[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum maschinellen, sequentiellen Einsetzen von
separaten Verbindern in Nuten von plattenförmigen Baupaneelen, bei dem vorzugsweise
ein endloses, Profil mit dem Querschnitt des Verbinders kontinuierlich einem Schneidmodul
zugeführt und dort in Abschnitte abgelängt wird, die einer vorbestimmten Länge des
Verbinders entsprechen, und bei dem die Verbinder mit Hilfe einer Einführeinrichtung
in die Nuten der Baupaneele eingesetzt werden. Ferner betrifft die Erfindung eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Anstelle der kontinuierlichen Zuführung
kann auch eine Entnahme der Verbinder aus einem Magazin erfolgen.
[0002] Aus
DE 10 2004 062 648 B4 ist ein Verfahren zum Einsetzen von Verbindern, Federn genannt, in Nuten der technischen
Holzprodukte bekannt, bei dem die Federn vorkonfektioniert, sortiert und übereinanderliegend
in einem Schachtmagazin derart ausgerichtet werden, dass sie in ihrer Längsrichtung
bereits parallel zur Transportrichtung der Holzprodukte angeordnet sind. Die Federn
werden einem Einpressgerät zugeführt, welches die Federn mit Hilfe einer Anpressrolle,
einer schiefen Ebene oder eines Hubsystems in die Nuten einsetzt. In einer abweichenden
Ausführungsform können die Federn direkt einer Übergabevorrichtung zugeführt und dort
auf gewünschte Länge abgeschnitten werden. Allerdings sind wichtige Merkmale, enthaltend
Begriffe wie Hubsystem und Übergabevorrichtung, nur aufgabenhaft formuliert und technisch
unzureichend offenbart, so dass sie zur Lösung der gestellten Aufgabe, die Federn
industriell in den kontinuierlich laufenden Produktionsprozess der Baupaneele einzufügen,
nicht beitragen können. Außerdem ist kein Mittel vorgesehen, mit dem die Lage der
eingesetzten Federn in Bezug auf die Baupaneele korrigiert werden könnte.
[0003] Es stellt sich die Aufgabe, ein alternatives, neuartiges Verfahren und eine Vorrichtung
anzugeben, mit der sich die separaten Verbinder synchron und möglichst passgenau in
die Nuten der vorbeilaufenden Baupaneele einpressen lassen.
[0004] Diese Aufgabe ist durch ein Verfahren zum maschinellen, sequentiellen Einsetzen von
separaten Verbindern in Nuten der Baupaneele gelöst, das sich durch folgende Verfahrensschritte
auszeichnet:
Die Verbinder werden von einem Rotationsförderer aufgenommen, in diesem temporär gehalten
und dort mit ihrer Längskante parallel zur Vorschubrichtung der sich nacheinander
bewegenden Baupaneele ausgerichtet;
die Verbinder werden nacheinander von dem Rotationsförderer mit Hilfe eines senkrecht
zur Vorschubrichtung (R) hin- und her beweglichen Applikationskopfes abgenommen und
sequentiell in die Nuten der vorbeigeführten Baupaneele eingepresst;
der Rotationsförderer wird um einen Winkel (α) gedreht, der der Lage eines nächsten,
an einem Umfang des Rotationsförderers liegenden und zum Einsetzen in die Nut vorgesehenen
Verbinders entspricht.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich, wenn
- die Verbinder mittels eines Schneidmoduls, dem ein endloses Profil mit dem Querschnitt
des Verbinders zugeführt wird, in Abschnitte mit einer Länge (L) abgelängt werden,
die einer vorbestimmten Länge (L) des Verbinders entspricht, und oder
- den Verbindern zusätzlich zu der Kraft des Applikationskopfes eine Bewegung mittels
eines am Applikationskopf federnd angeordneten, eine Stoßkraft ausübenden Schiebers
vermittelt wird.
[0006] Vorteilhaft ist, wenn die Lage der in der Nut eingesetzten Verbinder mit Hilfe einer
dem Applikationskopf nachgeschalteten Andrückrolle geprüft und nach Bedarf korrigiert
werden kann. Die Andrückrolle fungiert nicht als Einpressgerät und übernimmt lediglich
die Prüf- und Korrekturfunktion. Geprüft werden kann beispielsweise mit Hilfe wenigstens
eines in den Modul der Andrückrolle eingebauten optischen Sensors.
