[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Klinkenverschluss mit einer an einem Verschlusslager
verschwenkbar befestigten Verschlussklinke.
[0002] Zur Umstellung von Weichen ist eine Vielzahl unterschiedlicher Verstellvorrichtungen
bekannt. Häufig werden Klammerspitzen - oder Klinkenverschlüsse eingesetzt. Letztgenannter
Klinkenverschluss ist aus der europäischen Patentanmeldung
EP 0 624 508 A1 bekannt. Bei all diesen Weichenverschlüssen entsteht an den Reibkontaktflächen der
beweglichen und der ortsfesten Komponenten, die die Verstellung einer Weiche herbeiführen
bzw. bei dem Verstellvorgang mitbewegt werden, nach einer längeren Betriebsdauer ein
von der Anzahl der absolvierten Umstellzyklen der Weiche abhängender Verschleiss zwischen
den Reibpartnern. Eine Besonderheit besteht hierbei bei den Klinkenverschlüssen, bei
denen der Verschlussträger aus einer Aluminiumbronze hergestellt ist und die meist
aus unlegiertem Baustahl bestehende Schieber- oder Nockenstange mit der Aluminiumbronze
ein Reibpaar bildet. Bei diesem Reibpaar sind die guten Gleit- und Notlaufeigenschaften
der Aluminiumbronze stark erwünscht, teilweise entsteht aber trotzdem ein relativ
hoher Verschleiss. Bei fortgeschrittenem Verschleiss kann hierdurch sogar die Weichenzungenwanderung
behindert werden. Neben der Bewegung der Schieberstange in einer Richtung senkrecht
zum Gleiskörper findet auch eine temperaturbedingte Zungenwanderung in Richtung des
Gleises statt. Ist die Nockenstange bereits stark durch die Translationsbewegung senkrecht
zum Gleis in den Träger eingearbeitet, kann sich der Klinkenverschluss durch die Zungenwanderung
verklemmen.
[0003] Die Klinke des Klinkenverschluss ist verschwenkbar an einem Verschlusslager gehalten,
das an der Weichenzunge befestigt ist. Der Klinkenverschluss hat die Aufgabe die anliegende
sowie abliegende Weichenzunge in einer geometrisch exakt definierten Position festzuhalten
bzw. mechanisch zu verriegeln. Die Art der mechanischen Verriegelung erfolgt mit Vorteil
formschlüssig. Trotzdem ist wegen der temperatur- und beanspruchungsbedingten Zungenwanderung
eine gewisse seitliche Beweglichkeit der Verschlussklinke erwünscht. Diese seitliche
Beweglichkeit ist heute nicht immer in dem erforderlichen Mass erzielbar.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einfache und funktionssichere
Varianten zur Realisierung einer besseren seitlichen Beweglichkeit der Verschlussklinke
anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss in einer ersten Variante mit einem Klinkenverschluss
mit einer an einem Verschlusslager verschwenkbar befestigten Verschlussklinke gelöst,
wobei die Verschlussklinke einen im Wesentlichen zylindrischen Durchbruch aufweist,
mit dem die Verschlussklinke in dem Verschlusslager auf einem Exzenterbolzen gelagert
ist, und wobei in dem Durchbruch zentral ein umlaufender Hubbegrenzungsring angeformt
ist und zwischen den von dem Hubbegrenzungsring und der Verschlussklinke ausgesparten
Räumen Gummibüchsen angeordnet sind.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss in einer zweiten Variante mit einem Klinkenverschluss
mit einer an einem Verschlusslager verschwenkbar befestigten Verschlussklinke gelöst,
wobei die Verschlussklinke einen im Wesentlichen zylindrischen Durchbruch aufweist,
mit dem die Verschlussklinke in dem Verschlusslager auf einem Exzenterbolzen gelagert
ist, und wobei auf dem Exzenterbolzen zentral ein umlaufender Hubbegrenzungsring angeordnet
ist und zwischen den von dem Hubbegrenzungsring und der Verschlussklinke ausgesparten
Räumen Gummibüchsen angeordnet sind.
[0007] Auf diese Weise ergibt sich eine konstruktiv einfach zu realisierende Modifizierung
der Lagerung der Verschlussklinke auf dem Exzenterbolzen, wobei nun durch die zentrale
Anordnung des Hubbegrenzungsringes dennoch eine seitliche Wanderung der Verschlussklinke
auf dem Exzenterbolzen ermöglicht ist.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den übrigen Unteransprüchen ausgeführt.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden anhand einer Zeichnung
näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- in schematischer Darstellung eine seitliche Ansicht eines Klinkenverschlusses mit
Verschlussträgern und Verschlusslagern;
- Figur 2
- in schematischer Darstellung einen Schnitt durch eine erste Variante für Verschlusslager,
Exzenterbolzen und Verschlussklinke entlang der Linie A-A in Figur 1;
- Figur 3
- in schematischer Darstellung einen Schnitt durch eine zweite Variante für Verschlusslager,
Exzenterbolzen und Verschlussklinke entlang der Linie A-A in Figur 1;
- Figur 4
- eine schematische Ansicht des Exzenterbolzens und der Verschlussklinke gemäss der
in Figur 2 gezeigten ersten Variante; und
- Figur 5
- eine schematische Ansicht des Exzenterbolzens und der Verschlussklinke gemäss der
in Figur 3 gezeigten zweiten Variante.
[0010] Die Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine seitliche Ansicht eines Klinkenverschlusses
2 mit Verschlussträgern 4 und Verschlusslagern 6. In den Verschlusslagern 6 ist jeweils
eine Verschlussklinke 8 verschwenkbar gehalten. Der Klinkenverschluss 2 wird mittels
einer Schieberstange 10 (oder auch Nockenstange genannt) in die eine oder andere Richtung
bewegt. Bezüglich der Ausgestaltung des Klinkenverschlusses 2 wird auf die europäische
Patentanmeldung
EP 0 624 508 A1 verwiesen, die hiermit als komplett eingeführt gilt.
