[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Applikatorvorrichtung zum Applizieren von
Wickeletiketten auf Verpackungen.
[0002] Es ist bekannt, Verpackungen an mehreren Seiten mit unterschiedlichen Etiketten zu
versehen. Die Etiketten können dabei mit Preis- und Gewichtsinformationen oder sonstigen
Produktinformationen versehen sein. Bei der sogenannten C-Wrap-Etikettierung wird
ein Etikett verwendet, ein sogenanntes Wickeletikett, das sämtliche Produktinformationen
tragen kann und derart auf die Verpackung aufgebracht wird, dass es die Verpackung
von drei Seiten umschließt. Damit kann nicht nur die Anzahl der auf eine Verpackung
aufzubringenden Etiketten und damit die Anzahl erforderlicher Etikettenrollenwechsel
verringert werden, sondern die Etiketten können gleichzeitig auch dazu verwendet werden,
die Verpackungen sicher zu verschließen.
[0003] Es sind C-Wrap-Etikettierer bekannt, bei denen die Wickeletiketten in ihrer Applizierposition
durch eine Öffnung in einem Transportband hängen, auf dem die Verpackungen entlang
ihrer Transportstrecke transportiert werden. In der Applizierposition kann das jeweilige
Etikett dann von einer jeweiligen durchfahrenden Verpackung aufgenommen werden. Das
Etikett wird dabei zunächst auf die Stirnseite der Verpackung appliziert und anschließend
mittels einer Andruckeinrichtung, z.B. einer entsprechenden Bürste oder dergleichen,
auch an die Oberseite und Unterseite der Verpackung angedrückt.
[0004] Grundsätzlich ist es gewünscht, dass die Applizierposition und damit die Aufbringposition
der Etiketten auf den Verpackungen, d.h. die Position quer zur Transportrichtung der
Verpackungen, einstellbar ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Applikatorvorrichtung der eingangs
genannten Art anzugeben, die eine für einen Bediener unkomplizierte und leichtverständliche
Einstellbarkeit der Applizierposition gewährleistet.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Applikatorvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst, und insbesondere durch eine Applikatorvorrichtung zum Applizieren von Wickeletiketten
auf Verpackungen, mit einem Applizierkopf, einem Quertransportband, das dazu ausgebildet
ist, das jeweilige Etikett quer zu einer Transportstrecke der Verpackungen zu dem
Applizierkopf in eine bezüglich des Applizierkopfs einstellbare Applizierposition
zu transportieren, in der das Etikett von einer jeweiligen durchfahrenden Verpackung
aufnehmbar ist, einem an dem Applizierkopf vorgesehenen Sensor zur Erkennung von Kanten
der durch das Quertransportband transportierten Etiketten, wobei die Distanz, die
das jeweilige Etikett von dem Erkennen einer vorgegebenen Etikettenkante bis zum Erreichen
der Applizierposition noch zurücklegt, vorbestimmt ist, einer an dem Applizierkopf
vorgesehenen Andruckeinrichtung, durch die das von der Verpackung aufgenommene Etikett
an die Verpackung andrückbar ist, wobei die Position der Andruckeinrichtung in Querrichtung
einstellbar ist, und einem Detektor zur Erfassung der Position der Andruckeinrichtung,
wobei die Applikatorvorrichtung dazu ausgebildet ist, die Applizierposition in Abhängigkeit
von der erfassten Position der Andruckeinrichtung einzustellen.
[0007] Letztlich kann die Applizierposition der Etiketten relativ zu dem Applizierkopf und
damit relativ zu der Aufbringposition auf den Verpackungen durch Verstellen der Position,
insbesondere der Anbauposition der Andruckeinrichtung an dem Applizierkopf verstellt
werden. Ein Bediener der Applikatorvorrichtung kann anhand der Position der Andruckeinrichtung
problemlos auf die Applizierposition und damit auf die Aufbringposition der Etiketten
auf den Verpackungen schließen.
[0008] Durch die Andruckeinrichtung können die Etiketten im Vorbeilaufen glattgestrichen
werden. Die Andruckeinrichtung kann auch als Aufstreifeinrichtung bezeichnet werden,
durch die das von der Verpackung aufgenommene Etikett auf die Verpackung aufstreifbar
ist. Unter einer durchfahrenden Verpackung ist eine relativ zu der Applikatorvorrichtung
bewegte Verpackung zu verstehen.
