[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entfernung von Eis, insbesondere
für den Einsatz in Tiefkühlräumen.
[0002] In Tiefkühlräumen wird bekanntermaßen durch Kondensation Eisbildung entstehen. Eine
Reinigung mit Wasserdampf ist aufgrund von Schädigung der Dichtungen (Sandwichelemente)
nicht möglich. Der Wasserdampf, würde zudem im laufenden Betrieb (herunter gekühlter
Raum) zu direkter Kondensation führen und somit eine weitere Eisbildung erzeugen.
[0003] Aktuelle Möglichkeiten sind die Enteisung mit chemischen Reinigungsmitteln oder die
Erhöhung der Raumtemperatur, um eine konventionelle Reinigung durchzuführen. Diese
Maßnahme ist aber energetisch ungünstig und führt zu einen zeitlichen Ausfall des
Tiefkühlraumes.
[0004] Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem ist die Schaffung einer
Vorrichtung der eingangs genannten Art, die effektiver ausgebildet ist.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 erreicht. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0006] Die Vorrichtung umfasst Mittel zur Erzeugung von Wärme und Mittel zur Absaugung.
Die Mittel zur Absaugung können beispielsweise Luft und Wasserdampf absaugen. Im Allgemeinen
sind die Mittel zur Absaugung dazu ausgebildet, gasförmige Stoffe abzusaugen. Es ist
auch möglich, dass die Mittel zur Absaugung dazu ausgebildet sind, gasförmige und
flüssige Stoffe abzusaugen. Es ist somit möglich mit der Vorrichtung nur einen begrenzten
Bereich einer Wand, einer Decke oder eines Bodens eines Kühlraums gezielt zu erwärmen
und die Wärme und den entstehenden Wasserdampf abzusaugen. Daher kann auf den Einsatz
chemischer Mittel verzichtet werden und es muss nicht der gesamte Kühlraum erwärmt
werden.
[0007] Die Idee ist es also, ohne chemische Reinigungsmittel zu arbeiten, d.h. im laufendem
Betrieb der Tiefkühlung - ohne die Temperaturen anheben zu müssen - eine Reinigung
durchführen zu können.
[0008] Die Möglichkeit für eine solche Maßnahme ist durch eine flächenbezogene Erwärmung
mit gleichzeitiger Absaugung gegeben. Durch das gezielte und punktuelle Erwärmen der
zu reinigenden Oberfläche ist eine Kontrolle über die übertragene Temperatur auf die
unter der Eisschicht liegende Oberfläche der Tiefkühlzelle möglich. Dadurch ist gewährleistet,
dass keine Schäden an der Boden- oder Wandfläche (Dichtungen) entstehen. Je nach zu
reinigender Fläche ist es ebenso möglich, durch die aufgebrachte Temperatur eine Desinfektion
dieser Fläche durchzuführen.
[0009] Die Kondensation der in der warmen Luft gebundenen Feuchtigkeit wird durch eine direkte
Absaugung der entstehenden Wärme verhindert. Dabei muss beachtet werden, dass diese
Wärme aus der Tiefkühlzelle selber geführt wird. Dies kann durch vorgesehene Wandanschlüsse
ohne weiteres technisch umgesetzt werden, so dass außerhalb des Tiefkühlraumes der
Absauger steht.
[0010] Die flächenbezogene Erwärmung kann, je nach Einsatzgebiet, mit herkömmlichen Heizstäben,
Infrarotstrahlern oder Warmluftströmung erfolgen.
[0011] Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Mittel zur Absaugung Eiskristalle
und/oder entstehenden Wasserdampf und/oder entstehende warme Luft absaugen. Die entstehende
warme Luft kann beispielsweise die Luft sein, die durch die Mittel zur Erzeugung der
Wärme erzeugt wurde.
[0012] Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Mittel zur Absaugung einen Saugkopf
und/oder einen Absaugschlauch und/oder einen Motor mit Ventilator umfassen. Der Saugkopf
kann durch einen Benutzer über eine zu enteisende Fläche geführt werden. Der Saugkopf
ist also über eine Fläche führbar.
