[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prägen von mehrlagigen Tissue-Bahnen einer
vorgegebenen Breite, bei welchem zumindest zwei Lagen der Tissue-Bahn einen ersten
Prägespalt zwischen einer zumindest bereichsweise mit einem erhabenen Prägemuster
versehenen Prägewalze und einer ersten Gegenwalze mit einer elastisch nachgiebigen
Oberfläche durchlaufen und in Richtung auf die erste Gegenwalze erhabene Vorsprünge
in der Tissue-Bahn entsprechend dem Prägemuster eingeprägt werden und anschließend
die solchermaßen geprägten Lagen der Tissue-Bahn auf der Prägewalze aufliegend einen
zweiten Prägespalt zwischen der Prägewalze und einer zweiten Gegenwalze durchlaufen.
[0002] Es ist bekannt, mehrlagige Tissue-Bahnen durch Prägung zwischen ein- oder beidseitig
gravierten Prägewalzen miteinander zu verbinden, um die miteinander verbundenen Tissue-Lagen
z.B. für die Herstellung von Servietten, Taschentüchern oder Toilettenpapier nutzbar
zu machen. Hierbei unterscheidet man Flächenprägungen, bei denen die gesamte Fläche
der Tissue-Bahnen verprägt wird und Formatprägungen, bei denen nur Teilbereiche der
Tissue-Bahnen verprägt werden, während die übrigen Teilbereiche nicht geprägt werden.
[0003] Aus der
US 2010/0006247 A1 ist es bekannt, Tissue-Bahnen zunächst vollformatig zwischen einer profilierten Prägewalze
und einer gummierten Gegenwalze zu prägen und anschließend zwischen der Prägewalze
und einer
[0004] Vielzahl von auf Achsen aufgereihter weicher Rollen, die jeweils nur einen kleinen
Breitenabschnitt der Tisssue-Bahn überdecken, hindurchzuführen, um das Prägeergebnis
zu verbessern. Das bekannte Verfahren eignet sich somit lediglich zur Herstellung
von vollflächig geprägten Tissue-Bahnen, nicht jedoch für Formatprägungen der eingangs
genannten Art.
[0005] Beim Verprägen von Tissue-Lagen zwischen einer profilierten und einer glatten Walze
entsteht an der Oberfläche, die auf der glatten Walze aufliegt, üblicherweise eine
raue Oberfläche, da sich die Prägespitzen auf dieser Seite durchdrücken. Dies ist
unerwünscht und wird dadurch beseitigt, dass eine weitere Lage aus Tissue-Material
auf dieser an sich rauen Seite aufgebracht wird, z.B. mittels Leim. Die Leimfixierung
der glatten Tissue-Lage ist jedoch aufwändig und verursacht hohe Kosten, was verbesserungswürdig
erscheint.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung vorzuschlagen,
die die Nachteile des Standes der Technik umgeht.
[0007] Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß die Ausgestaltung des Verfahrens
gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 vorgeschlagen.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Die Erfindung schlägt vor, dass die zweite Gegenwalze zur Ausbildung des zweiten
Prägespaltes mit einer steifen und elastisch nicht nachgiebigen Oberfläche ausgeführt
ist und im zweiten Prägespalt eine lokal begrenzte Nachprägung des Typs Punkt gegen
Fläche im Bereich der erhabenen Vorsprünge bewirkt wird.
[0010] Aufgrund dieser lokal begrenzten Nachprägung ausschließlich im Bereich der erhabenen
Vorsprünge ergeben sich erfindungsgemäß neue Awendungsfälle. Nach einem ersten Vorschlag
der Erfindung ist es möglich, mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens eine typische
Unionprägung variabel nachzubilden. Zu diesem Zweck werden erfindungsgemäß die im
ersten Walzenspalt geprägten Lagen der Tissue-Bahn mittels der Nachprägung lediglich
im Bereich der erhabenen Vorsprünge miteinander haftfest verbunden.
[0011] Dies ist darauf zurückzuführen, dass zunächst den Lagen der Tissue-Bahn im ersten
Walzenspalt ein Prägemuster eingeformt wird, welches den Lagen ein gewünschtes Volumen
verleiht. Der im ersten Walzenspalt herrschende Prägedruck ist hierbei vorteilhaft
einstellbar, so dass mit steigendem Prägedruck auch das erzeugte Volumen in der Tissue-Bahn
entsprechend vergrößert wird. Charakteristisch ist aber, dass die einzelnen geprägten
Lagen der Tissue-Bahn nach dem Verlassen des ersten Prägespaltes im Bereich der durch
die Prägung ausgebildeten erhabenen Vorsprünge lediglich eine Volumenerhöhung, nicht
jedoch eine signifikante haftfeste Verbindung mit den benachbarten Lagen erfahren.
