(19)
(11) EP 2 679 736 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.01.2014  Patentblatt  2014/01

(21) Anmeldenummer: 13003265.9

(22) Anmeldetag:  27.06.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E03B 3/20(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 27.06.2012 DE 202012006184 U

(71) Anmelder: Stüwa Konrad Stükerjürgen GmbH
33397 Rietberg (DE)

(72) Erfinder:
  • STÜKERJÜRGEN, Ralf
    33397 Rietberg (DE)

(74) Vertreter: Brandt, Detlef 
Meisenstrasse 96
33607 Bielefeld
33607 Bielefeld (DE)

   


(54) Brunnenfiltersegment


(57) Die Erfindung betrifft ein Brunnenfiltersegment, bestehend aus einer Mehrzahl von ringförmigen Filterscheiben (1), welche durch in den Filterscheiben (1) konzentrisch zu ihrer Mittelachse eingebrachte Durchbrechungen auf einer Mehrzahl in Achsrichtung des Brunnenfiltersegmentes verlaufender Zugstangen (2) aufgeschoben sind, wobei die Zugstangen (2) an ihren freien Enden in Bohrungen (6) von Segmentendstücken (3, 4) verklebt sind, bei dem erfindungsgemäß der Klebespalt (5) zwischen Innenwandung der Bohrung (6) und Aussenwandung der Zugstange (2) im Austrittsbereich der jeweiligen Zugstange aus der zugehörigen Bohrung durch eine Deckschicht aus Silikonmaterial verschlossen ist, wobei das Silikonmaterial zum Einsatz im Trinkwasserbereich zugelassen ist.




Beschreibung

Technisches Umfeld



[0001] Die Erfindung betrifft ein Brunnenfiltersegment, bestehend aus einer Mehrzahl von ringförmigen Filterscheiben, welche durch in den Filterscheiben konzentrisch zu ihrer Mittelachse eingebrachte Durchbrechungen auf einer Mehrzahl in Achsrichtung des Brunnenfiltersegmentes verlaufende Zugstangen aufgeschoben sind, wobei die Zugstangen an ihren freien Enden in Bohrungen von Segmentendstücken verklebt sind.

Stand der Technik



[0002] Brunnenfiltersegmente der eingangs geschilderten Art sind an sich bekannt. So ist beispielsweise aus der DE 10 2006 034 618 A1 eine als Filterrohr bezeichnete Vorrichtung bekannt, bei der die Zugstangen auf unterschledliche An und Weise mit den Segmentendstücken verbunden werden können. Unter anderem ist in dieser Schrift eine Verklebung der Bauteile vorgeschlagen. Um eine ausreichende Stabilität der Verklebung zu erreichen, erfolgt eine Fixierung der Bauteile aneinander mittels eines Klebers auf Epoxydharzbasis oder mittels eines Polyisozyanats oder eines Acrylats. Alle geschilderten Kleber können bei ihrem Kontakt mit Trinkwasser Stoffe freisetzen, die mit den Vorgaben der Trinkwasserverordnung nicht unbedingt übereinstimmen. Aus diesem Grunde ist bei einer Verklebung der Bauteile eines Brunnenfiltersegmentes große Sorgfalt und somit ein nicht geringer Aufwand erforderlich, damit Klebstoffoberflächen, die mit Trinkwasser in Verbindung treten können, vermieden werden.

Aufgabe der Erfindung



[0003] Ausgehend von den oben beschriebenen Nachteilen einer Verklebung von Bauteilen eines Brunnenfiltersegmentes besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein derartiges Brunnenfiltersegment der gattungsgemäßen Art so weiter zu entwickeln, dass Gefahren für das mit den Brunnenfiltersegmenten in Berührung kommende Trinkwasser infolge der Lösung von nicht trinkwasserkonformen Stoffen aus der verwendeten Klebeverbindung ausgeschlossen werden.
Darüber hinaus soll die Stabilität der Verbindung zwischen den Bauteilen eines Brunnenfiltersegmentes nicht beeinträchtigt werden und die Herstellung derartiger Segmente kostengünstig möglich sein.

