(19)
(11) EP 2 684 645 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.01.2014  Patentblatt  2014/03

(21) Anmeldenummer: 13172429.6

(22) Anmeldetag:  18.06.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25B 21/02(2006.01)
B25B 21/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 09.07.2012 DE 102012211910

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Herrmann, Falk
    Fairport, 14450-9107 (US)
  • Schoeche, Nils
    10470 Seri Tanjung Pinang, Penang (MY)
  • Kuek, Swee Ping
    14100 Simpang Ampat, Penang (MY)
  • Yeoh, Sim Teik
    11700 Gelugor Penang (MY)

   


(54) Drehschlagschrauber mit einem Schlagwerk


(57) Bei einem Drehschlagschrauber (100) mit einem Schlagwerk (122) zum schlagenden Antrieb einer Abtriebswelle (124) und mit einem Betriebsartenumschaltelement (123) zum Umschalten zwischen einem nicht-schlagenden Betrieb und einem schlagenden Betrieb des Schlagwerks (122), ist ein Sensorelement (162) vorgesehen, das dazu ausgebildet ist, einen Betriebsparameter des Drehschlagschraubers (100) zu erfassen, der zur Bestimmung eines Umschaltzeitpunkts zur Umschaltung vom nicht-schlagenden in den schlagenden Betrieb des Schlagwerks (122) auswertbar ist.




Beschreibung

Stand der Technik



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Drehschlagschrauber mit einem Schlagwerk zum schlagenden Antrieb einer Abtriebswelle und mit einem Betriebsartenumschaltelement zum Umschalten zwischen einem nicht-schlagenden Betrieb und einem schlagenden Betrieb des Schlagwerks.

[0002] Aus der WO 2008/101556 A1 ist ein derartiger Drehschlagschrauber bekannt, der ein Werkzeuggehäuse aufweist, in dem ein mit einem Schlagkörper versehenes mechanisches Schlagwerk angeordnet ist. Diesem mechanischen Schlagwerk ist ein Betriebsartenumschaltelement zugeordnet, das zum Umschalten des Schlagwerks zwischen einem nicht-schlagenden Betrieb und einem schlagenden Betrieb dient. Das Betriebsartenumschaltelement umfasst eine Umschaltwelle, die durch Betätigung einer am Werkzeuggehäuse drehbar angeordneten und dem Betriebsartenumschaltelement zugeordneten Betätigungshülse axial zwischen einer ersten und einer zweiten Position verschiebbar ist, wobei die erste Position dem nicht-schlagenden Betrieb und die zweite Position dem schlagenden Betrieb des Schlagwerks zugeordnet ist.

[0003] Nachteilig am Stand der Technik ist, dass im Betrieb eines derartigen Drehschlagschraubers, z. B. beim Eindrehen einer Schraube in ein zugeordnetes Objekt, bei einer verspäteten Umschaltung vom nicht-schlagenden Betrieb in den schlagenden Betrieb des Schlagwerks eine Beschädigung des Schraubenkopfs der Schraube durch ein Durchdrehen eines entsprechenden Einsatzwerkzeugs, z. B. eines Schrauberbits, am Schraubenkopf auftreten kann. Hierdurch kann ein vollständiges Eindrehen der Schraube erschwert oder sogar verhindert werden.

Offenbarung der Erfindung



[0004] Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen neuen Drehschlagschrauber mit einem Schlagwerk bereit zu stellen, bei dem eine Bestimmung eines geeigneten Umschaltzeitpunkts zur Umschaltung zwischen einem zugeordneten nicht-schlagenden Betrieb und einem schlagenden Betrieb des Schlagwerks ermöglicht wird.

[0005] Dieses Problem wird gelöst durch einen Drehschlagschrauber mit einem Schlagwerk zum schlagenden Antrieb einer Abtriebswelle und mit einem Betriebsartenumschaltelement zum Umschalten zwischen einem nicht-schlagenden Betrieb und einem schlagenden Betrieb des Schlagwerks. Ein Sensorelement ist vorgesehen, das dazu ausgebildet ist, einen Betriebsparameter des Drehschlagschraubers zu erfassen, der zur Bestimmung eines Umschaltzeitpunkts zur Umschaltung vom nicht-schlagenden in den schlagenden Betrieb des Schlagwerks auswertbar ist.