[0011] In der gezeigten Darstellung ist linksseitig eine anliegende Weichenzungenlage und
rechtsseitig eine abliegende Weichenzungenlage ersichtlich.
[0012] Wie in der Figur 1 gezeigt, wird der Verschlussträger 4 an einem Schienenfuss 12
einer Eisenbahnschiene 14 verspannt. Im Verschlussträger 2 wird die Schieberstange
10 gleitend aufliegend geführt. Die Schieberstange 10 wird dabei in beide Richtungen
eines Pfeils 16 zur Verstellung beider Weichenzungen 18 und der zugehörigen Verschlussklinke
8 verwendet. Das Verschlusslager 6 ist dabei so ausgeführt, dass es einerseits an
der Weichenzunge 18 befestigt ist und andererseits die Verschlussklinke 10 verschwenkbar
mittels eines Exzenterbolzens 20 trägt.
[0013] Die Figur 2 zeigt nun in schematischer Darstellung einen Schnitt durch eine erste
Variante für das Verschlusslager 6, den Exzenterbolzen 20 und die Verschlussklinke
8 entlang der Linie A-A in Figur 1. Schön erkennbar ist ein auf der Verschlussklinke
angeformter zentral mittig angeordneter Hubbegrenzungsring 22, dem jeweils Gummibüchsen
24, 26 zur Seite gestellt sind. Somit ergibt sich eine zentrale Lagerung der Verschlussklinke
8 auf dem Exzenterbolzen 20 mit der Möglichkeit einer wenn auch eingeschränkten seitlichen
Wanderung in Richtung von einer der beiden Gummibüchsen 24, 26.
[0014] Die Figur 3 zeigt in schematischer Darstellung einen Schnitt durch eine zweite Variante
für das Verschlusslager 6, den Exzenterbolzen 20 und Verschlussklinke 8 entlang der
Linie A-A in Figur 1. In dieser Ausführungsform ist ein zentral mittig auf dem Exzenterbolzen
20 aufgesetzter Hubbegrenzungsring 28 ersichtlich, dem wiederum die beiden Gummibüchsen
24, 26 zur Seite gestellt sind. Auch hier ergibt sich somit wieder eine zentrale Lagerung
der Verschlussklinke 8 auf dem Exzenterbolzen 20 mit der Möglichkeit einer wenn auch
eingeschränkten seitlichen Wanderung in Richtung von einer der beiden Gummibüchsen
24, 26.
[0015] Die Figuren 4 und 5 zeigen nun die wesentlichen Veränderungen an der Verschlussklinke
8 bzw. dem Exzenterbolzen 20 im Detail. In Figur 4 ist eine schematische Ansicht des
Exzenterbolzens 20 und der Verschlussklinke 8gemäss der in Figur 2 gezeigten ersten
Variante gezeigt. Schön ist eine sich durch die beiden Gummibüchsen 24, 26 ergebende
Nut 30 auf dem Exzenterbolzen 20 und der innen zentral in der Bohrung 32 verlaufende
Hubbegrenzungsring 22 erkennbar. In Figur 5 ist eine schematische Ansicht des Exzenterbolzens
20 und der Verschlussklinke 8 gemäss der in Figur 3 gezeigten zweiten Variante näher
dargestellt. In dieser Darstellung ist erkennbar, dass die Verschlussklinke 8 in ihrer
Bohrung 32 eine glatte innere Oberfläche aufweist. Sie entspricht daher bis auf den
aufgrund des auf dem Exzenterbolzens 20 sitzenden Hubbegrenzungsringes 28 grösseren
inneren Durchmesser einer Verschlussklinke gemäss dem Stand der Technik.
[0016] Auf diese Weise ergibt sich eine konstruktiv einfach zu realisierende Modifizierung
der Lagerung der Verschlussklinke 8 auf dem Exzenterbolzen 20, wobei nun durch die
zentrale Anordnung des Hubbegrenzungsringes 22, 28 dennoch eine seitliche Wanderung
der Verschlussklinke 8 auf dem Exzenterbolzen 20 ermöglicht ist.
1. Klinkenverschluss (2) mit einer an einem Verschlusslager (6) verschwenkbar befestigten
Verschlussklinke (8),
wobei die Verschlussklinke (8) einen im Wesentlichen zylindrischen Durchbruch (32)
aufweist, mit dem die Verschlussklinke (8) in dem Verschlusslager (6) auf einem Exzenterbolzen
(20) gelagert ist, und wobei in dem Durchbruch (32) zentral ein umlaufender Hubbegrenzungsring
(22) angeformt ist und zwischen den von dem Hubbegrenzungsring (22) und der Verschlussklinke
(8) ausgesparten Räumen Gummibüchsen (24, 26) angeordnet sind.
2. Klinkenverschluss (2) mit einer an einem Verschlusslager (6) verschwenkbar befestigten
Verschlussklinke (8),
wobei die Verschlussklinke (8) einen im Wesentlichen zylindrischen Durchbruch (32)
aufweist, mit dem die Verschlussklinke (8) in dem Verschlusslager (6) auf einem Exzenterbolzen
(20) gelagert ist, und wobei auf dem Exzenterbolzen (20) zentral ein umlaufender Hubbegrenzungsring
(28) angeordnet ist und zwischen den von dem Hubbegrenzungsring (28) und der Verschlussklinke
(8) ausgesparten Räumen Gummibüchsen (24, 26) angeordnet sind.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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