GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Setzgerät zum Setzen von Befestigungsmitteln,
wie Nägeln, Nieten, Stiften, Ankern, Klammern oder anderen, vorzugsweise stiftförmigen,
Befestigungselementen. Ferner betrifft die Erfindung ein Steuerungsverfahren für ein
Setzgerät.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0002] Das erfindungsgemäße Setzgerät hat einen Stößel, der angetrieben durch Druckluft
das Befestigungselement eintreibt. Eine Pumpeinrichtung erzeugt die Druckluft. Die
Pumpeinrichtung hat einen Pumpzylinder, eine Pumpkolben und eine ringförmige Magnetanordnung
um den Pumpzylinder. Der Pumpkolben ist in dem Pumpzylinder längs einer Achse beweglich.
Ein axialer Verschluss des Pumpzylinders schließt mit dem Pumpkolben ein Pumpvolumen
innerhalb des Pumpzylinders ab. Die ringförmige Magnetanordnung hat eine Magnetspule,
die den Pumpzylinder umschließt und die längs der Achse wenigstens teilweise mit dem
magnetisierbaren Verschluss und teilweise mit dem magnetisierbaren Pumpkolben überlappt.
[0003] Der durch den Verschluss halbseitige geschlossene Pumpzylinder bildet zusammen mit
dem Pumpkolben eine linear Kolbenhubpumpe. Der Antrieb der Kolbenhubpumpe erfolgt
durch die Magnetspule, welche den magnetisierbaren Pumpkolben in die Mitte der Magnetspule
ziehen und dabei die Luft in dem Pumpvolumen komprimieren kann.
[0004] Die Anordnung des Verschlusses innerhalb der Magnetanordnung, vorzugsweise innerhalb
der Magnetspule, erweist sich als effizient für das Komprimieren der Luft. Die notwendige
Kraft zum Komprimieren der Luft steigt etwa invers zu dem sich verringernden Abstand
des Pumpkolbens zu dem Verschluss. Aufgrund der Anordnung des magnetisierbaren Verschlusses
innerhalb der Magnetanordnung erhöht sich die von der Magnetspule auf den Pumpkolben
ausgeübte Kraft ebenfalls etwa invers zu dem Abstand zwischen Verschluss und Pumpkolben.
Die Energie kann von der Magnetspule auf die Volumenarbeit des Pumpvolumens über die
gesamte Bewegung des Pumpkolbens optimal übertragen werden.
[0005] Der Verschluss und der Pumpkolben sind vorzugsweise aus einem weich magnetischen
Material gebildet. Sobald die Magnetspule nicht bestromt ist, sind Verschluss und
Pumpkolben weitgehend unpolarisiert und werden durch umgebende Streufelder depolarisiert.
Ohne die Magnetspule ziehen sich der Verschluss und der Pumpkolben nicht an.
[0006] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der Verschluss mit wenigstens 10 % der Magnetanordnung,
vorzugsweise der Magnetspule, längs der Achse überlappt. Der Pumpkolben überlappt
vorzugsweise in jeder Stellung für wenigstens 10 % mit der Magnetanordnung, vorzugsweise
der Magnetspule, längs der Achse.
[0007] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass eine Druckkammer, die die von der Pumpeinrichtung
erzeugte Druckluft zwischenspeichert. Die Pumpeinrichtung treibt nicht unmittelbar
den Stößel an. Ein Volumen der Druckkammer ist zur Aufnahme einer Luftmenge für einen
Setzvorgang oder für weniger als fünf Setzvorgänge dimensioniert. Eine von dem Pumpvolumen
aufgenommene Luftmenge ist vorteilhafterweise geringer als eine für den Setzvorgang
vorgesehene Luftmenge. Der Pumpkolben benötigt mehrere Hübe, bis eine für den Setzvorgang
benötigte Luftmenge bereitgestellt ist.
