[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Trinkwarmwasser-Bereitstellungsvorrichtung
nach dem Durchflussprinzip nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Trinkwarmwasser-Bereitstellungsvorrichtungen kommen insbesondere in der Gebäudetechnik
zum Einsatz, um Trinkwarmwasser für Verbraucher bereitzustellen.
[0003] Dabei sind die Trinkwarmwasser-Zapfstellen (Trinkwarmwasserabnehmer wie Waschbecken,
Dusche, Spül- und Waschmaschine) häufig mehrere Meter Rohrleitungslänge von der Trinkwarmwasser-Bereitstellungsvorrichtung
(Wasserheizer, Warmwasserbereiter) entfernt. Liegt zwischen aufeinanderfolgenden Zapfungen
ein längeres Zeitintervall, so kühlt das Trinkwarmwasser in der Rohrleitung zwischen
der Trinkwarmwasser-Bereitstellungsvorrichtung und der Zapfstelle ab und ist bei einem
nächsten Zapfbeginn zunächst kalt. Nun muss das in der Rohrleitung stehende, abgekühlte
Trinkwasser ungenutzt ablaufen bevor frisch bereitgestelltes Trinkwarmwasser an die
Zapfstelle gelangt und genutzt werden kann. Um diesen regelmäßigen Wasserverlust zu
reduzieren wird die sogenannte Trinkwarmwasserzirkulation genutzt, bei der Trinkwarmwasser
über eine Zirkulationsleitung umgewälzt und so warm gehalten wird. Die Zirkulationsleitung
zweigt kurz vor der Zapfstelle von der zur Zapfstelle führenden Rohrleitung ab und
führt zur Trinkwarmwasser-Bereitstellungsvorrichtung zurück. Durch die Zirkulation
ist gewährleistet, dass das in der Trinkwasserleitung stehende Warmwasser nicht oder
nur wenig abkühlt und an der Zapfstelle stets warmes Trinkwasser bereitsteht.
[0004] Bei einem aus dem Stand der Technik
DE 3 727 442 C2 bekannten Verfahren zur Erzeugung von Warmwasser in einer Warmwassererzeugungsanlage
wird bspw. in einem Warmwassererzeuger Wasser auf zumindest 60° C erhitzt und einer
Versorgungsleitung zugeführt. Anschließend wird das Warmwasser durch Zumischen von
Wasser aus einer Frischwasserzulaufleitung bzw. aus dem Rücklauf einer Zirkulationsleitung
auf eine konstante, erheblich unter 60° C liegende Temperatur abgekühlt und entweder
an Verbrauchsstellen entnommen oder über die Zirkulationsleitung in den Warmwassererzeuger
zurückgeführt. Bei der Erwärmung von Trinkwasser auf deutlich über 60 Grad Celsius
kommt es zu einem verstärkten Ausfall von Kalk einhergehend mit einer Bildung einer
Kalkschicht in den Heißwasser führenden Leitungen. Aufgrund lokal unterschiedlicher
Trinkwasserzusammensetzungen können die Auswirkungen durch Kalkablagerungen langsam
oder schnell zu Tage treten, so unter anderem Leitungsquerschnittsverengungen und
eine verminderte Wärmeleitfähigkeit.
[0005] Verkalkungen im Bereich des Brenners werden zum Beispiel in
DE 2 214 880 A vermieden. Hier ist eine Heizungsanlage mit einem Wasserkreislauf als Wärmeträger
beschrieben. Ein gasbeheizter Wassererhitzer und eine Umwälzpumpe sind in den Wasserkreislauf
integriert. Die Umwälzpumpe ist über einen Temperaturregler ein- und ausschaltbar,
welcher auch die Brennstoffzufuhr zum Brenner des Wassererhitzers steuert. Mittels
Schaltmitteln wird die Umwälzpumpe zur Vermeidung von Dampfbildung, zum Abtransport
von Wärme aus dem Bereich des Brenners und zur Verringerung von Kalkablagerungen im
Bereich des Brenners erst nach einem bestimmten Nachlaufen nach dem Abschalten der
Brennstoffzufuhr abgeschaltet. Der Nachlauf erfolgt solange, bis die Temperatur unter
einem kritischen Wert liegt. Bei der Kombination eines solchen Nachlaufs mit einer
Übertragung der Wärme auf Brauchwasser kommt es jedoch zu neuen, insbesondere verlagerten
Schwierigkeiten.
