[0001] Die Erfindung betrifft ein Automatikschloss mit einem Schlosskasten und einem dem
Schlosskasten gegenüberstehend anzuordnenden Schließblech, mit einer aus dem Schlosskasten
heraus vorgespannten Falle, mit einem aus dem Schlosskasten heraus bewegbaren und
über eine Antriebseinrichtung zurückziehbaren Riegel, mit einem in dem Schließblech
beweglich gelagerten, der Falle gegenüberstehenden Gegenschließteil mit einem Stellelement
zur wahlweisen Blockierung oder Freigabe der Bewegung des Gegenschließteils und mit
einer starren, den Riegel hintergreifenden Schließkante des Schließblechs, mit einem
Taster zur Erfassung der Position des Schlosskastens gegenüber dem Schließblech und
mit einem von dem Taster ansteuerbaren Auslöser zur Abstützung des Riegels in seiner
im Schlosskasten zurückgezogenen Position.
[0002] Solche Automatikschlösser dienen dazu, Türen beim Schließen in einer Automatikfunktion
selbständig zu verriegeln und sind aus der Praxis bekannt. Dabei wird der Taster betätigt,
welcher den Riegel freigibt. Der Riegel fährt anschließend aus dem Schlosskasten heraus
hinter die Schließkante des Schließblechs. Die Falle schnappt beim Schließen der Tür
zudem hinter das Gegenschließteil und hält ebenfalls die Tür in der geschlossenen
Stellung. Wenn die selbständige Verriegelung nicht erwünscht ist, wird die Bewegung
des Gegenschließteils durch Umstellung des Stellelementes freigegeben. Das Gegenschließteil
kann anschließend beispielsweise mittels eines allgemein bekannten elektronischen
Türöffners freigegeben oder blockiert werden. Bei der Deaktivierung der Automatikfunktion
muss zudem der Riegel in der im Schlosskasten zurückgezogenen Position fixiert werden.
Dies erfordert bei den bekannten Automatikschlössern jedoch jeweils einen Bedieneingriff
am Schließblech und am Schlosskasten. Da solche Bedieneingriffe vergessen werden können,
besteht die Gefahr von Fehlfunktionen. Die Antriebseinrichtung zum Zurückziehen des
Riegels ist meist ein allgemein bekannter Schließzylinder.
[0003] Aus der
DE 10 2007 018 871 A1 ist ein Gegenschließteil für ein Schloss bekannt geworden, bei dem das Stellelement
als Verriegelungsschieber ausgebildet ist. In Abhängigkeit von der Stellung des Verriegelungsschiebers
ist eine Sperrplatte für die Schlossfalle freigebbar oder verriegelbar.
[0004] Aus der
EP 2 151 536 A2 ist ein Automatikschloss mit mehreren Verriegelungselementen bekannt geworden. Bei
diesem Schloss ist ein Drehschalter an einer Stulpschiene gelagert. Die Bewegung der
Treibstange lässt sich auf bestimmte Bewegungsabschnitte begrenzen und damit eine
Automatikfunktion, bei der das Schloss automatisch verriegelt, deaktivieren.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Automatikschloss der eingangs genannten
Art so zu gestalten, dass es eine besonders komfortable Aktivierung und Deaktivierung
der Automatikfunktion ermöglicht und besonders einfach aufgebaut ist.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in dem Schließblech ein
bewegliches Ansteuerelement zur Betätigung des Tasters angeordnet ist, wobei in einer
Stellung des Ansteuerelementes der Taster ansteuerbar und in der anderen Stellung
des Ansteuerelementes die Ansteuerung des Tasters unterbleibt und dass Mittel zur
Ansteuerung des Ansteuerelementes und des Stellelementes miteinander gekoppelt sind.
