[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Installationsschaltgerät mit einem Schaltwerk
mit Verklinkungsstelle, mit einem Kontakthebel, der über eine Lasche und ein Kupplungselement
mit einem Schaltknebel verbunden ist, wobei bei Verschwenken des Schaltknebels in
Einschaltrichtung der Kontakthebel bei verklinkter Verklinkungsstelle in Einschaltstellung
verbracht wird, wobei Mittel zum zeitweisen Festhalten und anschließendem Freigeben
des beweglichen Kontakthebels während des Einschaltvorgangs vorgesehen sind, so dass
bei Einschalten ein plötzliches Auftreffen des am Kontakthebel angebrachten, beweglichen
Kontaktstückes auf das feste Kontaktstück bewirkt wird, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Ein gattungsgemäßes Installationsschaltgerät ist in der
DE 10 2010 019 033 B1 beschrieben. Die Mittel zum zeitweisen Festhalten des beweglichen Kontakthebels während
des Einschaltvorgangs bewirken, dass, wenn diese Mittel freigegeben werden, ein plötzliches
Auftreffen des beweglichen Kontaktstücks auf dem festen Kontaktstück bewirkt wird.
Somit wird die Zeit der Annäherung des beweglichen an das feststehende Kontaktstück
stark verkürzt. Damit wird der Einschaltvorgang zumindest in der Zeit, in der ein
Lichtbogen entstehen kann, stark beschleunigt. Man bezeichnet das Schaltwerk dann,
bezogen auf die Einschaltfunktion, auch als ein Schaltwerk mit Sprungfunktion.
[0003] Bei der in der
DE 10 2010 019 033 B1 gezeigten Ausführungsform umfasst das Mittel zum zeitweisen Festhalten des beweglichen
Kontakthebels ein Halteteil, ein bewegliches Zwischenteil und einen Stellhebel , wobei
das bewegliche Zwischenteil das Halteteil und den Stellhebel verbindet, und wobei
zwischen dem Schaltknebel und dem Stellhebel ein Wirkverbindungsmittel vorgesehen
ist, um beim Weiterbewegen des Schaltknebels den Stellhebel und damit das Halteteil
in eine Freigabestellung zu bringen, in der der Kontakthebel freigegeben ist, so dass
ein plötzliches Auftreffen des am Kontakthebel angebrachten, beweglichen Kontaktstückes
auf das feste Kontaktstück bewirkt wird. Das Zwischenteil ist dabei federelastisch
ausgeführt, so dass es nach dem Rückstellen des Schaltknebels aufgrund der rückstellenden
Federkraft des federelastischen Zwischenteils sich automatisch wieder in seine Haltestellung
zurückbewegt, und dann beim nächsten Betätigen des Schaltknebels bereit ist, den Kontakthebel
wieder zeitweise zu blockieren. Dabei hat das Zwischenteil eine Metallleinlage, beispielsweise
eine Blattfeder, die von Kunststoffmaterial umspritzt ist. Die Herstellung eines solchen
Halteteils mit daran angeformtem Zwischenteil, das eine kunststoffumspritzte Blattfeder
umfasst, ist allerdings aufwändig, das Teil ist bei seiner Herstellung und bei seiner
Montage in das Installationsschaltgerät hinein schwer zu handhaben, es kann leicht
verbiegen, was seine Funktionszuverlässigkeit mindert.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Installationsschaltgerät
mit einem Schaltwerk mit Sprungfunktion zu schaffen, das einfacher zu montieren ist
und eine hohe Zuverlässigkeit bei der Montage und im Betrieb aufweist.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch ein elektrisches Installationsschaltgerät mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0006] Erfindungsgemäß also umfasst das Mittel ein Halteteil und ein starres Koppelteil,
wobei zwischen dem Schaltknebel und dem Koppelteil ein Wirkverbindungsmittel vorgesehen
ist, um beim Weiterbewegen des Schaltknebels das Kuppelteil und damit das Halteteil
in eine Freigabestellung zu bringen, in der der Kontakthebel freigegeben ist, und
wobei ein federndes Rückstellmittel vorgesehen ist, das sich einerseits an einer Gehäusekontur
und andererseits an dem Halteteil abstützt, so dass das Halteteil in seiner Freigabestellung
in Richtung auf eine Festhaltestellung, in der der Kontakthebel an dem Halteteil anliegt,
federnd beaufschlagt ist.
