[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine lösbare Scharnierverbindung zwischen
einem WC-Deckel und/oder einem WC-Sitzring und einem zugehörigen WC.
[0002] WCs (Wasserklosetts) weisen in aller Regel auf der sogenannten Schüssel einen WC-Sitzring,
auch als Brille bezeichnet, und darauf einen WC-Deckel auf. Der Benutzer kann sich
nach Öffnen des Deckels auf den Sitzring setzen und das WC benutzen. Der Begriff "Sitzring"
ist hier im Übrigen nicht streng geometrisch zu verstehen, er impliziert also nicht
zwingend eine geschlossene Ringform. Zum Beispiel kann der Sitzring vorne eine Öffnung
aufweisen.
[0003] Die Erfindung bezieht sich auch auf WCs nur mit Sitzring oder nur mit Deckel und
insbesondere auch auf Urinale, die regelmäßig keinen Sitzring, oft aber einen Deckel
aufweisen.
[0004] Zur Vereinfachung wird im Folgenden von WC-Bauteil gesprochen, womit dann der Deckel
und/oder der Sitzring gemeint ist. Gängig ist eine Drehscharnierverbindung zwischen
dem Sitzring bzw. dem Deckel einerseits und dem WC andererseits. Ein solches Scharnier
definiert eine Scharnierachse, die in der Regel im wandseitigen (von vorne gesehen
hinteren) Bereich des WCs ungefähr wandparallel und horizontal verläuft und um die
das WC-Bauteil aus einer ungefähr horizontalen Position nach hinten hochgeklappt werden
kann. Dies kann bei der Benutzung des WCs, aber auch zu Reinigungszwecken erfolgen.
[0005] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, WC-Deckel bzw. -Sitzringe und
damit ausgestattete WCs hinsichtlich dieser Scharnierverbindung in ihren Funktionseigenschaften
zu verbessern.
[0006] Dazu ist ein WC-Deckel bzw. ein WC-Sitzring mit einem Scharnier zur um eine Scharnierachse
drehbaren Verbindung des WC-Deckels bzw. WC-Sitzrings mit einem WC vorgesehen, welches
Scharnier aufweist: ein erstes Scharnierteil, das einen Hohlraum mit einer ersten
Öffnung zu einer in Bezug zu der Scharnierachse querab liegenden Seite und mit einer
zweiten Öffnung zu einer Seite in Richtung der Scharnierachse aufweist, welcher Hohlraum
die Scharnierachse enthält, wobei die erste Öffnung in Bezug auf eine Breitenrichtung
quer zur Scharnierachse schmaler ist als der Hohlraum innerhalb der ersten und der
zweiten Öffnung, und ein zweites Scharnierteil, das durch die zweite Öffnung hindurch
in den Hohlraum eingreifen kann, darin um die Scharnierachse drehbar ist und in solcher
Weise gegenüber der Querschnittsform des Hohlraums verjüngt ist, dass es quer zur
Scharnierachse durch die erste Öffnung in einer bestimmten Drehposition infolge passender
Ausrichtung der Verjüngung herausbewegt werden kann und in anderen Drehpositionen
infolge nicht passender Ausrichtung der Verjüngung nicht, sodass das WC-Bauteil von
dem WC abgezogen werden kann, wobei sich das erste und zweite Scharnierteil voneinander
lösen, indem das zweite Scharnierteil durch die erste Öffnung herausbewegt wird.
[0007] Ferner ist ein entsprechend ausgestattetes WC vorgesehen und richtet sich die Erfindung
außerdem auf die entsprechende Verwendung des WC-Deckels bzw. -Sitzrings.
[0008] Die Grundidee der Erfindung besteht in einer besonderen Ausführung des Scharniers
zwischen WC-Bauteil und WC, welche eine besonders einfache Trennbarkeit sicherstellt.
Dazu wird das WC-Bauteil in einer bestimmten Drehposition abgezogen. Hierzu sind zwei
Scharnierteile vorgesehen, von denen eines, das sogenannte zweite Scharnierteil, in
einen Hohlraum des anderen, des ersten Scharnierteils, eingreift. (Wenn in den Ansprüchen
von "eingreifen kann" die Rede ist, so beinhaltet dies auch einen demontierten Zustand.)
Dieser Hohlraum, zum Beispiel ein zylindrischer Hohlraum in einer auch ansonsten weitgehend
zylindrischen Grundform des ersten Scharnierteils, ist für diesen Eingriff an einer
Stirnfläche im axialen Sinn, also einer in Richtung der Scharnierachse weisenden Seite,
offen. Diese Öffnung wird als zweite Öffnung bezeichnet. Durch die zweite Öffnung
hindurch ragt das zweite Scharnierteil in das erste hinein, wenn beide zusammengebaut
sind.
[0009] Ferner weist das erste Scharnierteil eine sogenannte erste Öffnung auf, die den Hohlraum
zu einer quer von der Scharnierachse weg weisenden Richtung hin öffnet und mit der
zweiten Öffnung verbunden ist. Diese erste Öffnung ist dabei gegenüber der maximalen
Breite des Hohlraums (in einer Richtung quer zur Scharnierachse und quer zu der Richtung,
in die die Öffnung weist) etwas breiter als die erste Öffnung selbst. In anderen Worten
bilden die die erste Öffnung in dieser Breitenrichtung begrenzenden Kanten des ersten
Scharnierteils eine Art Hinterschnitt. Der in den Hohlraum eingreifende Bereich des
zweiten Scharnierteils ist so geformt, dass er einerseits um die durch den Hohlraum
verlaufende Scharnierachse in dem Hohlraum drehbar ist und andererseits in einer bestimmten
Drehposition durch die erste Öffnung hindurch aus dem Hohlraum quer zur Scharnierachse
herausgezogen werden kann. Dazu weist die Querschnittsform eine Verjüngung auf, die
durch die erste Öffnung hindurch passt.