Da jedoch erfindungsgemäß vorgesehen ist, die solchermaßen geprägten Lagen weiterhin
auf der Prägewalze aufliegend, d.h. mit Eingriff des erhabenen Prägemusters der Prägewalze
in den erhabenen Vorsprüngen der Tissue-Bahn, einem zweiten Walzenspalt zuzuführen,
in dem eine Nachprägung des Typs "Punkt auf Fläche" erfolgt, werden sodann im zweiten
Walzenspalt die einzelnen Lagen der Tissue-Bahn nur im Bereich der erhabenen Vorsprünge,
d.h. entsprechend lokal begrenzt haftfest miteinander verbunden.
[0012] Die solchermaßen erhaltene erfindungsgemäße Tissue-Bahn ähnelt sehr stark einer nach
dem Union-Prägeverfahren geprägten Bahn, allerdings mit dem Unterschied, dass die
Lagenhaftung nur auf den erhabenen Bereichen der Tissue-Bahn bewirkt wird. Auf diese
Weise ist es möglich, das Volumen, d.h. die Höhe der sich ausbildenden erhabenen Vorsprünge
sehr variabel gestalten zu können, ohne die Lagenhaftung zu beeinflussen. Die Lagenhaftung
wird erfindungsgemäß stets gleichmäßig über die Nachprägung im zweiten Walzenspalt
bewirkt. Dabei ist es unerheblich, ob die Tissue-Bahn vollflächig oder - wie z.B.
bei Papierservietten oder -taschentüchern üblich - nur im Randbereich geprägt wird.
[0013] Eine weitere mögliche Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass nach
dem Durchlauf durch den ersten Prägespalt mindestens eine weitere Lage auf die geprägten
Lagen der Tissue-Bahn aufgelegt wird und diese gemeinsam den zweiten Prägespalt durchlaufen,
wobei die mindestens eine weitere Lage mittels der Nachprägung im Bereich der erhabenen
Vorsprünge mit den geprägten Lagen haftfest verbunden wird. Diese mindestens eine
weitere Lage weist von daher keine aus dem ersten Prägespalt stammende Prägung auf
und legt sich als glatte Deckschicht auf die geprägten Lagen der Tissue-Bahn auf und
wird gemeinsam mit diesen im zweiten Walzenspalt im Bereich der erhabenen Vorsprünge
haftfest verbunden, ohne dass es der Hinzunahme von Klebstoffen bedarf. Man erhält
eine von beiden Seiten sehr glattflächige Tissue-Bahn, deren Einzellagen durch die
Nachprägung im zweiten Walzenspalt klebstoffrei im Bereich der erhabenen Vorsprünge
der geprägten Lagen verbunden sind.
[0014] Diese Prägung gemäß der Erfindung hat den Vorteil, dass die relativ rau geprägte
Strukturseite einer Volumenprägung durch eine oder mehrere ungeprägte Materiallagen,
die in einer Punkt/Fläche-Prägestation mit der oder den separat geprägten Lagen zu
einer Einheit verprägt werden, so dass eine glatte Unterseite erzeugt wird, unabhängig
davon, wie hoch oder rau die vorher geprägte Struktur ist.
[0015] Nach einem Vorschlag der Erfindung wird die mehrlagige Materialbahn, die beispielsweise
aus mehreren Lagen Tissue-Bahnen besteht, wenn eine Glattseite erzeugt werden soll,
von der Abwicklung kommend durch eine Lagentrennstation geführt und auf die Anzahl
der Lagen für die untere Glattseite und die obere zu prägende Seite geteilt. Es versteht
sich, dass Ober- und Unterseite auch vertauscht sein können. Die solchermaßen geteilten
Materialien, die ein- bis x-lagig ausgeführt sein können, werden dann den einzelnen
Prägestationen zugeführt, falls nötig können auch noch Bahnführungselemente, wie z.B.
eine Seitenkantensteuerung, Umlenkrollen etc. integriert werden.
[0016] Die eine der geteilten Materialbahnen durchläuft eine zusätzliche Prägestation und
wird nach der Vorprägung (Volumenprägung) aufliegend auf der positiv gravierten Stahlwalze
dem Prägespalt der erfindungsgemäßen Nachprägung im zweiten Prägespalt zugeführt.