[0006] Dies wird anhand einer Vorrichtung zur Bereitstellung von warmem Brauchwasser für
einen Wasserabnehmer gemäß
DE 10 2004 038 546 A1 deutlich. Hier wird das Wasser durch einen ersten Durchflusskanal eines Wärmetauschers
geleitet. Gleichzeitig strömt durch einen zweiten Durchflusskanal des Wärmetauschers
ein von einer Wärmequelle erwärmtes Heizfluid, welches von einer Förderpumpe umgewälzt
wird. Im Wärmetauscher wird folglich Wärme vom Heizfluid auf das Wasser übertragen.
Die Förderpumpe wird mittels einer Regelungseinrichtung derart geregelt, dass eine
Temperatur des Brauchwassers an einer Temperaturmessstelle konstant gehalten wird.
Dies führt dazu, dass die Förderpumpe bei fehlender Entnahme von Wasser durch den
Wasserabnehmer vergleichsweise schnell angehalten wird und das dann stehende Wasser
im Wärmetauscher nicht weiter erwärmt wird. Verkalkungen durch Ausfallen von Kalk
beim Abkühlen des Wassers im Wärmetauscher werden so teilweise vermieden. Würde hingegen
ein Nachlauf gemäß
DE 2 214 880 A durchgeführt würde das Brauchwasser im Wärmetauscher sehr stark erhitzt und würde
anschließend unter erhöhtem Ausfallen von Kalk im Wärmetauscher abkühlen.
[0007] Doch auch
DE 10 2004 038 546 A1 birgt Nachteile, da hier keine Nachkühlung des Brenners erfolgt, weil die Zirkulation
des Heizfluids unmittelbar nach dem Brennerstopp angehalten wird. Mithin kann die
Wärme aus den hoch erhitzten Bereichen des Brenners nicht schnell abgeführt werden.
Zudem kommt es bei einer grundsätzlichen Erwärmung des Wassers im Wärmetauscher auf
über 60 Grad Celsius wie Sie vom Verbraucher oftmals gewählt wird zu einem verstärkten
Ausfall von Kalk im Wärmetauscher. Gerade in Wärmetauschern sind die Leitungsquerschnitte
und Radien meist ohnehin eher eng, wodurch Kalkablagerungen hier am wenigsten gewünscht
sind.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kalkablagerungen in Wärmetauschern zu vermeiden,
in welchen insbesondere Trinkwasser mittels eines Heizfluids nach dem Durchflussprinzip
erwärmt wird, wobei auch ein Nachlauf des Heizfluids in einem Heizkreislauf nach einem
Deaktivieren von dessen Wärmequelle möglich sein soll. Zudem ist es ein Ziel, eine
dauerhafte, wartungsfreie und effiziente Wassererwärmung bei geringen Kosten zu ermöglichen.
