HINTERGRUND DER ERFINDUNG
GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Warmluftheizung insbesondere für Hallen sowie
einen Mischluftverteiler und eine Mischkammer hierfür. Außerdem betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Betrieb einer entsprechenden Warmluftheizung.
STAND DER TECHNIK
[0002] Für die Heizung von großen Hallen werden meist Warmluft-Heizluftsysteme eingesetzt,
die mittels eines Warmluftstroms große Räume, wie Produktions- oder Montagehallen,
schnell und effizient beheizen können. Bei derartigen Heizsystemen wird somit die
Wärmeverteilung und -übertragung in dem zu beheizenden Raum durch einen erzeugten
Heizluftstrom bewirkt, während bei anderen Systemen, wie Fußboden- oder Wandheizungen,
andere Wärmeübertragungsmechanismen, wie Wärmestrahlung und dergleichen, im Vordergrund
stehen können.
[0003] Bei den Warmluftheizgeräten kann zwischen direkt beheizten Warmlufterzeugern und
indirekt beheizten Warmlufterzeugern unterschieden werden. Bei direkt beheizten Warmlufterzeugern
ist unmittelbar an dem Warmlufterzeuger ein Brenner vorgesehen, der durch Verbrennung
eines Brennstoffs die Wärme direkt erzeugt. Indirekte Warmlufterzeuger nutzen hingegen
die Abwärme von einem Heizmedium, um einen Heizluftstrom mittels eines Wärmetauschers
zu erzeugen, wobei das Heizmedium durch eine entfernt angeordnete Heizzentrale erwärmt
werden kann. Indirekte Luftheizgeräte können beispielsweise in Kombination mit einer
Warmwasserheizung betrieben werden, erreichen jedoch aufgrund der mehrfachen Wärmeübertragung
nicht die Effizienz eines direkt beheizten Raumlufterzeugers. Darüber hinaus können
direkt beheizte Warmlufterzeuger unabhängig von einer Heizzentrale und eines Heizkreislaufes
überall an geeigneten Stellen in einem entsprechenden zu beheizenden Raum, wie einer
Halle, angeordnet werden.
[0004] Für Warmluft-Hallenheizsysteme gibt es weiterhin grundsätzlich drei verschiedene
Anbringungsmöglichkeiten, nämlich am Boden befindliche Systeme, an den Wänden befestigte
Systeme und an den Decken angebrachte Systeme. Dabei ist die Befestigung an der Decke
am vorteilhaftesten, da dadurch die beste Luftzirkulation erreicht wird.
[0005] Des Weiteren gibt es zwei Möglichkeiten der Wärmeabgabe von Warmlufterzeugern. Einerseits
kann die Wärmeabgabe unmittelbar an beziehungsweise nahe bei der Heizvorrichtung (Brenner)
erfolgen, andererseits kann die Wärmeabgabe mit geeigneten Wärmetauschern über einen
größeren Bereich und hauptsächlich entfernt von der Heizvorrichtung erfolgen. Ersteres
führt aufgrund der Wärmeabgabe und gleichzeitiger Luftansaugung in einem zur Raumgröße
relativ kleinen Bereich zu einer Verschlechterung der Luftzirkulation, ist allerdings
konstruktiv einfacher zu realisieren. Letzteres bewirkt eine bessere Luftzirkulation
und damit ein besseres Raumklima, erfordert allerdings eine aufwändigere Konstruktion.
[0006] Somit ergibt sich das beste Raumklima bei einer Heizung mit einem an der Decke angebrachten
Heizsystem mit direkt beheiztem Warmlufterzeuger, das mittels eines über einen weiten
Bereich sich erstreckenden Wärmetauschers die Wärme über einen großen Raum verteilt.
Ein solches Heizsystem ist aus der deutschen Patentschrift
DE 1 218 688 bekannt.
