[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken von Packgut in einer Umverpackung
aus Karton mit einem Boden, mit parallel und im Abstand zu dem Boden angeordnetem
Deckel sowie mit den Boden und den Deckel miteinander verbindenden Seitenwänden. Außerdem
betrifft die Erfindung eine Umverpackung aus Karton zur Aufnahme von Packgut mit einem
Boden, einem parallel und im Abstand zu dem Boden angeordneten Deckel, den Boden und
den Deckel miteinander verbindenden Seitenwänden sowie einem Hohlraum im Inneren der
Umverpackung oberhalb des Packgutes, das das Innere der Umverpackung abhängig vom
Füllgrad mehr oder weniger ausfüllt.
[0002] Insbesondere im Versandhandel besteht ein Bedürfnis, das Packgut weitgehend mit standardisierten
Umverpackungen aus Karton zu versenden. Die standardisierten Umverpackungen weisen
beispielsweise Abmessungen (L x B x H) von 30 x 16 x 13 cm bis 70 x 60 x 45 cm auf.
[0003] Bei Verwendung standardisierter Umverpackungen verbleibt regelmäßig oberhalb des
Packgutes ein Hohlraum im Inneren der Umverpackung. Um das Packgut während des Transports
vor Beschädigungen zu schützen, wird zumindest dieser Hohlraum üblicherweise mit einem
Verpackungspolster ausgefüllt. Als Verpackungspolster kommen beispielsweise Papier,
Holzwolle oder Luftpolsterfolie zur Hohlraumfüllung in Betracht.
[0004] Das Befüllen der Hohlräume mit Verpackungspolster ist zeit- und kostenaufwendig.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zu Grunde,
ein Verfahren der eingangs erwähnten Art zum Verpacken von Packgut zu schaffen, bei
dem ein hinreichender Schutz des Packgutes bei lediglich teilweiser Nutzung des Innenraums
der Umverpackung auch ohne Verpackungspolster bzw. mit einer geringeren Menge an Verpackungspolster
erreicht wird. Des Weiteren soll eine Umverpackung vorgeschlagen werden, die kein
bzw. eine geringere Menge an Verpackungspolster zur Hohlraumbefüllung erfordert.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Verpacken von Packgut der eingangs erwähnten
Art mit folgenden Schritten gelöst:
- Befüllen der Umverpackung mit Packgut bei geöffnetem Deckel,
- Einsetzen eines flächigen Inlays in die Umverpackung, insbesondere parallel zum Boden
der Umverpackung,
- Ausrichten von Heftlaschen des Inlays parallel zu den Seitenwänden der Umverpackung,
- Erfassen der Position des Inlays in der Umverpackung, z.B. durch Messen des Abstandes
des Inlays von der oberen, durch den Deckel verschließbaren Öffnung der Umverpackung,
- Positionieren mindestens eines Heftwerkszeuges an der Außenseite der Seitenwände der
Umverpackung auf Höhe der Heftlaschen abhängig von der zuvor erfassten Position des
Inlays und
- Aktivieren jedes Heftwerkzeugs zum Befestigen der Heftlaschen an den Seitenwänden.
[0007] Das flächige Inlay fixiert das Packgut zwischen Boden und Inlay. Hierdurch wird verhindert,
dass sich das Packgut unkontrolliert in einem Hohlraum im Inneren der Umverpackung
oberhalb des Packguts bewegen kann. Der zwischen dem Inlay und dem Boden der Umverpackung
eingeschlossene Raum kann zusätzlich zum Schutz des Packgutes mit geringen Mengen
an Verpackungspolster gefüllt werden. Das Inlay ist vorzugsweise parallel zur Bodenfläche
der kubischen Umverpackung angeordnet. Es kann jedoch gegenüber der Bodenfläche auch
schräg angeordnet sein. Auch in diesem Fall füllt das Inlay vorzugsweise den gesamten
Querschnitt er Umverpackung aus, um eine vollständige Trennung zwischen Packgut und
dem darüber befindlichen Hohlraum zu gewährleisten.
[0008] Um das erfindungsgemäße Verfahren mit dem für den Versandhandel erforderlichen hohen
Tempo durchführen zu können, wird zu dessen Durchführung ein hoher Automatisierungsgrad
angestrebt. Vorzugsweise erfolgen das Einsetzen des flächigen Inlays, das Erfassen
der Position des Inlays sowie das Befestigen des Inlays an den Seitenwänden vollautomatisch.