[0009] Erfindungsgemäß wird dies mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0010] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Trinkwarmwasser-Bereitstellungsvorrichtung
nach dem Durchflussprinzip mit einem Wärmetauscher, der einen ersten Durchflusskanal
für Trinkwasser und einen zweiten Durchflusskanal für ein von einer Wärmequelle zu
erwärmendes Heizfluid aufweist. Der erste Durchflusskanal ist über eine Zuleitung
hydraulisch mit einem Trinkwasseranschluss und über eine Ableitung hydraulisch mit
einem Trinkwarmwasserabnehmer verbunden. Dabei ist die Zuleitung über eine Zirkulationsleitung
mit der Ableitung hydraulisch verbunden, wobei in der Zirkulationsleitung eine aktivierbare
Zirkulationspumpe angeordnet ist. Die Wärmequelle wird in Abhängigkeit eines Nutzerverhaltens
(Trinkwarmwasserzapfungen) phasenweise in einem Heizprogramm und phasenweise in einem
Ruheprogramm betrieben. Bei aktiviertem Heizprogramm erwärmt die aktivierte Wärmequelle
das Heizfluid und Trinkwasser wird durch den ersten Durchflusskanal geleitet sowie
mittels des Heizfluids im ersten Durchflusskanal erwärmt. Hingegen liefert die deaktivierte
Wärmequelle bei aktiviertem Ruheprogramm keine Wärme und es wird kein Wasser zum Trinkwarmwasserabnehmer
geleitet. Das Verfahren zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass die Aktivierungszeitpunkte
des Ruheprogramms (Zeitpunkte, zu denen das Ruheprogramm erstmalig bzw. neuerlich
aktiviert wird) erfasst werden. Diese Aktivierungszeitpunkte des Ruheprogramms werden
derart verwertet, dass bei Vorliegen eines Aktivierungszeitpunkts das Ruheprogramm
mit einem Nachlauf eingeleitet (begonnen) wird, wobei während des Nachlaufs die Zirkulationspumpe
in der Zirkulationsleitung aktiviert sowie Trinkwasser durch die Zirkulationsleitung
und den ersten Durchflusskanal im Kreis gefördert wird.
[0011] Während der Trinkwarmwasserentnahme durch einen Trinkwarmwasserabnehmer oder während
einer Zirkulationsphase ist das Trinkwasser im ersten Durchflusskanal in Bewegung.
Wegen der dabei kontinuierlichen Kühlung des Wärmetauschers durch das Trinkwasser
kommt es zu keinen Temperaturspitzen bei dessen Erwärmung mit entsprechenden Kalkausfällen.
Zusätzlich kommt das Trinkwasser während des erfindungsgemäßen Nachlaufs im ersten
Durchflusskanal auch dann nicht zum Stehen, wenn der Trinkwarmwasserabnehmer kein
Warmwasser abnimmt bzw. die Trinkwarmwasserentnahme beendet. Mithin können der Wärmetauscher
sowie das im Wärmetauscher befindliche Heizfluid während des Nachlaufs Wärme an das
zirkulierende Trinkwasser abgeben und abkühlen, ohne dass das Trinkwasser übermäßig
und lokal im Wärmetauscher erwärmt wird. Vielmehr verteilt sich die Wärme auf das
Trinkwasservolumen des gesamten Zirkulationskreislaufs. Durch die fortgesetzte Umwälzung
ist das Trinkwasser zudem in Bewegung und es bilden sich keine übermäßigen lokalen
Temperaturspitzen im Wärmetauscher aus, an denen es zu lokalen Kalkausfällen kommen
könnte. Problemlos kann gleichzeitig ein Nachlauf des Heizfluids zur Kühlung der Wärmequelle
durchgeführt werden, da diese Restwärme über das Trinkwasservolumen des Zirkulationskreislaufs
verteilt werden kann, ohne dass es im Wärmetauscher oder im Trinkwasser zu einer übermäßigen
lokalen Erwärmung kommt. Hierdurch kommt es zu stark verminderter Kalkablagerung sowohl
im Wärmetauscher als auch im Kreislauf des Heizfluids, welches oftmals auch Wasser
ist. Damit ist eine dauerhafte, wartungsfreie und effiziente Trinkwarmwassererwärmung
bei geringen Kosten möglich, da weder der Wärmetauscher durch Kalkablagerungen noch
die Wärmequelle durch mangelnde Nachkühlung Schaden nehmen. Außerdem ist die Effizienz
der Trinkwarmwasserbereitung hoch, da die Wärmeübertragungsleistung des Wärmetauschers
dauerhaft ohne hinderliche Kalkablagerungen gewährleistet ist. Zur Durchführung des
Verfahrens ist es besonders günstig auf in der Haustechnik vorhandene Zirkulationsleitungen
und -pumpen zurückzugreifen. Diese sind im Stand der Technik zwar vorhanden, jedoch
wird die Zirkulationspumpe hier ausschließlich zu festen Tageszeiten aktiviert, um
eine besonders schnelle Warmwasserversorgung für den Wasserverbraucher sicherzustellen.