[0007] Alle aufgeführten Versionen einer Warmluftheizung sowie auch andere Heizsysteme haben
jedoch das Problem, dass sich in den beheizten Räumen die warme Luft auf Grund ihrer
niedrieren Dichte im Dachbereich sammelt, so dass sich ein Wärmestau ergibt, wobei
die unter dem Dach gestaute Wärme ungenutzt bleibt. Um Abhilfe zu schaffen, werden
derzeit Deckenventilatoren in den Hallen eingesetzt, die jedoch aufwändig installiert
und elektrisch angetrieben werden müssen und ungeregelt für einen starken Luftzug
sorgen. Alternativ oder zusätzlich wird bei Warmluftheizungen die Ansaugleistung der
Warmluftheizung entsprechend hoch gewählt, um möglichst viel Luft anzusaugen und erwärmt
wieder auszublasen, um durch eine hohe Luftströmung eine bessere Durchmischung und
Verteilung der Wärme zu bewirken. Jedoch bedingt dies eine hohe Strömungsgeschwindigkeit
in der Warmluftheizung, wodurch insbesondere die Wärmeübertragung von den Wärmetauschern
zur Heizluft verschlechtert wird.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0008] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei Warmluftheizungen den Wärmestau
in einem beheizten Raum abzubauen beziehungsweise in der Entstehung zu vermeiden und
eine möglichst gleichmäßige Temperaturverteilung über die Höhe des beheizten Raums
einzustellen. Dabei soll die Warmluftheizung einfach aufgebaut und leicht zu betreiben
sein, insbesondere mit geringer Ansaugleistung.
TECHNISCHE LÖSUNG
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Mischluftverteiler nach Anspruch 1, eine Mischkammer
nach Anspruch 5, einer Warmluftheizung nach Anspruch 10 und ein Verfahren zum Betrieb
einer Warmluftheizung nach Anspruch 13. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
[0010] Die Erfindung geht aus von der Idee, dass die in einem offenen Bereich eines zu beheizenden
Raums angesammelte Wärme genutzt werden kann, um einerseits die Effizienz einer Warmluftheizung
zu erhöhen und gleichzeitig die Temperaturverteilung in dem beheizten Raum zu homogenisieren,
indem Raumluft bzw. Umgebungsluft aus einem Bereich mit hoher Temperatur der Heizluft
zugemischt wird. Dadurch kann die Temperaturdifferenz der ausgegebenen Heizluft zu
der Umgebungsluft reduziert und somit der Auftriebseffekt für die ausgegebene Heizluft
verringert werden. Gleichzeitig wird eine bessere Verteilung der Wärme erzielt.
[0011] Insbesondere kann die Umgebungsluft aus einem oberen Bereich des zu beheizenden Raums,
insbesondere unmittelbar unterhalb der Decke, für die Mischung mit Heizluft einer
Warmluftheizung verwendet werden.
[0012] Bei einer Warmluftheizung, die unter der Decke eines Gebäudes montiert ist, wie beispielsweise
eine Warmluftheizung, wie sie in der
DE 1 218 688 oder
DE 10 2011 052 267 beschrieben ist, kann die Warmluftheizung gemäß einem Aspekt der Erfindung eine Mischkammer
bzw. einen Mischluftverteiler aufweisen, bei dem die Umgebungsluft unmittelbar aus
dem Deckenbereich des zu beheizenden Raumes entnommen wird.
[0013] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung, für den unabhängig und selbstständig
sowie in Kombination mit anderen Aspekten der vorliegenden Erfindung Schutz begehrt
wird, wird deshalb ein Mischluftverteiler beansprucht, der mindestens einen Heizluftkanal
aufweist, in dem die mittels Heizenergie, beispielsweise durch einen Brenner, erwärmte
Heizluft geführt wird. Der Mischluftverteiler umfasst weiterhin mindestens eine Ausblasöffnung,
die am Ende des Heizluftkanals angeordnet ist, um die Heizluft auszugeben.
[0014] Zusätzlich weist der Mischluftverteiler eine Mischkammer auf, die im Heizluftkanal
oder zwischen Heizluftkanal und Ausblasöffnung angeordnet ist, so dass vor der Ausgabe
der Heizluft durch die Ausblasöffnung eine Mischung mit Umgebungsluft vorgenommen
werden kann.
[0015] Um die Umgebungsluft automatisch in die Mischkammer einzusaugen, kann der Heizluftkanal
und/oder die Mischkammer so ausgebildet sein, dass die Umgebungsluft nach dem Prinzip
der Venturi-Düse in den Heizluftstrahl eingesaugt wird.
[0016] Dies kann dadurch bewirkt werden, dass der Strömungsquerschnitt für die Heizluft
im Bereich vor der Mischkammer oder in der Mischkammer gegenüber dem Strömungsquerschnitt
des Heizluftkanals stromaufwärts reduziert ist.
[0017] Alternativ oder zusätzlich kann in der Mischkammer bzw. im Bereich einer entsprechenden
Umgebungsluftöffnung eine entsprechende Gebläse- oder Saugvorrichtung zum Ansaugen
von Umgebungsluft vorgesehen sein, wobei diese durch einen Ventilator gebildet sein
kann.
[0018] Der Mischluftverteiler bzw. die Mischluftkammer können Steuer- und/oder Regelungseinrichtungen
aufweisen, um die Menge der zugeführte Umgebungsluft und/oder der Heizluft sowie deren
Mischungsverhältnis zu steuern bzw. zu regeln.
[0019] Zu diesem Zweck können Sensoren vorgesehen sein, die der Ermittlung der Temperatur,
der Luftdurchflussmenge, der Luftfließgeschwindigkeit, des Drucks oder vergleichbarer
Parameter dienen. Darüber hinaus können entsprechende Auswerteeinheiten für die erfassten
Messwerte vorgesehen sein, die darüber hinaus eine automatische Verarbeitung unter
Bereitstellung der Messwerte bzw. aufgearbeiteten Daten für die Steuerungs- und/oder
Regelungseinrichtungen ermöglichen.
[0020] Der Mischluftverteiler ist insbesondere so hergerichtet, dass er für eine Hallenheizung
Verwendung finden kann. Entsprechend muss der Heizluftkanal dimensioniert sein, um
die Heizluft über weite Strecken einer Halle transportieren zu können. Beispielsweise
kann der Heizluftkanal mindestens eine Strecke von 2 m, insbesondere 5 m, vorzugsweise
10 m überbrücken. Entsprechend kann der Heizluftkanal entlang einer axialen Richtung
eine gerade Erstreckung aufweisen, die größer ist als die Dimensionen eines Warmlufterzeugers
einer entsprechenden Warmluftheizung oder des Gehäuses des Warmlufterzeugers, insbesondere
mindestens 2 mal, vorzugsweise mindestens 4 mal der größten Dimension des Warmlufterzeugers
oder seines Gehäuses. Der Heizluftkanal kann entsprechend außerhalb des Gehäuses eines
Warmlufterzeugers angeordnet sein. Zudem kann der Mischluftverteiler und/oder der
Heizluftkanal Befestigungsmittel zur Befestigung an einem Hallendach bzw. der Decke
eines Raums aufweisen.
[0021] Die Mischkammer, für die nach einem weiteren Aspekt unabhängig und in Kombination
mit anderen Aspekten der vorliegenden Erfindung Schutz begehrt wird, kann mindestens
eine Heizluftzuführöffnung zur Verbindung mit einem Heizluftkanal und mindestens eine
Mischluftausgabeöffnung zur Verbindung mit einer Ausblasöffnung des Mischluftverteilers
sowie mindestens eine Umgebungsluftöffnung zum Ansaugen von Umgebungsluft aufweisen.
Vorzugsweise können zwei Umgebungsluftöffnungen vorgesehen sein, die an gegenüberliegenden
Seiten der Kammer vorzugsweise in einer Ebene mit der Heizluftzuführöffnung und der
der Mischluftausgabeöffnung ausgebildet sein können und jeweils eine eigene Gebläse-
oder Saugvorrichtung aufweisen können. Bevorzugt ist eine solche Ebene orthogonal
zur Schwerkraftrichtung, so dass die Lufteinsaugung in Bezug auf die Aufstiegsrichtung
von Warmluft im Raum symmetrisch ist.
[0022] Die Heizluftzuführöffnung, die Mischluftausgabeöffnung und die Umgebungsluftöffnung
können jeweils an einem Ende eines Kanals oder Stutzens ausgebildet sein, so dass
die Mischkammer einen Heizluftzuführkanal, einen Mischluftkanal und mindestens einen
Umgebungsluftkanal aufweisen kann.
[0023] Der Umgebungsluftkanal kann bezogen auf seine Längsachse mit einem Winkel von 20°
bis 45°, insbesondere 25° bis 35°, vorzugsweise 30° zur Längsachse des Heizluftzuführkanals
angeordnet sein, um einen einfachen Zufluss der Umgebungsluft in die Heizluft zu gewährleisten
und Verwirbelungen zu vermeiden.
[0024] Der Öffnungsquerschnitt der Heizluftzuführöffnung und der Umgebungsluftöffnungen
können gleich groß sein, wobei das Mischungsverhältnis von Heizluft zur Umgebungsluft
sich im Bereich von 2:1 bis 1:2, vorzugsweise im Bereich von 1:1 1 bewegen kann.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0025] Die beigefügten Zeichnungen zeigen in rein schematischer Weise in
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines bekannten unter einem Hallendach anbringbaren,
direkt beheizbaren Warmlufterzeugers, bei dem wie angezeigt eine Mischkammer nachrüstbar
ist; und in
- Figur 2
- eine teilweise Schnittansicht eines Teils eines Mischluftverteilers mit einer Mischkammer
von unten.
AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
[0026] Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei
der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels deutlich.
Allerdings ist die Erfindung nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt.
[0027] Die Erfindung geht aus von einem direkt beheizten Warmlufterzeuger, wie er in der
DE 1 218 688 oder der
DE 10 2011 052 267 beschrieben ist, deren Offenbarungsgehalt durch Verweis vollständig hierin mit aufgenommen
ist.
[0028] Das in der
DE 1 218 688 beschriebene Heizsystem, das in der Figuren 1 dargestellt ist, weist eine Brennkammer
3 auf, in deren einen Wand ein Brenner (nicht dargestellt) angeordnet ist. Gegenüber
dem Brenner ist ein Saugzuggebläse vorgesehen, welches mit einem Abgasstutzen verbunden
ist. Die Brennkammer 3 ist mit einer Verlängerung versehen, an die zwei Verbrennungsgaskanalsysteme
angeschlossen sind, wobei diese beiderseits der Verlängerung der Brennkammer 3 abzweigen
und sich in entgegengesetzten Richtungen erstrecken. Die Verbrennungsgaskanalsysteme
bilden an ihren Enden einen Bogen und laufen von diesem zurück und münden in einen
gemeinsamen Absaugkanal, der sich oberhalb der Verlängerung der Brennkammer zum Saugzuggebläse
hin erstreckt.
[0029] Von beiden Seiten der Brennkammer 3 und parallel zu dieser erstreckt sich weiterhin
eine Luftkammer mit je einem darin angeordneten Ventilator zum Fördern der Luft, die
als Warmluft in den zu beheizenden Raum abgegeben werden soll. Die zu erwärmende Luft
wird in den Luftkammern entlang der Brennkammer 3 bewegt, um die Brennkammer 3 zu
kühlen und von der Brennkammer entsprechende Wärme aufzunehmen. Die Lufteinlasskammern
setzen sich in je einen rohrförmigen Bauteil 2 fort, das die zugehörigen Verbrennungsgaskanalschlaufen
gehäuseförmig umgibt und an den äußeren Enden mit abwärts gerichteten Ausblasstutzen
21 versehen ist, welche die entlang der Verbrennungsgaskanalschlaufen erwärmte Luft
abwärts gerichtet an den zu beheizenden Raum abgeben. Luftaustrittsöffnungen bzw.
Ausblasöffnungen 22 sind mit Jalousien versehen.
[0030] Das Heizsystem weist somit, wie in Fig. 1 gezeigt, einen ersten Luftstrom auf, der
in dem Brenner 3 mit Brennstoff verbrannt wird und als Abgas durch lange, U-förmige
Abgaskanalrohre geführt wird, wobei er den zweiten Luftstrom erwärmt und selber abkühlt,
um anschließend über einen Abgasauslass das Gebäude zu verlassen. Der zweite Luftstrom
verläuft neben beziehungsweise um die Brennkammer 3 herum, in einer rohrförmigen Ummantelung
2 an den Abgaskanalrohren entlang hin zu den Ausblasstutzen 21, die mit in geeignete
Richtungen weisenden, verschließbaren Öffnungen versehen sind. Dadurch dass die Ansaugöffnung
für die zu erwärmende Raumluft und die Ausblasstutzen 21 für die erwärmte Luft weit
genug auseinander liegen und das Ausblasen der erwärmten Luft in frei wählbare Richtungen
erfolgen kann, ist eine gute Beheizung des Raumes mit einem guten Raumklima und eine
vorteilhafte Luftzirkulation erzielbar.
[0031] Gemäß der Erfindung wird zwischen der rohrförmigen Ummantelung 2, die den Heizluftkanal
darstellt, und der Ausblasöffnung in den Ausblasstutzen 21 eine Mischkammer 1 angeordnet
(siehe Pfeil), so dass jeweils der Heizluftkanal 2, die Mischkammer 1 und die Ausblasstutzen
21 einen Mischluftverteiler bilden. Bei der Ausführungsform der Fig. 1 sind entsprechend
zwei Mischluftverteiler an zwei gegenüberliegenden Seiten der Brennkammer vorgesehen.
Damit sind die Mischluftverteiler 1 nahe der Decke des durch den direkt beheizten
Warmlufterzeuger beheizten Raums angebracht. Dadurch wird warme Umgebungsluft eingesaugt
und mit der erwärmten Heizluft im Heizluftkanal gemischt, so dass die Abgabetemperatur
der Heizluft bzw. der Mischluft reduziert ist, aber gleichzeitig die unter der Decke
des beiheizten Raums angesammelte Wärme genutzt wird. Somit kann der Temperaturgradient
vom Boden zur Decke reduziert werden und die Warmluftheizung effektiver betrieben
werden.
[0032] Die Mischkammer 1 umfasst einen Heizluftzuführkanal 5, einen Mischluftkanal 4, einen
dazwischen liegenden Mischbereich 7 sowie auf beiden Seiten gegenüberliegend je einen
Rohrstutzen 6, der die Umgebungsluftöffnung 9 umgibt und der in einem Winkel von α
~ 30° zum Heizluftzuführkanal 5 angeordnet ist, so dass die Rohrstutzen 6 nahe an
dem Heizluftzuführkanal 5 liegen und in Richtung Ausblasöffnung 22 ausgerichtet sind.
Dabei liegen Rohrstutzen 6 und Heizluftzuführkanal 5 im Wesentlichen in einer Ebene
parallel zum Boden des Raumes. In beiden Rohrstutzen bzw. Umgebungsluftkanälen 6 ist
je ein Ventilator 8 nahe der Umgebungsluftöffnung 9 installiert, der durch die Umgebungsluftöffnung
9 Raumluft ansaugt und in Richtung Mischbereich 7 und Mischluftkanal 4 transportiert.
Da gleichzeitig aus dem Heizluftzuführkanal 5 Heizluft in den Mischbereich 7 strömt,
vermischen sich angesaugte Raumluft und Heizluft zu einer Heizluftmischung. Durch
Verringerung des Strömungsquerschnitts durch das Verbindungsrohrstück 10 zum Heizkanal
2 wird die Strömungsgeschwindigkeit im Heizluftzuführkanal 5 erhöht, so dass sich
ein Venturi - Effekt einstellt und die Umgebungsluft in den Mischbereich 7 injiziert
wird.
[0033] Die über die Umgebungsluftkanäle 6 angesaugte Luft kann der Luftmenge, welche über
die Brennkammer und die Wärmetauscherrohre des direkt beheizten Warmlufterzeugers
geführt wird, entsprechen, so dass eine Vermischung der Heizluft aus dem Heizluftkanal
2 und der durch die beiden Umgebungsluftkanäle 6angesaugten Hallenluft im Verhältnis
von 1:1 erfolgt und somit die Ausblastemperatur erheblich sinkt. Die Temperaturdifferenz
der Umgebungsluft zu ausgeblasener Luft sinkt damit um bis zu 50% gegenüber einem
direkten Ausblasen der unvermischten Heizluft, wie dies ohne erfindungsgemäßen Mischluftverteiler
im Stand der Technik erfolgt. Das bedeutet, dass der thermische Auftrieb der ausgeblasenen
Mischluft ebenfalls erheblich reduziert wird, so dass im Dachraum die Temperatur nicht
über die durch die Vermischung entstandene Temperatur ansteigen kann, insbesondere
auch da der Mischluftverteiler 1 aus dem Dachraum Raumluft ansaugt. Entsprechend sind
auch die Temperaturdifferenzen über die Raumhöhe geringer und es stellt sich eine
gleichmäßigere Temperaturverteilung ein.
[0034] Das gewünschte Mischverhältnis kann dabei durch eine Rückkoppelung der Ventilatorleistungen
an die Durchflussmenge der Heizluft im Heizluftkanal und/oder die Heizleistung des
Warmlufterzeugers stabil erzielt werden.
[0035] Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind keine Sensoren gezeigt, da diese auf vielfältige
Weise in oder am Mischluftverteiler, der Mischkammer, dem Ausblaskopf und/oder der
Brennkammer des Warmlufterzeugers oder auch an anderen Stellen im Raum angeordnet
werden können.
[0036] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine Effizienzsteigerung des direkt beheizten
Warmlufterzeugers mit einer großräumigen Warmluftverteilung, indem die Ausblastemperatur
so weit abgesenkt werden kann, dass ein Wärmestau vermindert beziehungsweise vermieden
werden kann. Gleichzeitig kann die Ansaugleistung des direkt beheizten Warmlufterzeugers
ohne negative Konsequenzen verringert werden, wodurch die Heizluft langsamer an den
Wärmetauschern vorbeiströmt und die Wärme besser übertragen wird.
[0037] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand des Ausführungsbeispiels detailliert beschrieben
worden ist, ist für einen Fachmann selbstverständlich, dass die Erfindung nicht auf
dieses Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern dass vielmehr Abwandlungen in der
Weise möglich sind, dass einzelne Merkmale weggelassen oder andersartige Kombinationen
von Merkmalen verwirklicht werden. Insbesondere beinhaltet die vorliegende Erfindung
sämtliche Kombinationen aller vorgestellten Merkmale.
1. Mischluftverteiler für eine Warmluftheizung mit mindestens einem Heizluftkanal (2),
in welchem mittels Heizenergie erwärmte Heizluft geführt wird, und mit mindestens
einer Ausblasöffnung (22), die am Ende des Heizluftkanals angeordnet ist, um Heizluft
auszugeben,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Heizluftkanal oder zwischen Heizluftkanal und Ausblasöffnung eine Mischkammer (1)
angeordnet ist, die so ausgebildet ist, dass Umgebungsluft in die Mischklammer zugeführt
und mit der erwärmten Heizluft vermischt werden kann.
2. Mischluftverteiler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Heizluftkanal (2) zumindest teilweise Teil eines Wärmetauschers ist und/oder dass
die Mischkammer (1) unmittelbar vor der Ausblasöffnung (22) angeordnet ist.
3. Mischluftverteiler nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Heizluftkanal (2) und/oder die Mischkammer (1) so ausgebildet sind, dass die Umgebungsluft
nach dem Prinzip der Venturi - Düse in den Heizluftstrom eingesaugt wird, und/oder
dass der Heizluftkanal (2) und/oder die Mischkammer (1) so ausgebildet sind, dass
der Strömungsquerschnitt für die Heizluft im Bereich vor der Mischkammer oder in der
Mischkammer gegenüber dem Strömungsquerschnitt des Heizluftkanals stromaufwärts reduziert
ist.
4. Mischluftverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel vorgesehen sind, um die Menge der zugeführten Umgebungsluft und/oder der Heizluft
zu steuern und/oder zu regeln und/oder dass Sensoren zur Ermittlung der Temperatur,
der Luftdurchflussmenge, der Luftfließgeschwindigkeit und/oder des Drucks und insbesondere
Auswerteeinheiten hierfür vorgesehen sind.