[0007] Durch die Koppelung der Mittel zur Ansteuerung des Stellelementes und des Ansteuerelementes
sind auch das Gegenschließteil im Schließblech und der Riegel im Schlosskasten miteinander
gekoppelt. Daher ist nur eine einzige Ansteuerung des Stellelementes und des Ansteuerelementes
erforderlich, um das erfindungsgemäße Automatikschloss zwischen der Tagesfunktion
und der Nachtfunktion zu verstellen. Die Bedienung des erfindungsgemäßen Automatikschlosses
gestaltet sich hierdurch besonders komfortabel. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen
Gestaltung des Automatikschlosses besteht darin, dass Fehler bei der Bedienung weitgehend
vermieden werden, da eine separate Umstellung nur eines der Bauteile des Stellelementes
oder des Ansteuerelementes nicht vergessen werden kann. Durch die Koppelung der Mittel
zur Ansteuerung des Stellelementes und des Ansteuerelementes benötigt das erfindungsgemäße
Automatikschloss nur noch ein manuell zu betätigendes Bedienelement und ist damit
besonders einfach aufgebaut.
[0008] Die Bedienung des Automatikschlosses gestaltet sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung besonders komfortabel, wenn die Mittel zur Ansteuerung des Stellelementes
und des Ansteuerelementes einen gemeinsamen Stellhebel aufweisen. Über den Stellhebel
lassen sich dank der Erfindung das Stellelement und das Ansteuerelement gleichzeitig
von Hand betätigen.
[0009] Zur Vereinfachung der Bedienung des Automatikschlosses trägt es gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn der Stellhebel in dem Schließblech
angeordnet ist. Ein wesentlicher Vorteil dieser Gestaltung besteht darin, dass sämtliche
Bedieneingriffe zur Aktivierung und Deaktivierung der Automatikfunktion am Schließblech
und damit am Rahmen angeordnet sind. Mittel zur Einstellung der Automatikfunktion
am Flügel sind dank der Erfindung nicht erforderlich.
[0010] Zur weiteren Vereinfachung des konstruktiven Aufbaus des Automatikschlosses trägt
es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn im Schließblech
ein bewegliches, das Ansteuerelement abstützendes Stützelement angeordnet ist und
wenn das Stützelement mit dem Stellhebel verbunden ist.
[0011] Das Automatikschloss gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn das Stellelement, das Stützelement
und der Stellhebel einstückig gefertigt sind. Vorzugsweise ist das gemeinsame Bauteil
aus Stellelement, Ansteuerelement und Stellhebel in dem Schließblech geführt.
[0012] Das Ansteuerelement könnte beispielsweise eine auf dem Stützelement angeordnete Rampe
sein, welche in der einen Stellung in den Bewegungsbereich des Tasters hineinragt
und in der anderen Stellung außerhalb des Bewegungsbereichs des Tasters angeordnet
ist. Die auf das Ansteuerelement beim Betätigen des Tasters einwirkenden Kräfte lassen
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung von dem Stützelement
und dem Stellhebel fernhalten, wenn das Ansteuerelement von einem Federelement zur
Betätigung des Tasters in Richtung Schlosskasten vorgespannt ist.
[0013] Schleifspuren an den Bauteilen des Automatikschlosses durch den Taster lassen sich
gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zuverlässig vermeiden,
wenn das Ansteuerelement einen Magneten zur Betätigung des Tasters hat.
[0014] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- eine Tür mit einem erfindungsgemäßen Automatikschloss,
- Fig. 2
- das Schließblech aus Figur 1 mit aktivierter Automatikfunktion in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 3
- vergrößert eine Baugruppe des Schließblechs aus Figur 4 mit aktivierter Automatikfunktion.
- Fig. 4
- vergrößert ein Schließblech des Automatikschlosses mit deaktivierter Automatikfunktion
in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 5
- eine Baugruppe des Schließblechs aus Figur 2 mit deaktivierter Automatikfunktion.
[0015] Figur 1 zeigt eine Tür mit einem in einem Rahmen 1 verriegelbaren Flügel 2 und mit
einem Automatikschloss 3. Das Automatikschloss 3 hat ein Hauptschloss 4 und beispielhaft
zwei Nebenschlösser 5. Das Hauptschloss 4 und die Nebenschlösser 5 sind über eine
Treibstange 6 miteinander verbunden. Das Hauptschloss 4 hat einen in dem Flügel 2
angeordneten Schlosskasten 7 mit einem Knauf 8 und einen Schließzylinder 9. Dem Schlosskasten
7 ist gegenüberstehend im Rahmen 1 ein Schließblech 10 angeordnet. Aus dem Schlosskasten
7 lässt sich ein Riegel 11 und eine Falle 12 in das Schließblech 10 einfahren. Die
Position des Schlosskastens 7 gegenüber dem Schließblech 10 wird von einem in dem
Schlosskasten 7 angeordneten Taster 13 erfasst, welcher die Position eines in dem
Schließblech 10 beweglich angeordneten Ansteuerelementes 14 erfasst. Das Ansteuerelement
14 kann hierfür einen nicht dargestellten Magneten aufweisen, der berührungslos mit
dem Taster 13 zusammenwirkt.