[0006] Die Erfindung ermöglicht somit die Bereitstellung eines Drehschlagschraubers, bei dem eine sichere und zuverlässige Bestimmung eines geeigneten Umschaltzeitpunkts zur Umschaltung des Schlagwerks zwischen einem zugeordneten nicht-schlagenden Betrieb und einem schlagenden Betrieb ermöglicht wird.

[0007] Gemäß einer Ausführungsform ist eine Steuereinheit zur Auswertung des erfassten Betriebsparameters und zur Bestimmung des Umschaltzeitpunkts auf der Basis des ausgewerteten Betriebsparameters vorgesehen.

[0008] Somit kann die Bereitstellung eines Drehschlagschraubers ermöglicht werden, bei dem eine schnelle und präzise Bestimmung des Umschaltzeitpunkts ermöglicht wird.

[0009] Bevorzugt ist eine Ausgabeeinheit vorgesehen, die von der Steuereinheit bei Bestimmung des Umschaltzeitpunkts zumindest zur Ausgabe einer Umschaltempfehlung ansteuerbar ist.

[0010] Somit kann einem Benutzer des Drehschlagschraubers auf einfache Art und Weise eine Schaltempfehlung zur manuellen Umschaltung vom nicht-schlagenden in den schlagenden Betrieb des Schlagwerks bereitgestellt werden.

[0011] Gemäß einer Ausführungsform ist die Steuereinheit zur Ansteuerung des Betriebsartenumschaltelements ausgebildet, um eine automatisierte Umschaltung vom nicht-schlagenden in den schlagenden Betrieb des Schlagwerks zu ermöglichen.

[0012] Die Erfindung ermöglicht somit die Bereitstellung eines Drehschlagschraubers, bei dem durch eine Automatisierung der Umschaltung vom nicht-schlagenden in den schlagenden Betrieb des Schlagwerks eine vereinfachte, komfortablere Handhabung durch einen Benutzer ermöglicht wird.

[0013] Der Umschaltzeitpunkt wird bevorzugt für den Fall bestimmt, dass der Betriebsparameter einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.

[0014] Somit kann eine sichere und zuverlässige Bestimmung des Umschaltzeitpunkts gewährleistet werden.

[0015] Gemäß einer Ausführungsform weist das Sensorelement einen Stromsensor auf, wobei der Betriebsparameter ein in einem zugeordneten Antriebsmotor fließender Motorstrom ist.

[0016] Die Erfindung ermöglicht somit die Bereitstellung eines Drehschlagschraubers, bei dem ein einfaches und kostengünstiges Bauteil zur Realisierung des Sensorelements Anwendung finden kann.

[0017] Gemäß einer Ausführungsform weist das Sensorelement einen Drehmomentsensor auf, wobei der Betriebsparameter ein von einem zugeordneten Getriebe erzeugtes Drehmoment ist.

[0018] Somit können eine unkomplizierte und berührungslose Erfassung des Betriebsparameters sowie eine kompakte Bauweise des Drehschlagschraubers ermöglicht werden.

[0019] Gemäß einer Ausführungsform weist das Sensorelement einen Geschwindigkeitssensor auf, wobei der Betriebsparameter eine Drehgeschwindigkeit einer Motorwelle eines zugeordneten Antriebsmotors ist.

[0020] Die Erfindung ermöglicht somit die Bereitstellung eines Drehschlagschraubers, bei dem ein robustes und zuverlässiges Bauteil zur Realisierung des Sensorelements Anwendung finden kann.

[0021] Gemäß einer Ausführungsform weist das Sensorelement einen Positionssensor auf, wobei der Betriebsparameter eine Betriebsstellung eines Handschalters zur Betätigung des Drehschlagschraubers ist.

[0022] Somit kann auf einfache Art und Weise eine berührungslose Erfassung des Betriebsparameters realisiert werden, wobei der Positionssensor in dem Drehschlagschrauber angeordnet werden kann, ohne eine Vergrößerung von dessen Bauraum zu erfordern.