[0007] Der Vorteil gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen liegt darin,
dass das Halteteil keine Verbiegung oder Verdrehung mehr ausführen muss, es wird nur
noch starr linear bewegt, und die Rückstellung in die Festhaltestellung wird durch
ein zweites, separates Bauteil bewirkt. Die Funktionen "Halten/Freigeben" und "Rückstellen"
sind in zwei separaten, allerdings miteinander gekoppelten, Bauteilen realisiert.
Damit kann jedes der beiden Bauteile für sich gesehen einfacher aufgebaut werden.
Das halteteil ist ein starres teil, das nur noch eine Linearbewegung bewältigen muss,
und das Rückstellmittel kann eine bekannte Druckfeder sein, die sich durch einfache
Montierbarkeit und eine hohe Zuverlässigkeit auszeichnet.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Halteteil an einer
Gehäusekontur längsverschieblich gelagert, so dass das Halteteil zwischen seiner Freigabestellung
und seiner Festhaltestellung linear beweglich ist. Die Lagerung an einer Gehäusekontur
ist einfach und mit hoher Zuverlässigkeit herstellbar und dauerhaft ausführbar.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Wirkverbindungsmittel
eine Eingriffsfläche an einem Fortsatz des Schaltknebels. Das gewährleistet einen
unmittelbaren Eingriff des Schaltknebels mit dem Mittel zum zeitweisen Festhalten
des beweglichen Kontakthebels, ohne Zwischenschalten weiterer Elemente, was die Montage
vereinfacht.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Koppelteil als starrer
Balken ausgeführt und an dem Halteteil angeformt. Die Baueinheit, bestehend aus dem
Halteteil und dem Koppelteil, kann damit als längserstrecktes, starres teilausgeführt
werden, wodurch sich eine platzsparende Montage ergibt.
[0011] Dabei können gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung das Halteteil
und das Koppelteil einstückig aus demselben Material hergestellt sein.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann das Halteteil aus einem
ersten Material und das Koppelteil aus einem zweiten Material bestehen, wobei die
Baueinheit aus dem Halteteil und dem Koppelteil zusammen in einem Mehrkomponenten-Spritzgußprozess
hergestellt sein können. Dabei ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
das erste Material ein abriebfester Werkstoff mit hoher Temperaturbeständigkeit, beispielsweise
ein Material, das unter dem Handelsnamen Ultrason E2010 bekannt ist. Das zweite Material
kann ein übliches, einfaches und stabiles Kunststoffmaterial sein, beispielsweise
ein Duroplast. Bei Einbau des Mittels zum zeitweisen Festhalten des beweglichen Kontaktstückes
in das Installationsschaltgerät kommt das Halteteil in dem Bereich der Kontaktstelle
zu liegen. Dort kann es bei einer Schalthandlung aufgrund eines sich ausbildenden
Schaltlichtbogens zu einer zeitweiligen deutlichen Temperaturerhöhung kommen. Daher
ist es vorteilhaft, dass das Halteteil aus einem abriebfesten Material mit hoher Temperaturbeständigkeit
besteht. Im Bereich des Koppelteils ist es dagegen nur wichtig, dass eine hinreichend
hohe Stabilität und Langzeitlebensdauer erreicht werden kann.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung und weitere
Vorteile sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0014] Anhand der Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
ist, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0015] Es zeigen:
- Figur 1a
- eine Teil-Einsicht in das Unterteil eines geöffneten erfindungsgemäßen Installationsschaltgerätes
in der Einschaltstellung,
- Figur 1b
- eine Detailansicht der Koppelstelle zwischen dem Koppelteil und dem Schaltknebel,
- Figur 2
- eine Teil-Einsicht in das Unterteil des geöffneten erfindungsgemäßen Installationsschaltgerätes
in der Stellung, in der das Mittel den beweglichen Kontakthebel blockiert.
[0016] In den Figuren werden gleiche oder gleichwirkende Bauteile oder Elemente mit denselben
Bezugszeichen bezeichnet.
[0017] Figur 1a zeigt eine Teil-Einsicht in das Unterteil eines geöffneten erfindungsgemäßen
Installationsschaltgerätes 1. Ein Installationsschaltgerät 1, hier ein Leitungsschutzschalter,
ist oft in der sogenannten Schalenbauweise aufgebaut, so auch hier. Er besitzt ein
Gehäuse, welches aus zwei Gehäusehalbschalen zusammengesetzt ist, die an einer umlaufenden
Fügekante zusammengesetzt werden. Die eine Gehäusehalbschale ist als Unterteil 101
bezeichnet, die andere wird als Oberteil bezeichnet. In dem Unterteil 101 sind die
meisten Elemente, Teile und Baugruppen des Leitungschutzschalters eingesetzt. Der
in den Figuren 1a und 2 dargestellte Leitungsschutzschalter entspricht im Wesentlichen
demjenigen, der in der
DE 10 2008 006 863 A1 beschrieben ist. Die
DE 10 2008 006 863 A1 soll daher bezüglich des Aufbaues und der Funktionsweise des Leitungsschutzschalters
1, und bezüglich des Aufbaues und der Funktionsweise des Schaltwerks dieses Leitungsschutzschalters
in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung mit einbezogen sein. In der weiteren
Beschreibung dieser Erfindung soll auf das Schaltwerk daher nicht mehr näher eingegangen
werden, oder nur insoweit, als es zur Erläuterung des Gegenstandes der vorliegenden
Erfindung erforderlich ist. Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung jedoch
nicht auf die Verwendung mit einem Schaltwerk wie in der
DE 10 2008 006 863 A1 gezeigt, beschränkt, sondern vielmehr auf alle denkbaren Arten von Schaltwerken in
allen denkbaren Arten von Installationsschaltgeräten anwendbar.
[0018] In der Darstellung der Fig. 1 a ist die Kontaktstelle des Leitungsschutzschalters
geschlossen. Der Kontakthebel 2 mit dem beweglichen Kontaktstück 7 ist im Uhrzeigersinn
verschwenkt, hin zu dem festen Kontaktstück 7, es besteht Kontakt zwischen dem feststehenden
und dem beweglichen Kontaktstück 7, 6, es kann Strom fließen. Der Schaltknebel 5 befindet
sich in der Einschaltstellung, sein Schaltgriff ist entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt
und befindet sich in der nach links weisenden Einschaltstellung. Die Kontaktkraft,
mit der das bewegliche auf das feststehende Kontaktstück drückt, wird durcheine Kontaktdruckfeder
aufgebracht, die hier nicht dargestellt ist, deren Funktion in der genannten
DE 10 2008 006 863 A1 beschrieben ist.
[0019] Von dem mechanischen Schaltwerk ist in der Figur 1 a lediglich die Lasche 3 mit ihrem
Anlenkpunkt an dem Kontakthebel 2 dargestellt. Andere Teile des Schaltwerks, wie sie
in der
DE 10 2008 006 863 A1 und auch in der
DE 10 2010 019 033 B1 gezeigt sind, etwa der Klinkenhebel, der Auslösehebel, das Kupplungselement in Form
eines Bügels, sind hier nicht dargestellt. Bekannter Weise ist bei einem solchen,
im Prinzip bekannten, Schaltwerk zwischen dem Klinkenhebel und dem Auslösehebel die
Verklinkungsstelle gebildet, wie in der
DE 10 2008 006 863 A1 näher erläutert ist. Der Schaltknebel 5 hat einen ersten Fortsatz 8, der dem Schaltgriff
gegenüber angeordnet ist. Der Fortsatz 8 ist über das Kupplungselement (nicht dargestellt)
mit der Lasche 3 verbunden, hierzu sind in dem ersten Fortsatz 8 Löcher 8a vorgesehen,
in denen das Kupplungselement, meist ein Bügel, koppelnd eingreifen kann.
[0020] Man erkennt in der Figur 1 a weiter eine Baugruppe 102 eines magnetischen Schlagankersystems,
dessen Aufbau und Funktion ebenfalls im Prinzip bekannt ist. An seiner, in der Darstellung
der Figur 1a rechten, Schmalseite ist das Schlagankersystem 102 an einem kurzen Schenkel
103 befestigt, der in einen um 90° parallel zur Längserstreckung des Schlagankersystems
102 umgebogenen langen Schenkel 104 übergeht, welcher eine Lichtbogenleitschiene bildet,
um einen bei einer schnellen Trennung der Kontaktstelle dort etwa entstehenden Schaltlichtbogen
in eine Lichtbogenlöscheinrichtung zu führen, von der in der Figur 1a nur die Halterippen
105 zu sehen sind, in denen die Lichtbogenlöschbleche (nicht dargestellt) einer solchen
im Prinzip bekannten Lichtbogenlöscheinrichtung gehalten sind. Ebenfalls an dem kurzen
Schenkel befestigt ist das Festkontakthorn 106, das das feste Kontaktstück 7 trägt.
[0021] Zwischen dem Schaltknebel 5 und dem Kontakthebel 2 befindet sich das Mittel 10 zum
Festhalten des Kontakthebels 2. Dieses Mittel 10 umfasst im Wesentlichen zwei Teile,
ein Halteteil 12 und ein starres Koppelteil 13.
[0022] Das Halteteil 12 hat einen Halteteil-Grundkörper 16 mit einer langlochartigen Ausnehmung.
Wie man auch in der Figur 2 erkennen kann, hat die langlochartige Ausnehmung eine
rechteckförmige Längsschnittkontur. Mit der langlochartigen Ausnehmung ist das Halteteil
12 an einer Gehäusekontur 18 längsverschieblich gelagert, so dass das Halteteil 12
linear beweglich zwischen einer unteren Stellung, dem Schaltknebel 5 abgewandt, und
einer oberen Stellung, dem Schaltknebel 5 zugewandt, an der Gehäusekontur gelagert
ist.
[0023] Die untere Stellung ist die Festhaltestellung, die obere Stellung ist die Freigabestellung.
[0024] Die Gehäusekontur 18 ist ein in etwa quaderförmiger Vorsprung, der an der Innenseite
der Gehäusehalbschale 101 ausgebildet ist, beispielsweise als Gehäusekontur beim Spritzgießen
erzeugt wurde. Die Gehäusekontur 18 ist so an die langlochartige Ausnehmung in dem
Halteteil-Grundkörper angepasst, dass eine enge und dennoch gleitfähige Führung des
Halteteils gewährleistet ist. Es können zusätzliche Führungs- oder Haltemittel vorhanden
sein, hier nicht dargestellt, wie beispielsweise Führungsnuten oder Anschlagsmittel
an dem Halteteil, um die Bewegung des Halteteils innerhalb eines zulässigen Bereichs
zu beschränken. Die Gestaltung der Gehäusekontur 18 im Zusammenspiel mit dem Halteteil
12 ist so ausgelegt, dass bei der Montage das Halteteil 12 mit seiner langlochartigen
Ausnehmung in die offene Gehäusehalbschale 101 eingesetzt werden kann und dabei über
die Gehäusekontur 18 geschoben wird, wo es dann wie oben beschrieben linear verschieblich
gehalten ist.
[0025] An der dem Schaltknebel 5 abgewandten Seite ist an den Halteteil-Grundkörper 16 ein
Haltefortsatz 15 angeformt. Er hat in etwa eine L-Form, deren langer Schenkel in Verlängerung
des Halteteil-Grundkörpers 16 nach unten, weg von dem Schaltknebel 5, weist, und deren
kurzer Schenkel senkrecht auf der durch den Halteteil-Grundkörper 16 aufgespannten
Ebene steht und damit in montiertem Zustand in etwa senkrecht von der Innenfläche
der Gehäusehalbschale 101 weg weist. In der Figur 2 sieht man, dass in der Festhaltestellung
des Halteteils 12 der Kontakthebel 2 mit einer Anschlagsnase 17 an dem Haltfortsatz
15 anliegt, bevor er mit dem festen Kontaktstück 7 in Berührung kommt, und somit die
Kontaktstelle in der Festhaltestellung des Halteteils offen gehalten ist.
[0026] Das Koppelteil 13 ist als starrer Balken an dem Halteteil 12 angeformt, und zwar
an der dem Haltefortsatz 15 gegenüber liegenden Schmalseite, so dass es nach oben
zu dem Schaltknebel 5 hin sich erstreckt. An seinem freien, oberen Ende trägt das
Koppelteil 13 einen L-förmig abstehenden Arm 20, siehe Figur 1 b. Der Fortsatz 8 des
Schaltknebels 5 hat eine Eingriffsfläche 11, an der der Arm 20 koppelnd anliegt.
[0027] Zwischen dem Schaltknebel 5 und dem Koppelteil 13 ist somit in Form der Eingriffsfläche
ein Wirkverbindungsmittel 11 vorgesehen, um beim Weiterbewegen des Schaltknebels 5
aus der Ausschalt- in die Einschaltstellung das Kuppelteil 13 und damit das Halteteil
12 in eine Freigabestellung zu bringen. Wird nämlich aus der in der Figur 2 gezeigten
Stellung der Schaltknebel 5 weiter im Uhrzeigersinn, nach rechts in seine Einschaltstellung
hin, verschwenkt, so zieht er über die Eingriffsfläche 11 und den Arm 20 das Halteteil
12 nach oben, bis schließlich der Haltefortsatz 15 die Anschlagsnase 17 freigibt,
und der Kontakthebel schnell gegen das feststehende Kontaktstück 7 schnappen kann.
[0028] An den langen Schenkel des Haltefortsatzes 15 ist, von dem Halteteil-Grundkörper
16 weg in Richtung auf den Kontakthebel 2 zu weisend, ein weiterer Fortsatz 19 angeformt.
Dieser weitere Fortsatz dient dazu, dass sich an ihm eine Druckfeder 4 abstützt. Durch
die Druckfeder 4 ist ein federndes Rückstellmittel 4 gegeben, das sich einerseits
an dem Halteteil 12 und andererseits an einer zweiten Gehäusekontur 14 abstützt, so
dass das Halteteil 12 in seiner Freigabestellung in Richtung auf die Festhaltestellung,
in der der Kontakthebel an dem Halteteil 12 anliegt, federnd beaufschlagt ist.
[0029] Das Ziehen des Halteteils 12 nach oben in seine Freigabestellung erfolgt nämlich
auf diese Art entgegen der rückstellenden Kraft der Druckfeder 4. Die rückstellende
Federkraft der Druckfeder 4 möchte das Halteteil 12 wieder in seine Festhalteposition
verschieben.
[0030] In der Figur 1a ist die Position gezeigt, in der die Kontaktstelle geschlossen ist,
das bewegliche Kontaktstück 6 wird gegen das feststehende Kontaktstück 7 gedrückt.
Der Haltefortsatz 15 des Halteteils 12 liegt nun von oben her auf der Anschlagsnase
17 auf. Damit verhindert der Kontakthebel in der geschlossenen Stellung, dass das
Halteteil 12 von der Druckfeder 4 weiter nach unten in seine Festhaltestellung gedrückt
wird.
[0031] Wenn allerdings der Kontakthebel 2 beim erneuten Ausschalten des Leitungsschutzschalters
1 wieder entgegen dem Uhrzeigersinn in seine Ausschaltlage verschwenkt wird, indem
der Schaltknebel 5 wieder im Uhrzeigersinn verschwenkt wird, so gibt der Fortsatz
8 des Schaltknebels mit der Wirkfläche 11 den Arm 20 an dem Koppelteil 13 wieder frei.
Wenn dann der Kontakthebel 2 so weit in seine geöffnete Stellung entgegen dem Uhrzeigersinn
verschwenkt worden ist, dass die Anschlagsnase 17 außerhalb des Wirkbereiches des
Haltefortsatzes 15 zu liegen kommt, so wird das Halteteil 12 durch die Kraft der Druckfeder
4 nach unten in seine Halteposition linear verschoben. Er ist dann zum zeitweisen
Blockieren des Kontakthebels 2 beim erneuten Einschalten bereit.
[0032] Das Mittel 10 kann in bevorzugter Ausführungsform als Spritzgußteil aus Kunststoff
hergestellt sein. Besonders vorteilhaft ist die Baueinheit aus dem Halteteil 12 und
dem Koppelteil 13 zusammen in einem Mehrkomponenten-Spritzguss Prozess aus einem ersten
und einem zweiten Material hergestellt. Dabei ist das erste Material ein abriebfester
Werkstoff mit hoher Temperaturbeständigkeit, und das zweite Material ist ein normaler,
stabiler Kunststoff, etwa ein Duroplast. Das erste Material ist ein abriebfester Werkstoff
mit hoher Temperaturbeständigkeit, beispielsweise ein Material aus der Gruppe der
Polysulfone (PSU), Polyethersulfone (PES) oder Polyphenysulfone (PPSU), ein Material,
das auch unter dem Handelsnamen Ultrason bekannt ist. Denn bei Einbau des Mittels
10 zum zeitweisen Festhalten des beweglichen Kontaktstückes in das Installationsschaltgerät
kommt das Halteteil 12 in dem Bereich der Kontaktstelle zu liegen. Dort kann es bei
einer Schalthandlung aufgrund eines sich ausbildenden Schaltlichtbogens zu einer zeitweiligen
deutlichen Temperaturerhöhung kommen. Daher ist es vorteilhaft, dass das Halteteil
12 aus einem abriebfesten Material mit hoher Temperaturbeständigkeit besteht..
[0033] Zur Montage eines erfindungsgemäßen Installationsschaltgerätes werden die Baugruppen
und Komponenten, einschließlich des Mittels 10, in die Gehäusehalbschale 101 eingesetzt,
und das Gehäuseunter- und - Oberteil werden zusammengesetzt. Es ist lediglich ein
weiteres, einfach aufgebautes Bauteil erforderlich, um die Sprungfunktion des Schaltwerks
zu realisieren. Die Montage ist sehr einfach und geeignet, um von einem Fertigungsautomaten
in hoher Geschwindigkeit ausgeführt zu werden, denn das Mittel 10 wird lediglich in
das Gehäuseoberteil an der entsprechenden Stelle eingelegt. Eine hohe Funktionszuverlässigkeit
ist gegeben, denn das Mittel 10 wird nur linear verschoben.
Bezugszeichenliste
[0034]
1 |
Elektrisches Installationsschaltgerät |
2 |
Kontakthebel |
3 |
Lasche |
4 |
Federndes Rückstellmittel, Druckfeder |
5 |
Schaltknebel |
6 |
Bewegliches Kontaktstück |
7 |
Festes Kontaktstück |
8 |
Erster Fortsatz |
8a |
Loch für Bügel |
10 |
Mittel zum Festhalten des Kontakthebels |
11 |
Wirkverbindungsmittel, Wirkfläche |
12 |
Halteteil |
13 |
Koppelteil |
14 |
Zweite Gehäusekontur |
15 |
Haltefortsatz |
16 |
Halteteil-Grundkörper |
17 |
Anschlagsnase |
18 |
Gehäusekontur |
19 |
Weiterer Fortsatz |
20 |
Arm |
101 |
Gehäuseunterteil |
102 |
Schlagankersystem |
103 |
Kurzer Schenkel |
104 |
Langer Schenkel |
105 |
Halterippen |
106 |
Festkontakthorn |
1. Elektrisches Installationsschaltgerät (1) mit einem Schaltwerk mit Verklinkungsstelle,
mit einem Kontakthebel (2), der über eine Lasche (3) und ein Kupplungselement mit
einem Schaltknebel (5) verbunden ist, wobei bei Verschwenken des Schaltknebels (5)
in Einschaltrichtung der Kontakthebel (2) bei verklinkter Verklinkungsstelle in Einschaltstellung
verbracht wird, wobei Mittel (10) zum zeitweisen Festhalten und anschließendem Freigeben
des beweglichen Kontakthebels (2) während des Einschaltvorgangs vorgesehen sind, so
dass bei Einschalten ein plötzliches Auftreffen des am Kontakthebel angebrachten,
beweglichen Kontaktstückes (6) auf das feste Kontaktstück (7) bewirkt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (10) ein Halteteil (12) und ein starres Koppelteil (13) umfasst, wobei
zwischen dem Schaltknebel (5) und dem Koppelteil (13) ein Wirkverbindungsmittel (11)
vorgesehen ist, um beim Weiterbewegen des Schaltknebels (5) das Kuppelteil (13) und
damit das Halteteil (12) in eine Freigabestellung zu bringen, in der der Kontakthebel
(2) freigegeben ist, und wobei ein federndes Rückstellmittel (4) vorgesehen ist, das
sich einerseits an einer Gehäusekontur und andererseits an dem Halteteil (12) abstützt,
so dass das Halteteil (12) in seiner Freigabestellung in Richtung auf eine Festhaltestellung,
in der der Kontakthebel an dem Halteteil (12) anliegt, federnd beaufschlagt ist.
2. Elektrisches Installationsschaltgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (12) an einer Gehäusekontur längsverschieblich gelagert ist, so dass
das Halteteil (12) zwischen seiner Freigabestellung und seiner Festhaltestellung linear
beweglich ist.
3. Elektrisches Installationsschaltgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wirkverbindungsmittel (11) eine Eingriffsfläche an einem Fortsatz (8) des Schaltknebels
(5) ist.
4. Elektrisches Installationsschaltgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelteil (13) als starrer Balken an dem Halteteil (12) angeformt ist.
5. Elektrisches Installationsschaltgerät (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (12) und das Koppelteil (13) einstückig aus demselben Material hergestellt
sind.
6. Elektrisches Installationsschaltgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückstellmittel (4) eine Druckfeder ist.