[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum zumindest schwingungsentkoppelten
Auflagern eines auskragenden Gebäudeteils, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, und
auf ein auskragendes Bauteil nach Anspruch 13.
[0002] Solche Vorrichtungen werden dazu verwendet, ein erstes Gebäudeteil, das externen
Einflüssen, wie z.B. Stoßbelastungen, ausgesetzt ist, derart von einem zweiten Gebäudeteil,
mit dem es baulich verbunden ist, zu entkoppeln, dass die infolge der Einflüsse auftretenden
Effekte, z.B. Schwingungen, nicht oder nur reduziert von dem ersten Gebäudeteil auf
das zweite Gebäudeteil übertragen werden.
[0003] Bekannt sind beispielsweise Vorrichtungen, die sich vollständig durch eine äußere
Gebäudewand hindurch erstreckende Trägerelemente aufweisen, die oberseitig mit einem
elastischen Element beschichtet sind und von einer begehbaren Fläche überlagert werden.
Derartige Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, dass sie eine Wärme- bzw. Kältebrücke
bilden, durch welche die Effekte der Gebäudeisolierung umgangen werden. Während mit
der Gebäudeisolierung angestrebt wird, etwaige Temperaturunterschiede zwischen dem
Inneren des Gebäudes und der Gebäudeaußenseite aufrechtzuerhalten, d.h. das Klima
und die Temperatur im Gebäudeinneren von der Umgebung zu entkoppeln, unterlaufen die
durch die Gebäudeisolierung geführten Trägerelemente diese Bemühungen, wodurch hohe
Wärmeverluste und Komfortverluste auftreten.
[0004] Weiterhin sind Vorrichtungen bekannt, die sich vollständig durch eine äußere Gebäudewand
hindurch erstreckende Trägerelemente aufweisen, die im Bereich der Gebäudewandung
teilweise einen reduzierten Querschnitt aufweisen, um den Wärmedurchgang aus dem Gebäude
heraus bzw. In das Gebäude hinein zu verringern. Derartige Vorrichtungen können ferner
horizontale Beschichtungen zum Absorbieren von Trittschall aufweisen. Nachteilig ist
dabei, dass aufgrund der durchgängigen Trägerelemente weiterhin ein Wärmetransport
möglich ist und in Abhängigkeit der Beschichtung auch Trittschall in das Gebäudeinnere
geleitet wird.
[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zum zumindest schwingungsentkoppelten
Auflagern eines auskragenden Gebäudeteils bereitzustellen, durch die eine Übertragung
der auf das auskragende Gebäudeteil einwirkenden Effekte auf ein weiteres Gebäudeteil
weiter reduziert oder verhindert wird.
[0006] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum schwingungsentkoppelten Auflagern eines
auskragenden Gebäudeteils gemäß Anspruch 1 gelöst. Eine solche Vorrichtung umfasst
bevorzugt mindestens oder genau ein sich länglich erstreckendes Trägerelement zum
Aufnehmen des auskragenden Gebäudeteils, wobei das Trägerelement einen ersten Endbereich
und einen zweiten in Längsrichtung vom ersten Endbereich beabstandeten Endbereich
ausbildet, und wobei eine sich in Längsrichtung erstreckende Oberfläche des Trägerelements
zumindest abschnittsweise durch das auskragende Gebäudeteil überlagerbar ist. Ferner
umfasst die Vorrichtung ein Schwingungsentkopplungsmittel, das zum Beabstanden des
auskragenden Gebäudeteils von dem Trägerelement zwischen dem auskragenden Gebäudeteil
und dem Trägerelement anordenbar bzw. ausbildbar ist.
[0007] Erfindungsgemäß weist das Trägerelement im ersten Endbereich mindestens eine Kopplungsstelle
zum Verbinden mit einer in Trägerlängsrichtung Zugkräfte übertragenden Fixiereinrichtung
auf, über die das Trägerelement zusammen mit dem vorkragenden Bauteil an einem tragenden
Gebäudeteil festgelegt werden kann.
[0008] Als Trägerelement ist hierbei bevorzugt ein jedes sich länglich erstreckendes Element
zu verstehen, das orthogonal zu seiner Längsrichtung belastbar ist. Hierbei kommen
jedoch besonders bevorzugt Metall, insbesondere Stahlträger, zum Einsatz.
