[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Nagelgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Nagelgeräte werden insbesondere im Bauwesen eingesetzt, um Nägel oder Klammern in
einen Gegenstand bzw. Untergrund, z. B. aus Holz, Beton oder Stahl, einzubringen.
Dadurch können in eine kürzeren Zeit eine größere Anzahl von Nägeln oder Klammern
in den Gegenstand oder Untergrund eingebracht werden als bei einem manuellen Einschlagen
mittels eines Hammers von Nägeln in den Gegenstand. Die Nagelgeräte sind dabei im
Allgemeinen pneumatisch, elektrisch oder verbrennungstechnisch angetrieben. Ein Nagelmagazin
dient zur Lagerung einer größeren Anzahl an Nägeln oder Klammern.
[0004] Die Nägel sollend dabei möglichst senkrecht zu einer von der Oberfläche des Gegenstandes
bzw. Untergrundes aufgespannten fiktiven Gegenstandsebene in den Gegenstand bzw. Untergrund
mit dem Nagelgerät eingetrieben werden. Das Nagelgerät wird zum Einbringen der Nägel
mit einem Bolzenführungselement auf den Gegenstand aufgelegt und ferner ist es bekannt,
dass an dem Nagelgerät ein Stützfuß ausgebildet ist. Der Stützfuß weist dabei nur
ein Stützelement auf, so dass zusammen mit dem Bolzenführungselement das Nagelgerät
mittels einer Zweipunktlagerung auf den Gegenstand bzw. Untergrund aufgesetzt werden
kann. Dadurch ist es möglich, dass in nachteiliger Weise das Nagelgerät während des
Setzens der Nägel seitlich verkippbar ist, so dass die Nägel schräg gesetzt werden.
Schräg gesetzte Nägel haben jedoch den Nachteil, dass es hier zu erheblichen Ausfällen
kommt bzw. zu einer verminderten Befestigung mittels der gesetzten Nägel.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, ein Nagelgerät zur
Verfügung zu stellen, bei dem die Nägel ohne eine besondere Ausrichtung des Nagelgerätes
durch den Bediener im Wesentlichen senkrecht zu einer von der Oberfläche des Gegenstandes,
in welchen die Nägel eingetrieben werden, aufgespannten fiktiven Gegenstandsebene
in den Gegenstand eingetrieben werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Nagelgerät, umfassend ein Gehäuse, insbesondere
ein Nagelmagazin, einen Setzmechanismus zum Setzen der Nägel, ein Bolzenführungselement
zur Auflage auf den Gegenstand, in welchen die Nagel einzubringen sind, so dass das
Bolzenführungselement zum Setzen der Nägel und zur Stützung für das Nagelgerät dient,
einen Auslöser zum Aktivieren des Setzmechanismus, einen Stützfuß zur zusätzlichen
Abstützung des Nagelgerätes, wobei der Stützfuß mit zwei Stützelementen für eine Zweipunktlagerung
versehen ist, so dass das Nagelgerät zusammen mit dem Bolzenführungselement eine Dreipunktlagerung
aufweist.
[0007] Der Stützfuß ragt dabei bevorzugt von dem Gehäuse oder gegebenenfalls von dem Nagelmagazin
ab. Bei bevorzugten Varianten ragt der Stützfuß von einer Brennstoffbehälteraufnahme,
wie z.B. einem Gasdosenfach, einer Batterieaufnahme oder einem Griff bzw. einem Grifffortsatz
ab.
[0008] Das Nagelgerät ist mit einem Stützfuß mit zwei Stützelementen versehen, so dass dadurch
das Nagelgerät eine Dreipunktlagerung aufweist. Das
[0009] Bolzenführungselement bildet die erste Punktlagerung und die beiden Stützelemente
an dem Stützfuß bilden die beiden zweiten und dritten Punktlagerungen für das Nagelgerät.
Bei einem Gegenstand mit einer im Wesentlichen ebenen Oberfläche, so dass von dem
Gegenstand bzw. Untergrund, in welchen die Nägel mit dem Nagelgerät einzutreiben sind,
eine fiktive Gegenstandsebene aufgespannt ist, kann somit mittels der Dreipunktlagerung
das Bolzenführungselement, d. h. eine Längsachse des Bolzenführungselementes, im Wesentlichen
senkrecht zu der Gegenstandsebene ausgerichtet werden, da aufgrund der Dreipunktlagerung
des Nagelgerätes die Längsachse des Bolzenführungselementes im Wesentlichen senkrecht
zu der fiktiven Gegenstandsebene ausgerichtet ist. Die Geometrie der beiden Stützelemente
ist somit dahingehend ausgebildet, dass bei einem Aufliegen auf einer ebenen Oberfläche
oder der Gegenstandsebene bei einem Aufliegen beider Stützelemente und des Bolzenführungselementes
auf der Gegenstandsebene die Längsachse senkrecht zu der Gegenstandsebene ausgerichtet
ist.
[0010] Insbesondere weisen die zwei Stützelemente, welche die Zweipunktlagerung an dem Stützfuß
bilden, einen Abstand von wenigstens 1 cm, 3 cm, 5 cm oder 10 cm zueinander auf und/oder
das Ende des Bolzenführungselementes und die Enden der beiden Stützelemente bilden
die Ecken eines fiktiven Dreieckes und die Seiten des fiktiven Dreieckes weisen einen
Abstand von wenigstens 1 cm, 3 cm, 5 cm oder 10 cm auf und die Höhe des fiktiven Dreieckes
beträgt wenigstens 1 cm, 3 cm, 5 cm oder 10 cm. Die beiden Stützelemente benötigen
einen entsprechenden Abstand, so dass eine ausreichende Dreipunktlagerung des Nagelgerätes
gewährleistet ist, d. h. ein Kippen des Nagelgerätes im Wesentlichen in der Praxis
behindert ist.
[0011] In einer weiteren Ausgestaltung weisen die zwei Stützelemente einen Abstand von wenigstens
5 cm, 10 cm, 20 cm oder 30 cm zu dem Bolzenführungselement auf.
[0012] Vorzugsweise dient das Bolzenführungselement zur Führung der Nägel oder Klammern
beim Setzen bzw. Einbringen in den Gegenstand.
[0013] Zweckmäßig sind die beiden Stützelemente getrennte Bauteile, so dass die beiden Stützelemente
getrennte Stützfüße bilden, d. h. der Sützfuß zweiteilig ist.
[0014] In einer ergänzenden Ausführungsform ist der Stützfuß um eine Schwenkachse verschwenkbar
an dem übrigen Nagelgerät gelagert, so dass in einer ersten Schwenkposition des Stützfußes
die beiden Stützelemente einen Abstand zu einer fiktiven Geräteebene aufweisen und
in einer zweiten Schwenkposition die beiden Stützelemente von der fiktive Geräteebene
im Wesentlichen geschnitten sind und eine Längsachse des Bolzenführungselementes sowie
Schwenkachse in der fiktiven Geräteebene liegen. In der ersten Schwenkposition weist
das Nagelgerät somit eine Dreipunktlagerung auf und in der zweiten Schwenkposition
liegen die beiden Punktlagerungen an dem Stützfuß in der fiktiven Geräteebene, so
dass dadurch das Nagelgerät beim Aufliegen des Stützfußes und des Bolzenführungselementes
auf dem Gegenstand bzw. Untergrund kippbar bzw. verschwenkbar ist. In bestimmten Anwendungen
des Nagelgerätes kann es erforderlich sein, dass ein Kippen des Nagelgerätes beim
Aufliegen auf dem Gegenstand erforderlich ist, beispielsweise um Nägel schräg einbringen
zu können in den Untergrund oder bei bestimmten Behinderungen im Bearbeitungsraum
des Nagelgerätes.
[0015] Vorzugsweise entspricht in der ersten Schwenkposition der Abstand der beiden Stützelemente
zu der fiktiven Geräteebene im Wesentlichen dem Abstand der beiden Stützelemente zu
der Schwenkachse, insbesondere beträgt der Abstand der beiden Stützelemente in der
ersten Schwenkposition zu der fiktiven Geräteebene wenigstens 0,5 cm, 1,5 cm, 2,5
cm oder 5 cm und/oder die erste und zweite Schwenkposition sind im Wesentlichen um
90° zueinander um die Schwenkachse verschwenkt. Die erste und zweite Schwenkposition
sind im Wesentlichen um 90° zueinander verschwenkt, d. h. mit einer Abweichung von
weniger als 10°, 5°, 3° oder 2°, als 90° bzw. rechter Winkel zueinander verschwenkt.
In der ersten Schwenkposition entspricht der Abstand der beiden Stützelemente bzw.
der Enden der Stützelemente zu der fiktiven Ebene im Wesentlichen dem Abstand der
beiden Stützelemente bzw. den Enden der Stützelemente zu der Schwenkachse, d. h. mit
einer Abweichung von weniger als 2 cm, 1 cm, 0,5 cm oder 0,2 cm.
[0016] Vorzugsweise haben die beiden Stützelemente den gleichen Abstand zur Schwenkachse.
Bei einer alternativen Ausführungsform haben die beiden Stützelementen unterschiedliche
Abstände zur Schwenkachse.
[0017] In einer Variante ist die Schwenkachse im Wesentlichen parallel zu der Längsachse
des Bolzenführungselementes ausgerichtet oder ist in einem spitzen Winkel, insbesondere
zwischen 3° und 45°, vorzugsweise zwischen 5° und 30°, beispielsweise zwischen 7°
und 20°, zu der Längsachse des Bolzenführungselementes ausgerichtet und/oder die Schwenkachse
liegt in der fiktiven Geräteebene. Die Schwenkachse ist im Wesentlichen parallel zu
der Längsachse des Bolzenführungselementes ausgerichtet, d. h. mit einer Abweichung
von weniger als 5°, 3°, 2° oder 1° zu der Längsachse des Bolzenführungselementes ausgerichtet.
[0018] Zweckmäßig ist der Stützfuß mit einem Schwenkmechanismus an dem übrigen Nagelgerät
befestigt und gelagert und ist mit dem Schwenkmechanismus in der ersten und zweiten
Schwenkposition fixierbar und lösbar, insbesondere verrastbar und entrastbar, insbesondere
mittels einer Bewegung des Stützfußes parallel zu der Schwenkachse. Beim Aufbringen
einer Kraft bzw. Bewegung auf den Stützfuß im Wesentlichen parallel zu der Schwenkachse
des Stützfußes kann dieser an dem übrigen Nagelgerät in den beiden Schwenkpositionen
befestigt und gelöst werden, d. h. ist insbesondere verrastbar und entrastbar. Dadurch
ist eine besonders einfache eine Fixierung des Stützfußes in den beiden Schwenkpositionen
gewährleistet.
[0019] In einer zusätzlichen Ausführungsform ist der Stützfuß von dem übrigen Nagelgerät
abnehmbar. Bei einem abgenommenen Stützfuß weist das Nagelgerät nur eine Einpunktlagerung
auf, d. h. nur das Bolzenführungselement dient zur Auflagerung auf dem Untergrund.
Dadurch können die Nägel in einem beliebigen Winkel zu der fiktiven Gegenstandsebene
in den Gegenstand bzw. Untergrund eingebracht werden.
[0020] Bevorzugt ist der Stützfuß an dem übrigen Nagelgerät lösbar befestigt ist und durch
vollständiges Lösen von dem übrigen Nagelgerät von einer ersten in eine zweite Schwenkposition
bringbar.
[0021] In einer weiteren Ausführungsform ist der Stützfuß mit einem Überlastungsmechanismus
an dem übrigen Nagelgerät befestigt, so dass bei einem Aufbringen einer Kraft auf
den Stützfuß, welche eine Überlastungskraft überschreitet, der Stützfuß selbsttätig
von dem übrigen Nagelgerät lösbar ist, insbesondere ist der Überlastungsmechanismus
von dem Schwenkmechanismus gebildet. In der Praxis des Nagelgerätes kann dieses auch
beispielsweise herunterfallen und der Stützfuß trifft dabei auf den Gegenstand auf.
Der Überlastungsmechanismus gewährleistet, dass bei einer Überschreitung einer Überlastungskraft
mit dem Überlastungsmechanismus die Verbindung zwischen dem Stützfuß und dem übrigen
Nagelgerät selbsttätig und automatisch gelöst wird, so dass dadurch die Gefahr einer
Beschädigung des Stützfußes oder des Gerätes reduziert ist.
[0022] Insbesondere bestehen die beiden Stützelemente, insbesondere im Endbereich der Stützelemente,
wenigstens teilweise, insbesondere vollständig, aus Gummi. Die Auflagebereiche der
Stützelemente aus Gummi gewährleisten einen besonders sicheren Halt des Nagelgerätes
insbesondere gegen Verrutschung auf der Oberfläche des Gegenstandes.
[0023] In einer weiteren Ausgestaltung ist der Setzmechanismus elektrisch, pneumatisch oder
verbrennungstechnisch, wobei der Brennstoff insbesondere fest, flüssig oder gasförmig
ist, betreibbar und/oder der Setzmechanismus und der Stützfuß sind über ein Nagelmagazin
miteinander verbunden.
[0024] Zweckmäßig umfasst das Nagelgerät eine Batterie bei einem elektrisch betriebenen
Setzmechanismus.
[0025] Vorzugsweise umfasst das Nagelgerät bei einem pneumatisch betriebenen Setzmechanismus
eine pneumatische Schnittstelle zum Anschluss eines Druckluftschlauches.
[0026] Vorzugsweise umfasst das Nagelgerät bei einem verbrennungstechnisch betriebenen Setzmechanismus
eine Brennstoffkartusche, insbesondere in Form eines Kartuschenstreifens oder einer
Gasdose.
[0027] In einer zusätzlichen Ausführungsform besteht das Gehäuse des Nagelgerätes wenigstens
teilweise, insbesondere vollständig, aus Metall und/oder Kunststoff.
[0028] In einer zusätzlichen Ausführungsform weist das Nagelgerät ein gesondertes Betätigungsorgan
in Ergänzung zum Auslöser zum Deaktivieren des Setzmechanismus auf. Bei einem aktivierten
Setzmechanismus werden von dem Nagelgerät die Nägel in den Gegenstand eingetrieben
und bei einem deaktivierten Setzmechanismus ist der Setzmechanismus außer Betrieb,
d. h. es werden keine Nägel in den Gegenstand von dem Nagelgerät eingetrieben.
[0029] Zweckmäßig wird das Nagelgerät auch als Heftgerät betrachtet, d. h. mit dem Nagelgerät
können auch Klammern oder andere Setzelemente in den Gegenstand eingebracht werden.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform liegen in der zweiten Schwenkposition des Stützfußes
das Ende nur eines Stützelementes und das Ende des Bolzenführungselementes in einer
fiktiven Gegenstandsebene, da ein spitzer Winkels zwischen der Schwenkachse des Stützfußes
und der Längsachse des Bolzenführungselementes vorhanden ist.
[0031] Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Seitenansicht eines aus dem Stand der Technik bekannten Nagelgerätes,
- Fig. 2
- einen Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Nagelgerätes in einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3
- einen Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Nagelgerätes in einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4
- eine Bodenansicht des Nagelgerät gemäß Fig. 2 mit einem Stützfuß in einer zweiten
Schwenkposition und
- Fig. 5
- eine Bodenansicht des Nagelgerät gemäß Fig. 2 mit dem Stützfuß in einer ersten Schwenkposition.
[0032] Nagelgeräte 1 dienen dazu, nicht dargestellte Nägel in einen Gegenstand 16 bzw. Untergrund
16, z. B. aus Holz, Beton oder Stahl, einzutreiben. Das Nagelgerät 1 weist hierzu
ein Gehäuse 2 aus Metall und/oder Kunststoff auf, welches im Allgemeinen mehrteilig
ist. Dabei ist innerhalb eines von dem Gehäuse 2 umschlossenen Gerätekörpers 3 ein
nicht dargestellter Setzmechanismus, welcher elektrisch, pneumatisch oder verbrennungstechnisch
betrieben ist, angeordnet. Von einem anderen Teil des Gehäuses 2 ist ein Nagelmagazin
5 umschlossen. Das Nagelmagazin 5 umfasst eine große Anzahl von Nägeln und zum Setzen
der Nägel werden die Nägel von dem Nagelmagazin 5 zu dem Setzmechanismus befördert
und mittels des Setzmechanismus durch ein Bolzenführungselement 6 als Bestandteil
des Setzmechanismus in den Gegenstand 16 elektrisch oder pneumatisch eingetrieben.
Das Bolzenführungselement 6 weist dabei eine Längsachse 12 auf, und der Setzmechanismus
kann mit einem Auslöser 7 aktiviert werden. Zum Halten des Nagelgerätes 1 ist das
Gehäuse 2 dahingehend ausgebildet, dass dieses auch einen Handgriff 4 zum Halten des
Nagelgerätes 1 ausbildet.
[0033] In Fig. 1 ist ein aus dem Stand der Technik bekanntes Nagelgerät 1 dargestellt. Die
Nägel werden durch das Bolzenführungselement 6 in Richtung der Längsachse 12 des Bolzenführungselementes
6 in den Untergrund bzw. Gegenstand 16 eingetrieben. Die Nägel sollen dabei möglichst
senkrecht zu einer von dem Gegenstand 16 bzw. der Oberfläche des Gegenstandes 16 aufgespannten
fiktiven Gegenstandsebene 17 eingetrieben werden. Hierzu weist das Nagelgerät 1 einen
Stützfuß 8 auf und der Stützfuß 8 weist dabei in der Darstellung in Fig. 1 aus dem
Stand der Technik nur ein Stützelement auf, so dass dadurch das Nagelgerät 1 aus dem
Stand der Technik nur über eine Zweipunktlagerung verfügt. Das Nagelgerät 1 kann dadurch
um eine Kippachse, welche aufgrund der Schnittbildung in Fig. 1 der strichliert dargestellten
Gegenstandsebene 17 entspricht, da die Gegenstandsebene 17 aufgrund der Schnittbildung
in Fig. 1 senkrecht zu der Zeichenebene von Fig. 1 geschnitten 1. Bei einem Kippen
des Nagelgerätes 1 werden dadurch die Nägel schräg zu der fiktiven Gegenstandsebene
17, z. B. in einem spitzen Winkel in den Gegenstand 16 eingetrieben. Dies ist mit
Nachteilen verbunden, beispielsweise durch Setzausfälle oder einer geringeren Befestigung
der Nägel.
[0034] In den Fig. 2 bis 5 sind zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Nagelgerätes
1 dargestellt. In Fig. 2 ist dabei ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Nagelgerätes 1 dargestellt. Der Stützfuß 8 weist ein erstes Stützelement 9 und ein
zweites Stützelement 10 auf. Die Endbereiche 11 der beiden Stützelemente 9, 10 bilden
dadurch einen zweiten und einen dritten Punkt als Punktlagerung für das Nagelgerät
1, so dass zusammen mit der Punktlagerung an dem Bolzenführungselement 6 das erfindungsgemäße
Nagelgerät 1 über eine Dreipunktlagerung verfügt. Der Stützfuß 8 ist um eine Schwenkachse
13 verschwenkbar und die Schwenkachse 13 ist parallel zu der Längsachse 12 des Bolzenführungselementes
6 ausgerichtet. In Fig. 4 ist eine zweite Schwenkposition und in Fig. 5 eine erste
Schwenkposition des Stützfußes 8 dargestellt. In der Schwenkposition in Fig. 5 weisen
die beiden Endbereiche 11 einen Abstand von ca. 3 cm zu einer fiktiven Geräteebene
14 und auch einen Abstand aufgrund der konstruktiven bzw. geometrischen Ausbildung
des Stützfußes 8 zu der Schwenkachse 13 des Stützfußes 8 auf. Die fiktive Geräteebene
14 liegt in der Längsachse 12 und in der Schwenkachse 13. In dieser in Fig. 5 dargestellten
ersten Schwenkposition des Stützfußes 8 kann aufgrund der Dreipunktlagerung des Nagelgerätes
das Nagelgerät 1 beim Einbringen der Nägel nicht mehr gekippt werden, so dass dadurch
eine im Wesentlichen senkrechte Einbringung der Nägel zu der fiktiven Gegenstandsebene
17 gewährleistet ist. In der in Fig. 4 dargestellten zweiten Schwenkposition ist der
Stützfuß 8 im Wesentlichen 90° um die Schwenkachse 13 bezüglich der ersten Schwenkposition
gemäß Fig. 5 verschwenkt. In dieser in Fig. 4 dargestellten Schwenkposition schneiden
die beiden Endbereiche 11 der Stützelement 9, 10 die fiktive Geräteebene 14 bzw. weisen
einen nur sehr geringen Abstand von z. B. weniger als 1 cm zu der fiktiven Geräteebene
14 auf. In dieser Schwenkposition des Stützfußes 8 kann dadurch wie im Stand der Technik
das Nagelgerät 1 beim Aufliegen auf dem Gegenstand 16 gekippt werden. Bei bestimmten
Anwendungen mit dem Nagelgerät 1, z. B. zum kontrolliert schrägen Einbringen von Nägeln
oder beim Arbeiten in einem beengten Arbeitsraum, z. B. in einem Eckbereich, kann
dies in Ausnahmefällen erforderlich oder gewünscht sein.
[0035] In Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Nagelgerätes
1 dargestellt. Im Nachfolgenden werden im Wesentlichen nur die Unterschiede zu dem
ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Nagelgerätes 1 in Fig. 2 beschrieben.
Die Schwenkachse 13 ist mit einem spitzen Winkel von ca. 10° zu der Längsachse 13
ausgerichtet und liegt in der fiktiven Geräteebene 14. Eine Hilfslängsachse 15 ist
dabei parallel verschoben und entspricht somit in seiner Ausrichtung der Längsachse
12. Die Hilfslängsachse 15 ist somit eine parallel verschobene Längsachse 12. In der
in Fig. 3 dargestellten zweiten Schwenkposition des Stützfußes 8 liegt somit nur das
erste Stützelement 9 auf dem Gegenstand 16 auf und das zweite Stützelement 10 weist
keinen Kontakt zu dem Gegenstand 16 auf. Bei einem Verschwenken des Stützfußes 8 in
die erste Schwenkposition liegen jedoch wieder die beiden Stützelemente 9, 10 und
das Bolzenführungselement 6 auf dem Gegenstand 16 auf, so dass in analoger Weise wie
in dem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Nagelgerätes gemäß Fig. 2
wieder eine Dreipunktlagerung mit dem Nagelgerät 1 gewährleistet ist.
[0036] Insgesamt betrachtet sind mit dem erfindungsgemäßen Nagelgerät 1 wesentliche Vorteile
verbunden. Das Nagelgerät 1 weist eine Dreipunktlagerung auf, so dass dadurch ein
genaues Setzen der Nägel senkrecht zu der fiktiven Gegenstandsebene 17 möglich ist.
Um in bestimmten Anwendungen des Nagelgerätes 1 auch ein Kippen des Nagelgerätes 1
zu gewährleisten wie bei einer Zweipunktlagerung, kann aufgrund der zweiten Schwenkposition
des Stützfußes 8 das Nagelgerät 1 auch gekippt werden bei der Anwendung zum Setzen
der Nägel. Ferner kann der Stützfuß 8 auch von dem übrigen Nagelgerät 1, d. h. dem
Nagelmagazin 5 im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 und 3, entfernt werden, da ein
entsprechender nicht dargestellter Schwenk- und/oder Befestigungsmechanismus für den
Stützfuß 8 entsprechend ausgebildet ist. Ohne den Stützfuß 8 können die Nägel 1 in
einem beliebigen spitzen Winkel bezüglich der fiktiven Gegenstandsebene 17 in den
Gegenstand 16 eingetrieben werden. Bei bestimmten Anwendungen des Nagelgerätes 1 ist
auch dies erforderlich und gewünscht.
1. Nagelgerät (1), umfassend
ein Gehäuse (2),
einen Setzmechanismus zum Setzen der Nägel,
ein Bolzenführungselement (6) zur Auflage auf den Gegenstand (16), in welchen die
Nägel einzubringen sind, so dass das Bolzenführungselement (6) zum Setzen der Nägel
und zur Stützung für das Nagelgerät dient,
einen Auslöser (7) zum Aktivieren des Setzmechanismus,
einen Stützfuß (8) zur zusätzlichen Abstützung des Nagelgerätes (1),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stützfuß (8) mit zwei Stützelementen (9, 10) für eine Zweipunktlagerung versehen
ist, so dass das Nagelgerät (1) zusammen mit dem Bolzenführungselement (6) eine Dreipunktlagerung
aufweist.
2. Nagelgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zwei Stützelemente (9, 10), welche die Zweipunktlagerung an dem Stützfuß (8) bilden,
einen Abstand von wenigstens 1 cm, 3 cm, 5 cm oder 10 cm zueinander aufweisen
und/oder
das Ende des Bolzenführungselementes (6) und die Enden (11) der beiden Stützelemente
(9, 10) die Ecken eines fiktiven Dreieckes bilden und die Seiten des fiktiven Dreieckes
einen Abstand von wenigstens 1 cm, 3 cm, 5 cm oder 10 cm aufweisen und die Höhe des
fiktiven Dreieckes wenigstens 1 cm, 3 cm, 5 cm oder 10 cm beträgt.
3. Nagelgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zwei Stützelemente (9, 10) einen Abstand von wenigstens 5 cm, 10 cm, 20 cm oder
30 cm zu dem Bolzenführungselement (6) aufweisen.
4. Nagelgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stützfuß (8) um eine Schwenkachse (13) verschwenkbar an dem übrigen Nagelgerät
(1) gelagert ist, so dass in einer ersten Schwenkposition des Stützfußes (8) die beiden
Stützelemente (9, 10) einen Abstand zu einer fiktiven Geräteebene (14) aufweisen und
in einer zweiten Schwenkposition die beiden Stützelemente (9, 10) von der fiktive
Geräteebene (14) im Wesentlichen geschnitten sind und eine Längsachse (12) des Bolzenführungselementes
(6) sowie die Schwenkachse (13) in der fiktiven Geräteebene (14) liegen.
5. Nagelgerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der ersten Schwenkposition der Abstand der beiden Stützelemente (9, 10) zu der
fiktiven Geräteebene (14) im Wesentlichen dem Abstand der beiden Stützelemente (9,
10) zu der Schwenkachse (13) entspricht, insbesondere der Abstand der beiden Stützelemente
(9, 10) in der ersten Schwenkposition zu der fiktiven Geräteebene (14) wenigstens
0,5 cm, 1,5 cm, 2,5 cm oder 5 cm beträgt
und/oder
die erste und zweite Schwenkposition im Wesentlichen um 90° zueinander um die Schwenkachse
(13) verschwenkt sind.
6. Nagelgerät nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenkachse (13) parallel zu der Längsachse (12) des Bolzenführungselementes
(6) ausgerichtet ist oder in einem spitzen Winkel, insbesondere kleiner als 45°, vorzugsweise
zwischen 1° und 30°, beispielsweise zwischen 7° und 20°, zu der Längsachse (12) des
Bolzenführungselementes (6) ausgerichtet ist
und/oder
die Schwenkachse (13) in der fiktiven Geräteebene (14) liegt.
7. Nagelgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stützfuß (8) mit einem Schwenkmechanismus an dem übrigen Nagelgerät (1) befestigt
und gelagert ist und mit dem Schwenkmechanismus in der ersten und zweiten Schwenkposition
fixierbar und lösbar, insbesondere verrastbar und entrastbar ist.
8. Nagelgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stützfuß (8) an dem übrigen Nagelgerät (1) lösbar befestigt ist und durch vollständiges
Lösen von dem übrigen Nagelgerät von einer ersten in eine zweite Schwenkposition bringbar
ist, insbesondere verrastbar und entrastbar ist.
9. Nagelgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stützfuß (8) mit einem Überlastungsmechanismus an dem übrigen Nagelgerät (1) befestigt
ist, so dass bei einem Aufbringen einer Kraft auf den Stützfuß (8), welche eine Überlastungskraft
überschreitet, der Stützfuß (8) selbsttätig von dem übrigen Nagelgerät (1) lösbar
ist, insbesondere der Überlastungsmechanismus von dem Schwenkmechanismus gebildet
ist.
10. Nagelgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Stützelemente (9, 10), insbesondere im Endbereich (11) der Stützelemente
(9, 10), wenigstens teilweise, insbesondere vollständig, aus Gummi bestehen.
11. Nagelgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Setzmechanismus elektrisch, pneumatisch oder verbrennungstechnisch betreibbar
ist
und/oder
der Setzmechanismus und der Stützfuß (8) über ein Nagelmagazin (5) miteinander verbunden
sind.