[0010] Somit kann also das zweite Scharnierteil in einer bestimmten Drehposition aus dem
ersten quer zur Scharnierachse gelöst werden. Im montierten Zustand bedeutet das,
dass zum Beispiel bei einer Montage des ersten Scharnierteils am WC-Bauteil und des
zweiten Scharnierteils am WC das WC-Bauteil zu der der ersten Öffnung des ersten Scharnierteils
entgegengesetzten Seite gezogen werden muss, und zwar in einer bestimmten Drehposition,
vorzugsweise in einer genau entlang der Zugrichtung ausgerichteten Position. Wenn
umgekehrt das erste Scharnierteil am WC und das zweite Scharnierteil am WC-Bauteil
montiert ist, dann ist die Zugrichtung die Richtung der ersten Öffnung (relativ zum
Hohlraum).
[0011] Es sollte dabei deutlich sein, dass die Zugrichtung und die Orientierung des WC-Bauteils
nicht identisch sein müssen und dies durch entsprechende Ausrichtung bei der Montage
der Scharnierteile bestimmt werden kann. Besonders bevorzugt ist allerdings ein Zusammenfallen
von Zugrichtung und Bauteilausrichtung; besonders bevorzugt ist, dass die Richtung
im Wesentlichen vertikal ist, also das WC-Bauteil in aufrechter Position nach oben
von dem WC abgezogen werden kann. Die Begriffe "Zusammenfallen" und "vertikal" sind
dabei mit einer Genauigkeit von 10°, vorzugsweise 5° oder sogar nur 2° gemeint.
[0012] Ferner sind die vorstehenden und nachfolgenden Erläuterungen zu dem Bestehen und
Lösen des Formschlusses zwischen den beiden Scharnierteilen nicht so zu verstehen,
dass diese quasi kraftlos auseinandergezogen werden können, also der in den Hohlraum
des ersten Scharnierteils eingreifende Bereich des zweiten Scharnierteils im streng
geometrischen Sinn durch die erste Öffnung passt. Hier könnte zum Beispiel eine leichte
Fehlpassung verbunden mit einem elastischen Material des ersten oder zweiten Scharnierteils
(jedenfalls des entsprechenden Bereichs) vorliegen, sodass bei der Zugbewegung eine
gewisse Kraft ähnlich einer Schnappverbindung aufgewendet werden muss. Auch könnte
eine Schnappfeder, ein Magnet oder eine andere Einrichtung Verwendung finden, um eine
gewisse Fixierung (auch in der richtigen Drehposition) sicherzustellen, die erst mit
einer gewissen Mindestkraft überwunden werden kann. Allerdings sollen sich die Scharnierteile
vorzugsweise ohne Werkzeugeinsatz und ohne weitere Bestätigung zum Lösen einer Sperre
trennen lassen.
[0013] In jedem Fall lässt sich das WC-Bauteil leicht von dem WC lösen, sodass der Nutzer
oder eine Reinigungskraft zu Reinigungszwecken, Kontrollzwecken oder auch Montage-
oder Wartungszwecken einen leichteren Zugang zu dem WC selbst oder Teilen davon hat
und das WC-Bauteil separat von dem WC gehandhabt und so zum Beispiel leichter gereinigt
oder auch vielleicht ausgetauscht werden kann.
[0014] Das WC-Bauteil ist dabei nicht zwingend ganz für sich handhabbar, also zum Beispiel
der WC-Deckel ohne den Sitzring oder umgekehrt. Bei einfachen und daher vorteilhaften
Ausführungen der Erfindung können beide miteinander verbunden in der erfindungsgemäßen
Weise montiert und nur so abgenommen werden. Besonders bevorzugter Weise sind der
WC-Deckel und der WC-Sitzring montagebedingt durch Scharnierteile verbunden, die vor
einer Trennung beider Bauteile entfernt werden müssen.
[0015] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtungen und ihrer
Verwendung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Die darin enthaltenen Merkmale
und auch die Offenbarung der folgenden Beschreibung sind grundsätzlich im Hinblick
auf alle Erfindungskategorien zu verstehen, ohne dass hierzwischen im Einzelnen explizit
unterschieden wird.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung weist auch das zweite Scharnierteil einen Hohlraum
auf und hat auch dieser Hohlraum eine erste Öffnung zu einer in Bezug zur Scharnierachse
querab liegenden Seite sowie eine damit verbundene zweite Öffnung an einer Stirnseite
(also in Richtung der Scharnierachse), und zwar bezogen auf den montierten Zustand
einer entgegengesetzten Seite im Vergleich zur zweiten Öffnung des ersten Scharnierteils.
Auch hier soll die erste Öffnung im Vergleich zu dem Hohlraum in Bezug auf die bereits
erwähnte Breitenrichtung etwas schmaler sein und auch hier soll der Hohlraum die Scharnierachse
enthalten.
[0017] Dieser zweite Hohlraum ist vorgesehen für einen Stift, der wiederum (nicht notwendigerweise
einstückiges) Teil des ersten Scharnierteils ist und in den Hohlraum des zweiten Scharnierteils
passt. Der Stift ist am ersten Scharnierteil in dessen Hohlraum vorgesehen und hat
in seinem Querschnittsprofil (quer zur Scharnierachse) eine Form, die es erlaubt,
dass er gleichzeitig mit einer Bewegung des zweiten Scharnierteils durch die erste
Öffnung des ersten Scharnierteils seinerseits durch die erste Öffnung des zweiten
Scharnierteils hindurchtritt, um dieses aus dem Hohlraum des ersten Scharnierteils
heraustreten zu lassen. Der Stift ist gegenüber dem ersten Scharnierteil jedenfalls
quer zur Scharnierachse und vorzugsweise auch in Richtung der Scharnierachse unbeweglich.
Er kann aber, worauf noch eingegangen wird, relativ zu dem ersten Scharnierteil um
die Scharnierachse drehbar sein.
[0018] Der Stift dient je nach Anwendungsfall unterschiedlichen Zwecken. Er kann zum Beispiel
ein Stabilisierungsstift sein und die Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten
Scharnierteil festigen, insbesondere die Selektivität des Formschlusses dazwischen
hinsichtlich der bestimmten Drehposition, in der die beiden Scharnierteile getrennt
werden können, durch seinen Eingriff in den Hohlraum des zweiten Scharnierteils verbessern.
