[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Luftbefeuchter mit einem Wasservorratsbehälter
und einem im Wasservorratsbehälter angeordneten Wärmetauscher, der sekundärseitig
an den Wasservorratsbehälter angeschlossen ist.
[0002] Zur Regulierung der Feuchtigkeit von Luftströmen insbesondere für zentrale Klimatisierungsanlagen
von Gebäuden werden üblicherweise Luftbefeuchter eingesetzt, die als Verdampfer, Verdunster
oder auch Zerstäuber ausgebildet sind. Gegenüber den letzten beiden Bauarten bieten
Verdampfer sowohl eine höhere Befeuchtungsleistung als auch bessere hygienische Eigenschaften,
da etwaige im Wasser befindliche Keime beim Erhitzen des Wassers abgetötet werden.
Zum Erwärmen des zu verdampfenden Wassers werden beispielsweise Brennstoffbefeuerungen
eingesetzt, die jedoch einen verhältnismäßig hohen konstruktiven Aufwand erfordern.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, werden zunehmend elektrische Heizelemente eingesetzt,
die aber im Vergleich mit Brennstoffbefeuerungen aufgrund des teuren Energieträgers
wirtschaftlich unrentabel sind.
[0003] Es wurde bereits vorgeschlagen (
AT 501 207 A1), in einem Wasservorratsbehälter einen Wärmetauscher vorzusehen, der primärseitig
von einem Wärmeträger durchflutet wird. Darüber hinaus ist es bekannt (
JP 07-294058 A), die Abwärme eines Kühlwassers zum Vorwärmen von zu verdampfendem Wasser einzusetzen,
und zwar mit Hilfe einer Wärmepumpe zwischen dem Kühlwasser und dem für die Dampferzeugung
vorzuwärmenden Wasser. Die Verdampfungswärme wird über eine gesonderte Heizeinrichtung
zugeführt, die elektrisch oder mit Hilfe eines Heizgases betrieben wird. Die für die
Verdampfung des Wassers über eine Brennstoffbefeuerung zuzuführende Wärmeenergie kann
somit zwar verringert werden, ein Verzicht auf eine solche Brennstoffbefeuerung ist
aber nicht möglich.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Luftbefeuchter so auszugestalten,
dass der mit einer Brennstoffbefeuerung verbundene konstruktive Aufwand vermieden
und gleichzeitig ein wirtschaftlich günstiger Betrieb sichergestellt werden kann.
[0005] Ausgehend von einem Luftbefeuchter der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung
die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Wärmetauscher primärseitig als Kondensator
in den Kältemittelkreis einer Wärmepumpe eingebunden und sekundärseitig an eine Dampfverteilerleitung
angeschlossen ist.
[0006] Zufolge dieser Maßnahme können vorhandene Wärmquellen, wie beispielsweise Abwärme
oder Fortluft von industriellen Anlagen, genutzt werden, wobei das Kältemittel der
Wärmepumpe über deren Verdampfer im Wärmeaustausch mit der Wärmequelle erwärmt und
mittels eines Kompressors unter zusätzlicher Erwärmung verdichtet wird, bevor das
erwärmte Kältemittel die aufgenommene Wärmeenergie über die Wärmetauscherflächen eines
Wärmetauschers an das zu verdampfende Wasser abgibt. Die Primärseite des Wärmetauschers
bildet dabei den Kondensator des Kältemittelkreises der Wärmepumpe, während die Sekundärseite
mit dem Wasser aus dem Wasservorratsbehälter beaufschlagt wird. Es wird folglich für
die Dampferzeugung nicht das gesamte Wasser im Wasservorratsbehälter, sondern lediglich
ein durch den Wärmetauscher strömender Anteil erhitzt, um den entstehenden Dampf über
eine Dampfverteilerleitung abzuziehen, über die beispielsweise im Strömungsweg der
zu befeuchtenden Luft angeordnete Gebläse oder Dampflanzen gespeist werden können.
Da der Wärmetauscher innerhalb des Wasservorratsbehälters vollständig von Wasser umspült
wird, kann die dem Wärmetauscher über das Kältemittel zugeführte Wärmeenergie gut
genützt werden, weil sonst auftretende Verlustwärme zur Vorwärmung des Wassers im
Wasservorratsbehälter dient. Da für die Verdichtung des Kältemittels nur ein Bruchteil
der für ein leistungsgleiches elektrisches Heizelement erforderlichen elektrischen
Energie aufgewendet werden muss, ermöglicht der Erfindungsgegenstand einen wesentlich
wirtschaftlicheren Betrieb des Luftbefeuchters.