5. Mischkammer für einen Mischluftverteiler einer Warmluftheizung, insbesondere für einen
Mischluftverteiler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einer Kammer,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kammer mindestens eine Heizluftzuführöffnung zur Verbindung mit einem Heizluftkanal
(2) und mindestens eine Mischluftausgabeöffnung zur Verbindung mit einer Ausblasöffnung
(22) sowie mindestens eine Umgebungsluftöffnung (9) zum Ansaugen von Umgebungsluft
aufweist.
6. Mischkammer nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine Gebläse - oder Saugvorrichtung (8) zum Ansaugen von Umgebungsluft
vorhanden ist, wobei insbesondere die Gebläse - oder Saugvorrichtung einen Ventilator
(8) umfasst.
7. Mischkammer nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei Umgebungsluftöffnungen (9) vorzugsweise mit jeweils einer Gebläse - oder Saugvorrichtung
vorgesehen sind und/oder dass die Heizluftzuführöffnung und/oder die Mischluftausgabeöffnung
und/oder die Umgebungsluftöffnung jeweils an einem Ende eines Kanals (4,5,6) oder
Stutzens ausgebildet sind.
8. Mischkammer nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der der Umgebungsluftöffnung zugeordnete Kanal oder Stutzen bezogen auf seine Längsachse
unter einem Winkel von 20° bis 45°, insbesondere 25° bis 35°, vorzugsweise 30° zur
Längsachse des der Heizluftzuführöffnung zugeordneten Kanals oder Stutzens angeordnet
ist.
9. Mischkammer nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Öffnungsquerschnitt der Heizluftzuführöffnung und der Umgebungsluftöffnung (9),
insbesondere jeder Umgebungsluftöffnung gleich groß sind, und/oder dass die Kammer
und/oder der Heizluftkanal so ausgebildet sind, dass die Umgebungsluft nach dem Prinzip
der Venturi - Düse in einen Heizluftstrom eingesaugt wird.
10. Warmluftheizung mit mindestens einem Mischluftverteiler nach einem der Ansprüche 1
bis 4 und/oder einer Mischkammer nach einem der Ansprüche 5 bis 9.
11. Warmluftheizung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Warmluftheizung einen direkt beheizten Warmlufterzeuger umfasst und/oder dass
die Warmluftheizung so ausgebildet ist, dass sie unter der Decke eines Gebäudes montierbar
ist oder montiert ist.
12. Warmluftheizung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Heizluftkanal des Mischluftverteilers eine gerade Längserstreckung entlang der
Kanalachse aufweist, die größer ist als die Dimensionen eines Warmlufterzeugers der
Warmluftheizung oder eines Gehäuses davon, insbesondere mindestens 2 mal so groß,
vorzugsweise mindestens 4 mal so groß.
13. Verfahren zum Betrieb einer Warmluftheizung, insbesondere einer Warmluftheizung nach
einem der Ansprüche 10 bis 12, bei welchem Heizluft erzeugt und in Richtung einer
Ausblasöffnung (22) bewegt wird, wobei die Heizluft vor Verlassen der Ausblasöffnung
(22) mit Umgebungsluft vermischt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Umgebungsluft aus einem Bereich eines zu beheizenden Raumes entnommen wird, in
dem die Umgebungsluft eine höhere Temperatur aufweist als der Bereich des Raumes,
in den oder dessen Richtung die Umgebungsluft durch die Ausblasöffnung geleitet wird,
wobei insbesondere die Umgebungsluft aus dem Bereich des zu beheizenden Raumes entnommen
wird, der zu der Hälfte, vorzugsweise dem Drittel, insbesondere dem Fünftel des Raumes
mit den höchsten Umgebungslufttemperaturen gehört.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Umgebungsluft aus einem oberen Bereich des zu beheizenden Raumes, insbesondere
unmittelbar unter der Decke des Raumes entnommen und in Richtung des Bodens des Raumes
ausgeblasen wird, und/oder dass die Umgebungsluft und die Heizluft im Verhältnis von
2:1 1 bis 1:2, vorzugsweise im Verhältnis von 1:1 1 gemischt werden, und/oder dass
die Temperatur der Heizluft durch die Vermischung mit der Umgebungsluft um 20 % bis
40 %, vorzugsweise 25 % bis 35 % abgesenkt wird.