[0001] Die Erfindung betrifft einen Anzünder für ein Kamin- oder Grillfeuer oder einen Festbrennstoffofen,
sowie eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Herstellen von Anzündern für ein Kamin-
oder Grillfeuer oder einen Festbrennstoffofen.
[0002] Bekannte Anzünder aus Holzwolle für ein Kamin- oder Grillfeuer werden üblicherweise
aus zu langen Seilen versponnener Holzwolle hergestellt. Dabei entsteht ein erheblicher
Abfall an Holzfäden. Zudem variieren die Größe und das Gewicht solcher Anzünder erheblich,
was ebenfalls nachteilig ist. Des Weiteren sind bekannte Herstellungsverfahren von
Anzündern aus Holzwolle aufwendig, kostenintensiv und lassen sich nicht oder nur teilweise
automatisieren.
[0003] Aus der
DE 596 869 A ist ein Feueranzünder bekannt, der aus einem aus Holz-stäbchen zusammengesetzten
prismatischen Gehäuse mit gitterartigen Wänden besteht, das einen aus Holzstäben gebildeten
Hilfszündkörper umschließt, der aus einem bis auf einen oder mehrere vollbelassene
Querstege in seiner Längsrichtung zur Bildung schmaler nebeneinanderliegender Streifen
geschlitzten Holzspan besteht, der als Wickel- oder als Faltenblock den Innenraum
des Gittergehäuses ausfüllt.
[0004] Die
DE 20 2011 100 021 U1 offenbart eine Vorrichtung zum Herstellen von Anzündern für ein Kamin- oder Grillfeuer
oder zum Anzünden von Festbrennstofföfen. Diese umfasst eine erste Schneideinrichtung,
insbesondere ein Hobel-, Schneide- oder Schälmesser zum Schneiden wenigstens eines
Holzblattes von/aus einem Holzrohling; und eine zweite Schneideinrichtung, insbesondere
ein Kammmesser, ein Nadelbrett oder mehrere Messerräder, zum Schneiden wenigstens
eines Holzblattes in im wesentlichen gleichlange Holzfäden. Diese Vorrichtung umfasst
des Weiteren eine Zusammenfass- und Verdrilleinrichtung, mit Hilfe derer eine bestimmte
Menge von Holzfäden zu einem verdrillten Strang verdrillt werden, sodass sich die
Holzfäden von einer Stirnseite des Holzfäden-Strangs bis zu der gegenüberliegenden
Stirnseite des Holzfäden-Strangs erstrecken. Eine solche Zusammenfass- und Verdrilleinrichtung
kann beispielsweise zwei ringförmige Greifarme aufweisen, die eine Anzahl von Holzfäden
greifen und jeweils ein Ende dieser Holzfäden fest umfassen, einen Holzfädenstrang
daraus bilden und die beiden Enden in entgegengesetzte Richtungen verdrehen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur kostengünstigen, einfachen und automatisierbaren Herstellung von Anzündern von
im Wesentlicher gleicher Größe und Gestalt für ein Kamin- oder Grillfeuer oder zum
Anzünden von Festbrennstofföfen sowie einen solchen Anzünder anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0007] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Anzündern für ein Kamin-
oder Grillfeuer oder einen Festbrennstoffofen, die eine erste Schneideinrichtung,
insbesondere ein Kammmesser oder mehrere Rundmesserräder, zum Einbringen von mehreren
rillenförmigen Vertiefungen in einen Holzmaterial-Rohling; eine zweite Schneideinrichtung,
insbesondere ein Hobel, ein Schneide- oder Schälmesser, zum Abschneiden wenigstens
einer Holzmaterial-Lage von einem Holzmaterial-Rohling; wenigstens eine Verfahreinrichtung,
die den Holzmaterial-Rohling relativ zu der ersten und/oder zweiten Schneideinrichtung
oder die die erste und/oder die zweite Schneideinrichtung relativ zu dem Holzmaterial-Rohling
verfährt; und eine Steuereinheit aufweist, die so ausgebildet ist, dass sie die erste
Schneideinrichtung so ansteuert, dass sie während einer Verfahrbewegung der Verfahreinrichtung
zwischen einer Schneideposition, bei der sie rillenförmige Vertiefungen in den Holzmaterial-Rohling
einbringt, und einer Abhebeposition, bei der sie sich in einem Abstand zu dem Holzmaterial-Rohling
befindet, bewegbar ist.
[0008] Die zweite Schneideinrichtung ist so ausgebildet und angeordnet, dass sich während
der Verfahrbewegung der Verfahreinrichtung die Holzmaterial-Lage beim Abschneiden
von dem Holzmaterial-Rohling spiralförmig um eine im Wesentlichen parallel zur Breitenrichtung
der Holzmaterial-Lage liegende Querachse aufwickelt. Dies kann beispielsweise durch
eine entsprechend schräge und gerundete Ausbildung der zweiten Schneideinrichtung,
insbesondere des Hobels, des Schneide- oder Schälmessers erreicht werden. Dies stellt
eine besonders effektive Herstellungsvariante dar, denn ein zusätzlicher Arbeitsschritt
des Aufrollens oder Verdrillens kann entfallen.
[0009] Eine solche Herstellungsvorrichtung ist relativ einfach aufgebaut, und mit ihr können
schnell, effizient, kostengünstig und mit geringem Ausschuss Anzünder der hier beschriebenen
Art mit im Wesentlichen gleichem Gewicht, mit im Wesentlichen gleicher Größe und mit
im Wesentlichen gleichem Aussehen hergestellt werden. Die Vorteile und beschriebenen
Ausführungsformen der Anzünder der oben beschriebenen Art ergeben sich bei entsprechender
Ausbildung dieser Herstellungsvorrichtung wie nachfolgend beschrieben.
[0010] Die von der ersten Schneideinrichtung in den Holzmaterial-Rohling eingebrachten rillenförmigen
Vertiefungen sollten dabei eine Tiefe haben, gemessen von der Oberfläche des Holzmaterial-Rohlings,
die wenigstens der Stärke der von der zweiten Schneideinrichtung abzuschneidenden
Holzmateriallage entspricht. Diese rillenförmigen Vertiefungen bilden, nach Abschneiden
der Holzmaterial-Lage die Zwischenräume zwischen den Holzfäden der Holzfäden-Bereiche,
und die jeweils zwischen zwei solchen rillenförmigen Vertiefungen liegenden Bereiche
bilden, nach Abschneiden der Holzmaterial-Lage durch die zweite Schneideinrichtung,
die Holzfäden.
[0011] Aus den rillenförmigen Vertiefungen ergeben sich nach Abschneiden der Holzmaterial-Lage
von dem Holzmaterial-Rohling durch die zweite Schneideinrichtung die Holzfäden-Bereiche,
und aus den Bereichen ohne rillenförmige Vertiefungen, bei denen sich die erste Schneideinrichtung
in der Abhebeposition, auf dem Weg dahin oder auf dem Weg zurück befunden hat, ergeben
sich nach Abschneiden der Holzmaterial-Lage durch die zweite Schneideinrichtung die
Quersteg-Bereiche.
[0012] Die länglichen rillenförmigen Vertiefungen können auch als Rillen, Ritzen oder Gräben
bezeichnet werden.
