[0001] Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsschrank, insbesondere Gefahrstoffschrank,
mit einem Schrankkorpus, und mit wenigstens einer Drehflügeltür, die in zumindest
einem Drehpunkt drehgelenkig an den Schrankkorpus angeschlossen ist.
[0002] Sicherheitsschränke und insbesondere Gefahrstoffschränke dienen typischerweise dazu,
Gefahrstoffe und insbesondere brennbare bzw. leicht entflammbare Medien zu lagern.
Typische Anwendungsgebiete betreffen brennbare Chemikalien, die beispielsweise als
Lösungsmittel in Laboren Verwendung finden. In diesem Zusammenhang kommt es darauf
an, den Zugang zum jeweiligen Sicherheitsschrank zur Entnahme und zum Einlagern der
Gefahrstoffe leicht und einfach zu ermöglichen.
[0003] Im Gefahrfall, das heißt insbesondere im Brandfall, sorgt eine zusätzlich vorgesehene
Schließeinrichtung respektive Sicherheitseinrichtung dafür, dass die Drehflügeltür
automatisch geschlossen wird. Zu diesem Zweck ist die fragliche Schließeinrichtung
bzw. Sicherheitseinrichtung im Allgemeinen mit einem federbeaufschlagten Türschließer
ausgerüstet, welcher ein Schmelzlot aufweist. Durch Hitzeeinwirkung wird das Schmelzlot
verflüssigt und kann der Türschließer in Aktion treten, wie dies beispielsweise im
gattungsbildenden Stand der Technik nach der
DE 20 2008 015 056 U1 der Anmelderin beschrieben wird. Ergänzend sei auf das Dokument
DE 296 04 679 U1 verwiesen.
[0004] Der Stand der Technik hat sich grundsätzlich bewährt. Allerdings verfügen Sicherheitsschränke
allgemein über relativ große Wandstärken, sowohl was den Schrankkorpus als auch die
wenigstens eine Drehflügeltür angeht. Diese großen Wandstärken erklären sich aufgrund
der Tatsache, dass regelmäßig sowohl der Schrankkorpus als auch die Drehflügeltür
mit einer mehr oder minder starken feuerwiderstandsfähigen Innenverkleidung ausgerüstet
sind. Als Materialien für solche Innenverkleidungen kommen meistens schwer entflammbare
Werkstoffe wie mineralische Werkstoffe, Metalle aber auch Kunststoffe oder Holzwerkstoffe
sowie Kombinationen zum Einsatz. Auf diese Weise lassen sich Feuerschutzbeständigkeiten
erreichen, die beispielsweise zu 60 min. Beständigkeit bei 1.000 °C Außentemperatur
korrespondieren, wie dies die Brandschutzklasse S60 zu ihrer Erfüllung fordert.
[0005] In Folge der beschriebenen relativ großen Wandstärken von einerseits dem Schrankkorpus
und andererseits der Drehflügeltür ergeben sich Probleme bei der Handhabung der Sicherheitsschränke
und insbesondere dem Bestücken mit Gefahrstoffen und ihrer Entnahme. Denn als Folge
der ausgeprägten Wandstärken steht oftmals nur eine geringe Korpusöffnung selbst bei
vollständig geöffneter Drehflügeltür zur Verfügung.
[0006] An dieser Stelle hat man mit der Lehre entsprechend der
DE 20 2008 015 056 U1 bereits versucht, Abhilfe zu schaffen. Denn hier ist ein an wenigstens einer Schiene
verschiebbar gelagertes Schubelement vorgesehen, an welchem der Drehpunkt ausgebildet
ist. Dadurch kann der an dem gegenüber dem Schrankkorpus linear verschiebbaren Schubelement
vorgesehene Drehpunkt zum Öffnen und Schließen der Tür nach außerhalb des Schrankkorpus
verlagert werden.
