferner ist die Luftabführung vorteilhaft mit einer Umluftrückführung zum Rückführen
von Luft aus mindestens einer der Trocknungszonen zurück in die Luftzuführung gestaltet.
An der derartigen Abluftabführung und Umluftrückführung ist dann vorzugsweise eine
zweite Stelleinrichtung vorgesehen. Mit der zweiten Stelleinrichtung kann die Anzahl
an Trocknungszonen verändert werden, aus denen mit der Abluftabführung Luft in die
Umgebung der Trocknungsanlage abgeführt werden kann. Bei der derart gestalteten erfindungsgemäß
weitergebildeten Trocknungsanlage ist es möglich an der Abluftseite aus verschiedenen
Trocknungszonen Luft für eine Umluftförderung abzuziehen. Auf diese Weise kann nicht
nur in einem Volllastbetrieb, sondern auch in einem Schwitzbetrieb Umluft rückgeführt
werden. Entsprechend kann selbst im Schwitzbetrieb der Energieverbrauch der Trocknungsanlage
auf ein Minimum reduziert werden.
[0012] Die zweite Stelleinrichtung kann vorzugsweise in eine erste Stellposition "Volllasttrocknung"
und eine zweite Stellposition "Schwitztrocknung" gebracht werden. In der ersten Stellposition
"Volllasttrocknung" kann aus einer oder mehreren der in Durchlaufrichtung des Schüttguts
letzten Trocknungszonen Luft zurück in die Luftzuführung rückgeführt werden. In der
zweiten Stellposition "Schwitztrocknung" kann aus einer oder mehreren der in Durchlaufrichtung
des Schüttguts letzten Trocknungszonen, die vor der Schwitzzone liegen, Luft zurück
in die Luftzuführung rückgeführt werden. Mit der derartigen Umluftführung sowohl im
Volllastbetrieb als auch im Schwitzbetrieb ist eine besonders energiesparende Betriebsweise
der erfindungsgemäßen Trocknungsanlage möglich.
[0013] Die Luftabführung ist vorzugsweise mit einem Umluftrückführkanal gestaltet, der von
der zweiten Stelleinrichtung verschließbar bzw. absperrbar ist. Durch das einfache
Absperren eines entsprechend an der Abluftseite angeordneten Umluftrückführkanals
ist eine kostengünstige und den oft widrigen Betriebsbedingungen einer solchen Trocknungsanlage
angepasste Betriebsweise möglich.
[0014] Besonders bevorzugt ist an der erfindungsgemäßen Trocknungsanlage die erste und/oder
zweite Stelleinrichtung mit mindestens einem Schieber gestaltet. Mit einem Schieber
gestaltete Stelleinrichtungen haben sich bei der erfindungsgemäßen Trocknungsanlage
als über die Lebensdauer hinweg besonders betriebssicher anzusteuernde Steuerelemente
bewiesen. Die Stelleinrichtungen können zwei oder mehr Schieber aufweisen, welche
gemeinsam angesteuert werden. Auf diese Weise ist es sehr einfach möglich, einen Luftführungskanal
zu verschließen, während ein anderer Luftführungskanal geöffnet wird. Anstelle von
Schiebern können als Stelleinrichtung vorteilhaft auch Klappen oder einfach zu öffnende,
herausnehmbare Deckel verwendet werden.
[0015] Ferner ist bei der erfindungsgemäßen Trocknungsanlage vorzugsweise in Durchlaufrichtung
des Schüttguts hinter den Trocknungszonen mindestens eine Kühlzone vorgesehen, die
ebenfalls vom Schüttgut durchlaufen werden kann. Die mindestens eine Kühlzone dient
dazu, das weitgehend fertig getrocknete Schüttgut wieder auf die gewünschte Temperatur
abzukühlen und dabei gegebenenfalls noch Restfeuchte aus dem Schüttgut zu entfernen.
Bei der erfindungsgemäßen Trocknungsanlage ist die zu- und abschaltbare Schwitzzone
vorzugsweise so platziert, dass sie sich als letzte Zone unmittelbar vor der Kühlzone
befindet.