Während eines Ruheprogramms ist die Zirkulationspumpe im Stand der Technik hingegen
stets deaktiviert.
[0012] In einer Weiterbildung des Verfahrens wird das Heizprogramm aktiviert und das Ruheprogramm
deaktiviert, wenn der Trinkwarmwasserabnehmer erwärmtes Wasser anfordert. Damit eignet
sich das Verfahren nicht nur für häusliche Zentralheizungen sondern auch für auf Durchlauferhitzungsverfahren
ausgerichtete Trinkwarmwassererzeuger und Kombiheizgeräte zum Erwärmen von Heizungswasser
und Trinkwasser. Indem das Wasser nur erwärmt wird, wenn auch Warmwasser verbraucht
wird steigt zudem die Effizienz der Warmwasserbereitung. Umgekehrt und mit analogen
Vorteilen sieht eine weitere Ausbildung des Verfahrens vor, dass das Heizprogramm
deaktiviert und das Ruheprogramm aktiviert wird, wenn der Wasserabnehmer kein erwärmtes
Wasser anfordert.
[0013] In einer Fortbildung des Verfahrens umfasst die Wärmequelle eine Heizeinrichtung,
die im Heizprogramm aktiviert sowie im Ruheprogramm deaktiviert wird. Somit ist die
Effizienz der Warmwasserbereitung hoch, da nur bei einem Wärmebedarf Wärme erzeugt
wird.
[0014] Gemäß einer näheren Ausgestaltung ist die Wärmequelle mit dem zweiten Durchflusskanal
verbunden und das Heizfluid ist mittels einer aktivierbaren Förderpumpe durch den
zweiten Durchflusskanal förderbar, wobei die Förderpumpe im Heizprogramm aktiviert
sowie im Ruheprogramm deaktiviert wird. Das Heizfluid wird mithin nur dann umgewälzt,
wenn es als Wärmeträgermedium zum Wärmetransport gebraucht wird. Hierbei kann die
Förderpumpe im aktivierten Zustand geregelt sein, insbesondere zwischen einer minimalen
Förderleistung und einer maximalen Förderleistung. Die Deaktivierung der Förderpumpe
im Ruheprogramm erfolgt nicht zwingend zu dessen Beginn, sondern kann auch während
des Ruheprogramms deaktiviert werden. Bevorzugt führt die Förderpumpe ebenfalls einen
Nachlauf durch. Dieser ist in den meisten Szenarien kürzer als oder gleich lang wie
der Nachlauf der Zirkulationspumpe. Bevorzugt wird die Leistung der Förderpumpe im
Nachlauf geregelt. Mittels des Nachlaufs der Förderpumpe werden Schäden (Überhitzung,
Verkalkung) an der Wärmequelle bzw. der Heizeinrichtung vermieden.
[0015] In einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Betriebszustand der Förderpumpe
registriert und ein Deaktivieren der Förderpumpe als Aktivierungszeitpunkt des Ruheprogramms
bewertet. Dies ist insbesondere bei Wärmequellen wie Pufferspeichern angebracht, da
hier Wärme schlicht gespeichert ist und die Entladung des Pufferspeichers allein mittels
der Förderpumpe geregelt wird. Die Überwachung der Förderpumpe bietet sich somit als
Identifikationsmittel besonders gut an.
[0016] Entsprechend einer anderen Variante des Verfahrens wird der Betriebszustand der Wärmequelle
registriert und ein Deaktivieren der Wärmequelle bzw. der Heizeinrichtung als Aktivierungszeitpunkt
des Ruheprogramms bewertet. Insbesondere bei Wärmequellen bzw. Heizeinrichtungen,
die elektrisch geregelt sind, so zum Beispiel Gas-, Öl- oder Elektroheizeinrichtungen,
können die Aktivierungszeitpunkte des Ruheprogramms somit einfach und zuverlässig
bestimmt werden.