[0009] Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, zwischen dem Trägerelement und einem
weiteren Gebäudeteil einen zweiten Entkopplungsbereich vorzusehen, wodurch eine Reduzierung
der Übertragung der auf das auskragende Gebäudeteil wirkenden Effekte verbessert wird.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Trägerelement
mindestens eine den ersten Endbereich in Längsrichtung begrenzende Körperkante auf,
die sich zum Inkontaktbringen mit dem weiteren Entkopplungsmittel in einer bevorzugt
im Wesentlichen oder genau rechtwinklig zur Längsrichtung orientierten Ebene erstreckt.
Als Inkontaktbringen ist hierbei bevorzugt ein direktes Inkontaktbringen und somit
ein Punkt-, Linien- oder Flächenkontakt zu verstehen. Der Kontakt zwischen dem Trägerelement
und dem weiteren Entkopplungsmitel oder der indirekte Kontakt zwischen den Trägerelement
und dem weiteren Gebäudeteil ist bevorzugt derart ausgebildet, dass das Trägerelement
kraft- und/oder formschlüssig, insbesondere mittels Schrauben, an biegesteif an dem
weiteren Gebäudeteil anschließbar ist. Dabei lässt sich das Entkopplungsmittel an
dem ersten Ende des Trägerelements anordnen und in der Längsrichtung des Trägerelements
zwischen dem Trägerelement und dem weiteren Gebäudeteil vorsehen. Gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung überlagert das weitere Entkopplungsmittel
in Längsrichtung zumindest abschnittsweise eine äußere Begrenzungsoberfläche eines
weiteren Gebäudeteils, an dem das auskragende Gebäudeteil anordenbar ist.
[0011] Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da sich das Schwingungsentkopplungsmittel
und das weitere Entkopplungsmittel in zwei bevorzugt im Wesentlichen oder genau rechtwinklig
zueinander ausgerichteten Ebenen erstrecken. Dies bewirkt, dass beispielsweise die
Übertragung eines speziellen Effekts, wie z.B. Schwingungen, verbessert reduzierbar
ist. Ferner sind jedoch auch verschiedene Effekte, insbesondere z.B. Schwingungen
und Temperaturübertragungen, gezielt durch die optimale Ausgestaltung und Abstimmung
der jeweiligen Entkopplungsmittel reduzierbar.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die
Fixiereinrichtung ebenfalls zum Übertragen von Zugkräften und/oder Druckkräften und/oder
Querkräften zwischen dem Trägerelement und dem weiteren Gebäudeteil ausgebildet. Die
Fixiereinrichtung kann hierbei z.B. aus einer Lastverteilerplatte und damit verbindbaren
bzw. in Kontakt bringbaren Schraubenelementen, gebildet sein. Die Schraubenelemente
können dabei z.B. als Muttern ausgeführt sein. Weiterhin ist denkbar, dass zwischen
den Muttern und der Lastverteilerplatte Unterlegscheiben zur verbesserten Lasteinleitung
vorgesehen sind.
[0013] Es hat sich gezeigt, dass diese Ausführungsform vorteilhaft ist, da mittels der Fixiereinrichtung
eine stabile Anordnung des auskragenden Bauteils an dem weiteren Gebäudeteil, insbesondere
einer Wandung und/oder einem Boden- bzw. Deckenteil, möglich ist.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst
die Fixiereinrichtung zum Übertragen der Zug-, Druck- und/oder Querkräfte länglich
ausgebildete Bewehrungselemente, die in einem Aufnahmemittel, das an dem weiteren
Gebäudeteil fest anordenbar ist, ortsfest angeordnet sind und die mit dem Trägerelement
lösbar verbunden bzw. verbindbar sind. Die Bewehrungselemente können hierbei z.B.
stabförmig oder plattenförmig ausgebildet sein.
[0015] Ein Vorteil dieser Ausführungsform ist z.B., dass die Bewehrungselemente derart in
einem Aufnahmemittel angeordnet sind bzw. anordenbar sind, dass sie unabhängig von
der Belastung stets ortsfest gehalten werden. Es wird somit eine äußerst stabile,
sichere und dauerfeste Anordnung vorgeschlagen.