[0009] Das Erfassen der Position des Inlays erfolgt insbesondere durch Messen des Abstandes
des Inlays von der oberen Öffnung der Umverpackung mit einer automatisierten Messvorrichtung,
beispielsweise einer Laser-Mess-Vorrichtung oder einem Taster. Alternativ erfasst
ein Tastelement die Position des Inlays.
[0010] Abhängig von der erfassten Position wird mindestens ein Heftwerkzeug mit Hilfe einer
Positioniereinrichtung gesteuert. Zusätzlich zur Position des Inlays kann die Messvorrichtung
die Größe der Umverpackung erfassen, um insbesondere auch bei wechselnden Größen der
Umverpackung jedes Heftwerkzeug automatisiert an die Außenseite des Kartons heranzuführen
und/oder die Anzahl der Heftungen zu ermitteln.
[0011] Bei der Positioniereinrichtung kann es sich um ein herkömmliches schlittengeführtes
Mehrachssystem handeln. Die Positionierung erfolgt an der Außenseite der Seitenwände
der Umverpackung in den Bereichen, die von den zuvor ausgerichteten Heftlaschen des
Inlays hinterlegt sind. Nach der Positionierung wird mit Hilfe jedes Heftwerkzeuges
jeweils eine Heftung durchgeführt. In Betracht kommen durchgehende Heftungen und Blindheftungen.
Bei einer Blindheftung wird die Befestigungsklammer in die bereits gefüllte Umverpackung
von außen gesetzt und durch entsprechende Greifer fixiert. Um eine Beschädigung des
Packgutes auszuschließen, werden bei der Blindheftung selbsttätig in der Kartondopplung
die Heftlaschen umgebogen, ohne diese zu durchdringen (vgl. Figur 4). Bei der durchgehenden
Heftung erfolgt die Heftung mittels eines Heftambosses, der im Inneren der Umverpackung
gegenüber dem Heftstempel des Heftwerkszeugs positioniert wird.
[0012] In einer bevorzugten, noch weiter automatisierten, Form des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Deckel der Umverpackung, der regelmäßig mehrere Deckelklappen umfasst, nach
dem Einsetzen des flächigen Inlays automatisch verschlossen.
[0013] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Umverpackung
an Hand der beigefügten Skizzen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Anordnung zur Durchführung des Verfahrens in Seitenansicht,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung der Anordnung zur Durchführung des Verfahrens in Draufsicht,
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines Inlays für eine Umverpackung aus Karton zur Aufnahme
von Packgut,
- Figur 4
- eine Darstellung einer Blindheftung,
- Figur 5
- eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
- Figur 6
- eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Figur 5 mit einer Umverpackung in einer Heftposition,
- Figur 7
- eine perspektivische Teilansicht der Vorrichtung nach Figur 5 beim Zentrieren der
Umverpackung in der Heftposition,
- Figur 8
- eine perspektivische Teilansicht der Vorrichtung nach Figur 5 beim Positionieren des
Heftwerkzeugs,
- Figur 9
- eine weitere perspektivische Teilansicht der Vorrichtung nach Figur 5 beim Positionieren
des Heftwerkzeugs,
- Figur 10
- eine perspektivische Teilansicht der Vorrichtung nach Figur 5 zur Veranschaulichung
des Aufrichtens der Deckelklappen der Umverpackung,
- Figur 11
- eine perspektivische Teilansicht der Vorrichtung nach Figur 5 zur Veranschaulichung
des Aufbaus der Heftwerkzeuge sowie
- Figur 12
- eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Figur 5 beim Heften.
[0014] Eine Umverpackung (1) aus Karton weist einen rechteckigen Boden (2), einen parallel
und im Abstand zu dem Boden (2) angeordneten, insgesamt 4 Deckelklappen umfassenden
Deckel (3) sowie den Boden (2) und den Deckel (3) miteinander verbindende Seitenwände
(4) auf.