Man kann sich das zum Beispiel anhand des Ausführungsbeispiels, aber abweichend davon,
so vorstellen, dass der Stift in dem Hohlraum des zweiten Scharnierteils genauso drehbar
ist wie das zweite Scharnierteil in dem Hohlraum des ersten Scharnierteils. Dann kann
der Stift in einer zu der ersten Öffnung des ersten Scharnierteils ausgerichteten
Position drehfest gegenüber dem ersten Scharnierteil sein, sodass der Stift (durchaus
mit dem Querschnittsprofil des Ausführungsbeispiels) nur in dieser Position aus dem
Hohlraum des zweiten Scharnierteils durch dessen erste Öffnung herausbewegt werden
kann.
[0019] Bevorzugt ist allerdings eine durch Formschluss drehfeste Verbindung zwischen dem
Stift und dem zweiten Scharnierteil, und zwar durch Formschluss zwischen dem Stift
und dessen Hohlraum. Dann muss der Stift also relativ zu dem ersten Scharnierteil
drehbar sein und sich mit dem zweiten Scharnierteil mitdrehen können. Bei dieser Variante
kann die Verbindung zwischen Stift und zweitem Scharnierteil besonders stabil ausgeführt
werden und es kann dennoch, wie auch bei der zuvor erläuterten Variante (mit einer
Drehfestigkeit des Stifts relativ zu dem ersten Scharnierteil) ein drehpositionsselektives
Freigeben des zweiten Scharnierteils aus dem ersten Scharnierteil gewährleistet bleiben.
Der Formschluss zwischen dem Stift und dem zweiten Scharnierteil ist dann so beschaffen,
dass der Stift durch die erste Öffnung des zweiten Scharnierteils hindurch passt,
und zwar wenn das zweite Scharnierteil durch die erste Öffnung des ersten Scharnierteils
herausbewegt wird.
[0020] Eine besonders günstige Nutzung der Ausgestaltung mit drehfestem Formschluss zwischen
Stift und Hohlraum des zweiten Scharnierteils sieht einen Drehdämpfer in dem Scharnier
vor. Dann ist der Stift ein Teil des Drehdämpfers und gegenüber einem weiteren Teil
des Drehdämpfers (eventuell richtungs- und positionsabhängig) gedämpft drehbar. Dieser
weitere Teil ist dann drehfest in dem ersten Scharnierteil angebracht und zwar vorzugsweise
durch die zweite Öffnung und den Hohlraum des ersten Scharnierteils hindurch eingesteckt,
sodass der Stift in den Hohlraum vorragt. Wenn er nun formschlüssig in dem Hohlraum
des zweiten Scharnierteils gegriffen ist, wird er von dem zweiten Scharnierteil mitbewegt,
während der erwähnte andere Teil des Drehdämpfers im ersten Scharnierteil gefangen
bleibt. Damit werden also Drehbewegungen zwischen den beiden Scharnierteilen durch
den Drehdämpfer gedämpft. Das Ausführungsbeispiel veranschaulicht dies.
[0021] Für denjenigen Bereich des zweiten Scharnierteils, der in den Hohlraum des ersten
Scharnierteils ragt und passt, ist eine Querschnittsform bevorzugt, deren Außenkontur
sich aus zwei zueinander entgegengesetzten und vorzugsweise parallelen Abflachungen
(insbesondere geraden Konturstücken) und dazwischen kreisförmigen Au-βenkonturstücken
zusammensetzt. Vorzugsweise besteht die Außenkontur ausschließlich aus den abgeflachten
und vorzugsweise geraden Abschnitten und kreisförmigen Abschnitten, wobei natürlich
die erste Öffnung eine Ausnahme, nämlich Öffnung, bildet. Sie ist vorzugsweise in
einem Kreisabschnitt und dabei vorzugsweise symmetrisch zwischen den beiden entgegengesetzten
Abflachungen vorgesehen, vergleiche das Ausführungsbeispiel.
[0022] Eine ähnliche bevorzugte Querschnittsform ist auch für den Stift, sofern vorhanden,
vorgesehen, wobei der Stift im Rahmen dieser Offenbarung normalerweise keinen weiteren
(dritten) Hohlraum in sich aufweist und demzufolge auch keine erste Öffnung. Die bevorzugte
Außenkontur des Stifts weist also zwei zueinander entgegengesetzte Abflachungen und
vorzugsweise im Übrigen zwei Kreisbogenstücke auf.
[0023] Die Querschnittsform des Hohlraums des zweiten Scharnierteils muss dazu passen. Wenn
der Stift darin drehbar sein soll, dann ist ihre Querschnittsform vorzugsweise mit
Ausnahme der ersten Öffnung kreisförmig. Dasselbe gilt auch für die Querschnittsform
des Hohlraums des ersten Scharnierteils.
[0024] Wenn der Stift in dem zweiten Scharnierteil drehfest gehalten sein soll, dann ist
vorzugsweise die Querschnittsform des Hohlraums in dem zweiten Scharnierteil ebenfalls
von zwei zueinander entgegengesetzten Abflachungen geprägt, die auf einer Seite von
der ersten Öffnung verbunden sind. Auf der anderen Seite kann dann passend zur Außenkontur
des Stifts ebenfalls ein Kreisbogenstück vorliegen, wobei der Formschluss schon durch
eine Passung der Abflachungen des Stifts und des Hohlraums im zweiten Scharnierteil
gewährleistet sein kann und an diesem Zwischenstück nicht zwingend vorliegen muss.
[0025] Bislang wurde über die miteinander interagierenden Bereiche des ersten und des zweiten
Scharnierteils geschrieben. Sie können natürlich im Übrigen weitere Strukturen aufweisen,
insbesondere Montagebereiche. Diese geben die Montageposition vor relativ zu dem entsprechenden
WC-Bauteil oder dem WC selbst bzw. einem mit dem WC fest verbundenen Element (wie
einem Aufbaukasten auf einer Schüssel des WCs, zum Beispiel für Einrichtungen einer
Unterleibsdusche des WCs). Hierbei wird insbesondere festgelegt, in welche Richtung
die Scharnierteile voneinander gelöst werden können und in welcher Position sie dabei
sind. Wie bereits erwähnt ist dabei bevorzugt, dass das WC-Bauteil nach oben abgezogen
werden kann, sodass also die erste Öffnung des ersten Scharnierteils im montierten
Zustand vorzugsweise nach oben weist.