[0007] Auf diese Weise wird zwar insgesamt die zur Verfügung stehende Korpusöffnung bei
geöffneter Drehflügeltür gegenüber dem Stand der Technik signifikant vergrößert. Allerdings
ist der hierzu erforderliche konstruktive Aufwand erheblich, da das bereits angesprochene
und linear gegenüber dem Schrankkorpus verschiebbare Schubelement vorgesehen werden
muss. Im Übrigen trägt dieses Schubelement erneut dazu bei, dass die nutzbare Größe
der Korpusöffnung verringert wird und auch das zur Verfügung stehende Korpusvolumen
sinkt. Ganz abgesehen davon, lassen sich mit der bekannten Vorgehensweise kaum große
Drehflügeltüren beherrschen Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
[0008] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen Sicherheitsschrank des
eingangs beschriebenen Aufbaus so weiter zu entwickeln, dass bei vorgegebenen Außenabmessungen
des Sicherheitsschrankes und ebenfalls vorgegebener Brandschutzklasse bei geöffneter
Drehflügeltür ein Maximum der Korpusöffnung beobachtet wird und ebenso des Korpusvolumens
zur Aufnahme der zu bevorratenden Gefahrstoffe, und zwar bei zugleich konstruktiv
einfachem Aufbau.
[0009] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßer Sicherheitsschrank
und insbesondere Gefahrstoffschrank im Rahmen der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass der Drehpunkt zum drehgelenkigen Anschluss der wenigstens einen Drehflügeltür an
den Schrankkorpus ortsfest und im Wesentlichen in türseitiger Verlängerung einer Korpusaußenseite
angeordnet ist.
[0010] In diesem Zusammenhang verfügen typischerweise sowohl der Schrankkorpus als auch
die Drehflügeltür über jeweils eine feuerwiderstandsfähige Innenverkleidung, um die
gewünschte Brandschutzklasse darstellen zu können. Damit der Drehpunkt ortsfest und
im Wesentlichen in türseitiger Verlängerung der Korpusaußenseite angeordnet werden
kann, sind sowohl die Innenverkleidung von einerseits dem Schrankkorpus als auch andererseits
der Drehflügeltür im Bereich des fraglichen Drehpunktes mit jeweils ineinandergreifenden
abgestuften Aussparungen ausgerüstet.
[0011] Im Rahmen der Erfindung wird also ein im Allgemeinen eingesetztes Scharnier oder
werden mehrere Scharniere zur Definition des Drehpunktes zwischen der Drehflügeltür
und dem Schrankkorpus im Wesentlichen in türseitiger Verlängerung der Korpusaußenseite
angeordnet. Das gelingt im Kern dadurch, dass sowohl die Innenverkleidung der Drehflügeltür
als auch die Innenverkleidung des Schrankkorpus mit korrespondierenden Aussparungen
ausgerüstet sind. Tatsächlich greifen diese Aussparungen ineinander und sind dazu
abgestuft ausgebildet. Die fraglichen abgestuften Aussparungen von einerseits der
Innenverkleidung des Schrankkorpus und andererseits der Innenverkleidung der Drehflügeltür
finden sich jeweils im Bereich des Drehpunktes. Dabei ist die Auslegung insgesamt
so getroffen, dass die ineinandergreifenden Aussparungen bei geschlossener Drehflügeltür
eine Innenverkleidung mit im Wesentlichen durchgängig gleicher Wandstärke definieren.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der erfindungsgemäße Sicherheitsschrank die
jeweils gewünschte Brandschutzklasse erfüllt bzw. unschwer in entsprechendem Sinne
ausgelegt werden kann.
[0012] Meistens sind die Aussparungen jeweils L-förmig ausgebildet. Dabei hat es sich bewährt,
wenn die L-förmigen Aussparungen in geschlossenem Zustand der Drehflügeltür jeweils
um ca. 180 ° gedreht ineinandergreifen.
[0013] Auf diese Weise liegen in geschlossenem Zustand der Drehflügeltür die jeweils langen
L-Schenkel der korrespondierenden Aussparungen aneinander. Außerdem laufen die fraglichen
langen L-Schenkel der ineinandergreifenden Aussparungen kopfseitig jeweils stumpf
auf die zugehörigen kurzen L-Schenkel zu. Dadurch wird bereits eine Art labyrinthartiger
Verschluss des Sicherheitsschrankes im Bereich des Drehpunktes zur Verfügung gestellt.
