[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung unterschiedlicher Fördermengen
mit verschiedenen Arbeitsdrücken in wenigstens einer Kolbenanordnung. Angesprochen
sind unterschiedlichste Anordnungen und Ausbildungen von Kolben Zylindereinrichtungen,
insbesondere aber sogenannte Gleichgang- oder Differenzialanordnungen von Hydraulikzylindern,
hydraulischen Schwenkantrieben oder Hydraulikmotoren. Eine derartige Vorrichtung weist
in der Regel eine erste motorgetriebene Druckpumpe zur Erzeugung eines ersten Volumenstromes
mit einem Arbeitsdruck P
N und eine zweite mit der ersten Druckpumpe gleichlaufend motorgetriebene Druckpumpe
zur Erzeugung eines zweiten Volumenstromes mit einem Arbeitsdruck P
H auf, wobei der Arbeitsdruck P
H höher ist als der Arbeitsdruck P
N. Die beiden Druckpumpeneinheiten sind über eine hydraulische Umschalteinrichtung
mit der Kolbenanordnung verbunden, wobei die hydraulische Umschalteinrichtung zur
Umschaltung von einem Hochdruck-/Niederdruckzustand mit kombinierten Arbeitsdrücken
P
N + P
H mit einem gemeinsamen Volumenstrom in einen Hochdruckzustand dient, wobei im Hochdruckzustand
ein Arbeitsdruck P
H herrscht. Die Umschaltung soll bei Druckerhöhung in der Kolbenanordnung stattfinden,
z. B. wenn ein an die angeschlossene Kolbenanordnung angekoppeltes Element gegen einen
Widerstand aufläuft oder einen bestimmten Arbeitsdruck aufbaut. Der Volumenstrom aus
der ersten Druckpumpe wird dadurch auf drucklosen Umlauf geschaltet.
[0002] Bekannte Vorrichtung der genannten Art umfassen als hydraulische Umschalteinrichtung
in der Regel eine Mehrzahl von gesonderten Ventilen, die in gesonderten Ventilgehäusen
angeordnet und entsprechend miteinander verbunden, insbesondere verrohrt werden müssen,
was zum einen die Installation und Wartung kompliziert macht, zum anderen aber auch
eine exakte Steuerung der gesamten Ventilanordnung erschwert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Oberbegriffes des Anspruches 1 derart auszubilden, dass sie leichter zu montieren
ist, die Umschaltung mit hoher Präzision erfolgt, Wartungsarbeiten reduziert werden
und ein kompakter insbesondere i. W. nur ein Gehäuse aufweisender Aufbau möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst, vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 - 16.
[0004] Als Kern der Erfindung wird es angesehen, die Umschalteinrichtung als Umlaufventil
auszubilden, das eine erste und wenigstens eine zweite in einem gemeinsamen Ventilblock,
d. h. Ventilgehäuse angeordnete Ventileinrichtung mit jeweils einem in einem zugeordneten
Ventilsitz gelagerten Ventilelement VA und VB umfasst. Beide Ventilelemente sind zur
synchronen Bewegung über ein Verbindungselement bewegungsgekoppelt und durch eine
Feder gemeinsam in einer Grundstellung vorgespannt, in welcher ein erster Ventilsitz
geöffnet und ein zweiter Ventilsitz geschlossen ist. Die erste Druckpumpe ist über
den ersten geöffneten Ventilsitz und die zweite Druckpumpe unmittelbar mit der Kolbenanordnung
druckverbunden, wobei bei Druckerhöhung in der Kolbenanordnung in Folge einer Erhöhung
des Druckes auf der Ausgangsseite des zweiten Ventilsitzes dieser gegen die Kraft
der Feder geöffnet und dadurch der erste Ventilsitz in Folge der Kopplung der beiden
Ventilelemente geschlossen wird. Daraus resultiert eine sich i. W. selbststeuerende
Ventileinheit, die einheitlich handhabbar ist, und bei welcher in einem Gehäuse alle
wesentlichen Komponenten untergebracht sind. Die beiden Ventilelemente liegen auf
einer gemeinsamen Achse und sind über ein vorzugsweise stangenartiges Ventilelement
bewegungsgekoppelt. Die beiden Ventilelemente müssen dadurch nicht gesondert angesteuert
werden, eine Druckerhöhung auf der Ausgangsseite des Ventilelementes VB führt zu dessen
Öffnung und gleichzeitig zur bewegungssynchronen Schließung des anderen Ventilelementes
VA. Aufgrund dieser relativ einfachen mechanischen Verhältnisse ist die Ventilanordnung
wenig störanfällig und relativ leicht herzustellen.