[0016] Gemäß der Erfindung ist entsprechend auch ein Verfahren zum Trocknen von Schüttgut,
insbesondere zum Trocknen von landwirtschaftlichen Körnerfrüchten, in einer Trocknungsanlage
geschaffen. Die Trocknungsanlage ist mit mehreren Trocknungszonen versehen, die aufeinander
folgend von zu trocknendem Schüttgut durchlaufen werden, und mit einer Luftführung
zum Durchleiten von Luft durch die Trocknungszonen versehen. Bei dem Verfahren wird
an der Luftführung eine erste Stellposition "Volllasttrocknung" und eine zweite Stellposition
"Schwitztrocknung" geschaltet. In der ersten Stellposition "Volllasttrocknung" werden
alle Trocknungszonen von Luft durchströmt und in der zweiten Stellposition "Schwitztrocknung"
wird zumindest eine Trocknungszone als Schwitzzone nicht von Luft durchströmt.
[0017] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ferner entsprechend vorzugsweise an der
Luftführung in einer Abluftabführung aus mindestens einer der Trocknungszonen Luft
in die Umgebung der Trocknungsanlage geleitet. Zugleich wird in einer Umluftabführung
aus mindestens einer der Trocknungszonen Luft zurück in die Luftzuführung geleitet.
Dabei wird an der Umluftabführung vorteilhaft eine erste Stellposition "Volllasttrocknung"
und eine zweite Stellposition "Schwitztrocknung" geschaltet. In der ersten Stellposition
"Volllasttrocknung" wird aus einer oder mehreren der in Durchlaufrichtung des Schüttguts
letzten Trocknungszonen Luft zurück in die Luftzuführung rückgeführt und in der zweiten
Stellposition "Schwitztrocknung" wird aus einer oder mehreren der in Durchlaufrichtung
des Schüttguts letzten Trocknungszonen, die vor der Schwitzzone liegen, Luft zurück
in die Luftzuführung rückgeführt.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0018] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lösung anhand der
beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt die Fig. einen vereinfachten
Längsschnitt eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Trocknungsanlage.
Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0019] Eine Trocknungsanlage 10 für landwirtschaftliche Körnerfrüchte umfasst als wesentliche
Bauelemente eine Trocknungssäule 12 mit Trocknungszonen T11 bis T1 und Kühlzonen K3
bis K1, eine Luftzuführung 14 sowie eine Luftabführung 16.
[0020] An der Oberseite der Trocknungssäule 12 befindet sich eine Einfüllöffnung 18 für
zu trocknendes Schüttgut 20, vorliegend Maiskörner. Das Schüttgut 20 gelangt aufgrund
der darauf wirkenden Schwerkraft von oben her aufeinander folgend durch die Trocknungszonen
T11 bis T1 sowie die Kühlzonen K3 bis K1 der Trocknungssäule 12 nach unten. Das Schüttgut
20 rieselt dabei über nur stark vereinfacht dargestellte, jeweils unten offene dachförmige
Luftschächte 22.
[0021] In einen Teil dieser Luftschächte 22 gelangt erwärmte Luft 24 als Zuluft durch einen
Warmluftzuführkanal 26 an der bezogen auf die Fig. rechten Seite in die Trocknungssäule
12. Zugleich wird mit Feuchtigkeit des Schüttguts 20 aufgesättigte und abgekühlte
Luft 28 auf der gegenüberliegenden Seite durch einen anderen Teil der Luftschächte
22 wieder aus der Trocknungssäule 12 als Abluft in einen Abluftabführkanal 30 und
als Umluft in einen Umluftrückführkanal 32 geführt.
[0022] Die Luft 24 durchsetzt dabei das Schüttgut 20 im Inneren der Trocknungssäule 12 und
nimmt dabei die Feuchtigkeit des Schüttguts 20 auf. Das Schüttgut 20 wird also von
der Luft 24 getrocknet.
[0023] Die Luftzuführung 14 ist mit einem Brenner 34 zum Aufheizen von Umgebungsluft gestaltet.