[0026] Das zweite Scharnierteil kann über einen außenseitigen Zapfen als Montagebereich
drehfest eingesteckt sein, und zwar je nach Zuordnung der beiden Scharnierteile in
dem WC-Bauteil oder in dem WC bzw. einem damit fest verbundenen Element, etwa dem
erwähnten Aufbaukasten.
[0027] Eine solche drehfeste Einsteckmontage kann auch für das erste Scharnierteil gelten.
Im Ausführungsbeispiel wird aber eine weiter unten näher erläuterte bevorzugte Montage
über Anschraubflansche dargestellt. Schließlich kann die drehfeste Einsteckmontage
auch für den Drehdämpfer in Bezug auf das erste Scharnierteil gelten, vergleiche Ausführungsbeispiel.
Der entsprechende Montagebereich an sich vorbekannter Drehdämpfer weist dazu bereits
eine geeignete Form auf.
[0028] Das hier beschriebene Scharnier kann einen Anschlag zur Begrenzung der Drehbewegung
aufweisen. Ein solcher Anschlag kann auch unabhängig von dem Scharnier vorgesehen
sein. Jedenfalls kann damit zum Beispiel die Hochklappbewegung des WC-Bauteils und
insbesondere eines WC-Deckels begrenzt werden, etwa um zu verhindern, dass diese an
einem anderen Teil, zum Beispiel einer Rückwand oder einer Spülungsauslösetaste, anschlägt.
Ein solches Anschlagen kann zu Oberflächenbeschädigungen führen und ist jedenfalls
mit Geräuschen verbunden. Wenn nun der Anschlag zur Wirkung kommt, werden Teile des
Scharniers oder andere Teile des WC-Bauteils oder an dem WC mechanisch belastet. Es
hat sich daher als sinnvolle Verbesserung herausgestellt, zumindest eines der beiden
Scharnierteile über eine Federeinrichtung zu montieren, um die Funktion des Anschlages
etwas "weicher" zu gestalten. Mit Federeinrichtung ist eine eigens hinsichtlich der
Elastizität vorgesehene Vorrichtung gemeint. Hier ist also nicht von der Eigenelastizität
ohnehin vorgesehener Bauteile die Rede.
[0029] Bevorzugt sind Metallfedern und insbesondere Tellerfedern. Solche Tellerfedern können
zum Beispiel in Verbindung mit einem Anschraubflansch, etwa an dem ersten Scharnierteil,
vorgesehen sein, wie das Ausführungsbeispiel verdeutlicht.
[0030] Der hier angesprochene Erfindungsaspekt einer Federeinrichtung zur federnden Montage
zumindest eines der beiden Scharnierteile an einem WC-Bauteil oder einem WC (in Verbindung
mit einem eine Drehbewegung begrenzenden Anschlag) ist auch unabhängig von den Merkmalen
der Ansprüche 1 und 2 sowie der übrigen bislang erläuterten Merkmale von Bedeutung.
Die Anmelderin behält sich vorsorglich die Aufstellung entsprechender unabhängiger
Ansprüche vor und die Offenbarung der vorstehenden beiden Absätze sowie der damit
in Verbindung stehenden Erläuterungen im Folgenden ist in dieser Weise, also unabhängig
von der eingangs erläuterten Erfindung, zu verstehen.
[0031] Weiterhin ist bevorzugt, dass die erfindungsgemäß lösbare Scharnierverbindung ohne
weitere Verriegelungen funktioniert. Damit ist gemeint, dass der Benutzer das entsprechende
WC-Bauteil lediglich in der beschriebenen Weise in der bestimmten Drehposition herausziehen
muss und es nicht erforderlich ist, irgendeinen weiteren Verriegelungsknopf zu drücken
oder zu verschieben oder sonst eine zusätzliche Operation durchzuführen. Dies schließt
natürlich nicht aus, dass beim Herausziehen ein gewisser Kraftaufwand zum Lösen eines
Kraftschlusses, zum Beispiel einer Schnappfeder oder einer geringfügigen Fehlpassung
elastisch ausgeführter Scharnierteile, notwendig ist. Es soll aber grundsätzlich genügen,
das WC-Bauteil zu fassen und in der vorgegebenen Richtung zu bewegen.
[0032] Schließlich ist bevorzugt, dass ein erfindungsgemäßes WC zumindest ein WC-Bauteil
(also Deckel oder Sitzring) aufweist, wobei zwei erfindungsgemäße Scharniere vorgesehen
sind, eines von vorn gesehen hinten links und das andere hinten rechts. Dabei ist
vorzugsweise nur eines der beiden Scharniere mit einem Drehdämpfer für das eine WC-Bauteil
versehen und das andere nicht. Insbesondere ist bevorzugt, das WC sowohl mit einem
WC-Deckel als auch mit einem WC-Sitzring auszustatten, wobei eines der beiden Scharniere
einen Drehdämpfer für den WC-Deckel aufweist und das andere einen für den WC-Sitzring
und beide Scharniere im Übrigen beide WC-Bauteil gemeinsam lagern.
[0033] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
wobei sich die Offenbarung auf alle Anspruchskategorien bezieht und die einzelnen
Merkmale auch in anderen als in dargestellten Kombinationen erfindungswesentlich sein
können. Das gilt insbesondere für den Aspekt der Federeinrichtung zur federnden Montage
eines Scharnierteils.
- Figur 1
- zeigt ein erfindungsgemäßes Scharnier in demontiertem Zustand und perspektivischer
Ansicht.
- Figur 2
- zeigt ein erstes Scharnierteil des Scharniers aus Figur 1 und zusätzlich eine Federeinrichtung.
- Figur 3
- zeigt einen Teil des ersten Scharnierteils aus Figur 2 mit montierter Federeinrichtung
in seitlicher Ansicht.
- Figur 4
- einen in Figur 3 dargestellten Schnitt.
- Figur 5
- zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen WCs.
- Figur 6
- zeigt einen Teil des WCs aus Figur 5, insbesondere einen Sitzring, in perspektivischer
Ansicht.
[0034] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Scharnier für WC-Bauteile. Das Scharnier besteht
in Figur 1 aus drei Elementen. Ein im Sinn der Ansprüche erstes Scharnierteil weist
eine Hülse 1 und einen an sich konventionellen Drehdämpfer 2 auf. Zur Bauform des
Drehdämpfers kann beispielhaft verwiesen werden auf
EP 1 331 417 B1. Das dritte Element in Figur 1 ist das zweite Scharnierteil 3.