Die andere aus der Teilung entstandene Materialbahn wird über Bahnführungselemente,
wie z.B. Umlenkrollen oder Seitenkantensteuerung ebenfalls dem zweiten Prägespalt
der Punkt/Fläche-Prägung zugeführt. In diesem Punkt/Fläche-Prägewerk werden dann die
jeweils zwei Materialbahnen, d.h. die bereits geprägte ein- oder mehrlagige Bahn und
die andere noch glatte und ebenfalls ein- oder mehrlagig ausgeführte Bahn zu einem
Verbund zusammengeprägt, d.h. die einzelnen Lagen beider Bahnhälften, nämlich die
geprägten im Material hochstehenden Prägeelemente werden auf dem hochstehenden Flächenpunkt
mit dem glatten ungeprägten Material zu einer Einheit verprägt. Diese Verprägung erfolgt
wie üblich unter Druck im Punkt/Fläche-Prägewerk und es entsteht eine Verhaftung der
einzelnen Lagen zueinander ohne Zusatz von Leim.
[0017] Um insbesondere die Verarbeitung von Formatprägungen, z.B. Randprägungen von Servietten
oder Taschentüchern zu ermöglichen, erstrecken sich erfindungsgemäß die Prägewalze
und die erste und zweite Gegenwalze über die gesamte Breite der Tissue-Bahn. Im Bereich
der axialen Enden der einzelnen vorgenannten Walzen stützen sich diese bevorzugt über
Laufringe aneinander ab, wie es in der
EP 1 080 876 A1 ausführlich beschrieben ist und auf deren Offenbarungsgehalt in diesem Zusammenhang
ausdrücklich verwiesen wird.
[0018] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, dass dem zweiten Prägespalt
nachgeordnet mindestens ein weiterer Prägespalt zwischen der Prägewalze und einer
weiteren Walze ausgebildet ist, welcher von der auf der Prägewalze aufliegenden Tissue-Bahn
durchlaufen wird. In diesem mindestens einen weiteren Prägespalt kann z.B. ein lokal
begrenztes Einzelelement in die Tissue-Bahn eingeprägt werden.
[0019] Das lokal begrenzte Einzelelement der weiteren Walze kann je nach Zweck eine unterschiedliche
oder gleiche Gravurhöhe wie die Prägewalze haben, die Gravur selbst kann z.B. Gravurelemente
oder Schriftzüge umfassen.
[0020] Das vorangehend beschriebene erfindungsgemäße Verfahren kann auf einfache Weise in
fast jede schon vorhandene Prägestation nachträglich eingebaut werden. Auch zusätzliche
Prägewalzen, die gegen die glatte zweite Gegenwalze wirken, sind möglich und denkbar.
[0021] Ferner können auch Logo- oder Elemente-Prägungen ergänzt oder ermöglicht werden.
[0022] Weitere Erläuterungen der Erfindung ergeben sich aus den anliegend beigefügten Zeichnungen.
Es zeigen:
Figur 1 in einer schematisierten Darstellung eine erste Ausführungsform der Erfindung.
Figur 2 in einer schematisierten Darstellung eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Figur 3 in einer schematisierten Darstellung eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Figur 4 einen Schnitt durch eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Tissue-Bahn.
Figur 5 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform einer nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Tissue-Bahn.
Figur 6 die Aufsicht auf eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Tissue-Bahn.
[0023] Aus der Figur 1 ist ein Verfahren zum Prägen von mehrlagigen Tissue-Bahnen ersichtlich,
bei welchem eine zumindest zwei Lagen umfassende Tissue-Bahn 100 einem ersten Walzenspalt
A zugeführt wird, der zwischen einer Prägewalze 1 mit einem erhabenen Prägemuster
10 und einer ersten Gegenwalze 2 mit einer elastisch nachgiebigen Oberfläche gebildet
ist. Diese elastisch nachgiebige Oberfläche kann beispielsweise durch einen Gummiüberzug
der Walzenoberfläche der Gegenwalze 2 gebildet sein.
[0024] Entsprechend dem erhabenen Prägemuster 10 der Prägewalze 1 wird in die zugeführten
Lagen der Tissue-Bahn 100 das Prägemuster 10 eingeprägt, wie in näheren Einzelheiten
auch aus der Figur 4 ersichtlich, wobei die einzelnen Lagen der Tissue-Bahn mit 100.1
und 100.2 bezeichnet sind.