[0015] Oberhalb des auf dem Boden (2) aufliegenden Packgutes (5), das die dargestellte Umverpackung
(1) lediglich teilweise ausfüllt, ist parallel zum Boden (2) der Umverpackung (1)
ein flächiges Inlay (6) oberhalb des Packgutes (5) eingesetzt. Das flächige Inlay
(6) weist in etwa die Größe der Fläche des Bodens (2) auf. Am Rand des flächigen Inlays
(6) sind über Filmscharniere (7) Heftlaschen (8) gelenkig angeordnet, die durch Abwinkeln
parallel zu den Seitenwänden (4) ausrichtbar sind. Das Inlay (6) wird mit den Seitenwänden
(4) dadurch verbunden, dass jede Heftlasche (8) von der Außenseite der Umverpackung
(1) mit mehreren Klammern (9) im Wege einer Blindheftung (10) verbunden wird.
[0016] Das Befüllen der Umverpackung (1), das Einsetzen des flächigen Inlays (6) parallel
zum Boden (2) der Umverpackung (1), das Ausrichten der Heftlaschen (8), das Messen
des Abstands (11) des Inlays (6) von der oberen, durch den Deckel verschließbaren
Öffnung, das Positionieren der im Ausführungsbeispiels vier Heftwerkzeuge (12) sowie
das Aktivieren der Heftwerkzeuge (12) zum Befestigen der Heftlaschen (8) an den Seitenwänden
(4) erfolgt mit der schematisch in den Figuren 1 und Figur 2 dargestellten Anordnung
(13). Die Anordnung (13) umfasst eine Messvorrichtung (14) zum Messen des Abstandes
des Inlays (6) von der oberen Öffnung. Ferner umfasst die Anordnung (13) Positioniereinrichtungen
zum Positionieren der Heftwerkzeuge (12) in Abhängigkeit von dem zuvor gemessenen
Abstand (11) des Inlays (6) von der oberen Öffnung. Ferner umfasst die Anordnung (13)
eine nicht dargestellte Steuerung, die bewirkt, dass jedes Heftwerkzeug (12) nach
dessen Positionierung die Blindheftung (10) zur Befestigung der Heftlaschen (8) an
den Seitenwänden (4) durchführt.
[0017] Figur 5 zeigt eine Vorrichtung (17) zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wobei das Heftwerkzeug eine durchgehende Heftung ausführt.
[0018] In einem Gestell (18) der Vorrichtung (17) ist ein Förderer (19) angeordnet, der
sich von einer Einlassseite (20) zu einer Auslassseite (21) der Vorrichtung (17) erstreckt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Förderer (19) als Rollenförderer bzw.
Rollenbahn ausgestaltet. An dem Gestell (18) der Vorrichtung (17) ist darüber hinaus
ein mehrachsiges Positioniersystem (22) für zwei Heftwerkzeuge (23) an den oberen
Firststäben des Gestells (18) befestigt. Das dreiachsige Positioniersystem (22) ermöglicht
eine Bewegung der beiden Heftwerkzeuge (23) in X-, Y- und Z-Richtung. Die Z-Richtung
entspricht der Förderrichtung des Förderers (19), die Y-Richtung verläuft senkrecht
zu der durch den Förderer (19) aufgespannten Förderebene. Die X-Richtung verläuft
in der Förderebene quer zur Y-Richtung. Die Y-Richtung definiert die Höhe, die X-Richtung
die Breite und die Z-Richtung die Länge der auf dem Förderer (19) befindlichen Umverpackungen
(1).
[0019] Entlang des Förderweges des Förderers (19) von der Einlassseite (20) zur Auslassseite
(21) befinden sich zwei Anschlagmittel (24a, b), die mittels nicht dargestellter Stellglieder
in und außer Wirkung bringbar sind. Das näher zur Einlasseite (20) hin angeordnete
Anschlagmittel (24a) stoppt die einlaufende Umverpackung (1) in einer Leseposition
(25). Das in Förderrichtung folgende Anschlagmittel (24b) stoppt die Umverpackung
(1) in einer Heftposition (26).
[0020] In der Leseposition (25) befindet sich die Umverpackung (1) im Erfassungsbereich
einer Leseeinrichtung (27), beispielsweise in Form einer Kamera, die einen an der
Umverpackung bzw. dem eingesetzten flächigen Inlay (6) aufgedruckten oder angebrachten
Code liest. Dieser Code enthält zumindest Informationen über die Länge und Breite
der Umverpackung.
[0021] In der Heftposition (26) befindet sich die Umverpackung im Bewegungsbereich des Positioniersystems
(22) für die Heftwerkzeuge (23).
