[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromagnetisches Starterrelais für eine Startvorrichtung
für eine Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Stand der Technik
[0002] Aus der
DE 10 2005 021 227 A1 ist eine Startvorrichtung für eine Brennkraftmaschine bekannt, die ein Starterritzel
aufweist, welches mittels eines elektromagnetischen Starterrelais zwischen einer axial
zurückgezogenen Außerfunktionsposition und einer vorgerückten Eingriffsposition verstellbar
ist, in der das Starterritzel in einen Zahnkranz der Brennkraftmaschine eingreift.
Zum Starten wird das Starterrelais betätigt, hierbei wird die Stellbewegung des Hubankers
des Starterrelais über einen Hebel in die axiale Stellbewegung des Starterritzels
übertragen.
[0003] In das Starterrelais ist eine Einschalteinrichtung zum Starten eines elektrischen
Antriebsmotors integriert, über den das Starterritzel im eingespurten Zustand drehend
angetrieben wird. Bei maximaler Auslenkung des Hubankers wird in der Einschalteinrichtung
eine Kontaktbrücke gegen zwei Gegenkontakte bewegt, so dass ein elektrischer Stromkreis
zum Starten des elektrischen Startermotors geschlossen wird.
[0004] In der
DE 10 2009 027 117 A1 wird eine Startvorrichtung mit einem elektromagnetischen Starterrelais beschrieben,
der in einem Gehäuse zwei separate Relaiswicklungen aufweist, welche axial hintereinander
liegend angeordnet sind. Die erste Relaiswicklung hat die Funktion einer Einzugswicklung
und verstellt einen Hubanker, der über einen Einrückhebel mit dem Starterritzel gekoppelt
ist. Die zweite Relaiswicklung dient als Schaltwicklung und ist einer Einschalteinrichtung
zugeordnet, über die der Stromkreis des Startermotors ein- bzw. ausgeschaltet wird.
Die Einschaltwicklung betätigt zu diesem Zweck einen Schaltanker, der im verstellten
Zustand eine Kontaktplatte gegen zwei Gegenkontakte drückt, um den Stromkreis des
Startermotors zu schließen. Der Hubanker und der Schaltanker sind von einem elektromagnetisch
erregbaren Kernteil voneinander separiert, an dem sich auch eine Hubankerrückstellfeder
abstützt und das mit dem Hubanker und dem Gehäuse des Starterrelais einen elektromagnetischen
Kreis bildet.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, mit einfachen konstruktiven Maßnahmen
ein problemloses Einspuren des Starterritzels in den Zahnkranz einer Brennkraftmaschine
unter unterschiedlichen Betriebsbedingungen zu ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die
Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
[0007] Das elektromagnetische Starterrelais wird in Startvorrichtungen für Brennkraftmaschinen
eingesetzt, um ein Starterritzel zwischen einer Außerfunktionsposition und einer Eingriffsposition
mit einem Zahnkranz der Brennkraftmaschine zu verstellen. Die Startvorrichtung weist
außerdem einen elektrischen Startermotor auf, der über eine Schaltbewegung des Starterrelais
einschaltbar ist. Hierzu ist in das Starterrelais eine Einschalteinrichtung integriert,
die über das Starterrelais betätigbar ist. Der Startermotor treibt das Starterritzel
im eingespurten Zustand drehend an, so dass auch der Zahnkranz angetrieben und die
Brennkraftmaschine gestartet wird.
[0008] Bei der Stellbewegung des Starterritzels zwischen der Außerfunktionsposition und
der Eingriffsposition mit dem Zahnkranz der Brennkraftmaschine handelt es sich vorzugsweise
um eine axiale Bewegung entlang der Längsachse des Starterritzels. Grundsätzlich kommen
aber auch Schwenkbewegungen als Stellbewegung des Starterritzels in Betracht.
[0009] Die Einschalteinrichtung schließt einen Stromkreis, über den der Startermotor mit
Strom versorgt wird. Die Einschalteinrichtung weist ein Schaltglied auf, das bei Betätigung
des Starterrelais in eine Schaltposition verstellt wird, in welcher das Schaltglied
in Kontakt mit zwei Gegenkontakten des Stromkreises steht, in dem der Startermotor
liegt.
[0010] Das Starterrelais weist eine erste Relaiswicklung auf, welche die Einzugswicklung
bildet, bei deren Bestromung der Hubanker des Starterrelais verstellt und das Starterritzel
zwischen der Außerfunktions- und der Eingriffsposition mit dem Zahnkranz der Brennkraftmaschine
verstellt wird. Des Weiteren ist das Starterrelais mit einer zweiten Relaiswicklung
versehen, die eine Schaltwicklung bildet, welche das Schaltglied zum Einschalten der
Einschalteinrichtung beaufschlagt. Das Starterrelais ist somit mit zwei verschiedenen
Wicklungen ausgestattet, die jeweils bestrombar sind, wobei die Einzugswicklung vorzugsweise
ausschließlich den Hubanker betätigt und die Schaltwicklung vorzugsweise ausschließlich
das Schaltglied der Einschalteinrichtung verstellt. Bei beiden Stellbewegungen, also
sowohl des Hubankers als auch des Schaltglieds, handelt es sich um axiale Stellbewegungen.
Gegebenenfalls kommen auch gekoppelte Bewegungen in Betracht, so dass beispielsweise
bei einer Bestromung der Einzugswicklung auch das Schaltglied der Einschalteinrichtung
verstellt werden kann, ohne jedoch die Einschaltposition zu erreichen.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist die gegenseitige Beeinflussung der
Magnetkreise gerade so stark, dass die Anker jeweils unabhängig voneinander eingezogen
werden können und dass andererseits die Bestromung einer der beiden Wicklungen ausreicht,
um beide Anker in ihrer Arbeitsposition zu halten.
[0012] Die Bestromung der Einzugswicklung und der Schaltwicklung erfolgt bevorzugt in unabhängiger
Weise. Grundsätzlich möglich ist es aber auch, die Bestromung der Einschaltwicklung
über die Stellbewegung des Hubankers zu steuern, so dass mit dem Erreichen einer definierten
Position des Hubankers die Bestromung der Schaltwicklung eingeschaltet wird.
[0013] Das Schaltglied der Einschalteinrichtung ist als ein axial verstellbarer Schaltanker
ausgeführt. Der Schaltanker ist ein separat vom Hubanker ausgebildetes Bauteil, das
vorzugsweise koaxial zum Hubanker angeordnet und verstellbar ist. Die Verstellbewegung
von Hubanker und Schaltanker bei einer Bestromung der Einzugswicklung bzw. der Schaltwicklung
erfolgt vorteilhafterweise in die gleiche Richtung. Bei einer zweckmäßigen, axial
hintereinander liegenden Anordnung von Einzugswicklung und Schaltwicklung liegen der
Hubanker und der Schaltanker im Ausgangszustand bevorzugt axial beabstandet zueinander,
so dass bei einer Betätigung des Hubankers zum Vorrücken des Starterritzels ein Kontakt
des Ritzels mit dem Zahnkranz vor dem Kontakt des Hubankers mit dem noch in der Ausgangslage
befindlichen Schaltanker erfolgt.
[0014] Der Schaltanker, der aus einem magnetisch leitfähigen Material besteht, bildet beim
erfindungsgemäßen Starterrelais den Magnetkern bzw. die Kernplatte für den Hubanker,
so dass der Hubanker und der Schaltanker in einem gemeinsamen magnetischen Kreis liegen.
Insgesamt umfasst der magnetische Kreis, welcher für die Verstellbewegung des Starterritzels
verantwortlich ist, das leitfähige Gehäuse des Starterritzels, den Hubanker und den
Schaltanker sowie ggf. einen magnetisch leitenden Steg zwischen den zwei Wicklungen.
Da kein zusätzlicher Magnetkern zum Bilden des magnetischen Rückschlusses benötigt
wird, kann trotz zweier Relaiswicklungen eine sehr kompakte Bauform des Starterrelais
erreicht werden.
[0015] Die Ausführung mit konstruktiver Unabhängigkeit von Schaltanker und Hubanker sowie
der unabhängigen Bestrombarkeit von Einzugswicklung und Schaltwicklung erlaubt vielseitige
Anwendungen bei zugleich kompakter Ausführung des elektromagnetischen Starterrelais.