[0013] Gemäß einer ersten Ausführungsform der Vorrichtung steuert die Steuereinheit die
erste Schneideinrichtung so an, dass sie während einer Verfahrbewegung der Verfahreinheit
mehrfach zwischen der Schneideposition und der Abhebeposition hin und her bewegt wird.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform der Herstellungsvorrichtung erstreckt sich die
erste Schneideinrichtung über die gesamte Breite des Holzmaterial-Rohlings und bringt
längliche rillenförmige Vertiefungen in die gesamte, der Schneideinrichtung zugewandten
Seite des Holzmaterial-Rohlings ein. Dies stellt eine einfache und effiziente Herstellungsform
dar, bei der Anzünder hergestellt werden, bei denen sich die Holzfäden-Bereiche über
die gesamte Breite der Holzmaterial-Lage erstrecken.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich die Schneideinrichtung
nur über einen Teil der Breite des Holzmaterial-Rohlings, und bringt in der Schneideposition
längliche rillenförmige Vertiefungen nur in einen Teil der der Schneideinrichtung
zugewandten Seite des Holzmaterial-Rohlings ein. Dadurch können einfach und effektiv
Anzünder hergestellt werden, bei denen sich Holzfäden-Bereiche über einen Teil der
Breite der Holzmaterial-Lage erstrecken.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die erste Schneideinrichtung
Schneidbereiche auf, die unterschiedliche Breitenbereichen des Holzmaterial-Rohlings
zugeordnet sind. Dabei ist die Steuereinheit so ausgebildet, dass sie die Schneidbereiche
so ansteuert, dass sie während der Verfahrbewegung der Verfahreinrichtung unabhängig
voneinander zwischen einer Schneideposition und einer Abhebeposition bewegt werden.
Dadurch können individuelle Rillenmuster in den Holzmaterial-Rohling eingebracht werden,
so dass Anzünder der oben beschriebenen Art hergestellt werden können, bei denen Quersteg-Bereiche
und/oder Holzfäden-Bereiche vorgesehen sind, die sich jeweils nur über einen Teil
der Breite der Holzmaterial-Lage erstrecken und bei denen kombinierte Bereiche mit
ein oder mehreren nebeneinander liegenden Quersteg-Bereichen und Holzfäden-Bereichen
ausgebildet sind und bei denen eine Variation von solchen Bereiche in Längsrichtung
über die Holzmaterial-Lage des Anzünders möglich ist.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die zweite Schneideinrichtung
so ausgebildet und angeordnet, dass sie während der Verfahrbewegung der Verfahreinrichtung
mehrere Holzmaterial-Lagen von dem Holzmaterial-Rohling abschneidet. In diesem Fall
bringt die erste Schneideinrichtung rillenförmige Vertiefungen in den Holzmaterial-Rohling
ein, die so tief sind, dass sie sich durch alle in einer Verfahrbewegung der Verfahreinrichtung
abzuschneidenden Holzmaterial-Lagen erstrecken. Bei dieser Ausführungsform können
bei entsprechender Ausbildung der zweiten Schneideinrichtung entweder so viele Anzünder
bei einer Verfahrbewegung der Verfahreinrichtung hergestellt werden, wie Holzmaterial-Lagen
abgeschnitten werden. Ebenso ist es möglich, die abzuschneidenden Holzmaterial-Lagen
bei entsprechender Ausbildung der zweiten Schneideinrichtung zu einem gemeinsamen
Anzünder zu verwenden, der dann so viel Holzmaterial-Lagen aufweist, wie sie während
einer Verfahrbewegung der Verfahreinrichtung abgeschnitten werden.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erhält man durch ein rechtwinkliges
Anordnen der Klinge oder Schneide der zweiten Schneideinrichtung, bezogen auf die
Verfahreinrichtung, einen Anzünder mit einer im Wesentlichen zylindrischen Außenform.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erhält man durch ein Vorsehen
eines Winkels zwischen der Klinge/Schneide der zweiten Schneideinrichtung und der
Verfahreinrichtung, der geringfügig kleiner ist als 90°, bspw. 80° bis 85° einen Anzünder
mit einer im Wesentlichen kegelartige Außenform.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Verfahreinrichtung so
ausgebildet, dass eine Relativbewegung von erster und dahinter angeordneter zweiter
Schneideinrichtung in eine Richtung über die Länge des Holzmaterial-Rohlings erfolgt.
Dabei können entweder beide voneinander beabstandeten Schneideinrichtungen über den
ortsfest gehaltenen Holzmaterial-Rohling bewegt werden, oder die beiden voneinander
beabstandeten Schneideinrichtungen können ortsfest, bezogen auf die Bewegung in Längsrichtung
gehalten werden, und der Holzmaterial-Rohling wird bezüglich der beiden Schneideinrichtungen
bewegt. Der Holzmaterial-Rohling wird dabei auf einer geeigneten, im ersten Fall orstfesten,
im zweiten Fall beweglichen Auflage, beispielsweise einem Bearbeitungstisch fixiert.
[0021] Die Höhenposition der Schneideinrichtungen in Bezug auf den Holzmaterial-Rohling
muss dabei jeweils nach Abschneiden einer Holzmaterial-Lage reduziert werden, was
entweder durch ein schrittweises Anheben des Holzmaterial-Rohlings oder durch ein
schrittweises Absenken der beiden Schneideinrichtungen erfolgen kann.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Verfahreinrichtung so
ausgebildet, dass eine erste Relativbewegung der ersten Schneideinrichtung über die
Länge des Holzmaterial-Rohlings in eine Richtung und anschließend eine zweite Relativbewegung
der zweiten Schneideinrichtung über die Länge des Holzmaterial-Rohlings in entgegengesetzter
Richtung erfolgt. Auch hier können entweder die Schneideinrichtungen bewegt und der
Holzmaterial-Rohling ortsfest gehalten werden, oder die Schneideinrichtungen können
ortsfest gehalten und der Holzmaterial-Rohling demgegenüber bewegt werden.
[0023] Beide Varianten stellen effektive und automatisierbare Varianten der Herstellung
von Anzündern der oben beschriebenen Art dar.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die erfindungsgemäße Herstellungsvorrichtung
des Weiteren eine Einrichtung zum Versehen, insbesondere Tränken des Anzünders mit
einem Wachs- oder Paraffinmaterial. Dieses wird von dem Holzmaterial teilweise aufgesaugt
und benetzt wenigstens teilweise die Außenfläche des Anzünders. Das Wachs- oder Paraffinmaterial
kann auch Zwischenräume zwischen einander in radialer Richtung, bezogen auf die Querachse,
gegenüberliegenden Bereichen der Holzmaterial-Lage und Zwischenräume zwischen den
Holzfäden wenigstens teilweise ausfüllen. Diese Einrichtung kann insbesondere als
Wachs- oder Paraffinmaterialbad oder Wachs-oder Paraffin-Besprüheinrichtung, ausgebildet
sein. Dies ist insbesondere im Hinblick auf das spätere Abbrennen der Anzünder vorteilhaft,
da dies ein langes, kontrolliertes und gleichzeitig geruchsarmes Abbrennen ermöglicht.
Dabei weist das Wachs- oder Paraffinmaterial vorteilhafterweise eine Temperatur von
mehr als 40°C auf, damit es in einem flüssigen Zustand vorliegt. Ein günstiges und
gleichzeitig natürliches und umweltfreundliches Beispiel für ein solches Wachs- oder
Paraffinmaterial ist Bienenwachs.
[0025] Bei der Herstellungsvorrichtung kann ferner eine Blasdüse zum Einsatz kommen, welche
während der Schneidvorgänge entstehende Holzspäne und entstehenden Holzstaub wegbläst
und/oder die das Aufwickeln der abgeschnittenen Holzmaterial-Lage zu spiralförmigen
Anzündern unterstützt.