[0022] Der Aufbau des Positioniersystems (22) wird nachfolgend anhand von Figur 8 näher
erläutert. Das Positioniersystem (22) besteht aus einem in Z-Richtung verfahrbaren
Portal (28). An dem Portal (28) sind zwei in X-Richtung verfahrbare Werkzeugaufnahmen
(29) angeordnet. An jeder der beiden Werkzeugaufnahmen (29) ist eines der beiden Heftwerkzeuge
(23) in Y-Richtung verfahrbar angeordnet.
[0023] Der Aufbau der beiden Heftwerkzeuge (23) wird nachfolgend anhand von Figur 11 näher
erläutert. Jedes Heftwerkzeug (23) umfasst einen an einem in Y-Richtung verfahrbaren
Schlitten (30) angeordneten, in Richtung einer der Seitenwände (4) der Umverpackung
(1) weisenden Heftstempel (31). An einem sich in X-Richtung erstreckenden, oberen,
horizontalen Abschnitt des Schlittens (30) ist ein relativ zu dem Schlitten (30) in
X-Richtung verschiebliches L-förmiges Stützelement (33) verschieblich angeordnet.
Für die Relativbewegung zwischen dem Stützelement (33) und dem Schlitten (30) sorgt
ein Antrieb (34), der einerseits an dem Stützelement (33) und andererseits an dem
horizontalen Abschnitt des Schlittens (30) angreift. Der Antrieb (34) ist insbesondere
als Linearantrieb ausgestaltet. An dem dem Heftstempel (31) gegenüber liegendem Abschnitt
des Stützelementes (33) ist dieses als Heftamboss (32) ausgeführt. Der Heftamboss
(32) bewirkt, dass bei der durchgehenden Heftung die Heftklammer außerhalb der mit
der Seitenwand (4) der Umverpackung (1) zu verbindenden Lasche (8) umgebogen wird.
Dabei können die Führungen in dem Heftamboss (32) so ausgeführt sein, dass die Schenkel
der Heftklammer nach innen oder außen umgebogen werden.
[0024] An dem nach unten weisenden Ende des Stützelementes (33) ist ein Andruckelement (35)
angeordnet, das auf dem Inlay innerhalb der Umverpackung zur Anlage bringbar ist.
Das Andruckelement betätigt zugleich ein Schaltelement, sobald das Andruckelement
das Inlay (6) berührt.
[0025] An dem Schlitten (30) sind im unteren Bereich Haltebacken (37) angeordnet, zwischen
denen der Heftstempel (31) gehaltert ist. Senkrecht zu den Haltebacken (37) erstreckt
sich in Richtung der Einlassseite (20) der Vorrichtung (17) ein Mitnehmer (36) zum
Aufrichten der den Deckel (3) bildenden Klappen (39), die an den Seitenwänden (4)
jedes Kartons (1) scharniert sind. Ferner ist an mindestens einem Schlitten (30) ein
Sensor, insbesondere ein optoelektronischer Sensor angeordnet, um die Höhe der in
der Heftposition (26) stehenden Umverpackung (1) zu bestimmen.
[0026] Die vorstehend beschriebene Vorrichtung (17) zum fortlaufenden Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens arbeitet wie folgt:
[0027] Über die Einlassseite (20) gelangen fortlaufend befüllte und Umverpackungen (1) unterschiedlicher
Größe auf dem Förderer (19) in die Vorrichtung (17). Die Umverpackungen (1) werden
der Vorrichtung mit geöffnetem Deckel (3) zugeführt. Hierzu werden in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel die vier an den oberen Rändern der Seitenwände (4) scharnierten,
den Deckel (3) bildenden Klappen (39) nach unten abgebogen, so dass die Deckel an
den Außenflächen der Seitenwände (4) anliegen. Die zugeführten Umverpackungen (1)
sind bereits befüllt und das flächige Inlay (6) ist in die Umverpackung eingesetzt.
Dabei kann das Inlay (6) parallel zum Boden der Umverpackung (1) oder auch unter einem
spitzen Winkel zum Boden der Umverpackung (1) sowohl in X- als auch Z-Richtung oberhalb
des Packgutes angeordnet sein. Die Heftlaschen (8) sind sämtlich in Richtung der Öffnung
der Umverpackung ausgerichtet. Auf dem Inlay (6) ist der Code mit Informationen zur
Länge und Breite der Umverpackung (1) aufgedruckt. Dieser Code wird in der Leseposition
(25) von der als Kamera ausgestalteten Leseeinrichtung (27) gelesen und an die nicht
dargestellte Steuerung der Vorrichtung (17) übertragen.