Zum Starten der Brennkraftmaschine werden die beiden Wicklungen in einer geeigneten
zeitlichen Abfolge geschaltet. Falls beispielsweise die Drehzahl des Zahnkranzes unterhalb
eines Grenzwertes liegt, wird vorteilhafterweise zunächst die Einzugswicklung bestromt,
so dass der Hubanker betätigt und das Starterritzel von der Ausgangsin die Einrückposition
verstellt wird. Anschließend wird zusätzlich die Schaltwicklung bestromt, so dass
der Schaltanker in die Schaltposition verstellt und der Stromkreis des elektrischen
Startermotors geschlossen wird und der Startermotor sich zu drehen beginnt. Nach erfolgtem
Start der Brennkraftmaschine kann die Bestromung der Einzugswicklung abgeschaltet
werden, woraufhin das Starterritzel durch Federkraft und/oder durch einen vom Zahnkranz
bewirkten Rückstoß aus der Einrückposition wieder in die Außerfunktionsposition verstellt
wird.
[0016] Liegt dagegen die Drehzahl des Zahnkranzes über dem Grenzwert, so kann die Schaltwicklung
bereits vor dem Kontakt mit dem Zahnkranz der Brennkraftmaschine bestromt werden,
um die Drehzahl des Starterritzels anzuheben und die Drehzahldifferenz zwischen Starterritzel
und Zahnkranz zu verringern. Hierdurch werden Lastschläge im Antriebsstrang der Startvorrichtung
reduziert.
[0017] Vorteilhafterweise sind sowohl der Hubanker als auch der Schaltanker über jeweils
eine Ankerrückstellfeder in ihre Ausgangsposition kraftbeaufschlagt. Zum Auslenken
des Hubankers bzw. des Schaltankers muss die jeweilige Relaiswicklung bestromt werden
und der betreffende Anker gegen die Kraft der ihm zugeordneten Ankerrückstellfeder
verstellt werden.
[0018] Die Hubankerrückstellfeder, die den Hubanker in dessen Ausgangsposition kraftbeaufschlagt,
kann am Schaltanker abgestützt sein. Diese Ausführung hat den Vorteil, dass sie sich
konstruktiv in einfacher Weise realisieren lässt. Die Rückstellkraft der Schaltankerrückstellfeder
muss in diesem Fall so ausgelegt sein, dass diese in der Außerfunktionsposition größer
ist als die der Hubankerrückstellfeder in deren Außerfunktionsposition.
[0019] Die Hubankerrückstellfeder kann auch auf der dem Schaltanker abgewandten Seite am
Gehäuse des Starterrelais oder einem mit dem Gehäuse verbundenen Bauteil abgestützt
sein. Hierdurch ist sichergestellt, dass das Schaltglied der Einschalteinrichtung
nicht von der Hubankerrückstellfeder beaufschlagt wird und die Kräfte auf das Schaltglied
unabhängig von der Hubankerbewegung sind.
[0020] Bei einer Ausführung des Schaltglieds als Schaltanker kann dieser in Form einer Hülse
ausgebildet sein, die ein Abstützteil für die Hubankerrückstellfeder aufnimmt, wobei
das Abstützteil am Gehäuse bzw. einem Schalterdeckel der Einschalteinrichtung, der
fest mit dem Gehäuse verbunden ist, abgestützt ist. Das Abstützteil ist gehäusefest
angeordnet und nimmt nicht an einer Bewegung des Hubankers bzw. des Schaltglieds teil.
Das Abstützteil nimmt die Hubankerrückstellfeder auf der dem Hubanker abgewandten
Seite auf.
[0021] Die Einzugswicklung und die Schaltwicklung sind zweckmäßigerweise axial hintereinanderliegend
im Gehäuse des Starterrelais angeordnet. Um das Magnetfeld von Einzugswicklung und
Schaltwicklung zu separieren, sind die beiden Wicklungen vorteilhafterweise axial
auf Abstand zueinander angeordnet, wobei es zweckmäßig sein kann, dass in die Lücke
zwischen Einzugswicklung und Schaltwicklung ein Trennsteg einragt, welcher vorteilhafterweise
aus einem magnetisch leitenden Material besteht. Möglich ist es auch, dass der Trennsteg
einteilig mit dem Gehäuse ausgebildet ist und von der Gehäuseaußenwand radial nach
innen einragt und in Form eines Ringes an der Innenwand des Gehäuses umläuft. Da der
Trennsteg den magnetischen Fluss leitet, können die Magnetkreise der Wicklungen voneinander
getrennt werden.