[0008] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der Stößel starr mit einem Treibkolben verbunden
ist, der Treibkolben innerhalb eines hohlen Führungszylinders ein Arbeitsvolumen abschließt
und die Druckluft in das Arbeitsvolumen einspeisbar ist. Die von der Pumpeinrichtung
erzeugte und in der Druckkammer zwischengehaltene Druckluft beschleunigt den Treibkolben
in dem Führungszylinder. Der Stößel wird von dem Treibkolben mitgenommen und treibt
den Nagel oder ein anderes Befestigungsmittel ein.
[0009] Ein Steuerungsverfahren für das Setzgerät hat die Schritte: Erzeugen von Druckluft,
indem ein Strompuls in eine Magnetspule eingespeist wird und das erzeugte Magnetfeld
einen magnetisierbaren Pumpkolben innerhalb der Magnetspule in einem Pumpzylinder
bewegt, und Beschleunigen eines Stößels mit der Druckluft auf ein in Setzrichtung
angeordnetes Befestigungselement. Das Setzgerät konvertiert elektrische Energie, in
ein Magnetfeld, in eine Kompression von Luft und anschließend in kinetische Energie
des Stößels. Die Konversion der Energie aus dem Magnetfeld in die Kompression ist
durch den innerhalb der Magnetspule geführten Pumpkolben besonders effizient.
[0010] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass dass eine Druckkammer mit der Druckluft geladen
wird und ansprechend auf ein Betätigen eines Bedienelements durch den Anwender der
Stößel mit der Druckluft aus der Druckkammer beschleunigt wird. Das Laden der Druckkammer
erfolgt, indem die Magnetspule mit einer Sequenz aus Strompulsen zum mehrfachen Hin-und
Herbewegen des Pumpkolbens bestromt wird. Ein einziger Hub zum Bereitstellen der Luftmenge
für den Setzvorgang hat den offensichtlichen Vorteil, dass die zusätzliche Druckkammer
und ein Zwischenspeichern der Druckluft entfällt. Das Setzgerät wird leichter und
hat weniger Verlustkanäle. Der mehrfache Hub erweist sich dennoch als effizienter,
da die Pumpeinrichtung insbesondere bei einem kurzen Hub besonders effizient arbeitet
und damit die Nachteile der zusätzlichen Druckkammer überkompensiert.
[0011] Eine Amplitude und/oder eine Dauer der Strompulse kann innerhalb einer Sequenz zunehmen.
Die Pumpeinrichtung verrichtet mit zunehmender Luftmenge in der Druckkammer pro Hub
mehr Volumenarbeit, insbesondere durch Erreichen eines höheren Drucks, um die Druckkammer
weiter aufzuladen.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0012] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- ein Setzgerät
- Fig. 2
- eine Pumpeinrichtung des Setzgeräts
- Fig. 3
- eine Abfolge von Schaltsequenzen
- Fig. 4
- einen Ausschnitt des Setzgeräts
[0013] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0014] Fig. 1 zeigt ein beispielhaftes Setzgerät
1 für Nägel
2 oder ähnliche stiftförmige Befestigungselemente. Das Setzgerät
1 hat einen druckluft-getriebenen Stößel
3, der den Nagel
2 in ein Werkstück treibt. Die Druckluft für einen Setzvorgang wird in einer Druckkammer
4 vorgehalten. Eine Pumpeinrichtung
5 in dem Setzgerät
1 lädt die Druckkammer
4 mit einer für den Setzvorgang ausreichenden Luftmenge und auf das notwendige Druckniveau.