[0007] Vorteilhaft ist, wenn der Rotationsförderer nach jeder Drehung um den Winkel (α)
eine drehende Retourbewegung um einen Winkel von 0,5° bis 2°, bevorzugt um einen Winkel
von 1°
, ausüben kann. Dies ermöglicht einen kollisionsfreien Bewegungsablauf des Applikationsprozesses.
[0008] Ein weiteres Merkmal der Erfindung sieht eine Rückbewegung des Applikationskopfes
nach dem Einsetzen des separaten Verbinders in die Nut vor. Durch die Rückbewegung
können nachfolgende Arbeitsschritte: der Profil-Vorschub, das Schneiden und die Drehung
unabhängig von dem Applikationszyklus taktweise und zeitsparend durchgeführt werden.
[0009] Praktisch übt eine ganze Vorrichtung, die nachfolgend beschrieben wird, eine Rückbewegung
senkrecht zur Vorschubrichtung der Baupaneele aus. Nur die Lage der Andrückrolle bleibt
während des ganzen Bewegungsablaufes der Vorrichtung unverändert.
[0010] Von großem Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Möglichkeit des impulsartigen
Einpressens der separaten Verbinder in die Nuten der vorbeilaufenden Baupaneele, mit
dem sich die Lage des Verbinders am jeweiligen Baupaneel mit größer Genauigkeit und
wiederholbar festlegen lässt. Die Lageabweichungen können beispielsweise ± 5,0 mm
bei einer Paneel-Länge von 2,5 m betragen.
[0011] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfasst folgende Teile:
- eine Abgabevorrichtung für separierte Verbinder, bestehend aus einem Profil-Vorschubgerät
und einem Schneidmodul, oder einem mit Verbindern gefüllten Entnahmemagazin ein Profil-Vorschubgerät,
- den Schneidmodul,
- eine Richteinrichtung für den Verbinder,
- den Rotationsförderer, dessen Drehachse parallel zur Längsausrichtung der Nut des
Baupaneels angeordnet ist,
- den mit dem Rotationsförderer gekoppelten, beweglichen Applikationskopf, an dem wenigstens
ein im Betriebszustand die Hubbewegung ausübender Schieber gelagert ist,
- einen Rück- und Vorschubmodul der Vorrichtung,
- und wenigstens eine Andrückrolle.
[0012] Vorzugsweise ist die Vorrichtung in eine Baupaneel-Bearbeitungsstation integriert.
Die Vorrichtung stellt dann das letzte Glied der Baupaneel-Bearbeitungsstation - in
Vorschubrichtung der Baupaneele gesehen - dar. Allerdings kann sie auch außerhalb
der Baupaneel-Bearbeitungsstation angeordnet sein.
[0013] Für die Anbringung der Vorrichtung an der Baupaneel-Bearbeitungsstation eignet sich
insbesondere gut eine senkrecht zur Vorschubrichtung der Baupaneele angeordnete Gehäusewand
einer Baupaneel-Bearbeitungsstation, wobei die Vorrichtung innerhalb dieses mit Abzugsventilation
ausgestatteten Gehäuses angeordnet ist. Dabei ist vorteilhaft, die Vorrichtung beweglich
an einem am Gehäuse befestigten Schlitten zu platzieren, so dass die Lage der Vorrichtung
reguliert werden kann.
[0014] Der Schieber kann federnd an einem freien Ende des beweglichen Applikationskopfes
gelagert sein. Eine federnde Lagerung bezieht sich im vorliegenden Fall auf wenigstens
ein in einem Sitz des Schiebers untergebrachtes und dort befestigtes Federelement,
wie Stoßfeder. Der Schieber selbst kann finger-, steg- oder plattenförmig sein.
[0015] Als Applikationskopf kann auch ein eine Hubbewegung ausübender Kontraktionsantrieb,
sogenannter Muskelantrieb (Fluidic Muscle) eingesetzt werden. Solche Kontraktionsantriebe
liefert beispielsweise Firma FESTO AG & Co. KG, Deutschland.
[0016] Der Rotationsförderer kann mit wenigstens einem Greifer-Paar zur Aufnahme und Positionierung
des Verbinders versehen sein, welches vorzugsweise an einer Peripherie des Rotationsförderers
liegend zueinander spiegelsymmetrisch angeordnet sind, wobei jeder Greifer am Umfang
einer Seitenscheibe des Rotationsförderers liegt. Die Seitenscheiben sind vorzugsweise
kreisförmig.
