[0001] Die Erfindung betrifft eine portable, aufstellbare LED-Leuchte zum Aushärten von
photochemisch härtbaren Nagellacken mit einem flachen Leuchtenkörper, der ein Leuchtfeld
mit einer Mehrzahl von Leuchtdioden aufweist, einer Leuchtfeldabdeckung, die durch
an gegenüberliegenden Seiten angeordnete Scharniere am Leuchtfeldrand befestigt ist,
wobei die Leuchtfeldabdeckung in zwei gleichlange - vom Scharnier zur Mitte hin gemessen
- Flügel aufgeteilt ist, die Flügel der Leuchtfeldabdeckung in einer im Wesentlichen
senkrecht zum Leuchtfeld verlaufenden Stellung aufstellbar sind, dergestalt, dass
sie mit dem Leuchtkörper eine Brückenstruktur mit nach unten weisendem Leuchtfeld
ausbilden, sowie einer Energieversorgung und einem Schaltelement zum Ein-/Ausschalten.
[0002] Für Nagellacke werden insbesondere in Nagelstudios sogenannte UV-Gele verwandt, die
als Bindemittel Metacrylsäureesther enthalten und photochemisch gehärtet werden. Diese
Gele werden professionell aufgetragen und vor Ort ausgehärtet. Sie halten in der Regel
bis zum "Herauswachsen" der Nägel. Sollen sie vorzeitig entfernt werden, braucht es
aggressive Mittel.
[0003] Neben den UV-Gelen gibt es sogenannte Soak-off-Lacke, die ebenfalls Metaarylsäureabkömmlinge
enthalten und unter UV-Licht aushärten. Im Unterschied zu den UV-Gelen, die nur durch
Feilen entfernt werden können, können Soak-off-Lacke durch Lösungsmittel, etwa Aceton,
wieder entfernt werden. Die Haltbarkeit der Soak-off-Lacke liegt in der Regel bei
etwa zwei Wochen. Danach müssen sie erneuert werden.
[0004] Beiden Nagellacktypen ist gemein, dass sie mit UV-Licht aushärten.
[0005] Durch Zusatz von Photoinitiatoren ist es möglich, die Wellenlänge, die zum Aushärten
der Lacke benötigt wird, in den sichtbaren Bereich zu erhöhen, sodass sichtbares Licht
verwandt werden kann, etwa im blauen oder violetten Bereich des Spektrums. Eine zuträgliche
Wellenlänge ist 405 nm, also ein violettes Licht.
[0006] UV-Gele und Soak-off-Lacke werden in der Regel nur von professionellen Anwendern
appliziert. Grund hierfür sind die teils toxische Substanzen in den Lacken sowie die
Anwendung von UV-Licht, das bei intensiver Einwirkung zu Verbrennungen führen kann.
Inzwischen ist es aber gelungen, UV-Gele und Soak-off-Lacke so herzustellen, dass
sie keine toxischen Komponenten mehr enthalten. Gleichzeitig kann durch Zugabe von
Photoinitiatoren die für die Aushärtung benötigte Wellenlänge soweit erhöht werden,
dass das Licht im sichtbaren Bereich des Spektrums liegt. Insoweit sind UV-Gele und
Soak-off-Lacke für den Normalverbraucher verkehrsfähig.
[0007] Für die Anwendung dieser Lacke benötigt der Anwender allerdings eine Leuchte, unter
deren Licht die auf den Nagel applizierten Lacke schnell aushärten. Zwar würden diese
Lacke auch am normalen Tageslicht aushärten, jedoch würde dieser Härtungsprozess so
lange in Anspruch nehmen, dass Beeinträchtigungen der Oberfläche in der Zwischenzeit
wahrscheinlich sind. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leuchte bereitzustellen,
mit deren Hilfe derartige photochemisch härtbaren Lacke im Hausgebrauch ausgehärtet
werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird mit der Leuchte der eingangs bezeichneten Art gelöst.
[0009] Die erfindungsgemäße Leuchte hat in etwa die Ausmaße eines normalen Mitteltelefons
und enthält auf Ihrer Flachseite eine Mehrzahl von Leuchtdioden, die zu einem Leuchtfeld
angeordnet sind. Die LED-Leuchte ist portabel, d. h. kann vom Anwender auch einfach
transportiert werden, etwa in einer Handtasche.
[0010] Die LED-Leuchte weist einen flachen Leuchtkörper auf, der in etwa die Abmessungen
eines Mobiltelefons haben kann und auf einem Leuchtfeld, d. h. einer der großen Flächen
ein Leuchtfeld mit einer Mehrzahl von Leuchtdioden aufweist.
[0011] Zum Schutz des Leuchtfeldes weist die Leuchte eine zweigeteilte Leuchtfeldabdeckung
auf, die über an gegenüberliegenden Seiten des Leuchtfeldes angeordnete Scharniere
festgelegt ist. Die Leuchtfeldabdeckung ist dabei in zwei gleichlange - vom Scharnier
zur Mitte hin gemessen - Flügel aufgeteilt. Die Flügel der Leuchtfeldabdeckung können
dabei in einer im Wesentlichen senkrecht zum Leuchtfeld erlaubten Stellung aufgestellt
werden, dergestalt, dass sie mit dem Leuchtkörper eine Brückenstruktur mit nach unten
weisendem Leuchtfeld ausbilden. Der Aufstellungswinkel kann etwas größer als 90°,
gemessen zum Leuchtfeld hin, sein, um die Standfestigkeit zu verbessern.
[0012] Im Übrigen enthält die LED-Leuchte eine Energieversorgung sowie wenigstens einen
Ein-/Ausschalter.
[0013] Betreibbar ist die erfindungsgemäße portable LED-Leuchte beispielsweise über Batterien,
über einen Akku oder auch im Netzbetrieb. Bevorzugt ist ein Akkubetrieb oder der Netzbetrieb,
wozu die Leuchte vorzugsweise im Seitenbereich einen Anschluss für ein herkömmliches
Ladegerät oder Netzgerät aufweist.
[0014] Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Leuchte rechteckig, wobei die Flügel der Leuchtfeldabdeckungen
im Wesentlichen quadratisch ausgebildet sind. Andere Dimensionierungen sind möglich.
[0015] Die erfindungsgemäße LED-Leuchte weist vorzugsweise wenigstens eine Signalleuchte
zur Anzeige des Betriebszustands auf. Signalleuchten und Ein-/Ausschalter können beispielsweise
am Rand der Leuchte angeordnet sein, sind aber vorzugsweise auf der dem Leuchtfeld
gegenüberliegenden Seite des Leuchtenkörpers angeordnet.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Leuchte einen
Timer auf, mit dem eine bestimmte Belichtungsdauer eingestellt werden kann, etwa 30,60,
90 oder 120 Sekunden oder auch eine längere Zeit. In der Regel sind 120 Sekunden ausreichend,
um den UV-härtbaren Lack auszuhärten. In diesem Fall liegt für den Timer ebenfalls
eine Signalleuchte vor, die den Betrieb beziehungsweise das Ende der Belichtungsdauer
anzeigt. Parallel dazu kann eine längere Betriebsdauer individuell über den Ein-/Ausschalter
gesteuert werden und wird über eine entsprechende Signalleuchte angezeigt.
[0017] Die erfindungsgemäße LED-Leuchte strahlt insbesondere Licht im blauen, violetten
oder nahen UV-Bereich des Spektrums aus. Eine bevorzugte Wellenlänge ist 405 nm.
[0018] Die beiden Flügel der Leuchtfeldabdeckung können über übliche Scharniere am Leuchtenkörper
festgelegt sein. Zweckmäßigerweise sind die Scharniere so ausgelegt, dass die Flügel
in einer Position von etwa 90° zum Leuchtfeld stehen bleiben oder einrasten. Neben
herkömmlichen Scharnieren sind Filmscharniere möglich.
[0019] Die Flügel der Leuchtfeldabdeckung können ferner mit Füßen ausgestattet sein, um
einen besseren Stand zu ermöglichen. Solche Füße sind zweckmäßigerweise an den beiden
Enden der freien Seite der Flügel angeordnet und bestehen aus einem rutschfesten Material.
[0020] Für die Anwendung wird die Leuchte in die Betriebsposition durch aufklappen der Flügel
gebracht und durch den Einschalter in Gang gesetzt. Die Leuchte bildet dabei eine
Brückenstruktur aus, unter die die Hand mit den lackierten Nägeln gelegt wird. Unter
dem Einfluss des Lichts härtet der auf die Nägel aufgetragene Lack aus. Nach etwa
zwei Minuten ist der Härtungsvorgang beendet, die Leuchte kann wieder ausgeschaltet
werden - sofern sie sich nicht selbsttätig ausgeschaltet hat - und zusammengelegt
werden.
[0021] Die Erfindung wird durch die beiliegenden Abbildungen näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine erfindungsgemäße LED-Leuchte im zusammengelegten Zustand;
- Fig. 2
- zeigt die gleiche Leuchte von der Unterseite her, ebenfalls im zusammengelegten Zustand;
- Fig. 3
- zeigt die erfindungsgemäße Leuchte mit aufgeklappten Flügeln der Leuchtfeldabdeckung
in perspektivischer Sicht;
- Fig. 4
- zeigt die gleiche Leuchte in betriebsfertigen Zustand.
[0022] Die Leuchte 1 gemäß Fig. 1 ist im Wesentlichen rechteckig mit gerundeten Kanten und
hat in etwa die Abmessungen eines Mobiltelefons. In die Oberseite 2 ist ein Ein-/Ausschalter
3 eingelassen sowie zwei Signalleuchten 4 und 5, die als Leuchtdioden ausgebildet
sind. Die Position 6 bezeichnet einen Anschluss für ein Akkuladegerät oder ein Netzgerät.
[0023] Fig. 2 zeigt die Leuchte von der Unterseite mit den beiden Flügeln 7 der Leuchtfeldabdeckung.
An der Stirnseite ist wieder der elektrische Anschluss für den Netzbetrieb beziehungsweise
das Akkuladegerät zu erkennen.
[0024] Fig. 3 zeigt die Leuchte 1 der Abbildungen 1 und 2 in aufgeklappten Zustand in perspektivischer
Ansicht. Die Flügel 7 der Leuchtabdeckung sind in etwa senkrechter Position aufgerichtet,
wobei die Position 8 eine Handhabungshilfe in Form einer Ausnehmung darstellt, mit
deren Hilfe die Flügel aufgeklappt werden können. Die Leuchtdioden 9 bilden das Leuchtfeld
10, das den gesamten Innenraum der Unterseite der Leuchte ausfüllt.
[0025] Fig. 4 zeigt die Leuchte 1 im betriebsbereiten Zustand mit aufgestellten Flügel,
die zusammen mit dem Leuchenkörper die Brückenstruktur ausbilden. Die Leuchtenoberseite
2 weist den Ein-/Ausschalter 3 auf sowie zwei Signalleuchten 4 und 5, eine für den
Dauerbetrieb, die andere für den Timer. Seitlich ist der elektrische Anschluss zu
erkennen. Mit Hilfe der aufgestellten Flügel 7 der Leuchtfeldabdeckung bildet die
Leuchte eine Brückenstruktur, unter die die Hand mit den lackierten Fingernägeln platziert
werden kann. Zu erkennen sind die beiden Ausnehmungen 8 an den Unterkanten der beiden
Flügel 7.
[0026] In der Darstellung der Figur 4 sind die beiden Flügel in einem Winkel aufgestellt,
der etwas größer ist als 90° zum Leuchtfeld. Auf diese Art und Weise wird die Standfestigkeit
erhöht.
[0027] Es versteht sich, dass die erfindungsgemäße LED-Leuchte die zum Betrieb notwendige
Elektronik in ihrem Inneren aufweist.
1. Portable, aufstellbare LED-Leuchte (1) zum Aushärten von photochemisch härtbaren Nagellacken
mit einem flachen Leuchtenkörper, der ein Leuchtfeld (10) mit einer Mehrzahl von Leuchtdioden
(9) aufweist, einer Leuchtfeldabdeckung (7,7) , die durch an gegenüberliegenden Seiten
angeordnete Scharniere am Leuchtfeldrand befestigt ist, wobei die Leuchtfeldabdeckung
(7,7) in zwei gleichlange - von den Scharnieren zur Mitte hin gemessen - Flügel (7)
aufgeteilt ist, die Flügel (7) der Leuchtfeldabdeckung (7,7) in einer im Wesentlichen
senkrecht zum Leuchtfeld (10)verlaufenden Stellung aufstellbar sind, dergestalt, dass
sie mit dem Leuchtenkörper eine Brückenstruktur mit nach unten weisendem Leuchtfeld
(10), ausbilden sowie einer Energieversorgung und einem Schaltelement (3).zum Ein-/Ausschalten
2. LED-Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie für den Netzbetrieb oder Akku-Betrieb ausgelegt ist.
3. LED-Leuchte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie im Wesentlichen rechteckig gestaltet ist und die Flügel (7) der Leuchtfeldabdeckung
(7,7) im Wesentlichen quadratisch gestaltet sind.
4. LED-Leuchte nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens eine Signalleuchte (4) zur Anzeige des Betriebszustands aufweisen.
5. LED-Leuchte nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Timer zur Steuerung der Belichtungsdauer aufweist.
6. LED-Leuchte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Timer mit einer Signalleuchte (5) verbunden ist.
7. LED-Leuchte nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Timer auf einem Zeitintervall von 30, 60, 90 oder 120 Sekunden für die Belichtungsdauer
einstellbar ist.
8. LED-Leuchte nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtdioden (9) Licht im blauen bis nahen UV-Bereich des Spektrums abstrahlen.
9. LED-Leuchte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtdioden (9) mit einer Wellenlänge von 405 nm abstrahlen.
10. LED-Leuchte nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (7) der Leuchtfeldabdeckung (7,7) in einer Position von etwa 90°zum Leuchtfeld
feststellbar sind.
11. LED-Leuchte nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (7) der Leuchtfeldabdeckung (7,7) in der 90°-Position einrasten.
12. LED-Leuchte nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (7) der Leuchtfeldabdeckung (7,7) an ihrer freien Seite rutschfeste Füße
(8) aufweisen.