[0009] Bevorzugt umfasst das Quertransportband Mittel, um das Etikett, insbesondere beim
Transport, durch Unterdruck bzw. Saugluft an dem Quertransportband zu halten. Um das
Etikett von dem Quertransportband zu lösen, insbesondere wenn das Etikett die Applizierposition
erreicht hat, kann ein Abhebemechanismus vorgesehen sein. Der Abhebemechanismus kann
Mittel umfassen, um das Etikett durch Unterdruck bzw. Saugluft an quer, insbesondere
senkrecht zur Transportebene des Quertransportbands bewegbaren Abhebeelementen zu
halten. Ein Abheben des Etiketts von dem Quertransportband ist jedoch nicht zwingend
erforderlich. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass eine Verpackung das Etikett
beim Durchfahren des Etiketts automatisch von dem Quertransportband ablöst.
[0010] Es können Führungsmittel vorgesehen sein, die einer Verzögerung der Bewegung der
Verpackung beim Aufnehmen des Etiketts entgegenwirken. Die Verpackung kann beispielsweise
mittels seitlicher Transportbänder geklemmt werden, um einen Schlupf beim Aufnehmen
des Etiketts, das der Bewegung des Verpackung einen gewissen Widerstand entgegensetzt,
zu verhindern.
[0011] Bei der vorgegebenen Etikettenkante kann es sich um die in Transportrichtung der
Etiketten gesehen vordere Etikettenkante und/oder hintere Etikettenkante handeln.
Insbesondere beträgt die Distanz, die das jeweilige Etikett von der Erkennung der
vorgegebenen Etikettenkante bis zu der eingestellten Applizierposition zurücklegt,
wenigstens einen Bremsweg des Quertransportbands, d.h. den Weg, den ein Etikett von
der Ausgabe eines entsprechenden Haltesignals bis zu einem Stillstand des Quertransportbands
zurücklegt. In der Regel wird die vorgegebene Distanz den Bremsweg jedoch überschreiten.
[0012] Gemäß einer besonders einfachen Konstruktion, sind wenigstens zwei , insbesondere
genau zwei diskrete Positionen, insbesondere Anbaupositionen, vorgegeben, die die
Andruckeinrichtung einnehmen kann. Die Andruckeinrichtung kann demnach grundsätzlich
nur zwischen zwei oder mehreren verschiedenen Positionen verstellt, insbesondere verschoben
oder umgebaut, werden.
[0013] Die beiden Positionen können dabei derart gewählt sein, dass die Lage des in Transportrichtung
der Etiketten vorderen Endes der Andruckeinrichtung, wenn diese sich in der ersten
Position befindet, mit der Lage des in Transportrichtung der Etiketten hinteren Endes
der Andruckeinrichtung, wenn diese sich in der zweiten Position befindet, zusammenfällt.
Die Andruckeinrichtung kann demnach zwischen zwei Positionen verstellt werden, die
unmittelbar aneinander grenzen.
[0014] Gemäß einer Ausbildung der Erfindung kann abhängig davon, ob sich die Andruckeinrichtung
in der ersten Position oder in der zweiten Position befindet, entweder die in Transportrichtung
der Etiketten vordere Etikettenkante oder die in Transportrichtung der Etiketten hintere
Etikettenkante als vorgegebene Etikettenkante verwendet werden. Durch die Position
der Andruckeinrichtung wird demnach festgelegt, ob bereits bei Erkennung der vorderen
Kante oder erst bei Erkennung der hinteren Kante das Etikett nur noch um die vorbestimmte
Distanz weiterbewegt wird.
[0015] Hierbei kann abhängig von dem Detektorsignal automatisch zwischen der Verwendung
der in Transportrichtung der Etiketten vorderen und der in Transportrichtung der Etiketten
hinteren Etikettenkante als vorgegebene Etikettenkante umgeschaltet werden. Ein separates,
manuelles Umschalten ist dann nicht erforderlich.