[0016] Wird der Taster 13 in einer aktivierten Automatikfunktion des Automatikschlosses
3 angesteuert, wird der Riegel 11 des Hauptschlosses 4 selbständig aus dem Schlosskasten
7 heraus in das Schließblech 10 bewegt. Die Tür wird hierdurch verriegelt. Wird die
Automatikfunktion deaktiviert, unterbleibt die Ansteuerung des Tasters 13 und ausschließlich
die Falle 12 schnappt in allgemein bekannter Weise in das Schließblech 10. Der Riegel
11 wird dabei beispielsweise von einem mit dem Taster 13 verbundenen Auslöser in dem
Schlosskasten 7 gehalten. Die Tür wird damit nicht verriegelt, sondern nur über die
Falle 12 in dem Rahmen 1 gehalten. Die aktivierte Automatikfunktion wird bei solchen
Automatikschlössern häufig auch als Nachtfunktion bezeichnet, während die deaktivierte
Automatikfunktion Tagesfunktion genannt wird.
[0017] Figur 2 zeigt perspektivisch das Schließblech 10 aus Figur 1 in einer vergrößerten
Darstellung und aktivierter Automatikfunktion des Automatikschlosses 3. Hierbei ist
zu erkennen, dass das Ansteuerelement 14 zur Ansteuerung des Tasters 13 aus dem Schließblech
10 herausragt. Das Schließblech 10 hat ein bewegliches Gegenschließteil 15 zur Hintergreifung
der Falle 12. Die Bewegung des Gegenschließteils 15 lässt sich beispielsweise mittels
eines nicht dargestellten elektrischen Türöffners freigeben. Weiterhin hat das Schließblech
10 eine starre Schließkante 16 zur Hintergreifung des Riegels 11. An dem Gegenschließteil
15 ist ein von Hand verschiebarer Stellhebel 17 angeordnet.
[0018] Figur 3 zeigt das Gegenschließteil 15, das Ansteuerelement 14 und den Stellhebel
17 des Schließblechs 10 aus Figur 2 in einer seitlichen Ansicht. Der Stellhebel 17
ist mit einem unterhalb des Gegenschließteils 15 angeordneten, als Schieber ausgebildeten
Stellelement 18 und mit einem auf das Ansteuerelement 14 gerichteten Stützelement
19 verbunden. Das Stellelement 18 weist Sockel 20 auf, mit denen Stege 21 des Gegenschließteils
15 abgestützt sind. Ein erstes Federelement 22 spannt das Gegenschließteil 15 in die
dargestellte Stellung vor, in der die Falle 12 aus Figur 1 hintergriffen werden kann.
Ein zweites, schematisch dargestelltes Federelement 23 spannt das Ansteuerelement
14 in die dargestellte Stellung vor, in der der Taster 13 aus Figur 1 angesteuert
werden kann.
[0019] Figur 4 zeigt das Schließblech 10 aus Figur 2 bei deaktivierter Automatikfunktion
des Automatikschlosses 3. Hierbei ist zu erkennen, dass das Ansteuerelement 14 in
das Schließblech 10 niedergedrückt ist. Der Taster 13 wird damit bei der Bewegung
des Flügels 2 in dem Rahmen 1 nicht angesteuert, wodurch auch der Riegel 11 nicht
ausgefahren wird. Die Bewegung des Gegenschließteils 15 ist freigegeben und nieder
gedrückt dargestellt. Damit lässt sich der Flügel 2 von dem Rahmen 1 weg bewegen.