[0022] Des Weiteren kann es zweckmäßig sein, dass die Einrückwicklung mit dem Trennsteg
den Schaltanker in dessen Ausgangslage axial zumindest teilweise übergreift. Dadurch
ist es gewährleistet, dass der Schaltanker in der Ausgangslage, also bei nicht-bestromter
Schaltwicklung, mit dem Hubanker gemeinsam in einem elektromagnetischen Kreis liegt.
[0023] Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung
und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Startvorrichtung für eine Brennkraftmaschine mit einem Starterritzel, das axial
über ein Starterrelais verstellbar und über einen elektrischen Startermotor drehend
anzutreiben ist, wobei der elektrische Startermotor über eine Einschalteinrichtung
im Starterrelais eingeschaltet wird,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch ein Starterrelais mit integrierter Einschalteinrichtung,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch das Starterrelais mit der integrierten Einschalteinrichtung in
einer weiteren Ausführung.
[0024] In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die in
Fig. 1 dargestellte Startvorrichtung 1 für eine Brennkraftmaschine weist ein Starterritzel
2 auf, das zum Starten der Brennkraftmaschine 4 in Eingriff mit einem Zahnkranz 3
der Brennkraftmaschine gebracht wird. Das Starterritzel 2 ist auf einer Welle 5 wie
mit dem Doppelpfeil gekennzeichnet axial verschieblich gelagert, wobei das Starterritzel
2 drehfest mit der Welle 5 gekoppelt ist. Das Starterritzel 2 wird zwischen einer
zurückgezogenen Außerfunktionsposition und einer vorgerückten Eingriffsposition mit
dem Zahnkranz 3 der Brennkraftmaschine 4 über ein Starterrelais 6 verstellt, das elektromagnetisch
ausgebildet ist und zwei bestrombare Relaiswicklungen 7, 15 sowie einen Hubanker 8
umfasst, der bei Bestromung der ersten Relaiswicklungen 7, die die Funktion einer
Einzugswicklung hat, in diese axial hineingezogen wird. Der Hubanker 8 betätigt einen
Einrückhebel 9, der eine Einspurfeder 13 beaufschlagt, die auf einem Mitnehmer 14
eines Rollenfreilaufs aufsitzt. Das Starterritzel 2 ist abtriebsseitig mit dem Mitnehmer
14 gekoppelt, so dass die axiale Vorschubbewegung des Mitnehmers 14 in die gewünschte
axiale Stellbewegung des Starterritzels 2 zwischen der Außerfunktionsposition und
der Eingriffsposition umgesetzt wird.
[0025] Die drehende Antriebsbewegung auf die Welle 5 bzw. das Starterritzel 2 wird mithilfe
eines elektrischen Startermotors 11 erzeugt, der über ein Getriebe 12, beispielesweise
ein Planetengetriebe mit der Welle 5 gekoppelt ist. Bei einer Betätigung des elektrischen
Startermotors 11 wird die Welle 5 und damit auch das Starterritzel 2 in Drehung versetzt.
[0026] Das Einschalten des Startermotors 11 erfolgt über eine Einschalteinrichtung 16, die
in das Starterrelais 6 integriert ist. Der Stromkreis wird in der Einschalteinrichtung
16 mittels eines Schaltglieds geschlossen, das als Schaltanker ausgeführt ist und
bei Bestromung der zweiten Relaiswicklung 15 verstellt wird, welche die Funktion einer
Schaltwicklung hat. Bei geschlossenem Stromkreis wird der Startermotor 11 in Bewegung
gesetzt und die Welle 5 sowie das Starterritzel 2 drehend angetrieben.
[0027] Der Startvorrichtung 1 ist ein Regel- bzw. Steuergerät 10 zugeordnet, über das die
Funktionen des Starterrelais 6 sowie des Startermotors 11 gesteuert werden. Es ist
insbesondere möglich, die Bestromung der Einzugswicklung 7 und der Schaltwicklung
15 unabhängig voneinander durchzuführen.