[0005] Die beiden angeschlossenen Druckpumpen dienen dazu, den Kolben einer einheitlichen
Zylinderanordnung gleichgerichtet entweder in einer Richtung oder in der Gegenrichtung
zu bewegen, je nach Drehrichtung der Pumpen.
[0006] In besonders vorteilhafter Weise ist bei wenigstens einem Ventilsitz der Ventilanordnung
eine zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung wirksame Teilöffnungsstellung
vorgesehen. Befindet sich eine Ventilanordnung in ihrem Ventilsitz in einer Teilöffnungsstellung,
dann durchströmt ein definierter Volumenstrom den Ventilsitz, der kleiner ist als
der von der zweiten Druckpumpe mit dem Druck P
H erzeugte Volumenstrom. Der Druck P
H ist der höhere der beiden Drücke, der Druck P
N der niedrigere der beiden durch die Druckpumpen erzeugbare Druck.
[0007] In besonders vorteilhafter Weise ist in beiden Ventilsitzen der hydraulischen Umschalteinrichtung
eine derartige Teilöffnungsstellung vorgesehen. Die Teilöffnungsstellung der Ventilanordnungen
wird durch einen definierten Ringspalt in dem jeweiligen Ventilsitz gebildet, d. h.
zu Beginn der Öffnungsbewegung hebt sich zunächst ein vorzugsweise kegeliger Ventilabschnitt
von einem entsprechend ausgeformten Ventilsitz ab, die durch den kegeligen Ventilsitz
bewirkte Dichtung wird aufgehoben und ein Ringspalt wird zur reduzierten Durchströmung
der Hydraulikflüssigkeit freigegeben. Öffnet sich das Ventil weiter, dann tritt der
kegelige Abschnitt des Ventilelementes auch aus dem Ringspalt aus und gibt den Volumenstrom
vollständig frei.
[0008] In Bewegungsumkehr wird von einer völligen Freigabe beim Schließvorgang zunächst
eine Einengung des Volumenstromes auf den bereits genannten definierten Volumenstrom
erfolgen und schließlich die vollständige Abdichtung des jeweiligen Ventils. Öffnet
das eine Ventil, dann schließt entsprechend das andere Ventil und umgekehrt. Mit anderen
Worten, ist ein Ventil vollständig geschlossen, so ist das daran angekoppelte andere
Ventil vollständig offen. Befindet sich ein Ventil in der Teilöffnungsstellung, so
befindet sich auch das andere Ventil vorzugsweise in der Teilöffnungsstellung.
[0009] Die erste Druckpumpe ist derart an den Ventilblock angeschlossen, dass sie das sie
durchströmende Hydraulikmittel beim geöffneten ersten Ventil in drucklosen Umlauf
fördert.
[0010] Wie oben bereits angemerkt, werden beide Ventile in einer Grundstellung durch eine
Druckfeder vorgespannt. Dabei ist der erste Ventilsitz geschlossen und der zweite
Ventilsitz geöffnet. Die Kraft dieser Feder ist vorzugsweise einstellbar, was beispielsweise
durch einen Spindeltrieb oder dgl. erfolgen kann, der zu einer unterschiedlichen Abstützung
der Feder gegenüber einem Gehäuseabschnitt führt.
[0011] Werden die Wirkflächen der Ventilsitze unterschiedlich groß bemessen, dann verändern
sich die Parameter der Volumenströme sowie die der Druckverläufe beim Schaltvorgang
und damit das Verhalten der Ventilanordnung. Es erhöhen sich dadurch die Einsatzmöglichkeiten
der Ventilanordnung.
[0012] Gemäß einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung, ist zumindest
eine Dämpfungseinrichtung vorgesehen, die dazu ausgebildet ist, eine zu einem Schaltvorgang
korrespondierende Bewegung des Verbindungselements zu dämpfen. Es hat sich gezeigt,
dass die Umschalteinrichtung ohne Dämpfung hart schaltet und dadurch ein sehr hoher
Verschleiß zu befürchten ist, insbesondere wenn die Anlage über sehr viele Zyklen
(beispielsweise eine Millionen Zyklen pro Jahr) betrieben wird. Die Dämpfungseinrichtung
dämpft die Bewegung des Verbindungselements und reduziert damit den Verschleiß, womit
die Lebensdauer der gesamten Vorrichtung verlängert ist.