[0017] Der Greifer weist eine simple und bewährte Konstruktion, vorzugsweise einen Hebelarm
auf, der den Verbinder mit Hilfe eines Federelementes gegen ein Greifer-Basiselement
drückt.
[0018] Die Teile der Vorrichtung gemäß Erfindung, nämlich der Rück- und Vorschubmodul, das
Profil-Vorschubgerät, der Schneidmodul, die Richteinrichtung, der Rotationsförderer
und der Applikationskopf sowie die Andrückrolle können zu einem in offener Kastenbauweise
gefertigten, kompakten Aggregat zusammengefügt werden. Die tragenden Teile des Aggregats
können durch wenigstens zwei Basisplatten gebildet sein.
[0019] Vorzugsweise ist das Aggregat entlang wenigstens zweier an der Basisplatte angebrachten
und zueinander parallel verlaufenden Schienen hin- und her senkrecht zur Vorschubrichtung
der Baupaneele beweglich angeordnet. Dabei bleibt die Andrückrolle unbeweglich, d.
h. ihre Lage gegenüber den vorbeilaufenden Baupaneelen ist konstant. Zum Abtasten
der in die Nuten eingeschlagen Verbinder kann die Andrückrolle mit wenigstens einem
optischen Sensor ausgestattet sein.
[0020] Das Aggregat kann von dem Rück- und Vorschubmodul angetrieben sein. Hierbei ist die
Basisplatte an einem an der Gehäusewand der Baupaneel-Bearbeitungsstation angebrachten
Schlitten festgelegt.
[0021] Von großem Vorteil ist die kompakte, in einen engen Raum komprimierte Bauweise der
Vorrichtung, die keine Schachtmagazine und sonstigen Teile zur Vorkonfektionierung
der separaten Verbinder braucht. Dies ermöglicht die Unterbringung der Vorrichtung
im Gehäuse der Baupaneel-Bearbeitungsstation.
[0022] Weitere Vorteile der Erfindung sind:
- Möglichkeit des Einpressens der Verbinder von komplizierter Profilform;
- Das endlose Profil kann kontinuierlich (ein Coilsatz für 24 Stunden) aus einer großen
Spule abgezogen werden;
- Zufällige falsche Anordnungen der Verbinder am Rotationsförderer können schnell korrigiert
werden, da der Rück- und Vorschubmodul automatisch eine lineare Rückbewegung der Vorrichtung
ausübt.
[0023] Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0024] Die Figuren zeigen:
- Fig. 1
- die Vorrichtung gemäß Erfindung, integriert in die Baupaneel-Bearbeitungsstation,
in einer schematischen perspektivischen Ansicht;
- Fig. 2
- die Vorrichtung gemäß Erfindung in einer Seitenansicht, mit sichtbarem Rotationsförderer;
- Fig. 3
- die Vorrichtung gemäß Fig. 2 in einer Stirnansicht;
- Fig. 4
- die Vorrichtung gemäß Fig. 2 in einer Rückansicht;
- Fig. 5
- die Vorrichtung gemäß Fig. 2 in einer Draufsicht;
- Fig. 6
- die Vorrichtung gemäß Fig. 2 in einer Seitenansicht auf Basisplatte;
- Fig. 7
- einen Schnitt A-A gemäß Fig. 3;
- Fig. 8
- ein Detail "C" gemäß Fig. 7;
- Fig. 9
- ein Detail "D" gemäß Fig. 7;
- Fig. 10
- Anordnung eines Messers des Schneidmoduls vor dem Schneiden des Profils;
- Fig. 11
- Anordnung des Messers nach dem Schneiden des Profils;
- Fig. 12
- den Rotationsförderer in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 13
- die Vorrichtung gemäß Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht, mit sichtbarem Rotationsförderer;
- Fig. 14
- die Vorrichtung gemäß Fig. 2 in einer anderen perspektivischen Ansicht, mit sichtbarer
Basisplatte;
- Fig. 15
- in eine Einheit zusammengefügte Teile: Schneidmodul, Profil-Vorschubgerät und Richteinrichtung
in einer Seitenansicht;
- Fig. 16
- die Einheit gemäß Fig. 15 in einer Stirnansicht;
- Fig. 17
- die Einheit gemäß Fig. 15 in einer Rückansicht;
- Fig. 18
- die Einheit gemäß Fig. 15 in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 19
- einen Rück- und Vorschubmodul in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 20
- einen Applikationskopf mit Halterung, in einer Seitenansicht,
- Fig. 21
- den Applikationskopf gemäß Fig. 20 in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 22
- eine Andrückrolle mit Halterung, in einer Seitenansicht;
- Fig. 23
- die Andrückrolle gemäß Fig. 22 in einer perspektivischen Ansicht, und
- Fig. 24
- ein Zyklogramm mit Bewegungsablauf.
[0025] In Fig. 1 ist eine in einem rechteckigen Gehäuse 14 untergebrachte Bearbeitungsstation
200 für Baupaneele 20 dargestellt, enthaltend nur ansatzweise gezeigte Teile der Bearbeitungsstation
200 sowie eine im Gehäuse 14 befindliche Vorrichtung 100 gemäß Erfindung. Die Teile
der Baupaneel-Bearbeitungsstation 200 sind für die Beschreibung der vorliegenden Erfindung
nicht relevant.
[0026] Die Vorrichtung 100 ist über einen Schlitten 7 beweglich an einer seitlichen Gehäusewand
9 angeordnet, so dass in einer Ebene E, die durch die Gehäusewand 9 definiert ist,
entlang der Koordinaten X,Z verschoben, dort justiert und festgelegt werden kann.
[0027] Im Weiteren ist mit einem Pfeil eine Vorschubrichtung R der Baupaneele 20 gezeigt.
[0028] Die in Figuren 2 bis 7 in unterschiedlichen Normalprojektionen dargestellte Vorrichtung
100 setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:
- aus einem Profil-Vorschubgerät 3,
- einem Schneidmodul 5,
- einer Richteinrichtung 6 für die Verbinder,
- einem Rotationsförderer 8,
- einem beweglichen Applikationskopf 12 mit Schieber 23,
- einem Rück- und Vorschubmodul 1 der Vorrichtung,
- und einer Andrückrolle 13.
[0029] Die oben aufgelisteten Teile sind auf zwei zueinander parallel angeordneten Basisplatten
25, 26, einer senkrecht zur Basisplatte 26 verlaufenden, vorkragenden Tragplatte 30
und einer Konsole 31 (vgl. insbesondere Fig. 2) derart platzsparend einmontiert, dass
ein kompaktes Aggregat 300 gebildet ist, welches mit seiner Basisplatte 25 an einem
Schlitten 7 (vgl. Fig. 1) eingesetzt werden kann. Die kompakte Bauweise des Aggregats
300 kommt besonders gut in Figuren 13 und 14 zum Vorschein. Trotz kompakter Ausmaße
erfüllt das Aggregat 300 sämtliche erforderlichen Funktionen für die Endmontage von
Paneelen.
[0030] Das Profil-Vorschubgerät 3 ist mit dem Schneidmodul 5 und der Richteinrichtung 6,
eine Einheit bildend, auf einer Montageplatte 32 angebracht. Dies zeigen insbesondere
die Figuren 15 bis 18. Das Profil-Vorschubgerät 3 selbst besteht im Wesentlichen aus
einem unteren Riemen-Antrieb 33 und einem oberen, schwenkbaren Andrückrollen-Paar
34. Dazwischen werden die abgelängten Verbinder 22 - im Betriebszustand der Vorrichtung
100 - durch die Reibungskraft weiter transportiert. Das Andrückrollen-Paar 34 drückt
gegen den vorbeilaufenden Verbinder 22 und zugleich gegen zwei untere, angetriebene
Rollen 35.1,35.2 des Riemen-Antriebs 33, dessen Antriebsrolle 38 von einem in Fig.
16 angedeuteten Servomotor 39 in Gang gesetzt werden kann. Das schwenkbare Andrückrollen-Paar
34 wird von einem weiteren in Fig. 16 gezeigten Servomotor 40 betätigt.
[0031] Hinter dem Profil-Vorschubgerät 3 ist an der Montageplatte 32 die erwähnte Richteinrichtung
6 angeordnet, aufweisend Führungselemente 36, 37 (vgl. Figuren 17 und 18) für die
abgeschnittenen Verbinder 22. Der Schneidmodul 5 verfügt über ein dreieckiges Messer
45 (vgl. Figuren 10, 11 und 15), mit dem das endlose Profil 18 taktweise geschnitten
werden kann, und über einen Servomotor 41.
[0032] Der Rück- und Vorschubmodul 1 ist in Fig. 19 zu sehen. An der Innenseite der Basisplatte
25 sind zwei übereinander liegende Führungsschienen 27.1, 27.2 sowie ein dazwischen
liegender Servomotor 42 befestigt, wobei an den Führungsschienen 27.1, 27.2 jeweils
zwei Führungswagen 43, wie Laufkatze, angeordnet sind, die Distanzklotzen 44 tragen.
Selbstverständlich sind der Abstand zwischen den Distanzklotzen 44 bzw. Führungswagen
43 und der Hub des Zylinders des Servomotors regulierbar.
[0033] Einzelheiten des Rotationsförderers 8 sind den Figuren 2, 4, 5, 7, 12, 13 zu entnehmen.
Er besteht aus zwei um eine Drehachse A drehbaren, rotationssymmetrischen Seitenscheiben
10.1, 10.2, die an ihrem Umfang 4 jeweils mit mehreren Greifern 2.1, 2.2 zur Aufnahme
und Positionierung der Verbinder 22 versehen sind (vergl. Fig. 12). Dabei sind die
Greifer jedes Greifer-Paares 2.1, 2.2, das den Verbinder aufnimmt, zueinander spiegelsymmetrisch
angeordnet. Der Rotationsförderer 8 wird mit Hilfe eines Servomotors 46 taktweise
in Drehbewegung gesetzt. Aus den Figuren 7 bis 9 geht es hervor, dass der Greifer
2.1, 2.2 einen Hebelarm 15 aufweist, der den Verbinder 22 mit Hilfe eines Federelementes
17 gegen ein Greifer-Basiselement 16 drückt.
[0034] Die Figuren 20 und 21 zeigen den Applikationskopf 12 mit Halterung 47, deren Teil
die vorgenannte Tragplatte 30 ist. Der Applikationskopf 12 ist in Seitenansicht L-förmig
ausgebildet, wobei der Schieber 23 an dessen freien, im Betriebszustand in Richtung
Bodenpaneel zeigenden Ende 24 angeordnet ist. Der plattenförmige Schieber 23 sitzt
in einem Schlitz 29 des Applikationskopfes 12 und stützt sich an einem Federelement
11 ab.
[0035] Der Applikationskopf 12 wird taktweise in translatorische Bewegung mit Hilfe eines
Servomotors 48 gesetzt.
[0036] Die in Figuren 22 und 23 dargestellte, ortsfeste Andrückrolle 13 ist über einen Servomotor
49 und einen Spannmodul 50 mit Feder 51 an einer Tragplatte 48 angebracht. Die Andrückrolle
13 drückt mit ihrer Peripherie gegen den in der Nut 21 eingepressten Verbinder 22.
[0037] Ferner ist die Andrückrolle 13 mit einem optischen Sensor 28 ausgestattet, welcher
die Nut bzw. den Verbinder abtastet. Optional kann ein Andrücksensor eingesetzt sein.
Funktionsweise der Vorrichtung
[0038] (vgl. Figuren: 2, 3, 12 bis 23):
Das endlose Profil 18 mit dem Querschnitt des Verbinders wird mit Hilfe des Profil-Vorschubgerätes
3 der Richteinrichtung 6 zugeführt und dort mit dem Schneidmodul 5 auf entsprechende
Länge L des Verbinders 22 geschnitten. Danach öffnet sich die Richteinrichtung 6;
das abgeschnittene Profil, d. h. der Verbinder 22 wird weiter mit Hilfe des am Rotationsförderer
8 angeordneten Greifer-Paares 2.1, 2.2 zum Applikationskopf 12 transportiert. Transportiert
wird um den Drehwinkel von 37° am Umfang des Rotationsförderers 8. Der Rück- und Vorschubmodul
1 erzwingt eine lineare Bewegung der ganzen Vorrichtung 100, ausgenommen Andrückrolle
13, in Richtung Baupaneel, bis die Vorrichtung eine Applikationsstellung erreicht.
Danach schließt sich die Richteinrichtung 6 und ist wieder zur Übergabe des Profils
18 bereit. Damit wird der Zuführ-, Richt- und Schneidzyklus geschlossen.
[0039] Sobald sich das Baupaneel 20 in der Applikationsstellung befindet, dreht sich der
Rotationsförderer 8 rückwärts um einen Winkel von 1°; dann wird der Verbinder 22 mit
dem Applikationskopf 12 schlagartig in die Nut 21 eingepresst. Danach rückt der Rück-
und Vorschubmodul 1 in die Position, in der der Rotationsförderer 8 zur Drehbewegung
um den Winkel 37° bereit ist. So wird der Zyklus der Drehbewegung des Rotationsförderers
8 und der linearen Bewegung des Applikationskopfes 12 geschlossen.
[0040] Das sich bewegende Baupaneel 20 mit dem darin untergebrachten Verbinder zieht über
die Andrückrolle 13 her, so dass die Lage des Verbinders laufend korrigiert werden
kann.
[0041] Die beschriebenen Abläufe sind anhand eines in Fig. 24 dargestellten Zyklogramms
mit drei gleichen Zyklen angedeutet. Ein Binärsystem zeigt mit der Ziffer [1] die
Aktivierung und mit der Ziffer [0] den Ruhestand der einzelnen Aggregats-Teilen in
den Zyklen-Phasen, nämlich des Profil-Vorschubgerätes 3, des Schneidmoduls 5, der
Richteinrichtung 6, des Rotationsförderers 8, des Applikationskopfes 12 und des Rück-
und Vorschubmoduls 1.
Bezugszeichenliste:
[0042]
- 1
- Rück- und Vorschubmodul
- 2.1, 2.2
- Greifer-Paar
- 3
- Profil-Vorschubgerät
- 4
- Umfang
- 5
- Schneidmodul
- 6
- Richteinrichtung
- 7
- Schlitten
- 8
- Rotationsförderer
- 9
- Gehäusewand
- 10.1,10.2
- Seitenscheibe
- 11
- Federelement
- 12
- Applikationskopf
- 13
- Andrückrolle
- 14
- Gehäuse
- 15
- Hebelarm
- 16
- Greifer-Basiselement
- 17
- Federelement
- 18
- endloses Profil
- 19
- Längskante
- 20
- Baupaneel
- 21
- Nut
- 22
- Verbinder
- 23
- Schieber
- 24
- freies Ende
- 25, 26
- Basisplatte
- 27.1,27.2
- Führungsschiene
- 28
- optischer Sensor
- 29
- Schlitz
- 30
- Tragplatte
- 31
- Konsole
- 32
- Montageplatte
- 33
- Riemen-Antrieb
- 34
- Andrückrollen-Paar
- 35.1,35.2
- angetriebene Rolle
- 36
- Führungselement
- 37
- Führungselement
- 38
- Antriebsrolle
- 39
- Servomotor
- 40
- Servomotor
- 41
- Servomotor
- 42
- Servomotor
- 43
- Führungswagen
- 44
- Distanzklotz
- 45
- Messer
- 46
- Servomotor
- 47
- Halterung
- 48
- Tragplatte
- 49
- Servomotor
- 50
- Spannmodul
- 51
- Feder
- 100
- Vorrichtung
- 200
- Baupaneel-Bearbeitungsstation
- 300
- Aggregat
- A
- Drehachse
- E
- Ebene
- L
- Länge
- R
- Vorschubrichtung
- X, Z
- Koordinate
- α
- Winkel
1. Verfahren zum maschinellen, sequentiellen Einsetzen von separaten Verbindern (22)
in Nuten (21) von Baupaneelen (20), mit folgenden Verfahrensschritten:
(a) Die Verbinder (22) werden von einem Rotationsförderer (8) aufgenommen, in diesem
temporär gehalten und dort mit ihrer Längskante (19) parallel zur Vorschubrichtung
(R) der sich nacheinander bewegenden Baupaneele (20) ausgerichtet;
(b) die Verbinder (22) werden nacheinander von dem Rotationsförderer (8) mit Hilfe
eines senkrecht zur Vorschubrichtung (R) hin- und her beweglichen Applikationskopfes
(12) abgenommen und sequentiell in die Nuten (21) der vorbeigeführten Baupaneele (20)
eingepresst;
(c) der Rotationsförderer (8) wird um einen Winkel (α) gedreht, der der Lage eines
nächsten, an einem Umfang (4) des Rotationsförderers (8) liegenden und zum Einsetzen
in die Nut (21) vorgesehenen Verbinders (22) entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbinder (22) mittels eines Schneidmoduls (5), dem ein endloses Profil (18)
mit dem Querschnitt des Verbinders (22) zugeführt wird, in Abschnitte mit einer Länge
(L) abgelängt werden, die einer vorbestimmten Länge (L) des Verbinders (22) entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass den Verbindern zusätzlich zu der Kraft des Applikationskopfes (12) eine Bewegung
mittels eines am Applikationskopf (12) federnd angeordneten, eine Stoßkraft ausübenden
Schiebers (23) vermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage der in der Nut (21) eingesetzten Verbinder (22) mit Hilfe wenigstens einer
dem Applikationskopf (12) nachgeschalteten Andrückrolle (13) korrigierbar ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte (a) und (c) während der Rückbewegung des Applikationskopfes
(12) durchgeführt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsförderer (8) nach jeder Drehung um den Winkel (α) eine Rückwärts-Drehbewegung
um einen Winkel von 0,5° bis 2°, bevorzugt um einen Winkel von 1°' ausübt.
7. Vorrichtung (100) zum sequentiellen Einsetzen von separaten Verbindern (22) in Nuten
(21) der plattenförmigen Baupaneele (20), umfassend:
- eine Abgabevorrichtung für separierte Verbinder (22), bestehend aus einem Profil-Vorschubgerät
(3) und einem Schneidmodul (5), oder einem mit Verbindern gefüllten Entnahmemagazin,
- eine Richteinrichtung (6) für den Verbinder,
- einen Rotationsförderer (8), dessen Drehachse (A) parallel zur Längsausrichtung
der Nut (21) des Baupaneels (20) angeordnet ist,
- einen mit dem Rotationsförderer (8) gekoppelten, beweglichen Applikationskopf (12),
- einen Rück- und Vorschubmodul (1) der Vorrichtung (100),
- und wenigstens eine Andrückrolle (13).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an dem beweglichen Applikationsköpf wenigstens ein im Betriebszustand eine Hubbewegung
ausübender Schieber (23) gelagert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (100) an einer senkrecht zur Vorschubrichtung (R) der Baupaneele
gerichteten Gehäusewand (9) einer Baupaneel-Bearbeitungsstation (200) angeordnet ist,
und dass die Lage der Vorrichtung (100) gegenüber des Baupaneels (20) in einer Ebene
(E), die durch die Gehäusewand (9) definiert ist, einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung über einen Schlitten (7) mit der Gehäusewand (9) der Baupaneel-Bearbeitungsstation
(200) lageverschiebbar und regulierbar verbunden und dort festlegbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (23) über ein Federelement (11) an einem freien Ende (24) des beweglichen
Applikationskopfes (12) gelagert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (23) finger-, steg- oder plattenförmig ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsförderer (8) mit wenigstens einem Greifer-Paar (2.1, 2.2) zur Aufnahme
und Positionierung des Verbinders (22) versehen ist, wobei die Greifer jedes Greifer-Paares
(2.1, 2.2) an einem Umfang (4) des Rotationsförderers (8) liegend zueinander spiegelsymmetrisch
angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Greifer (2.1; 2.2) am Umfang einer Seitenscheibe (10.1, 10.2) des Rotationsförderers
(8) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (2.1, 2.2) einen Hebelarm (15) aufweist, der den Verbinder (22) mit Hilfe
eines Federelementes (17) gegen ein Greifer-Basiselement (16) drückt.
16. Vorrichtung nach Ansprüchen 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Teile der Vorrichtung, nämlich der Rück- und Vorschubmodul (1), das Profil-Vorschubgerät
(3), der Schneidmodul (5), die Richteinrichtung (6), der Rotationsförderer (8) und
der Applikationskopf (12) sowie die Andrückrolle (13) zu einem in offener Kastenbauweise
gefertigten, kompakten Aggregat (300) zusammengefügt sind, bei dem die tragenden Teile
durch wenigstens zwei Basisplatten (25, 26) gebildet sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Aggregat (300), ausgenommen Andrückrolle (13), entlang wenigstens zweier an
der Basisplatte (25) angebrachten und zueinander parallel verlaufenden Führungsschienen
(27.1, 27.2) hin- und her senkrecht zur Vorschubrichtung (R) der Baupaneele beweglich
angeordnet ist,
- und dass das Aggregat von dem Rück- und Vorschubmodul (1) angetrieben ist, wobei
die Basisplatte (25) am an der Gehäusewand (9) der Baupaneel-Bearbeitungsstation (200)
befestigten Schlitten (7) festgelegt ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückrolle (13) mit wenigstens einem optischen Sensor (28) ausgestattet ist.