[0023] Gemäß einer Ausführungsform weist das Sensorelement einen Beschleunigungssensor auf, wobei der Betriebsparameter eine Dreh- und/oder Längsbeschleunigung eines zugeordneten Werkzeuggehäuses ist.

[0024] Die Erfindung ermöglicht somit die Bereitstellung eines Drehschlagschraubers, bei dem eine sichere und zuverlässige, berührungslose Erfassung des Betriebsparameters sowie eine kompakte Bauweise ermöglicht werden können.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0025] Die Erfindung ist anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Drehschlagschraubers mit einer Steuereinheit und einem Schlagwerk gemäß einer Ausführungsform, und

Fig. 2 eine schematische Ansicht der Steuereinheit des Drehschlagschraubers von Fig. 1 gemäß einer Ausführungsform.


Beschreibung der Ausführungsbeispiele



[0026] Fig. 1 zeigt einen mit einer Werkzeugaufnahme 150 und einem Schlagwerk 122 versehenen Drehschlagschrauber 100, der ein Werkzeuggehäuse 110 mit einem Handgriff 126 aufweist. Gemäß einer Ausführungsform ist der Drehschlagschrauber 100 zur netzunabhängigen Stromversorgung mechanisch und elektrisch mit einem Akkupack 130 verbindbar.

[0027] Der Drehschlagschrauber 100 ist beispielhaft als Akku-Drehschlagschrauber ausgebildet. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung nicht auf Akku-Drehschlagschrauber beschränkt ist, sondern vielmehr ganz allgemein bei Drehschlagschraubern Anwendung finden kann, unabhängig davon, ob diese elektrisch, d. h. netzunabhängig mit einem Akkupack oder netzabhängig, oder nicht-elektrisch betreibbar sind.

[0028] In dem Werkzeuggehäuse 110 sind illustrativ ein von dem Akkupack 130 mit Strom versorgter, elektrischer Antriebsmotor 114, ein Getriebe 118 und das Schlagwerk 122 angeordnet. Der Antriebsmotor 114 ist z. B. über einen Handschalter 128 betätigbar, d. h. ein- und ausschaltbar, und kann ein beliebiger Motortyp sein, z. B. ein elektronisch kommutierter Motor oder ein Gleichstrommotor. Vorzugsweise ist der Antriebsmotor 114 derart elektronisch steuer- bzw. regelbar, dass sowohl ein Reversierbetrieb, als auch Vorgaben hinsichtlich einer gewünschten Drehgeschwindigkeit realisierbar sind. Die Funktionsweise und der Aufbau eines geeigneten Antriebsmotors sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt und werden deshalb hier zwecks Knappheit der Beschreibung nicht weiter beschrieben.

[0029] Der Antriebsmotor 114 ist über eine zugeordnete Motorwelle 116 mit dem Getriebe 118 verbunden, das eine Drehung der Motorwelle 116 in eine Drehung eines zwischen Getriebe 118 und Schlagwerk 122 vorgesehenen Antriebsglieds 120, z. B. einer Antriebswelle, umwandelt. Diese Umwandlung erfolgt bevorzugt derart, dass die Antriebswelle 120 sich relativ zur Motorwelle 116 mit vergrößertem Drehmoment, aber verringerter Drehgeschwindigkeit dreht. Der Antriebsmotor 114 ist illustrativ in einem Motorgehäuse 115 angeordnet und das Getriebe 118 in einem Getriebegehäuse 119, wobei das Getriebegehäuse 119 und das Motorgehäuse 115 beispielhaft in dem Werkzeuggehäuse 110 angeordnet sind.