[0013] Gemäß alternativer Ausführungsbeispiele ist vorgesehen, lediglich eine Dämpfungseinrichtung
vorzusehen, das in einem endseitigen Bereich des Verbindungselements angeordnet ist
oder zwei Dämpfungseinrichtungen vorzusehen, die entsprechend an gegenüber liegenden
Enden des Verbindungselements angeordnet sind. In letzteren Fall ist eine Dämpfung
in zwei Schaltrichtungen möglich.
[0014] Eine besonders einfache und robuste Ausgestaltung der Dämpfungseinrichtung weist
eine mit Hydraulikmittel gefüllte Kammer auf, in die ein Ende des Verbindungselements
zur Dämpfung der zu dem Schaltvorgang korrespondierenden Bewegung einführbar ist.
Das Hydraulikmittel entweicht aus der Kammer über dazu vorgesehene Kanäle beziehungsweise
Durchlässe, die einen geringen Querschnitt aufweisen, sodass der Bewegung des Verbindungselements
entgegen gewirkt ist. Gemäß alternativer Ausführungsbeispiele sind die zur Rückführung
des Hydraulikmittels vorgesehene Durchgänge als weiterer Ringspalt, der zwischen einem
zylinderförmigen Ende des Verbindungselements und einer Hülse der Dämpfungseinrichtung
gebildet ist oder als Drosselbohrung, die im Verbindungselement eingebracht ist, ausgeführt.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, die Dämpfungseinrichtung mit einem
Rückschlagventil zu versehen, die die Dämpfung entgegen der zum Schaltvorgang korrespondierenden
Bewegung des Verbindungselements reduziert beziehungsweise weitgehend aufhebt. Dazu
weist das Rückschlagventil ein Verschlusselement auf, welches bei einer entsprechenden
Bewegung des Verbindungselements entgegen der zum Schaltvorgang korrespondierenden
Bewegung geöffnet wird. Dies ermöglicht ein rasches Eintreten von Hydraulikmittel
in die Kammer, sodass eine entsprechende Bewegung im Wesentlichen ungedämpft erfolgt.
[0016] Die Erfindung ist anhand vorteilhafter Ausführungsbeispiele in den Zeichnungsfiguren
näher erläutert. Diese zeigen:
- Fig. 1
- einen Hydraulikplan einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, welche an einen Differenzialzylinder
angeschlossen ist,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Umschaltvorrichtung,
- Fig. 3
- eine Detaildarstellung eines Ventilsitzes mit einem Ringspalt zur Definition einer
Teilöffnungsstellung.
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Umschaltvorrichtung, wobei eine Dämpfungsvorrichtung vorgesehen ist,
- Fig. 5
- eine Detaildarstellung des in Figur 4 gezeigten Ausführungsbeispiels mit Dämpfungseinrichtung.
[0017] Die Vorrichtung 1 dient zur Erzeugung unterschiedlicher Volumenströme mit verschiedenen
Arbeitsdrücken in wenigstens einer Kolbenanordnung 2, die bei dem in Figur 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel als Differenzialzylinderanordnung ausgebildet ist. Genauso gut
kann anstelle der dargestellten Differenzialzylindereinrichtung als Kolbenanordnung
2 auch eine Gleichgangzylinderanordnung verwendet werden oder andere Zylinderanordnungen
angeschlossen werden, die aus einem oder mehreren einzelbetriebenen Zylindern bestehen.
[0018] Die Vorrichtung 1 umfasst eine erste motorgetriebene Druckpumpe 3 und eine zweite,
mit der ersten Druckpumpe 3 gleichlaufend motorgetriebene Druckpumpe 4 zur Erzeugung
eines zweiten Arbeitsdruckes P
H, der höher ist als der erste Arbeitsdruck P
N. Außerdem ist eine hydraulische Umschalteinrichtung 5 zur Umschaltung der Druckausgänge
von einem Hochdruck-/Niederdruckzustand mit kombinierten Arbeitsdrücken P
N + P
H in einen Hochdruckzustand mit einem Arbeitsdruck P
H vorgesehen, wenn sich in der Kolbenanordnung 2 eine Druckerhöhung ergibt. Beide Druckpumpen
3 und 4 sind gleichlaufend über einen Elektromotor 6 angetrieben, dessen Antriebswelle
7 die Pumpelemente beider Pumpen 3 und 4 antreibt.