In den derart aufgeheizten Luftstrom an warmer Frischluft wird Umluft zugefördert,
die aus dem unteren Abschnitt der Trocknungssäule 12 von deren Abluftseite durch den
Umluftrückführkanal 32 rückgeführt worden ist. Diese rückgeführte Umluft ist vergleichsweise
trocken, zugleich aber bereits vorgewärmt. Die rückgeführte Umluft wird an der Unterseite
der Trocknungssäule 12 mit einem dort angeordneten motorisch angetriebenen Umluftventilator
36 angesaugt und dem Warmluftzuführkanal 26 zugeleitet. Der Umluftventilator 36 bildet
zusammen mit dem Umluftrückführkanal 32 auf diese Weise eine Umluftrückführung 38.
[0024] Mit dem Abluftabführkanal 30 und einem an der unteren linken Seite der Trocknungssäule
12 angeordneten, motorisch angetriebenen Abluftventilator 40 ist in ähnlicher Weise
eine Abluftabführung 42 zum Abführen von aufgesättigter Luft 28 in die Umgebung der
Trocknungsanlage 10 geschaffen.
[0025] Der Warmluftzuführkanal 26 ist in der Luftzuführung 14 von oben her entlang der rechten
Seite der Trocknungssäule 12 und deren Trocknungszone T11 bis hinunter zur Trocknungszone
T1 geführt. Dabei befindet sich zwischen der Trocknungszone T5 und der Trocknungszone
T4 als erste Stelleinrichtung 44 ein Schieber 46, mit dem der Warmluftzuführkanal
26 verschlossen bzw. abgesperrt werden kann. Im geöffneten Zustand der Stelleinrichtung
44 wird erwärmte Luft 24 als Zuluft zu sämtlichen Trocknungszonen T11 bis T1 gefördert,
wodurch die Trocknungsanlage 10 in einem Betriebsmodus "Volllasttrocknung" betrieben
wird. Der Schieber 46 der Stelleinrichtung 44 befindet sich entsprechend in der geöffneten
Stellposition "Volllasttrocknung".
[0026] Bei geschlossener Stelleinrichtung 44 wird eine Zufuhr von erwärmter Luft 24 in die
Trocknungszonen T4 bis hinunter nach T1 verhindert. Diese Trocknungszonen T4 bis T1
werden als Schwitzzone entsprechend nicht mit erwärmter Luft 24 durchströmt und die
Trocknungsanlage 10 befindet sich damit in einem Betriebsmodus "Schwitztrocknung".
Bei dieser Stellposition "Schwitztrocknung" der Stelleinrichtung 44 wird also eine
Trocknung in diesen Trocknungszonen T4 bis T1 unterbunden, während zugleich in diesen
Trocknungszonen T4 bis T1 ein Ausgleich des Feuchtigkeitsgehalts innerhalb des Schüttguts
erfolgen kann.
[0027] An der Luftabführung 16 befindet sich eine zweite Stelleinrichtung 48, die einen
Schieber 50 und einen Schieber 52 umfasst. Mit dem Schieber 50 kann der Umluftrückführkanal
32 auf der Höhe zwischen der Trocknungszone T3 und der Trocknungszone T2 wahlweise
verschlossen werden. Der Schieber 52 ist über diesem Schieber 50 zwischen dem Umluftrückführkanal
32 und dem Ablaufabführkanal 30 angeordnet. Die zweite Stelleinrichtung 48 kann ebenfalls
zwischen einer Stellposition "Volllasttrocknung" und einer Stellposition "Schwitztrocknung"
umgeschaltet werden.
[0028] Dabei ist im Betriebsmodus "Volllasttrocknung" der Schieber 52 offen und der Schieber
50 geschlossen, so dass Umluft nur aus den Trocknungszonen T2 sowie T1 zur Zuluftseite
rückgeführt wird. In den Kühlzonen K3 bis K1 erfolgt zugleich eine Nachkühlung und
die dortige Abluft wird ebenfalls durch den Umluftrückführkanal 32 zur Luftzuführung
14 gefördert. Die Trocknungsanlage 10 stellt damit die volle Trocknungsleistung zur
Verfügung.
[0029] Im Betriebsmodus "Schwitztrocknung" sind der Schieber 52 geschlossen und der Schieber
50 geöffnet, so dass Umluft bis hinauf in die Trocknungszonen T6 und T5 durch den
Umluftrückführkanal 32 zur Luftzuführung 14 rückgeführt werden kann. In den Trocknungszonen
T4 bis T1 ist in diesem Betriebsmodus ein Durchströmen mit Luft 24 mittels des Schiebers
46 verhindert, so dass in diesen Trocknungszonen T4 bis T1 wie oben erläutert das
Schüttgut 20 schwitzen und in sich den Feuchtigkeitsgehalt ausgleichen kann. Zugleich
ist der Trocknungsbetrieb der Trocknungsanlage 10 durch die dabei erfolgende Rückführung
von Umluft aus den Trocknungszonen T6 und T5 hinsichtlich seines Energieverbrauchs
optimiert. Auch in diesem Betriebsmodus wird die Luft 28 aus den Kühlzonen K3 bis
K1 als Umluft zurück zur Luftzuführung 14 gefördert.
[0030] Die Umstellung der Stelleinrichtungen 44 und 48 kann in besonders einfacher Weise
manuell erfolgen. Alternativ können entsprechende Sensoren, Steller und/oder eine
Steuerung vorgesehen sein, mittels denen entsprechend zwischen dem Betriebsmodus "Volllasttrocknung"
und "Schwitztrocknung" umgeschaltet werden kann.
[0031] Abschließend sei angemerkt, dass sämtlichen Merkmalen, die in den Anmeldungsunterlagen
und insbesondere in den abhängigen Ansprüchen genannt sind, trotz des vorgenommenen
formalen Rückbezugs auf einen oder mehrere bestimmte Ansprüche, auch einzeln oder
in beliebiger Kombination eigenständiger Schutz zukommen soll.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 10
- Trocknungsanlage
- 12
- Trocknungssäule
- 14
- Luftzuführung
- 16
- Luftabführung
- 18
- Einfüllöffnung
- 20
- Schüttgut
- 22
- Luftschacht
- 24
- erwärmte Luft (Zuluft)
- 26
- Warmluftzuführkanal
- 28
- aufgesättigte Luft (Abluft und Umluft)
- 30
- Abluftabführkanal
- 32
- Umluftrückführkanal
- 34
- Brenner
- 36
- Umluftventilator
- 38
- Umluftrückführung
- 40
- Abluftventilator
- 42
- Abluftabführung
- 44
- erste Stelleinrichtung
- 46
- Schieber im Warmluftzuführkanal
- 48
- zweite Stelleinrichtung
- 50
- Schieber im Umluftrückführkanal
- 52
- Schieber zwischen Umluftrückführkanal und Abluftabführkanal
- T11 - T1
- Trocknungszonen
- K3 - K1
- Kühlzonen
1. Trocknungsanlage (10) für Schüttgut, insbesondere landwirtschaftliche Körnerfrüchte,
mit mehreren Trocknungszonen (T11 - T1), die aufeinander folgend von zu trocknendem
Schüttgut (20) durchlaufen werden, und einer Luftführung (14, 16) zum Durchleiten
von Luft (24) durch die Trocknungszonen (T11 - T1), bei der an der Luftführung (14,
16) eine erste Stelleinrichtung (44) vorgesehen ist, die in eine erste Stellposition
"Volllasttrocknung" und eine zweite Stellposition "Schwitztrocknung" gestellt werden
kann, wobei in der ersten Stellposition "Volllasttrocknung" alle Trocknungszonen (T11-
T1) von Luft (24) durchströmt werden können und in der zweiten Stellposition "Schwitztrocknung"
zumindest eine Trocknungszone (T4 - T1) als Schwitzzone nicht von Luft (24) durchströmt
werden kann.
2. Trocknungsanlage nach Anspruch 1,
bei der die Luftführung (14, 16) mit einer Luftzuführung (14) zum Zuführung von Luft
(24) in die Trocknungszonen (T11 - T1) und einer Luftabführung (16) zum Abführung
von Luft (28) aus den Trocknungszonen (T11 - T1) gestaltet ist und die Stelleinrichtung
(44) in der Luftzuführung (14) vorgesehen ist.
3. Trocknungsanlage nach Anspruch 2,
bei der die Luftzuführung (14) mit einem Warmluftzuführkanal (26) gestaltet ist, der
von der ersten Stelleinrichtung (44) verschließbar ist.