[0028] In Fig. 2 ist ein Starterrelais 6 im Längsschnitt dargestellt. Das Starterrelais
6 weist zwei Relaiswicklungen 7, 15 auf, die im Gehäuse 18 des Starterrelais axial
hintereinander liegend angeordnet sind, wobei zwischen den Relaiswicklungen 7, 15
ein Luftspalt 30 liegt. Die erste Relaiswicklung 7 dient als Einzugswicklung zum axialen
Verstellen des Hubankers 8, welcher die Stellbewegung des Starterritzels bewirkt.
Die zweite Relaiswicklung 15 ist der Einschalteinrichtung 16 zum Starten des elektrischen
Startermotors zugeordnet und verstellt bei Bestromung den Schaltanker 23, der vorteilhafterweise
von einer Schaltankerrückstellfeder in seine Ausgangsposition kraftbeaufschlagt ist.
Bei Bestromung der Schaltwicklung 15 wird der Schaltanker 23 gegen die Kraft der Schaltankerrückstellfeder
bewegt, wodurch der Stromkreis geschlossen wird.
[0029] Die Hubankerrückstellfeder 20, die den Hubanker 8 in dessen Ausgangsposition kraftbeaufschlagt,
stützt sich an der Stirnfläche des Schaltankers 23 ab. Der Hubanker 8 bildet mit dem
Schaltanker 23 und einem Teil des Gehäuses 18 einen elektromagnetischen Kreis.
[0030] Wie der Schnittdarstellung gemäß Fig. 3 durch das Starterrelais 6 zu entnehmen, ist
der Hubanker 8 Träger eines Stößels 17, an dessen freiem Ende der Einrückhebel 9 (Fig.
1) angreift. Der Hubanker 8 ist axial im Gehäuse 18 des Starterrelais 6 verstellbar
gehalten und wird bei Bestromung der Einzugswicklung 7 in das Gehäuse in Richtung
auf einen Magnetkern 19 hineingezogen. Der Hubanker 8 wird axial von einer Hubankerrückstellfeder
20 in Richtung seiner Ausgangsposition kraftbeaufschlagt. Die Hubankerrückstellfeder
20 stützt sich auf der Seite eines Schaltankers 23 an einem Abstützteil 21 ab, welches
gehäusefest gehalten und insbesondere an einem Schalterdeckel 29 der Einschalteinrichtung
16 abgestützt ist.
[0031] Die Einzugswicklung 7 und die Schaltwicklung 15 sind axial hintereinanderliegend
an der Innenwand des Gehäuses 18 angeordnet und von einem Trennsteg 22 separiert,
der in die axiale Lücke zwischen den Wicklungen 7, 15 einragt. Der Trennsteg 22 besteht
vorzugsweise aus einem magnetisch leitenden Material und ist als ein an der Innenwand
des Gehäuses 18 umlaufender Ring ausgebildet. Die Schaltwicklung 15 wird im Ausgangszustand
axial teilweise von der Einzugswicklung 7 übergriffen.
[0032] Die Einschalteinrichtung 16 zum Ein- bzw. Ausschalten des elektrischen Startermotors
ist in das Starterrelais 6 integriert bzw. am Starterrelais 6 angeordnet und mit dem
Gehäuse 18 fest verbunden. Die Einschalteinrichtung 16 weist einen Schaltanker 23
auf, der bei Bestromung der zugeordneten Schaltwicklung 15 aus der Ausgangsposition
axial in Richtung auf den Magnetkern 19 verstellt wird, welcher axial benachbart zur
Einschalteinrichtung 16 im Gehäuse 18 angeordnet ist. Fest mit dem Schaltanker 23
ist eine Schalthülse 24 verbunden, die ebenso wie der Schaltanker 23 koaxial zum Hubanker
8 gelagert und entlang der Längsachse des Starterrelais 6 verstellbar ist. Die Schalthülse
24 nimmt das stiftförmige Abstützteil 21 auf, an dem sich die Hubankerrückstellfeder
20 abstützt, wobei das Abstützteil 21 gehäusefest gehalten ist und die Schalthülse
24 bei Bestromung der Schaltwicklung 15 axial gegen die Kraft einer Schaltankerrückstellfeder
25 verstellt werden kann. Bei einer Verstellbewegung des Schaltankers 23 bei Bestromung
der Schaltwicklung 15 gelangt eine Kontaktbrücke 26, die fest mit der Schalthülse
24 verbunden ist, in elektrischen Kontakt mit zwei Gegenkontakten 27, 28, die im Stromkreis
des elektrischen Startermotors liegen, wodurch der Stromkreis geschlossen und der
elektrische Startermotor gestartet wird.