[0017] Ferner sieht eine Ausgestaltung des Verfahrens vor, dass der Nachlauf entsprechend
eines definierten Kriteriums beendet wird, wobei das Kriterium entweder eine definierte
Aktivierungsdauer oder eine definierte Durchflussmenge an Wasser oder eine Unterschreitung
einer Grenztemperatur an wenigstens einer sensorisch überwachten Position des Wärmetauschers
ist (bevorzugt an einer überwachten Position des ersten Durchflusskanals). Eine definierte
Aktivierungsdauer lässt sich besonders leicht einstellen. Dahingegen ist für die Durchflussmenge
entweder ein Mengensensor oder die Bestimmung über die Zeit und Leistung der Zirkulationspumpe
notwendig. Mittels der Erfassung der Temperatur am Wärmetauscher werden Kalkablagerungen
am wirksamsten und effizientesten vermieden, da der Nachlauf exakt dann endet, wenn
tatsächlich nicht mehr mit einem Kalkausfall zu rechnen ist. Idealerweise wird die
Temperatur hierfür an einer Position des ersten Durchflusskanals, ggf. sogar innerhalb
des ersten Durchflusskanals, oder stromabwärts des Heizfluid- oder Trinkwasseraustritts
aus dem Wärmetauscher überwacht.
[0018] In einer Verfeinerung der Variante des Grenztemperaturkriteriums sieht die Erfindung
vor, dass die Grenztemperatur kleiner als 60 Grad Celsius ist. Bevorzugt beträgt sie
zwischen 45 und 60 Grad Celsius. Sofern die Temperatur unterhalb dieser kritischen
Größe liegt, ist die Gefahr eines Kalkausfalls stark vermindert.
[0019] Besonders geeignet ist das Verfahren in Kombination mit Wärmequellen, die ein mit
Brennstoff oder Elektrizität betriebenes Heizgerät oder einen Pufferspeicher umfassen.
Neben normalen elektrischen Widerstandsheizungen sind hiervon auch elektrisch angetriebene
Wärmepumpen umfasst, wobei der Wärmetauscher dann als Kondensator fungiert.
[0020] Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar und zeigt in
[0021] Fig. 1 eine Warmwasser-Bereitstellungsvorrichtung.
[0022] In Fig. 1 erkennt man eine Warmwasser-Bereitstellungsvorrichtung 1 mit einem Wärmetauscher
10, der einen ersten Durchflusskanal 11 für Trinkwasser W und einen zweiten Durchflusskanal
18 für ein von einer Wärmequelle 30 zu erwärmendes Heizfluid M aufweist. Der erste
Durchflusskanal 11 ist über eine Zuleitung 14 hydraulisch mit einem Trinkkaltwasseranschluss
15 und über eine Ableitung 16 hydraulisch mit einem Trinkwarmwasserabnehmer 17 (hier
nicht dargestellt) verbunden. Dabei ist die Zuleitung 14 über eine Zirkulationsleitung
40 mit der Ableitung 16 hydraulisch verbunden. In der Zirkulationsleitung 40 sind
eine aktivierbare Zirkulationspumpe 41 sowie ein Rückschlagventil 42 angeordnet. Das
Rückschlagventil 42 erlaubt ausschließlich eine Fließrichtung von der Ableitung 16
in Richtung der Zuleitung 14.
[0023] Die Wärmequelle 30 umfasst eine Heizeinrichtung 32. Hier nicht erkennbar ist, ob
es sich um ein mit Brennstoff oder Elektrizität betriebenes Heizgerät oder einen Pufferspeicher
handelt. Man sieht jedoch, dass die Wärmequelle 30 mit dem zweiten Durchflusskanal
18 verbunden ist, und dass das Heizfluid M mittels einer aktivierbaren Förderpumpe
31 durch den zweiten Durchflusskanal 18 förderbar ist. Das Heizfluid M und das Wasser
W strömen in umgekehrter Richtung, d.h. im Gegenlauf, durch den Wärmetauscher 10.