[0019] Die Umschalteinrichtung 5 ist als Umlaufventil ausgebildet und umfasst eine erste
Ventileinrichtung 8 und eine zweite Ventileinrichtung 9, die in einem gemeinsamen
Ventilblock 10 angeordnet sind, was sich insbesondere aus der Schnittzeichnung gemäß
Fig. 2 ergibt. Die erste Ventileinrichtung weist ein Ventilelement VA auf, die zweite
Ventileinrichtung 9 ein Ventilelement VB, wobei die beiden Ventilelement VA und VB
zur synchronen Bewegung über ein insbesondere stangenartiges Verbindungselement 14
starr aneinander bewegungsgekoppelt sind. Jedem Ventilelement VA und VB ist ein Ventilsitz
11, 12 zugeordnet, die Ventilelement VA und VB sind über eine gemeinsame Feder 13
in einer Grundstellung vorgespannt, in der der erste Ventilsitz 11 geschlossen und
der zweite Ventilsitz 12 geöffnet ist. Die Druckpumpe 3 ist über dem zweiten geöffneten
Ventilsitz 12 und die zweite Druckpumpe 4 unmittelbar mit der Kolbenanordnung 2 druckverbunden.
[0020] Erhöht sich in der Kolbenanordnung 2 der Druck auf der Ausgangsseite 15 des zweiten
Ventilsitzes 12, dann wirkt dieser Druck auch auf den ersten Ventilsitz 11 und dieser
wird gegen die Kraft der Feder 13 geöffnet und synchron dazu das Ventilelement VB
in den zugeordneten Ventilsitz 12 hineingezogen bzw. gedrückt und schließt damit die
zweite Ventilanordnung 8. Beim Ausführungsbeispiel ist das Verbindungselement 14 als
Stange ausgebildet, die in dem Ventilblock 10 axial verschiebbar geführt ist.
[0021] Wie insbesondere aus der Detaildarstellung gemäß Fig. 3 hervorgeht, ist bei wenigstens
einem der Ventilsitze 11 und/oder 12 der Ventilanordnungen der Ventileinrichtungen
8, 9 eine zwischen einer Schließstellung einer Öffnungsstellung wirksame Teilöffnungsstellung
vorgesehen, in welcher ein definierter Teilöffnungs-Volumenstrom den jeweiligen Ventilsitz
11, 12 durchströmen kann, der kleiner ist als der von der zweiten Druckpumpe 4 mit
dem Druck P
H erzeugte Volumenstrom. Beim Ausführungsbeispiel haben beide Ventileinrichtungen 8,
9 das Merkmal der Teilöffnungsstellung. Die Teilöffnungsstellung wird jeweils durch
einen definierten Ringspalt 20 gebildet, der einen zylindermantelförmigen Abschnitt
des jeweiligen Ventilelementes VA, VB umgibt. In Fig. 3 ist die Ventileinrichtung
8, 9 geschlossen, d. h. ein kegelstumpfartiger Abschnitt des Ventilelementes VA, VB
liegt in dem im zugeordneten Ventilsitz 11, 12 ein und dichtet diesen ab. Wird das
Ventil geöffnet, wobei das Ventilelement VA oder VB in Pfeilrichtung 21 von dem Ventilsitz
11, 12 abgezogen wird, dann hat die Hydraulikflüssigkeit, den Ventilsitz zu durchströmen,
wobei der den Ventilsitz 11, 12 durchströmende Volumenstrom durch den Querschnitt
des Ringspaltes 20 begrenzt wird, solange bis das Ventilelement VA oder VB mit dem
zylinderförmigen Abschnitt den Ringspaltbereich verlässt. Dann geht das Ventil in
eine volle Öffnungsstellung über. Beim Schließen des Ventils dreht sich lediglich
die Reihenfolge um, das voll geöffnete Ventil geht in die Teilöffnungsstellung über
und schließt dann ganz, sobald das Ventilelement VA oder VB mit seinem kegelmantelförmigen
Abschnitt an den entsprechenden geformten Ventilsitz 11, 12 anläuft. In beiden Ventileinrichtungen
8, 9 ist jeweils ein kegelstumpfartiger Ventilsitz 11, 12 zur Definition der Ventilschließstellung
vorgesehen. Die Gestaltungen der Ringspalte 20 an den Ventileinrichtungen 8 und 9
sind so abgestimmt, dass undefinierte Schaltzustände vermieden werden und damit das
sogenannte Flattern verhindert wird, was sonst zu Funktionsstörungen führt und vorzeitigen
Verschleiß hervorruft.