[0020] Figur 4 zeigt das niedergedrückt dargestellte Gegenschließteil 15, das Ansteuerelement
14 und den Stellhebel 17 in den in Figur 3 dargestellten Stellungen. Hierbei ist zu
erkennen, dass sich das Stellelement 18 mit Ausnehmungen 24 unter den Stegen 21 des
Gegenschließteils 15 befindet. Das Gegenschließteil 15 wird daher nicht mehr von dem
Stellelement 18 abgestützt und kann nieder gedrückt werden. Weiterhin hintergreift
das Stützelement 19 einen Rand 25 des Ansteuerelementes 14 und verhindert, dass das
Ansteuerelement 14 in die den Taster 13 ansteuernde Position gelangen kann.
[0021] Die Aktivierung der Automatikfunktion des Automatikschlosses 3 erfolgt dadurch, dass
ausgehend von der in Figur 5 dargestellten Stellung der Stellhebel 17 nach unten verschoben
wird, bis das Stützelement 19 aus dem Bewegungsbereich des Randes 24 des Ansteuerelementes
14 heraus gelangt. Dies führt dazu, dass das Ansteuerelement 14 durch die Kraft des
Federelementes 22 in die in Figur 3 dargestellte Stellung vorgedrückt wird. Dabei
werden gleichzeitig die Sockel 20 des Stellelementes 18 unter die Stege 21 des Gegenschließteils
15 geschoben und das Gegenschließteil 15 in der in Figur 3 dargestellten Stellung
abgestützt. Die Deaktivierung der Automatikfunktion erfolgt in umgekehrter Richtung,
wobei das Ansteuerelement 14 von Hand in das Schließblech 10 hinein gedrückt wird,
bevor der Stellhebel 17 in die in Figur 5 dargestellte Position bewegt wird.
1. Automatikschloss (3) mit einem Schlosskasten (7) und einem dem Schlosskasten (7) gegenüberstehend
anzuordnenden Schließblech (10), mit einer aus dem Schlosskasten (7) heraus vorgespannten
Falle (12), mit einem aus dem Schlosskasten (7) heraus bewegbaren und über eine Antriebseinrichtung
zurückziehbaren Riegel (11), mit einem in dem Schließblech (10) beweglich gelagerten,
der Falle (12) gegenüberstehenden Gegenschließteil (15) mit einem Stellelement (18)
zur wahlweisen Blockierung oder Freigabe der Bewegung des Gegenschließteils (15) und
mit einer starren, den Riegel (11) hintergreifenden Schließkante (16) des Schließblechs
(10), mit einem Taster (13) zur Erfassung der Position des Schlosskastens (7) gegenüber
dem Schließblech (10) und mit einem von dem Taster (13) ansteuerbaren Auslöser zur
Abstützung des Riegels (11) in seiner im Schlosskasten (7) zurückgezogenen Position,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schließblech (10) ein bewegliches Ansteuerelement (14) zur Betätigung des
Tasters (13) angeordnet ist, wobei in einer Stellung des Ansteuerelementes (14) der
Taster (13) ansteuerbar und in der anderen Stellung des Ansteuerelementes (14) die
Ansteuerung des Tasters (13) unterbleibt und dass Mittel zur Ansteuerung des Ansteuerelementes
(14) und des Stellelementes (18) miteinander gekoppelt sind.
2. Automatikschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Ansteuerung des Stellelementes (18) und des Ansteuerelementes (14)
einen gemeinsamen Stellhebel (17) aufweisen.
3. Automatikschloss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellhebel (17) in dem Schließblech (10) angeordnet ist.
4. Automatikschloss nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Schließblech (10) ein bewegliches, das Ansteuerelement (14) abstützendes Stützelement
(19) angeordnet ist und dass das Stützelement (19) mit dem Stellhebel (17) verbunden
ist.
5. Automatikschloss nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (18), das Stützelement (19) und der Stellhebel (17) einstückig gefertigt
sind.
6. Automatikschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ansteuerelement (14) von einem Federelement (22) zur Betätigung des Tasters (13)
in Richtung Schlosskasten (7) vorgespannt ist.
7. Automatikschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Ansteuerelement (14) einen Magneten zur Betätigung des Tasters (13) hat.