Dabei ist ein Temperatursensor 21 zur Erfassung der Wassertemperatur im bzw. am ersten
Durchflusskanal 11 an einer Position S angeordnet.
[0024] Zusätzlich ist eine Regeleinheit 20 vorgesehen, welche mit der Zirkulationspumpe
41, der Förderpumpe 31 und dem Temperatursensor 21 verbunden ist. In der Regeleinheit
20 sind auch das Heizprogramm P1 und das Ruheprogramm P2 inklusive Nachlauf P2.1 hinterlegt.
[0025] Mittels der Regeleinheit 20 wird die Wärmequelle 30 phasenweise in einem Heizprogramm
P1 und phasenweise in einem Ruheprogramm P2 betrieben, insbesondere durch Aktivieren
und Deaktivieren der Förderpumpe 31. Das Heizprogramm P1 wird aktiviert und das Ruheprogramm
P2 deaktiviert, wenn der Wasserabnehmer 17 erwärmtes Wasser W anfordert. Umgekehrt
wird das Heizprogramm P1 deaktiviert und das Ruheprogramm P2 aktiviert, wenn der Wasserabnehmer
17 kein erwärmtes Wasser W anfordert.
[0026] Bei aktiviertem Heizprogramm P1 erwärmt die aktivierte Wärmequelle 30 das Heizfluid
M und es wird Wasser W durch den ersten Durchflusskanal 11 geleitet sowie mittels
des Heizfluids M im ersten Durchflusskanal 11 erwärmt. Das Wasser W kann dabei zum
Wasserabnehmer 17 geleitet oder durch Aktivieren der Zirkulationspumpe 41 im Kreis
gefördert werden. Ist das Ruheprogramm P2 hingegen aktiviert, liefert die deaktivierte
Wärmequelle 30 keine Wärme und es wird kein Wasser W zum Wasserabnehmer 17 geleitet.
[0027] Mittels der Regeleinheit 20 werden die Aktivierungszeitpunkte des Ruheprogramms P2
erfasst, beispielsweise durch ein Registrieren des Betriebszustands der Förderpumpe
31, wobei ein Deaktivieren der Förderpumpe 31 als Aktivierungszeitpunkt des Ruheprogramms
P2 bewertet wird.
[0028] Die Regeleinheit 20 verwertet die Aktivierungszeitpunkte des Ruheprogramms P2 derart,
dass bei Vorliegen eines Aktivierungszeitpunkts das Ruheprogramm P2 mit einem Nachlauf
P2.1 eingeleitet wird. Während eines solchen Nachlaufs P2.1 ist die Zirkulationspumpe
41 in der Zirkulationsleitung 40 aktiviert und es wird Wasser W durch die Zirkulationsleitung
40 und den ersten Durchflusskanal 11 im Kreis gefördert.
[0029] Bei einem Einsatz einer Wärmequelle 30 umfassend ein mit Brennstoff oder Elektrizität
betriebenes Heizgerät sollte die Regeleinheit 20 abweichend zur dargestellten Variante
mit der Wärmequelle 30 bzw. der Heizeinrichtung 32 verbunden sein und deren Betriebszustand
erfassen. Ein Deaktivieren der Wärmequelle 30 würde dann als Aktivierungszeitpunkt
des Ruheprogramms P2 bewertet werden.
[0030] Die Regeleinheit 20 beendet den Nachlauf P2.1 entsprechend eines definierten Kriteriums,
welches hier eine Unterschreitung einer Grenztemperatur an der sensorisch überwachten
Position S des Wärmetauschers 10 ist.