[0014] Ein im Bereich des Drehpunktes in geschlossenem Zustand der Drehflügeltür ausgebildeter
Schlitz kann dann noch vorteilhaft mit zumindest einer Blähdichtung ausgerüstet und
beispielsweise im Brandfall verschlossen werden. Denn solche Blähdichtungen zeichnen
sich dadurch aus, dass sie ab einer bestimmten erreichten Außentemperatur aufblähen,
das heißt auf ein Vielfaches ihres ursprünglichen Volumens expandieren. Durch dieses
Aufblähen der dem Schlitz zugeordneten wenigstens einen Blähdichtung wird der fragliche
Schlitz zumindest im Brandfall sicher verschlossen. Ansonsten behindert die fragliche
Blähdichtung etwaige Öffnungs-/Schließbewegungen der Drehflügeltür gegenüber dem Schrankkorpus
nicht.
[0015] Im Allgemeinen ist die Auslegung so getroffen, dass der Kopf des langen L-Schenkels
der L-förmigen Aussparung am türseitigen Rand des Schrankkorpus und der kurze L-Schenkel
der korrespondierenden L-förmigen Aussparung an der Drehflügeltür zusammengenommen
den besagten Schlitz definieren. Denn innenseitig an diesen Schlitz schließen sich
die beiden aneinander anliegenden jeweils langen L-Schenkel der korrespondierenden
Aussparungen an. Um nun den besagten Schlitz möglichst zuverlässig verschließen zu
können, sind in der Regel sowohl der Kopf des besagten langen L-Schenkels der L-förmigen
Aussparung am türseitigen Rand des Schrankkorpus als auch der kurze L-Schenkel der
korrespondierenden L-förmigen Aussparung an der Drehflügeltür mit jeweils einer eigenen
Blähdichtung ausgerüstet. Beide auf diese Weise realisierten Blähdichtungen sorgen
zusammengenommen dafür, dass der Schlitz im Brandfall zuverlässig verschlossen wird.
Grundsätzlich kann natürlich wie beschrieben auch mit nur einer einzigen Blähdichtung
gearbeitet werden. Im Regelfall sind zwei Drehflügeltüren an den Schrankkorpus angeschlossen,
wobei für den jeweiligen Drehpunkt der Drehflügeltür und auch die Auslegung der ineinandergreifenden
abgestuften Aussparungen das bereits Gesagte gilt. Die beiden Drehflügeltüren können
jeweils handhabungsfrei ausgelegt sein. Das heißt, auf ihrer einem Raum zugewandten
Außenseite findet sich keine Handhabe, wie beispielsweise ein Griff, Knauf etc., um
die Drehflügeltür zu öffnen. Vielmehr verfügt die jeweilige Drehflügeltür meistens
über einen innenliegenden Druckschnäpper. Mit Hilfe dieses Druckschnäppers kann die
Drehflügeltür durch entsprechende Druckbeaufschlagung geöffnet und geschlossen werden.
[0016] Auf diese Weise und insbesondere durch die handhabungsfreie Auslegung der Drehflügeltüren
an ihrer jeweiligen Außenseite ist gewährleistet, dass sich die zugehörige Drehflügeltür
unter Berücksichtigung eines Öffnungswinkels von wenigstens ca. 90 ° oder auch noch
mehr öffnen lässt. Denn ansonsten könnte beispielsweise eine Handhabe an der Außenseite
größere Öffnungswinkel verhindern. Tatsächlich ist die Auslegung im Rahmen der Erfindung
so getroffen, dass die fragliche Drehflügeltür bereits ab einem Öffnungswinkel von
ca. 90 ° einen vollflächigen Zugang zum Schrankkorpus ermöglicht. Das heißt, dieser
Öffnungswinkel von ca. 90 ° der Drehflügeltür korrespondiert dazu, dass bereits die
maximale Korpusöffnung für einen Bediener zugänglich ist. Dadurch lassen sich Gefahrstoffe
problemlos im Inneren des Schrankkorpus einlagern und entnehmen.
[0017] Außerdem ist die Auslegung so getroffen, dass der Schrankkorpus in Verbindung mit
der einen Drehflügeltür oder den beiden Drehflügeltüren ein lediglich durch die Innenverkleidung
begrenztes Aufnahmevolumen definiert. Dieses Aufnahmevolumen bzw. Korpusvolumen wird
im Rahmen der Erfindung folglich ausdrücklich nicht durch zusätzliche Einbauten, Scharniere,
Schienen etc. unnötig verkleinert. Vielmehr definieren jeweils die Innenflächen der
Innenverkleidung von einerseits dem Schrankkorpus und andererseits der einen oder
der beiden Drehflügeltüren das fragliche Aufnahmevolumen respektive Korpusvolumen.