[0025] Nach dem Verlassen des ersten Prägespaltes A weisen die aufeinanderliegenden Tissue-Lagen
100.1 und 100.2 einen Verlauf auf, der dem Prägemuster 10 der Prägewalze 1 folgt,
indem erhabene Vorsprünge entsprechend dem Prägemuster in Richtung der ersten Gegenwalze
2 in die Tissue-Bahn eingeprägt werden.
[0026] Anschließend werden die solchermaßen geprägten Lagen der Tissue-Bahn auf der Prägewalze
1 weiterhin aufliegend einem zweiten Prägespalt B zugeführt, der zwischen der weiterhin
der Führung der Tissue-Bahn 100 dienenden Prägewalze 1 und einer weiteren, als zweite
Gegenwalze 3 bezeichneten Walze gebildet ist. Hierbei befinden sich die erhaben auf
der Oberfläche der Prägewalze 1 ausgebildeten Strukturen des Prägemusters 10 weiterhin
in Eingriff mit den erhabenen Vorsprüngen in der Tissue-Bahn 100.
[0027] Charakteristisch für den zweiten Prägespalt B ist es, dass die zweite Gegenwalze
3 mit einer steifen und elastisch nicht nachgiebigen Oberfläche ausgeführt ist, z.B.
einer polierten Stahloberfläche, so dass im zweiten Prägespalt eine Nachprägung des
bereits eingebrachten Prägemusters vom Typ Punkt gegen Fläche ausschließlich im Bereich
der erhabenen Vorsprünge bewirkt wird.
[0028] Insoweit erhält die Tissue-Bahn beim Durchlauf durch den zweiten Prägespalt B kein
weiteres Prägemuster, sondern die einzelnen Lagen 100.1, 100.2 werden im Bereich der
bereits ausgebildeten erhabenen Vorsprünge durch eine Punkt-Flächen-Pressung in der
Figur 4 mit 103 gekennzeichneten Bereich so stark verpresst, dass sich eine ausreichende
haftfeste Verbindung zwischen den Lagen 100.1, 100.2 einstellt. Die haftfeste Verbindung
besteht allerdings nur im Bereich 103, nicht jedoch in den zuvor nicht verprägten
Bereichen, in denen die einzelnen Tissue-Lagen 100.1, 100.2 nach wie vor lose aufeinander
liegen.
[0029] Insoweit wird ein Produkt einer Tissue-Bahn aus mehreren Lagen 100.1, 100.2 erhalten,
welches beispielsweise für die Verwendung als Papierserviette oder Taschentuch sehr
geeignet ist und eine Prägung ähnlich einer Unionwalzenprägung erhalten hat, allerdings
mit dem Unterschied, dass die Lagenhaftung nur auf der hochstehenden Fläche 103 der
Prägung erzeugt wird. Hierbei kann das Volumen der Prägung, das heißt der Grad, mit
weichem die hochstehenden Bereiche 103 über den weiteren beziehungsweise sonstigen
Verlauf der Tissue-Lagen 100.1, 100.2 hervorstehen, variabel und einfach bestimmt
werden, indem der Pressdruck im ersten Walzenspalt A entsprechend variiert wird, wobei
dies jedoch die Lagenhaftung nicht beeinflusst. Über die Sicherstellung eines ausreichenden
Pressdrucks im Walzenspalt B wird nämlich sichergestellt, dass die einzelnen Lagen
100.1, 100.2 unabhängig vom Volumen der Prägung ausreichend miteinander verbunden
werden.
[0030] Zu diesem Zweck sind geeignete, hier nicht dargestellte, jedoch aus dem Stand der
Technik bekannte Einrichtungen vorgesehen, mittels derer der Pressdruck zwischen der
Prägewalze 1 und der ersten und zweiten Gegenwalze 2, 3 entsprechend veränderbar ist.
[0031] In einer gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 und 4 abgewandelten
Ausführungsbeispiel, welches aus der Figur 2 ersichtlich ist, wird eine Tissue-Bahn
hergestellt, die bei vergleichbarer Lagenhaftung sich durch zwei glatte Oberflächen
auszeichnet. Bei einer Lagenverbindung gemäß dem zuvor erwähnten Ausführungsbeispiel
in Figur 1 ist nämlich eine gewisse Rauigkeit der Oberfläche hinzunehmen, die die
hochstehenden Bereiche beziehungsweise erhabenen Vorsprünge 103 aufweist, während
die im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 entsprechende Unterseite sich relativ glatt
anfühlt.