[0016] Es ist bevorzugt, wenn die Lage des vorderen Endes der Andruckeinrichtung in der
ersten Position der Lage der vorderen Kante der Etiketten in der Applizierposition
entspricht und/oder die Lage des hinteren Endes der Andruckeinrichtung in der zweiten
Position der Lage der hinteren Kante der Etiketten in der Applizierposition entspricht.
Hierdurch kann der Bediener besonders einfach von der Position der Andruckeinrichtung
auf die Applizierposition und damit auf die Aufbringposition der Etiketten auf den
Verpackungen schließen.
[0017] Nach einer anderen Ausbildung der Erfindung kann die Position der Andruckeinrichtung
stufenlos einstellbar sein. Die Andruckeinrichtung kann hierzu stufenlos in Querrichtung
verschiebbar sein.
[0018] Die vorbestimmte Distanz kann von der Position der Andruckeinrichtung abhängig sein.
Dies gilt insbesondere für den Fall, dass die Position der Andruckeinrichtung stufenlos
einstellbar und/oder für voneinander verschiedene Positionen der Andruckeinrichtung
dieselbe Etikettenkante, d.h. entweder die vordere Etikettenkante oder die hintere
Etikettenkante, als Referenzkante bzw. vorgegebene Etikettenkante verwendet wird.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann die Position des Applizierkopfs
in Querrichtung einstellbar sein. Die Aufbringposition der Etiketten auf den Verpackungen
kann dann nicht nur durch Verstellen der Applizierposition der Etiketten bezüglich
des Applizierkopfs, sondern zusätzlich auch durch Verstellen des Applizierkopfs bezüglich
der Applikatorvorrichtung eingestellt werden. Die Applizierposition des Etiketten
relativ zu den Applizierkopf wird also demnach von der Position des Applizierkopfs
relativ zu der Applikatorvorrichtung überlagert.
[0020] Die Applikatorvorrichtung kann dazu ausgebildet sein, dem Applizierkopf die Etiketten
insbesondere alternierend von zwei gegenüberliegenden Seiten zuzuführen, wobei hierzu
das Quertransportband in beiden Drehrichtungen betreibbar und für beide Seiten jeweils
ein Sensor zur Erkennung von Kanten der durch das Quertransportband transportierten
Etiketten vorgesehen ist. Hierdurch kann der Durchsatz der Applikatorvorrichtung erhöht
werden. Zusätzlich können hierdurch auch unterschiedliche Etiketten appliziert und/oder
ein unterbrechungsfreier Betrieb bei einem Etikettenrollenwechsel gewährleistet werden.
[0021] Zur Anzeige der Aufbringposition des Etiketts auf der Verpackung bzw. als Positionierhilfe
kann ein eine Lichtmarkierung erzeugender Lichtzeiger, insbesondere ein Laserpointer
oder eine LED, vorgesehen sein. Vorzugsweise ist der Lichtzeiger an dem Applizierkopf
vorgesehen.
[0022] Bevorzugt ist die Position des Lichtzeigers bezüglich des Applizierkopfs unabhängig
von der Position der Andruckeinrichtung. Insbesondere ist der Lichtzeiger in einer
Position vorgesehen, an der die Lage eines in Transportrichtung der Etiketten vorderen
Endes der Andruckeinrichtung, wenn diese sich in einer ersten Position befindet, mit
der Lage des in Transportrichtung der Etiketten hinteren Endes der Andruckeinrichtung,
wenn diese sich in einer zweiten Position befindet, zusammenfällt.
[0023] Der Lichtzeiger bzw. die Lichtmarkierung kann zweiteilig ausgebildet bzw. gebildet
sein. Neben einer Linie, die die Lage einer der beiden Kanten der Etiketten in der
Aufbringposition zeigt, kann der Lichtzeiger bzw. die Lichtmarkierung ein richtungsanzeigendes
graphisches Element umfassen, das anzeigt, zu welcher der beiden Seiten der Linie
die Etiketten aufgebracht werden. Abhängig von dem vorstehend genannten Detektorsignal
kann automatisch zwischen zwei Lagen und/oder Orientierungen des richtungsanzeigenden
graphischen Elements umgeschaltet werden.
[0024] Die Erfindung betrifft weiterhin auch ein Verfahren zum Applizieren von Wickeletiketten
auf Verpackungen, bei dem das jeweilige Etikett quer zu einer Transportstrecke der
Verpackungen zu einem Applizierkopf in eine bezüglich des Applizierkopfs einstellbare
Applizierposition transportiert wird, in der das Etikett von einer jeweiligen durchfahrenden
Verpackung aufnehmbar ist, Kanten der durch das Quertransportband transportierten
Etiketten erkannt werden, wobei die Distanz, die da jeweilige Etikett von dem Erkennen
einer vorgegebenen Etikettenkante bis zum Erreichen der Applizierposition noch zurücklegt,
vorbestimmt ist, das von der Verpackung aufgenommene Etikett durch eine Andruckeinrichtung
an die Verpackung angedrückt wird, wobei die Position der Andruckeinrichtung in Querrichtung
einstellbar ist, die Position der Andruckeinrichtung erfasst wird, und die Applizierposition
in Abhängigkeit von der erfassten Position der Andruckeinrichtung eingestellt wird.
[0025] Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich in analoger
Weise aus den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Applikatorvorrichtung.
[0026] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung beschrieben.
[0027] Ein nicht beschränkendes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigen, jeweils in schematischer Darstellung,
- Fig. 1
- eine Applikatorvorrichtung mit einem Quertransportband in einer perspektivischen Frontalansicht,
- Fig. 2
- die Applikatorvorrichtung aus Fig. 1 in einer vergrößerten Darstellung,
- Fig. 3
- die Applikatorvorrichtung aus Fig. 1 in einer perspektivischen Rückansicht,
- Fig. 4
- eine erfindungsgemäße Applikatorvorrichtung in einer Rückansicht, wobei eine Andruckeinrichtung
in einer ersten Position montiert ist,
- Fig. 5
- die erfindungsgemäße Applikatorvorrichtung aus Fig. 4, wobei die Andruckeinrichtung
in einer zweiten Position montiert ist, und
- Fig. 6
- eine durch einen Lichtzeiger erzeugte Lichtmarkierung.
[0028] Zunächst wird anhand der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Applikatorvorrichtung die
grundsätzliche Funktionsweise einer Ausführungsform einer C-Wrap-Applikatorvorrichtung
beschrieben. Danach wird anhand der in den Fig. 4 und 5 gezeigten Applikatorvorrichtung,
deren grundsätzliche Funktionsweise im Wesentlichen der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten
Applikatorvorrichtung entspricht, die vorliegende Erfindung erläutert. Die vorliegende
Erfindung ist aber ebenso im Zusammenhang mit der Applikatorvorrichtung gemäß den
Fig. 1 bis 3 realisierbar. In den beiden Ausführungsformen werden gleiche, ähnliche
oder funktionsgleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
[0029] Die Applikatorvorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 3 umfasst einen ersten Etikettendrucker
11, der dazu ausgelegt ist, längliche Etiketten 13 zumindest annähernd vertikal, insbesondere
nach unten, zu spenden. Das jeweilige Etikett 13 wird letztlich dazu verwendet, auf
drei Seiten einer Verpackung 15 aufgebracht zu werden (vgl. Fig. 3). Bei der Applikatorvorrichtung
handelt es sich daher um einen C-Wrap-Applikator, und das Etikett 13 kann als Wickeletikett
bezeichnet werden.
[0030] Die gespendeten Etiketten 13 werden von einem ersten Vertikaltransportband 17, das
im dargestellten Beispiel zwei parallel zueinander verlaufende Einzelbänder umfasst,
weiter nach unten in eine Zwischenposition transportiert. Aus der Zwischenposition
werden die Etiketten 13 mittels eines Quertransportbands 19, das insgesamt drei parallel
zueinander verlaufende, insbesondere horizontale Einzelbänder 23, 23', 23" umfasst,
horizontal in eine Applizierposition transportiert (vgl. Fig. 1 und 2), die sich in
der Transportstrecke der Verpackungen 15 befindet, so dass die Etiketten 13 von den
durchfahrenden Verpackungen 15 aufgenommen werden können. Die Etiketten 13 befinden
sich dabei zwischen zwei mit ausreichendem Abstand hintereinander angeordneten Transportbandabschnitten
21, 21' eines Transportbands, auf dem die Verpackungen 15 transportiert werden.
[0031] Die Etiketten 13 werden an dem Vertikaltransportband 17 und dem Quertransportband
19 jeweils durch Sauglöcher, die mit Unterdruck beaufschlagt werden, gehalten. Um
die Etiketten 13 von dem Vertikaltransportband 17 an das Quertransportband 19 zu übergeben,
sind Rollen 27 vorgesehen, die über eine ansonsten nicht dargestellte Einrichtung
an die Rückseite der Etiketten 13 andrückbar sind, so dass die Etiketten 13 mit ihrer
Vorderseite wiederum an das Quertransportband 19 angedrückt werden.
[0032] Der erste Etikettendrucker 11 und das erste Vertikaltransportband 17 sind jeweils
auf der einen der beiden Seiten der Applizierposition angeordnet. Darüber hinaus sind
auf der anderen der beiden Seiten der Applizierposition ein entsprechender zweiter
Etikettendrucker 11' und ein entsprechendes zweites Vertikaltransportband 17' vorgesehen,
die in analoger Weise wie der erste Etikettendrucker 11 und das erste Vertikaltransportband
17 an das Quertransportband 19 angebunden sind, das sich hierzu über die gesamte Strecke
zwischen den beiden Vertikaltransportbändern 17, 17' erstreckt. Dies ermöglicht, der
Applizierposition wechselweise Etiketten 13 von links und von rechts zuzuführen. Hierzu
ist es bei dem dargestellten Aufbau erforderlich, dass das Quertransportband 19 in
beiden Drehrichtungen betrieben werden kann. Hierdurch kann der Durchsatz der Applikatorvorrichtung
weiter erhöht werden.
[0033] In der Applizierposition können die Etiketten 13 durch einen Abhebemechanismus eines
ansonsten nicht dargestellten Applizierkopfs von dem Querförderband 19 abgehoben werden.
Es erfolgt dann auch bei weiterlaufendem Querförderband 19 kein Quertransport der
Etiketten 13 mehr. Der Abhebemechanismus umfasst hierzu entgegen der Förderrichtung
der Verpackungen 15 abhebbare bzw. verstellbare Abdrückleisten 25, 25', 25", die zu
jedem der Einzelbänder 23, 23', 23" vorgesehen sind.
[0034] Darüber hinaus sind insbesondere in Fig. 3 zwei lediglich schematisch dargestellte
Andruckeinrichtungen in Form von Bürsten 29, 29' erkennbar, die an den beiden Abdrückleisten
25, 25' angebracht sind und die von oben und unten in die Transportstrecke der Verpackungen
15 hineinragen, um die Etiketten 13 fest an die Oberseite und die Unterseite der Verpackungen
15 anzudrücken.
[0035] Die erfindungsgemäße Applikatorvorrichtung gemäß den Fig. 4 und 5 ist lediglich im
Bereich des Quertransportbands 19 gezeigt. Die zu beiden Seiten des Quertransportbands
19 angeordneten Vertikaltransportbänder sind nicht gezeigt. Von den drei horizontalen
Einzelbändern des Quertransportbands 19 sind lediglich das mittlere und das obere
Einzelband 23', 23" gezeigt. Im Gegensatz zu der Applikatorvorrichtung gemäß den Fig.
1 bis 3 weist die Applikatorvorrichtung gemäß den Fig. 4 und 5 lediglich eine Andruckeinrichtung
29 auf, die im Bereich des mittleren Einzelbands 23' an dem Applizierkopf 31 befestigt
ist. Ein Abhebemechanismus zum Abheben der Etiketten 13 von dem Quertransportband
19 ist in der gezeigten Ausführungsform gemäß den Fig. 4 und 5 nicht vorhanden, grundsätzlich
aber ebenso möglich wie bei der Applikatorvorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 3.
[0036] Darüber hinaus sind zwei Reflexlichtschranken 33, 33' vorgesehen, die an den beiden
in einer Transportrichtung des Quertransportbands 19 gelegenen Enden des Applizierkopfs
31 angebracht sind. Die beiden Lichtschranken 33, 33' sind dazu ausgelegt, die vor-
und nachlaufenden Kanten der durch das Quertransportband 19 an den Lichtschranken
33 vorbei transportierten Etiketten 13 zu erkennen. Der Applizierkopf 31 ist an zwei
horizontalen Stangen 35, 35' stufenlos horizontal verschiebbar geführt, d.h. der Applizierkopf
31 kann nach links bzw. rechts verschoben werden, um die Aufbringposition der Etiketten
13 auf den Verpackungen 15 entsprechend vorzugeben.
[0037] Wie sich aus den beiden Fig. 4 und 5 ergibt, kann die Andruckeinrichtung 29 in einer
ersten bzw. in den Figuren rechten Position (Fig. 4) oder in einer zweiten, in den
Figuren linken Position (Fig. 5) an dem Applizierkopf 31 angebracht werden, wobei
die Lage der linken Kante der Andruckeinrichtung 29, wenn diese in der rechten Position
angebracht ist, mit der Lage der rechten Kante der Andruckeinrichtung 29, wenn diese
in der linken Position angebracht ist, zusammenfällt, und zwar in Querrichtung gesehen,
d.h. entlang der Transportrichtung des Quertransportbands 19, in der Mitte des Applizierkopfs
31.
[0038] Darüber hinaus ist ein nicht dargestellter Detektor zur Erfassung der Position der
Andruckeinrichtung 29 vorgesehen, d.h. die Applikatorvorrichtung kann selbstständig
feststellen, ob sich die Andruckeinrichtung 29 in der rechten oder der linken Position
befindet. Diese Information wird dazu verwendet, die Applizierposition der Etiketten
13 bezüglich des Applizierkopfs 31 variabel einzustellen, d.h. die Applizierposition
der Etiketten 13 bezüglich des Applizierkopfs 31 kann in Abhängigkeit von der Anbauposition
der Andruckeinrichtung 29 eingestellt werden. Bei dem Detektor kann es sich im einfachsten
Fall um einen einer der beiden Positionen zugeordneten Schalter handeln.
[0039] Befindet sich die Andruckeinrichtung 29 in der rechten Position, werden die Etiketten
13 rechts der Mitte des Applizierkopfs 31 an diese angrenzend auf die Verpackungen
15 aufgebracht (vgl. Fig. 4). Befindet sich die Andruckeinrichtung 29 hingegen in
der linken Position, werden die Etiketten 13 links der Mitte des Applizierkopfs 31
wiederum an diese angrenzend auf die Verpackungen 15 aufgebracht (vgl. Fig. 5). Die
Lage der linken Kante der in der rechten Position angebrachten Andruckeinrichtung
29 gibt dabei die Lage der linken Kante des jeweiligen Etiketts 13 in der Applizierposition
vor, und die Lage der rechten Kante der in der linken Position angebrachten Andruckeinrichtung
29 gibt die Lage der rechten Kante des jeweiligen Etiketts 13 in der Applizierposition
vor.
[0040] Das Quertransportband 19 ist in beiden Drehrichtungen betreibbar, d.h. die Etiketten
13 können dem Applizierkopf 31 von beiden Seiten zugeführt werden, insbesondere auch
alternierend. In der nachfolgenden Beschreibung wird das Zuführen der Etiketten 13
entlang der Pfeilrichtung 37, d.h. "von rechts", beschrieben. Hierzu analoge Ausführungen
gelten aber auch für das Zuführen der Etiketten 13 entgegen der Pfeilrichtung 37,
d.h. für das Zuführen "von links".
[0041] Beim Zuführen eines jeweiligen Etiketts 13 entlang der Pfeilrichtung 37 wird das
Etikett 13 in Höhe der rechten Lichtschranke 33 durch diese grundsätzlich sowohl an
seiner vorlaufenden Kante als auch an seiner nachlaufenden Kante erkannt. Um die Applizierposition
der Etiketten 13 bezüglich des Applizierkopfs 31 in Abhängigkeit der Anbauposition
der Andruckeinrichtung 29 wie vorstehend erläutert einzustellen, wird darauf abgestellt,
ob eine vorlaufende Kante oder eine nachlaufende Kante erkannt wird. Befindet sich
die Andruckeinrichtung 29 in der rechten Position, wird automatisch die Erkennung
der vorlaufenden Kante des Etiketts 13 als Referenz verwendet, und das Etikett 13
wird lediglich bis zu der Applizierposition gemäß Fig. 4 transportiert. Befindet sich
die Andruckeinrichtung 29 hingegen in der linken Position, wird automatisch die Erkennung
der nachlaufenden Kante des Etiketts 13 als Referenz verwendet, und das Etikett 13
deshalb bis zu der Applizierposition gemäß Fig. 5 transportiert. Die Distanz, die
das Etikett 13 von dem Erkennen der jeweils relevanten Etikettenkante bis zum Erreichen
der jeweiligen Applizierposition zurücklegt, ist dabei in beiden Fällen dieselbe,
da der Abstand der beiden Applizierpositionen voneinander der Breite der Etiketten
13 entspricht, d.h. dem Abstand zwischen der vorlaufenden Kante und der nachlaufenden
Kante der Etiketten 13.
[0042] Damit kann die Aufbringposition der Etiketten 13 auf die Verpackungen 15 auch durch
einen ungeschulten Bediener schnell und einfach eingestellt werden, da die Position
der Andruckeinrichtung 29 an dem Applizierkopf 31 direkt mit der Applizierposition
bezüglich des Applizierkopfs 31 korreliert. Die für die vorliegende Erfindung erforderliche
Steuerung der Applikatorvorrichtung wird durch eine entsprechend ausgebildete Steuerungseinrichtung
ermöglicht.
[0043] Darüber hinaus ist zur weiteren Unterstützung des Bedieners beim Einstellen der Aufbringposition
in der Mitte des Applizierkopfs 31 eine Positionierhilfe in Form eines nicht gezeigten
Lichtzeigers montiert, der die jeweilige Aufbringposition der Etiketten 13 auf den
Verpackungen 15 anzeigt. Wie aus der Draufsicht auf eine Verpackung 15 gemäß Fig.
6 erkennbar ist, wird durch den Lichtzeiger eine Lichtmarkierung 39 in "T"-Form erzeugt.
Die Verpackungen 15 werden dabei entlang der Transportrichtung 41 transportiert. Befindet
sich die Andruckeinrichtung 29 in der linken Anbauposition, zeigt der Längsbalken
des "T" automatisch nach links. Befindet sich die Andruckeinrichtung 29 in der rechten
Anbauposition, zeigt der Längsbalken des "T" automatisch nach rechts (nicht dargestellt).
Aus der Orientierung der Lichtmarkierung 39 kann demnach zusätzlich erkannt werden,
ob die Etiketten 13 links oder rechts der Mitte des Applizierkopfs 31 bzw. des Querbalken
des "T" auf die Verpackungen 15 aufgebracht werden. Der Querbalken des "T" entspricht
somit einer Linie, an der die Etiketten 13 abhängig von der Position der Andruckeinrichtung
29 links oder rechts angrenzen.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 11
- Etikettendrucker
- 13
- Etikett
- 15
- Verpackung
- 17
- Vertikaltransportband
- 19
- Quertransportband
- 21
- Transportbandabschnitt
- 23
- Einzelband
- 25
- Abdrückleiste
- 27
- Rolle
- 29
- Andruckeinrichtung, Bürste
- 31
- Applizierkopf
- 33
- Reflexlichtschranke
- 35
- Stange
- 37
- Pfeilrichtung
- 39
- Lichtmarkierung
- 41
- Transportrichtung
1. Applikatorvorrichtung zum Applizieren von Wickeletiketten auf Verpackungen, mit
einem Applizierkopf (31),
einem Quertransportband (19), das dazu ausgebildet ist, das jeweilige Etikett (13)
quer zu einer Transportstrecke der Verpackungen (15) zu dem Applizierkopf (31) in
eine bezüglich des Applizierkopfs (31) einstellbare Applizierposition zu transportieren,
in der das Etikett (13) von einer jeweiligen durchfahrenden Verpackung (15) aufnehmbar
ist,
einem an dem Applizierkopf (31) vorgesehenen Sensor (33) zur Erkennung von Kanten
der durch das Quertransportband (19) transportierten Etiketten (13), wobei die Distanz,
die das jeweilige Etikett (13) von dem Erkennen einer vorgegebenen Etikettenkante
bis zum Erreichen der Applizierposition noch zurücklegt, vorbestimmt ist,
einer an dem Applizierkopf (31) vorgesehenen Andruckeinrichtung (29), durch die das
von der Verpackung (15) aufgenommene Etikett (13) an die Verpackung (15) andrückbar
ist, wobei die Position der Andruckeinrichtung (29) in Querrichtung einstellbar ist,
und
einem Detektor zur Erfassung der Position der Andruckeinrichtung (29),
wobei die Applikatorvorrichtung dazu ausgebildet ist, die Applizierposition in Abhängigkeit
von der erfassten Position der Andruckeinrichtung (29) einzustellen.
2. Applikatorvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens zwei, insbesondere genau zwei diskrete Positionen, insbesondere Anbaupositionen,
vorgegeben sind, die die Andruckeinrichtung (29) einnehmen kann.
3. Applikatorvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Positionen derart gewählt sind, dass die Lage des in Transportrichtung
der Etiketten (13) vorderen Endes der Andruckeinrichtung (29), wenn diese sich in
der ersten Position befindet, mit der Lage des in Transportrichtung der Etiketten
(13) hinteren Endes der Andruckeinrichtung (29), wenn diese sich in der zweiten Position
befindet, zusammenfällt.
4. Applikatorvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass abhängig davon, ob sich die Andruckeinrichtung (29) in der ersten Position oder in
der zweiten Position befindet, entweder die in Transportrichtung der Etiketten (13)
vordere Etikettenkante oder die in Transportrichtung der Etiketten (13) hintere Etikettenkante
als vorgegebene Etikettenkante verwendet wird.
5. Applikatorvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass abhängig von dem Detektorsignal automatisch zwischen der Verwendung der in Transportrichtung
der Etiketten (13) vorderen und der in Transportrichtung der Etiketten (13) hinteren
Etikettenkante als vorgegebene Etikettenkante umgeschaltet wird.
6. Applikatorvorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lage des vorderen Endes der Andruckeinrichtung (29) in der ersten Position der
Lage der vorderen Kante der Etiketten (13) in der Applizierposition entspricht und/oder
die Lage des hinteren Endes der Andruckeinrichtung (29) in der zweiten Position der
Lage der hinteren Kante der Etiketten (13) in der Applizierposition entspricht
7. Applikatorvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Position der Andruckeinrichtung (29) stufenlos einstellbar ist.
8. Applikatorvorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vorbestimmte Distanz von der Position der Andruckeinrichtung (29) abhängt.
9. Applikatorvorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Position des Applizierkopfs (31) in Querrichtung einstellbar ist.
10. Applikatorvorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Applikatorvorrichtung dazu ausgebildet ist, dem Applizierkopf (31) die Etiketten
(13) von zwei gegenüberliegenden Seiten zuzuführen, wobei hierzu das Quertransportband
(19) in beiden Drehrichtungen betreibbar und für beide Seiten jeweils ein Sensor (33)
zur Erkennung von Kanten der durch das Quertransportband (19) transportierten Etiketten
(13) vorgesehen ist.
11. Applikatorvorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass zur Anzeige der Aufbringposition des Etiketts (13) auf der Verpackung (15) ein eine
Lichtmarkierung (39) erzeugender Lichtzeiger vorgesehen ist.
12. Applikatorvorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Position des Lichtzeigers bezüglich des Applizierkopfs (31) unabhängig von der
Position der Andruckeinrichtung (29) ist.
13. Verfahren zum Applizieren von Wickeletiketten auf Verpackungen, bei dem
das jeweilige Etikett quer zu einer Transportstrecke der Verpackungen zu einem Applizierkopf
in eine bezüglich des Applizierkopfs einstellbare Applizierposition transportiert
wird, in der das Etikett von einer jeweiligen durchfahrenden Verpackung aufnehmbar
ist,
Kanten der durch das Quertransportband transportierten Etiketten erkannt werden, wobei
die Distanz, die das jeweilige Etikett von dem Erkennen einer vorgegebenen Etikettenkante
bis zum Erreichen der Applizierposition noch zurücklegt, vorbestimmt ist,
das von der Verpackung aufgenommene Etikett durch eine Andruckeinrichtung an die Verpackung
angedrückt wird, wobei die Position der Andruckeinrichtung in Querrichtung einstellbar
ist,
die Position der Andruckeinrichtung erfasst wird, und
die Applizierposition in Abhängigkeit von der erfassten Position der Andruckeinrichtung
eingestellt wird.