[0035] Die drei dargestellten Elemente 1, 2 und 3 können entlang einer in Figur 1 von links
vorn nach rechts hinten laufenden Scharnierachse zusammengeschoben werden, wobei die
Scharnierachse gleichzeitig die Drehachse des Dämpfers 2 und die Symmetrieachse der
zylindrischen Formabschnitte, insbesondere der Hülse 1 und des Dämpfers 2, ist.
[0036] Man erkennt, dass der Dämpfer 2 zwei Abflachungen 4 (davon ist eine verdeckt und
nicht zu sehen, aber spiegelbildlich zu der dargestellten) an seinem in Figur 1 nach
hinten rechts weisenden Abschnitt aufweist und in diesem Abschnitt ansonsten seine
zylindrische Form (in Figur 1 links vor der dargestellten Abflachung) fortsetzt. Der
Drehdämpfer muss um seine Achse gedreht werden, damit die Abflachungen zu entsprechenden
Abflachungen in der Innenkontur der Hülse 1 passen. Eine untere dieser Innenkonturabflachungen
kann man in Figur 1 innerhalb der Hülse 1 gerade noch an ihrer vorderen linken Ecke
erkennen; eine spiegelbildliche obere Abflachung zeigt sich durch eine entsprechende
Abflachung in der Außenkontur der Hülse 1. In dieser Form wird der Dämpfer also drehfest
in der Hülse 1 gehalten, wobei dann ein aus dem Dämpfer nach vorn links herausstehender
Stift 5 in einen verbleibenden Hohlraum der Hülse 1 hineinragt. Dieser Hohlraum befindet
sich innerhalb eines in Figur 1 gut erkennbaren offenen vorderen Hülsenabschnitts,
in dem die Hülsenwand ein sich nach oben etwas schließendes U-förmiges Profil hat.
Dieses U-förmige Profil definiert im Sinn der Ansprüche eine erste Öffnung, nämlich
zwischen den oberen Enden der Schenkel des U-Profils (die erste Öffnung würde also,
wenn sie geschlossen wäre, das U-Profil zu einem Kreis schließen). Im Übrigen ist
die U-förmige Hülsenwand nach links vorne offen, also in axialer Richtung, womit eine
zweite Öffnung im Sinn der Ansprüche gebildet ist, nämlich die Öffnung, durch die
der Dämpfer 2 eingeschoben werden kann. Beide Öffnungen gehen ineinander über.
[0037] Figur 1 zeigt ferner, dass das zweite Scharnierteil 3 in der axialen Richtung im
Wesentlichen in zwei Abschnitte aufgeteilt ist. Ein nach vorn links weisender Zapfen
6 hat ein Querschnittsprofil, das zur Herstellung eines Formschlusses nach Einstecken
in ein WC-Bauteil dient, dessen "Einhüllende" aber im Wesentlichen kreisförmig ist.
(Tatsächlich handelt es sich hier um eine Kreisform mit zwei entgegengesetzten Abflachungen,
wobei mittig in den Abflachungen vorstehende Rippen gebildet sind und oben und unten
die fett eingezeichnete Entformungslinie verläuft, neben der aus entformungstechnischen
Gründen je zwei ganz leicht zueinander angewinkelte in der Fläche jeweils gerade Streifen
verlaufen.)
[0038] Der zweite in Figur 1 nach hinten rechts weisende Abschnitt 7 hat erneut ein kreisförmiges
Querschnittsprofil mit zwei spiegelbildlichen Abflachungen, von denen in Figur 1 eine
nach oben weist und mit 8 bezeichnet ist. Ferner weist dieser zweite Abschnitt 7 des
zweiten Scharnierteils 3 in ähnlicher Form wie die Hülse 1 des ersten Scharnierteils
einen Hohlraum mit einer ersten Öffnung (in Figur 1 nach rechts vorn weisend) und
einer zweiten Öffnung (in Figur 1 nach hinten rechts weisend, also axial gerichtet)
auf, wobei dieser Hohlraum im Unterschied zu dem Hohlraum der Hülse 1 kein kreisförmiges
Profil sondern ein an den Stift 5 des Dämpfers 2 angepasstes und damit einen Formschluss
herstellendes Profil aufweist. Auch hier ist die Form im Wesentlichen im Schnitt quer
zur Achse kreisförmig mit ausgeprägten Abflachungen, wobei die Abflachungen den äußeren
Abflachungen 8 entsprechen, also parallel dazu liegen.
[0039] Im zusammengeschobenen Zustand ist also das zweite Scharnierteil 3 hinsichtlich Drehbewegungen
formschlüssig mit dem Stift 5 des Dämpfers 2 des ersten Scharnierteils verbunden und
durch die Hülse 1 (nämlich durch den die erste Öffnung begrenzenden U-förmigen Wandabschnitt)
und außerdem durch den eben erwähnten Formschluss zwischen Stift 5 und Hohlraum des
zweiten Scharnierteils 3 in Bezug auf Bewegungsrichtungen quer zur Achse festgehalten.
Wenn nun ein drehfest mit dem Zapfen 6 des zweiten Scharnierteils 3 verbundenes WC-Bauteil
um die Scharnierachse gedreht wird, dreht dies den Stift 5 gegenüber dem übrigen Dämpfer
2 und der Hülse 1, was richtungs- und drehpositionsabhängig zu einer Dämpfung dieser
Drehbewegung führt. Dabei ist die Hülse 1 des ersten Scharnierteils über zwei Anschraubflansche
9 in noch näher zu beschreibender Weise mit dem WC selbst bzw. mit einem daran fest
montierten Element verbunden.