[0015] Die für die Funktionalität wesentlichen Komponenten des Setzgeräts
1 sind innerhalb eines Gehäuses
6 angeordnet, insbesondere der Stößel
3, die Druckkammer
4 und die Pumpeinrichtung
5. Der Anwender kann das Setzgerät
1 mit einem Handgriff
7 führen und beim Setzen der Nägel
2 halten kann. Der Handgriff
7 ist unlösbar, starr oder mittels Dämpfungselementen, mit einem Gehäuse 6 des Setzgeräts
1 verbunden. Das Setzgerät
1 wird primär mit elektrischer Energie versorgt, beispielsweise durch ein Batteriepaket
8, welches unlösbar vorzugsweise lösbar an dem Handgriff
7 oder dem Gehäuse
6 vom Anwender befestigbar ist. Am oder nahe des Handgriffs
7 ist ein Triggerschalter
9, welcher bei Betätigung durch den Anwender einen Setzvorgang auslöst. Vorzugsweise
ist neben dem Betätigen des Triggerschalters
9 noch ein Sicherheitsmechanismus, z.B. durch Anpressen des Setzgeräts an eine Wand,
freizuschalten.
[0016] Der Stößel
3 hat einen Schlagkopf
10, der in seiner Form den verwendeten Nägeln
2 angepasst ist. Der Schlagkopf
10 hat typischerweise etwa den gleichen Durchmesser wie ein Kopf der Nägel
2. Der Schlagkopf
10 ist längs einer Arbeitsachse
11 innerhalb einer Nagelführung
12 geführt. Der Nagel
2 wird für den Setzvorgang in die im wesentlichen rohrförmige Nagelaufnahme
12 eingelegt. Das Einlegen kann manuell durch den Anwender, semiautomatisch oder automatisch
durch eine Zuführung erfolgen. Der Schlagkopf
10 schlägt innerhalb der Nagelführung
12 auf den Nagel
2 und treibt den Nagel
2 in Setzrichtung
13, längs der Arbeitsachse
11 aus der Nagelführung
12 heraus, ggf. in ein Werkstück.
[0017] Der Stößel
3 ist an seinem rückseitigen, dem Nagel-abgewandten Ende mit einem Treibkolben
14 versehen. Der Treibkolben
14 hat vorzugsweise einen wesentlich größeren Durchmesser als der Schlagkopf
10, um den Stößel
3 effizient mit der Druckluft anzutreiben.
[0018] Der Treibkolben
14 ist in einen halbseitig geschlossenen Führungszylinder
15 eingesetzt. Der Treibkolben
14 liegt umfänglich an der inneren Mantelfläche
16 des Führungszylinders
15 druckdicht an und wird von der Mantelfläche längs der Arbeitsachse
11 geführt. Ein dem Nagel
2 abgewandtes Ende des Führungszylinders
15 ist durch einen Boden
17 geschlossen. Der Treibkolben
14 schließt somit in Setzrichtung
13 innerhalb des Führungszylinders
15 ein pneumatisches Arbeitsvolumen
18 ab.
[0019] Die Druckkammer
4 ist über eine steuerbare Zuleitung
19 mit dem Arbeitsvolumen
18 verbunden. Die Zuleitung
19 erfolgt vorzugsweise über eine Öffnung in dem Boden
17. Die Zuleitung
19 beinhaltet ein schaltbares Ventil
20, welches ansprechend auf ein Betätigen des Triggerschalters
9 geöffnet wird.
[0020] Die Druckkammer
4 hat ein ausreichendes Volumen um eine Luftmenge für vorzugsweise genau einen Setzvorgang
zu speichern. Das Volumen liegt beispielsweise im Bereich von 100 cm
3 bis 300 cm
3. Bei einer vollbeladenen Druckkammer
4 für einen Setzvorgang liegt der Druck zwischen 7 bar und 10 bar. Die Druckkammer
4 ist mit einem thermisch isolierenden Mantel
21 umgeben, der beispielsweise eine Wandung der Druckkammer
4 innen auskleidet oder auf die Außenfläche aufgebracht ist. Der Mantel 21 ist beispielsweise
aus einem Kunststoff vorzugsweise aus einem geschäumten Kunststoff.
[0021] Die Pumpeinrichtung 5 (Fig. 2) füllt die Druckkammer
4 mit Luft, bis die für den Setzvorgang notwendige Luftmenge und/oder der für den Setzvorgang
notwendig Druck erreicht ist. Die Pumpeinrichtung
5 hat einen linear bewegten Pumpkolben
22. In der dargestellten Ausführungsform ist der Pumpkolben
22 längs der Arbeitsachse
11 geführt, der Pumpkolben
22 kann jedoch auch längs einer anderen Achse
11 geführt sein. Der Pumpkolben
22 läuft innerhalb eines hohlen Pumpzylinders
23. Der Querschnitt des Pumpkolbens
22 und der Innenquerschnitt des Pumpzylinders
23 sind passgenau, um einen druckdichten Verschluss zu gewährleisten. Dichtungsringe
auf dem Pumpkolben
22 können Toleranzen in der Herstellung ausgleichen. Einer Stirnfläche
24 des Pumpkolbens
22 gegenüberliegend ist der Pumpzylinder
23 durch einen stationären Verschluss
25 verschlossen. Die Stirnfläche
24 des Pumpkolbens
22 und die ihr zugewandte Stirnfläche
26 des Verschlusses
25 schließen Luft in einem Pumpvolumen
27 ein.
[0022] Der Pumpkolben
22 wird durch eine Magnetspule
28 längs der Achse 11 bewegt. Die Magnetspule 28 ist um den Pumpzylinder
23 angeordnet, vorzugsweise ist die Magnetspule
28 koaxial zu der Achse
11 des Pumpzylinders
23. Der Antrieb basiert auf Reluktanzkräften, welche auf den Pumpkolben
22 wirken. Der Pumpkolben
22 ist aus einem magnetischen, vorzugsweise ferromagnetischen Material. Das von der
Magnetspule
28 in dem Pumpzylinder
23 erzeugte Magnetfeld zieht den Pumpkolben
22 in den Pumpzylinder
23 hinein.
[0023] Der Pumpkolben
22 ist aus einem weichmagnetischen Material, dessen Koerzitivfeldstärke geringer als
1000 A/m ist. Ein schwaches externes Magnetfeld kann eine bestehende Polarisation
in dem Pumpkolben
22 bereits ändern oder auflösen. Die von der Magnetspule
28 eingeprägte magnetische Polarisation bleibt daher im wesentlichen in dem Pumpkolben
22 nur für die Dauer des von der Magnetspule
28 angelegten Feldes erhalten. Der Pumpkolben
22 ist beispielsweise aus ferromagnetischem Stahl, vorzugsweise aus einem weichgeglühten
Stahl.
[0024] Der Verschluss
25 ist aus einem weichmagnetischen Material, beispielsweise dem gleichen Material wie
der Pumpkolben
22. Das von der Magnetspule
28 erzeugte Magnetfeld wird von dem Verschluss
25 in den Pumpzylinder
23 eingeleitet. Das Magnetfeld verläuft zwischen der Stirnfläche
24 des Pumpkolbens
22 und der Stirnfläche
26 des Verschlusses
25 parallel zu der Achse
11. Der Verschluss
25 ragt längs der Achse
11 in die Magnetspule
28 hinein. Ein vorderer Endabschnitt
29 der Magnetspule
28 überlappt somit mit dem Verschluss
25. Der vordere Endabschnitt
29 nimmt wenigstens 10 % der Magnetspule
28 ein. Eine Länge
30 des vorderen Endabschnitts
29 liegt vorzugsweise zwischen 10 % und 30 % der Länge
31 des Magnetspule
28. Der Pumpkolben
22 tritt nie vollständig aus der Magnetspule
28 heraus. Bei der Grundstellung des Pumpkolbens
22, d.h. in seiner aus dem Pumpzylinder
23 am weitesten ausgerückten Stellung, überlappt der Pumpkolben
22 mit einem hinteren Endabschnitt
32 der Magnetspule
28. Der hintere Endabschnitt
32 hat eine Länge
33 von wenigstens 10 % der Länge
31 der Magnetspule
28, vorzugsweise bis zu 20 % der Länge
31 der Magnetspule
28. Das Pumpvolumen
27 liegt vollständig innerhalb der Magnetspule
28 mit einer Länge
34 von höchstens 80 % der Magnetspule
28.
