[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb zum Öffnen und/oder Schließen eines beweglichen
Flügels einer Tür oder eines Fensters nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 101 53 263 B4 ist ein Antrieb zum Öffnen und/oder Schließen eines beweglichen Flügels einer Tür
bekannt. Der Antrieb weist eine Abtriebswelle auf, welche mit dem Flügel über ein
als Hebel ausgebildetes Kraftübertragungselement wirkverbunden ist, wobei das Kraftübertragungselement
ein als Gleitstück ausgebildetes Führungselement aufweist, welches in einer als Gleitschiene
ausgebildeten Führungsschiene verschiebbar geführt ist. Das Führungselement weist
zur Eliminierung eines Seitenspiels Federzungen auf, deren Enden gegen die Innenflächen
der Führungsschiene beaufschlagt sind, und beansprucht hierdurch relativ viel Bauraum,
und das gleitende Zusammenwirken der Federzungen mit der Führungsschiene verursacht
unerwünschte Geräusche und Verschleiß.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb zu schaffen, dessen Führungselement
sich durch kompakte Abmessungen sowie durch geräusch- und verschleißarmen Betrieb
auszeichnet.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0006] Erfindungsgemäß weist das Führungselement mindestens ein Rollelement und mindestens
ein Gleitelement auf, wobei die Führungsschiene mindestens zwei separate Kontaktflächen
für das mindestens eine Rollelement und das mindestens eine Gleitelement aufweist.
[0007] In einer vorteilhaften Ausgestaltung können die Kontaktflächen an unterschiedlichen,
vorzugsweise gegenüberliegenden Schenkeln der Führungsschiene angeordnet sein.
[0008] Das Rollelement und/oder das Gleitelement kann bzw. können aus einem elastischen
Material ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Rollelement einen vorzugsweise
aus einem elastischem Material ausgebildeten Reifen aufweisen.
[0009] Das Rollelement und das Gleitelement können eine gemeinsame Drehachse aufweisen,
wobei die Mittellängsachse des Gleitelements außerhalb dieser gemeinsamen Drehachse
liegen kann. Alternativ ist es auch denkbar, dass die Mittellängsachse des Gleitelements
die gemeinsamen Drehachse schneidet. Dann kann mindestens ein Schenkel der Führungsschiene
eine Ausformung, beispielsweise einen Vor- oder Rücksprung, und/oder eine Verjüngung
aufweisen und/oder im Inneren der Führungsschiene ein Einsatzelement angeordnet und
befestigt sein.
[0010] Es wird somit erreicht, dass das Rollelement mit einer Kontaktflächen an einem Schenkel
der Führungsschiene zusammenwirkt, und das Gleitelement mit einer separaten, an einem
anderen, vorzugsweise gegenüberliegenden Schenkel der Führungsschiene, wodurch sich
eine zumindest nahezu spielfreie Führung des Führungselements in der Führungsschiene
ergibt.
[0011] Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung anhand der Figuren
näher erläutert.
[0012] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen an der Bandseite eines Drehtürflügels montierten Antrieb in Frontansicht;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung der Führungsschiene des Antriebs gemäß Fig. 1, im
Bereich des Führungselements geschnitten dargestellt;
- Fig. 3
- einen Vertikalschnitt durch die Führungsschiene und das Führungselement gemäß Fig.
2;
- Fig. 3
- einen Vertikalschnitt durch die Führungsschiene und das Führungselement eines gegenüber
Fig. 3 abgewandelten Ausführungsbeispiels.
[0013] Die Fig. 1 zeigt einen an einer Drehtür montierten Antrieb 1. Die Drehtür weist einen
Flügel 2 auf, welcher über Scharniere 4 um eine vertikale Drehachse drehbar an einem
ortsfesten Rahmen 3 gelagert ist. Der Antrieb 1 umfasst ein Gehäuse 5, welches im
oberen horizontalen Bereich des Rahmens 3 angeordnet ist. Im Gehäuse 5 des Antriebs
1 ist eine Abtriebswelle 6 mit vertikaler Drehachse gelagert, wobei die Enden der
Abtriebswelle 6 aus dem Gehäuse 5 hinausragen. Am unteren, dem Flügel 2 zugewandten
Ende der Abtriebswelle 6 ist das eine Ende eines als Gleitarm ausgebildeten Kraftübertragungselements
8 drehfest montiert. Das andere Ende des Kraftübertragungselements 8 ist mittels eines
Führungselements 11 in einer im Bereich der oberen horizontalen Kante des Flügels
2 montierten Führungsschiene 9 linear verschiebbar geführt. Eine Drehbewegung der
Abtriebswelle 6 des Antriebs 1 bewirkt, dass das Kraftübertragungselement 8 verschwenkt
wird und über das in der Führungsschiene 9 geführten Führungselement 11 den Flügel
2 bewegt, und umgekehrt.
[0014] Der Antrieb 1 weist eine hier nicht dargestellte Steuerungseinrichtung auf, welche
den Bewegungsablauf des Antriebs 1 steuert, beispielsweise abhängig von Sensorsignalen
und/oder manuellen Schalthandlungen sowie von der Position und/oder Bewegungsgeschwindigkeit
des wirkverbundenen Flügels 2. Die Steuerungseinrichtung kann eine Speichereinrichtung
umfassen, in welcher die zum Betrieb des Antriebs 1 erforderlichen Parameter, vorzugsweise
nichtflüchtig, speicherbar sind.