[0016] Das Aufnahmemittel kann dabei lösbar oder unlösbar mit dem weiteren Gebäudeteil und/oder
einem Wandungsteil verbunden sein, bevorzugt sind die Bewehrungselemente ebenfalls
von dem weiteren Gebäudeteil zumindest abschnittsweise umschlossen angeordnet. Dies
bedeutet bevorzugt, dass das Aufnahmemittel, in dem die Bewehrungselemente ortsfest
angeordnet sind, ebenfalls als weiteres Gebäudeteil anzusehen ist oder dass das Aufnahmemittel
von einem weiteren Gebäudeteil zumindest einseitig und bevorzugt vollständig in Umfangsrichtung
umgeben ist.
[0017] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind
die Bewehrungselemente zumindest abschnittsweise von dem weiteren Entkopplungsmittel
umschlossen. Bevorzugt erstrecken sich die Bewehrungselemente oder Anteile der Bewehrungselemente
zumindest abschnittsweise bevorzugt in Trägerlängsrichtung durch das weitere Entkopplungsmittel
hindurch.
[0018] Besonders bevorzugt ist zwischen dem weiteren Entkopplungsmittel und dem Aufnahmemittel
eine weitere plattenartige Einrichtung, insbesondere eine mit Löchern oder Kopplungselementen
ausgestatteten Metallplatte, angeordnet, durch die sich die Bewehrungselemente hindurch
erstrecken und mit der mindestens ein Bewehrungselement gekoppelt ist. Die Bewehrungselemente
können dabei beispielsweise mehrteilig ausgeführt werden, wodurch mittels der plattenartigen
Einrichtung eine Kopplung der im Aufnahmemittel fest angeordneten Anteile mit den
durch das weitere Entkopplungsmittel hindurchführbaren Anteilen bzw. mit den am Trägerelement
fixierbaren Anteilen möglich ist. Das weitere Entkopplungsmittel kann dabei als eine
Materialschicht ausgebildet sein, die insbesondere formschlüssig, stoffschlüssig oder
reibschlüssig mit dem auskragenden Gebäudeteil und/oder mit dem weiteren Gebäudeteil
verbunden ist. Es ist hierbei denkbar, dass das weitere Entkopplungsmittel aus einem
elastischen Werkstoff, wie z.B. Gummi oder Kunststoff, besteht.
[0019] Hierbei ist vorteilhaft, dass die Ausführungsform einen Zwischenbereich zwischen
dem auskragenden Gebäudeteil und dem weiteren Gebäudeteil vorsieht. Dieser Zwischenbereich
dient dabei bevorzugt als Temperaturbarriere, durch die ein Eindringen von Wärme in
das weitere Gebäudeteil oder der Entzug von Wärme aus dem weiteren Gebäudeteil verhindert
bzw. reduziert wird.
[0020] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das
weitere Entkopplungsmittel zwischen einem durch das auskragende Gebäudeteil ausgebildeten
Oberflächenanteil und einem dazu im Wesentlichen parallelen Oberflächenanteil des
weiteren Gebäudeteils anordenbar. Die Oberflächenanteile erstrecken sich dabei bevorzugt
in vertikaler Richtung. Denkbar ist hierbei, dass das weitere Entkopplungsmittel nur
auf einer Seite des Trägerelements an dem auskragenden Gebäudeteil angeordnet bzw.
ausgebildet ist.
[0021] Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da sie eine von der Ausgestaltung der Bewehrungselemente
und der Fixiereinrichtung im Wesentlichen unabhängige und somit einfach umsetzbare
Anordnung darstellt. Insbesondere ist denkbar, dass das auskragende Gebäudeteil vor
der Installation an dem weiteren Gebäudeteil mit dem Entkopplungsmittel und/oder dem
weiteren Entkopplungsmittel versehen wird.
[0022] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die von dem auskragenden Gebäudeteil
überlagerten Anteile des Trägerelements auch zumindest abschnittsweise und bevorzugt
vollständig seitlich von dem auskragenden Gebäudeteil umschließbar.
[0023] Vorteilhaft ist bei dieser Ausführungsform z.B. dass durch eine Überdeckung des Trägerelements
zum einen ein Schutz desselben vor direkter Sonneneinstrahlung und somit vor thermischer
Beaufschlagung vorgesehen ist und zum anderen, dass das Trägerelement, wenn das auskragende
Gebäudeteil von oben betrachtet wird, unsichtbar angeordnet ist, wodurch der optische
Eindruck, insbesondere des auskragenden Gebäudeteils, verbessert wird.
[0024] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind
die von dem auskragenden Gebäudeteil überlagerten Anteile des Trägerelements vollständig
von dem auskragenden Gebäudeteil umschlossen.
[0025] Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da so das Trägerelement, selbst wenn das auskragende
Gebäudeteil von unten betrachtet wird, vollständig unsichtbar und vor der Witterung
geschützt angeordnet bzw. anordenbar ist.
[0026] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das
Schwingungsentkopplungsmittel zur Trittschalldämmung geeignet und das weitere Entkopplungsmittel
ist zur thermischen Entkopplung geeignet.
[0027] Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da die auf das auskragende Gebäudeteil einwirkenden
Effekte optimiert an den dafür idealen Stellen reduzierbar sind. So werden die durch
z.B. Trittschall erzeugten Schwingungen bevorzugt direkt in der Entstehungsrichtung
gedämpft, während das weitere Entkopplungsmittel eine Temperaturbarriere darstellt,
die besonders bevorzugt direkt in einem Übergangsbereich zwischen auskragendem Gebäudeteil
und der Gebäudeaußenseite ausgebildet ist. Somit erfolgt durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine mehrfache Entkopplung, insbesondere verschiedener physikalischer
Effekte. Die vorliegende Erfindung stellt somit eine Barriere dar, durch welche die
physikalischen Effekte, wie z.B. Geräusch- und/oder Temperaturübertragung, an einer
Ausbreitung gehindert werden.
[0028] Hierbei ist bevorzugt das auskragende Gebäudeteil ein Balkon und das weitere Gebäudeteil
ist ein tragendes Gebäudeteil, wobei der Balkon besonders bevorzugt stets außerhalb
eines Gebäudes und somit auf der Gebäudeaußenseite und das weitere Gebäudeteil auf
der Gebäudeinnenseite angeordnet ist.
[0029] Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf ein auskragendes Gebäudeteil, insbesondere
einen Balkon, wobei mindestens ein Aufnahmebereich in oder an dem auskragenden Gebäudeteil
vorgesehen ist, der zum Verbinden mit einer Vorrichtung gemäß einer der vorgenannten
Ausführungsformen ausgebildet ist.
[0030] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden anhand
nachfolgender Beschreibung anliegender Figuren erläutert, in welchen beispielhaft
eine Vorrichtung zum zumindest teilweise schwingungsentkoppelten Auflagern eines auskragenden
Gebäudeteils bzw. deren Bauteile dargestellt sind. Bauteile der Vorrichtung, welche
in den Figuren wenigsten im Wesentlichen hinsichtlich ihrer Funktion übereinstimmen,
können hierbei mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sein.
[0031] Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Einbauzustand;
- Fig. 2
- eine Anordnung mehrerer erfindungsgemäßer Vorrichtungen, die von einem auskragenden
Gebäudeteil umschlossen sind;
- Fig. 3
- eine Detaildarstellung einer der in Fig. 2 gezeigten Verbindungen zwischen dem auskragenden
Gebäudeteil und der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht noch einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 6a
- eine schematische Darstellung einer Anordnung mehrerer erfindungsgemäßer Vorrichtungen,
die von einem auskragenden Gebäudeteil teilweise umschlossen sind;
- Fig. 6b
- eine schematische Darstellung einer Anordnung gemäß Fig. 2; und
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einem Einbauzustand.
[0032] In Fig. 1 ist die Vorrichtung 1 im Querschnitt entlang der Längsrichtung X gezeigt.
Die Vorrichtung 1 dient dabei zum schwingungsentkoppelten Auflagern einer Balkonplatte
2 gegenüber einem weiteren Gebäudeteil 24, hier einer Gebäudewand. Die Balkonplatte
2 bildet das auskragende Gebäudeteil, das vorstehend auch als ein mindestens ein Trägerelement
4 umschließendes Objekt bezeichnet ist. Das Trägerelement 4 wird entlang seiner Längserstreckung
in Umfangsrichtung von der Balkonplatte 2 umschlossen und ist auch in einem Endbereich
8 von stirnseitigen Wandungsteilen 54 der Balkonplatte 2 überdeckt.
[0033] Das Trägerelement 4 ist auf seiner oberen Oberfläche 10 mit einem Schwingungsentkopplungsmittel
12 in Form einer als Trittschalldämmung dienenden Elastomerplatte ausgestattet. Durch
das Schwingungsentkopplungsmittel 12 steht das Trägerelement 4 mit der Balkonplatte
2 nur indirekt in Kontakt, d.h. das Schwingungsentkopplungsmittel 12 ist als Beabstandungselement,
Isolierelement und/oder als Dämpfungselement derart zwischen dem Trägerelement 4 und
der Balkonplatte 2 angeordnet, dass ein direkter Kontakt im Wesentlichen ausgeschlossen
ist. Das Trägerelement 4 erstreckt sich in einem hohlquaderförmigen Aufnahmebereich
32 des Balkons 2, wobei die das Trägerelement 4 in Längsrichtung X begrenzende Körperkante
52 des Trägerelements 4 vom stirnseitigen Wandungsteil 54 der Balkonplatte 2 beabstandet
ist, um die Bildung einer Schallbrücke auszuschließen.
[0034] Im ersten, der Gebäudewand 24 zugewandten Endbereich 6 des Trägerelements 4 ist eine
Fixiereinrichtung 16 angeordnet, die eine Kopplungsstelle 14 ausbildet, die aus einer
Fixierplatte 17 und einer Vielzahl an Verbindungsmitteln 19, wie Schrauben und/oder
Muttern, besteht. Die Fixierplatte 17 ist eben ausgebildet und erstreckt sich in einer
zur Längsrichtung X orthogonalen Ebene. Die Fixierplatte 17 ist mit dem Trägerelement
4 verschweißt und bildet die den Träger 4 in Längsrichtung X im ersten Endbereich
6 begrenzende Körperkante bzw. Körperfläche 18 mit aus. Das Trägerelement 4 steht
über die Fixierplatte 17 mit einer ersten Oberfläche eines weiteren Entkopplungsmittels
20 flächig, in Kontakt. Das weitere Entkopplungsmittel 20 erstreckt sich in Y- und/oder
Z-Richtung bevorzugt weiter als das auskragende Gebäudeteil 2 und besteht aus plattenförmigen
Wärmedämmelementen, die mit ihrer der ersten Oberfläche gegenüberliegenden zweiten
Oberfläche 22 direkt an dem weiteren Gebäudeteil 24 anliegen.
[0035] Im Bereich des zweiten Gebäudeteils 24 erstreckt sich eine Deckenplatte 31, die als
Aufnahmemittel dient und hierzu Zugkraftbewehrungselemente 26, Querkraftbewehrungselemente
28 und Druckkraftbewehrungselemente 30 aufweist. Das Zugkraftbewehrungselement 26
ist als Zuganker ausgebildet und das Druckkraftbewehrungselement 30 als Druckanker.
Das Querkraftbewehrungselement 28 erstreckt sich bevorzugt zumindest abschnittsweise
gegenüber dem Zug- und Druckanker 26, 30 geneigt und ist als Querkraftanker ausgebildet.
[0036] In Fig. 2 ist ein Abschnitt der Balkonplatte 2 im Vertikalschnitt entlang einer zur
Gebäudewand 24 parallelen Ebene dargestellt. Dieser Abschnitt weist drei Aufnahmebereiche
32 zum Koppeln mit drei Trägerelementen 4 auf.
[0037] In Fig. 3 ist eine Detaildarstellung einer der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Aufnahmebereiche
32 gezeigt. Es ist hierbei ersichtlich, dass das Trägerelement 4 als Doppel-T-Träger
mit einem oberen ebenen Trägeranteil 34, einem unteren ebenen Trägeranteil 36 und
einem die Trägeranteile 34, 36 verbindenden, sich in Vertikalrichtung erstreckenden
Mittelanteil 38 ausgebildet ist. Auf der Oberseite des oberen Trägeranteils 34 ist
die Elastomerplatte 12 angeordnet Bewehrungselemente. Durch das Bezugszeichen 40 ist
ein Füllmedium gekennzeichnet, das in die U-förmigen Zwischenräume des Doppel-T-Trägerprofils
sowie in den Zwischenraum zwischen der stirnseitigen Körperkante 52 des Trägerelements
4 und dem stirnseitigen Wandungsteil 54 der Balkonplatte 2 einbringbar ist und aus
Schaumstoff besteht.