[0025] Das Pumpvolumen
27 ist deutlich geringer als das Volumen der Druckkammer
4. Beispielsweise beinhaltet das Pumpvolumen
27 weniger als 20 %, vorzugsweise zwischen 5 % und 10 %. der notwendigen Luftmenge für
einen Setzvorgang. Die Effizienz der Pumpeinrichtung
5 steigt stark nicht-linear mit zunehmender Annäherung des Pumpkolbens
22 an den Verschluss
25. Die Effizienz des Gesamtsystems des Setzgeräts
1 wird durch das kleine Pumpvolumen
27 anstelle eines Pumpvolumens in der Größenordnung der Druckkammer
4 gesteigert, trotz des zusätzlichen Aufwands die Druckkammer
4 bereitzustellen und die durch die Druckkammer
4 einhergehenden Verluste.
[0026] Die Pumpeinrichtung
5 wird von einer Steuerungseinrichtung
35 angesteuert. Die Steuerungseinrichtung
35 lädt bei Betriebsstart oder nach einem Setzvorgang die Druckkammer
4. Das Laden erfolgt durch eine Sequenz
36 von Strompulsen
37, welche in die Magnetspule
28 eingespeist werden (Fig. 3). Mit jedem der Strompulse
37 wird der Pumpkolben
22 aus seiner Grundstellung in die Magnetspule
28 gezogen und komprimiert die Luft in dem Pumpvolumen
27. Ein Großteil der komprimierten Luft fließt in die Druckkammer
4 ab. Eine Feder
39 und/oder eine zusätzliche Magnetspule
40 können den Pumpkolben
22 aus dem Pumpzylinder
23 bis in die Grundstellung herausziehen. Das Pumpvolumen
27 wird vor dem nächsten Strompuls
37 belüftet. Beispielsweise gibt der Pumpkolben
22 einen Belüftungskanal
41 frei, sobald der Pumpkolben
22 sich in die Grundstellung zurückbewegt. Vorzugsweise wird der Belüftungskanal
41 geöffnet, sobald der Pumpkolben
22 seine Rückwärtsbewegung beginnt. Ein Positionssensor kann ermitteln, ob der Pumpkolben
22 die Grundstellung erreicht hat.
[0027] Die Sequenz
36 beinhaltet vorzugsweise wenigstens 5 Strompulse
37, vorzugsweise höchstens 30 Strompulse
37. Die Druckkammer
4 wird von der Pumpeinrichtung
5 entsprechend mit 5 bis 30 Hüben vollgepumpt. Der Energieeintrag der Strompulse
37 nimmt während der Sequenz
36 zu; vorzugsweise wird die Dauer
42 der Strompulse
37 erhöht alternativ oder zusätzlich kann die Amplitude
43 der Strompulse
37 erhöht werden. Die Dauer
42 und die Stromstärke/Amplitude
43 können fest vorgegeben sein. Die Strompulse
37 sind derart abgestimmt, dass der Pumpkolben
22 aus seiner Grundstellung bis zu dem Verschluss
25 gezogen wird, vorzugsweise ohne den Verschluss
25 am Ende zu berühren. Die von der Magnetspule
40 auf den Pumpkolben
22 ausgeübte Kraft steigt bei dem gewählten Aufbau während seiner Bewegung zu dem Verschluss
25 permanent an. Die Charakteristik dieses Anstiegs ist ähnlich zu der Charakteristik
des Anstiegs der sich durch die komprimierte Luft aufbauenden Gegenkraft. Die Stromstärke
43 kann während eines Strompulses
37 konstant gehalten sein.
[0028] Der Verschluss
25 ist mit einem Auslassventil
44, z.B. einem Rückschlagventil, versehen. Das Auslassventil
44 öffnet vorzugsweise sobald der Druck in dem Pumpvolumen
27 den Druck in der Druckkammer
4 übersteigt. Die Pumpeinrichtung
5 erhöht den Druck innerhalb des Pumpvolumens nur geringfügig über den Druck in der
Druckkammer
4, um die Luftmenge aus des Pumpvolumen
27 in die Druckkammer
4 zu schieben. Die bei der Kompression auftretenden thermischen Verluste können hierdurch
gering gehalten werden. Das Auslassventil
44 schließt sobald sich der Pumpkolben
22 in die Grundstellung zurückbewegt.
[0029] Der Anwender kann den Triggerschalter
9 betätigen, um einen Setzvorgang auszulösen. Die Steuerungseinrichtung
35 prüft vorzugsweise zuerst, ob die Druckkammer
4 geladen ist. Falls die Druckkammer
4 ungeladen ist, z.B. nach einer längeren Inaktivität des Setzgeräts
1, lädt die Steuerungseinrichtung
35 die Druckkammer
4. Die Druckkammer
4 wird mit der vollständigen Sequenz
36 der Strompulse
37 geladen. Die Steuerungseinrichtung
35 kürzt die Sequenz
36, falls die Druckkammer
4 teilweise geladen ist. Beispielsweise bestimmt die Steuerungseinrichtung
35 mittels eines Drucksensors den Druck in der Druckkammer
4. In einer Steuertabelle ist zu jedem Druck hinterlegt, wieviele der ersten Strompulse
37 der Sequenz
36 zu überspringen sind, d.h. mit welchem der Strompulse
37 der Sequenz
36 zu beginnen ist. Wenn die Druckkammer
4 geladen ist, öffnet die Steuerungseinrichtung
35 das steuerbare Ventil
20. Die unter Druck in der Druckkammer
4 stehende Luftmenge beschleunigt mittels des Treibkolbens
14 den Stößel
3. Nach dem Setzvorgang wird der Treibkolben
14 zurückgeholt, z.B. mittels einer Pumpe, einer Feder, einem Motor, dem Anwender, und
das schaltbare Ventil
20 geschlossen. Das Arbeitsvolumen
18 wird für das Rückholen des Treibkolben
14 vorzugsweise belüftet. Die Steuerungseinrichtung
35 lädt die Druckkammer
4 mittels der Sequenz
36 von Strompulsen
37.
[0030] Die Magnetspule
28 ist vorzugsweise von einem Magnetjoch
46 umgeben. Das Magnetjoch
46 deckt mit jeweils einem Ring
47 die beiden Stirnseiten
48 der Magnetspule
28 ab. Das Magnetjoch
46 reicht in radialer Richtung bis an den Pumpkolben
22 bzw. den Verschluss
25 heran. Parallel zu der Achse
11 verlaufende Rippen
49 des Magnetjochs
46 verbinden die beiden Ringe
47. Das Magnetjoch
46 ist beispielsweise aus einzelnen Blechen eines ferromagnetischen Stahls gebildet.
[0031] Der Pumpkolben
22 hat einen schalenfömigen Aufbau aus einer äußeren Schale
50 und einem Kern
51. Die radial äußerste Schale
50 ist aus einem ferromagnetischen Material. Das Magnetfeld wird innerhalb der äußeren
Schale
50 geleitet. Eine Wandstärke der äußeren Schale
50 liegt im Bereich zwischen 5 % und 25 % des Durchmessers des Pumpkolbens
22. Ein Kern
51 des Pumpkolben
22 kann hohl sein oder mit einem nicht-metallischen Material, z.B. Kunststoff gefüllt
sein. Die Stirnfläche 26 ist vorzugsweise eine Platte aus Stahl, um sich während der
Kompression nicht zu verformen. Alternativ kann der Pumpkolben
22 ein massiver Zylinder aus einem ferromagnetischen Material, z.B. Stahl sein.
[0032] Fig. 4 zeigt eine Ausgestaltung des Führungszylinders
15 für den Treibkolben
14 und der Druckkammer
4. Die Druckkammer
4 ist permanent zu dem Arbeitsvolumen
18 in dem Führungszylinders
15 offen. Der Treibkolben
14 bildet das schaltbare Ventil
20 und hindert die Luft in der Druckkammer
4 am Ausströmen, bis ein Setzvorgang ausgelöst wird. Ein Sperrmechanismus
52, z.B. eine Klinke, hält den Treibkolben
14 in seiner Grundstellung. Der Sperrmechanismus
52 kann durch die Steuerungseinrichtung
35 gelöst werden, worauf der Treibkolben 14 druckbeaufschlagt in Setzrichtung
13 beschleunigt wird.
1. Setzgerät (1) zum Eintreiben von Befestigungselementen (2), welches einen Stößel (3),
der angetrieben durch Druckluft das Befestigungselement (2) eintreibt, und eine Pumpeinrichtung
(5) zum Erzeugen der Druckluft aufweist,
wobei die Pumpeinrichtung (5)
einen Pumpzylinder (23),
einen in dem Pumpzylinder (23) längs einer Achse (11) beweglichen Pumpkolben (22)
einen axialen Verschluss (25), der mit dem Pumpkolben (22) ein Pumpvolumen (27) innerhalb
des Pumpzylinders (23) abschließt, und
eine ringförmige Magnetanordnung (28, 46) mit einer Magnetspule (28), wobei die Magnetanordnung
(28, 46) den Pumpzylinder (23) umschließt und die Magnetanordnung (28, 46) längs der
Achse (11) wenigstens teilweise mit dem magnetisierbaren Verschluss (25) und teilweise
mit dem magnetisierbaren Pumpkolben (22) überlappt, aufweist.
2. Setzgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (25) und der Pumpkolben (22) aus einem weich magnetischen Material
gebildet sind.
3. Setzgerät (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (25) mit wenigstens 10 % der Magnetanordnung (28, 46) längs der Achse
(11) überlappt.
4. Setzgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Pumpkolben (22) in jeder Stellung für wenigstens 10 % mit der Magnetanordnung
(28, 46) längs der Achse (11) überlappt.
5. Setzgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Druckkammer (4), die die von der Pumpeinrichtung (5) erzeugte Druckluft zwischenspeichert.
6. Setzgerät (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Volumen der Druckkammer (4) zur Aufnahme einer Luftmenge für einen Setzvorgang
oder für weniger als fünf Setzvorgänge dimensioniert ist
7. Setzgerät (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine von dem Pumpvolumen (27) aufgenommene Luftmenge geringer als eine für den Setzvorgang
vorgesehene Luftmenge ist.
8. Setzgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stößel (3) starr mit einem Treibkolben (14) verbunden ist, der Treibkolben (14)
innerhalb eines hohlen Führungszylinders (15) ein Arbeitsvolumen (18) abschließt und
die Druckluft in das Arbeitsvolumen (18) einspeisbar ist.
9. Steuerungsverfahren für ein Setzgerät (1) mit den Schritten:
Erzeugen von Druckluft, indem ein Strompuls (37) in eine Magnetspule (40) eingespeist
wird und das erzeugte Magnetfeld einen magnetisierbaren Pumpkolben (22) innerhalb
der Magnetspule (40) in einem Pumpzylinder (23) bewegt, und
Beschleunigen eines Stößels mit der Druckluft auf ein in Setzrichtung (13) angeordnetes
Befestigungselement (2).
10. Steuerungsverfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckkammer (4) mit der Druckluft geladen wird und ansprechend auf ein Betätigen
eines Bedienelements durch den Anwender der Stößel (3) mit der Druckluft aus der Druckkammer
(4) beschleunigt wird.
11. Steuerungsverfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zum Laden der Druckkammer (4) die Magnetspule (40) mit einer Sequenz (36) aus Strompulsen
(37) zum mehrfachen Hin-und Herbewegen des Pumpkolbens (22) bestromt wird.
12. Steuerungsverfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Amplitude (43) und/oder eine Dauer (42) der Strompulse (37) innerhalb einer
Sequenz (36) zunimmt.