[0022] Die Kraft der Feder 13 ist einstellbar, was beim Ausführungsbeispiel nicht näher
ausgeführt ist.
[0023] Die erste Druckpumpe 3 ist derartig an den Ventilblock 10 angeschlossen, dass sie
das sie durchströmende Hydraulikmittel bei geöffneten ersten Ventilelement 8 in drucklosem
Umlauf fördert.
[0024] Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem die Umschalteinrichtung
5 zwei Dämpfungseinrichtungen 16, die jeweils endseitig am Verbindungselement 14 angeordnet
sind, aufweist. Wesentliche Elemente des in Figur 4 gezeigten Ausführungsbeispiels
korrespondieren zu den bereits im Zusammenhang mit Figuren 1 - 3 geschriebenen Elementen
und sind dementsprechende mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0025] Die Dämpfungseinrichtung 16 ist dazu ausgebildet, eine Bewegung des Verbindungselementes,
die zu einem Schaltvorgang korrespondiert, zu dämpfen. In der exemplarisch in Figur
4 dargestellten Ventilstellung wird so beispielsweise bei einem Umschalten der Umschalteinrichtung
5, wobei sich das Verbindungselement 14 nach rechts bewegt, von der Dämpfungseinrichtung
16, welche im Bereich der Ausgangsseite 15 angeordnet ist, gedämpft. Eine entsprechende
Gegenbewegung des Verbindungselements 14 ist von der Dämpfungseinrichtung 16, die
am gegenüberliegenden Ende des Verbindungselements 14 angeordnet ist, dämpfbar.
[0026] Figur 5 zeigt exemplarisch den Aufbau der Dämpfungseinrichtung 16, wobei der Bereich
der Ausgangsseite 15 der Umschalteinrichtung 5 gezeigt ist. Die Dämpfungseinrichtung
16 weist ein hülsenförmiges Endstück 17 auf, in welche das Ende des Verbindungselements
14 hinein und hinaus fahrbar ist. Ferner weist die Dämpfungseinrichtung 16 ein Rückschlagventil
18 mit Verschlusselement 19 auf. Eine Kammer 22 ist zwischen der Stirnseite des Verbindungselements
14, dem Endstück 17 und dem Verschlusselement 19 des Rückschlagventils 18 gebildet.
Die Kammer 22 ist mit Hydraulikmittel gefüllt, die bei der zu dem Schaltvorgang korrespondierenden
und in Pfeilrichtung 23 erfolgenden Bewegung des Verbindungselements 14 über einen
kleindimensionierten weiteren Ringspalt 24 entweichen muss. Dadurch wird die Vorwärtsbewegung
des Verbindungselements 14 stark gedämpft. Der in Figur 5 gezeigte weitere Ringspalt
24 ist zur besseren Darstellung stark überhöht dargestellt. Tatsächlich beträgt die
Breite des weiteren Ringspalts 24 typischerweise nur wenige hundertstel Millimeter.
[0027] Das Rückschlagventil 18 dient dazu, dass das Verbindungselement 14 in der zu der
Pfeilrichtung 23 entgegengesetzten Richtung schnell herausgefahren werden kann. Dazu
ist das Verschlusselement 19 über eine weitere Feder 25 in der gezeigten Stellung
vorgespannt. Bei einer Bewegung des Verbindungselements 14 entgegen der Pfeilrichtung
23 öffnet das Rückschlagventil 18, um Hydraulikmittel über die Bohrung 26 in die Kammer
22 einzulassen. Entsprechend wird eine Dämpfung in der zu Pfeilrichtung 23 entgegengesetzten
Richtung reduziert beziehungsweise weitestgehend vermieden.
[0028] In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, das Hydraulikmittel aus
der Kammer 22 zur Dämpfung des Schaltvorgangs durch Drosselbohrungen, welche im Verbindungselement
14 eingebracht sind, zu führen.
[0029] Über den Weg des Verbindungselementes 14 lässt sich die Dämpfungswirkung dadurch
beeinflussen, dass sich während des Hubs des Verbindungselementes der Querschnitt
des Ringspaltes 24 verändert. Dies kann dadurch vorgenommen werden, dass entweder
das Verbindungselement 14 und/oder das Endstück 17 im Ringspaltbereich eine kegelige
oder etwas anders geartete Gestaltung aufweisen. Dadurch kann das Dämpfungsverhalten
degressiv, linear, progressiv oder in einer anderen beliebigen Kurvenform gestaltet
werden.
[0030] Es versteht sich ferner, dass die zum Schaltvorgang korrespondierende Bewegung des
Verbindungselements 14 in Pfeilrichtung 23 lediglich exemplarisch aufzufassen ist.
Die Dämpfungseinrichtung 16 die am zur Ausgangsseite 15 entgegengesetzten Ende des
Verbindungselements 14 angeordnet ist, ist dazu ausgebildet eine Bewegung des Verbindungselements
14 entsprechend einer zur Pfeilrichtung 23 entgegengesetzten Richtung zu dämpfen.
Analog öffnet das dort angeordnete Rückschlagventil 18 bei einer Bewegung des Verbindungselements
14 in Pfeilrichtung 23.
[0031] In besonders vorteilhafter Weise ist die Umschalteinrichtung geeignet, bekannte Ventilfunktionen
wie das Umschalten von Nieder- auf Hochdruck, eine Rückdrucksperre des Hochdruckes
in den Niederdruckkreis, das Umschalten des Niederdruckes auf drucklosen Umlauf, eine
Druckbegrenzung für den Niederdruckkreis, einen Rückfall von Hochdruck auf Niederdruck
bei Druckunterschreitung und eine selbsttätige Öffnung des Rückflusskanals bei Umkehr
der Strömungsrichtung im Niederdruckbereich bei äußerst kompakter und wartungsarmer
Ausbildung zu gewährleisten. Unterschiedliche Bauformen der Umschalteinrichtung sind
möglich, diese kann als Einbauumlaufventil in eine Vorrichtung integriert werden,
es ist aber auch ein Aufbau an vorhandene Anlagen oder ein Leitungseinbau problemlos
möglich.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0032]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Kolbenanordnung
- 3
- erste Druckpumpe
- 4
- zweite Druckpumpe
- 5
- Umschalteinrichtung
- 6
- Motor
- 7
- Antriebswelle
- 8
- erste Ventileinrichtung
- 9
- zweite Ventileinrichtung
- 10
- Ventilblock
- 11
- erster Ventilsitz
- 12
- zweiter Ventilsitz
- 13
- Feder
- 14
- Verbindungselement
- 15
- Ausgangsseite von 12
- 16
- Dämpfungseinrichtung
- 17
- Endstück
- 18
- Rückschlagventil
- 19
- Verschlusselement
- 20
- Ringspalt
- 21
- Pfeilrichtung
- 22
- Kammer
- 23
- Pfeilrichtung
- 24
- weiterer Ringspalt
- 25
- weitere Feder
- 26
- Bohrung
1. Hydraulische Vorrichtung (1) zur Erzeugung unterschiedlicher Fördermengen mit verschiedenen
Arbeitsdrücken in wenigstens einer Kolbenanordnung (2), insbesondere einer Gleichgang-
oder Differentialanordnung, von Hydraulikzylindern, hydraulischen Schwenkantrieben
oder Hydraulikmotoren, mit
- einer ersten motorgetriebenen Druckpumpe (3) zur Erzeugung eines ersten Arbeitsdruckes
PN und
- einer zweiten, mit der ersten Druckpumpe (3) gleichlaufend motorgetriebenen Druckpumpe
(4) zur Erzeugung eines zweiten Arbeitsdruckes PH, der höher ist als der erste Arbeitsdruck PN, sowie
- einer hydraulischen Umschalteinrichtung (5) zur Umschaltung von einen Hochdruck-/Niederdruckzustand
mit kombinierten Arbeitsdrücken PN + PH in einem Hochdruckzustand mit einem Arbeitsdruck PH bei Druckerhöhung in der Kolbenanordnung (2), wobei
- die Umschalteinrichtung (5) als Umlaufventil ausgebildet ist, das eine erste und
wenigstens eine zweite, gemeinsam in einem gemeinsamen Ventilblock (10) angeordnete
Ventileinrichtung (8, 9) mit jeweils einem in einem zugeordneten Ventilsitz gelagerten
Ventilelement VB und VA umfasst,
- wobei die beiden Ventilelemente VA, VB zur synchronen Bewegung über ein Verbindungselement
(14) bewegungsgekoppelt und durch eine Feder (13) gemeinsam in einer Grundstellung
vorgespannt sind, in welcher der erste Ventilsitz (11) geschlossen und der zweite
Ventilsitz (12) geöffnet ist,
- und wobei die erste Druckpumpe (3) über den zweiten geöffneten Ventilsitz (12) und
die zweite Druckpumpe (4) unmittelbar mit der Kolbenanordnung (2) druckverbunden ist
und
- bei Druckerhöhung in der Kolbenanordnung (2) infolge einer Erhöhung des Druckes
auf der Ausgangsseite des zweiten Ventilsitzes (12) dieser gegen die Kraft der Feder
geschlossen und der erste Ventilsitz (11) geöffnet wird, wobei
- bei wenigstens einem Ventilsitz (11, 12) der Ventileinrichtung eine zwischen einer
Schließstellung und einer Öffnungsstellung wirksame Teilöffnungsstellung vorgesehen
ist, in welcher ein definierter Teilöffnungs-Volumenstrom den Ventilsitz (11, 12)
durchströmt, der kleiner als der von der zweiten Druckpumpe (4) mit dem Druck PH erzeugte Volumenstrom ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Teilöffnungsstellung durch einen definierten Ringspalt (20) in dem jeweiligen
Ventilsitz (11, 12) gebildet ist, wobei der Ringspalt (20) einen zylindermantelförmigen
Abschnitt des jeweiligen Ventilelementes VA, VB umgibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
in den beiden Ventilsitzen (11, 12) der hydraulischen Umschalteinrichtung (5) eine
Teilöffnungsstellung vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der zylindermantelförmige Abschnitt des jeweiligen Ventilelementes VA, VB bei voller
Öffnungsstellung des jeweiligen Ventils außerhalb des Ringspaltbereiches liegt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Teilöffnungsstellung der Ventilsitze eine veränderbare wirksame Länge des Ringspaltes
freigegeben wird, die die Volumenströme und Drücke während des Schaltvorganges der
Vorrichtung (1) beeinflusst.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Druckpumpe (3) derart an dem Ventilblock (10) angeschlossen ist, dass sie
das sie durchströmende Hydraulikmittel bei geöffnetem ersten Ventilsitz (11) in drucklosem
Umlauf fördert.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kopplung der Ventilelemente innerhalb der mit den Teilöffnungsstellungen versehenen
Ventilsitze (11, 12) derart ausgebildet ist, dass die zweite Ventileinrichtung (9)
aus der Teilöffnungsstellung heraus schließt, wenn die erste Ventileinrichtung (8)
aus der Teilöffnungsstellung heraus öffnet und umgekehrt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die die Teilöffnungsstellungen beider Ventileinrichtungen (8, 9) definierenden Verschiebewege
identisch sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
beide Ventileinrichtungen (8, 9) einen kegelstumpfartigen Ventilsitz (11, 12) aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft der Feder (13) einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Feder (13) im Bereich des vorzugsweise stangenartigen Verbindungselementes (14)
angeordnet und als Druckfeder ausgebildet ist und beide Ventilelemente gleichsinnig
in die Grundstellung drückt.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Druckpumpe (3) an einen Ventilraum zwischen den beiden Ventileinrichtungen
(8, 9) angeschlossen ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Druckpumpe (4) an einen Anschlusskanal angeschlossen ist, der von der zweiten
Ventileinrichtung (9) zur Kolbenanordnung (2) verläuft.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wirkflächen der Ventilsitze gleich oder unterschiedlich groß bemessen sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
ihre Verwendung in Hydrauliksystemen mit mindestens zwei unterschiedlichen Drücken
und/oder unterschiedlichen Volumenströmen.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Dämpfungseinrichtung (16) zur Dämpfung einer zu einem Schaltvorgang
korrespondierenden Bewegung des Verbindungselements (14) am Verbindungselement (14)
endseitig angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei Dämpfungseinrichtungen (16) an gegenüber liegenden Enden des Verbindungselements
(14) angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dämpfungseinrichtung (16) eine mit Hydraulikmittel gefüllte Kammer (22) aufweist,
wobei ein weiterer Ringspalt (24) oder eine Drosselbohrung zur Rückführung des Hydraulikmittels
vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 - 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dämpfungseinrichtung (16) ein Rückschlagventil (18) zur Reduzierung der Dämpfung
entgegen der zum Schaltvorgang korrespondierenden Bewegung des Verbindungselements
(14) aufweist.