[0007] Stehen lediglich Wärmequellen mit einem vergleichsweise niedrigen Temperaturniveau
zur Verfügung, empfiehlt es sich, die Wärmepumpe mehrstufig auszubilden. Zu diesem
Zweck können mehrere Kältemittelkreise mit ansteigendem Temperaturniveau hintereinander
geschaltet werden, wobei der Kondensator des einen Kältemittelkreises als Wärmequelle
für den Verdampfer des nachfolgenden Kältemittelkreises dient.
[0008] Hinsichtlich der Forderung nach einer vergleichsweise großen Wärmetauscherfläche
ergeben sich für die Wärmeübertragung im Wärmetauscher besonders vorteilhafte Bedingungen,
wenn der Wärmetauscher als Plattenwärmetauscher, Koaxialwärmetauscher oder Rohrbündelwärmetauscher
ausgebildet ist.
[0009] Um eine kontinuierliche Dampferzeugung und damit eine kontinuierliche Befeuchtung
zu erzielen, kann der Wasservorratsbehälter eine Füllstandsregelung aufweisen, wobei
in Abhängigkeit des Wasserfüllstandes im Wasservorratsbehälter Frischwasser zugeleitet
wird.
[0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Luftbefeuchter in einem schematischen Blockschaltbild mit
einem einfachen Wärmepumpenkreis und
- Fig. 2
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung eines erfindungsgemäßen Luftbefeuchters
mit einer zweistufigen Wärmepumpe.
[0011] Über einen Verdampfer 1 nimmt ein im Kreislauf geführtes Kältemittel die thermische
Energie einer nicht dargestellten Wärmequelle, beispielsweise der Umgebung, auf und
wird einem Kompressor 2 zugeführt, der das Kältemittel auf ein höheres Druckniveau
verdichtet und zusätzlich erwärmt. Im nachfolgenden, als Wärmetauscher 3 ausgeführten
Kondensator kondensiert das Kältemittel unter Wärmeabgabe.
[0012] Da der Wärmetauscher 3 innerhalb eines Wasservorratsbehälters 4 angeordnet ist, kann
Wasser aus dem Wasservorratsbehälter 4 in den sekundärseitigen Zulauf 5 des Wärmetauschers
3 einströmen und wird durch die über die Wärmetauscherflächen abgegebene Wärmeenergie
des Kältemittels erwärmt. Ist ein ausreichender Wärmeeintrag erreicht, verdampft das
Wasser innerhalb des Wärmetauschers 3 und kann über eine am sekundärseitigen Ablauf
des Wärmetauschers 3 angeschlossene Dampfverteilerleitung 6 mit Hilfe von nicht näher
dargestellte Einrichtungen, wie beispielsweise Gebläse oder Dampflanzen, dem zu befeuchtenden
Luftstrom zugeführt werden. Entsprechend der entnommenen Dampfmenge strömt gleichzeitig
Wasser aus dem Wasservorratsbehälter 4 in den Zulauf 5 nach und wird ebenfalls erwärmt.
[0013] Das kondensierte Kältemittel wird schließlich über eine Drossel 7 entspannt und dem
Verdampfer 1 in üblicher Weise zugeführt, um dort wiederum die thermische Energie
der Wärmequelle aufzunehmen.
[0014] In der Fig. 2 ist eine mehrstufige Wärmepumpe dargestellt, wobei zwischen dem ersten
und dem zweiten Kältemittelkreis K
1, K
2 ein Wärmetauscher 8 angeordnet ist, der auf der Primärseite als Kondensator für den
Kältemittelkreis K
1 und auf der Sekundärseite als Verdampfer für den Kältemittelkreis K
2 wirkt.
[0015] Um eine kontinuierliche Dampferzeugung und damit Befeuchtung sicherzustellen, weist
der Wasservorratsbehälter 4 ein Füllventil 9 für Frischwasser auf, das über eine Regeleinrichtung
10 in Abhängigkeit vom Messwert eines dem Wasservorratsbehälter 4 zugeordneten Füllstandgebers
11 angesteuert wird. Zur Entleerung des Wasservorratsbehälters sowie zur raschen Reduktion
des Dampfdruckes ist darüber hinaus ein Abschlämmventil 12 vorgesehen.
1. Luftbefeuchter mit einem Wasservorratsbehälter (4) und einem im Wasservorratsbehälter
(4) angeordneten Wärmetauscher (3), der sekundärseitig an den Wasservorratsbehälter
(4) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmetauscher (3) primärseitig als Kondensator in den Kältemittelkreis einer
Wärmepumpe eingebunden und sekundärseitig an eine Dampfverteilerleitung (6) angeschlossen
ist.
2. Luftbefeuchter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmepumpe mehrstufig ausgebildet ist.
3. Luftbefeuchter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmetauscher (3) der Wärmepumpe als Plattenwärmetauscher, Koaxialwärmetauscher
oder Rohrbündelwärmetauscher ausgebildet ist.
4. Luftbefeuchter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasservorratsbehälter (4) eine Füllstandsregelung aufweist.