[0040] Man kann in Figur 1 erkennen, dass eine Drehung des zweiten Scharnierteils 3 und
des Stifts 5 mit dem Uhrzeigersinn (in axialer Blickrichtung nach hinten rechts) um
etwa einen rechten Winkel die Abflachungen 8 des zweiten Scharnierteils und die des
Stifts 5 vertikal stellt. In dieser und nur in dieser Position kann das WC-Bauteil,
in das das zweite Scharnierteil eingesteckt ist, vertikal nach oben abgezogen werden,
weil dann erstens der die Abflachungen 8 aufweisende zweite Abschnitt 7 des zweiten
Scharnierteils 3 zwischen den beiden Schenkeln des U-Profils der Hülse 1 und damit
durch die erste Öffnung hindurch passt und zweitens die Abflachungen des Stifts 5
ein Herausrutschen des Stifts aus der in Figur 1 nach rechts vorn weisenden ersten
Öffnung des Hohlraums des zweiten Scharnierteils 3 erlauben. In einer um 180° dazu
verdrehten Position gilt letzteres nicht, weil es keine spiegelbildliche zweite Öffnung
des zweiten Scharnierteils 3 gibt (wobei sich im Folgenden noch zeigt, dass das WC-Bauteil
ohnehin nicht in eine solche Position geraten könnte). In allen anderen Drehpositionen
sind also die beiden Scharnierteile 1 und 2 einerseits und 3 andererseits drehbar
und im Übrigen formschlüssig miteinander verbunden, wobei der Formschluss sowohl durch
den Eingriff des zweiten Abschnitts des zweiten Scharnierteils 3 in den Hohlraum der
Hülse 1 wie auch durch den Eingriff des Stifts 5 in den Hohlraum des zweiten Scharnierteils
3 bewirkt ist.
[0041] Figur 1 zeigt nicht, dass das durch die Abflachungen 8 des zweiten Scharnierteils
3 gegebene Außenmaß geringfügig größer ist als das entsprechende Innenmaß der ersten
Öffnung der Hülse 1. Bei der Hülse 1 (und dem zweiten Scharnierteil 3) handelt es
sich jedoch um Spritzgussteile aus einem geeigneten Kunststoff mit einer gewissen
Elastizität. Dadurch ergibt sich beim Herausziehen ein einem Schnappeffekt ähnlicher
Widerstand.
[0042] Figur 2 zeigt die Hülsen 1 und den Dämpfer 2 aus Figur 1, und zwar in einer Relativposition
bezüglich Drehungen um die Scharnierachse, die ein axiales Zusammenschieben erlaubt
und die hinsichtlich des Stifts 5 der Freigabeposition des zweiten Scharnierteils
3 entspricht. Dargestellt sind ferner zwei Schrauben 10 sowie in Bezug auf den nach
vorn rechts weisenden Befestigungsflansch 9 zusätzlich drei Beilagscheiben 11, eine
Gleitbuchse 12 sowie ein vierfaches Tellerfederpaket 13.
[0043] Die Figuren 3 und 4 zeigen die Hülse 1 mit den eben erwähnten Teilen in zusammengebautem
Zustand, wobei die WC-seitigen Elemente, in die die beiden Schrauben 10 eingeschraubt
sind, weggelassen sind. Man erkennt deutlich, dass auf einer Seite der Hülse 1 das
Tellerfederpaket 13 zwischen dem Befestigungsflansch 9 der Hülse 1 und einem Kopf
der Schraube 10 angeordnet ist und auf der anderen Seite der Hülse 1 auf der dem Schraubenkopf
abgewandten Seite des Befestigungsflansches 9. Es versteht sich ferner, dass die Schrauben
10 nur soweit angezogen sind, dass in den Tellerfederpaketen 13 eine gewisse Restelastizität
verbleibt. Dementsprechend erlaubt diese Befestigung der Hülse 1 in einer Drehrichtung
(nämlich in Bezug auf Figur 4 gegen den Uhrzeigersinn) eine leichte Verdrehung der
Hülse 1 gegenüber der kräftefreien Montageposition.
[0044] In Figur 4 erkennt man, dass die Abflachungen 4 des Dämpfers 2 aus Figur 1 und Figur
2 und die dementsprechenden Abflachungen der Außenform der Hülse 1 nicht horizontal
sondern etwas geneigt stehen, was in den Figuren 1 und 2 nicht deutlich zu erkennen
ist. Diese Neigung entspricht einer Justage der vorgegebenen Bewegungswinkel und gedämpften
Bewegungsstrecken des Dämpfers 2 in Bezug auf die konkrete Form des im Folgenden noch
erläuterten WCs.
[0045] Figur 5 zeigt ein WC in seitlicher Ansicht. 14 ist ein Keramikschüsselkörper mit
darunter deutlich erkennbarem Sifon; 15 bezeichnet einen Wandmontagerahmen, der WC-seitig
durch eine Platte 16 abgedeckt ist. Wandseitig des Montagerahmens 15, also in Figur
5 links, ist eine Frischwasserzuleitung 17 für eine Duscheinrichtung des WCs zu erkennen,
wobei konkret ein diese Leitung umhüllendes Rohr dargestellt ist.
[0046] Die Leitung 17 ist außerdem vor der Platte 16 und unter dem Keramikschüsselkörper
14 noch in Teilen zu sehen.
[0047] Auf dem Keramikschüsselkörper 14 ist ein WC-Deckel 18 in aufgeklapptem Zustand und
ein WC-Sitzring 19 in herabgeklappter Benutzungsposition zu erkennen. Der hintere
(in Figur 5 linke) Bereich des Sitzrings 19 ist etwas hochgewölbt, um Platz für einen
Aufbaukasten 20 zu schaffen, von dem in Figur 5 ein Teil mit Bedienungselementen zu
sehen ist. Dieser Aufbaukasten 20 enthält Elemente der Duscheinrichtung. Ferner ist
an dem Aufbaukasten in seinem in Figur 5 linken unteren Bereich, in Bezug auf die
Benutzungssituation also im hinteren unteren Bereich, die Drehachse und damit Scharnierachse
sowohl für den Sitzring 19 wie auch für den WC-Deckel 18 vorgesehen. Hier ist das
erfindungsgemäße Scharnier gemäß den Figuren 1 bis 4 montiert und in Figur 5 mit 21
bezeichnet.
[0048] Die dargestellte aufrechte Position des WC-Deckels 18 entspricht einem entspannten
Zustand der Tellerfederpakete aus den Figuren 2 bis 4. Man erkennt aber, dass der
WC-Deckel 18 in dieser Position auch an seinem oberen Ende noch etwas von der Platte
16 entfernt ist, und zwar um durch Anstoßen bedingte Beschädigungen einer Dekoroberfläche
der Platte 16 zu vermeiden. Wenn ein Benutzer in dieser Position den WC-Deckel 18
weiter nach hinten schiebt (in Figur 5 also gegen den Uhrzeigersinn dreht), können
in dem Scharnier 21 relativ große Hebelarm-bedingte Kräfte auftreten. Um Schäden zu
vermeiden, können hierbei die Tellerfederpakete 13 noch etwas nachgeben und decken
eine (Winkel-)Bewegungsstrecke ab, die der verbleibenden Entfernung von der Platte
16 entspricht.
[0049] Die aufrechte Position des WC-Deckels 18 ist dabei durch einen Drehanschlag innerhalb
des Dämpfers 2 bedingt, also durch ein Ende der durch diesen ermöglichten Drehbewegungsstrecke.
[0050] Figur 6 zeigt den Aufbaukasten 20 aus Figur 5 perspektivisch von hinten zusammen
mit dem Sitzring 19. Der WC-Deckel 18 und weitere Teile des WCs sind weggelassen.
In Figur 6 erkennt man links und rechts jeweils ein Scharnier gemäß den Figuren 1
bis 4, wobei die Anschraubflansche 9 innerhalb des Aufbaukastens 20 untergebracht
und befestigt sind. Man erkennt zwischen dem Sitzring 19 und dem Aufbaukasten 20 jeweils
den U-förmigen Wandabschnitt der Hülse 1 und darin den zweiten Abschnitt 7 und die
Abflachung 8 des zweiten Scharnierteils 3. Der Zapfen 6 des zweiten Scharnierteils
3 ragt durch entsprechende Öffnungen in Montagearmen (von einer Position am oberen
Rand des Aufbaukastens 20 nach unten weisend) des Sitzrings 19 hindurch und ragt darüber
nach außen hinaus. Entsprechende Öffnungen sind auch in dem WC-Deckel 18 vorgesehen,
wie Figur 5 zeigt, sodass das Bezugszeichen 21 in Figur 5 strenggenommen auf die Stirnfläche
des Zapfens 6 weist. Auf einer der beiden Seiten weist die Durchgangsöffnung des Sitzrings
19 ein zu dem Querschnittsprofil des Zapfens 6 formschlüssig passendes Innenprofil
auf und ist die Durchgangsöffnung des WC-Deckels 18 kreisrund (der Einhüllenden dieser
Profilform entsprechend); auf der anderen Seite des Aufbaukastens ist die Situation
genau umgekehrt.
[0051] Daraus ergibt sich, dass beide Scharniere gemeinsam der Lagerung des Sitzrings 19
und des WC-Deckels 18 dienen, aber jeweils nur eines der Scharniere für die Dämpfung
jeweils eines dieser WC-Bauteile zuständig ist. Dementsprechend gelten die Erläuterungen
anhand Figur 5 zu dem durch die Tellerfederpakete 13 bedingten Restbewegungsspiel
bei einer Bewegung des WC-Deckels 18 weiter nach hinten aus der senkrechten Position
heraus in gleicher Form auch für den Sitzring 19 und beziehen sich dabei auf das andere
der beiden Scharniere. Dieses ist dementsprechend spiegelverkehrt mit den Tellerfederpaketen
13 zu montieren.
[0052] In der Zusammenschau der Figuren wird deutlich, dass der WC-Deckel 18 und der Sitzring
19, wenn beide (auch der Sitzring 19 im Unterschied zu Figur 5) senkrecht nach oben
weisen, gemeinsam von dem Aufbaukasten 20 und damit von dem WC nach oben abgezogen
werden können. Sie können damit leicht demontiert werden, um eine Reinigung des restlichen
WCs und eine Reinigung dieser beiden Teile selbst zu erleichtern. Durch kräftiges
Herausschieben der sie dann noch verbindenden Scharnierteile lassen sie sich zudem
in abgenommenem Zustand trennen.
1. WC-Bauteil, nämlich WC-Deckel (18), mit einem Scharnier (1-9, 21) zur um eine Scharnierachse
drehbaren Verbindung des WC-Deckels (18) mit einem WC (14, 20), welches Scharnier
(1-9, 21) aufweist:
- ein erstes Scharnierteil (1), das einen Hohlraum
mit einer ersten Öffnung zu einer in Bezug zu der Scharnierachse querab liegenden
Seite
und mit einer zweiten Öffnung zu einer Seite in Richtung der Scharnierachse aufweist,
welcher Hohlraum die Scharnierachse enthält,
wobei die erste Öffnung in Bezug auf eine Breitenrichtung quer zur Scharnierachse
schmaler ist als der Hohlraum innerhalb der ersten und der zweiten Öffnung und die
erste und die zweite Öffnung ineinander übergehen,
- und ein zweites Scharnierteil (3), das durch die zweite Öffnung hindurch in den
Hohlraum eingreifen kann, darin um die Scharnierachse drehbar ist und in solcher Weise
gegenüber der Querschnittsform des Hohlraums verjüngt (8) ist, dass es quer zur Scharnierachse
durch die erste Öffnung in einer bestimmten Drehposition infolge passender Ausrichtung
der Verjüngung (8) herausbewegt werden kann und in anderen Drehpositionen infolge
nicht passender Ausrichtung der Verjüngung (8) nicht,
sodass das WC-Bauteil (18) von dem WC (14, 20) abgezogen werden kann, wobei sich das
erste (1) und zweite (3) Scharnierteil voneinander lösen, indem das zweite Scharnierteil
(3) durch die erste Öffnung herausbewegt wird.