[0028] Nach dem Lesen des Codes wird der Anschlag (24a) kurzzeitig außer Wirkung gebracht,
indem der Anschlag unter das Niveau der Förderebene zurückgezogen wird. Die Packungsbehälter
(1) werden durch den Förderer (19) weiter in Richtung der Auslassseite (21) befördert,
bis diese durch den aktivierten Anschlag (24b) in der Heftposition (26) angehalten
werden. Der Weitertransport der Umverpackung (1) aus der Leseposition (25) wird derart
gesteuert, dass das Anschlagmittel (24a) erst dann deaktiviert wird, wenn die in Förderrichtung
weiter vorne befindliche Umverpackung (1) die Heftposition (26) verlassen und das
Anschlagmittel (24b) wieder aktiviert wurde.
[0029] Die Figur 6 zeigt eine in der Heftposition (26) an dem Anschlagmittel (24b) mit der
vorderen Seitenwand (4) anliegende Umverpackung (1). Um die Umverpackung (1) in Bezug
auf eine in Z-Richtung des Förderers (19) verlaufende Mittellinie zu zentrieren, sind
oberhalb der Förderebene in der Heftposition (26) Zentriermittel (40) angeordnet (vgl.
Figur 7). Die Zentriermittel (40) umfassen zwei sich in Z-Richtung erstreckende, in
Richtung der Einlassseite (20) erweiternde Führungsleisten (41a, b), die mithilfe
eines Antriebs synchron in Bezug auf die in Z-Richtung verlaufende Mittellinie des
Förderers (19) aus einer Ausgangsstellung in eine Endstellung und umgekehrt bewegbar
sind. In der Endstellung gelangen die Führungsleisten (41a, b) bündig an den nach
außen weisenden Seitenwänden (4) der Umverpackung (1) zur Anlage. In dieser zentrierten
Position der Umverpackung (1) werden die temporär an den Seitenwänden (4) fixierten
Klappen (39) des Deckels (3) gelöst.
[0030] Die beiden Heftwerkzeuge (23) befinden sich zu diesem Zeitpunkt vollständig in Förderrichtung
vor der Umverpackung (1). Diese Position der Heftwerkzeuge (23) ist insbesondere auch
aus Figur 8 erkennbar.
[0031] Die beiden Heftwerkzeuge (23) befinden sich zu diesem Zeitpunkt in einer in Y-Richtung
abgesenkten Position. Der Steuerung ist aufgrund des Auslesens des Codes die Länge
und Breite der in der Heftposition (26) befindlichen Umverpackung (1) bekannt. Unter
Berücksichtigung der bekannten Breite, wird die Werkzeugaufnahme (29) in X-Richtung
bewegt, um den in Richtung der Einlassseite vorkragenden, schwertförmigen Mitnehmer
(36) parallel zu den Seitenwänden (4) in Z-Richtung auszurichten. Im Wege der anschließenden
Aufwärtsbewegung der Werkzeugaufnahmen (29) in Y-Richtung gelangen die Mitnehmer (36)
zwischen die parallel zur Z-Richtung ausgerichteten Seitenwände und die daran anliegenden
Klappen (39), wodurch die Klappen in vertikaler Richtung aufgestellt werden. Gleichzeitig
wird mittels des Sensors (38) die Höhe der Umverpackung (1) abgetastet und der ermittelte
Wert an die Steuerung übertragen. Die Werkzeugaufnahme (29) wird basierend auf der
erfassten Höhe der Umverpackung soweit angehoben, dass der vertikale Abschnitt des
Stützelementes (33) mit dem Heftamboss (32) in das innere der Umverpackung eintauchen
kann, bis das Andruckelement (35) auf dem Inlay (6) anliegt. Zu diesem Zeitpunkt wird
der in das Andruckelement (35) integrierte Schalter ausgelöst und signalisiert der
Steuerung die Position des Heftwerkzeuges (23). Mithilfe des Stellantriebs (34) jedes
Heftwerkzeuges (23) wird jeweils eine der Laschen (8) an die Innenseite einer Seitenwand
(4) angedrückt. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Lasche bündig an der Innenfläche
der Seitenwand (4) anliegt, damit die Heftklammer beide Kartonlagen sicher miteinander
verbindet.