[0030] Das mit der Antriebswelle 120 verbundene Schlagwerk 122 ist beispielhaft ein mit einem Schlagkörper 125 versehenes Dreh- bzw. Rotationsschlagwerk, das schlagartige Drehimpulse mit hoher Intensität erzeugt und über den Schlagkörper 125 auf die Abtriebswelle 124, z. B. eine Abtriebsspindel, überträgt. An dieser Abtriebswelle 124 ist beispielhaft die Werkzeugaufnahme 150 vorgesehen, die bevorzugt zur Aufnahme von Einsatzwerkzeugen und illustrativ nach Art eines sogenannten Bithalters ausgebildet ist, in dem beispielhaft ein mit einer Außenmehrkant-Kupplung 142 versehenes Einsatzwerkzeug 140, z. B. ein sogenannter Schrauberbit, angeordnet ist. Darüber hinaus kann die Werkzeugaufnahme 150 gemäß einer Ausführungsform auch oder alternativ hierzu mit einem Einsatzwerkzeug mit Innenmehrkant-Kupplung, z. B. einem sogenannten Steckschlüssel, verbindbar sein. Eine beispielhafte Werkzeugaufnahme, mit der die Werkzeugaufnahme 150 realisiert werden kann, ist in der DE 10 2010 002 353 A1 beschrieben, auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird und deren Lehren als ein Teil der vorliegenden Beschreibung zu verstehen sind, sodass hier zwecks Knappheit der Beschreibung auf eine eingehende Beschreibung der Werkzeugaufnahme 150 verzichtet werden kann. Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass auch geeignete Schrauberbits bzw. Steckschlüssel hinreichend aus dem Stand der Technik bekannt sind, sodass hier zwecks Knappheit der Beschreibung auch auf eine eingehende Beschreibung dieser Komponenten verzichtet wird.

[0031] Gemäß einer Ausführungsform ist das Schlagwerk 122 nach Art eines mechanischen Schlagwerks 122 ausgebildet, bei dem der Schlagkörper 125 z. B. längsverschiebbar und zumindest teilweise drehbeweglich auf der Antriebswelle 120 angeordnet ist und dort in Richtung der Abtriebswelle 124 federbeaufschlagt ist. Hierbei kann das Schlagwerk 122 in einem separaten Schlagwerkgehäuse oder einem anderen geeigneten Gehäuse, z. B. dem Getriebegehäuse 119 oder dem Werkzeuggehäuse 110, angeordnet sein. Illustrativ ist das Schlagwerk 122 unmittelbar in dem Werkzeuggehäuse 110 angeordnet. Ein beispielhaftes mechanisches Schlagwerk, mit dem das Schlagwerk 122 realisiert werden kann, ist in der DE 20 2006 014 850 U1 beschrieben, auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird und deren Lehren als ein Teil der vorliegenden Beschreibung zu verstehen sind, sodass hier zwecks Knappheit der Beschreibung auf eine eingehende Beschreibung des Schlagwerks 122 verzichtet werden kann.

[0032] Dem Schlagwerk 122 ist illustrativ ein Betriebsartenumschaltelement 123 zum Umschalten zwischen einem nicht-schlagenden Betrieb und einem schlagenden Betrieb des Schlagwerks 122 zugeordnet. Zur Vereinfachung der Beschreibung wird der nicht-schlagende Betrieb nachfolgend auch als "Normalbetrieb" und der schlagende Betrieb nachfolgend auch als "Schlagbetrieb" bezeichnet. Beispielsweise kann das Betriebsartenumschaltelement 123 dazu ausgebildet sein, im Normalbetrieb des Schlagwerks 122 eine axiale Verschiebung des Schlagkörpers 125 in Längsrichtung der Antriebswelle 120 zu blockieren, und diese im Schlagbetrieb zuzulassen, um eine Erzeugung schlagartiger Drehimpulse durch den Schlagkörper 125 zu ermöglichen.

[0033] Das Betriebsartenumschaltelement 123 kann im Betrieb des Drehschlagschraubers 100 an einem geeigneten Umschaltzeitpunkt z. B. manuell von einem Benutzer betätigt werden, beispielsweise über ein in Fig. 1 angedeutetes, zugeordnetes ringförmiges Betätigungsglied, oder alternativ hierzu eine automatisierte Umschaltung des Schlagwerks 122 zwischen Normal- und Schlagbetrieb ermöglichen. Ein geeigneter Umschaltzeitpunkt ist im Kontext der vorliegenden Erfindung ein Zeitpunkt, bei dem eine Umschaltung des Schlagwerks 122 zwischen Normal- und Schlagbetrieb erfolgen sollte, um z. B. beim Eindrehen einer Schraube in ein zugeordnetes Objekt eine Beschädigung des Schraubenkopfs der Schraube durch einen Weiterbetrieb des Drehschlagschraubers 100 im Normalbetrieb des Schlagwerks 122 zu verhindern.