[0026] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Herstellen von Anzündern für
ein Kamin- oder Grillfeuer oder eine Festbrennstoffofen, das die folgenden Verfahrensschritte
aufweist: Bereitstellen eines Holzmaterial-Rohlings mit einer Breite und einer demgegenüber
größeren Länge; Verfahren des Holzmaterial-Rohling relativ zu einer ersten und/oder
zweiten Schneideinrichtung oder Verfahren der ersten und/oder der zweiten Schneideinrichtung
relativ zu dem Holzmaterial-Rohling; Einbringen, mittels einer ersten Schneideinrichtung,
insbesondere eines Kammmessers oder mehrerer Rundmesserräder, von mehreren rillenförmigen
Vertiefungen in Längsrichtung in die der ersten Schneideinrichtung zugewandten Seite
des Holzmaterial-Rohlings, derart, dass einige sich wenigstens über einen Teil der
Breite dieser Seite erstreckende Bereiche frei von rillenförmigen Vertiefungen bleiben;
und Abschneiden wenigstens einer Holzmaterial-Lage von einem Holzmaterial-Rohling,
mittels einer zweiten Schneideinrichtung, insbesondere eines Hobels, eines Schneide-
oder Schälmessers, derart, dass sich während der Verfahrbewegung die Holzmaterial-Lage
(34) beim Abschneiden von dem Holzmaterial-Rohling (2) spiralförmig um eine im Wesentlichen
parallel zur Breitenrichtung der Holzmaterial-Lage liegende Querachse aufwickelt.
[0027] Mit diesem erfindungsgemäßen Verfahren können Anzünder der oben beschriebenen Art
automatisiert, effizient und kostengünstig hergestellt werden. Gleichzeitig wird der
entstehende Ausschuss auf ein Minimum reduziert. Die entstehenden Anzünder haben eine
hohe Anzündleistung, jeweils ein gleiches Gewicht, eine gleiche Größe und ein gleiches
Erscheinungsbild.
[0028] Die Vorteile und Ausführungsformen des Herstellungsverfahrens entsprechen, in jeweils
verfahrensmäßiger Ausgestaltung, denjenigen der Herstellungsvorrichtung. Diese sind
an dieser Stelle durch Bezugnahme auch in verfahrensmäßiger Hinsicht mit offenbart,
ohne dass die Vorteile und Ausführungsformen noch einmal wiederholt werden.
[0029] Ein erfindungsgemäßer Anzünder für ein Kamin- oder Grillfeuer oder für einen Festbrennstoffofen
hat eine im Wesentlichen zylindrischen oder im Wesentlichen kegelartigen Außenform,
und ist automatisiert, insbesondere nach einem Verfahren der oben genannten Art hergestellt.
Der erfindungsgemäße Anzünder umfasst eine spiralförmig aufgewickelte Lage aus Holzmaterial;
wobei die Holzmaterial-Lage - im nicht aufgewickelten Zustand betrachtet - eine Breite
und eine demgegenüber größere Länge aufweist und - wenn man entlang ihrer Längsrichtung
fortschreitet - Quersteg-Bereiche mit sich wenigstens über einen Teil der Breite der
Holzmaterial-Lage erstreckenden Querstegen und Holzfäden-Bereiche mit sich im Wesentlichen
in Längsrichtung nebeneinander erstreckenden Holzfäden aufweist; und wobei die Holzmaterial-Lage
um eine im Wesentlichen parallel zur Breitenrichtung der Holzmaterial-Lage liegende
Querachse aufgewickelt ist.
[0030] Solche Anzünder können durch das nachfolgend noch beschriebene Herstellungsverfahren
und durch die nachfolgend noch beschriebene Herstellungsvorrichtung kostengünstig,
einfach, automatisiert, mit im Wesentlichen gleichem Gewicht, mit im Wesentlichen
gleicher Größe und mit im Wesentlichen gleichem Aussehen hergestellt werden.
[0031] Die Anzündleistung eines solchen Anzünders ist hoch, insbesondere bedingt durch die
Holzfäden-Bereiche, die üblicherweise länger ausgebildet sind als die Quersteg-Bereiche.
Die Holzfäden-Bereiche, welche längsgeschlitzte Teilbereiche darstellen, fungieren
nämlich als Holzwolle und gewährleisten einen guten Luftaustausch.
[0032] Die Quersteg-Bereiche, welche ungeschlitzte Bereiche darstellen, dienen als Trägermaterie
und halten die Holzfäden der Holzfäden-Bereiche zusammen, was zum einen ein gutes
Erscheinungsbild gibt und zum anderen ein Herausfallen von Holzfäden deutlich reduziert
und den entstehenden Abfall minimiert. Dadurch, dass die Anzahl der im Anzünder verbleibenden
Holzfäden erhöht wird, wird die Anzündleistung weiter erhöht.
[0033] Die Anzünder können auch als Anzündhilfen bezeichnet werden.
[0034] Der erfindungsgemäße Anzünder kann dabei eine spiralförmig aufgewickelte Holzlage
aufweisen, die eine Vielzahl von spiralförmigen Wicklungen, insbesondere mehr als
drei spiralförmige Wicklungen ausbildet. Die spiralförmig aufgewickelte Holzlage kann
dabei eine Kurve beschreiben, die um die parallel zur Breitenrichtung der Holzmaterial-Lage
liegende Querachse verläuft und sich, von innen nach außen gesehen, von dieser entfernt.
Die Krümmung der spiralförmig aufgewickelten Holzlage kann dabei von der innersten
zur äußersten Windung gesehen leicht abnehmen, jedoch für jede Windung annähernd konstant
sein. Jeweils benachbarte Windungen können einen im Wesentlichen gleichbleibenden
Abstand zueinander ausbilden.
[0035] Die Stärke der Holzmateriallage kann 0,1 bis 1,0 mm betragen.
[0036] Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung wechseln sich die Quersteg-Bereiche
und die Holzfäden-Bereiche ab, wenn man entlang der Längsrichtung der aufgewickelten
Holzmaterial-Lage fortschreitet. Ein solcher Anzünder ist einfach und effizient herstellbar,
unter Verwendung einer einfachen Schneideinrichtung, die zwischen einer Schneideposition
und einer Abhebeposition bewegt wird.
[0037] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind wenigstens einige der Quersteg-Bereiche
sich über die gesamte Breite der Holzmaterial-Lage erstreckende Querstege.
[0038] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erstrecken sich wenigstens einige
der Holzfäden-Bereiche über die gesamte Breite der Holzmaterial-Lage, mit im Wesentlichen
parallel zueinander verlaufenden Holzfäden und Zwischenräumen zwischen benachbarten
Holzfäden.
[0039] Diese Ausführungsformen sind einfach und effizient herstellbar, indem eine Schneideinrichtung,
die sich über die gesamte Breite des Holzmaterial-Rohlings, aus dem die Holzmaterial-Lage
geschnitten wird, erstreckt, zwischen einer Schneideposition, bei der rillenförmige
Vertiefungen in den Holzmaterial-Rohling eingeschnitten werden und einer Abhebeposition
hin und her bewegt wird.
[0040] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erstrecken sich wenigstens einige
der Quersteg-Bereiche nur über einen Teil der Breite der Holzmaterial-Lage, so dass
daneben - in Querrichtung gesehen - wenigstens ein Holzfäden-Bereich liegt, mit im
Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden Holzfäden und Zwischenräumen zwischen
benachbarten Holzfäden. Durch ein solches Nebeneinander-Anordnen von Quersteg-Bereichen
und Holzfäden-Bereichen kann die Anzündleistung noch weiter erhöht werden und gleichzeitig
kann die Zusammenhaltefunktion durch die Querstege optimiert werden, wobei die Quersteg-Bereiche
üblicherweise platzmäßig reduziert werden.