Dieses verfügt demzufolge über eine maximale Größe unter Berücksichtigung der erreichbaren
bzw. gewünschten Brandschutzklasse. Aus diesem Grund steht ein maximales Volumen für
die Einlagerung der Gefahrstoffe zur Verfügung, welches zudem zu einer maximal möglichen
Korpusöffnung korrespondiert, und zwar bereits für Öffnungswinkel ab ca. 90 ° der
zugehörigen Drehflügeltür. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0018] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen erfindungsgemäßen Sicherheitsschrank
in schematischem Querschnitt.
[0019] In der Figur ist ein Sicherheitsschrank, vorliegend ein Gefahrstoffschrank dargestellt,
der nicht einschränkend zur Aufnahme und Lagerung von brennbaren bzw. leicht entzündbaren
Medien und Gefahrstoffen dient. Um diese Anforderungen zu erfüllen, ist der Sicherheitsschrank
bzw. Gefahrstoffschrank mit einem Schrankkorpus 1 und im Ausführungsbeispiel zwei
Drehflügeltüren 2 ausgerüstet. Die jeweilige Drehflügeltür 2 ist in zumindest einem
Drehpunkt 3 drehgelenkig an den Schrankkorpus 1 angeschlossen.
[0020] Um den dargestellten Schrank bzw. Gefahrstoffschrank für die gewünschte Brandschutzklasse
zu ertüchtigen, verfügen sowohl der Schrankkorpus 1 als auch die jeweilige Drehflügeltür
3 über eine zugehörige und jeweils feuerwiderstandsfähige Innenverkleidung 4, 5. Erfindungsgemäß
ist nun der jeweilige Drehpunkt 3 ortsfest und im Wesentlichen in türseitiger Verlängerung
einer Korpusaußenseite 1a angeordnet. Das heißt, die meistens als Metallplatte oder
Metallfläche ausgebildete Korpusaußenseite 1a des Schrankkorpus 1 trifft in ihrer
türseitigen Verlängerung, das heißt in einer Verlängerung in Richtung auf die jeweilige
Drehflügeltür 2, in etwa auf den zugehörigen Drehpunkt 3 zum drehgelenkigen Anschluss
der zugehörigen Drehflügeltür 2 an den Schrankkorpus 1. Das wird unmittelbar bei Betrachtung
der Figur deutlich.
[0021] Um den jeweiligen Drehpunkt 3 zum drehgelenkigen Anschluss der zugehörigen Drehflügeltür
an den Schrankkorpus 1 möglichst weit in Richtung Schrankaußenseite wie beschrieben
verlagern zu können, sind die Innenverkleidung 4 von einerseits dem Schrankkorpus
1 und die Innenverkleidung 5 von andererseits der Drehflügeltür 2 jeweils im Bereich
des Drehpunktes 3 mit jeweils ineinandergreifenden abgestuften Aussparungen 6, 7 ausgerüstet.
Die Aussparung 7 ist dabei in der Innenverkleidung 5 der jeweiligen Drehflügeltür
2 vorgesehen. Die Aussparung 6 korrespondiert dagegen zur Innenverkleidung 4 des Schrankkorpus
1.
[0022] Anhand der Figur erkennt man, dass die ineinandergreifenden Aussparungen 6, 7 bei
geschlossener Drehflügeltür 2 eine Innenverkleidung 4, 5 mit durchgängig im Wesentlichen
gleicher Wandstärke W definieren. Außerdem wird anhand dieser Auslegung deutlich,
dass eine Korpusinnenseite 1b überwiegend anbautenfrei ausgelegt ist und folglich
ein maximales Korpusvolumen des dargestellten Sicherheitsschrankes unter Berücksichtigung
der Anforderungen an die Brandschutzklasse zur Verfügung stellt. Dieses Korpusvolumen
bemisst sich anhand einer Korpusöffnung K
Ö in Verbindung mit einer Korpusbreite K
B, die zusammengenommen die zum Korpusvolumen gehörige rechteckige Grundfläche beschreiben.
Hierzu tritt dann noch eine Korpushöhe zur Definition des Korpusvolumen hinzu, die
jedoch im Beispielfall nicht dargestellt ist.