[0033] Die Bestromung der Einzugswicklung 7 und der Schaltwicklung 15 erfolgt grundsätzlich
unabhängig voneinander. Dies ermöglicht verschiedene Verfahrensweisen, die je nach
aktuellem Betriebszustand durchgeführt werden. Möglich sind insbesondere Einspurvorgänge
in einen sich noch drehenden Zahnkranz der Brennkraftmaschine, beispielsweise bei
einem Neustart kurz nach dem Abschalten der Brennkraftmaschine, wenn das Starterritzel
in den auslaufenden Zahnkranz eingespurt werden muss.
1. Elektromagnetisches Starterrelais für eine Startvorrichtung für eine Brennkraftmaschine,
mit einem Hubanker (8) und einer bestrombaren Einzugswicklung (7) und mit einer Einschalteinrichtung
(16) zum Einschalten eines elektrischen Startermotors (11), wobei das Starterrelais
(6) als zusätzliche Wicklung eine bestrombare Schaltwicklung (15) aufweist, die einen
axial verstellbaren Schaltanker (23) der Einschalteinrichtung (16) beaufschlagt, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltanker (23) eine Kernplatte für den Hubanker (8) bildet und Hubanker (8)
und Schaltanker (23) in einem gemeinsamen emagnetischen Kreis liegen.
2. Starterrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubanker (8) von einer Hubankerrückstellfeder (20) in seine Ausgangsposition
beaufschlagt ist und die Hubankerrückstellfeder (20) am Schaltanker (23) abgestützt
ist.
3. Starterrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubankerrückstellfeder (20) auf ihrer dem Hubanker (8) abgewandten Seite am Gehäuse
(18) des Starterrelais (6) oder einem mit dem Gehäuse (18) verbundenen Bauteil abgestützt
ist.
4. Starterrelais nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltanker (23) hülsenförmig ausgebildet ist und ein Abstützteil (21) für eine
Hubankerrückstellfeder (20) aufnimmt.
5. Starterrelais nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützteil (21) auf der dem Hubanker (8) abgewandten Seite an einem Schalterdeckel
(29) der Einschalteinrichtung (16) abgestützt ist.
6. Starterrelais nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltanker (23) in seiner Ausgangslage axial zumindest teilweise von der Einzugswicklung
(7) übergriffen ist.
7. Starterrelais nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzugswicklung (7) und die Schaltwicklung (15) axial hintereinanderliegend im
Gehäuse (18) des Starterrelais (6) angeordnet sind.
8. Starterrelais nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Einzugswicklung (7) und der Schaltwicklung (15) ein Trennsteg (22) angeordnet
ist.
9. Starterrelais nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Trennsteg (22) aus magnetisch leitendem Material gefertigt ist.
10. Starterrelais nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzugswicklung (7) und die Schaltwicklung (15) unabhängig voneinander bestrombar
sind.
11. Starterrelais nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltanker (23) von einer Schaltankerrückstellfeder (25) in die Ausgangsposition
kraftbeaufschlagt ist, in der die Einschalteinrichtung (16) ausgeschaltet ist.
12. Startvorrichtung für eine Brennkraftmaschine mit einem Starterrelais (6) nach einem
der Ansprüche 1 bis 11.
13. Verfahren zur Betätigung einer Startvorrichtung für eine Brennkraftmaschine nach Anspruch
12, bei dem bei einem Einspurvorgang in den Zahnkranz (3) der Brennkraftmaschine (4)
für den Fall, dass die Drehzahl des Zahnkranzes unterhalb eines Grenzwertes liegt,
zuerst nur die Einzugswicklung (7) bestromt wird und nach dem Einspuren sowohl die
Einzugswicklung (7) als auch die Schaltwicklung (15) bestromt werden, und für den
Fall, dass die Drehzahl des Zahnkranzes einen Grenzwert übersteigt, die Schaltwicklung
(15) bereits vor dem Kontakt des Starterritzels mit dem Zahnkranz der Brennkraftmaschine
bestromt wird.