[0001] Die Erfindung betrifft ein Pumpenmodul mit einem, mindestens einen Strömungskanal
begrenzenden Gehäuse, wobei der mindestens eine Strömungskanal mindestens einen Einlass
mit zumindest einem Auslass verbindet und je eine in Strömungsrichtung orientiert
liegende Pumpvorrichtung aufnimmt, die über einzeln ansteuerbare Aktoren abschnittsweise
auslenkbar ist, und wobei ein zu förderndes Medium innerhalb mindestens eines Förderraumes
einschließbar ist, welcher durch sequentielle Ansteuerung der Aktoren zwischen Abschnitten
der Pumpvorrichtung und je zugeordneten Umfangsabschnitten des mindestens einen Strömungskanals
kapselbar und im Zuge einer Förderbewegung zwischen dem mindestens einen Einlass und
dem zumindest einen Auslass bewegbar ist. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine
Verdrängerpumpe zur Förderung eines Fluids, bei welcher mindestens ein vorgenanntes
Pumpenmodul zur Anwendung kommt.
[0002] Bei Verdrängerpumpen wird üblicherweise ein, über einen Einlass in einen Innenraum
der Pumpe eingeströmtes Medium in einem Förderraum gekapselt und anschließend in einen
Auslass hinein verdrängt. Um bei diesem Verdrängen ein Zurückströmen des Mediums in
den Einlass zu verhindern und ein Rücksaugen von bereits verdrängtem Medium zu unterbinden,
ist zumeist eine Ein- und Auslasssteuerung über druckgesteuerte Ventile oder sonstige,
konstruktive Maßnahmen vorgesehen. Hierdurch wird jedoch die erforderliche Anzahl
an Bauteilen erhöht und zudem die Erzielung eines niedrigen Enddruckes erschwert,
da die Ventile zumeist differenzdruckgesteuert sind und sich bei niedrigen Drücken
keine ausreichend hohen Anpresskräfte im Bereich der Ventile ergeben. Je nach Art
und Weise der Einleitung der jeweiligen Förderbewegung treten zudem Reibungsverluste
und Vibrationen auf. Im Übrigen werden Verdrängerpumpen teilweise mit Pumpenmodulen
ausgeführt, bei welchen die Bauteilanzahl verringert und eine Förderbewegung möglichst
einfach darstellbar ist.
Stand der Technik
[0003] Aus der
JP 03 081585 A geht ein Pumpenmodul hervor, welches ein einen quaderförmigen Strömungskanal begrenzendes
Gehäuse aufweist. Der Strömungskanal verbindet dabei einen Einlass mit einem Auslass
und nimmt in sich eine Pumpvorrichtung auf. Diese Pumpvorrichtung ist dabei in Strömungsrichtung
orientiert und durch mehrere Piezoaktorenabschnitte gebildet, welche aneinandergereiht
eine Art, innerhalb des Strömungskanals liegende Lamelle ergeben. Durch Ansteuerung
der einzelnen Piezoaktorenabschnitte kann diese Lamelle abschnittsweise ausgelenkt
werden, wobei sie hierbei mit den jeweiligen Abschnitten an dem umliegenden Gehäuse
zur Anlage kommt und ein zu förderndes Medium innerhalb eines jeweiligen hierdurch
gebildeten Förderraumes einschließt. Werden die Piezoaktoren nun sequentiell angesteuert,
so wird das in dem jeweiligen Förderraum eingeschlossene Medium im Zuge einer peristaltischen
Förderbewegung vom Einlass zum Auslass bewegt. Ausgehend vom vorstehend beschriebenen
Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Pumpenmodul zur Verfügung
zu stellen, bei welcher eine Förderbewegung auf präzise Art und Weise bei gleichzeitig
einfachem Aufbau einleitbar ist.
Offenbarung der Erfindung
[0004] Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen
kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Die hierauf folgenden, abhängigen Ansprüche geben
jeweils vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder. Eine Verdrängerpumpe, bei
welcher mindestens ein erfindungsgemäßes Pumpenmodul zur Anwendung kommt, geht aus
den weiteren Ansprüchen 8 bis 10 hervor.
[0005] Gemäß der Erfindung weist ein Pumpenmodul ein, mindestens einen Strömungskanal begrenzendes
Gehäuse auf, wobei der mindestens eine Strömungskanal mindestens einen Einlass mit
zumindest einem Auslass verbindet und in sich je eine in Strömungsrichtung orientiert
liegende Pumpvorrichtung aufnimmt. Diese Pumpvorrichtung ist über einzeln ansteuerbare
Aktoren abschnittsweise auslenkbar, wobei ein zu förderndes Medium innerhalb mindestens
eines Förderraumes eingeschlossen werden kann, welcher durch sequentielle Ansteuerung
der Aktoren zwischen Abschnitten der Pumpvorrichtung und je zugeordneten Umfangsabschnitten
des mindestens einen Strömungskanals kapselbar ist und im Zuge einer Förderbewegung
zwischen dem mindestens einen Einlass und dem zumindest einen Auslass bewegt werden
kann.
[0006] Die Pumpvorrichtung ist im Sinne der Erfindung insbesondere als scheibenförmiges,
plattenförmiges oder ähnlich aufgebautes Bauteil ausgestaltet und kann abschnittsweise
ausgelenkt werden, indem einzelne Segmente unter Einfluss der Aktoren orthogonal zur
Längserstreckung der Pumpvorrichtung verschoben werden. Hierbei werden je nach Anzahl
der ausgelenkten Abschnitte der Pumpvorrichtung ein oder mehrere Förderräume mit einem
oder mehreren Umfangsabschnitten des Strömungskanals eingeschlossen, wobei in einem
Förderraum jeweils ein zu förderndes Medium eingeschlossen ist. Im Sinne der Erfindung
handelt es sich bei diesem Medium insbesondere um ein Fluid, also ein Gas bzw. Gasgemisch
oder eine Flüssigkeit bzw. ein Flüssigkeitsgemisch. Mittels einer sequentiellen Ansteuerung
der Aktoren wird dann der somit begrenzte, mindestens eine Förderraum zwischen dem
mindestens einen Einlass und dem zumindest einen Auslass des Pumpenmoduls bewegt,
so dass auch das eingeschlossene, zu fördernde Medium zwischen Ein- und Auslass gefördert
wird. Diese Förderbewegung ähnelt dabei bei entsprechender Ansteuerung der Aktoren
insbesondere einer peristaltischen Bewegung der Pumpvorrichtung.
[0007] Die Erfindung umfasst nun die technische Lehre, dass die Aktoren vom Gehäuse aufgenommen
sind und dabei jeweils beidseitig des Strömungskanals einander gegenüberliegende Aktoren
Aktorstufen bilden, welche in Strömungsrichtung aufeinanderfolgend angeordnet sind.
Des Weiteren ist die Pumpvorrichtung als elastische Membran ausgeführt, welche durch
Ansteuerung je eines Aktors der einzelnen Aktorstufen mit je einem zugeordneten Abschnitt
an je einen zugehörigen Umfangsabschnitt des Strömungskanals angelegt wird. Mit anderen
Worten sind also die Aktoren, über welche die im Strömungskanal liegende Pumpvorrichtung
abschnittsweise ausgelenkt werden kann, in dem umliegenden Gehäuse platziert, wobei
die Aktoren hierbei paarweise zu Aktorenstufen zusammengefasst sind, bei welchen jeweils
die je zugehörigen Aktoren beidseitig des Strömungskanals liegen, also der eine Aktor
einer Aktorstufe oberhalb des Strömungskanals und der andere Aktor dieser Aktorstufe
unterhalb des Strömungskanals positioniert sind. Insgesamt sind die Aktorstufen dabei
in Strömungsrichtung aufeinanderfolgend angeordnet, so dass bei einem Entlangwandern
in Strömungsrichtung also die einzelnen Aktorstufen nacheinander passiert werden.
Die als elastische Membran ausgestaltete Pumpvorrichtung kann dann abschnittsweise
ausgelenkt werden, indem je ein Aktor der einzelnen Aktorstufen angesteuert und hierbei
ein, zwischen den Aktoren dieser Aktorstufe liegender Abschnitt der Membran ausgelenkt
und an den dortigen Umfangsabschnitt des Strömungskanals angelegt wird.
[0008] Ein erfindungsgemäßes Pumpenmodul zeichnet sich dabei durch einen einfachen Aufbau
bei gleichzeitig zuverlässiger Funktionsweise aus. Denn durch Platzierung der Aktoren
im an sich stillstehenden Gehäuse können diese auf einfache Art und Weise über, im
Gehäuse verlaufende Leitungen angesteuert werden, wobei diese Leitungen dabei räumlich
vom Strömungskanal und dem hierin geförderten Medium getrennt sind. Aufgrund der Art
der Förderbewegung kann des Weiteren auf einlassseitige und auslassseitige Ventile
verzichtet werden, da das zu fördernde Medium durch die abschnittsweise Auslenkung
der elastischen Membran zwischen derselben und dem Umfang des Strömungskanals gekapselt
wird. Die Membran stellt dabei das einzige bewegte Bauteil dar, so dass durch entsprechende
Optimierung eine hohe Lebensdauer des erfindungsgemäßen Pumpenmoduls erreicht werden
kann. Zudem kann die Membran als elastisches Bauteil präzise ausgelenkt und an den
Umfang des Strömungskanals angelegt werden, wodurch der jeweilige Förderraum genau
definiert und auch abgedichtet werden kann. Des Weiteren kann eine Pumpfrequenz des
Pumpenmoduls, sowie eine Pumpsequenz, d. h. die Definition einer Größe des mindestens
einen Förderraumes, frei über die Aktoren eingestellt werden, so dass das erfindungsgemäße
Pumpenmodul universell für unterschiedliche Einsatzfälle geeignet ist, indem dann
je nach Art der gewünschten Förderung lediglich eine Ansteuerung der Aktoren zu variieren
ist. Insgesamt zeichnet sich das erfindungsgemäße Pumpenmodul durch einen einfachen
Aufbau bei niedrigem herstellungstechnischen Aufwand und einer geringen Geräuschentwicklung
aus.
[0009] Im Unterschied hierzu ist bei dem Pumpenmodul der
JP 03 081585 A eine Ansteuerung der, im Strömungskanal liegenden Pumpvorrichtung erschwert, da zur
abschnittsweisen Auslenkung die auf dem lamellenartigen Bauteil vorgesehenen Piezoabschnitte
entsprechend bestromt werden müssen. Zu diesem Zweck müssen entsprechende Kontakte
vorgesehen werden oder Leitungen an die auslenkbare Pumpvorrichtung herangeführt werden,
was den Aufbau des Pumpenmoduls entsprechend verkompliziert und in Folge dessen den
herstellungstechnischen Aufwand erhöht. Des Weiteren ist die mit Piezoetementen versehene
Lamelle weniger flexibel als eine Membran, zumal eine Definition von Förderräumen
entsprechend einer Anordnung und Größe der Piezoabschnitte fest vorgegeben ist. Dementsprechend
kann eine Pumpsequenz nicht individuell auf einzelne Einsatzfälle abgestimmt werden.
Auch ein Anschmiegen der Lamelle an den Umfang des Strömungskanals gestaltet sich
ungenauer als bei einer elastischen Membran.
[0010] Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Aktoren durch
Magnetspulen gebildet. Diese sind hierbei insbesondere jeweils mit einem Material
hoher Permeabilität, wie beispielsweise Eisen, umgeben und erzeugen bei Bestromung
ein entsprechendes Magnetfeld, über welches die elastische Membran mit ihren je zugeordneten
Abschnitten ausgelenkt wird. Um die abschnittsweise Auslenkung der Membran im Magnetfeld
zu erreichen besteht die Membran gemäß einer Weiterbildung der Erfindung entweder
aus einem magnetorheologischen Elastomermaterial oder ist aus einem Elastomermaterial
gebildet, in welches in den, den Aktorstufen zugeordneten Abschnitten der Membran
jeweils ein ferromagnetisches Material eingebracht ist. Bei einem magnetorheologischen
Elastomer handelt es sich um ein Kompositmaterial aus einer weichen Elastomermatrix
mit darin vorgesehenen, magnetisch polarisierbaren Partikeln , auf welche über das
Magnetfeld eingewirkt werden kann. Im Falle der Ausgestaltung der Membran aus einem
Elastomermaterial mit darin eingebrachtem ferromagnetischen Material sind im Sinne
der Erfindung insbesondere Blechsegmente mit Elastomermaterial umgossen, so dass ein
Verbundsystem ausgestaltet wird.
[0011] Gemäß einer hierzu alternativen Ausgestaltung der Erfindung sind die Aktoren durch
Elektroden gebildet. Bei entsprechender Bestromung dieser Elektroden wird dabei jeweils
je ein elektrisches Feld erzeugt, über das die elastische Membran wiederum abschnittsweise
ausgelenkt werden kann. Zu diesem Zweck besteht die elastische Membran dann insbesondere
aus einem elektrorheologischen Elastomermaterial, welches aus einem Elastomer mit
darin eingebrachten Partikeln gebildet ist, die im elektrischen Feld in Richtung der
jeweiligen bestromten Elektrode gezogen werden und dementsprechend eine abschnittsweise
Auslenkung der elastische Membran bewirken.
[0012] Entsprechend einer weiteren Ausführungsform der Erfindung besteht das Gehäuse aus
zumindest zwei Gehäuseteilen, wobei die Gehäuseteile und die zwischenliegende Membran
als kreisförmige Scheiben ausgestaltet sind. Ferner ist der mindestens eine Einlass
radial außen vorgesehen und steht über den Strömungskanal mit dem zumindest einen
Auslass in Verbindung, welcher in radialer Richtung zentrisch platziert ist. In diesem
Fall weist das Pumpenmodul also einen kreisförmigen Aufbau auf, wobei das zu fördernde
Medium von radial außen nach radial innen zum Auslass gefördert wird. Im Sinne der
Erfindung kann jedoch ebenso gut auch der Einlass zentrisch platziert sein und der
zumindest eine Auslass radial außen liegen. Durch den kreisförmigen Aufbau des Pumpenmoduls
können problemlos mehrere Pumpenmodule hintereinandergeschaltet sein, indem die einzelnen
kreisförmigen Pumpenmodule axial übereinandergestapelt werden und je nach gewünschter
Schaltung eine parallele Versorgung der einzelnen Zuläufe dargestellt oder aber der
zumindest eine Auslass eines Moduls mit dem mindestens einen Einlass des nachfolgenden
Moduls nach Art einer Serienschaltung gekoppelt wird. Bei einem kreisförmigen Aufbau
des Pumpenmoduls aus kreisförmigen Scheiben sind dann die Aktoren entsprechend ringförmig
zu gestalten, also beispielsweise als ringförmige Spulen oder ringförmige Elektroden.
Alternativ zu dem kreisförmigen Aufbau ist jedoch prinzipiell auch ein rechteckförmiger
Aufbau eines Pumpenmoduls denkbar.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung sind die Aktorstufen in Strömungsrichtung äquidistant
oder mit unterschiedlichen Abständen zueinander platziert. Je nach Gestalt des Pumpenmoduls
und der Art des zu fördernden Mediums kann der mindestens eine Förderraum hierbei
bei seiner Bewegung zwischen dem mindestens einen Einlass und dem zumindest einen
Auslass im Volumen konstant gehalten oder aber verändert werden. So kann ein Medium
in Form eines Gases oder eines Gasgemisches bei Förderung vom mindestens einen Einlass
zum zumindest einen Auslass verdichtet werden, indem bei einem ringförmigen Aufbau
des Pumpenmoduls die Abstände zwischen den Aktorstufen äquidistant in Strömungsrichtung
gewählt sind, so dass sich der mindestens eine Förderraum bei Bewegung von einem radial
außenliegenden Einlass zum zentrisch liegenden Auslass aufgrund der kleiner werdenden
Ringflächen zwischen den Aktorstufen stetig verringert und somit eine Kompression
des Gases vorgenommen wird. Ähnlich kann bei einem rechteckigen Aufbau durch unterschiedliche
Abstände zwischen den Aktorstufen eine stetige Verringerung des mindestens einen Förderraumes
definiert werden.
[0014] Handelt es sich bei dem zu fördernden Medium hingegen um eine Flüssigkeit, so ist
aufgrund des inkompressiblen Verhaltens der Flüssigkeit üblicherweise eine Verringerung
eines Volumens des mindestens einen Förderraumes nicht gewünscht. Dieses Volumen kann
bei Bewegung zwischen dem mindestens einen Einlass und dem zumindest einen Auslass
entweder dadurch konstant gehalten werden, dass bei einem kreisförmigen Pumpenmodul
die einzelnen Aktorstufen zur Darstellung gleichmäßiger Ringflächen mit unterschiedlichen
Abständen in Strömungsrichtung zueinander platziert werden oder bei einem rechteckförmigen
Aufbau des Pumpenmoduls gleichbleibende Abstände zwischen den Aktorstufen gewählt
sind. Letztendlich ist auch eine Förderung einer Flüssigkeit bei einem kreisförmigen
Aufbau des Pumpenmoduls und äquidistant zueinander platzierten Aktorstufen möglich,
wenn der mindestens eine Einlass in Strömungsrichtung zentrisch und der zumindest
eine Auslass radial außenliegend vorgesehen ist, so dass sich ein Volumen des mindestens
einen Förderraumes bei Bewegung zwischen Einlass und Auslass vergrößert.
[0015] Veränderliche oder gleichbleibende Volumina eines Förderraumes können aber auch durch
eine entsprechende Einstellung der Pumpsequenz definiert werden. Da eine Kapselung
und eine Bewegung des jeweiligen Förderraumes durch Ansteuerung der entsprechenden
Aktorstufen gesteuert wird, kann durch Abwandlung der Betätigung der Aktorstufen eine
Größe und Änderung des Förderraumes nahezu frei eingestellt werden. So kann eine Verdichtung
des Mediums, welche ansonsten aufgrund des Abstands der Aktorstufen zueinander und
durch den Aufbau des Pumpenmoduls bei Bewegung des Förderraumes stattfindet, hierdurch
entweder verstärkt oder abgemindert werden, so dass auslassseitig ein jeweils angestrebtes
Druckniveau des Mediums erzielbar ist.
[0016] Erfindungsgemäß umfasst eine Verdrängerpumpe mindesten ein Pumpenmodul, welches gemäß
einer der vorgenannten Varianten gestaltet ist. Die Verdrängerpumpe ist dabei insbesondere
als Vakuumpumpe ausgeführt und dient der Förderung eines Fluids. Bevorzugt sind des
Weiteren in einem Pumpengehäuse mehrere Pumpenmodule in einer Serien- und/oder Parallelschaltung
angeordnet, so dass über die einzelnen Pumpenmodule parallel oder abfolgend aufeinander
in einen gemeinsamen Auslass gefördert wird.
[0017] Entsprechend einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die
Aktoren des mindestens einen Pumpenmoduls über eine Leistungselektronik steuerbar.
Über eine derartige Leistungselektronik können dabei problemlos unterschiedliche Pumpfrequenzen
und auch Pumpsequenzen durch entsprechende Ansteuerung der Aktoren dargestellt werden,
wobei hierbei auch eine aufeinander abgestimmte Ansteuerung mehrerer Pumpenmodule
erfolgen kann. Abgesehen von einer dem oder den Pumpenmodulen zugeordneten Leistungselektronik
kann es sich dabei auch um eine entsprechende Elektronik einer anderen Pumpe, wie
beispielsweise einer Turbomolekularpumpe, oder eines anderen Systems handeln.
[0018] Eine nach einer der vorhergehend beschriebenen Varianten ausgeführte Verdrängerpumpe
kommt erfindungsgemäß insbesondere bei der Erzeugung eines Grob- oder Feinvakuums
in einem Rezipienten als Vakuumpumpe zur Anwendung. Zudem kann eine erfindungsgemäße,
als Vakuumpumpe ausgeführte Verdrängerpumpe auch als Vorpumpe einer Hoch- und/oder
Ultrahochvakuumpumpe, insbesondere einer Turbomolekularpumpe Verwendung finden.
[0019] Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der nebengeordneten Ansprüche
oder der abhängigen Ansprüche beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus Möglichkeiten,
einzelne Merkmale, auch soweit sie aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsformen der Erfindung oder aus den Figuren hervorgehen, miteinander
zu kombinieren. Die Bezugnahme der Ansprüche auf die Zeichnungen durch Verwendung
von Bezugszeichen soll den Schutzumfang der Ansprüche nicht beschränken
[0020] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Verdrängerpumpe gemäß einer ersten bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Pumpenmoduls der Verdrängerpumpe aus Fig. 1, gemäß
einer ersten Ausgestaltungsmöglichkeit;
- Fig. 3
- eine Darstellung einzelner Schaltsequenzen des Pumpenmoduls aus Fig. 2;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Pumpenmoduls der Verdrängerpumpe aus Fig. 1, entsprechend
einer alternativen Ausgestaltungsmöglichkeit;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines Pumpenmoduls der Verdrängerpumpe aus Fig. 1, gemäß
einer weiteren alternativen Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung; und
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Verdrängerpumpe gemäß einer zweiten Ausgestaltungsmöglichkeit
der Erfindung.
[0021] Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0022] Aus Fig. 1 geht eine schematische Ansicht einer Verdrängerpumpe entsprechend einer
ersten Ausführungsform der Erfindung hervor, wobei es sich bei dieser Verdrängerpumpe
insbesondere um eine Vakkuumpumpe und hierbei weiter bevorzugt um eine Vorpumpe einer
Turbomolekularpumpe handelt. Die Verdrängerpumpe verfügt dabei über ein Pumpengehäuse
1, in welchem zwischen einer seitlich am Pumpengehäuse 1 vorgesehenen Einlassseite
2 und einer stirnseitigen Auslassseite 3 mehrere gleich aufgebauten Pumpenmodule 4,
5 und 6 vorgesehen sind. Die Pumpenmodule 4 bis 6 sind hierbei jeweils als kreisförmige,
rotationssymmetrische Module ausgeführt, welche über je einen ringartig gestalteten
Einlass 7 bzw. 8 bzw. 9 jeweils mit der Einlassseite 2 in Verbindung stehen und über
je einen, zentrisch liegenden Auslass 10 bzw. 11 bzw. 12 gemeinsam zur Auslassseite
3 fördern. Die Pumpenmodule 4 bis 6 sind in der Folge also in einer Parallelschaltung
in dem Pumpengehäuse 1 aufgenommen und fördern hierbei ein Fluid, insbesondere in
Form eines Luftgemisches, von der Einlassseite 2 zur Auslassseite 3. Des Weiteren
ist in dem Pumpengehäuse 1 noch eine Leistungselektronik 13 aufgenommen, über welche
die einzelnen Pumpenmodule 4, 5 und 6 gesteuert werden können.
[0023] Aus Fig. 2 geht nun des Weiteren eine schematische Einzelansicht des Pumpenmoduls
4 hervor, welches im Aufbau jedoch den Pumpenmodulen 5 und 6 entspricht. Wie zu erkennen
ist, verfügt das Pumpenmodul 4 über ein Gehäuse 14, welches sich aus zwei Gehäuseteilen
15 und 16 zusammensetzt, die jeweils als Scheiben mit einem kreisförmigen Querschnitt
ausgeführt sind und einen zwischenliegenden Strömungskanal 17 begrenzen, indem die
Gehäuseteile unter einem Abstand zueinander angeordnet sind. Der Strömungskanal 17
verbindet dabei den ringförmigen Einlass 7, welcher vorliegend nur angedeutet ist,
mit dem zentrisch liegenden Auslass 10, wobei in Fig. 2 aus Gründen der Übersichtlichkeit
in radialer Richtung nur eine Hälfte des Pumpenmoduls 4 dargestellt ist. Über den
Strömungskanal 17 kann also Fluid, ausgehend von dem Einlass 7, das Gehäuse 14 radial
durchströmen und über den Auslass 10 axial zu der gemeinsamen, in Fig. 1 zu sehenden
Auslassseite 3 gelangen.
[0024] Von dem Strömungskanal 17 ist des Weiteren eine Membran 18 aufgenommen, welche sich
in der, in Fig. 2 dargestellten Ruhelage mittig zwischen den beiden Gehäuseteilen
15 und 16 befindet. Zu diesem Zweck ist die Membran 18 beispielsweise im Bereich des
ringförmigen Einlasses 7 auf geeignete Weise zwischen den Gehäuseteilen 15 und 16
eingespannt. Vorliegend ist die Membran 18 dabei ebenfalls als Scheibe mit kreisförmigem
Querschnitt ausgestaltet und besteht aus einem Elastomermaterial, in welches mehrere,
konzentrisch um den Auslass 10 liegende Blechringe B1 bis B6 integriert sind. Wie
des Weiteren aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind in radialer Richtung jeweils auf Höhe
der einzelnen Blechringe B1 bis B6 ferner mehrere Aktorstufen A1 bis A6 vorgesehen,
welche in Strömungsrichtung vom Einlass 7 zum Auslass 10 aufeinanderfolgend angeordnet
sind. Jede der Aktorstufen A1 bis A6 setzt sich dabei aus zwei Aktoren zusammen, welche
beidseitig des Strömungskanals 17 und auch je beidseitig eines der Blechringe B1 bis
B6 angeordnet sind. Die Aktoren der Aktorstufen A1 bis A6 sind dabei durch einander
gegenüberliegende Magnetspulen M1.1 bis M6.2 gebildet, welche jeweils mit Eisen umgeben
sind und, paarweise zusammengefasst, die Aktorstufen A1 bis A6 ergeben. Von jeder
der Aktorstufen A1 bis A6 ist dabei über die Leistungselektronik 13 je eine der paarweise
zusammengefassten Magnetspulen M1.1 oder M1.2 bzw. M2.1 oder M2.2 bzw. M3.1 oder M3.2
bzw. M4.1 oder M4.2 bzw. M5.1 oder M5.2 bzw. M6.1 oder M6.2 bestrombar, so dass durch
die jeweilige Magnetspule ein Magnetfeld erzeugt und der jeweils zwischenliegende
Blechring B1 bzw. B2 bzw. B3 bzw. B4 bzw. B5 bzw. B6 an die jeweilige Spule gezogen
und damit die Membran 18 abschnittsweise ausgelenkt wird. Dabei legt sich die Membran
18 mit dem jeweiligen Abschnitt an den jeweiligen Gehäuseteil 15 bzw. 16 und damit
an einen Umfangsabschnitt des Strömungskanals 17 an, wobei durch entsprechende Ansteuerung
der einzelnen Spulen M1.1 bis M6.2 zwischen Membran 18 und den Gehäuseteilen 15 und
16 Förderräume definierbar sind.
[0025] In Fig. 3 ist eine komplette, beispielhafte Schaltsequenz für das Pumpenmodul 4 aus
Fig. 2 dargestellt. Wie hierbei zu erkennen ist, kann in fünf Einzelsequenzen I bis
V eine Förderbewegung vom Einlass 7 zum Auslass 10 dargestellt werden, wobei die Einzelsequenz
V dann wiederum der Einzelsequenz I entspricht. Von den einzelnen Aktorstufen A1 bis
A6 wird dabei jeweils eine der Spulen M1.1 bis M6.2 angesteuert, so dass die zwischenliegende
Membran 18 mit je zugehörigen Abschnitten jeweils in Richtung eines der Gehäuseteile
15 oder 16 ausgelenkt wird und schließlich an diesem anliegt. Über die insgesamt sechs
Aktorstufen A1 bis A6 lassen sich dabei zum Einen zwischen der Membran 18 und dem
Gehäuseteil 15 Förderräume 19 und 19' und zum Anderen zwischen der Membran 18 und
dem Gehäuseteil 16 Förderräume 20 und 20' definieren, welche jeweils im Laufe der
Pumpsequenz vom Einlass 7 zum Auslass 10 bewegt werden.
[0026] Diese Förderbewegung, welche einer peristaltischen Bewegung ähnelt, sei nun beispielhaft
anhand des Förderraumes 19 über die jeweiligen Einzelsequenzen I bis V unter Zusammenschau
der Fig. 2 und 3 beschrieben: Zunächst wird in der ersten Einzelsequenz I der Förderraum
19 durch Bestromen der Magnetspulen M1.1, M2.2, M3.2 und M4.1 gekapselt und eine entsprechende
Fluidmenge zwischen Membran 18 und Gehäuseteil 15 eingeschlossen. Der Förderraum 19
wird dann in der Einzelsequenz II weiter in Richtung Auslass 10 bewegt, indem bei
der Aktorstufe A2 anstelle der Magnetspule M2.2 die Magnetspule M2.1 und bei der Aktorstufe
A4 anstelle der Magnetspule M4.1 die Magnetspule M4.2, sowie bei der Aktorstufe A5
die Magnetspule M5.1 bestromt wird. Zum Übergang in die weitere Einzelsequenz III
wird dann im Vergleich zur Einzelsequenz II in der Aktorstufe A3 anstelle der Magnetspule
M3.2 die Magnetspule M3.1 und bei der Aktorstufe A5 anstelle der Magnetspule M5.1
die Magnetspule M5.2 angesteuert. Zudem ist in der Aktorstufe A6 die Magnetspule M6.1
zu bestromen. Schließlich wird in der Einzelsequenz IV das im Förderraum 19 befindliche
Fluid in den Auslass 10 gefördert, indem im Vergleich zur Einzelsequenz III bei der
Aktorstufe A4 anstelle der Magnetspule M4.2 die Magnetspule M4.1 und bei der Aktorstufe
A6 anstelle der Magnetspule M6.1 die Magnetspule M6.2 betätigt wird. In der Einzelsequenz
V beginnt ein neuer Zyklus unter Einkapselung des Förderraumes 19'.
[0027] Aus Fig. 2 ist hierbei ersichtlich, dass die Aktorstufen A1 bis A6 äquidistant zueinander
platziert sind. In Kombination mit dem kreisförmigen Aufbau der Gehäuseteile 15 und
16 und auch der Membran 18 verringern sich die Förderräume 19, 19', 20 und 20' bei
der radialen Förderbewegung kontinuierlich in ihrem Volumen, da die zwischen den Aktorstufen
A1 bis A6 definierten Ringvolumina zum Auslass 10 hin kontinuierlich kleiner werden.
Dies hat zur Folge, dass das in dem jeweiligen Förderraum 19 bzw. 19' bzw. 20 bzw.
20' befindliche Fluid bei Förderung vom Einlass 7 zum Auslass 10 verdichtet wird.
[0028] Über die Leistungselektronik 13 müssen dabei innerhalb jeder der Aktorstufen A1 bis
A6 und auch zwischen den Aktorstufen A1 bis A6 schnelle Wechsel vollziehbar sein,
um Druckschwankungen in den Förderräumen 19, 19', 20 und 20bei Bewegung zum Auslass
10 möglichst gering zu halten.
[0029] Aus Fig. 4 geht eine alternative Ausgestaltungsmöglichkeit eines Pumpmoduls 4' hervor,
welches anstelle der Pumpmodule 4 bis 6 bei der Verdrängerpumpe in Fig. 1 Anwendung
finden kann. Im Unterschied zu dem Pumpenmodul 4 aus Fig. 2 ist eine Membran 21 dabei
durch ein magnetorheologisches Elastomermaterial gebildet, wobei dieses magnetorheologische
Elastomermaterial aus einem Elastomer mit darin eingebrachten nanoskaligen Partikeln
besteht. In einem Magnetfeld wirkt auf diese Partikel dabei eine Kraft, wodurch wiederum
die gewünschte, abschnittsweise Auslenkung der Membran 21 zur Darstellung einer, analog
zu der in Fig. 3 beschriebenen Förderbewegung, darstellbar ist. Ansonsten entspricht
das in Fig. 4 dargestellte Pumpenmodul 4' dem Pumpenmodul 4 aus Fig. 2.
[0030] Des Weiteren geht aus der Fig. 5 eine weitere, alternative Ausgestaltungsmöglichkeit
eines Pumpenmoduls 4" hervor, welches ebenfalls anstelle der Pumpenmodule 4 bis 6
bei der Verdrängerpumpe aus Fig. 1 Anwendung finden kann. Im Unterschied zu der Ausgestaltung
nach Fig. 2 sind die Aktorstufen A1 bis A6 hierbei durch paarweise zusammengefasste
und sich gegenüberliegende Elektroden E1.1 bis E6.2 gebildet. Diese Elektroden E1.1
bis E6.2 können wiederum einzeln über die Leistungselektronik 13 angesteuert werden,
um eine peristaltische Förderbewegung darzustellen. Um bei einem, durch die einzelnen
Elektroden E1.1 bis E6.2 hervorgerufenen elektrischen Feld eine abschnittsweise Auslenkung
einer Membran 22 hervorzurufen, ist diese vorliegend aus einem elektrorheologischen
Elastomermaterial gebildet, welches aus einem Elastomer mit darin eingebrachten, nanoskaligen
Partikeln besteht. Unter Einwirkung eines elektrischen Feldes wirkt dabei auf diese
Partikel eine Kraft, wodurch wiederum die abschnittsweise Auslenkung der Membran 22
hervorgerufen werden kann. Ansonsten entspricht die Ausgestaltung des Pumpenmoduls
4" in Fig. 5 wiederum der Variante eines Pumpenmoduls 4 aus Fig. 2.
[0031] Schließlich ist noch in Fig. 6 eine schematische Ansicht einer Verdrängerpumpe gemäß
einer zweiten Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Im Unterschied zu der Variante
aus Fig. 1 sind die Pumpenmodule 4 bis 6 hierbei nicht in einer Parallelschaltung
angeordnet, sondern nach Art einer Serienschaltung in Flussrichtung hintereinanderliegend
platziert. Zu diesem Zweck ist der Einlass 7 des Pumpenmoduls 4 mit der Einlassseite
2 der Verdrängerpumpe verbunden, während dessen Auslass 10 mit dem Einlass 8 des Pumpenmoduls
5 gekoppelt ist. Der Auslass 11 des Pumpenmoduls 5 wiederum steht mit dem Einlass
9 des Pumpenmoduls 6 in Verbindung, dessen Auslass 12 mit der Auslassseite 3 der Verdrängerpumpe
gekoppelt ist. Hierbei ist der jeweilige Auslass 10 bzw. 11 bzw. 12 nur an einer Oberseite
des jeweiligen Pumpenmoduls 4 bzw. 5 bzw. 6 vorzusehen, d.h. nur der jeweils obenliegende
Gehäuseteil 15 zentrisch mit einer axial verlaufenden Durchgangsbohrung zu durchsetzen.
Im Übrigen entspricht die Ausgestaltung der Verdrängerpumpe aus Fig. 6 aber der Variante
nach Fig. 1.
[0032] Mittels der einzelnen Ausgestaltungen von Pumpenmodulen 4 bis 6 bzw. 4' bzw. 4" ist
eine Förderung eines Mediums bei einfachem Aufbau und gleichzeitig zuverlässiger Funktionsweise
möglich. Dabei lassen sich diese Pumpenmodule in beliebiger Weise zur Ausgestaltung
einer Verdrängerpumpe zusammenschalten. Hierbei kommt insbesondere eine Anwendung
im Bereich einer Vorpumpe oder Vorpumpenstufe einer Turbomolekularpumpe in Betracht.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Pumpengehäuse
- 2
- Einlassseite
- 3
- Auslassseite
- 4, 4', 4"
- Pumpenmodul
- 5
- Pumpenmodul
- 6
- Pumpenmodul
- 7
- Einlass
- 8
- Einlass
- 9
- Einlass
- 10
- Auslass
- 11
- Auslass
- 12
- Auslass
- 13
- Leistungselektronik
- 14
- Gehäuse
- 15
- Gehäuseteil
- 16
- Gehäuseteil
- 17
- Strömungskanal
- 18
- Membran
- 19, 19'
- Förderraum
- 20, 20'
- Förderraum
- 21
- Membran
- 22
- Membran
- A1 bis A6
- Aktorstufen
- B1 bis B6
- Blechringe
- M1.1 bis M6.2
- Magnetspulen
- E1.1 bis E6.2
- Elektroden
1. Pumpenmodul (4, 5, 6; 4'; 4") mit einem, mindestens einen Strömungskanal (17) begrenzenden
Gehäuse (14), wobei der mindestens eine Strömungskanal (17) mindestens einen Einlass
(7, 8, 9) mit zumindest einem Auslass (10, 11, 12) verbindet und je eine in Strömungsrichtung
orientiert liegende Pumpvorrichtung aufnimmt, die über einzeln ansteuerbare Aktoren
abschnittsweise auslenkbar ist, und wobei ein zu förderndes Medium innerhalb mindestens
eines Förderraumes (20, 21) einschließbar ist, welcher durch sequentielle Ansteuerung
der Aktoren zwischen Abschnitten der Pumpvorrichtung und je zugeordneten Umfangsabschnitten
des mindestens einen Strömungskanals (17) kapselbar und im Zuge einer Förderbewegung
zwischen dem mindestens einen Einlass (7, 8, 9) und dem zumindest einen Auslass (10,
11, 12) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktoren vom Gehäuse (14) aufgenommen sind und dass dabei jeweils beidseitig des
Strömungskanals einander gegenüberliegende Aktoren Aktorstufen (A1 bis A6) bilden,
welche in Strömungsrichtung aufeinanderfolgend angeordnet sind, wobei die Pumpvorrichtung
als elastische Membran (18; 21; 22) ausgeführt ist, welche durch Ansteuerung je eines
Aktors der einzelnen Aktorstufen (A1 bis A6) mit je einem zugeordneten Abschnitt an
je einen zugehörigen Umfangsabschnitt des mindestens einen Strömungskanals (17) anlegbar
ist.
2. Pumpenmodul (4, 5, 6; 4') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktoren durch Magnetspulen (M1.1 bis M6.2) gebildet sind.
3. Pumpenmodul (4, 5, 6; 4') nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (18; 21) aus einem magnetorheologischen Elastomermaterial besteht oder
aus einem Elastomermaterial gebildet ist, in welches in den, den Aktorstufen (A1 bis
A6) zugeordneten Abschnitten jeweils ein ferromagnetisches Material eingebracht ist.
4. Pumpenmodul (4") nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktoren durch Elektroden (E1.1 bis E6.2) gebildet sind.
5. Pumpenmodul (4") nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (22) aus einem elektrorheologischen Elastomermaterial (23) besteht.
6. Pumpenmodul (4, 5, 6; 4'; 4") nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (14) aus zumindest zwei Gehäuseteilen (15, 16) besteht, dass die Gehäuseteile
(15, 16) und die zwischenliegende Membran (18; 21; 22) als Scheiben mit kreisförmigen
Querschnitt ausgestaltet sind, und dass der mindestens eine Einlass (7, 8, 9) radial
außen vorgesehen ist und über den Strömungskanal (17) mit dem zumindest einen Auslass
(10, 11, 12) in Verbindung steht, welcher in radialer Richtung zentrisch platziert
ist.
7. Pumpenmodul (4, 5, 6; 4'; 4") nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktorstufen (A1 bis A6) in Strömungsrichtung äquidistant oder mit unterschiedlichen
Abständen zueinander platziert sind.
8. Verdrängerpumpe zur Förderung eines Fluids, insbesondere Vakuumpumpe, umfassend mindestens
ein Pumpenmodul (4, 5, 6; 4'; 4") nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
9. Verdrängerpumpe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Pumpengehäuse (1) mehrere Pumpenmodule (4, 5, 6) in einer Serien- und/oder
Parallelschaltung angeordnet sind.
10. Verdrängerpumpe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktoren des mindestens einen Pumpenmoduls (4, 5, 6; 4'; 4") über eine Leistungselektronik
(13) steuerbar sind.
11. Verfahren zur Erzeugung eines Grob- oder Feinvakuums in einem Rezipienten, wobei zur
Erzeugung des Grob- oder Feinvakuums eine als Vakuumpumpe ausgeführte Verdrängerpumpe
nach einem der Ansprüche 8 bis 10 eingesetzt wird.
12. Verwendung einer Verdrängerpumpe nach Anspruch 8 als Vakuumpumpe und hierbei als Vorpumpe
einer Hoch- und/oder Ultrahochvakuumpumpe, insbesondere einer Turbomolekularpumpe.