[0041] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wechseln sich -
in Längsrichtung der Holzmaterial-Lage gesehen - erste kombinierte Bereiche mit wenigstens
einem sich über einen Teil der Breite der Holzmaterial-Lage erstreckenden Holzfäden-Bereich
sowie mit wenigstens einem in Querrichtung daneben angeordneten Quersteg und zweite
kombinierte Bereiche mit wenigstens einem Holzfäden-Bereich, der sich über einen anderen
Teil der Breite der Holzmaterial-Lage als der Holzfäden-Bereich des ersten kombinierten
Bereichs erstreckt, sowie mit wenigstens einem in Querrichtung daneben angeordneten
Quersteg ab. Durch ein derartiges Muster lässt sich die Anzündleistung bei gleichzeitiger
Beibehaltung des Zusammenhalteffekts weiter erhöhen.
[0042] Hierfür ist für die Herstellung eine Schneideinrichtung vorzusehen, die verschiedene
Schneidbereiche aufweist, die unterschiedlichen Breiten-Bereichen des Holzmaterial-Rohlings
zugeordnet sind und die so angesteuert werden können, dass sie unabhängig voneinander
zwischen einer Schneideposition und einer Abhebeposition bewegt werden.
[0043] In einer besonders günstigen Ausführungsform weisen die ersten kombinierten Bereiche,
in Querrichtung gesehen, zwei äußere Querstege und einen dazwischen liegenden Holzfäden-Bereich
und die zweiten kombinierten Bereiche zwei äußere Holzfäden-Bereiche und einen dazwischen
liegenden Quersteg auf.
[0044] Die Anzündleistung kann weiter erhöht werden, wenn zwischen den ersten kombinierten
Bereichen und den zweiten kombinierten Bereichen jeweils Holzfäden-Bereiche mit sich
über die gesamte Breite der Holzmaterial-Lage erstreckenden Holzfäden angeordnet sind.
[0045] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind zwei oder mehr Lagen aus
Holzmaterial, die jeweils hier im Einzelnen beschriebene Quersteg-Bereiche und Holzfäden-Bereiche
aufweisen, spiralförmig aufgewickelt. Solche Anzünder sind aus kürzeren Holzmaterial-Rohlingen
herstellbar, wobei eine entsprechende Schneideinrichtung mit Doppelschneide oder Doppelklinge
vorgesehen werden muss.
[0046] Der erfindungsgemäße Anzünder kann weiterhin mit einem Wachs- oder Paraffinmaterial
versehen sein, das von dem Holzmaterial teilweise aufgesaugt wird, wenigstens teilweise
die Außenfläche des Anzünders benetzt. Dabei können Zwischenräume zwischen einander
in radialer Richtung, bezogen auf die Querachse, gegenüberliegenden Bereichen der
Holzmaterial-Lage und Zwischenräume zwischen den Holzfäden wenigstens teilweise ausgefüllt
werden. Durch ein derartiges Wachs- oder Paraffinmaterial kann ein besonders langes
Brennen des Anzünders erreicht werden.
[0047] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die
beiliegenden Figuren näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt anhand ihrer Teilfiguren Fig. 1(a) und Fig. 1(b) Draufsichten auf einen ersten
und einen zweiten Holzrohling mit jeweils in seine Oberfläche eingebrachte Rillenmuster;
- Fig. 2
- zeigt anhand ihrer Teilfigur Fig. 2(a) eine Seitenansicht und anhand ihrer Teilfigur
Fig. 2(b) eine Draufsicht auf eine Herstellungsvorrichtung für Anzünder in einem Arbeitsgang,
bei dem der Rundmessersatz ein Rillenmuster in die Oberfläche des Holzmaterial-Rohlings
einbringt.
- Fig. 3
- zeigt anhand ihrer Teilfigur Fig. 2(a) eine Seitenansicht und anhand ihrer Teilfigur
Fig. 2(b) eine Draufsicht auf die Herstellungsvorrichtung aus Fig. 2 in einem zweiten
Arbeitsgang, bei dem der Hobel die obere Lage des Holzmaterial-Rohlings abschneidet
und gleich zu einem Anzünder aufrollt.
- Fig. 4
- zeigt anhand ihrer Teilfigur Fig. 4(a) eine Seitenansicht und eine Frontansicht des
Rundmessersatzes der Herstellungsvorrichtung aus den Fig. 2 und 3, und anhand ihrer
Teilfigur 4(b) eine Seitenansicht und eine Frontansicht eines Kammmessers.
[0048] Der in Fig. 1(a) gezeigte Holz-Rohling 2 und der in Fig. 1(b) gezeigte Holz-Rohling
12 weisen beide eine Breite in Querrichtung Q, die mittels Pfeilen dargestellt ist
und eine demgegenüber größere Länge in Längsrichtung L, die ebenfalls mittels Pfeilen
dargestellt ist, auf. Des Weiteren weisen die Holz-Rohlinge 2 und 12 eine Stärke bzw.
Dicke in der Richtung senkrecht zur Zeichenebene auf, die in Fig. 1 nicht erkennbar
ist.
[0049] Die Oberseite des ersten Holz-Rohlings 2 weist ein erstes Rillenmuster bzw. Ritzmuster
mit Querstegen 4 und Holzfäden-Bereichen 6 auf, die in Längsrichtung abwechselnd aufeinanderfolgen
und sich jeweils über die gesamte Breite des Holzmaterial-Rohlings erstrecken. Die
Länge der Holzfäden-Bereiche übersteigt die Länge der Querstege 4 deutlich, die Querstege
4 sind somit deutlich kürzer als die Holzfäden-Bereiche 6, wobei die am linken und
am rechten Ende des Holzmaterial-Rohlings 2 liegenden Querstege 4 noch kürzer, insbesondere
etwa halb so lang ausgebildet sind, wie die zwischen den Holzfäden-Bereichen 6 angeordneten
Querstege 4.
[0050] Auch wenn in der Darstellung der Fig. 1 die oberste Holzmaterial-Lage noch nicht
von dem Holzmaterial-Rohling 2 bzw. 12 abgeschnitten worden ist, sondern vielmehr
noch ein integraler Bestandteil desselben ist, wird nachfolgend trotzdem von Querstegen,
von Holzfäden-Bereichen und Holzfäden gesprochen, zumal ja die Oberflächenbereiche
4, 6 bzw. 14, 20 und 22 nach Abschneiden der obersten Holzmaterial-Lage von dem Holzmaterial-Rohling
2 bzw. 12 Querstege oder Holzfäden-Bereiche mit Holzfäden ausbilden.
[0051] Die rillenförmigen Vertiefungen der Rillenmuster in der Oberfläche des ersten Holz-Rohlings
2 und des zweiten Holz-Rohlings 12 sind mittels einer nachfolgend noch im Einzelnen
beschriebenen Schneideinrichtung eingebracht worden. Diese rillenförmigen Vertiefungen
sind in den Figuren 1(a) und 1(b) mittels Strichen in Längsrichtung dargestellt und
mit dem Bezugszeichen 10 versehen. Diese rillenförmigen Vertiefungen sind dabei mindestens
bis zu einer Tiefe in die Oberfläche des Holz-Rohlings 2, 12 eingebracht worden, welche
der Dicke der abzuschneidenden Holzmaterial-Lage bzw. der abzuschneidenden Holzmaterial-Lagen
entspricht, so dass diese rillenförmigen Vertiefungen 10 nach Abschneiden der obersten
Holzmaterial-Lage Zwischenräume ausbilden und jeweils in Längsrichtung voneinander
benachbarte Holzfäden 8 voneinander trennen. Diese Holzfäden 8 entstehen nach Abschneiden
der obersten Holzmaterial-Lage von dem Holz-Rohling 2, 12 aus den jeweils zwischen
den rillenförmigen Vertiefungen 10 liegenden Bereichen 8.
[0052] Im exemplarischen Ausführungsbeispiel der Fig. 1 (a) weist das Rillenmuster der Oberfläche
des Holz-Rohlings 2 insgesamt vier Querstege 4 sowie drei jeweils zwischen benachbarten
Querstegen angeordnete Holzfäden-Bereiche 6 auf. Die Anzahl der in Querrichtung nebeneinander
einzubringenden rillenartigen Vertiefungen richtet sich nach der Breite des Holz-Rohlings
sowie nach der erwünschten Breite der Holzfäden 8 in den Holzfäden-Bereichen 6. Die
Holzfäden-Bereiche 6 stellen diejenigen Bereiche des späteren Anzünders dar, bei denen
ein besonders vorteilhafter Luftaustausch stattfindet und durch die ein leichtes Anzünden
und ein langes und kontrolliertes Abbrennen erreicht wird. Die Querstege 4 halten
die Holzfäden-Bereiche 6 zusammen und sorgen für eine gute Kompaktheit des späteren
Anzünders und für eine automatisierbare Herstellung und sie reduzieren einen Materialverlust,
insbesondere ein Herausfallen oder ein Verlieren von Holzfäden auf ein Minimum.
[0053] Man wird daher bestrebt sein, die Holzfäden-Bereiche 6 im Sinne einer guten Anzünd-
und Brennleistung lang auszubilden und die Querstege 4 so kurz auszubilden, dass sie
ihre Zusammenhalte-Funktion noch gut erfüllen können.
[0054] Bei dem Rillen- bzw. Ritzmuster des zweiten Holz-Rohlings 12 wechseln sich erste
kombinierte Oberflächenbereiche 14 und zweite kombinierte Oberflächenbereiche 22 ab,
wobei dazwischen jeweils Holzfäden-Bereiche 20 angeordnet sind.
[0055] Die ersten kombinierten Oberflächenbereiche 14 weisen dabei zwei äußere Querstege
16 und einen dazwischen liegenden mittleren Holzfäden-Bereich 18 auf, die sich - grob
gesprochen - jeweils über ein Drittel der Breite der Oberfläche des zweiten Holz-Rohlings
12 erstrecken. Die Holzfäden-Bereiche 20 entsprechen den Holzfäden-Bereichen 6 des
ersten Holz-Rohlings 2, sind nur etwas kürzer ausgebildet. Die zweiten kombinierten
Oberflächenbereiche 22 weisen zwei äußere Holzfäden-Bereiche 24 und einen dazwischen
liegenden mittleren Quersteg 26 auf, die jeweils - grob gesprochen - ein Drittel der
Breite der Oberfläche des zweiten Holz-Rohlings 12 einnehmen.
[0056] Die Länge der ersten kombinierten Oberflächenbereiche 14 entspricht im vorliegenden
Ausführungsbeispiel der Länge der zweiten Oberflächenbereiche 22, wobei die am vorderen
und am hinteren Ende der Oberfläche des Holz-Rohlings 12 liegenden ersten kombinierten
Oberflächenbereiche 14 verkürzt, insbesondere in etwa halb so lang ausgebildet sind.
Die jeweils zwischen den ersten kombinierten Oberflächenbereichen 14 und den zweiten
kombinierten Oberflächenbereichen 22 liegenden Holzfäden-Bereiche 20 sind jeweils
kürzer ausgebildet als die Bereiche 14, 22, insbesondere etwa halb so lang.
[0057] Das Rillenmuster der Oberfläche des zweiten Holz-Rohlings 12 ist durch eine Schneideinrichtung
in die Oberfläche des Holz-Rohlings 12 eingebracht worden, die wenigstens zwei unterschiedliche
Breiten-Bereiche abdeckende und voneinander unterschiedlich ansteuerbare Schneidbereiche
aufweist, nämlich einen mittleren Schneidbereich, mit dem die mittleren Holzfäden-Bereiche
18 sowohl der ersten kombinierten Oberflächenbereiche 14 als auch der durchgehenden
Holzfäden-Bereiche 20 eingebracht werden können sowie zwei die äußeren Bereiche des
zweiten Holz-Rohlings 12 abdeckende äußere Schneidbereiche, mit denen die äußeren
Holzfäden-Bereiche 24 sowohl der zweiten kombinierten Oberflächenbereiche 22 als auch
der durchgehenden Holzfäden-Bereiche 20 eingebracht werden können.
[0058] Bei der Relativbewegung des Holz-Rohlings 12 zu der Schneideinrichtung wurden somit
drei Zyklen wie folgt durchfahren: Zur Herstellung der ersten kombinierten Oberflächenbereichs
14 war der mittlere Schneidbereich der Schneideinrichtung in der Schneidposition,
die äußeren Schneidbereiche jedoch in der angehobenen Position. Dann wurden zur Herstellung
des durchgehenden Holzfäden-Bereichs 20 auch die äußeren Schneidbereiche der Schneideinrichtung
in die Schneidposition gebracht, und der mittlere Schneidbereich wurde in der Schneidposition
gehalten. Zur Herstellung der zweiten kombinierten Oberflächenbereiche 22 wurden die
äußeren Schneidbereiche der Schneideinrichtung in der Schneidposition gehalten, und
der mittlere Schneidbereich der Schneideinrichtung wurde aus der Schneidposition in
eine angehobene Position gebracht. Dann wurden zur Herstellung des Holzfäden-Bereichs
20 die äußeren Schneidbereiche der Schneideinrichtung in der Schneidposition gehalten
und der mittlere Schneidbereich der Schneideinrichtung wieder in die Schneidposition
gebracht.
[0059] Nach dreimaliger Wierholung dieser Zyklus wurde noch der erste kombinierte Oberflächenbereich
14 am gegenüberliegenden Ende hergestellt, indem der mittlere Schneidbereich der Schneideinrichtung
in der Schneidposition gehalten wurde und die äußeren Schneidbereiche der Schneideinrichtung
von der Schneidposition in die Anhebeposition angehoben wurden.
[0060] Aus dem Rillenmuster der Oberfläche des zweiten Holz-Rohlings 12 ergibt sich nach
Abschneiden der oberen Holzlage ein Anzünder, bei dem sich kombinierte Oberflächenbereiche
14 mit äußeren Querstegen 16 und einem mittleren Holzfäden-Bereich 18 und zweite kombinierte
Oberflächenbereiche 22 mit äußeren Holzfäden-Bereichen 24 und mittlerem Quersteg 26,
mit jeweils dazwischen angeordneten, sich über die ganze Breite erstreckenden Holzfäden-Bereichen
20 abwechseln.
[0061] Ein solcher Anzünder hat eine besonders gute Anzünd- und Brennleistung, weil er einen
guten Luftaustausch über einen Großteil der Holzmaterial-Lage gewährleistet. Gleichzeitig
wird dieser Anzünder durch die sich jeweils nur über einen Teil der Breite erstreckenden
Stege trotzdem gut zusammengehalten, so dass er ebenfalls kompakt ist und ein Herausfallen
oder Verlieren von Holzfäden auf ein Minimum reduziert wird.
[0062] Die in Fig. 2 exemplarisch dargestellte Herstellungsvorrichtung 28 verfügt über einen
in Längsrichtung (in der Fig. 2 durch einen Pfeil visualisiert) verfahrbaren Aufnahmetisch
(nicht gezeigt), auf dem der Holz-Rohling 2 fixiert wird, über eine als Rundmessersatz
30 ausgeführte Schneideinrichtung und über eine als Hobel 32 ausgeführte zweite Schneideinrichtung,
die beide in Längsrichtung L ortsfest verbleiben.
[0063] Der Rundmessersatz 30 kann, wie durch den Pfeil mit dem Bezugszeichen V dargestellt,
von einer hier nicht gezeigten Steuereinheit so angesteuert werden, dass er zwischen
der in Fig. 2(a) dargestellten Schneidposition und einer demgegenüber nach oben abgehobenen
Abhebeposition bewegt wird.
[0064] In der Darstellung der Arbeitsposition der Fig. 2 ist der Holz-Rohling 2 von rechts
nach links bis zu einer Position verfahren worden, bei der sein vorderes Ende unmittelbar
vor dem Hobel 32 liegt.
[0065] Dabei ist der Rundmessersatz 30 von seiner Abhebeposition ein erstes Mal in die Schneidposition
gebracht worden und dort für eine vorbestimmte Zeitdauer gehalten worden, um die rillenförmigen
Vertiefungen des vorderen Holzfäden-Bereichs 6 in die Oberfläche des Holz-Rohlings
2 einzuschneiden, dann ist der Rundmessersatz 30 aus der Schneidposition in die angehobene
Position gebracht und dort für eine vorbestimmte Zeitdauer gehalten worden worden,
um den Quersteg 4 auszubilden, danach ist der Rundmessersatz 30 erneut in die Schneidposition
gebracht und dort für eine vorbestimmte Zeitdauer gehalten worden, um die rillenförmigen
Vertiefungen des mittleren Holzfäden-Bereichs 6 in die Oberfläche des Holz-Rohlings
2 einzuschneiden. In Fig. 2 ist nun derjenige Zeitpunkt gezeigt, bei dem der Rundmessersatz
30, nach Beendigung des Einschneidens der rillenförmigen Vertiefungen des mittleren
Holzfäden-Bereichs 6 von der Schneideposition erneut in die Anhebeposition gebracht
wird.
[0066] Der Hobel 32 setzt an einer Höhenposition des Holz-Rohlings 2 kurz unterhalb seiner
Oberseite an. Durch den Abstand der Schneidkante des Hobels 32 zu der Oberseite des
Holz-Rohlings 2 ist die Stärke bzw. Dicke der abzuschneidenden obersten Holzlage definiert.
Der Rundmessersatz 30 und der Hobel 32 müssen so aufeinander abgestimmt sein, dass
erstens die von dem Rundmessersatz 30 in die Oberfläche des Holz-Rohlings 2 eingebrachten
rillenförmigen Vertiefungen mindestens so tief sind, wie die abzuschneidende obere
Holzmaterial-Lage dick ist, und zweitens muss die Dicke der von dem Hobel 32 abzuschneidenden
obersten Holzmaterial-Lage so bemessen sein, dass man ein Anzünder erhält, dessen
spiralförmig aufgewickelte Holzmaterial-Lage eine Walze mit dem gewünschten Durchmesser
und der gewünschten Lagendicke bildet.
[0067] Die Breite der herzustellenden Anzünder ist gemäß der Herstellungsvorrichtung 28
durch die Breite des Holz-Rohlings 2 bestimmt.
[0068] In einer weiteren, hier nicht gezeigten Ausführungsform, kann ein zusätzliches Vertikalmesser
vorgesehen werden, das beispielsweise in die Schneideinrichtung 32 integriert werden
kann, um aus einem Holz-Rohling mit vorgegebener Breite mehrere Anzünder geringerer
Breite herzustellen.
[0069] In einer weiteren, hier nicht gezeigten Ausführungsform können auch mehrere nebeneinander
angeordnete Holz-Rohlinge in einem Arbeitsgang mittels den Schneideinrichtungen 30
und 32 bearbeitet werden, wie beschrieben, sodass gleichzeitig so viele Anzünder hergestellt
werden können, wie Holz-Rohlinge nebeneinander angeordnet sind. In diesem Fall müssen
die Schneideinrichtungen 30 und 32 entsprechend breit ausgebildet werden.
[0070] Der Rundmessersatz 30 ist in der gezeigten einfachen Ausführungsform der Erfindung
so ausgebildet, dass er sich über die gesamte Breite des Holz-Rohlings 2, und an den
Seiten noch ein Stück darüber hinaus erstreckt und rillenförmige Vertiefungen über
die gesamte Breite des Holz-Rohlings 2 einbringt. Ebenso ist der Hobel 32 so ausgebildet,
dass er sich über die gesamte Breite des Holz-Rohlings 2 und an beiden Seiten noch
ein Stück darüber hinaus erstreckt, um die gesamte obere Lage des Holz-Rohlings 2
abschneiden zu können.
[0071] In Fig. 3 ist nun die Herstellungsvorrichtung 28 zu einem späteren Zeitpunkt der
gleichen Verfahrbewegung des Holz-Rohlings 2 gezeigt.
[0072] Wie gut zu erkennen ist, befindet sich der Rundmessersatz 30 in seiner Abhebeposition
oberhalb der Oberfläche des Holz-Rohlings 2, nachdem er, ausgehend von Fig. 2, zunächst
in die Abhebeposition gebracht und dort für eine vorbestimmte Zeitdauer gehalten wurde,
um einen weiteren Quersteg 4 auszubilden, danach wieder in die Schneidposition abgesenkt
und dort eine vorbestimmte Zeitdauer gehalten worden ist, um die Vertiefungen des
hinteren Holzfäden-Bereichs 6 in die Oberfläche des Holz-Rohlings 2 einzubringen und
danach zur Ausbildung des letzten Querstegs 4 wieder in die Abhebeposition bewegt
worden ist.
[0073] Der Holz-Rohling 2 wurde, ausgehend von der Position der Fig. 2, nun so weit in Längsrichtung
nach vorne, in Richtung der Zeichenebene nach links verschoben, dass der Hobel 32
kurz vor seiner Mitte angeordnet ist und schon ungefähr die Hälfte der oberen Holzlage
von dem Holz-Rohling 2 abgeschnitten hat. Durch die gewinkelte Anordnung und Ausbildung
des Hobels 32 wird die abgeschnittene Holzmaterial-Lage gleich spiralförmig aufgewickelt,
und zwar um eine im Wesentlichen parallel zur Breitenrichtung der Holzmaterial-Lage
liegende Querachse, die in der Seitenansicht der Fig. 3(a) senkrecht zur Zeichenebene
verläuft und quasi das Auge der gewickelten Holzlage 34 bildet. Ausgehend von der
Position der Fig. 3 wird nun der Holz-Rohling 2 weiter nach vorne, in der Zeichenebene
nach links verschoben, bis die gesamte obere Holzlage zu einer Holzlage 34 abgeschnitten
und gleich spiralförmig aufgewickelt worden ist, die nun den Anzünder 34 darstellt.
[0074] Der so hergestellte Anzünder 34 hat eine spiralförmig aufgewickelte Holzlage 34,
die eine Vielzahl von spiralförmigen Wicklungen, insbesondere mehr als drei spiralförmige
Wicklungen ausbildet. Die spiralförmig aufgewickelte Holzlage 34 beschreibt dabei
eine Kurve, die um die parallel zur Breitenrichtung der Holzmaterial-Lage liegende
Querachse, die in der Seitenansicht der Fig. 3(a) senkrecht zur Zeichenebene verläuft
und quasi das Auge der spiralförmig aufgewickelte Holzlage 34 bildet und sich, von
innen nach außen gesehen, von dieser entfernt. Die Krümmung der spiralförmig aufgewickelten
Holzlage 34 nimmt von der innersten zur äußersten Windung gesehen leicht ab, sie ist
jedoch für jede Windung annähernd konstant. Jeweils benachbarte Windungen bilden einen
im Wesentlichen gleichbleibenden Abstand zueinander aus.
[0075] Die Stärke der Holzmateriallage ist dabei 0,1 bis 1,0 mm.
[0076] Im vorliegenden exemplarischen Ausführungsbeispiel bildet die spiralförmig aufgewickelte
Holzlage 34 insgesamt 9 Wicklungen aus.
[0077] Dieser Anzünder 34 kann in einem nachfolgenden, hier nicht gezeigten Verarbeitungsschritt
mit einem Wachs- oder Paraffinmaterial versehen werden, das von dem Holzmaterial teilweise
aufgesaugt wird und wenigstens teilweise die Außenfläche des Anzünders 34 benetzt.
Das Wachs- oder Paraffinmaterial kann auch Zwischenräume zwischen einander in radialer
Richtung, bezogen auf die Querachse, gegenüberliegenden Bereichen der Holzmaterial-Lage
und Zwischenräume zwischen den Holzfäden wenigstens teilweise ausfüllen. Dies kann
beispielsweise mittels eines Wachs- oder Paraffinmaterialbads oder eine Wachs- oder
Paraffin-Besprüheinrichtung erfolgen.
[0078] Schließlich wird der Anzünder verpackt und ist verkaufsfertig.
[0079] Der Anzünder 34 weist eine Holzmaterial-Lage mit einem Rillenmuster auf, wie es in
Fig. 1(a) dargestellt ist, wenn man sich die aufgewickelte Holzmaterial-Lage in einem
ausgebreiteten, flächigen Zustand vorstellt.
[0080] Dieser Anzünder 34 weist alle vorstehend beschriebenen Vorteile auf, auf die hier
zur Vermeidung von Wiederholungen ausdrücklich Bezug genommen wird.
[0081] Fig. 4 zeigt zwei verschiedene Ausführungsbeispiele der zum Einbringen der rillenförmigen
Vertiefungen verwendbaren Messer.
[0082] In der Frontansicht des Rundmessersatzes 30 gemäß Fig. 4 (a) ist zu sehen, dass dieser
aus mehreren parallelen Rundmesserscheiben 36 sowie einer Rundmesserhalterung 38 besteht,
die mittig durch jede der Rundmesserscheiben 36 verläuft und die Drehachse des Rundmessersatzes
30 darstellt. Die Messerscheiben 36 des Rundmessersatzes 30 sind kreisscheibenförmig,
sowie parallel und äquidistant zueinander in einem Abstand von ungefähr 0,5 bis 2
mm auf der Rundmesserhalterung 38 angeordnet. Des Weiteren weisen die Rundmesserscheiben
36 eine geringe Dicke von beispielsweise weniger als 1 mm auf. In der Schnittdarstellung
ist zu erkennen, dass der Durchmesser der Rundmesserhalterung 38 in etwa der Hälfte
des Durchmessers der Rundmesserscheiben 36 entspricht.
[0083] Das in Fig. 4(b) gezeigte Kammmesser 40 besteht aus einer Kammmesserhalterung 42
und einer Kammmesserklinge 44, die ein zahnförmiges Profil aufweist. Die Kammmesserhalterung
42 bildet in etwa zwei Drittel des Kammmessers 40 und weist einen rechteckigen Querschnitt
auf. Die Kammmesserklinge 44 besitzt an der Unterseite eine Anzahl von zahnförmigen
Spitzen, die das untere Drittel des Kammmessers 40 bilden. Der Abstand zwischen zwei
benachbarten Zähnen des zahnförmigen Profils beträgt beispielsweise 1 mm.
[0084] Aus der Frontansicht des Kammmessers 40 ist zu erkennen, dass die Dicke der Kammmesserklinge
44 in etwa der Hälfte der Dicke der Kammmesserhalterung 42 entspricht. In dem in Fig.
4(b) dargestellten Ausführungsbeispiel stellt, in der Seitenansicht, die linke Seite
des zahnförmigen Bereichs der Kammmesserklinge 44 die Schnittfläche dar. Der untere
zahnförmige Bereich der Kammmesserklinge 44 läuft spitz zu und bildet mit dem oberen
Bereich der Kammmesserklinge 44 einen Winkel von etwa 15°, wobei der untere, zahnförmige
Bereich der Kammmesserklinge 44 in Richtung der Schneidfläche geneigt ist.
[0085] Die in Fig. 4 dargestellten Schneideinrichtungen werden zum Einbringen von länglichen,
rillenförmigen Vertiefungen in die Oberfläche eines Holz-Rohlings in einer Herstellungsmaschine
verwendet, wie dies durch die erste Schneideinrichtung 30 in den Figuren 2 und 3 dargestellt
ist.
Bezugszeichenliste
[0086]
- 2
- erster Holz-Rohling
- L
- Längsrichtung
- Q
- Querrichtung
- 4
- Querstege
- 6
- Holzfäden-Bereiche
- 8
- Holzfäden
- 10
- Zwischenräume
- 12
- zweiter Holz-Rohling
- 14
- erste kombinierte Oberflächenbereiche
- 16
- äußere Querstege
- 18
- mittlerer Holzfäden-Bereich
- 20
- Holzfäden-Bereiche
- 22
- zweite kombinierte Oberflächenbereiche
- 24
- äußere Holzfäden-Bereiche
- 26
- mittlerer Quersteg
- 28
- Herstellungsvorrichtung für Anzünder
- 30
- Rundmessersatz
- V
- Vertikalrichtung
- D
- Drehrichtung
- 32
- Hobel
- 34
- gewickelte Holzlage
- 36
- Rundmesserscheiben
- 38
- Rundmesserhalterung
- 40
- Kammmesser
- 42
- Kammmesserhalterung
- 44
- Kammmesserklinge
1. Vorrichtung zum Herstellen von Anzündern für ein Kamin- oder Grillfeuer oder einen
Festbrennstoffofen, aufweisend:
eine erste Schneideinrichtung (30), insbesondere ein Kammmesser oder mehrere Rundmesserräder,
zum Einbringen von mehreren rillenförmigen Vertiefungen (10) in einen Holzmaterial-Rohling
(2);
eine zweite Schneideinrichtung (32), insbesondere ein Hobel, ein Schneideoder Schälmesser,
zum Abschneiden wenigstens einer Holzmaterial-Lage von einem Holzmaterial-Rohling
(2);
wenigstens eine Verfahreinrichtung, die den Holzmaterial-Rohling (2) relativ zu der
ersten und/oder zweiten Schneideinrichtung (30, 32) oder die die erste und/oder die
zweite Schneideinrichtung relativ zu dem Holzmaterial-Rohling verfährt;
eine Steuereinheit, die so ausgebildet ist, dass sie die erste Schneideinrichtung
(30) so ansteuert, dass sie während einer Verfahrbewegung der Verfahreinrichtung zwischen
einer Schneideposition, bei der sie rillenförmige Vertiefungen (10) in den Holzmaterial-Rohling
(2) einbringt, und einer Abhebeposition, bei der sie sich in einem Abstand zu dem
Holzmaterial-Rohling (2) befindet, bewegbar ist; und
wobei die zweite Schneideinrichtung (32) so ausgebildet und angeordnet ist, dass sich
während der Verfahrbewegung der Verfahreinrichtung die Holzmaterial-Lage (34) beim
Abschneiden von dem Holzmaterial-Rohling (2) spiralförmig um eine im Wesentlichen
parallel zur Breitenrichtung der Holzmaterial-Lage liegende Querachse aufwickelt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Steuereinheit die erste Schneideinrichtung
(30) so ansteuert, dass sie während einer Verfahrbewegung der Verfahreinrichtung mehrfach
zwischen der Schneideposition und der Abhebeposition hin- und herbewegt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei sich die erste Schneideinrichtung (30) über
die gesamte Breite des Holzmaterial-Rohlings (2) erstreckt, um in der Schneideposition
längliche rillenförmige Vertiefungen (10) in die gesamte, der Schneideinrichtung (30)
zugewandte Seite des Holzmaterial-Rohlings (2) einzubringen, oder wobei sich die erste
Schneideinrichtung nur über einen Teil der Breite des Holzmaterial-Rohlings erstreckt,
um in der Schneideposition längliche rillenförmige Vertiefungen nur in einen Teil
der der Schneideinrichtung zugewandten Seite des Holzmaterial-Rohlings einzubringen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei die erste Schneideinrichtung Schneidbereiche aufweist,
die unterschiedlichen Breiten-Bereichen des Holzmaterial-Rohlings zugeordnet sind,
und wobei die Steuereinheit so ausgebildet ist, dass sie die Schneidbereiche so ansteuert,
dass sie während der Verfahrbewegung der Verfahreinrichtung unabhängig voneinander
zwischen einer Schneideposition und einer Abhebeposition bewegbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die zweite Schneideinrichtung
(32) so ausgebildet und angeordnet ist, dass sie während der Verfahrbewegung der Verfahreinrichtung
mehrere Holzmaterial-Lagen von dem Holzmaterial-Rohling (2) abschneidet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Verfahreinrichtung so ausgebildet
ist, dass eine Relativbewegung von erster und dahinter angeordneter zweiter Schneideinrichtung
(30, 32) in einer Richtung über die Länge des Holzmaterial-Rohlings (2) erfolgt, oder
wobei die Verfahreinrichtung so ausgebildet ist, dass eine erste Relativbewegung der
ersten Schneideinrichtung über die Länge des Holzmaterial-Rohlings in einer Richtung
und anschließend eine zweite Relativbewegung der zweiten Schneideinrichtung über die
Länge des Holzmaterial-Rohlings in entgegengesetzter Richtung erfolgt.
7. Verfahren zum Herstellen von Anzündern für ein Kamin- oder Grillfeuer oder einen Festbrennstoffofen,
aufweisend:
Bereitstellen eines Holzmaterial-Rohlings (2) mit einer Breite (Q) und einer demgegenüber
größeren Länge (L);
Verfahren des Holzmaterial-Rohling (2) relativ zu einer ersten und/oder zweiten Schneideinrichtung
(30, 32) oder Verfahren der ersten und/oder der zweiten Schneideinrichtung relativ
zu dem Holzmaterial-Rohling;
Einbringen, mittels einer ersten Schneideinrichtung (30), insbesondere eines Kammmessers
oder mehrerer Rundmesserräder, von mehreren rillenförmigen Vertiefungen (10) in Längsrichtung
in die der ersten Schneideinrichtung (30) zugewandten Seite des Holzmaterial-Rohlings
(2), derart, dass einige sich wenigstens über einen Teil der Breite dieser Seite erstreckende
Bereiche (4) frei von rillenförmigen Vertiefungen (10) bleiben; und
Abschneiden wenigstens einer Holzmaterial-Lage (34) von einem Holzmaterial-Rohling
(2), mittels einer zweiten Schneideinrichtung (32), insbesondere eines Hobels, eines
Schneide- oder Schälmessers derart, dass sich während der Verfahrbewegung die Holzmaterial-Lage
(34) beim Abschneiden von dem Holzmaterial-Rohling (2) spiralförmig um eine im Wesentlichen
parallel zur Breitenrichtung der Holzmaterial-Lage liegende Querachse aufwickelt.
8. Anzünder für ein Kamin- oder Grillfeuer oder einen Festbrennstoffofen, mit einer im
Wesentlichen zylindrischen oder im Wesentlichen kegelartigen Außenform, der automatisiert,
insbesondere nach einem Verfahren gemäß Anspruch 7, hergestellt ist, aufweisend
eine spiralförmig aufgewickelte Lage aus Holzmaterial;
wobei die Holzmaterial-Lage - im nicht aufgewickelten Zustand betrachtet - eine Breite
(Q) und eine demgegenüber größere Länge (L) aufweist und - wenn man entlang ihrer
Längsrichtung fortschreitet - Quersteg-Bereiche (4) mit sich wenigstens über einen
Teil der Breite der Holzmaterial-Lage erstreckenden Querstegen (4) und Holzfäden-Bereiche
(6) mit sich im Wesentlichen in Längsrichtung nebeneinander erstreckenden Holzfäden
(10) aufweist; und
wobei die Holzmaterial-Lage um eine im Wesentlichen parallel zur Breitenrichtung der
Holzmaterial-Lage liegende Querachse aufgewickelt ist.
9. Anzünder nach Anspruch 8, wobei sich die Quersteg-Bereiche (4) und die Holzfäden-Bereiche
(6) - wenn man entlang der Längsrichtung der Holzmaterial-Lage fortschreitet - abwechseln.
10. Anzünder nach Anspruch 8 oder 9, wobei wenigstens einige der Quersteg-Bereiche (4)
sich über die gesamte Breite (Q) der Holzmaterial-Lage erstreckende Querstege (4)
sind und/oder wobei sich wenigstens einige der Holzfäden-Bereiche (6) über die gesamte
Breite der Holzmaterial-Lage erstrecken, mit im Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden
Holzfäden (10) und Zwischenräumen (8) zwischen benachbarten Holzfäden (10).
11. Anzünder nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei wenigstens einige der Quersteg-Bereiche
(16, 26) sich über einen Teil der Breite (Q) der Holzmaterial-Lage erstreckende Querstege
(16, 26) sind und/oder wobei sich wenigstens einige der Holzfäden-Bereiche (18, 24)
über einen Teil der Breite der Holzmaterial-Lage erstrecken, mit im Wesentlichen parallel
zueinander verlaufenden Holzfäden und Zwischenräumen zwischen benachbarten Holzfäden.
12. Anzünder nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei sich - wenn man entlang der Längsrichtung
der Holzmaterial-Lage fortschreitet - erste kombinierte Bereiche (14) mit wenigstens
einem sich über einen Teil der Breite der Holzmaterial-Lage erstreckenden Holzfäden-Bereich
(18) sowie mit wenigstens einem in Querrichtung daneben angeordneten Quersteg (16)
und zweite kombinierte Bereiche (22) mit wenigstens einem Holzfäden-Bereich (24),
der sich über einen anderen Teil der Breite der Holzmaterial-Lage als der Holzfäden-Bereich
(18) des ersten kombinierten Bereichs (14) erstreckt, sowie mit wenigstens einem in
Querrichtung daneben angeordneten Quersteg (26) abwechseln.
13. Anzünder nach Anspruch 12, wobei die ersten kombinierten Bereiche (14), in Querrichtung
gesehen, zwei äußere Querstege (16) und einen dazwischen liegenden Holzfäden-Bereich
(18) und die zweiten kombinierten Bereiche (22) zwei äußere Holzfäden-Bereiche (24)
und einen dazwischen liegenden Quersteg (26) aufweisen und/oder wobei zwischen den
ersten kombinierten Bereichen (14) und den zweiten kombinierten Bereichen (22) jeweils
Holzfäden-Bereiche (20) mit sich über die gesamte Breite der Holzmaterial-Lage erstreckenden
Holzfäden angeordnet sind.
14. Anzünder nach einem der Ansprüche 8 bis 13, wobei zwei oder mehr Lagen aus Holzmaterial
spiralförmig aufgewickelt sind.