[0032] Unter Berücksichtigung der in der Leseposition (25) erfassten Länge der Umverpackung
(1) bestimmt die Steuerung der Vorrichtung (17) die Anzahl der Heftungen zwischen
den Seitenwänden (4) und den Laschen (8) des Inlays(6). Abhängig von der Anzahl der
zu erstellenden Heftungen wird das Portal (28) nach jeder Heftung in Z-Richtung verfahren,
um sodann die Heftwerkzeuge (23) erneut zu aktivieren. Das Verfahren des Portals in
Z-Richtung ist in Figur 12 erkennbar.
[0033] Die vorstehend beschriebene Vorrichtung lässt sich selbstverständlich auch mit Heftwerkzeugen
zum Setzen einer Blindheftung verwenden. In diesem Fall unterscheidet sich das Heftwerkzeug
(23) insoweit, als ein Stützelement (33) mit Heftamboss (32) und der Stellantrieb
(34) entbehrlich sind. Der in das Andruckelement (35) erfasste Tastschalter zum Erfassen
der Position des Heftwerkzeuges (23) muss in diesem Fall durch einen geeigneten anderen
Sensor ersetzt werden, der zum Erfassen der Position des Inlays (6) in der Umverpackung
(1) geeignet ist. In Frage kommen insbesondere optoelektronische Abstandsmessvorrichtungen,
die oberhalb der Heftposition (26) an dem Gestell der Vorrichtung (17) angeordnet
sind und die Position des Inlays (6) durch eine Messung des Abstandes zwischen dem
Inlay (6) und einem ortsfesten Bezugspunkt erfassen. Die Blindheftung wird mit einer
derartigen Vorrichtung (17) insbesondere bei relativ dünnen miteinander zu verbindenden
Kartonlagen durchgeführt, während dickere Kartonlagen vorzugsweise mit der beschriebenen
durchgehenden Heftung miteinander verbunden werden.
[0034]
Bezugszeichenliste
Nr. |
Bezeichnung |
1. |
Umverpackung |
2. |
Boden |
3. |
Deckel / Öffnung |
4. |
Seitenwände |
5. |
Packgut |
6. |
Inlay |
7. |
Filmscharnier |
8. |
Laschen |
9. |
Klammern |
10. |
Blindheftung |
11. |
Abstand |
12. |
Heftwerkzeuge |
13. |
Anordnung |
14. |
Messvorrichtungen |
15. |
Positioniervorrichtungen |
16. |
Hohlraum |
17. |
Vorrichtung |
18. |
Gestell |
19. |
Förderer |
20. |
Einlassseite |
21. |
Auslassseite |
22. |
Positioniersystem |
23. |
Heftwerkzeug |
24a, b |
Anschlagmittel |
25. |
Leseposition |
26. |
Heftposition |
27. |
Leseeinrichtung |
28. |
Portal |
29. |
Werkzeugaufnahme |
30. |
Schlitten |
31. |
Heftstempel |
32. |
Heftamboss |
33. |
Stützelement |
34. |
Stellantrieb |
35. |
Andruckelement |
36. |
schwertförmiger Mitnehmer |
37. |
Haltebacken |
38. |
Sensor |
39. |
Klappen |
40. |
Zentriermittel |
41a, b |
Führungsleisten |
1. Verfahren zum Verpacken von Packgut (5) in einer Umverpackung (1) aus Karton mit einem
Boden (2), mit parallel und im Abstand zu dem Boden (2) angeordneten Deckel und mit
dem Boden (2) verbundenen Seitenwänden (4), umfassend die Schritte
- Befüllen der Umverpackung (1) mit Packgut (5) bei geöffnetem Deckel,
- Einsetzen eines flächigen Inlays (6) mit mindestens zwei jeweils an gegenüberliegenden
Längsseiten des Inlays angeordneten Heftlaschen in die Umverpackung (1),
- Ausrichten von Heftlaschen (8) des Inlays (6) parallel zu den Seitenwänden (4) der
Umverpackung (1),
- Erfassen der Position des Inlays (6) in der Umverpackung (1),
- Positionieren mindestens eines Heftwerkszeuges (12) abhängig von der erfassten Position
des Inlays (6) an der Außenseite der Seitenwände (4) der Umverpackung (1) auf Höhe
der Heftlaschen (8) sowie
- Aktivieren des Heftwerkzeugs (12, 23) zum Befestigen der Heftlaschen (8) an den
Seitenwänden (4).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Erfassen der Position des Inlays (6) in der Umverpackung (1) automatisiert erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das automatisierte Erfassen der Position des Inlays (6) durch eine Messung des Abstandes
zwischen dem Inlay (6) und einem Bezugspunkt erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das automatisierte Erfassen der Position des Inlays (6) mittels eines in Richtung
(Y) des Inlays (6) verfahrbaren Schaltelementes erfolgt, das bei Berührung des Inlays
(6) oder Annäherung an das Inlay (6) betätigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Positionieren des mindestens einen Heftwerkzeugs (12,23) mit einer Positioniereinrichtung
(15) erfolgt, die abhängig von der erfassten Position (11) des Inlays (6) gesteuert
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Heftwerkzeug (12) nach dessen Positionierung eine Blindheftung (10) durchführt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Heftamboss (32) abhängig von der erfassten Position des Inlays (6)
an der Innenseite einer der Seitenwände (4) der Umverpackung (1) auf Höhe der Heftlaschen
(8) positioniert wird und jedes Heftwerkzeug (12) nach der Positionierung des Heftambosses
(32) eine durchgehende Heftung (10) durchführt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (3) der Umverpackung (1) nach dem Einsetzen des flächigen Inlays (6) automatisch
verschlossen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die befüllte Umverpackung (1) mit eingesetztem Inlay (6) entlang eines Förderwegs
zu einer Leseposition (25) und sodann zu einer Heftposition (26) gefördert wird,
- in der Leseposition (25) die Breite und Länge der Umverpackung (1) erfasst werden,
- die Umverpackung (1) in der Heftposition (26) angehalten und in Bezug auf eine Mittellinie
des Förderwegs derart zentriert wird, dass die Mittellinie des Förderwegs die Breite
der Umverpackung (1) mittig schneidet,
- in der Heftposition (26) die Position des Inlays (6) erfasst und jedes Heftwerkzeug
(23) mit einem mehrachsigen Positioniersystem (22) abhängig von der erfassten Länge
und /oder Breite der Umverpackung (1) mehrmals an der Außenseite mindestens einer
der Seitenwände (4) positioniert und aktiviert wird,
- die Umverpackung (1) nach Abschluss sämtlicher Heftungen weiter gefördert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die befüllte Umverpackung (1) mit eingesetztem Inlay (6) in der Leseposition (25)
angehalten und die Breite und Länge der Umverpackung durch Lesen eines an der Umverpackung
(1) und/oder dem Inlay (6) angebrachten Codes erfasst wird.
11. Umverpackung (1) aus Karton zur Aufnahme von Packgut (6) mit einem Boden (2), einem
parallel und im Abstand zu dem Boden (2) angeordneten Deckel, mit dem Boden (2) verbundenen
Seitenwänden (4), einem Hohlraum (16) im Inneren der Umverpackung oberhalb des Packgutes
(5), das das Innere der Umverpackung (1) abhängig vom Füllgrad mehr oder weniger ausfüllt,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Abtrennung des Hohlraums (16) von dem Packgut (5) ein flächiges Inlay (6) im
Abstand zum Boden (2) der Umverpackung (1) oberhalb des Packgutes (5) angeordnet ist,
das mit Hilfe von parallel zu den Seitenwänden (4) der Umverpackung (1) ausgerichteten
Heftlaschen (8) mit den Seitenwänden (4) verbunden ist.
12. Umverpackung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Heftlaschen (8) jeweils im Wege mindestens einer Blindheftung (10)
mit den Seitenwänden (4) verbunden sind.
13. Umverpackung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei in Richtung des Deckel (3) ausgerichtete Heftlaschen (8) jeweils
im Wege mindestens einer durchgehenden Heftung (10) mit den Seitenwänden (4) verbunden
sind.
14. Umverpackung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Inlay (6) aus Karton besteht.
15. Umverpackung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Inlay (6) den Querschnitt des Kartons vollständig ausfüllt.