[0032] Um diesem Problem zu begegnen, wird beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 die zugeführte
mehrlagige Tissue-Bahn 100 zunächst in einer Lagentrenneinrichtung 5 in eine erste
und zweite Teilbahn 101 bzw. 102 aufgeteilt, die jeweils mehrere Lagen der Tissue-Bahn
umfassen können, aber auch jeweils nur eine einzelne Lage der Tissue-Bahn umfassen
können.
[0033] Die erste Teilbahn 101 durchläuft den ersten Prägespalt A zwischen der Prägewalze
1 und der glatten und mit einer elastisch nachgiebigen Oberfläche versehenen Gegenwalze
2 wie auch schon anhand des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 1 beschrieben und erhält
demensprechend ein Prägemuster mit erhabenen Vorsprüngen entsprechend des Prägemusters
10 der Prägewalze 1.
[0034] Bevor die solchermaßen geprägte erste Teilbahn 101 analog zum Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 1 dem zweiten Prägespalt B zwischen der Prägewalze 1 und der mit einer
elastisch nicht nachgiebigen Oberfläche ausgerüsteten zweiten Gegenwalze 3 zugeführt
wird, wird über Umlenkwalzen 4 die zuvor abgeteilte zweite Teilbahn 102 gleichermaßen
wie die auf der Prägewalze 1 aufliegende erste Teilbahn 101 dem Prägespalt B zugeführt,
sodass beide Teilbahnen 101, 102 den Prägespalt gemeinsam durchlaufen. Bei Eintritt
in den zweiten Prägespalt B ist jedoch die erste Teilbahn 101 bereits geprägt, während
die zweite Teilbahn 102 ungeprägt vorliegt. Im Ergebnis wird innerhalb des zweiten
Prägespaltes B wiederum eine Punkt-Flächen-Prägung im Bereich der erhabenen Vorsprünge
103 durchgeführt, wodurch nicht nur, wie bereits anhand der Figur 4 beschrieben, die
einzelnen Lagen 100.1, 100.2 der ersten Teilbahn 101 miteinander im Bereich der erhabenen
Vorsprünge 103 verbunden werden, sondern auch die ungeprägte zweite Teilbahn 102 wird
im Bereich dieser erhabenen Vorsprünge 103 fest mit den einzelnen Lagen 100.1, 100.2
der ersten Teilbahn 101 verbunden. Im Ergebnis erhält man somit ein Produkt aus einer
mehrlagigen Tissue-Bahn, welches auf Ober- und Unterseite relativ glatt ist. Die haptische
Wahrnehmung ist um ein vielfaches besser als bei einer normalen Prägung mit einer
negativen glatten Seite und einer positiven rauen Seite, wie z.B. aus Figur 4 ersichtlich.
Derartige Tissue-Bahnen waren bislang lediglich unter Zuhilfenahme von Klebstoffen
oder Leim herstellbar, jedoch ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren aufgrund der
Nachprägung im zweiten Prägespalt vom Typ Punkt gegen Fläche, eine solche Bahn auch
ohne Zuhilfenahme von Klebstoff oder Leim zuverlässig herzustellen.
[0035] Besonders bevorzugt eignen sich die erfindungsgemäßen Prägungen der Tissue-Bahn in
Prägespalt A für die Einprägung von sogenannten Formaten, wie sie aus der Aufsicht
gemäß Figur 6 ersichtlich sind und z.B. für die Servietten- oder Taschentuchproduktion
benötigt werden. Man erkennt anhand der beispielhaften Darstellung einer Tissue-Bahn
100, dass die Prägungen 103 lediglich rasterartig im Randbereich der Tissue-Bahn 100
angeordnet sind, während weite Teile der Tissue-Bahn unverprägt sind, das heißt in
diesem Bereich sind die einzelnen Lagen nicht durch Prägungen miteinander verbunden.
Selbstverständlich kann die durch Pfeil angedeutete Vorschubrichtung im dargestellten
Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6 auch anders gewählt sein und es ist auch möglich,
mehrere derartige Prägemuster nebeneinander über die Breite der Tissue-Bahn zu erstellen.
Sämtliche der dargestellten Präge- und Gegenwalzen 1, 2 und 3erstrecken sich über
die gesamte Breite der Tissue-Bahn 100.