[0015] Um einen möglichst harmonischen Bewegungsablauf des Antriebs 1 zu erzielen, ist eine
Minimierung des seitlichen Spiels des Führungselements 11 in der Führungsschiene 9
anzustreben. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass das Führungselement
11 mindestens zwei Rollelemente 12, 13 aufweist, wobei die Führungsschiene 9 mindestens
zwei separate Kontaktflächen 17, 18 für die mindestens zwei Rollelemente 12, 13 aufweist.
[0016] Mit den Darstellungen der nachfolgenden Figuren, welche die Führungsschiene 9 jeweils
im Bereich des Führungselements 11 in Schnittdarstellung zeigen, sollen mehrere erfindungsgemäße
Ausführungsbeispiele verdeutlicht werden.
[0017] Die Fig. 2 und 3 zeigen in Schrägansicht und im Vertikalschnitt ein erstes Ausführungsbeispiel
des Führungselements 11. Am Kraftübertragungselement 8 ist ein Halterelement 16 befestigt,
indem ein als Schraube ausgebildetes Befestigungselement 14 eine Bohrung des Kraftübertragungselements
8 durchgreift und mit ihrem Schaft in eine Gewindebohrung 15 des Halterelements 16
eingreift. Auf dem Halterelement 16 sind ein Gleitelement 14 sowie ein Rollelement
12 mit gemeinsamer Drehachse 10 drehbar gelagert.
[0018] Die Mittellängsachse des Gleitelements 14 liegt außerhalb der Drehachse 10, so dass
das Gleitelement 14 an einer Kontaktfläche 17 an dem in der Zeichnung rechten Schenkel
der Führungsschiene 9 anliegt. Der linke Schenkel der Führungsschiene 9 ist von dem
Gleitelement 14 beabstandet und weist auf Höhe des Rollelements 12 eine Ausformung
19 auf, welche die Kontaktfläche 18 für das Rollelement 12 bildet. Zum rechten Schenkel
der Führungsschiene 9 ist das Rollelement 12 beabstandet. Dadurch ergibt sich eine
völlig spielfreie Führung des Führungselements 11.
[0019] In vorteilhafter Ausgestaltung kann das Rollelement 12 aus einem elastischen Material
ausgebildet sein. Hierdurch lassen sich Fertigungstoleranzen in gewissem Maße ausgleichen
und auch die durch das Abrollen des Rollelements 12 in der Führungsschiene 9 entstehenden
Geräusche minimieren.
[0020] In einer weiteren Ausgestaltung weist das Rollelement 12, wie es in der Fig. 4 dargestellt
ist, einen vorzugsweise aus einem elastischen Material ausgebildeten Reifen 13 auf,
welcher auf der Kontaktfläche 18 der Führungsschiene 9 abrollt. Auch hierdurch lassen
sich Fertigungstoleranzen in gewissem Maße ausgleichen und auch die durch das Abrollen
des Rollelements 12 in der Führungsschiene 9 entstehenden Geräusche minimieren.
[0021] Selbstverständlich sind, neben den vorangehend beschriebenen Ausführungen, noch weitere,
hier nicht dargestellte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Gegenstands denkbar.
Liste der Referenzzeichen
[0022]
- 1
- Antrieb
- 2
- Flügel
- 3
- Rahmen
- 4
- Scharnier
- 5
- Gehäuse
- 6
- Abtriebswelle
- 7
- Wellenaufnahme
- 8
- Kraftübertragungselement
- 9
- Führungsschiene
- 10
- Drehachse
- 11
- Führungselement
- 12
- Rollelement
- 13
- Reifen
- 14
- Gleitelement
- 15
- Befestigungselement
- 16
- Bohrung
- 17
- Halterelement
- 18
- Kontaktfläche
- 19
- Kontaktfläche
1. Antrieb (1) zum Öffnen und/oder Schließen eines beweglichen Flügels (2) einer Tür
oder eines Fensters,
mit einer Abtriebswelle (6), welche mit dem Flügel (2) über ein Kraftübertragungselement
(8) wirkverbunden ist,
wobei das Kraftübertragungselement (8) ein Führungselement (11) aufweist, welches
in einer Führungsschiene (9) verschiebbar geführt ist, dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungselement (11) mindestens ein Rollelement (12) und mindestens ein Gleitelement
(14) aufweist,
wobei die Führungsschiene (9) mindestens zwei separate Kontaktflächen (18, 19) für
das mindestens eine Rollelement (12) und das mindestens eine Gleitelement (14) aufweist.
2. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktflächen (18, 19) an unterschiedlichen Schenkeln der Führungsschiene (9)
angeordnet sind.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rollelement (12) und/oder das Gleitelement (14) aus einem elastischen Material
ausgebildet ist bzw. sind.
4. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rollelement (12) einen Reifen (13) aufweist.
5. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rollelement (12) und das Gleitelement (14) eine gemeinsame Drehachse (10) aufweisen,
wobei die Mittellängsachse des Gleitelements (14) außerhalb der Drehachse (10) liegt.
6. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Schenkel der Führungsschiene (9) eine Ausformung, beispielsweise einen
Vor- oder Rücksprung, und/oder eine Verjüngung aufweist.
7. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren der Führungsschiene (9) ein Einsatzelement angeordnet und befestigt ist.