1. Verfahren zum Betrieb einer Trinkwarmwasser-Bereitstellungsvorrichtung (1) nach dem
Durchflussprinzip mit einem Wärmetauscher (10), der einen ersten Durchflusskanal (11)
für Trinkwasser (W) und einen zweiten Durchflusskanal (18) für ein von einer Wärmequelle
(30) zu erwärmendes Heizfluid (M) aufweist, wobei
a) der erste Durchflusskanal (11) über eine Zuleitung (14) hydraulisch mit einem Trinkkaltwasseranschluss
(15) und über eine Ableitung (16) hydraulisch mit einem Trinkwarmwasserabnehmer (17)
verbunden ist,
b) die Zuleitung (14) über eine Zirkulationsleitung (40) mit der Ableitung (16) hydraulisch
verbunden ist, wobei in der Zirkulationsleitung (40) eine aktivierbare Zirkulationspumpe
(41) angeordnet ist,
c) die Wärmequelle (30) phasenweise in einem Heizprogramm (P1) und phasenweise in
einem Ruheprogramm (P2) betrieben wird, wobei i.bei aktiviertem Heizprogramm (P1)
die aktivierte Wärmequelle (30) das Heizfluid (M) erwärmt und Trinkwasser (W) durch
den ersten Durchflusskanal (11) geleitet sowie mittels des Heizfluids (M) im ersten
Durchflusskanal (11) erwärmt wird, und ii.bei aktiviertem Ruheprogramm (P2) die deaktivierte
Wärmequelle (30) keine
Wärme liefert und kein Trinkwasser (W) zum Trinkwarmwasserabnehmer (17) geleitet wird,
und
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
d) Erfassen der Aktivierungszeitpunkte des Ruheprogramms (P2);
e) Verwerten der Aktivierungszeitpunkte des Ruheprogramms (P2) derart, dass bei Vorliegen
eines Aktivierungszeitpunkts das Ruheprogramm (P2) mit einem Nachlauf (P2.1) eingeleitet
wird,
f)wobei während des Nachlaufs (P2.1) die Zirkulationspumpe (41) in der Zirkulationsleitung
(40) aktiviert sowie Trinkwasser (W) durch die Zirkulationsleitung (40) und den ersten Durchflusskanal (11) im Kreis gefördert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, umfassend den Schritt:
a) Aktivieren des Heizprogramms (P1) und Deaktivieren des Ruheprogramms (P2), wenn
der Trinkwarmwasserabnehmer (17) erwärmtes Wasser (W) anfordert.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, umfassend den Schritt:
a) Deaktivieren des Heizprogramms (P1) und Aktivieren des Ruheprogramms (P2), wenn
der Trinkwarmwasserabnehmer (17) kein erwärmtes Wasser (W) anfordert.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wärmequelle (30) eine
Heizeinrichtung (32) umfasst, die im Heizprogramm (P1) aktiviert sowie im Ruheprogramm
(P2) deaktiviert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wärmequelle (30) mit
dem zweiten Durchflusskanal (18) verbunden ist, und wobei das Heizfluid (M) mittels
einer aktivierbaren Förderpumpe (31) durch den zweiten Durchflusskanal (18) förderbar
ist, wobei die Förderpumpe (31) im Heizprogramm (P1) aktiviert sowie im Ruheprogramm
(P2) deaktiviert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei der Betriebszustand der Förderpumpe (31) registriert
und ein Deaktivieren der Förderpumpe (31) als Aktivierungszeitpunkt des Ruheprogramms
(P2) bewertet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Betriebszustand der Wärmequelle
(30) registriert und ein Deaktivieren der Wärmequelle (30) als Aktivierungszeitpunkt
des Ruheprogramms (P2) bewertet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Nachlauf (P2.1) entsprechend
eines definierten Kriteriums beendet wird, wobei das Kriterium entweder eine definierte
Aktivierungsdauer oder eine definierte Durchflussmenge an Trinkwasser (W) oder eine
Unterschreitung einer Grenztemperatur an wenigstens einer sensorisch überwachten Position
(S) des Wärmetauschers (10) ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei die Grenztemperatur kleiner als 60 Grad Celsius ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wärmequelle (30) ein
mit Brennstoff oder Elektrizität betriebenes Heizgerät oder einen Pufferspeicher umfasst.