[0034] Zur Bestimmung des geeigneten Umschaltzeitpunkts ist gemäß einer Ausführungsform ein Sensorelement 162 vorgesehen, das dazu ausgebildet ist, einen Betriebsparameter des Drehschlagschraubers 100 zu erfassen, der zur Bestimmung des Umschaltzeitpunkts zur Umschaltung vom Normalbetrieb in den Schlagbetrieb des Schlagwerks 122 auswertbar ist, z. B. von einer zugeordneten Steuereinheit 164. Illustrativ sind das Sensorelement 162 und die Steuereinheit 164 einer Elektronikeinheit 160 zugeordnet, der darüber hinaus beispielhaft mindestens eine Ausgabeeinheit 166 zugeordnet ist. Die Elektronikeinheit 160 wird z. B. von einer mit elektronischen Bauteilen bestückten Leiterplatte gebildet, die beispielsweise zur Steuerung des Drehschlagschraubers 100 bzw. des Antriebsmotors 114 ausgebildet sein kann.

[0035] Gemäß einer Ausführungsform kann die Steuereinheit 164 zur Ansteuerung des Betriebsartenumschaltelements 123 bei der Bestimmung des Umschaltzeitpunkts zur Umschaltung vom Normalbetrieb in den Schlagbetrieb des Schlagwerks 122 ausgebildet sein, um eine automatisierte Umschaltung zwischen Normal- und Schlagbetrieb des Schlagwerks 122 zu ermöglichen. Illustrativ ist die Steuereinheit 164 zumindest dazu ausgebildet, die Ausgabeeinheit 166 bei Bestimmung des Umschaltzeitpunkts zur Ausgabe einer Umschaltempfehlung 168 anzusteuern. Die Umschaltempfehlung 168 ist exemplarisch als visuelles Signal gezeigt, z. B. als Leuchten oder Blinken eines die Ausgabeeinheit 166 ausbildenden LED's. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass dieses spezifische visuelle Signal lediglich beispielhaften Charakter hat und nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen ist. Vielmehr können unterschiedliche visuelle Signale Anwendung finden, z. B. kann einem Benutzer eine explizite Aufforderung zur Umschaltung angezeigt werden, beispielsweise in Text- oder Bildform. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann z. B. auch eine auditive, taktile und/oder andere Umschaltempfehlung an den Benutzer ausgegeben werden.

[0036] Fig. 2 zeigt die Elektronikeinheit 160 von Fig. 1 mit dem Sensorelement 162 und der Steuereinheit 164, die zur Auswertung des von dem Sensorelement 162 erfassten Betriebsparameters und zur Bestimmung des Umschaltzeitpunkts zur Umschaltung vom Normalbetrieb in den Schlagbetrieb des Schlagwerks 122 von Fig. 1 auf der Basis des ausgewerteten Betriebsparameters vorgesehen ist. Hierbei ist die Steuereinheit 164 zumindest dazu ausgebildet, den Umschaltzeitpunkt für den Fall zu bestimmen, dass der Betriebsparameter einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.

[0037] Gemäß einer Ausführungsform ist der Schwellwert in einer der Elektronikeinheit 160 zugeordneten Speichereinheit 165 abgelegt und dort von der Steuereinheit 164 abrufbar. Zusätzlich zu oder anstelle des Schwellwerts können in der Speichereinheit 165 beispielsweise Vergleichskurven abgelegt werden, sodass anstelle einer Schwellwertbetrachtung z. B. auch zeitliche Verläufe des erfassten Betriebsparameters zur Bestimmung des Umschaltzeitpunkts mit zugeordneten Vergleichskurven verglichen werden können. Darüber hinaus können in der Speichereinheit 165 auch andere, dem Drehschlagschrauber 100 von Fig. 1 zugeordnete Parameter abgespeichert sein, z. B. eine Identifikationsnummer usw.

[0038] Des Weiteren ist der Elektronikeinheit 160 illustrativ eine Ausgabeeinheit 167, z. B. eine Anzeige oder ein Lautsprecher, zugeordnet. Diese ist z. B. mindestens zur Ausgabe einer entsprechenden Umschaltempfehlung vorgesehen und kann beispielhaft zur Realisierung der Ausgabeeinheit 166 von Fig. 1 Anwendung finden.