[0013] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Vorrichtung mechanische Bearbeitungsmittel
wie beispielsweise Bürsten umfassen. Die mechanischen Bearbeitungsmittel können beispielsweise
so angeordnet sein, dass Verunreinigungen von der zu enteisenden Oberfläche entfernt
werden. Vorteilhafterweise vermindern die mechanischen Bearbeitungsmittel das Risiko,
dass Verunreinigungen in die Mittel zur Absaugung gelangen. Hierfür können die mechanischen
Bearbeitungsmittel als Bürsten ausgebildet sein, die dazu ausgebildet sind, über die
zu enteisende Oberfläche geführt zu werden. Die mechanischen Bearbeitungsmittel können
beispielsweise im Saugkopf angeordnet sein.
[0014] Für eine zusätzliche Reinigungsleistung ist es möglich, optional in den Saugkopf
Bürsten einzubauen. Weiterhin kann die Vorrichtung UV-Bestrahlungsmittel für eine
zusätzliche Reinigungswirkung durch Bestrahlung mit einer ultravioletten Strahlung
umfassen. Die UV-Bestrahlungsmittel können beispielsweise im Saugkopf angeordnet sein.
[0015] Es ist auch möglich, dass die Mittel zur Absaugung einen Anschluss für einen Schlauch
umfassen. So lässt sich die erzeugte Wärme durch den angeschlossenen Schlauch absaugen.
Der Schlauch kann beispielsweise an einen Wandanschluss angeschlossen werden, sodass
die Wärme aus dem Tiefkühlraum geführt wird.
[0016] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Vorrichtung Filtermittel umfassen.
Die Filtermittel können beispielsweise siebförmig ausgebildet sein. Die Filtermittel
können für eine Filterung der durch die Mittel zur Absaugung abgesaugten Stoffe ausgebildet
sein. So wird beispielsweise verhindert, dass Verunreinigungen auf dem Boden oder
an der Wand des Tiefkühlraums Bauteile die Vorrichtung verstopfen.
[0017] Hierfür kann vorgesehen sein, dass die Filtermittel in und/oder an dem Saugkopf angeordnet
sind.
[0018] Die Vorrichtung kann Steuerungsmittel umfasst, die dazu ausgebildet sind, eine Leistung
der Mittel zur Erzeugung von Wärme zu steuern. So kann die erzeugte Wärme gezielt
an örtliche Gegebenheiten angepasst werden. Mit einer höheren Leistung lässt sich
beispielsweise eine schnellere Reinigung erreichen. Mit einer besonders hohen Leistung
kann eine zusätzliche Desinfektion erfolgen. Eine relativ niedrige Leistung kann energiesparend
sein.
[0019] Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Mittel zur Absaugung einen Behälter
umfassen, der dazu ausgebildet ist, Luft, Wasser, Wasserdampf und/oder Eiskristalle
aufzunehmen. Dieser Behälter kann beispielsweise über einen Schlauch am Saugkopf angeschlossen
sein, sodass die erzeugte Wärme, die Luft, das Wasser, der Wasserdampf und/oder die
Eiskristalle durch den Schlauch in den Behälter abgesaugt werden.
[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Abbildungen. Dabei werden für gleiche oder ähnliche Bauteile und für
Bauteile mit gleichen oder ähnlichen Funktionen die gleichen Bezugszeichen verwendet.
Darin zeigen
- Fig. 1
- einen schematischen Schnitt durch einen Teil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine Untenansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie den schematischen
Aufbau der Vorrichtung;
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
einer schematisch angedeuteten Eisschicht; und
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
einer schematisch angedeuteten aufgetauten Eisschicht.
[0021] Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung umfasst einen von einem Benutzer über
einen Boden 4 bewegbaren Saugkopf 1 (siehe Fig. 1 und Fig. 2). Der Boden 4 ist mit
einer Eisschicht 3 bedeckt. Der Saugkopf 1 ist über einen vorzugsweise doppelwandigen
Absaugschlauch 2 mit einem Nasssauger 10 verbunden (siehe Fig. 2). Der in Fig. 2 dargestellte
Nasssauger 10 ist für einen elektrische Spannung von 230V ausgebildet und weist eine
Leistung von 1,5kW auf. Es ist auch möglich, einen Nasssauger mit einer anderen Leistung
zu verwenden. Es ist auch möglich, dass der Nasssauger für eine andere Spannung wie
beispielsweise 110V ausgebildet ist. Außerdem ist die Vorrichtung 1 an eine elektrische
Energiequelle angeschlossen. In Fig. 2 ist dargestellt, dass diese eine Spannung von
230V und eine Leistung von 1 kW aufweist. Es können jedoch auch andere elektrische
Energiequellen mit einer anderen Spannung und/oder einer anderen Leistung genutzt
werden.