[0038] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt. Hier
ist das Fixiermittel 16 über die ZugkraftBewehrungselemente 26 und Druckbewehrungselemente
30 direkt an der Deckenplatte 31 festgelegt, ohne dass - wie in der Ausführungsform
der Fig. 1, 2 und 3 - dazwischen eine Wärmedämmplatte angeordnet ist. Das weitere
Entkopplungsmittel 20 ist dabei zwischen dem Anteil der Balkonplatte 2, der das Trägerelement
4 überdeckt und dem weiteren Gebäudeteil 24 angeordnet bzw. ausgebildet und besteht
aus einem Dämmstreifen. Der unterhalb des Trägerelements 4 ausgebildete Anteil der
Balkonplatte 2 ist in Längsrichtung X von dem weiteren Gebäudeteil 24 beabstandet,
wodurch ein Zwischenbereich 42 gebildet ist. Aufgrund des Zwischenbereichs 42, der
Elastomerplatte 12 und dem Dämmstreifen 20 ist die Balkonplatte 2 von dem Trägerelement
4, der Fixiereinrichtung 16 und dem weiteren Gebäudeteil 24 beabstandet, wodurch Schallbrücken
vermieden werden.
[0039] Bei der in Fig. 5 gezeigten alternativen Ausführungsform ist abschnittsweise zwischen
der Dämmplatte 20 und der Deckenplatte 31 eine Kraftverteilungsplatte 44 angeordnet,
durch die sich die Bewehrungselemente 26, 30 hindurch erstrecken. Beidseits der Kraftverteilungsplatte
44 ist an jedem Bewehrungselement 26, 30 ein Verbindungselemente 46, 48 angeordnet.
Weiterhin sind beidseitig der Fixierplatte 17 Verbindungselemente 19 vorgesehen.
[0040] In Fig. 6a ist eine weitere Ausführungsform gezeigt, in der drei Trägerelemente 4
mit einer Balkonplatte 2 gekoppelt sind. Das auskragende Gebäudeteil 2 umschließt
die Trägerelemente 4 dabei zwar oberseitig und seitlich entlang der Längsrichtung
X, jedoch nicht auch noch unterseitig, was vor allem die Montage der Balkonplatte
dadurch vereinfacht, dass die Balkonplatte 2 auf die Vielzahl an Trägerelemente 4
von oben auflegbar ist.
[0041] In Fig. 6b ist in Abgrenzung hiervon die in Fig. 2 gezeigte Darstellung nochmals
schematisch dargestellt, gemäß der eine unterseitige Umschließung 50 des Trägerelements
4 durch die Balkonplatte 2 vorgesehen ist. Bei dieser geschlossenen Ausführungsform
erfolgt die Montage dadurch, dass die Balkonplatte auf die Trägerelemente aufgefädelt
und entlang der Trägerelemente in Richtung des Gebäudes (also in Fig. 6b in X-Richtung)
verschoben wird.
[0042] In Fig. 7 ist ebenfalls eine schematische Darstellung abgebildet. Dieser Darstellung
lässt sich entnehmen, dass die Balkonplatte 2 auch ausschließlich oberhalb des Schwingungsentkopplungsmittels
12 ausgebildet, d.h. einfach nur auf die Trägerelemente 4 aufgelegt sein kann.
[0043] Zusammengefasst bietet die vorliegende Erfindung den wesentlichen Vorteil, mit einfachen
Mitteln eine Schwingungsentkopplung für vorkragende Bauteile zur Verfügung zu stellen.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1.
- Vorrichtung
- 2.
- Auskragendes Gebäudeteil
- 4.
- Trägerelement
- 6.
- Erster Endbereich
- 8.
- Zweiter Endbereich
- 10.
- Oberfläche
- 12.
- Schwingungsentkopplungsmittel
- 14.
- Kopplungsstelle
- 16.
- Fixiereinrichtung
- 17.
- Fixierplatte
- 18.
- Körperkante
- 19.
- Verbindungselement
- 20.
- Weiteres Entkopplungsmittel
- 21.
- Erste Oberfläche des weiteren Entkopplungsmittels
- 22.
- Zweite Oberfläche des weiteren Entkopplungsmittels
- 24.
- Weiteres Gebäudeteil
- 26.
- Erstes Stabelement
- 28.
- Zweites Stabelement
- 30.
- Drittes Stabelement
- 31.
- Aufnahmemittel
- 32.
- Aufnahmebereich
- 33.
- Weiteres Stabelement
- 34.
- Oberer T-Trägeranteil
- 36.
- Unterer T-Trägeranteil
- 38.
- T-Trägermittelteil
- 40.
- Füllmedium
- 42.
- Zwischenbereich
- 44.
- Weitere Platte
- 46.
- Verbindungselement des ersten Stabelements
- 48.
- Verbindungselement des dritten Stabelements
- 50.
- Unterseitige Umschließung
- 52.
- Körperkante
- 54.
- Überlagernder Anteil
- X.
- Längsrichtung
- Y.
- Höhenrichtung
- Z.
- Breitenrichtung
1. Vorrichtung (1) zum schwingungsentkoppelten Auflagern eines auskragenden Gebäudeteils
(2),
mindestens umfassend
ein sich länglich erstreckendes Trägerelement (4) zum Aufnehmen des auskragenden Gebäudeteils
(2),
wobei das Trägerelement (4) einen ersten Endbereich (6) und einen zweiten in Längsrichtung
(X) vom ersten Endbereich (6) beabstandeten Endbereich (8) ausbildet, und
wobei eine sich in Längsrichtung (X) erstreckende Oberfläche (10) des Trägerelements
(4) zumindest abschnittsweise durch das auskragende Gebäudeteil (2) überlagerbar ist,
und
ein Schwingungsentkopplungsmittel (12), das zum Beabstanden des auskragenden Gebäudeteils
(2) von dem Trägerelement (4) zwischen dem auskragenden Gebäudeteil (2) und dem Trägerelement
(4) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Trägerelement (4) im ersten Endbereich (6) mindestens eine Kopplungsstelle (14)
zum Verbinden mit einer in Trägerlängsrichtung (X) Zugkräfte übertragenden Fixiereinrichtung
(16) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Trägerelement (4) mindestens eine den ersten Endbereich (6) in Längsrichtung (X)
begrenzende Körperkante (18) aufweist, die sich zum Inkontaktbringen mit einem weiteren
Entkopplungsmittel (20) in einer rechtwinklig zur Längsrichtung (X) orientierten Ebene
erstreckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das weitere Entkopplungsmittel (20) zumindest abschnittsweise eine äußere Begrenzungsoberfläche
(22) eines weiteren Gebäudeteils (24), an dem das auskragende Gebäudeteil (2) anordenbar
ist, in Längsrichtung (X) überlagert.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fixiereinrichtung (16) ebenfalls zum Übertragen von Zug-, Druck- und/oder Querkräften
zwischen dem Trägerelement (4) und dem weiteren Gebäudeteil (24, 31) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Übertragen der Zug-, Druck- und/oder Querkräfte länglich ausgebildete Bewehrungselemente
(26, 28, 30) vorgesehen sind, die einerseits in einem Aufnahmemittel (31), das an
dem weiteren Gebäudeteil (24) fest anordenbar ist, ortsfest angeordnet sind und andererseits
mit dem Trägerelement (4) insbesondere lösbar verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bewehrungs Bewehrungselemente (26, 28, 30) zumindest abschnittsweise von dem weiteren
Entkopplungsmittel (20) umschlossen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen dem weiteren Entkopplungsmittel (20) und dem Aufnahmemittel (31) eine weitere
plattenartige Einrichtung angeordnet ist, durch die sich die Bewehrungselemente (26,
28, 30) hindurch erstrecken und mit der mindestens ein Bewehrungselement (26, 28,
30) gekoppelt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das weitere Entkopplungsmittel (20) zwischen einem durch das auskragende Gebäudeteil
(2) ausgebildeten Oberflächenanteil und einem dazu im Wesentlichen parallelen Oberflächenanteil
des weiteren Gebäudeteils (24) anordenbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die von dem auskragenden Gebäudeteil (2) überlagerten Anteile des Trägerelements (4)
auch abschnittsweise seitlich von dem auskragenden Gebäudeteil (2) umschließbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die von dem auskragenden Gebäudeteil (2) überlagerten Anteile (32) des Trägerelements
(4) vollständig von dem auskragenden Gebäudeteil (2) umschlossen sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schwingungsentkopplungsmittel (12) zur Trittschalldämmung vorgesehen ist und dass
das weitere Entkopplungsmittel (20) zur thermischen Entkopplung vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das auskragende Gebäudeteil (2) ein Balkon und das weitere Gebäudeteil (24) ein tragendes
Gebäudeteil ist.
13. Auskragendes Gebäudeteil (2),
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Aufnahmebereich (32) vorgesehen ist, der zum Verbinden mit einer Vorrichtung
(1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche ausgebildet ist.