[0039] Gemäß einer Ausführungsform weist das Sensorelement 162 einen Stromsensor auf. In diesem Fall ist der vom Sensorelement 162 erfassbare Betriebsparameter z. B. ein in dem Antriebsmotor 114 von Fig. 1 fließender Motorstrom. Dieser steigt im Betrieb des Drehschlagschraubers 100 von Fig. 1 an, falls die Arbeitslast am Einsatzwerkzeug 140 von Fig. 1 ansteigt, z. B. bei einem sogenannten "harten" Schraubfall. Somit kann auf der Basis einer Erfassung des Motorstroms mittels des z. B. in der Zuleitung zum Antriebsmotor 114 angeordneten Stromsensors von der Steuereinheit 164 ein geeigneter Umschaltzeitpunkt zur Umschaltung in den Schlagbetrieb des Schlagwerks 122 von Fig. 1 bestimmt werden, beispielsweise falls der Motorstrom einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.

[0040] Zusätzlich oder alternativ hierzu weist das Sensorelement 162 einen Drehmomentsensor auf. In diesem Fall ist der vom Sensorelement 162 erfassbare Betriebsparameter z. B. ein vom Getriebe 118 von Fig. 1 erzeugtes Drehmoment. Dieses steigt ebenfalls im Betrieb des Drehschlagschraubers 100 von Fig. 1 an, falls die Arbeitslast am Einsatzwerkzeug 140 von Fig. 1 ansteigt, sodass auf der Basis einer Erfassung des Drehmoments mittels des z. B. im Getriebegehäuse 119 von Fig. 1 angeordneten Drehmomentsensors von der Steuereinheit 164 ein geeigneter Umschaltzeitpunkt zur Umschaltung in den Schlagbetrieb des Schlagwerks 122 von Fig. 1 bestimmt werden kann, beispielsweise falls das Drehmoment einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.

[0041] Zusätzlich oder alternativ hierzu weist das Sensorelement 162 einen Geschwindigkeitssensor auf. In diesem Fall ist der vom Sensorelement 162 erfassbare Betriebsparameter z. B. eine Drehgeschwindigkeit der Motorwelle 116 des Antriebsmotors 114 von Fig. 1. Hierbei kann beispielsweise bei niedrigen Drehgeschwindigkeiten der Normalbetrieb geschaltet sein und bei Erreichen einer vorgegebenen, einen entsprechenden Schwellwert definierenden Drehgeschwindigkeit eine Bestimmung des geeigneten Umschaltzeitpunkts erfolgen.

[0042] Zusätzlich oder alternativ hierzu weist das Sensorelement 162 einen Positionssensor auf. In diesem Fall ist der vom Sensorelement 162 erfassbare Betriebsparameter z. B. eine Betriebsstellung des Handschalters 128 von Fig. 1. Hierbei kann beispielsweise eine vom Handschalter 128 bei dessen Betätigung eingenommene Dreh- und/oder Längsstellung oder eine Betätigungsgeschwindigkeit vom Positionssensor erfasst werden und zur Bestimmung des geeigneten Umschaltzeitpunkts ausgewertet werden.

[0043] Zusätzlich oder alternativ hierzu weist das Sensorelement 162 einen Beschleunigungssensor auf. In diesem Fall ist der vom Sensorelement 162 erfassbare Betriebsparameter z. B. eine Dreh- und/oder Längsbeschleunigung des Werkzeuggehäuses 110 von Fig. 1. Hierdurch kann ebenfalls eine am Einsatzwerkzeug 140 von Fig. 1 ansteigende Arbeitslast mittels des z. B. im und/oder am Werkzeuggehäuse 110 von Fig. 1 angeordneten Beschleunigungssensors erfasst werden, woraufhin von der Steuereinheit 164 ein geeigneter Umschaltzeitpunkt zur Umschaltung in den Schlagbetrieb des Schlagwerks 122 von Fig. 1 bestimmt werden kann, beispielsweise falls die erfasste Dreh- und/oder Längsbeschleunigung einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.