2. WC-Bauteil, nämlich WC-Sitzring (19), mit einem Scharnier (1-9, 21) zur um eine Scharnierachse
drehbaren Verbindung des WC-Sitzrings (19) mit einem WC (14, 20), welches Scharnier
aufweist:
- ein erstes Scharnierteil (1), das einen Hohlraum
mit einer ersten Öffnung zu einer in Bezug zu der Scharnierachse querab liegenden
Seite
und mit einer zweiten Öffnung zu einer Seite in Richtung der Scharnierachse aufweist,
welcher Hohlraum die Scharnierachse enthält,
wobei die erste Öffnung in Bezug auf eine Breitenrichtung quer zur Scharnierachse
schmaler ist als der Hohlraum innerhalb der ersten und der zweiten Öffnung und die
erste und die zweite Öffnung ineinander übergehen,
- und ein zweites Scharnierteil (3), das durch die zweite Öffnung hindurch in den
Hohlraum eingreifen kann, darin um die Scharnierachse drehbar ist und in solcher Weise
gegenüber der Querschnittsform des Hohlraums verjüngt ist, dass es quer zur Scharnierachse
durch die erste Öffnung in einer bestimmten Drehposition infolge passender Ausrichtung
der Verjüngung herausbewegt werden kann und in anderen Drehpositionen infolge nicht
passender Ausrichtung der Verjüngung nicht,
sodass das WC-Bauteil (19) von dem WC (14, 20) abgezogen werden kann, wobei sich das
erste (1) und zweite (3) Scharnierteil voneinander lösen, indem das zweite Scharnierteil
(3) durch die erste Öffnung herausbewegt wird.
3. WC-Bauteil (18, 19) nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das zweite Scharnierteil (3) einen
Hohlraum
mit einer ersten Öffnung zu einer in Bezug zu der Scharnierachse querab liegenden
Seite
und mit einer zweiten Öffnung zu einer zu der zweiten Öffnung des ersten Scharnierteils
(1) entgegengesetzten Seite aufweist,
welcher Hohlraum die Scharnierachse enthält,
wobei die erste Öffnung in Bezug auf eine Breitenrichtung quer zur Scharnierachse
schmaler ist als der Hohlraum innerhalb der ersten und der zweiten Öffnung des zweiten
Scharnierteils (3), und die erste und die zweite Öffnung ineinander übergehen,
und bei dem das erste Scharnierteil (1) einen in den Hohlraum des zweiten Scharnierteils
(3) passenden Stift (5) im Hohlraum des ersten Scharnierteils (1) aufweist, welcher
Stift (5) dann quer zur Scharnierachse durch die erste Öffnung des zweiten Scharnierteils
(3) bewegt werden kann, wenn gleichzeitig das zweite Scharnierteil (3) durch die erste
Öffnung des ersten Scharnierteils (1) bewegt werden kann,
wobei der Stift (5) quer zur Scharnierachse relativ zu dem ersten Scharnierteil (1)
unbeweglich ist.
4. WC-Bauteil (18, 19) nach Anspruch 3, bei dem der Stift (5) relativ zu dem zweiten
Scharnierteil (3) in dessen Hohlraum durch Formschluss drehfest gehalten ist.
5. WC-Bauteil (18, 19) nach Anspruch 4, bei dem der Stift (5) zu einem in dem ersten
Scharnierteil montierten Drehdämpfer (2) gehört und Drehbewegungen zwischen dem ersten
Scharnierteil (1) und dem zweiten Scharnierteil (3) durch eine Mitbewegung des Stifts
(5) mit dem zweiten Scharnierteil (3) gedämpft werden können.
6. WC-Bauteil (18, 19) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem das zweite Scharnierteil
(3) in seinem in den Hohlraum des ersten Scharnierteils (1) passenden Bereich eine
Querschnittsform mit teilweise kreisförmiger Au-βenkontur und zwei zueinander entgegengesetzten
Abflachungen (8) aufweist, wobei die Querschnittsform durch die Abflachungen (8) in
der Anspruch 1 oder 2 entsprechenden Weise verjüngt ist.
7. WC-Bauteil (18, 19) nach Anspruch 3, auch in Verbindung mit einem der Ansprüche 4
bis 6, bei dem der Stift (5) eine Querschnittsform mit teilweise kreisförmiger Außenkontur
und zwei zueinander entgegengesetzten Abflachungen aufweist und der Hohlraum des zweiten
Scharnierteils (3) eine dazu passende Querschnittsform mit einem Kreisbogenstück und
zwei zueinander entgegengesetzten Abflachungen in der Außenkontur sowie der ersten
Öffnung an der dem Kreisbogenstück entgegengesetzten Seite aufweist.
8. WC-Bauteil (18, 19) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die erste Öffnung
des ersten Scharnierteils (1) im montierten Zustand nach oben weist.
9. WC-Bauteil (18, 19) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem das zweite Scharnierteil
(3) drehfest über einen außenseitigen Zapfen (6) in dem WC-Bauteil, also dem WC-Deckel
(18) oder dem WC-Sitzring (19), bzw. in dem WC (14, 20) oder einem mit dem WC fest
verbundenen Element, insbesondere einem Aufbaukasten (20) auf einer Schüssel (14)
des WCs, eingesteckt ist.
10. WC-Bauteil (18, 19) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit einem Anschlag zur Begrenzung
der Drehbewegung und einer Federeinrichtung (9-13) zur federnden Montage zumindest
eines der beiden Scharnierteile (1, 3) an dem WC-Bauteil (18, 19) oder dem WC (14,
20).
11. WC-Bauteil (18, 19) nach Anspruch 10, bei der die Federeinrichtung (9-13) zumindest
einen Anschraubflansch (9) mit zumindest einer Tellerfeder (13) aufweist.
12. WC-Bauteil (18, 19) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem das erste Scharnierteil
(1) und das zweite Scharnierteil (3) voneinander durch einfaches Herausziehen des
zweiten Scharnierteils (3) in der bestimmten Drehposition durch die erste Öffnung
des ersten Scharnierteils (1) voneinander getrennt werden können, und zwar insbesondere
ohne Lösen einer weiteren Verriegelung.
13. WC (14, 20) mit einem WC-Bauteil (18, 19) nach einem der vorstehenden Ansprüche.
14. WC (14, 20) nach Anspruch 13 mit einem WC-Deckel (18) nach Anspruch 1 und einem WC-Sitzring
(19) nach Anspruch 2, die über gemeinsame Scharniere (1-9, 21) montiert sind, wobei
eines der beiden Scharniere (1-9, 21) gemäß Anspruch 5 einen Drehdämpfer (2) für den
WC-Deckel (18) und das andere der beiden Scharniere (1-9, 21) gemäß Anspruch 5 einen
Drehdämpfer (2) für den WC-Sitzring (19) aufweist.
15. Verwendung eines WC-Bauteils (18, 19) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 für ein WC
(14, 20) nach Anspruch 13 oder 14.