Lösung der Aufgabe



[0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Klebespalt zwischen Bohrungsinnenwandung und Zugstangenaußenwandung im Austrittsbereich der jeweiligen Zugstange aus der zugehörigen Bohrung durch eine Deckschicht aus Silikonmaterial verschlossen ist, wobei das Silikonmaterial zum Einsatz im Trinkwasserbereich zugelassen ist.

[0005] Durch die geschilderte technische Maßnahme wird die gegebenenfalls infolge von Ausschwemmungen aus dem Klebstoff bedenkliche Benetzung des Klebstoffes durch das umgebende Trinkwasser vollkommen unterbunden. Das Trinkwasser kommt somit nur noch mit unbedenklichen Oberflächen des Brunnenfiltersegmentes in Verbindung. Gesundheitsgefährdungen, die sich aus dem Einbringen von bedenklichen Stoffen in das Trinkwasser ergeben könnten, sind somit zuverlässig ausgeschlossen.

[0006] Besondere Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich zusätzlich aus den Merkmalen der Unteransprüche.

[0007] Es hat sich insbesondere als vorteilhaft erwiesen, wenn im Bereich der Bohrungsöffnung eine Einsenkung mit einem größeren Durchmesser als dem Bohrungsdurchmesser eingebracht ist, wobei zweckmaßigerweise die Einsenkung vollständig mit Silikonmaterial gefüllt wird. Durch die geschilderte Maßnahme wird eventuell aus dem Bohrungsspalt zwischen Zugstange und Segmentendstück austretender Klebstoff innerhalb der Einsenkung fixiert, ohne dass gegebenenfalls großflächigere Klebstoffoberflächen entstehen. Die Befüllung der Einsenkung mit Silikonmaterial stellt anschließend eine ausreichende Schichtdicke des isolierenden Silikonmaterials sicher.

[0008] Es hat sich darüber hinaus als zweckmäßig erwiesen, dass freie Ende der Zugstangen mindestens im Maß der Bohrungstiefe mit einer aufgerauhten Oberfläche zu versehen. Auf diese Weise ist eine intensive Anhaftung und Verbindung des Klebstoffes mit den Zugstangen gewährleistet, wobei darüber hinaus auch für das in der Einsenkung befindliche Silikonmaterial eine bessere Anhaftung am jeweiligen Zugstab herbeigeführt wird.

[0009] Hinsichtlich der Abmessungen der erfindungsgemäßen Ausgestaltung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Klebespalt eine Breite von 0,5 bis 1,5 mm aufweist, wobei die Bohrungstiefe, in der der jeweilige Zugstab eingesetzt ist, im Bereich von 100 bis 180 mm liegt.

Figurenbesehreibung



[0010] Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Figur 1
eine schematische Schnittdarstellung durch ein erfindungsgemäßes Brunnenfiltersegment und
Figur 2
eine vergrößerte Darstellung des Verbindungsbereiches zwischen einem Segmentendstück und einer Zugstange


[0011] Das in der Figur 1 dargestellte Brunnenfiltersegment besteht im wesentlichen aus zwei Segmentendstücken 3 und 4, welche mittels einer Mehrzahl von Zugstangen 2 miteinander verbunden sind. Auf den Zugstangen 2 sind eine Vielzahl von Filterscheiben 1 aufgefädelt. Die Zugstangen 2 durchgreifen dabei konzentrisch zur Mittelachse des Brunnenfiltersegmentes angeordnete Durchgangsbohrungen der Filterscheiben.

[0012] Wie aus der Figur 1 ersichtlich wird, sind die Segmentendstücke 3 und 4 unterschiedlich ausgestaltet, so dass einzelne Brunnenfiltersegmente zu einem Gesamtbrunnenfilterrohr zusammengesetzt werden. Zu diesem Zweck wird in das muffenartig ausgebildete Segmentendstück 3 in ein Segmentendstück 4 eines weiteren Brunnenfiltersegmentes eingesteckt.