[0044] Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die oben beschriebenen Sensorelemente bzw. Sensoren lediglich beispielhaften Charakter aufweisen und nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen sind. Vielmehr kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein beliebiges Sensorelement Anwendung finden, mit dem ein Betriebsparameter erfassbar ist, der eine Ermittlung eines geeigneten Umschaltzeitpunkts ermöglicht, unabhängig davon, ob eine nachfolgende Umschaltung manuell durch einen Benutzer oder automatisiert erfolgt. Z. B. kann zusätzlich oder alternativ zu den oben beschriebenen Sensoren ein Drehwinkelsensor Anwendung finden, mit dem als Betriebsparameter z. B. eine Verdrehung der Abtriebswelle 124 von Fig. 1 erfassbar ist.

[0045] Darüber hinaus können sowohl berührungslose, als auch berührungsbehaftete Sensoren Anwendung finden. Z. B. kann anstelle des oben beschriebenen Positionssensors eine Umschaltmechanik zur Umschaltung des Schlagwerks 122 vom Normalbetrieb in den Schlagbetrieb Anwendung finden, wobei die Umschaltung beispielsweise dann erfolgt, wenn der Handschalter 128 von Fig. 1 über einen vorgegebenen Betätigungspunkt bzw. eine entsprechende Betätigungsstellung hinaus betätigt wird, sodass in diesem Fall der Handschalter 128 als solches das Sensorelement 162 ausbildet.


Ansprüche

1. Drehschlagschrauber (100) mit einem Schlagwerk (122) zum schlagenden Antrieb einer Abtriebswelle (124) und mit einem Betriebsartenumschaltelement (123) zum Umschalten zwischen einem nicht-schlagenden Betrieb und einem schlagenden Betrieb des Schlagwerks (122), dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensorelement (162) vorgesehen ist, das dazu ausgebildet ist, einen Betriebsparameter des Drehschlagschraubers (100) zu erfassen, der zur Bestimmung eines Umschaltzeitpunkts zur Umschaltung vom nicht-schlagenden in den schlagenden Betrieb des Schlagwerks (122) auswertbar ist.
 
2. Drehschlagschrauber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit (164) zur Auswertung des erfassten Betriebsparameters und zur Bestimmung des Umschaltzeitpunkts auf der Basis des ausgewerteten Betriebsparameters vorgesehen ist.
 
3. Drehschlagschrauber nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausgabeeinheit (166; 167) vorgesehen ist, die von der Steuereinheit (164) bei Bestimmung des Umschaltzeitpunkts zumindest zur Ausgabe einer Umschaltempfehlung (168) ansteuerbar ist.
 
4. Drehschlagschrauber nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (164) zur Ansteuerung des Betriebsartenumschaltelements (123) ausgebildet ist, um eine automatisierte Umschaltung vom nicht-schlagenden in den schlagenden Betrieb des Schlagwerks (122) zu ermöglichen.
 
5. Drehschlagschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschaltzeitpunkt für den Fall bestimmt wird, dass der Betriebsparameter einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
 
6. Drehschlagschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorelement (162) einen Stromsensor aufweist, wobei der Betriebsparameter ein in einem zugeordneten Antriebsmotor (114) fließender Motorstrom ist.
 
7. Drehschlagschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorelement (162) einen Drehmomentsensor aufweist, wobei der Betriebsparameter ein von einem zugeordneten Getriebe (118) erzeugtes Drehmoment ist.
 
8. Drehschlagschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorelement (162) einen Geschwindigkeitssensor aufweist, wobei der Betriebsparameter eine Drehgeschwindigkeit einer Motorwelle (116) eines zugeordneten Antriebsmotors (114) ist.
 
9. Drehschlagschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorelement (162) einen Positionssensor aufweist, wobei der Betriebsparameter eine Betriebsstellung eines Handschalters (128) zur Betätigung des Drehschlagschraubers (100) ist.
 
10. Drehschlagschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorelement (162) einen Beschleunigungssensor aufweist, wobei der Betriebsparameter eine Dreh- und/oder Längsbeschleunigung eines zugeordneten Werkzeuggehäuses (110) ist.
 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente