[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von holzgefassten Stiften, bei
dem auf die Stirnfläche des hinteren Stiftendes wenigstens zwei eine Endkappe bildende
Beschichtungen aufgebracht werden. Bisher wird dazu ein Tauchverfahren verwendet.
Bei einem solchen Verfahren wird eine Anzahl von Stiften auf einem Träger so fixiert,
dass ihre Stiftlängsrichtungen parallel zueinander verlaufen und ihre Stirnseiten
auf dem gleichen Höhenniveau angeordnet sind. Der mit Stiften bestückte Träger wird
auf ein Bad mit flüssigem Beschichtungsmittel soweit abgesenkt, dass die Stirnseiten
mit dem Beschichtungsmittel in Kontakt kommen. Beim Herausnehmen der Stifte aus dem
Tauchbad bildet sich an der Stirnseite eine diese überdeckende Beschichtung.
[0002] Aus verfahrensökonomischen Gründen wird die Stirnfläche vor dem Beschichten nicht
glatt geschliffen. Sie weist daher noch Poren und Vertiefungen, also eine gewisse
Rauigkeit auf. Daher wird zunächst eine Grundierschicht auf die Stirnfläche aufgebracht,
welche Poren und Vertiefungen in der Stirnfläche überdeckt und als Grundlage für einen
nachfolgend aufgebrachte Farbbeschichtung dient. Die Grundierschicht wird getrocknet,
was bei wasserbasierten Beschichtungsmassen je nach deren Dicke bis zu 12 Stunden
dauert. Auf die getrocknete Grundierschicht wird schließlich, ebenfalls im Tauchverfahren,
die Farbschicht aufgebracht. Die Farbschicht ist - bedingt durch das Tauchverfahren
- ebenfalls relativ dick, so dass im Falle einer wasserbasierten Beschichtungsmasse
für deren Trocknung ein Zeitbedarf wie bei der Trocknung der Grundierschicht erforderlich
ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein alternatives Verfahren zur Herstellung holzgefasster
Stifte anzugeben, welches insbesondere einen höheren Produktionsdurchsatz erlaubt.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gelöst, dass auf die
Stirnseite eine Grundierschicht aus einem UV-Lack aufgebracht, die Grundierschicht
mit UV-Licht ausgehärtet und anschließend auf die Grundierschicht ein Farbüberzug
mit Hilfe eines Druckverfahrens aufgebracht wird. Dabei ergibt sich zunächst der Vorteil,
dass für die Grundierung keine zeitaufwändige Trocknung erforderlich ist. Nach dem
Herausnehmen der Stifte aus dem Grundierungsbad kann sofort eine UV-Härtung erfolgen,
die nur Millisekunden bis Sekunden in Anspruch nimmt. Da sich ein UV-Lack nicht durch
Trocknung, also Verdunstung eines Lösemittels, sondern durch eine strahlungsinduzierte
Vernetzung verfestigt, kann die auf die Stirnseite aufgebrachte Schicht vergleichsweise
dünn sein, was die Verfahrensführung erleichtert. Beispielsweise besteht die Gefahr,
dass eine solche Schicht verläuft oder Tropfen bildet, was das spätere Erscheinungsbild
der Endkappe beeinträchtigen würde.
[0005] Unmittelbar nach der Aushärtung des UV-Lacks kann - ohne Zwischenlagerung der Stifte
und praktisch ohne Zeitverlust - die Farbschicht aufgebracht werden. Dies erfolgt
nun aber nicht durch ein Tauchverfahren, sondern durch ein Druckverfahren. Mit einem
Druckverfahren lassen sich Farbschichten mit derart dünner Schichtdicke erzeugen,
dass ein Abtrocken von Lösemittel selbst im Falle von wasserbasierten Beschichtungsmassen
äußerst schnell trocknen. Neben einer Zeitersparnis ist mit der vorgeschlagenen Vorgehensweise
somit auch eine Einsparung an Beschichtungsmaterial verbunden.
[0006] Als Druckverfahren eignen sich prinzipiell alle Druckverfahren, mit denen sich dünne
Farbschichten herstellen lassen, beispielswese das Tintenstrahldruckverfahren oder
das Siebdruckverfahren. Ganz besonders bevorzugt ist jedoch der Tampondruck. Die dabei
verwendeten Tamponelemente, elastische Druckmedien beispielsweise aus Silikonkautschuk,
eignen sich insbesondere dann, wenn die Stirnfläche der Stifte nicht eben sondern
ballig bzw. konvex ausgebildet ist.
[0007] Insbesondere mit dem Tampondruckverfahren ist es auf einfache Weise möglich, eine
Gruppe von Stiften, die an einem zum Tauchen dienenden, etwa platten- oder scheibenförmigen
Träger fixiert sind, in dieser Anordnung, also ohne weitere Manipulationen, zu bedrucken.
Dazu müssen die mit Stiften bestückten Trägern lediglich an eine Druckstation übergeben
werden. Dabei kann jeder einzelne Stift oder einer Gruppe von Stiften mit jeweils
einem Tamponelement kontaktiert bzw. beaufschlagt werden. Dies lässt sich besonders
einfach bewerkstelligen, wenn die Stifte in rechtwinklig zueinander verlaufenden Längs-und
Querreihen angeordnet sind.
[0008] Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 das hintere Ende eines holzgefassten Stiftes mit einer Endkappe,
Fig. 2 einen Querschnitt entsprechend Linie II - II in Fig. 1,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung, welche einen Tauchvorgang zur Erzeugung einer
Grundierung auf der hinteren Stirnfläche eines Stiftes verdeutlicht,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung, die das Bedrucken der mit einer Grundierung
versehenen Stirnfläche mit Hilfe eines Tamponelemente aufweisenden Druckstempels zeigt,
Fig. 5 einen gegenüber Fig. 4 anders gestalteten Druckstempel.
[0009] Ein holzgefasster Stift 1 besteht im Wesentlichen aus einem Schaft 2 aus Holz sowie
einer zentral im Schaft fixierten Mine 3. Das vordere Ende des Stifts 1 ist kegelförmig
bzw. für eine solche Formgebung vorgesehen. Eine am hinteren Ende des Stifts angeordnete
Stirnfläche 4 verläuft in einer Ebene oder ist, wie in Fig. 1 und 2 gezeigt ballig
bzw. konvex ausgestaltet. Die Mine 3 erstreckt sich bis in die Stirnfläche 4 hinein.
Die Stirnfläche 4 ist von einer Endkappe 5 bedeckt, die vorzugsweise aus einer Grundschicht
6 und eine diese überdeckende Farbschicht 7 besteht.
[0010] Bei der Herstellung der Endkappe 5 wird wie folgt vorgegangen:
[0011] In einem beispielsweise plattenförmig ausgestalteten Träger 8 wird eine Anzahl von
Stiften 1 so angeordnet, dass ihre Längsrichtungen 9 parallel zu einander verlaufen
und die Stirnflächen 4 sich auf dem gleichen Höhenniveau 10 befinden. Zur Fixierung
des Stifts 1 sind im Träger Fixieröffnungen 13 vorhanden, in welche die Stifte 1 mit
ihrem vorderen Ende (14) eingesteckt sind. Der Träger 8, der z.B. an einer Schiene
11 verfahrbar gehalten ist, wird so positioniert, dass die Stirnflächen 4 nach unten
weisen. Zur Herstellung der Grundierschicht 6 wird ein Behälter 15 bereitgestellt,
in dem sich ein UV-Lack 16 in flüssiger Form befindet. Der Träger 8 und der Behälter
15 werden relativ zueinander so bewegt, dass die Stirnflächen 4 die Oberfläche des
flüssigen UV-Lacks 16 berühren, wobei an den Stirnflächen 14 eine Schicht bzw. ein
Film des UV-Lacks haften bleibt. Im Anschluss daran wird der Träger 8 an eine UV-Bestrahlungsstation
(nicht gezeigt) übergeben. Nach kurzer UV-Bestrahlung ist der UV-Lack ausgehärtet.
Als UV-Lack kann beispielsweise eine Zubereitung mit folgender Zusammensetzung verwendet
werden:
Oligomer (Sartomer CN2282, Cray Vally) |
66 % |
Monomer (Laromer TPGDA, BASF) |
30 % |
Photoinitiator (Darocur 1173, BASF) |
2,4 % |
Photoinitiator (Irgacure 819, BASF). |
1,2 % |
Entschäumer (Tego Airex 900, Evonik) |
0,2 % |
Tensid (Tego Rad 2600, Evonik) |
0,2 % |
[0012] Nach UV-Bestrahlung von einigen Sekunden ist die Grundierschicht 6 ausgehärtet und
kann nun mit Hilfe eines Druckverfahrens, mit dem dünne Farbschichten erzeugt werden
können, bedruckt werden. Bei der bevorzugten Druckmetode, einem Tampon-Druckverfahren
wird ein plattenförmiger Druckstempel 17 mit einer Flachseite eingesetzt, auf der
wenigstens ein Tamponelement 18 vorhanden ist. Im Falle eines einzigen Tamponelements
18 ist dieses in Breiten- und Längsrichtung so bemessen, dass die Gesamtzahl der von
dem Träger 8 getragenen Stifte 8 kontaktiert und eine an dem Tamponelement 18 vorhandene
Farbzubereitung auf die Stirnflächen 4 der Stifte 1 übertragen werden kann. Bei dem
in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist jedem Stift ein Tamponelement 18 zugeordnet.
Die Stifte sind in einem regelmäßigen Raster angeordnet, wobei sie Längsreihen 19
und Querreihen 20 bilden. In dem gleichen Rastermaß sind die Tamponelemente auf dem
Druckstempel 17 angeordnet. Der in Fig. 5 gezeigte Druckstempel 17 weist leistenförmige
Tamponelemente 18' auf, welche jeweils eine Stift-Längsreihe 19 einer in einem Träger
8 fixierten Gruppe von Stiften 1 bedruckt.
[0013] Für die Farbschicht eignet sich beispielsweise ein Farblack auf Wasserbasis mit folgender
Zusammensetzung:
Bindemittel: Wässrige Polyurethan-Dispersion (Liopur 97-282, Synthopol-Chemie) |
50,6 % |
Polyurethan-Verdicker (Rheolate 244, Elementis) |
3 % |
Wässrige Pigmentpräparation (Levanyl Blau G-LF, Bayer AG) |
0,7 % |
Wässrige Pigmentpräparation (Levanox weiß RNZ-SF, Bayer AG) |
5 % |
Lösungsmittel: 1,2 Propandiol |
10 % |
Entschäumer (EFKA 2526, EFKA Additives B.V.) |
0,7 %. |
Wasser ad 100% |
|
[0014] Der Druckstempel 17 wird, nach dem ein Druckvorgang in der geschilderten Art und
Weise vorgenommen worden ist, erneut mit Farblack beladen, indem er beispielsweise
auf ein mit dem Lack getränktes Kissen gedrückt werden.
1. Verfahren zum Herstellen holzgefasster Stifte (1), bei dem die hintere Stirnfläche
(14) des Stifts mit einer aus wenigstens zwei Beschichtungen bestehenden Endkappe
(5) versehen wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Stirnfläche eine Grundierschicht (6) aus einem UV-Lack (16) aufgebracht,
die Grundierschicht mit UV-Licht ausgehärtet und anschließend auf die Grundierschicht
eine Farbschicht (7) mit Hilfe eines Druckverfahrens aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (7) mit einem Tampon-Druckverfahren aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (1) auf einem Träger (8) so fixiert werden, dass sie parallel zueinander
verlaufen und ihre Stirnflächen (14) auf dem gleichen Höhenniveau (10) angeordnet
sind, wobei die Stirnflächen (14) der Stifte mit einem in einem Behälter (15) vorhandenen
UV-Lack (16) kontaktiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei unveränderter Fixierung der Stifte (1) im Träger (8) und nach UV-Bestrahlung
der Grundierschicht (6) auf diese die Farbschicht (7) mit einem Tampon-Druckelement
kontaktiert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Stift (1) oder eine Gruppe von Stiften mit einem Tampon-Druckelement (18) kontaktiert
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (1) in rechtwinklig zueinander verlaufenden Längs- und Querreihen (19,
20) angeordnet sind.