[0023] Die Aussparungen 6, 7 sind jeweils L-förmig ausgebildet. Zu der Aussparung 6 der
Innenverkleidung 4 des Schrankkorpus 1 gehören ein langer L-Schenkel 6a und ein kurzer
L-Schenkel 6b. Die Aussparung 7 der Innenverkleidung 5 der jeweiligen Drehflügeltür
2 verfügt demgegenüber über einen langen L-Schenkel 7a und einen kurzen L-Schenkel
7b.
[0024] Man erkennt, dass die L-förmigen Aussparungen 6, 7 in geschlossenem Zustand der Drehflügeltür
2 jeweils um ca. 180 ° gedreht ineinandergreifen. Dadurch liegen in geschlossenem
Zustand der Drehflügeltür 2 die jeweils langen L-Schenkel 6a, 7a der korrespondierenden
Aussparung 6, 7 im Wesentlichen aneinander an. Im Übrigen laufen die jeweils langen
L-Schenkel 6a, 7a der Aussparungen 6, 7 kopfseitig stumpf auf die zugehörigen kurzen
L-Schenkel 7b einerseits und 6b andererseits zu. Das heißt, der lange L-Schenkel 6a
der Aussparung 6 steht praktisch stumpf auf dem kurzen L-Schenkel 7b der Aussparung
7 auf respektive läuft auf diesen L-Schenkel 7b zu. Umgekehrt steht der lange L-Schenkel
7a der Aussparung 7 stumpf auf dem kurzen L-Schenkel 6b der Aussparung 6 auf bzw.
läuft auf diesen zu.
[0025] Durch die Aussparungen 6, 7 im Bereich des Drehpunktes 3 wird in geschlossenem Zustand
der jeweiligen Drehflügeltür 2 ein Schlitz 8 ausgebildet. Um diesen Schlitz 8 insbesondere
im Brandfall zu verschließen, ist der Schlitz 8 mit wenigstens einer Blähdichtung
ausgerüstet. Tatsächlich sind zwei Blähdichtungen realisiert, nämlich eine Blähdichtung
am Kopf des langen L-Schenkels 6a und eine andere zweite Blähdichtung gegenüberliegend
am kurzen L-Schenkel 7b. Das heißt, sowohl der Kopf des langen L-Schenkels 6a der
L-förmigen Aussparung 6 am Schrankkorpus 1 als auch der kurze L-Schenkel 7b der korrespondierenden
L-förmigen Aussparung 7 an der Drehflügeltür 2 verfügen über die bereits angesprochene
eigene Blähdichtung. Tatsächlich definieren nämlich der betreffende Kopf des langen
L-Schenkels 6a und der zugehörige kurze L-Schenkel 7b zusammengenommen den fraglichen
Schlitz 8.
[0026] Schlussendlich erkennt man anhand der einzigen Figur, dass die beiden Drehflügeltüren
2 jeweils handhabungsfrei ausgebildet sind. Das heißt, eine Außenseite der betreffenden
Drehflügeltüren 2 ist nicht mit einem Griff, einem Knauf oder einer vergleichbaren
Handhabe ausgerüstet. Vielmehr verfügen beide Drehflügeltüren 2 über einen innenliegenden
Druckschnäpper 9. Dadurch lässt sich die jeweilige Drehflügeltür 2 im Vergleich zum
Schrankkorpus 1 durch Druckbeaufschlagung öffnen und schließen, ohne dass ein Bediener
eine zusätzliche Handhabe beaufschlagen müsste. Der Druckschnäpper 9 sorgt in diesem
Zusammenhang zusätzlich dafür, dass nach der Druckbeaufschlagung und dem Öffnen der
jeweiligen Drehflügeltür 2 diese Drehflügeltür 2 geringfügig nach außen per Federkraft
aufgestellt wird. Dadurch kann der betreffende Bediener die Drehflügeltür 2 ergreifen
und vollständig öffnen.
[0027] Man erkennt, dass die Drehflügeltür 2 bereits ab einem Öffnungswinkel von ca. 90
° einen vollflächigen Zugang zum Schrankkorpus 1 ermöglicht. Der betreffende Öffnungswinkel
von ca. 90 ° ist gestrichelt in der Figur dargestellt. Sobald die Drehflügeltür 2
diese gestrichelte Stellung unter Berücksichtigung des angesprochenen Öffnungswinkels
von ca. 90 ° einnimmt, steht praktisch bereits die gesamte Korpusöffnung K
Ö als vollflächiger Zugang zum Schrankkorpus 1 zur Verfügung. Dadurch wird die Einlagerung
und Entnahme etwaiger Gefahrstoffe im Inneren des Schrankkorpus 1 deutlich erleichtert.
Das heißt, eine im Inneren vorgesehene und lediglich angedeutete Aufnahmewanne 10
kann praktisch die gesamte durch die Korpusöffnung K
Ö in Verbindung mit der Korpusbreite K
B aufgespannte Fläche ausfüllen. Mit Hilfe der Auffangwanne 10 werden etwaige austretende
Gefahrstoffe aufgefangen.
[0028] Außerdem sorgt diese Auslegung dafür, dass der Schrankkorpus 1 in Verbindung mit
den beiden Drehflügeltüren 2 das lediglich durch die Innenverkleidung 4, 5 begrenzte
und zuvor bereits diskutierte Aufnahmevolumen definiert. Dieses Aufnahmevolumen ist
unter Berücksichtigung der gewünschten Brandschutzklasse maximal ausgelegt, das heißt
verfügt über eine maximal mögliche Größe.
1. Sicherheitsschrank, insbesondere Gefahrstoffschrank, mit einem Schrankkorpus (1),
und mit wenigstens einer Drehflügeltür (2), die in zumindest einem Drehpunkt (3) drehgelenkig
an den Schrankkorpus (1) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehpunkt (3) ortsfest und im Wesentlichen in türseitiger Verlängerung einer
Korpusaußenseite (1a) angeordnet ist.
2. Schrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrankkorpus (1) und die Drehflügeltür (2) mit jeweils einer feuerwiderstandsfähigen
Innenverkleidung (4, 5) ausgerüstet sind.
3. Schrank nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenverkleidung (4) von einerseits dem Schrankkorpus (1) und die Innenverkleidung
(5) von andererseits der Drehflügeltür (2) im Bereich des Drehpunktes (3) mit jeweils
ineinandergreifenden abgestuften Aussparungen (6, 7) ausgerüstet sind.
4. Schrank nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die ineinandergreifenden Aussparungen (6, 7) bei geschlossener Drehflügeltür (2)
eine Innenverkleidung mit im Wesentlichen durchgängig gleicher Wandstärke (W) definieren.
5. Schrank nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen (6, 7) jeweils L-förmig ausgebildet sind.
6. Schrank nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die L-förmigen Aussparungen (6, 7) in geschlossenem Zustand der Drehflügeltür (2)
jeweils um ca. 180 ° gedreht ineinandergreifen.
7. Schrank nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in geschlossenem Zustand der Drehflügeltür (2) die jeweils langen L-Schenkel (6a,
7a) der korrespondierenden Aussparungen (6, 7) aneinander anliegen und kopfseitig
stumpf auf die kurzen L-Schenkel (7b, 6b) zulaufen.
8. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Drehpunktes (3) in geschlossenem Zustand der Drehflügeltür (2) ein
Schlitz (8) ausgebildet ist.
9. Schrank nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz (8) mit zumindest einer Blähdichtung ausgerüstet ist.
10. Schrank nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf des langen L-Schenkels (6a) der L-förmigen Aussparung (6) am türseitigen
Rand des Schrankkorpus (1) und der kurze L-Schenkel (7b) der korrespondierenden L-förmigen
Aussparung (7) an der Drehflügeltür (2) zusammengenommen den Schlitz (8) definieren.
11. Schrank nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl der Kopf des langen L-Schenkels (6a) der L-förmigen Aussparung (6) am Schrankkorpus
(1) als auch der kurze L-Schenkel (7b) der korrespondierenden L-förmigen Aussparung
(7) an der Drehflügeltür (2) mit jeweils einer eigenen Blähdichtung ausgerüstet sind.
12. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Drehflügeltüren (2) an den Schrankkorpus (1) angeschlossen sind.
13. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Drehflügeltür (2) handhabungsfrei mit innenliegendem Druckschnäpper
(9) ausgebildet ist.
14. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrankkorpus (1) in Verbindung mit der Drehflügeltür (2) ein lediglich durch
die Innenverkleidung (4, 5) begrenztes Aufnahmevolumen definiert.
15. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrankkorpus (1) mit einer Auffangwanne (10) für etwaige austretende Gefahrstoffe
ausgerüstet ist: