[0001] Die Erfindung betrifft eine Feuerwaffe, insbesondere Handfeuerwaffe, entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruches 1 und der
AT 508 316 des Anmelders, die der
US 8 156 677 entspricht und deren Inhalt für die Jurisdiktionen, in denen dies möglich ist, durch
Bezugnahme zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
[0002] Diese vorbekannte Waffe weist ein Griffstück auf, das voll funktionsfähig ist und
bei dem es möglich ist, auf einfache Weise und ohne das vorhandene Griffstück zu zerlegen,
außen an ihm anliegende, schalenartige Zusatzteile anzubringen, durch die es für Benutzer
mit größeren oder anders gebauten Händen möglich wird, eine spezielle Anpassung der
Größe und der Form des Griffstückes an ihre Bedürfnisse vorzunehmen.
[0003] Die in der Druckschrift vorgeschlagenen Maßnahmen haben sich bewährt und auch dem
rauen Betrieb in der Praxis standgehalten, doch wurde der Ruf laut, den wesentlichsten
Zusatzteil, der im Rücken des Griffstücks vorgesehen ist, nach oben hin bis möglichst
zum oberen Rand des Griffteils im Bereich des Abzugsmechanismus fortzusetzen, um bei
der Benutzung der Waffe im Bereich der Hand zwischen Daumen und Zeigefinger eine gratlose
und übergangslose Fläche auszubilden. Wegen der speziellen Form dieses Bereiches und
der extrem beengten Platzverhältnisse im oberen Bereich des hinteren Randes des Griffstückes
unmittelbar hinter dem und unter dem Verschluss, ist eine solche Ausbildung beim genannten
Stand der Technik nicht vorgesehen, der Zusatzteil endet dort im Bereich seiner Fixierung
durch einen Stift, wodurch mechanisch die erforderliche Fixierung und Robustheit gegeben
ist.
[0004] Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Griffstück bzw. einen Zusatzteil anzugeben,
der auch diesen Wünschen entspricht und dabei dennoch leicht und einfach zu montieren
ist und die notwendige mechanische Stabilität besitzt.
[0005] Erfindungsgemäß werden diese Ziele mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 angegebenen Merkmalen erreicht, mit anderen Worten, und auf eine Waffe mit Schlitten
bezogen, befindet sich auf der hinteren Endfläche des Griffstückes, im Randbereich
unmittelbar unterhalb des Schlittens, eine Kombination einer Vertiefung und einer
Nase, die symmetrisch zur Waffenmittenebene ausgebildet sind, wobei die Vertiefung,
entlang des Umrisses gesehen, näher zum Schlitten liegt als der vorspringende Teil
der Nase, der näher zum Griffstückboden hin liegt. Dabei ist der Abstand des vorspringenden
Teils der Nase zum Schlitten kleiner als der vom tiefsten Teil der Vertiefung zum
Schlitten. Der Zusatzteil weist eine dazu komplementäre Form auf, sodass der Zusatzteil
in seinem obersten Randbereich durch diese einschnappbare Verbindung zuverlässig gehalten
wird.
[0006] Möglich wird das Funktionieren dieser Ausbildung dadurch, dass zuerst der unterste
Teil des Zusatzteils, der bekanntermaßen kragenartig ausgebildet ist, zuerst in die
entsprechenden Ausnehmungen am unteren Rand des Griffstückes eingeschoben wird, dass
dann die im obersten Bereich vorgesehene, vorstehend beschriebene, einschnappbare
Verbindung hergestellt wird, und dass schließlich durch den quer zur Symmetrieachse
der Waffe verlaufenden Stift, diese Lage und Form des Zusatzteils und damit auch die
Verankerung im oberen Teil fixiert wird. Zum Lösen ist es nur notwendig, den Haltestift
zu entfernen und sodann durch elastische Deformation des Zusatzteils diesen aus der
oberen formschlüssigen Verbindung zu lösen, worauf durch Verschieben des Zusatzteils
nach unten, vom Schlitten weg, auch die Fixierung im Bereich des Kragens gelöst wird.
[0007] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert, dabei zeigt
bzw. zeigen:
die Fig. 1 eine erfindungsgemäße Waffe in Seitenansicht,
die Fig. 2 diese Waffe im Schnitt entlang der Symmetrieebene,
die Fig. 3 das Detail III der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,
die Fig. 4 das Detail IV der Fig. 2 in vergrößertem Maßstab,
die Fig. 5 einen erfindungsgemäßen Zusatzteil in drei Ansichten und
die Fig. 6 das Detail VI in vergrößertem Maßstab.
[0008] Die Figuren zeigen eine erfindungsgemäß ausgebildete Waffe 1, in diesem Fall eine
Pistole, die in ihrem hintersten Bereich und knapp unterhalb einer passend gewählten
Ebene 2, die bevorzugt die Grenzebene zwischen dem Griffstück 3 und dem (nicht dargestelltem)
Schlitten bildet, mit einer Nase 4 versehen ist. Die Ebene 2 dient als Bezugsebene
für die Erläuterung der erfindungsgemäßen Merkmale und Kennzeichen, nicht als technisches
Merkmal für sich. Sie möglichst "hoch" anzunehmen ist wegen der Erläuterung praktisch.
[0009] Wenn man der Kontur der Waffe 1 in diesem Bereich vom Griffstückboden 6 des Griffstückes
5 in Richtung zur Ebene 2 (die in Fig. 4 als "2" parallel dazu und etwas höher als
in den anderen Figuren angegeben ist) folgt, so schließt an die Erhebung 4 eine Vertiefung
7 an. Sowohl die Erhebung als auch die Vertiefung liegen bevorzugt in der Symmetrieebene
der Waffe 1, wenn jeweils zwei solcher Elemente vorgesehen sind, liegen sie bevorzugt
symmetrisch zu dieser Symmetrieebene, die in den Fig. 2, 4 und 6 der Zeichenebene
entspricht.
[0010] Wenn man den größten Abstand des untersten Bereiches der Vertiefung 7 von der Ebene
2 mit dem kleinsten Abstand des Vorsprunges 4 von der Ebene 2 vergleicht, so ist festzustellen,
dass der größte Abstand der Vertiefung größer ist, als der kleinste Abstand des Vorsprunges,
dies hat für die mechanische Verbindung des Griffstückes 5 mit dem Zusatzteil 8 große
Bedeutung.
[0011] Der zur Waffe 1 gehörende Zusatzteil 8 ist insbesondere in den Fig. 5 und 6 näher
dargestellt. Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht, eine Rückansicht und, im rechten Bereich
der Darstellung, einen Schnitt entlang der Linie V-V der mittleren Ansicht.
[0012] Aus diesem Schnitt und insbesondere aus Fig. 6, die das Detail VI der Fig. 5 in vergrößertem
Maßstab zeigt, geht die komplementäre Form des Umrisses des Zusatzteils 8, der zum
Handgriff 5 gerichtet ist, mit dessen Umriss deutlich hervor: Ein Vorsprung 7', passend
zur Vertiefung 7 und eine Ausnehmung 4', passend zum Vorsprung 4.
[0013] Die Montage bzw. Demontage des Zusatzteils 8 erfolgt nun folgendermaßen:
Wenn auf das Griffstück 5 ein Zusatzteil 8 montiert werden soll, wird dieser Zusatzteil
zuerst mit seinem aus dem Stand der Technik bekannten, umgestülpten unteren Randbereich
9 in eine passende Nut oder Hinterschneidung am unteren Ende des Griffstückes 5 im
Bereich des Griffstückbodens 6 eingeschoben, wie durch den Pfeil 10 in Fig. 2 angedeutet.
Sodann wird durch elastische Deformation der oberste Bereich des Zusatzteils 8 mit
seinem Vorsprung 7', komplementär zur Vertiefung 7 und seiner Ausnehmung 4', komplementär
zum Vorsprung 4, mit diesen beiden Elementen durch Aufschnappen verbunden, worauf
eine Durchgangsöffnung 10' des Zusatzteils, so, wie vom Stand der Technik her bekannt,
mit einer Durchgangsöffnung 10 des Handstückes 5 fluchtend wird und in dieser Lage
durch einen (nicht dargestellten) Stift mit der Waffe 1 verbunden wird.
[0014] In dieser montierten Konfiguration ist der Abstand zwischen dem Durchgangsloch 10'
und dem Vorsprung 7' bzw. der Vertiefung 4' des Zusatzteils zu klein, um durch elastische
Deformation außer Eingriff mit dem Vorsprung 4 und der Vertiefung 7 der Waffe 1 gebracht
werden zu können, die Verbindung ist mechanisch formschlüssig stabil, während sie
ohne den Verbindungsstift kraftschlüssig und damit zerstörungsfrei lösbar ist.
[0015] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern
kann verschiedentlich abgewandelt und an andere Waffen adaptiert werden. So ist es
selbstverständlich möglich, sie auch bei Revolvern, bei Gewehren, bei Karabinern etc.
anzuwenden, dabei ist es nur notwendig, statt der sich bei Pistolen anbietenden Trennebene
2 eine andere passende Ebene zu wählen, dies kann aber jede Normalebene auf die Symmetrieebene
der Waffe parallel zur Laufachse sein, sollte aber "jenseits" der Erhebung 4 bzw.
der Vertiefung 7 liegen, um die Erläuterung bzw. die Beschreibung einfach zu halten.
[0016] Als Materialien kommen alle Materialien in Frage, die bei derartigen Waffen für Griffstücke
bzw. Griffstückteile verwendet werden, insbesondere hochwertiger Kunststoff bietet
sich hier an. Dieser kann selbstverständlich mit verschiedenen Elementen (Fasern,
Kugeln, etc.) verstärkt sein oder aus mehreren Schichten aufgebaut sein und insbesondere
auf seiner dem Benutzer zugewandten Außenseite mit verschiedenen Auflagen bzw. Überzügen
versehen sein, um einen sicheren Griff und ein angenehmes Griffgefühl zu ermöglichen.
[0017] Zusammenfassend kann man feststellen: Die Erfindung betrifft eine Feuerwaffe mit
einem Griffstück 5, das als funktionsfähiges, Griffstück ausgebildet ist. Am Griffstück
5 sind Verankerungsbereiche zur wahlweisen Montage eines Zusatzteiles 8 vorgesehen,
das mit passenden Verankerungsbereichen versehen ist. Ein Verankerungsbereich des
Griffstückes 5 weist ein Durchgangsloch 10 der zugehörige Verankerungsbereich des
Zusatzteiles 8 Löcher 10' auf, die im montierten Zustand des Zusatzteiles fluchten
und durch einen Stift fixiert werden. Ein weiterer Verankerungsbereich besteht aus
dem unteren Rand 6 des Griffstückes 5, der zugehörige Verankerungsbereich des Zusatzteils
8 aus einem ihn umfassenden Kragen 9. Damit der Zusatzteil am Griffstück hoch hinauf
reichen kann, weist es im hintersten, obersten Bereich einen Vorsprung 4 und ihm benachbart,
eine Vertiefung 7 auf; die mit einer Vertiefung 4' bzw. einem Vorsprung 7' des Zusatzteils
funktionell nach Art eines Schnappmechanismus zusammenwirken.
1. Feuerwaffe, insbesondere Handfeuerwaffe und besonders eine Pistole (1), mit einem
Griffstück (5), wobei das Griffstück (5) als normales, d.h. funktionsfähiges, den
üblichen Griffstücken entsprechend, ausgebildet ist, wobei am Griffstück (5) Verankerungsbereiche
zur wahlweisen Montage eines Zusatzteiles (8) vorgesehen sind und wobei der Zusatzteil
(8) Verankerungsbereiche aufweist, die mit denen des Handstückes funktionell zusammenwirken,
wobei zumindest ein Verankerungsbereich des Griffstückes (5) zumindest ein Durchgangsloch
(10) und zumindest der zugehörige Verankerungsbereich des Zusatzteiles (8) Löcher
(10') aufweist, wobei die Löcher und das Durchgangsloch im montierten Zustand des
Zusatzteiles fluchten und wobei ein Befestigungsstift in die Löcher und das Durchgangsloch
gesteckt wird und bevorzugt dort durch Reibschluss hält, ein weiterer Verankerungsbereich
aus einem Bereich eines unteren Randes (6) des Griffstückes (5) besteht und der zugehörige
Verankerungsbereich des Zusatzteils (8) aus einem Kragen (9), der im montierten Zustand
des Zusatzteiles den Rand (6) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass im hintersten, obersten Bereiches des Griffstücks ein Vorsprung (4) und, vom Durchgangsloch
(10) weiter entfernt als der Vorsprung, aber ihm benachbart, eine Vertiefung (7) vorgesehen
ist, und dass der Vorsprung (4) des Griffstücks mit einer Vertiefung (4') des Zusatzteils
(8) und die Vertiefung (7) des Griffstücks mit einem Vorsprung (7') des Zusatzteils
funktionell nach Art eines Schnappmechanismus zusammenwirken.
2. Feuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Vorsprung (4) und Vertiefung (7) symmetrisch zur Symmetrieebene der Feuerwaffe angeordnet
sind.