[0036] Aus dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 ist im Vergleich zum Ausführungsbeispiel
der Figur 2 noch eine weitere Ausgestaltung ersichtlich, bei der dem zweiten Prägespalt
B nachgeordnet ein dritter Prägespalt C vorgesehen ist, der zwischen der Prägewalze
1 und einer weiteren Gegenwalze 6 gebildet ist, durch welchen die im Prägespalt B
miteinander verbundenen Tissue-Lagen gemäß Figur 5 geführt werden.
[0037] Diese Prägewalze 6 kann beispielsweise Ihrerseits eine Prägestruktur aufweisen und
die bereits miteinander verbundenen Lagen der Tissue-Bahn lokal mit einem Einzelelement
versehen, welches in die Oberfläche eingeprägt wird, beispielsweise das in der Figur
6 stellverstretend in einem Eckbereich dargestellte Logo 104. Es versteht sich, dass
die Prägewalze 1 in diesem Bereich, in welchem die Prägewalze 6 wirkt, eine entsprechend
nachgiebige Oberfläche oder eine Ausnehmung aufweisen sollte.
[0038] Neben der Neuerstellung von Prägewalzen, die nach dem vorangehend erläuterten Verfahren
arbeiten, ist es auch auf einfache Weise möglich, bereits vorhandene Prägestationen
im Hinblick auf das vorangehend geschilderte Verfahren umzurüsten, etwa wenn bereits
ein Prägewalzenpaar zur Bildung des Prägespaltes A oder B vorhanden ist und die Station
sodann nur noch um die jeweils fehlende Gegenwalze zur Bildung des Prägespaltes B
beziehungsweise A ergänzt werden muss.
[0039] Um zu verhindern, dass die Präge- beziehungsweise Gegenwalzen 1, 2, 3, 6 beim Erstellen
von Formatprägungen gemäß Figur 6 starken Lastwechseln unterzogen werden, weisen diese
die bereits in der vorangehenden Beschreibung erwähnte Abstützung mittels Laufringen
aufeinander auf, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist.
1. Verfahren zum Prägen von mehrlagigen Tissue-Bahnen (100), bei welchem zumindest zwei
Lagen (100.1, 100.2) der Tissue-Bahn (100) einen ersten Prägespalt (A) zwischen einer
zumindest bereichsweise mit einem erhabenen Prägemuster (10) versehenen Prägewalze
(1) und einer ersten Gegenwalze (2) mit einer elastisch nachgiebigen Oberfläche durchlaufen
und in Richtung auf die erste Gegenwalze (2) erhabene Vorsprünge (103) in der Tissue-Bahn
(100) entsprechend dem Prägemuster (10) eingeprägt werden und anschließend die solchermaßen
geprägten Lagen (100.1, 100.2) der Tissue-Bahn (100) auf der Prägewalze (1) aufliegend
einen zweiten Prägespalt (B) zwischen der Prägewalze (1) und einer zweiten Gegenwalze
(3) durchlaufen, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Gegenwalze (3) mit einer steifen und elastisch nicht nachgiebigen Oberfläche
ausgeführt ist und im zweiten Prägespalt (B) eine Nachprägung des Typs Punkt gegen
Fläche im Bereich der erhabenen Vorsprünge (103) bewirkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die geprägten Lagen (100.1, 100.2) der Tissue-Bahn (100) mittels der Nachprägung
im Bereich der erhabenen Vorsprünge (103) miteinander haftfest verbunden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Durchlauf durch den ersten Prägespalt (A) mindestens eine weitere Lage auf
die geprägten Lagen (100.1, 100.2) der Tissue-Bahn (100) aufgelegt wird und gemeinsam
den zweiten Prägespalt (B) durchlaufen, wobei die mindestens eine weitere Lage mittels
der Nachprägung im Bereich der erhabenen Vorsprünge (103) mit den geprägten Lagen
(100.1, 100.2) haftfest verbunden wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Prägewalze (1) und die erste und zweite Gegenwalze (2, 3) über die gesamte
Breite der Tissue-Bahn (100) erstrecken.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressdruck zwischen der Prägewalze (1) und der ersten und zweiten Prägewalze
(2, 3) veränderbar ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem zweiten Prägespalt (B) nachgeordnet mindestens ein weiterer Prägespalt (C) zwischen
der Prägewalze (1) und einer weiteren Walze (6) ausgebildet ist, welcher von der auf
der Prägewalze (1) aufliegenden Tissue-Bahn (100) durchlaufen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in dem weiteren Prägespalt (C) ein lokal begrenztes Einzelelement (104) in die Tissue-Bahn
(100) eingeprägt wird.