[0022] In Fig. 1 ist gezeigt, dass ein Heizelement 5 in dem Saugkopf 1 angeordnet ist. Das
Heizelement 5 kann beispielsweise ein Infrarot-Heizelement oder ein Heizwiderstand
sein. Durch das Heizelement 5 wird die Eisschicht 3 erwärmt und das Eis geht in den
gasförmigen Zustand über. Der so entstandene Wasserdampf steigt in Richtung 9 nach
oben und wird durch einen Absaugkanal 6 in den Absaugschlauch 2 gesaugt.
[0023] In dem Saugkopf 1 sind außerdem UV-Bestrahlungsmittel 7 angeordnet. Diese bewirken
eine zusätzliche Desinfizierung des Bodens 4. Die UV-Bestrahlungsmittel 7 sind am
Heizelement 5 angeordnet, sodass eine durch das Heizelement 5 erwärmte Stelle relativ
zügig durch die UV-Bestrahlungsmittel 7 bestrahlt wird.
[0024] Außerdem sind in dem Saugkopf 1 Bürstenelemente 8 angeordnet. Diese bewirken eine
Reinigung des Bodens 4, bevor die Eisschicht 3 erwärmt wird und der Wasserdampf abgesaugt
wird. Die Bürstenelemente verhindern beispielsweise, dass größere Verunreinigungen
durch die Vorrichtung angesaugt werden und beispielsweise den Absaugschlauch 2 verstopfen.
[0025] Fig. 3 zeigt die Aufwärmung der Eisschicht 1 1 , wenn der Saugkopf 1 in Pfeilrichtung
über die Eisschicht 11 bewegt wird. Fig. 4 zeigt das Absaugen des durch das Auftauen
entstandenen Wassers 12. Es ist vereinfacht dargestellt, dass das Wasser 12 entlang
der dargestellten Pfeile durch den Saugkanal 6 und den Absaugschlauch 2 abgesaugt
wird. Dabei kann die zu enteisende Fläche beispielsweise mit als Mittel zur Erzeugung
von Wärme dienenden Heizelementen, die beispielsweise mit einer Leistung zwischen
500 W und 2,5 kW betrieben werden, auf etwa 120 °C erwärmt werden.
1. Vorrichtung zur Entfernung von Eis (3; 11), insbesondere für den Einsatz in Tiefkühlräumen,
umfassend
- Mittel (5) zur Erzeugung von Wärme und
- Mittel (1 ; 2; 6; 10) zur Absaugung.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (5) zur Erzeugung von Wärme als Heizstab und/oder als Infrarotstrahler
und/oder als Warmluftströmung ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (5) zur Erzeugung von Wärme eine gezielte und punktuelle Erwärmen der
zu enteisenden Oberfläche (4) erlauben.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Vorrichtung gezielt über die zu enteisende Oberfläche (4)
bewegt werden kann.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (1 ; 2; 6; 10) zur Absaugung dazu ausgebildet sind, Eiskristalle (3; 11)
und/oder entstehenden Wasserdampf und/oder entstehende warme Luft abzusaugen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (1 ; 2; 6; 10) zur Absaugung einen Saugkopf (1) und/oder einen Absaugschlauch
(2) und/oder einen Motor mit Ventilator umfassen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung weiterhin mechanische Bearbeitungsmittel wie beispielsweise Bürsten
(8) umfasst.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung UV-Bestrahlungsmittel (7) umfasst.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die UV-Bestrahlungsmittel (7) in dem Saugkopf (1) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (1 ; 2; 6; 10) zur Absaugung einen Anschluss für einen Schlauch umfassen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Filtermittel umfasst.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Filtermittel in und/oder an dem Saugkopf (1) angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Steuerungsmittel umfasst, die dazu ausgebildet sind, eine Leistung
der Mittel (5) zur Erzeugung von Wärme zu steuern.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Absaugung einen Behälter umfassen, der dazu ausgebildet ist, Luft,
Wasser, Wasserdampf und/oder Eiskristalle aufzunehmen.