4. Trocknungsanlage nach Anspruch 2 oder 3,
bei der die Luftabführung (16) mit einer Abluftabführung (42) zum Abführung von Luft
(28) aus mindestens einer der Trocknungszonen (T11 - T3) in die Umgebung der Trocknungsanlage
(10) und mit einer Umluftrückführung (38) zum Rückführen von Luft (28) aus mindestens
einer der Trocknungszonen (T6 - T1) zurück in die Luftzuführung (14) gestaltet ist,
und eine zweite Stelleinrichtung (48) vorgesehen ist, mit der die Anzahl an Trocknungszonen
(T11 - T3) verändert werden kann, aus denen mit der Abluftabführung (42) Luft (28)
in die Umgebung der Trocknungsanlage (10) abgeführt werden kann.
5. Trocknungsanlage nach Anspruch 4,
bei der die zweite Stelleinrichtung (48) in eine erste Stellposition "Volllasttrocknung"
und eine zweite Stellposition "Schwitztrocknung" gebracht werden kann, wobei in der
ersten Stellposition "Volllasttrocknung" aus einer oder mehreren der in Durchlaufrichtung
des Schüttguts letzten Trocknungszonen (T2, T1) Luft (28) zurück in die Luftzuführung
(14) rückgeführt werden kann und in der zweiten Stellposition "Schwitztrocknung" aus
einer oder mehreren der in Durchlaufrichtung des Schüttguts letzten Trocknungszonen
(T6, T5), die vor der Schwitzzone (T4 - T1) liegen, Luft (28) zurück in die Luftzuführung
(14) rückgeführt werden kann.
6. Trocknungsanlage nach Anspruch 5,
bei der die Luftabführung (16) mit einem Umluftrückführkanal (32) gestaltet ist, der
von der zweiten Stelleinrichtung (48) verschließbar ist.
7. Trocknungsanlagen nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
bei der die erste und/oder zweite Stelleinrichtung (44, 48) mit mindestens einem Schieber
(46, 50, 52) gestaltet ist.
8. Trocknungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
bei dem in Durchlaufrichtung des Schüttguts (20) hinter den Trocknungszonen (T11 -
T1) mindestens eine Kühlzone (K3 - K1) vorgesehen ist, die ebenfalls vom Schüttgut
(20) durchlaufen werden kann.
9. Verfahren zum Trocknen von Schüttgut (20), insbesondere landwirtschaftlichen Körnerfrüchten,
in einer Trocknungsanlage (10) mit mehreren Trocknungszonen (T11 - T1), die aufeinander
folgend von zu trocknendem Schüttgut (20) durchlaufen werden, und einer Luftführung
(14, 16) zum Durchleiten von Luft (24) durch die Trocknungszonen (T11 - T1), bei dem
an der Luftführung (14, 16) eine erste Stellposition "Volllasttrocknung" und eine
zweite Stellposition "Schwitztrocknung" geschaltet wird, wobei in der ersten Stellposition
"Volllasttrocknung" alle Trocknungszonen (T11 - T1) von Luft (24) durchströmt werden
und in der zweiten Stellposition "Schwitztrocknung" zumindest eine Trocknungszone
(T4 - T1) als Schwitzzone nicht von Luft (24) durchströmt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
bei dem an der Luftführung (14, 16) in einer Abluftabführung (42) aus mindestens einer
der Trocknungszonen (T11 - T3) Luft (28) in die Umgebung der Trocknungsanlage (10)
und in einer Umluftrückführung (38) aus mindestens einer der Trocknungszonen (T6 -
T1) Luft (28) zurück in die Luftzuführung (14) geleitet wird und an der Umluftrückführung
(38) eine erste Stellposition "Volllasttrocknung" und eine zweite Stellposition "Schwitztrocknung"
geschaltet wird, wobei in der ersten Stellposition "Volllasttrocknung" aus einer oder
mehreren der in Durchlaufrichtung des Schüttguts (20) letzten Trocknungszonen (T2,
T1) Luft (28) zurück in die Luftzuführung, (14) rückgeführt wird und in der zweiten
Stellposition "Schwitztrocknung" aus einer oder mehreren der in Durchlaufrichtung
des Schüttguts (20) letzten Trocknungszonen (T6, T5), die vor der Schwitzzone (T4
- T1) liegen, Luft (28) zurück in die Luftzuführung (14) rückgeführt wird.