[0013] Die Verbindung zwischen den Segmentendstücken 3, 4 und den Zugstangen 2 erfolgt entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung durch eine Verklebung mittels eines Klebers auf Epoxydharzbasis. Zum Zwecke der Verklebung sind in den Segmentendstücken 3, 4 für jedes Zugstangenende 7 einer Zugstange 2 eine Bohrung 6 in Form eines Sackloches eingebracht. Beim Verklebungsvorgang wird die entsprechende Bohrung 6 etwa zur Hälfte mit dem Klebstoff 8 gefüllt. Danach wird die Zugstange 2 mit ihrem Zugstangenende 7 in die Bohrung 6 eingebracht, wobei der Klebstoff 8 seitlich im Klebespalt 5 aufsteigt. Der Klebespalt 5 ergibt sich zwischen der Innenwandung der Bohrung 6 und der Außenwandung der Zugstange 2. Wie insbesondere aus der Figur 2 ersichtlich ist, wird durch das Einschieben des Zugstangenendes 7 der Klebstoff 8 unter Umständen über den Klebespalt 5 hinaus aus diesem herausgedrückt.

[0014] Da im Bereich der oberen Öffnung der Bohrung 6 diese durch eine Einsenkung 10 erweitert ist, wobei die Einsenkung 10 in ihrem Durchmesser nicht unwesentlich größer bemessen ist als der Durchmesser der Bohrung 6, verbleibt aus dem Klebespalt herausquillender Klebstoff innerhalb der Einsenkung 10. In einem anschließenden Arbeitsgang wird vorteilhafterweise der gesamte Innenraum der Einsenkung 10 mit Silikonmaterial 9 aufgefüllt. Auf diese Weise erfolgt eine zuverlässige Abkapselung des Klebstoffes 8 vom Außenbereich des Brunnenfiltersegmentes, so dass eine Benetzung des Klebstoffmaterials mit dem das Brunnenfiltersegment umspülende Trinkwasser zuverlässig ausgeschlossen wird.

[0015] Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung des Gegenstandes der Erfindung kann das Zugstangenende 7 mindestens in dem Bereich, in dem es in die Bohrung 6 der Segmentendstücke 3, 4 eingeführt wird, mit einer aufgerauhten Oberfläche versehen sein. Durch diese Maßnahme wird die Adhäsion zwischen Klebstoff 8 und Zugstange 2 verbessert, wobei natürlich auch die Verbindung zwischen dem Silikonmaterial 9 und der Oberfläche der Zugstange 2 im Bereich der Einsenkung 10 verbessert wird. Als Silikonmaterial findet entsprechend der erfinderischen Lehre ausschließlich zum Einsatz im Trinkwasserbereich geeignetes Material Verwendung.

Bezugszeichenliste:



[0016] 
1
Filterscheibe
2
Zugstange
3
Segmentendstück (Muffe)
4
Segmentendstück
5
Klebespalt
6
Bohrung
7
Zugstangenende
8
Klebstoff
9
Silikonmaterial
10
Einsenkung



Ansprüche

1. Die Erfindung betrifft ein Brunnenfiltersegment, bestehend aus einer Mehrzahl von ringförmigen Filterscheiben (1), welche durch in den Filterscheiben (1) konzentrisch zu ihrer Mittelachse eingebrachte Durchbrechungen auf einer Mehrzahl in Achsrichtung des Brunnenfiltersegmentes verlaufender Zugstangen (2) aufgeschoben sind, wobei die Zugstangen (2) an ihren freien Enden in Bohrungen (6) von Segmentendstücken (3, 4) verklebt sind.
dadurch gekennzeichnet, dass
der Klebespalt (5) zwischen Innenwandung der Bohrung (6) und Aussenwandung der Zugstange (2) im Austrittsbereich der jeweiligen Zugstange aus der zugehörigen Bohrung durch eine Deckschicht aus Silikonmaterial verschlossen ist, wobei das Silikonmaterial zum Einsatz im Trinkwasserbereich zugelassen ist
 
2. Brunnenfiltersegment nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich der Öffnung der Bohrung (6) eine Einsenkung (10) mit einem größeren Durchmesser als dem Durchmesser der Bohrung (6) eingebracht ist.
 
3. Brunnenfiltersegment nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einsenkung (10) mit Silikonmaterial (9) gefüllt ist.
 
4. Brunnenfltersegment nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das freie Ende der Zugstangen (2) mindestens im Bereich der Bohrung (6) eine aufgerauhte Oberfläche aufweist.
 
5. Brunnenfiltersegment nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Klebespalt (5) eine Breite von 0,5 -1,5 mm aufweist.
 
6. Brunnenfiltersegment nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tiefe der Bohrung (6) im Bereich von 100 - 180 mm liegt.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente