[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltnuss für ein Schloss, mit einer Vierkantöffnung
zum Einsetzen eines Vierkants eines Drückers, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Schaltnüsse für Schlösser oder Gegenkästen sind aus der Praxis seit langem bekannt.
Bei einer Schaltnuss handelt es sich um ein Bauteil, das in einem Schaltschloss/Gegenkasten
vorgesehen und über einen Vierkant mit einem Drücker verbunden ist. Durch die Betätigung
des Drückers wird die Schaltnuss bewegt, mit der verschiedene Bauteile des Schlosses
bzw. Gegenkastens gekoppelt sind. Über die Bewegung der Schaltnuss lässt sich dann
die Schließbzw. Offnungsbewegung des Schlosses/Gegenkastens einleiten bzw. steuern.
[0003] Bekannte Schaltnüsse werden üblicherweise im Gussverfahren hergestellt. Es handelt
sich damit um Gussteile. Zur Herstellung derartiger Guss-Schaltnüsse sind entsprechende
Werkzeuge erforderlich, die vergleichsweise teuer sind. Dies ist gerade dann von Nachteil,
wenn ein bestimmtes Schloss nur in geringen Stückzahlen zu produzieren ist.
[0004] Aus der
DE 472 721 ist eine unterteilte Schlossnuss bekannt, bei der ein zweiteiliger Nusshebel und
zum Aufbau der Schaltnuss eine Mehrzahl von Sicherungsscheiben vorgesehen sind. Der
Nusshebel und die einzelnen Sicherungsscheiben bestehen aus Flachblechabschnitten,
die über zwei Bolzen miteinander verbunden sind. Über die Bolzen wird das Scheibenpaket
vernietet. Für die Bolzen sind in den einzelnen Flachblechabschnitten entsprechende
Bolzenöffnungen vorgesehen. Zumindest die beiden äußeren Sicherungsscheiben weisen
zum Einsetzen der Bolzen Rundöffnungen auf. Zum Aufbau der Schaltnuss-Baugruppe sind
eine Vielzahl von Flachblechabschnitten erforderlich. Diese Vielzahl von zum Aufbau
der Schaltnuss-Baugruppe erforderlichen Scheiben führt zu einer Erhöhung der Herstellungskosten.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Schaltnuss der eingangs genannten
Art für ein Schloss bzw. einen Gegenkasten zur Verfügung zu stellen, die einfach und
kostengünstig hergestellt werden kann.
[0006] Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass an wenigstens
zwei Seiten des Vierkantöffnungsbereichs des Nusshebels jeweils eine sich in den Vierkantöffnungsbereich
öffnende Ausnehmung zum seitlichen Einsetzen eines Lagerabschnitts vorgesehen ist
und dass am Lagerabschnitt ein korrespondierender Schlitz zum seitlichen Einsetzen
des Lagerabschnitts in die Ausnehmung vorgesehen ist.
[0007] Damit der Vierkant des Drückers den Nusshebel betätigen kann, weist der Nusshebel
den vorgenannten Vierkantöffnungsbereich auf, der Teil der Vierkantöffnung der Schaltnuss-Baugruppe
ist. Dabei weist der Vierkantöffnungsbereich des Nusshebels letztlich vier rechtwinklig
verlaufende Seiten auf. Zur Verbindung des Nusshebels mit den Lagerabschnitten ist
an vorzugsweise drei Seiten jeweils eine Ausnehmung zum seitlichen Einsetzen jeweils
eines Lagerabschnitts vorgesehen. Zu der Ausnehmung korrespondiert ein Schlitz im
mittigen Bereich jedes Lagerabschnitts, so dass der Lagerabschnitt über den Schlitz
in die betreffende Ausnehmung der jeweiligen Seite des Vierkantöffnungsbereichs von
der Seite her eingesetzt werden kann.
[0008] Durch die Realisierung der sich in den Vierkantöffnungsbereich öffnenden Ausnehmungen
ist es möglich, die Lagerabschnitte nicht von oben her durch entsprechende Durchstecköffnungen
in die vormontierte Baugruppe einzuschieben, sondern von der Seite her einzusetzen
oder aber die gesamte Baugruppe ausgehend von den Lagerabschnitten auszubauen. Bei
der erfindungsgemaßen Lösung ist es nicht erforderlich, dass die Lagerabschnitte als
Rundbolzen ausgebildet sind, die lediglich zu Befestigungszwecken vorgesehen sind.
Bei der Erfindung können die Lagerabschnitte über die reine Befestigungsfunktion des
Nusshebels und der einzelnen Scheiben eine hinausgehende, weitere Funktion erfüllen,
nämlich eine Aufbaufunktion der Schaltnuss-Baugruppe. Durch entsprechende Vorsprünge
oder Schlitze an den Lagerabschnitten ist es möglich, dass der Nusshebel und die Sicherungsscheiben
nicht unmittelbar aufeinander aufliegen, sondern über die Lagerabschnitte voneinander
beabstandet sind. Auf diese Weise ergibt sich bevorzugt jeweils eine berührungsfreie
Beabstandung der Sicherungsscheiben zum Nusshebel. Dies ist insbesondere deshalb möglich,
da die Lagerabschnitte nicht durch das vormontierte Scheibenpaket hindurch gesteckt,
sondern seitlich über den Vierkantöffnungsbereichs des Nusshebels bzw. die Vierkantöffnung
insgesamt eingesetzt werden. Auf diese Weise können ergänzende Scheiben, die beim
Stand der Technik zum Schaltnuss-Aufbau notwendig sind, entfallen. Die Erfindung bietet
damit den wesentlichen Vorteil, dass die Anzahl der notwendigen Teile zum Aufbau der
Schaltnuss-Baugruppe reduziert werden kann.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Schaltnuss-Baugruppe stellt der als Nusshebel ausgebildete
Flachblechabschnitt letztlich das funktionale Grundelement der Schaltnuss-Baugruppe
dar. An ihm bzw. an seinem Außenumfang können entsprechende Schalt- und bzw. Laufflächen,
Haken, Vorsprünge, Eingriffe o. dgl. vorgesehen sein, um bei Bewegung des Nusshebels
entsprechende Bewegungsabläufe im Schaltschloss zu initiieren bzw. Bauteile, wie Federn,
an der Schaltnuss angreifen zu lassen. Des Weiteren können im Bereich des Nusshebels
Öffnungen, Langlöcher oder Kulissen zur Befestigung bzw. zur Betätigung weiterer Bauteile
vorgesehen sein.
[0010] Weiter weist die Schaltnuss-Baugruppe wenigstens zwei, insbesondere drei oder vier
Lagerabschnitte auf, bei denen es sich bevorzugt ebenfalls um Flachbleche bzw. -abschnitte
handelt. Die Lagerabschnitte dienen zum Aufbau der Schaltnuss-Baugruppe in der Querebene,
also senkrecht zur Ebene des Nusshebels. Dabei ist es so, dass die Lagerabschnitte
formschlüssig am Nusshebel gehalten sind.
[0011] Weiterhin weist die Schaltnuss-Baugruppe auf beiden Seiten des Nusshebels jeweils
eine Sicherungsscheibe auf, die endseitig auf die Lagerabschnitte aufgesetzt und mit
diesen verbunden sind. Im Ergebnis weist die erfindungsgemäße Schaltsnuss-Baugruppe
bei der zuvor genannten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dann lediglich sechs
Bauteile, nämlich einen Nusshebel, drei Lagerabschnitte und zwei Sicherungs- bzw.
Lagerscheiben auf.
[0012] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht es im Übrigen in sehr einfacher Weise,
die Schaltnuss-Baugruppe zu verändern bzw. an einen anderen Verwendungszweck anzupassen.
Hierzu muss lediglich ein an die andere Funktion bzw. Verwendung angepasster Nusshebel
eingesetzt werden, während die übrigen Bauteile in gleicher Form mit sogar identischem
Aufbau weiter verwendet werden können. Letztlich reduziert dies erheblich die Herstellungskosten.
[0013] Die einzelnen Sicherungs- bzw. Lagerscheiben weisen jeweils ebenfalls einen Vierkantöffnungsbereich
mit vier rechtwinklig verlaufenden Seiten auf. An jeder der Seiten ist ebenfalls eine
Ausnehmung zur Verbindung eines Lagerabschnitts vorgesehen, wobei am Lagerabschnitt
ein korrespondierender Aufnahmebereich zur Aufnahme der Sicherungs- bzw. Lagerscheiben
vorgesehen ist. Somit entspricht der Vierkantöffnungsbereich des Nusshebels zumindest
im Wesentlichen dem Vierkantöffnungsbereich der jeweiligen Sicherungs- bzw. Lagerscheiben.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass die vier rechtwinklig verlaufenden Seiten
des Vierkantöffnungsbereichs des Nusshebels und der Sicherungs- bzw. Lagerscheiben
von den relevanten Abmaßen her einander entsprechen, so dass bei einem eingesetzten
Vierkant eines Drücker die über den Drücker übertragenen Kräfte auf alle relevanten
Bauteile der Schaltnuss-Baugruppe übertragen werden.
[0014] Um eine hinreichende Fixierung der Sicherungs- bzw. Lagerscheiben bei der Vormontage
der erfindungsgemäßen Schaltnuss-Baugruppe zu erzielen, sind die endseitig vorgesehenen
Aufnahmebereiche an den Lagerabschnitten mit einer äußeren Einsetzöffnung versehen,
über die die jeweilige Sicherungs- bzw. Lagerscheibe in den Aufnahmebereich eingesetzt
werden kann. Der Aufnahmebereich ist dabei dann derart ausgebildet, dass die Sicherungs-
bzw. Lagerscheibe nach dem Einsetzen in den Aufnahmebereich und vor dem anschließenden
Fügen allseitig, d.h. an allen vier Seiten, hintergriffen und damit fixiert ist.
[0015] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Schaltnuss-Baugruppe ist es so, dass
bevorzugt jeder der Lagerabschnitte mit seiner dem Schlitz gegenüber liegenden Randkante
in die Vierkantöffnung des Nusshebels ragt. Der Lagerabschnitt ist damit mit seiner
Flachebene quer zur zugeordneten Seite des Vierkantöffnungsbereich angeordnet. Damit
ist die Seite gemeint, an der die Ausnehmung des Vierkantöffnungsbereichs für den
Lagerabschnitt vorgesehen ist. Dabei entspricht dann die Breite der Ausnehmung im
Nusshebel zumindest im Wesentlichen der Dicke des Lagerabschnitts. Durch diese Anordnung
des Lagerabschnitts zur jeweiligen Seite des Vierkantöffnungsbereichs ist sichergestellt,
dass für die Ausnehmung letztlich nur ein solcher Einschnitt in der jeweiligen Seite
erforderlich ist, die etwa der Dicke des Lagerabschnitts entspricht. Dies hat zur
Folge, dass die verbleibenden Bereiche der jeweiligen Seite noch hinreichend groß
sind, um die über den Vierkant des Drückers beim Betätigen auftretenden Kräfte gut
aufnehmen zu können. Eine derartige Kraftaufnahme könnte dann in Frage gestellt sein,
wenn der Lagerabschnitt letztlich nicht rechtwinklig zur betreffenden Seite, sondern
parallel zu dieser angeordnet wäre, also eine vergleichsweise große Ausnehmung im
Nusshebel für den Lagerabschnitt erforderlich wäre. Durch die erfindungsgemäße Anordnung
der Lagerabschnitte am Nusshebel lässt sich, wie bei Versuchen festgestellt worden
sind, eine Schaltnuss-Baugruppe zur Verfügung stellen, die höchsten Belastungen standhält.
[0016] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist an der Randkante,
die in den Vierkantöffnungsbereich des Nusshebels ragt, wenig-stens ein Fügevorsprung
vorgesehen. Bevorzugt sind im Bereich des Schlitzes sowie im Bereich der Aufnahmebereiche
jeweils Fügevorsprünge vorgesehen. Bei den Fügevorsprüngen handelt es sich letztlich
um Materialvorsprünge, deren Material beim Fügen in Richtung einerseits des Schlitzes
zur Verbindung des betreffenden Lagerabschnitts mit dem Nusshebel und andererseits
in Richtung der Aufnahmebereiche zur Verbindung des Lagerabschnitts mit der jeweiligen
Sicherungs- bzw. Lagerscheibe dienen.
[0017] Vom grundsätzlichen Aufbau ist es im Übrigen so, dass die einzelnen Sicherungs- bzw.
Lagerscheiben und der Nusshebel parallel zueinander angeordnet sind, wobei der Nusshebel
von der benachbarten Sicherungs- bzw. Lagerscheibe über einen Bereich des Lagerabschnitts
beabstandet ist.
[0018] Im Übrigen ist es bei der vorliegenden Erfindung so, dass die Flachblechabschnitte
als Stanz-oder Laserteile ausgebildet sind, die sich einfach und kostengünstig herstellen
lassen.
[0019] Letztlich lässt sich durch die Erfindung eine zur Ebene des Nusshebels zumindest
im Wesentlichen spiegelsymmetrische Form der Schaltnuss-Baugruppe realisieren, so
dass die erfindungsgemäße Schaltnuss sowohl für ein Rechts- als auch für ein Links-Schloss
bzw. Gegenkasten einsetzbar ist.
[0020] Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Montage einer
Schaltnuss der vorgenannten Art. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die
Schaltnuss zunächst vormontiert wird. Hierzu werden die Lagerabschnitte in den Nusshebel
eingesetzt. Anschließend werden die Sicherungs- bzw. Lagerscheiben in die Aufnahmebereiche
der Lagerabschnitte eingesetzt. Auf diese Weise ergibt sich eine vormontierte Schaltnuss.
Diese vormontierte Einheit wird anschließend in ein Fügewerkzeug eingesetzt. Dieses
Fügewerkzeug weist eine Fügeöffnung auf, die in die Vierkantöffnung der Schaltnuss
mündet. Über die Fügeöffnung wird dann ein Fügevierkantdorn durch die Vierkantöffnung
getrieben. Dabei wird das Material der Fügevorsprünge dann verdrängt, was zur Fügung
der einzelnen Bauteile miteinander führt.
[0021] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich
oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Darstellung eines eine erfindungsgemäße SchaltnussBaugruppe aufweisenden Gegenkastens.
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schaltnuss-Baugruppe im fertig
montierten Zustand,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die einzelnen Baugruppenelemente der erfindungsgemäßen Schaltnuss-Baugruppe,
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung eines Nusshebels mit drei anzusetzenden Lagerabschnitten,
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung des Nusshebels mit eingesetzten Lagerabschnitten,
- Fig. 6
- eine perspektivische Darstellung des Nusshebels aus Fig. 5 mit anzusetzenden Sicherungs-
bzw. Lagerscheiben,
- Fig. 7
- eine perspektivische Darstellung einer vormontierten Schaltnuss-Baugruppe,
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf die vormontierte Schaltnuss-Baugruppe aus Fig. 7,
- Fig. 9
- eine Seitenansicht der vormontierten Schaltnuss-Baugruppe aus Fig. 7,
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf die fertig montierte Schaltnuss-Baugruppe entsprechend Fig. 2
und
- Fig. 11
- eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schaltnuss-Baugruppe.
[0022] In Fig. 1 ist beispielhaft ein als Gegenkasten ausgebildetes Schloss 1 dargestellt,
das einen Drücker 2 aufweist. Der Drücker 2 greift mit einem im Einzelnen nicht dargestellten
Vierkant in eine Vierkantöffnung 3 einer in Fig. 1 nicht dargestellten Schaltnuss
ein. Auf die Ausbildung des Schaltschlosses im Übrigen kommt es vorliegend nicht entscheidend
an. Grundsätzlich kann es sich um ein Schloss handeln, wie es beispielsweise aus der
DE 197 27 364 C1 oder
DE 10 2004 009 973 B4 bekannt ist.
[0023] Wesentlich ist nun, dass die Schaltnuss letztlich aus einer Mehrzahl von Flachblechabschnitten
hergestellt ist, die fest miteinander zu einer Schaltnuss-Baugruppe 4 verbunden sind.
Die Schaltnuss-Baugruppe 4, die als solche in Fig. 2 dargestellt ist, weist als funktionales
Bauteil und zur Kopplung mit weiteren Bauteilen des Schlosses 1 einen Nusshebel 5,
drei Lagerabschnitte 6, 7, 8 und zwei Sicherungsscheiben 9, 10 auf. Die einzelnen
Bauteile sind in Fig. 3 dargestellt. Bei allen vorgenannten Bauteilen handelt es sich
um Flachblechabschnitte, die beispielsweise durch Stanzen/Laserschneiden hergestellt
worden sind. Es handelt sich also letztlich um gestanzte oder gelaserte Flachblechteile.
[0024] Die Lagerabschnitte 6, 7, 8, die jeweils baugleich sind, sind, worauf nachfolgend
noch näher eingegangen wird, in einer Querebene senkrecht zur Ebene des Nusshebels
5 angeordnet und sind im Übrigen formschlüssig in der Querebene am Nusshebel 5 gehalten.
Beidseitig des Nusshebels 5 befindet sich dabei jeweils eine der zueinander baugleichen
Sicherungsscheiben 9, 10, die mit den einzelnen Lagerabschnitten 6, 7, 8 endseitig
verbunden ist.
[0025] Der Nusshebel 5 weist einen Vierkantöffnungsbereich 11 mit vier rechtwinklig verlaufenden
Seiten 12, 13, 14, 15 auf. An drei der Seiten, nämlich an den Seiten 12, 13 und 14,
ist jeweils eine Ausnehmung 16 vorgesehen, die sich in den Vierkantöffnungsbereich
11 öffnet. Jede der Ausnehmungen 16 dient zum Einsetzen eines der Lagerabschnitte
6, 7, 8. Hierzu ist an jedem der Lagerabschnitte 6. 7, 8 ein zur Ausnehmung 16 korrespondierender
Schlitz 17 vorgesehen. Die Abmaße der Ausnehmung 16 und des Schlitzes 17 sind derart
gewählt, dass sich nach Einsetzen des betreffenden Lagerabschnitts eine zumindest
im Wesentlichen spielfreie Anordnung bzw. Halterung des jeweiligen Lagerabschnitts
am Nusshebel 5 ergibt.
[0026] Wie sich weiterhin aus Fig. 3 ergibt, weist jede der Sicherungs- bzw. Lagerscheiben
9, 10 ebenfalls einen Vierkantöffnungsbereich 18 mit vier rechtwinklig zueinander
verlaufenden Seiten 19, 20, 21, 22 auf. Auch bei den Sicherungs- bzw. Lagerscheiben
9, 10 ist jeweils an drei der vier Seiten, nämlich an den Seiten 19, 20 und 21, eine
Ausnehmung 23 vorgesehen. Jede der Ausnehmungen 23 dient zur Verbindung bzw. zum Einsetzen
eines entsprechenden Lagerabschnitts 6, 7, 8. Hierzu ist an den Lagerabschnitten 6,
7, 8 endseitig jeweils ein Aufnahmebereich 24, 25 vorgesehen, der zur Aufnahme der
jeweiligen Sicherungs- bzw. Lagerscheiben 9, 10 dient. Jeder der Aufnahmebereiche
24, 25 weist eine Einsetzöffnung 26 auf, über die die jeweilige Sicherungsscheibe
9, 10 in den betreffenden Aufnahmebereich 24, 25 eingesetzt werden kann. Nach dem
Einsetzen in den Aufnahmebereich 24, 25 ist die jeweilige Sicherungs- bzw. Lagerscheiben
9, 10 allseitig, also an allen vier Seiten, hintergriffen. Dementsprechend sind letztlich
trotz der jeweiligen Einsetzöffnung 26 vier rechtwinklig zueinander verlaufende Flächen
im Aufnahmebereich 24, 25 vorgesehen.
[0027] Wie sich weiter aus Fig. 3 ergibt, weist jeder der Lagerabschnitte 6, 7, 8 randseitig
gegenüberliegend vom Schlitz 17 an seiner Randkante 27 einen Fügevorsprung 28 auf.
Des Weiteren befinden sich im Bereich der Aufnahmebereiche 24, 25 an der Randkante
27 Fügevorsprünge 29 gegenüberliegend der Aufnahmebereiche 24, 25. Die Fügevorsprünge
28, 29 sind jeweils mit Auflaufschrägen bevorzugt in beiden Richtungen versehen. Im
Übrigen ragen die Fügevorsprünge 28, 29, wie sich dies insbesondere aus Fig. 8 ergibt,
in die Vierkantöffnung 3 im vormontierten Zustand hinein.
[0028] Der Nusshebel 5 selbst weist eine Konturierung auf, die dem jeweiligen Schlosszweck
bzw. den zu erfüllenden Funktionen angepasst ist. Dies kann grundsätzlich erheblich
variieren. Bei der dargestellten Ausführungsform weist der Nusshebel 5 einen Freilaufbereich
30 für einen Dorn auf. Innerhalb des Freilaufbereichs 30 befindet sich eine Entsperrnase
31 für den vorgenannten Dorn. Weiterhin weist der Nusshebel 5 eine Öffnung 32 zur
Anordnung eines Rollenlagers auf. Des Weiteren weist der Nusshebel 5 etwa gegenüberliegend
der Öffnung 32 eine Nase 33 und etwa gegenüberliegend der Nase 33 eine weitere Öffnung
34 zur Anordnung einer Feder auf.
[0029] Die Montage der Schaltnuss-Baugruppe 4 wird nachfolgend anhand der Fig. 4 bis 10
erläutert. Zunächst werden die drei Lagerabschnitte 6, 7, 8 dem Nusshebel 5 zugeführt,
wie dies in Fig. 4 dargestellt ist. Sodann werden die Lagerabschnitte 6, 7, 8 über
den jeweiligen Schlitz 17 in die jeweilige Ausnehmung 16 des Vierkantöffnungsbereichs
11 des Nusshebels 5 eingesetzt, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist. Anschließend werden
die beiden Sicherungs- bzw. Lagerscheiben 9, 10 von oben bzw unten zugeführt (Fig.
6) und in die jeweiligen Aufnahmebereiche 24, 25 der Lagerabschnitte 6, 7, 8 eingesetzt.
Es ergibt sich dann die in den Fig. 7 bis 9 dargestellte, vormontierte Baueinheit,
bei der zum einen die Lagerabschnitte 6, 7, 8 bereits relativ fest am Nusshebel 5
gehalten sind, während die Sicherungs- bzw. Lagerscheiben 9, 10 aufgrund des allseitigen
Hiritergriffs in den Aufnahmebereichen 24, 25 relativ fest und sicher an den Lagerabschnitten
6, 7, 8 gehalten sind. Wie sich insbesondere aus Fig. 8 ergibt, ragen die Fügevorsprünge
29 sowie die nicht dargestellten Fügevorsprünge 28 in die Vierkantöffnung 3 hinein.
[0030] Die vormontierte Baueinheit wird dann in ein nicht dargestelltes Fügewerkzeug eingesetzt,
in dem die vormontierte Baueinheit entsprechend fixiert ist. Das Fügewerkzeug weist
eine Fügeöffnung auf, die in die Vierkantöffnung 3 der vormontierten Baueinheit mündet.
Die Fügeöffnung ist durchgängig. Anschließend wird durch die Fügeöffnung und die Vierkantöffnung
3 hindurch ein den Abmaßen der Vierkantöffnung 3 entsprechender Vierkantfüge-Fügedorn
hindurch getrieben. Der Vierkantdorn verdrängt das Material der Fügevorsprünge 28,
29 in Richtung der Schlitze 17 bzw. der Aufnahmebereiche 24, 25, so dass die einzelnen
Bauteile miteinander gefügt werden. Anschließend ergibt sich die in den Fig. 2 und
10 dargestellte Schaltnuss-Baugruppe 4. Da die Abmaße des Vierkantöffnungsbereichs
11 des Nusshebels 5 den Abmaßen der Vierkantöffnungsbereiche 18 der beiden Sicherungs-
bzw. Lagerscheiben 9, 10 entsprechen, können die Seiten 12, 13, 14, 15 einerseits
und 19, 20, 21, 22 andererseits sämtliche Kräfte, die über den Drücker 2 auf die Schaltnuss-Baugruppe
4 wirken, aufnehmen, zumal die Ausnehmungen 16, 23 relativ schmal sind und an den
Seiten, die mit einer Ausnehmung versehen sind, relativ große Bereiche zur Aufnahme
der Kräfte verbleiben.
[0031] Fig. 11 ist eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schaltnuss-Baugruppe
dargestellt, bei der abweichend von der in Fig. 11 dargestellten Ausführungsform nicht
drei Lagerabschnitte 6, 7, 8 vorgesehen sind, sondern bei der letztlich vier Lagerabschnitte
vorgesehen sind. Dort ist gegenüberliegend vom Lagerabschnitt 7 ein weiterer Lagerabschnitt
vorgesehen. Somit sind an allen vier Längsseiten der Vierkantöffnung 4 Lagerabschnitte
vorgesehen.
[0032] Im Übrigen ist die Schaltnuss-Baugruppe 4 zumindest im Wesentlichen spiegelsymmetrisch
zur Ebene des Nusshebels 5, kann also rechts oder links herum angeordnet und eingesetzt
werden.
Bezugszeichenliste
1 |
Schloss |
31 |
Entsperrnase |
2 |
Drücker |
32 |
Öffnung |
3 |
Vierkantöffnung |
33 |
Nase |
4 |
Schaltnuss-Baugruppe |
34 |
Öffnung |
5 |
Nusshebel |
|
|
6 |
Lagerabschnitt |
|
|
7 |
Lagerabschnitt |
|
|
8 |
Lagerabschnitt |
|
|
9 |
Sicherungs- bzw. Lagerscheiben |
|
|
10 |
Sicherungs- bzw, Lagerscheiben |
|
|
11 |
Vierkantöffnungsbereich |
|
|
12 |
Seite |
|
|
13 |
Seite |
|
|
14 |
Seite |
|
|
15 |
Seite |
|
|
16 |
Ausnehmung |
|
|
17 |
Schlitz |
|
|
18 |
Vierkantöffnungsbereich |
|
|
19 |
Seite |
|
|
20 |
Seite |
|
|
21 |
Seite |
|
|
22 |
Seite |
|
|
23 |
Ausnehmung |
|
|
24 |
Aufnahmebereich |
|
|
25 |
Aufnahmebereich |
|
|
26 |
Einsetzöffnung |
|
|
27 |
Randkante |
|
|
28 |
Fügevorsprung |
|
|
29 |
Fügevorsprung |
|
|
30 |
Freilaufbereich |
|
|
1. Schaltnuss für ein Schloss (1) oder einen Gegenkasten, mit einer Vierkantöffnung (3)
zum Einsetzen eines Vierkants eines Drückers (2), wobei eine Mehrzahl von fest miteinander
zu einer Schaltnuss-Baugruppe (4) verbundenen Flachblechabschnitten vorgesehen sind,
wobei die Schaltnuss-Baugruppe (4) wenigstens einen als Nusshebel (5) mit Vierkantöffnungsbereich
(11) mit vier rechtwinklig verlaufenden Seiten (12, 13, 14, 15) ausgebildeten Flachblechabschnitt,
wenigstens einen als Sicherungs- bzw. Lagerscheibe (9, 10) ausgebildeten Flachblechabschnitt
und wenigstens zwei Lagerabschnitte (6, 7, 8) zur Lagerung des Nusshebels (5) und
der Sicherungsscheiben (9, 10) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass an wenigstens zwei Seiten (12, 13, 14) des Vierkantöffnungsbereichs (11) jeweils
eine sich in den Vierkantöffnungsbereich (11) öffnende Ausnehmung (16) zum seitlichen
Einsetzen eines Lagerabschnitts (6, 7, 8) vorgesehen ist und dass am Lagerabschnitt
(6, 7, 8) ein korrespondierender Schlitz (17) zum seitlichen Einsetzen des Lagerabschnitts
(6, 7, 8) in die Ausnehmung (16) vorgesehen ist.
2. Schaltnuss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Nusshebel (5) und die Sicherungsscheibe (9, 10) über die Lagerabschnitte (6,
7, 8) voneinander beabstandet sind.
3. Schaltnuss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass drei oder vier Lagerabschnitte (6, 7, 8) vorgesehen sind.
4. Schaltnuss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerabschnitte (6, 7, 8) als Flachblechabschnitte ausgebildet sind.
5. Schaltnuss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerabschnitte (6, 7, 8) in einer Querebene senkrecht zur Ebene des Nusshebels
(5) angeordnet und formschlüssig am Nusshebel (5) gehalten sind.
6. Schaltnuss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beidseitig des Nusshebels (5) jeweils eine Sicherungs- bzw. Lagerscheibe (9, 10)
mit den Lagerabschnitten (6, 7, 8) verbunden ist.
7. Schaltnuss bei nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerabschnitt (6, 7, 8) derart in der Ausnehmung (16) angeordnet ist, dass er
mit seiner Flachebene senkrecht zur zugeordneten, die Ausnehmung (16) aufweisenden
Seite des Vierkantöffnungsbereichs (12) ist.
8. Schaltnuss bei nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungs- bzw. Lagerscheibe (9, 10) einen Vierkantöffnungsbereich (18) mit
vier rechtwinklig verlaufenden Seiten (19, 20, 21, 22) aufweist, wobei an zwei, vorzugsweise
drei oder vier Seiten (19, 20, 21) jeweils eine Ausnehmung (23) zum Einsetzen eines
Lagerabschnitts (6, 7, 8) vorgesehen ist und dass am Lagerabschnitt (6, 7, 8) ein
korrespondierender Aufnahmebereich (24, 25) zur Aufnahme der Sicherungs- bzw. Lagerscheibe
(9, 10) vorgesehen ist.
9. Schaltnuss bei nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebereich (24, 25) eine Einsetzöffnung (26) zum Einsetzen der Sicherungsscheibe
(9, 10) aufweist und dass die Sicherungsbzw. Lagerscheibe (9, 10) nach dem Einsetzen
in den Aufnahmebereich (24, 25) und vor dem abschließenden Fügen allseitig im Aufnahmebereich
(24, 25) hintergriffen ist.
10. Schaltnuss bei nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerabschnitt (6, 7, 8) mit seiner dem Schlitz (17) gegenüberliegenden Randkante
(27) in die Vierkantöffnung (3) ragt.
11. Schaltnuss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Ausnehmung (16) im Nusshebel (5) zumindest im Wesentlichen der Dicke
des Lagerabschnitts (6, 7, 8) entspricht.
12. Schaltnuss bei nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Randkante (27) im Bereich des Schlitzes (17) und/oder wenigstens eines Aufnahmebereiches
(24, 25) ein in die Vierkantöffnung (3) ragender Fügevorsprung (28, 29) vorgesehen
ist.
13. Schaltnuss bei nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Nusshebel (5) und/oder die Lagerabschnitte (6, 7, 8) und/oder die Sicherungs-
bzw. Lagerscheibe (9, 10) als Stanz- oder Laserteil ausgebildet sind/ist.
14. Verfahren zur Montage einer Schaltnuss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Schaltnuss durch Einsetzen der Lagerabschnitte (6, 7, 8) in den Vierkantöffnungsbereich
(11) des Nusshebels (5) und Einsetzen der Sicherungs- bzw. Lagerscheiben (9, 10) in
die Aufnahmebereiche (24, 25) der Lagerabschnitte (6, 7, 8) vormontiert wird, wobei
die vormontierte Schaltnuss in ein eine Fügeöffnung aufweisendes Fügewerkzeug eingesetzt
wird und über die Fügeöffnung ein Fügevierkantdorn durch die Vierkantöffnung (3) getrieben
wird, wodurch der Nusshebel (5), die Lagerabschnitte (6, 7, 8) und die Sicherungsbzw.
Lagerscheiben (9, 10) durch das Material der Fügevorsprünge (28, 29) gefügt werden.