[0001] Die Erfindung betrifft die Abdichtung eines fluidischen Phasenstellers zur Verstellung
der Drehwinkelposition einer Nockenwelle relativ zu einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine.
[0002] Zur Erhöhung von Leistung und Drehmoment, aber auch zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs
und der Abgasschadstoffemissionen von Verbrennungsmotoren für Straßenfahrzeuge haben
Nockenwellen-Phasensteller zur Variation der Einlass- und auch Auslasssteuerzeiten
Verbreitung gefunden. Aufgrund der hohen Zuverlässigkeit, aber auch im Hinblick auf
eine günstige Kosten-Nutzen-Relation haben sich hydraulische, durch das Schmieröl
für die Brennkraftmaschine betätigte Phasensteller nach dem Prinzip des hydraulischen
Schwenkmotors bewährt. Die Phasensteller weisen einen Stator und einen Rotor auf,
die durch Druckbeaufschlagung von Stellkammern relativ zueinander verdrehbar sind.
Der Rotor ist typischerweise mittels einer zentral durch den Rotor erstreckten Befestigungsstruktur,
beispielsweise eine Befestigungsschraube, drehfest mit der Nockenwelle verbunden.
Die Stellkammern sind über einen zwischen der zentralen Befestigungsstruktur und dem
Rotor verbleibenden Ringspalt mit dem Druckfluid beaufschlagbar. Im Hinblick auf die
Kosten dürfen die Anforderungen an die Fertigungsgenauigkeiten der einzelnen Bauteile
des Phasenstellers nicht hoch angesetzt werden. Andererseits besteht die Forderung,
dass Leckagen zwischen den Bauteilen auf ein Minimum reduziert werden. Leckagen erfordern
eine größere Dimensionierung des Aggregats, typischerweise die Motorschmierölpumpe,
das den Phasensteller mit dem Druckfluid versorgt. Damit verbunden sind eine Vergrößerung
des Bauraums, des Gewicht und der Leistungsaufnahme des Versorgungsaggregats und eine
Erhöhung der Kosten.
[0003] In Bezug auf die Leckage sind die Übertrittstellen problematisch, an denen das Druckfluid
zur Druckbeaufschlagung der Stellkammern in den Ringspalt eintritt und zur Druckentlastung
austritt. Um den Rotor des Phasenstellers mittels der zentralen Befestigungsstruktur
stirnseitig mit der Nockenwelle drehfest verbinden zu können, muss allerdings zwischen
dem Außenumfang der Befestigungsstruktur und dem umgebenden Innenumfang des Rotors
ein definiertes Spiel herrschen, um undefinierte Reibmomente zwischen den Bauteilen
bei der Montage zu vermeiden. Entsprechend dem durch die Fertigungstoleranzen von
Befestigungsstruktur und Rotor bestimmten Spiel ergibt sich in Abhängigkeit von der
Viskosität des Druckfluids und somit insbesondere der Temperatur eine mehr oder weniger
große Leckage. Eine besondere Problematik besteht beim Einsatz von Rotoren aus Aluminium,
die beispielsweise im Strangguss oder durch Sintern hergestellt und zur Reduzierung
des Gewichts und des Trägheitsmoments des Phasenstellers verwendet werden. Ist die
Befestigungsstruktur aus Stahl gefertigt, vergrößert sich die Spaltweite zwischen
Rotor und zentraler Befestigungsstruktur aufgrund der größeren Wärmedehnung von Aluminium
im Vergleich zu Stahl mit zunehmender Temperatur, so dass mit einer Verringerung der
Viskosität des Druckfluids auch noch eine Spaltweitenvergrößerung einhergeht, die
insbesondere in Heißleerlaufphasen der Verbrennungskraftmaschine zum Druckabfall in
den beaufschlagten Stellkammern beiträgt.
[0004] Eine Möglichkeit, die Problematik der Leckage zu entschärfen, ist die Anordnung von
O-Ringen. Eine Abdichtung mit O-Ringen beschreibt beispielsweise die
DE 10 2008 030 057 A1. O-Ringe erfordern die Anordnung in entsprechend geformten Nuten und somit axialen
Bauraum, der nur begrenzt zur Verfügung steht. Eine brauchbare Dimensionierung der
O-Ringe ist daher nicht immer möglich. Ferner ist die automatisierte Montage von O-Ringen
aufwändig. Auch besteht die Gefahr, dass sich die aus einem Elastomerwerkstoff bestehenden
O-Ringe bei einer während der Montage auftretenden Relativdrehung zwischen Befestigungsstruktur
und Rotor aufgrund hoher Reibkoeffizienten aufwerfen, was zu undefinierten Reibmomenten
im Fügeverbund von Nockenwelle, Phasenstellerrotor und Befestigungsstruktur bis hin
zur Zerstörung der O-Ringe führen kann. Die
DE 10 2008 030 057 A1 offenbart auch die Abdichtung mittels einer Dichtmanschette, die einen der in den
Ringspalt mündenden Anschlüsse links und rechts abdichtet. Die Dichtmanschette wird
in Kombination mit einem oder mehreren O-Ringen verwendet, der oder die zur Abdichtung
der weiteren Anschlüsse im Ringspalt dienen. Der für die Montage erforderliche Aufwand
und die zu reinen O-Ring Lösungen genannten Probleme werden daher nicht verringert.
[0005] Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung, bei einem Nockenwellen-Phasensteller,
in den für eine drehfeste Verbindung mit einer Nockenwelle unter Ausbildung eines
Ringspalts eine zentrale Befestigungsstruktur ragt, in den Ringspalt mündende Anschlüsse
für ein Druckfluid auf platzsparende und einfache, dennoch zuverlässige Weise gegeneinander
abzudichten, also fluidisch voneinander zu trennen, und auch die automatisierte Montage
des Phasenstellers zu erleichtern.
[0006] Die Erfindung geht von einem Phasensteller zur Verstellung der Drehwinkelposition
einer Nockenwelle relativ zu einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine aus, der einen
von der Kurbelwelle drehantreibbaren Stator, einen vom Stator um eine Drehachse drehantreibbaren
und zum Drehantreiben der Nockenwelle mit dieser verbindbaren oder verbundenen Rotor
und eine zur drehmomentfesten Verbindung von Rotor und Nockenwelle axial in und zweckmäßigerweise
durch den Rotor erstreckte Befestigungsstruktur umfasst. Zwischen der Befestigungsstruktur
und dem Rotor, optional auch zwischen der Befestigungsstruktur und der Nockenwelle,
verbleibt ein Ringspalt. Der Rotor bildet mit dem Stator wenigstens eine erste Stellkammer
und wenigstens eine zweite Stellkammer, die jeweils mit einem Druckfluid beaufschlagbar
sind, so dass der Rotor durch entsprechende Druckbeaufschlagung der ersten oder der
zweiten Stellkammer relativ zum Stator um die Drehachse und dadurch die Drehwinkelposition
des Rotors relativ zum Stator verstellt werden kann. Der Phasensteller ist vorzugsweise
vom Schwenkflügeltyp. Bei Phasenstellern vom Schwenkflügeltyp wirkt das Druckfluid
in der ersten Stellkammer in die eine Umfangsrichtung und in der zweiten Stellkammer
in die andere Umfangsrichtung auf den Rotor, jeweils bezogen auf dessen Drehachse.
Bevorzugt bilden der Stator und der Rotor um die Drehachse verteilt mehrere erste
Stellkammern und mehrere zweite Stellkammern, indem Flügel des Rotors radial zwischen
Backen des Stators ragen, so dass in einer axialen Sicht auf den Rotor jeweils zur
einen Seite der Flügel die ersten Stellkammern und zur anderen Seite die zweiten Stellkammern
gebildet sind.
[0007] Der Phasensteller umfasst ferner eine Dichtungseinrichtung mit wenigstens drei Dichtstegen,
die im Folgenden auch als erster Dichtsteg, zweiter Dichtsteg und dritter Dichtsteg
bezeichnet werden. Die Dichtstege erstrecken sich jeweils um die Drehachse und sind
elastisch nachgiebig. Sämtliche Dichtstege können sich im Ringspalt erstrecken. Es
kann aber auch einer der Dichtstege oder ein optional weiterer Dichtsteg der Dichtungseinrichtung
außerhalb des Ringspalts angeordnet sein, um den Ringspalt an einem axialen Ende abzudichten,
insbesondere an dem axialen Ende des Ringspalts an einer Stirnfläche des Rotors oder
der Befestigungsstruktur dichtend anliegen. Es kann auch noch ein weiterer der wenigstens
drei Dichtstege oder stattdessen ein optionaler vierter oder auch fünfter Dichtsteg
der Dichtungseinrichtung außerhalb des Ringspalts angeordnet sein, um den Ringspalt
auch am anderen Ende abzudichten, insbesondere an einer am anderen axialen Ende des
Ringspalts gelegenen Stirnfläche des Rotors oder der Befestigungsstruktur dichtend
anliegen. Das Wort "oder" wird hier wie auch überall sonst von der Erfindung im Sinne
eines "inklusiv oder" verstanden, umfasst also sowohl die Bedeutung von "entweder
... oder" als auch die Bedeutung von "und", soweit sich aus dem jeweils konkreten
Zusammenhang nicht ausschließlich nur eine dieser beiden Bedeutungen ergeben kann.
In Bezug auf das Anliegen an einer Stirnfläche des Rotors oder der Befestigungsstruktur
beispielsweise bedeutet dies, dass der betreffende Dichtsteg in einer ersten Variante
nur an einer Stirnfläche des Rotors und nicht an einer Stirnfläche der Befestigungsstruktur
dichtend anliegt, in einer zweiten Variante, dass der betreffende Dichtsteg nur an
einer Stirnfläche der Befestigungsstruktur und nicht an einer Stirnfläche des Rotors
und in einer dritten Variante, dass der betreffende Dichtsteg sowohl radial außen
an einer Stirnfläche des Rotors als auch radial innen an einer Stirnfläche der Befestigungsstruktur
dichtend anliegt.
[0008] Axial zwischen dem ersten Dichtsteg und dem zweiten Dichtsteg mündet ein erster Fluidanschluss
in den Ringspalt. Durch den ersten Fluidanschluss ist das Druckfluid der wenigstens
einen oder den bevorzugt mehreren ersten Stellkammern zuführbar. Axial zwischen dem
zweiten Dichtsteg und dem dritten Dichtsteg mündet ein zweiter Fluidanschluss in den
Ringspalt. Durch den zweiten Fluidanschluss ist das Druckfluid von der wenigstens
einen oder den bevorzugt mehreren zweiten Stellkammern abführbar. Zweckmäßig ist,
wenn das Druckfluid durch den ersten Fluidanschluss von der einen oder den mehreren
ersten Stellkammern auch abführbar und der erste Fluidanschluss in diesem Sinne der
oder den ersten Stellkammern zugeordnet ist. Solch ein zugeordneter erster Fluidanschluss
wird im Folgenden wie üblich auch als A-Anschluss bezeichnet. Bei dem ersten Fluidanschluss
kann es sich stattdessen aber auch um einen im Zustrom des Druckfluids an einem stromaufwärtigen
Ende eines Steuerventils oder stromauf von einem Steuerventil für den Phasensteller
gelegenen Druckanschluss, den sogenannten P-Anschluss handeln, über den das Druckfluid
dem Steuerventil und über dieses gesteuert oder geregelt beiden Arten von Stellkammern
zugeführt werden kann. Zweckmäßig ist, wenn das Druckfluid durch den zweiten Fluidanschluss
der einen oder den mehreren zweiten Stellkammern auch zuführbar und der zweite Fluidanschluss
in diesem Sinne der oder den zweiten Stellkammern zugeordnet ist. Solch ein zugeordneter
zweiter Fluidanschluss wird im Folgenden wie üblich auch als B-Anschluss bezeichnet.
Bei dem zweiten Fluidanschluss kann es sich stattdessen aber auch um einen Tankanschluss
handeln, der auf dem Weg des vom Phasensteller abströmenden Druckfluids an einem stromabwärtigen
Ende eines Steuerventils oder stromab von einem Steuerventil für den Phasensteller
liegt. Dieser Tankanschluss kann nur dem einen oder den mehreren zweiten Stellkammern
zugeordnet sein, das Druckfluid also nur aus diesen Kammern abführen, oder aber auch
als Tankanschluss für die eine oder die mehreren ersten Stellkammern dienen.
[0009] Nach der Erfindung bildet eine Dichtungshülse in einem Stück die Dichtstege und ferner
Verbindungsstege, die axial zwischen den Dichtstegen gelegen sind und die Dichtstege
miteinander verbinden. Die Dichtungshülse ist an dem Rotor oder an der Befestigungsstruktur
befestigt, was auch Einbausituationen umfasst, in denen die Dichtungshülse erst durch
den Fügeverbund von Rotor und Befestigungsstruktur fixiert wird. Die Dichtungshülse
ist in einem Stück in einem Verfahren der Urformung oder Umformung geformt. Sie kann
insbesondere aus einem Elastomerwerkstoff und bevorzugt im Spritzguss geformt sein.
Als Elastomerwerkstoff versteht die Erfindung elastomere Kunststoffe und auch Werkstoffe
auf der Basis von Naturkautschuk. Sie kann ein oder mehrere eingeformte Teile enthalten,
beispielsweise ein oder mehrere Filterelemente zum Reinigen des Druckfluids, ein oder
mehrere Versteifungsteile oder ein oder mehrere Verbindungsteile, das oder die einen
oder mehrere der Verbindungsstege bilden können. Wenigstens einer der Verbindungsstege
kann beispielsweise die Dichtungshülse versteifen oder zu einem Filterelement weitergebildet
sein, Verbindungs- und Versteifungs- oder Filterfunktion also miteinander kombinieren.
Die Dichtungshülse kann alternativ zu Kunststoff auch zumindest im Wesentlichen aus
einem Metallwerkstoff und in derartigen Ausführungen bevorzugt durch Umformung gefertigt
sein, beispielsweise indem die in solchen Ausführungen metallenen Dichtstege federnd
nachgiebig gewellt sind. Eine Trägerstruktur aus Metall oder Kunststoff kann ferner
mit einem Elastomerwerkstoff umspritzt sein, um die Dichtungshülse zu bilden. Die
Trägerstruktur kann in den Bereichen der Dichtstege bereits radial elastisch nachgiebige
Stege aufweisen, die bei dem Umspritzen mit Elastomerwerkstoff beschichtet werden.
Die Elastizität der Dichtstege kann aber auch allein nur durch den Elastomerwerkstoff
gegeben sein. Weist die Dichtungseinrichtung einen oder mehrere weitere Dichtstege
auf, bildet die Dichtungshülse bevorzugterweise auch diese in einem Stück mit den
wenigstens drei Dichtstegen. Die Dichtungshülse kann auch unmittelbar auf der Befestigungshülse
oder einem inneren Umfang des Rotors durch Urformung, insbesondere Spritzgießen, erzeugt
werden.
[0010] Im Bereich von wenigstens einem der Verbindungsstege ist einer der Fluidanschlüsse
gebildet. Dies bedeutet, dass der betreffende Verbindungssteg vom Druckfluid durchströmbar
ist. Bevorzugt ist im Bereich von jedem der wenigstens zwei Verbindungsstege, von
denen der eine den ersten Dichtsteg mit dem zweiten Dichtsteg und der andere den zweiten
Dichtsteg mit dem dritten Dichtsteg verbindet, jeweils einer der genannten Fluidanschlüsse
gebildet.
[0011] Die Schaffung der Dichtstege als Einheit, nämlich in Form der Dichtungshülse, erleichtert
und beschleunigt die Montage erheblich. Es müssen pro Phasensteller nicht mehrere
Dichtungselemente, wie etwa einzelne Dichtungsringe, separat montiert werden. Um zwei
Fluidanschlüsse des Phasenstellers gegeneinander und zusätzlich links und rechts außen
abzudichten, genügen die wenigstens drei Dichtstege der Dichtungshülse, die als Einheit
montiert werden kann. Die Gefahr einer fehlerhaften Montage wird verringert. Durch
die Montage der Dichtungshülse als Einheit sind gleichzeitig auch die axialen Positionen
der wenigstens drei Dichtstege ausreichend genau festgelegt. Eine positionsgenaue
Montage der Dichtungshülse gewährleistet in einem Schritt eine positionsgenaue Montage
der Dichtstege, es muss lediglich die Dichtungshülse im Ganzen bei ihrer Formung ausreichend
genau gefertigt werden. Die Formung der Dichtungshülse derart, dass bei der Formung
unmittelbar die wenigstens drei Dichtstege und die sie miteinander verbindenden Verbindungsstege
erzeugt werden, vereinfacht auch die Herstellung der Dichtungseinrichtung im Vergleich
zu Dichtungseinrichtungen mit drei separaten Dichtungsringen oder einer Kombination
eines oder mehrerer Dichtungsringe und einer Dichtmanschette mit zwei Stegen. Die
Qualitätskontrolle wird ebenfalls vereinfacht, da in einem einzigen Schritt die Qualität,
insbesondere die Maßhaltigkeit, der Dichtungshülse im Ganzen und somit gleichzeitig
von wenigstens drei Dichtstegen nur durchgeführt werden muss
[0012] Zum beanspruchten Phasensteller kann ein dem Steuern des Druckfluids dienendes Steuerventil
gehören, das in bevorzugten Ausführungen die Befestigungsstruktur bildet. Insbesondere
kann ein Ventilgehäuse des Steuerventils die Befestigungsstruktur bilden. Das Steuerventil
umfasst in derartigen Ausführungen solch ein Ventilgehäuse und einen im Ventilgehäuse
axial beweglichen Ventilkolben. Das Ventilgehäuse weist einen Druckanschluss für die
Zuführung des Druckfluids in das Ventilgehäuse, einen mit der ersten oder den mehreren
ersten Stellkammern verbundenen ersten Steueranschluss, einen mit der zweiten oder
den mehreren zweiten Stellkammern verbundenen zweiten Steueranschluss und wenigstens
einem Tankanschluss für die Abführung des Druckfluids aus dem Ventilgehäuse auf. Von
diesen Anschlüssen des Ventilgehäuses kann insbesondere entweder der Druckanschluss
oder der erste Steueranschluss den in den Ringspalt mündenden ersten Fluidanschluss,
und einer der genannten weiteren Anschlüsse des Ventilgehäuses, nämlich entweder der
zweite Steueranschluss oder der wenigstens eine Tankanschluss, den in den Ringspalt
mündenden zweiten Fluidanschluss bilden. Das Steuerventil kann als Schaltventil oder
als Proportionalventil ausgeführt sein. Die Funktion des Steuerventils kann ein reiner
Steuervorgang ohne Rückkopplung oder ein Regelvorgang sein. Der Begriff des Steuerns
wird als Oberbegriff verstanden und soll auch die Bedeutung von Regeln umfassen. Demgemäß
kann das Steuerventil in einem Regelkreis eingebunden sein und die Bewegungen des
Ventilkolbens in Abhängigkeit von einer oder mehreren unterschiedlichen, auf Messung
beruhenden Regelgrößen geregelt werden. Als Regelgröße kann beispielsweise die Drehzahl
der Kurbelwelle oder der Nockenwelle dienen.
[0013] In alternativen Ausführungen ist ein Steuerventil für den Phasensteller nicht zentral
angeordnet, ragt also nicht in oder durch den Rotor, sondern ist in Bezug auf die
Anordnung aus Stator und Rotor extern angeordnet. Die zentrale Befestigungsstruktur
kann in derartigen Ausführungen einzig dem Zweck der Befestigung des Rotors an der
Nockenwelle dienen oder optional andere Zusatzfunktionen erfüllen, die etwa der Führung
des Druckfluids zu oder von den Stellkammern dienen. Die im Ringspalt mündenden Fluidanschlüsse
sind in derartigen Ausführungen beispielsweise die in den Ringspalt mündenden Öffnungen
von Fluidkanälen des Rotors, welche die Stellkammern des Phasenstellers mit dem Ringspalt
verbinden.
[0014] Der zwischen der Befestigungsstruktur und dem Rotor gebildete Ringspalt kann axial
durch einen zwischen der Befestigungsstruktur und der Nockenwelle gebildeten Ringspalt
verlängert sein. Dies gilt sowohl für Ausführungen, in denen die Befestigungsstruktur
von einem zentralen Steuerventil gebildet wird als auch für Ausführungen mit extern
zur Stator-Rotor-Anordnung angeordnetem Steuerventil. Der erste Fluidanschluss oder
der zweite Fluidanschluss kann oder können auch im Bereich solch eines Ringspalts
zwischen Befestigungsstruktur und Nockenwelle angeordnet sein.
[0015] Die Dichtungshülse kann mit der Befestigungsstruktur oder dem Rotor entweder nur
formschlüssig oder nur reibschlüssig, bevorzugter form- und reibschlüssig, verbunden
sein, um die Dichtungshülse relativ zur Befestigungsstruktur und dem Rotor in ihrer
Position zu fixieren. Die Dichtungshülse kann auch stoffschlüssig mit der Befestigungsstruktur
oder dem Rotor verbunden sein, gegebenenfalls rein stoffschlüssig. So kann die Dichtungshülse
mit der Befestigungsstruktur oder dem Rotor beispielsweise verklebt sein. Eine stoffschlüssige
Verbindung ist vorteilhafterweise mit einem Formschluss oder einem Reibschluss kombiniert.
[0016] In bevorzugten Ausführungen weisen die Dichtungshülse ein Eingriffselement und die
Befestigungsstruktur oder der Rotor ein Eingriffsgegenelement auf. Das Eingriffselement
ist mit dem Eingriffsgegenelement in einem formschlüssigen oder reibschlüssigen Eingriff,
vorzugsweise in einem sowohl form- als auch reibschlüssigen Eingriff, der die Dichtungshülse
an der Befestigungsstruktur oder am Rotor axial oder in Umfangsrichtung, vorzugsweise
axial und in Umfangsrichtung, fixiert. Eines aus Eingriffselement und Eingriffsgegenelement
ist eine Vertiefung, und das andere ist eine in die Vertiefung ragende Abragung. Bevorzugt
handelt es sich hierbei um eine radiale Vertiefung und entsprechend eine radiale Abragung.
Ein form- und reibschlüssiger Eingriff kann insbesondere als Rastverbindung von Eingriffselement
und Eingriffsgegenelement gebildet sein. Die Dichtungshülse kann mehrere Eingriffselemente
und die Befestigungsstruktur oder der Rotor entsprechend mehrere Eingriffsgegenelemente
aufweisen, so dass die Eingriffselemente jeweils mit einem der Eingriffsgegenelemente
in einem form- oder reibschlüssigen Eingriff sind. Vorteilhaft ist, wenn um die Drehachse
verteilt mehrere Eingriffselemente und hierauf abgestimmt mehrere Eingriffsgegenelemente
vorhanden sind.
[0017] Ein form- oder reibschlüssiger Eingriff kann auf elegante Weise unter Nutzung des
ersten Fluidanschlusses oder des zweiten Fluidanschlusses oder eines optional weiteren,
in den Ringspalt mündenden Fluidanschlusses dadurch hergestellt werden, dass der betreffende
Fluidanschluss das Eingriffsgegenelement entweder der Befestigungsstruktur oder des
Rotors bildet und das Eingriffselement der Dichtungshülse vom Druckfluid durchströmbar
ist. Da der für den Eingriff verwendete Fluidanschluss in den Ringspalt mündet, umfasst
er wenigstens eine im Ringspalt gelegene Öffnung, die in derartigen Ausführungen gleichzeitig
auch für den Eingriff mit dem Eingriffselement dient, indem das Eingriffselement vorzugsweise
in die betreffende Öffnung ragt. Wird der für den Eingriff verwendete Fluidanschluss
wie bevorzugt von mehreren um die Drehachse verteilt angeordneten Öffnungen gebildet,
kann jede dieser Öffnungen ein Eingriffsgegenelement bilden und mit jeweils einem
Eingriffselement der Dichtungshülse im form- oder reibschlüssigen Eingriff sein. Grundsätzlich
genügt die Herstellung eines Eingriffs mit nur einer Öffnung. Die Herstellung des
Eingriffs mit mehreren Öffnungen, beispielsweise sämtlichen Öffnungen des jeweiligen
Fluidanschlusses, wird jedoch bevorzugt. Solch eine Lösung hat insbesondere den Vorteil,
dass an der Befestigungsstruktur oder dem Rotor zur Bildung des einen oder der mehreren
Eingriffsgegenelemente keine zusätzliche Struktur geformt sein muss. Ein Eingriff,
wie etwa der vorstehend erläuterte, bei dem die Dichtungshülse wenigstens zwei Eingriffselemente
und entweder die Befestigungsstruktur oder der Rotor entsprechend zwei Eingriffsgegenelemente
umfasst, die in Umfangsrichtung zueinander versetzt sind, hat auch den Vorteil, dass
die Dichtungshülse im Ringspalt nicht nur axial, sondern auch in Umfangsrichtung fixiert
ist. Das eine oder die mehreren Eingriffselemente ist oder sind jeweils vorzugsweise
als Stutzen oder Ring geformt. Der jeweilige Stutzen oder Ring ragt vorzugsweise in
das jeweilige Eingriffsgegenelement, vorzugsweise wie gesagt jeweils eine Mündungsöffnung.
[0018] Ein form- oder reibschlüssiger Eingriff kann auch dadurch hergestellt sein, dass
wenigstens einer der Dichtstege in eine um die Drehachse umlaufende Vertiefung, wie
etwa eine Umfangsnut, der Befestigungsstruktur oder des Rotors ragt oder eine um die
Drehachse erstreckte, radial vorstehende Rippe, die vorzugsweise um die Drehachse
umläuft, umgreift. Um einen form- und reibschlüssigen Eingriff zu erhalten, kann die
Befestigungsstruktur zusätzlich oder stattdessen an einer äußeren Umfangsfläche oder
der Rotor an einer der Befestigungsstruktur zugewandten inneren Umfangsfläche geriffelt,
gerändelt oder auf andere Weise geraut, insbesondere reliefartig geraut, sein und
die Dichtungshülse an der gerauten Umfangsfläche anliegen. In noch einer Ausführung
ist die Dichtungshülse mit radialer Pressung auf dem äußeren Umfang der Befestigungsstruktur
oder dem inneren Umfang des Rotors befestigt, wobei dieser Umfang grundsätzlich glatt
sein kann, so dass der Eingriff der Dichtungshülse mit der Befestigungsstruktur oder
dem Rotor nur auf Reibschluss beruht, indem die Dichtungshülse mit elastischer Spannung,
die durch eine Materialelastizität oder eine Formelastizität der Dichtungshülse erzeugt
werden kann, an der betreffenden Umfangsfläche anliegt. Eine radiale Pressung der
Dichtungshülse gegen den äußeren Umfang der Befestigungsstruktur oder den inneren
Umfang des Rotors kann auch mit jeder der anderen Maßnahmen wie beispielsweise den
einen Formschluss beinhaltenden Eingriff von Eingriffselement und Eingriffsgegenelement
oder der gerauten Umfangsfläche kombiniert sein. Ebenso können zwei oder mehrere der
genannten anderen Maßnahmen für einen form-, reib- oder stoffschlüssigen Eingriff
in Kombination verwirklicht sein. Die Dichtungshülse kann separat gefertigt und mit
der Befestigungsstruktur oder dem Rotor gefügt sein oder auch durch Umspritzen eines
äußeren Umfangs der Befestigungsstruktur oder eines inneren Umfangs des Rotors mit
einem Elastomerwerkstoff erhalten werden. Hierbei genügt es beispielsweise, dass nur
einer der Dichtstege durch das Umspritzen geformt wird und die anderen Dichtstege
sowie die Verbindungsstege bei diesem Spritzgießvorgang fest mit dem durch das Umspritzen
hergestellten Dichtsteg verbunden werden. Bevorzugter werden jedoch mehrere und besonders
bevorzugt sämtliche Dichtstege der Dichtungshülse unmittelbar durch das Umspritzen
erzeugt. Vorzugsweise werden auch die Verbindungsstege bei dem Spritzvorgang erzeugt,
so dass die Dichtungshülse im Ganzen bei dem Umspritzen geformt wird. Die Verbindungsstege
oder eine die Verbindungsstege als Einheit bildende Trägerstruktur kann oder können
jedoch auch als Einlegeteil(e) im Spritzgießzwerkzeug positioniert und bei dem Umspritzen
mit dem die Dichtstege bildenden Kunststoff umspritzt und dadurch fest eingebettet
werden.
[0019] In noch einer weiteren Ausführungsform weist die Befestigungsstruktur in einem aus
dem Ringspalt ragenden Abschnitt eine um die Drehachse umlaufende Schulter auf, die
zur drehmomentfesten Verbindung von Rotor und Nockenwelle axial in Richtung auf den
Rotor spannbar ist. Einer der wenigstens drei Dichtstege oder ein optional weiterer
Dichtsteg der Dichtungshülse ragt radial in einen um die Drehachse umlaufenden Spalt,
der zwischen dem Rotor und der Schulter der Befestigungsstruktur gebildet ist. Im
verbundenen Zustand von Rotor und Nockenwelle drückt die Befestigungsstruktur daher
mit dieser Schulter über den Dichtsteg axial gegen den Rotor, und der Dichtsteg dichtet
infolgedessen den Ringspalt ab. Eine derartige Ausgestaltung kann mit jeder anderen
der genannten Arten der Befestigung, insbesondere axialen Fixierung, der Dichtungshülse
kombiniert oder auch alleine nur verwirklicht sein.
[0020] Von den wenigstens drei Dichtstegen kann einer oder können zwei oder alle drei Dichtstege
zumindest in einem entlasteten Zustand, in dem sie sich vor dem Zusammenbau von Rotor
und Befestigungsstruktur befinden, in Richtung auf eine äußere Umfangsfläche der Befestigungsstruktur,
d. h. radial auf die Drehachse zu nach innen, oder in Richtung auf eine innere Umfangsfläche
des Rotors, d. h. radial von der Drehachse weg nach außen, verjüngen, beispielsweise
konisch. Auf diese Weise kann der radiale Federweg des jeweiligen Dichtstegs, im Vergleich
zu einem Dichtsteg konstanter axialen Breite vergrößert werden. Eine derartige Ausgestaltung
kann insbesondere vorteilhaft sein, wenn aufgrund eines Unterschieds in der Wärmedehnung
des Rotors und der Wärmedehnung der Befestigungsstruktur die Spaltweite des Ringspalts
in Abhängigkeit von der Temperatur variiert, wie dies beispielsweise dann der Fall
ist, wenn die Befestigungsstruktur und der Rotor aus unterschiedlichen Werkstoffen
gefertigt sind, die Befestigungsstruktur beispielsweise aus Stahl und der Rotor aus
einem Aluminiumwerkstoff.
[0021] In Weiterbildungen umfasst die Dichtungshülse zur Reinigung des Druckfluids eine
Filtereinrichtung als integrierten Bestandteil. Die Filtereinrichtung kann insbesondere
im Bereich wenigstens eines der Verbindungsstege gebildet sein. Wird die Filtereinrichtung
durch oder mit einem oder mehreren Einlegeteilen gebildet, kann das elastisch nachgiebige
Material der Dichtungshülse eine Trägerstruktur für solch ein oder mehrere Einlegeteile
bilden. So können die Dichtstege insbesondere aus Kunststoff im Spritzguss geformte
Spritzgussstrukturen und die Filtereinrichtung durch Umspritzung mit dem Kunststoff
mit wenigstens einer der Spritzgussstrukturen, vorzugsweise mit zwei der Spritzgussstrukturen
fest verbunden sein. Eine von einem Einlegeteil gebildete Filtereinrichtung ist vorzugsweise
nur am Rand umlaufend mit Kunststoff umspritzt und dementsprechend nur an ihren axial
seitlichen Rändern in das Kunststoffmaterial eingebettet. Eine derartige, als Verbundteil
gefertigte Dichtungshülse kann beispielsweise die wenigstens drei Dichtstege als Spritzgussstrukturen
aus elastomerem Kunststoff und eine an wenigstens einem axialen Rand in eine dieser
Spritzgussstrukturen eingebettete Filtereinrichtung aus Metall oder Kunststoff umfassen.
Solch eine Filtereinrichtung kann einen der Verbindungsstege axial zwischen zwei benachbarten
Dichtstegen bilden, oder an einem axialen Ende von nur einem der Dichtstege abragen.
Die Filtereinrichtung kann auch von einer Trägerstruktur der Dichtungshülse gebildet
werden. Eine Trägerstruktur kann insbesondere die wenigstens zwei Verbindungsstege
der Dichtungshülse in einem Stück bilden. Sie kann sich über die gesamte oder nahezu
gesamte axiale Länge der Dichtungshülse erstrecken. Die Dichtstege werden durch Umspritzen
solch einer als Einheit gebildeten Trägerstruktur mit Elastomerwerkstoff erzeugt.
Im Bereich der Dichtstege weist die Trägerstruktur zweckmäßigerweise Durchbrechungen
auf, durch die der Elastomerwerkstoff beim Umspritzen dringen kann, um die elastomeren
Dichtstege an der Trägerstruktur zu verankern.
[0022] Die Dichtungshülse kann wenigstens einen axial erstreckten, an einer Umfangsfläche
der Dichtungshülse vorzugsweise offenen Kanal, beispielsweise eine Nut, für die Führung
des Druckfluids aufweisen. In derartigen Ausführungen kann das Druckfluid entweder
in der Dichtungshülse oder vorzugsweise in einem Kanal, den die Dichtungshülse mit
der Befestigungsstruktur oder mit dem Rotor bildet, in axialer Richtung, optional
zusätzlich in Umfangsrichtung, geleitet, optional auch verteilt werden. In solch einem
von oder mittels der Dichtungshülse gebildeten Kanal kann das Druckfluid axial, optional
zusätzlich in Umfangsrichtung, beispielsweise zu einem Druckanschluss eines die Befestigungsstruktur
bildenden Steuerventils oder auch zum Druckanschluss eines zentral angeordneten, in
den Rotor ragenden Steuerventils, das keine Befestigungsfunktion erfüllt, geführt
werden.
[0023] Die Erfindung ist zwar speziell für den hier beanspruchten Phasensteller von Vorteil,
nämlich zur Abdichtung von Fluidanschlüssen im Ringspalt zwischen zentraler Befestigungsstruktur
und Rotor sowie optional der Nockenwelle, grundsätzlich ist die in einem Stück geformte
Dichtungshülse mit wenigstens drei Dichtstegen und diese verbindenden Verbindungsstegen
auch für beispielsweise Schmierölpumpen von Verbrennungsmotoren wie etwa Kraftfahrzeugmotoren
von Vorteil, aber auch für Pumpen generell, falls diese in Bezug auf ihr Fördervolumen
mittels eines Steuerventils gesteuert oder geregelt werden. Eine erfindungsgemäße
Dichtungshülse kann auch dazu dienen, den Ringspalt zwischen einem Ventilgehäuse des
Steuerventils der Pumpe und einem das Ventilgehäuse umgebenden anderen Maschinenteil
abzudichten, insbesondere in solch einen Ringspalt mündende Fluidanschlüsse des Steuerventils
oder Fluidanschlüsse für das Steuerventil voneinander fluidisch zu trennen.
[0024] Von Vorteil ist auch eine Dichtungshülse mit wenigstens einem Dichtsteg und wenigstens
einem axial daran anschließenden Verbindungssteg, in dessen Bereich wenigstens ein
Eingriffselement der hier erläuterten Art angeordnet ist, insbesondere wenigstens
ein Eingriffselement für den Eingriff in einen Mündungsbereich eines Fluidkanals,
der an einer äußeren Umfangsfläche eines Steuerventils oder einer inneren Umfangsfläche
einer das Steuerventil umgebenden Komponente, wie beispielsweise der Rotor des hier
beanspruchten Phasenstellers, eingreift oder für solch einen Eingriff vorgesehen ist.
Der Dichtsteg kann insbesondere wie hier erläutert gebildet sein und um eine zentrale
Achse des Steuerventils umlaufen. Eine derartige Dichtungshülse weist bevorzugt wenigstens
einen weiteren Dichtsteg auf, der axial neben dem genannten Dichtsteg umläuft. Die
Dichtungshülse kann ferner einen axialen Fortsatz aufweisen, in dem das wenigstens
eine oder die bevorzugt mehreren Eingriffselemente anstatt im Bereich des verbindenden
Verbindungsstegs angeordnet ist oder sind. Anstelle des wenigstens einen oder der
mehreren Eingriffselemente kann eine Dichtungshülse mit einem oder bevorzugt zwei
oder noch mehr Dichtstegen auch durch Umspritzen eines Steuerventils oder gegebenenfalls
eines inneren Umfangs einer das Steuerventil umgebenden Komponente erzeugt werden.
Beispiele derartiger Dichtungshülsen und deren Anordnung zeigen die Figuren 19 bis
23, die allerdings nicht Gegenstand der hier beanspruchten Erfindung sind. Die Anmelderin
behält es sich vor, auf eine derartige Dichtungshülse als solche und auch auf eine
Anordnung mit einem Steuerventil, das mit einer umgebenden Maschinenkomponente, beispielsweise
einem Gehäuse oder dem Rotor eines Phasenstellers ragt und mit dieser Komponente einen
Ringspalt bildet, in dem die Dichtungshülse angeordnet ist, eigene Ansprüche zu richten.
[0025] Vorteilhafte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen
beschrieben.
[0026] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert.
An den Ausführungsbeispielen offenbar werdende Merkmale bilden jeweils einzeln und
in jeder Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend
beschriebenen Ausgestaltungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:
- Figur 1
- einen montierten Nockenwellen-Phasensteller mit einem Stator, einem Rotor, einer zentralen
Befestigungsstruktur und einer Dichtungshülse in einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Figur 2
- den Phasensteller des ersten Ausführungsbeispiels in einem Querschnitt,
- Figur 3
- den Rotor, die Befestigungsstruktur und die Dichtungshülse des ersten Ausführungsbeispiels,
- Figur 4
- die Befestigungsstruktur mit der fixierten Dichtungshülse in einer isometrischen Sicht,
- Figur 5
- eine Befestigungsstruktur mit einer Dichtungshülse eines zweiten Ausführungsbeispiels
in einem Längsschnitt,
- Figur 6
- einen an einer Nockenwelle mittels einer zentralen Befestigungsstruktur montierten
Rotor und eine Dichtungshülse in einem dritten Ausführungsbeispiel,
- Figur 7
- einen Rotor, eine zentrale Befestigungsstruktur und eine Dichtungshülse eines vierten
Ausführungsbeispiels,
- Figur 8
- einen an einer Nockenwelle mittels einer zentralen Befestigungsstruktur montierten
Rotor und eine Dichtungshülse eines fünften Ausführungsbeispiels in einem ersten Längsschnitt,
- Figur 9
- die Anordnung des fünften Ausführungsbeispiels in einem zweiten Längsschnitt,
- Figur 10
- die Anordnung des fünften Ausführungsbeispiels in einem Querschnitt,
- Figur 11
- einen an einer Nockenwelle mittels einer zentralen Befestigungsstruktur montierten
Rotor und eine Dichtungshülse in einem sechsten Ausführungsbeispiel,
- Figur 12
- eine zentrale Befestigungsstruktur mit einer Dichtungshülse eines siebten Ausführungsbeispiels,
- Figur 13
- die Befestigungsstruktur und Dichtungshülse des siebten Ausführungsbeispiels in einer
isometrischen Sicht,
- Figur 14
- eine zentrale Befestigungsstruktur mit einer Dichtungshülse eines achten Ausführungsbeispiels,
- Figur 15
- eine zentrale Befestigungsstruktur mit einer Dichtungshülse eines neunten Ausführungsbeispiels,
- Figur 16
- einen Rotor, eine zentrale Befestigungsstruktur und eine Dichtungshülse eines zehnten
Ausführungsbeispiels,
- Figur 17
- einen Rotor, eine zentrale Befestigungsstruktur und eine Dichtungshülse eines elften
Ausführungsbeispiels,
- Figur 18
- einen Rotor, eine zentrale Befestigungsstruktur und eine Dichtungshülse eines zwölften
Ausführungsbeispiels,
- Figur 19
- eine zentrale Befestigungsstruktur mit einer modifizierten Dichtungshülse in einem
dreizehnten Ausführungsbeispiel,
- Figur 20
- eine zentrale Befestigungsstruktur mit einer modifizierten Dichtungshülse eines vierzehnten
Ausführungsbeispiels,
- Figur 21
- eine zentrale Befestigungsstruktur mit einer modifizierten Dichtungshülse eines fünfzehnten
Ausführungsbeispiels,
- Figur 22
- eine zentrale Befestigungsstruktur mit einer modifizierten Dichtungshülse eines sechzehnten
Ausführungsbeispiels,
- Figur 23
- eine zentrale Befestigungsstruktur mit einer modifizierten Dichtungshülse eines siebzehnten
Ausführungsbeispiels und
- Figur 24
- einen modifizierten Phasensteller mit der zentralen Befestigungsstruktur und der Dichtungshülse
des ersten Ausführungsbeispiels.
[0027] Figur 1 zeigt einen Nockenwellen-Phasensteller in einem Längsschnitt. Der Nockenwellen-Phasensteller
ist an einem stirnseitigen Ende einer Nockenwelle 1 angeordnet und dient der Verstellung
der Phasenlage, also der Drehwinkelposition der Nockenwelle 1 relativ zu einer Kurbelwelle
einer Brennkraftmaschine, beispielsweise eines Antriebsmotors eines Kraftfahrzeugs.
Die Nockenwelle 1 ist um eine Drehachse R drehbar an einem Maschinengehäuse der Brennkraftmaschine
gelagert, beispielsweise an einem Zylinderkopf und kann mit einem Zylinderkopfdeckel
abgedeckelt sein.
[0028] Der Nockenwellen-Phasensteller umfasst einen Stator 3, der von der Kurbelwelle drehangetrieben
werden kann, und einen Rotor 7, der drehfest mit der Nockenwelle 1 verbunden ist.
Der Stator 3 setzt sich aus einem Antriebsrad 4, beispielsweise ein Kettenrad, einem
Deckel 6 und einem axial zwischen dem Antriebsrad 4 und dem Deckel 6 angeordneten
Flügelrad 5 zusammen. Das Antriebsrad 4, das Flügelrad 5 und der Deckel 6 sind drehfest
miteinander verbunden. Der Zusammenbau des Stators 3 ist nur beispielhaft. Der Stator
3 kann alternativ auch aus mehr oder anstatt aus den drei Teilen 4, 5 und 6 auch aus
nur zwei Teilen gefügt sein, etwa aus einem einstückigen Teil 4, 5 und dem Teil 6
oder aber dem Teil 4 und einem einstückigen Teil 5, 6. Grundsätzlich kann er auch
in einem einzigen Stück urgeformt werden. Das Antriebsrad 4 kann beispielsweise auch
am Flügelrad 5 außen umlaufend geformt und der Deckelbereich des Antriebsrads 4, der
die Stator-Rotor-Anordnung seitlich abdichtet, Bestandteil des Rotors 7 sein. Zusätzlich
zu dem oder statt des vom Antriebsrad 4 gebildeten Deckelbereichs kann der Deckel
6 Bestandteil des Rotors 7 sein. Der Stator 3 und der Rotor 7 bilden einen hydraulischen
Schwenkmotor nach dem Flügelzellenprinzip.
[0029] Der Nockenwellen-Phasensteller weist eine in Bezug auf die Stator-Rotor-Anordnung
3, 7 zentral angeordnete Befestigungsstruktur 10 auf, die zentral in und im Ausführungsbeispiel
wie bevorzugt auch durch den Rotor 7 ragt und den Rotor 7 drehmomentfest mit der Nockenwelle
1 verbindet. Der Stator 3 ist über den Rotor 7 gelagert. Die Befestigungsstruktur
10 weist einen Verbindungsabschnitt 12 auf, in dem sie mit der Nockenwelle 1 fest
verbunden ist. Wie bevorzugt, aber nur beispielhaft, ragt die Befestigungsstruktur
10 in eine am stirnseitigen Ende der Nockenwelle 1 geformte Aufnahme und ist in der
Aufnahme mit der Nockenwelle verschraubt, d.h. der Verbindungsabschnitt 12 ist ein
Außengewinde.
[0030] Der Phasensteller umfasst ein Steuerventil, das der fluidischen, vorzugsweise hydraulischen
Verstellung der Drehwinkelposition dient, die der Rotor 7 relativ zum Stator 3 einnimmt.
Das Steuerventil umfasst ein Ventilgehäuse, das von der Befestigungsstruktur 10 gebildet
und dementsprechend im Folgenden auch als Ventilgehäuse 10 bezeichnet wird, und einen
im Ventilgehäuse 10 axial hin und her verstellbar angeordneten Ventilkolben 20. Das
Ventilgehäuse 10 dient somit in Doppelfunktion auch als zentrales Befestigungsmittel
für die drehmomentfeste Verbindung von Nockenwelle 1 und Rotor 7, indem es im montierten
Zustand nach Herstellung der Fügeverbindung, im Beispiel eine Schraubverbindung, den
Rotor 7 gegen eine Stirnfläche der Nockenwelle 1 presst.
[0031] Figur 2 zeigt den Phasensteller des ersten Ausführungsbeispiels im Querschnitt II-II
der Figur 1. Das Flügelrad 5 bildet eine Außenkomponente und der Rotor 7 eine Innenkomponente
des Schwenkmotors. Das hohle Flügelrad 5 weist an seinem inneren Umfang nach radial
innen abragende Backen 5a auf. Der Rotor 7 weist nach radial außen abragende Flügel
8 auf, die mit den Backen 5a des Stators 3 erste Stellkammern K
1 und zweite Stellkammern K
2 bilden. Die Stellkammern K
1 sind in Umfangsrichtung jeweils zur einen Seite und die Stellkammern K
2 jeweils zur anderen Seite der Flügel 8 des Rotors 7 angeordnet. Werden die Stellkammern
K
1 unter Druck gesetzt und die Stellkammern K
2 entlastet, dreht der Rotor 7 relativ zum Stator 3 bzw. Flügelrad 5 in Figur 2 im
Uhrzeigersinn bis maximal in die in Figur 2 eingenommene Endposition. Werden die Stellkammern
K
2 unter Druck gesetzt und die Stellkammern K
1 im Druck entlastet, dreht der Rotor 7 relativ zum Stator 3 gegen den Uhrzeigersinn.
Die relativ zum Stator 3 stattfindende Drehbewegung in die eine Drehrichtung entspricht
einer Voreilung und die relative Drehbewegung in die andere Richtung einer Nacheilung
der Nockenwelle 1 relativ zur Kurbelwelle.
[0032] Im Ausführungsbeispiel wird angenommen, dass der Stator 3 in Drehrichtung D, im Uhrzeigersinn,
angetrieben wird. Die Stellkammern K
1 sind daher Frühstellkammern und die Stellkammern K
2 Spätstellkammern. In Figur 2 nimmt der Rotor 7 relativ zum Stator 3 die Frühstellung
ein, in der die Nockenwelle 1 relativ zu der Kurbelwelle voreilt. Werden die Spätstellkammern
K
2 mit dem Druckfluid beaufschlagt und die Frühstellkammern K
1 entlastet, dreht der Rotor 7 in Richtung Nacheilung bis maximal in eine Spätstellung.
In der Frühstellung wird der Rotor 7 mittels eines Verriegelungspins 80 verriegelt.
Der Pin 80 kann durch Druckbeaufschlagung eines Druckraums 81 gegen die Kraft einer
Verriegelungsfeder 82 aus der eingeriegelten Position in eine Freigabeposition bewegt
werden, um den Rotor 7 in Richtung auf die Spätstellung bewegen zu können. Zu diesem
Zweck ist er fluidisch mit der nächstgelegenen Spätstellkammer K
2 verbunden. Die Frühstellung und die Spätstellung werden jeweils durch einen Anschlagkontakt
vorgegeben. In den beiden End- oder Extremstellungen ist jeweils wenigstens einer
der Rotorflügel 8 in einem Anschlagkontakt mit einem der Statorbacken 5a. In bevorzugten
Ausführungen kann der Rotor 7 nicht nur zwischen diesen beiden Drehwinkelendpositionen
relativ zum Stator 3 hin und her drehverstellt, sondern durch entsprechende Druckbeaufschlagung
sowohl der Frühstellkammern K
1 als auch der Spätstellkammern K
2 in einer beliebigen Zwischenposition hydraulisch fixiert werden.
[0033] Eine Torsionsfeder 17, die mit einem Federende am Stator 3 und mit einem anderen
Federende am Rotor 7 abgestützt ist, spannt den Rotor 7 in Richtung auf eine seiner
beiden Drehwinkelendpositionen, zweckmäßigerweise in Richtung auf diejenige Drehwinkelposition,
in welcher der Rotor 7 mittels des Verriegelungsmechanismus verriegelt werden kann,
in den Ausführungsbeispielen die Frühstellung.
[0034] Figur 3 zeigt den Rotor 7 und die Befestigungsstruktur 10, d. h. das Steuerventil
mit dem Ventilgehäuse 10 mit dem Ventilkolben 20, und weitere Komponenten des Phasenstellers
herausgelöst aus dem Fügeverbund mit der Nockenwelle 1. Bei den Komponenten handelt
es sich um eine Filtereinrichtung 30 und ein Sperrorgan 40, die mit dem Ventilgehäuse
10 und dem Ventilkolben 20 eine eigene Baueinheit bilden, die vormontiert durch einen
zentralen Durchgang des Rotors 7 geschoben werden kann, und eine Dichtungshülse 50.
[0035] Der Ventilkolben 20 ist hohl mit einem axial erstreckten Hohlraum 22, der an einem
axialen Ende des Ventilkolbens 20 offen ist und dort einen axialen Kolbeneinlass 21
bildet. Der Ventilkolben 20 weist ferner einen Kolbenauslass 23 auf, der radial durch
einen den Hohlraum 22 umgebenden Mantel des Ventilkolbens 20 führt. Der Ventilkolben
20 weist an seinem vom Kolbeneinlass 21 abgewandten anderen axialen Ende ein Kopplungsorgan
25 auf für eine Kopplung mit einem Stellglied, das die axiale Verstellung des Ventilkolbens
20 bewirkt. Das Kopplungsorgan 25 wirkt als Betätigungsstößel des Ventilkolbens 20.
Das Kopplungsorgan 25 ragt an dem Stirnende des Ventilkolbens 20 ab, das dem Stellglied
axial zugewandt ist. Das Kopplungsorgan 25 durchragt eine Stirnverschlusswand 11 des
Ventilgehäuses 10. Die Stirnverschlusswand 11 umgibt das Kopplungsorgan 25 in enger
Passung und sorgt so trotz des hin und her beweglichen Kopplungsorgans 25 für einen
fluiddichten Abschluss des Ventilgehäuses 10.
[0036] Das Stellglied kann insbesondere ein elektromagnetisches Stellglied, wie etwa ein
Axialhub-Elektromagnet, mit einer bestrombaren Spule und einem Anker sein. Die Spule
ist drehfest mit dem Maschinengehäuse der Brennkraftmaschine verbunden, beispielsweise
mit einem Deckel, der am Maschinengehäuse montiert ist. Der Anker ist relativ zur
Spule axial beweglich. Er ist mit dem Kopplungsorgan 25 unmittelbar in einem Kopplungseingriff,
der als axialer Druckkontakt gebildet ist. Bei Bestromung der Spule wirkt auf den
Anker eine axial in Richtung auf das Kopplungsorgan 25 gerichtete Stellkraft, die
im Kopplungseingriff, beispielsweise einem reinen axialen Druckkontakt, auf das Kopplungsorgan
25 und somit auf den Ventilkolben 20 wirkt.
[0037] Das Steuerventil umfasst eine Ventilfeder 14, deren Federkraft der Stellkraft des
Stellglieds entgegenwirkt. Die Ventilfeder 14 ist am Ventilgehäuse 10 und in Richtung
auf das Stellglied am Ventilkolben 20 abgestützt. Das Stellglied wird von einer Steuerung
der Brennkraftmaschine angesteuert, beispielsweise bestromt. Die Ansteuerung erfolgt
vorzugsweise über ein in einem Speicher der Maschinensteuerung abgelegtes Kennfeld,
beispielsweise in Abhängigkeit von der Drehzahl der Kurbelwelle, der Last oder anderer
bzw. weiterer für den Betrieb der Brennkraftmaschine relevanter Parameter.
[0038] Der Ventilkolben 20 ist in einem zentralen axialen Hohlraum des Ventilgehäuses 10
in der erläuterten Weise hin und her bewegbar angeordnet. Das Ventilgehäuse 10 weist
an seinem dem Stellglied abgewandten axialen Ende einen axial, zentral in den Gehäusehohlraum
führenden Druckanschluss P auf, dem über die Nockenwelle 1 (Figur 1) unter Druck stehendes
Fluid zuführbar ist. Bei dem Fluid kann es sich insbesondere um ein der Schmierung
der Brennkraftmaschine dienendes Schmieröl handeln, das auch zur Schmierung beispielsweise
des Spurlagers der Nockenwelle 1 dient, so dass der Druckanschluss P an die Schmierölversorgung
der Nockenwelle 1 angeschlossen ist. Dieses Druckfluid strömt durch den axialen Druckanschluss
P in das Ventilgehäuse 10 und durch den zum Druckanschluss P in axialer Flucht liegenden
Kolbeneinlass 21 in den Hohlraum 22. Vom Hohlraum 22 zweigt seitlich, beispielhaft
wie bevorzugt in radialer Richtung, der Kolbenauslass 23 ab, durch den das Druckfluid
in Abhängigkeit von der axialen Position des Ventilkolbens 20 entweder den Frühstellkammern
K
1 oder Spätstellkammern K
2 zugeführt wird, um die Phasenlage des Rotors 7 relativ zum Stator 3 und somit die
Phasenlage der Nockenwelle 1 relativ zur Kurbelwelle einzustellen. Der Kolbenauslass
23 wird von über den Umfang des Ventilkolbens 20 verteilt angeordneten radialen Durchgängen
durch den Mantel des Ventilkolbens 20 gebildet.
[0039] Das Ventilgehäuse 10 weist durch seinen Mantel führende Anschlüsse für die Zu- und
Abführung des Fluids zu und von den Stellkammern K
1 und K
2 auf, nämlich einen Steueranschluss A, einen Steueranschluss B und Ventilauslässe
bzw. Tankanschlüsse T
A und T
B. Die Anschlüsse A und B und auch die Anschlüsse T
A und T
B sind gerade Durchgangskanäle durch den Mantel des Ventilgehäuses 10. Die Steueranschlüsse
A und B erstrecken sich wie bevorzugt, aber nur beispielhaft auf kürzestem Wege radial
durch den Mantel.
[0040] Die Figuren 1 und 3 zeigen den Ventilkolben 20 in einer ersten axialen Kolbenposition,
in der ihn das Federglied 14 hält. In der ersten Kolbenposition ist der Kolbenauslass
23 mit dem Steueranschluss A verbunden. Das über den Druckanschluss P zugeführte Druckfluid
strömt in axialer Richtung durch den axialen Kolbeneinlass 21 in den Hohlraum 22 und
von dort durch den abzweigenden Kolbenauslass 23 zu den Stellkammern K
1, die dem Steueranschluss A zugeordnet sind. Die Stellkammern K
2 sind über den Steueranschluss B und den Auslass bzw. Tankanschluss T
B mit einem Reservoir verbunden und somit im Druck entlastet.
[0041] Am äußeren Umfang des Ventilkolbens 20 erstreckt sich über 360° umlaufend eine Vertiefung
26, die in der ersten Kolbenposition den Steueranschluss B mit dem Tankanschluss T
B verbindet. Von der Vertiefung 26 aus in axialer Richtung gesehen hinter dem Kolbenauslass
23 ist am äußeren Umfang des Ventilkolbens 20 eine weitere axial erstreckte Vertiefung
27 geformt, die sich ebenfalls über den äußeren Umfang des Ventilkolbens 20 umlaufend
erstreckt. Die Vertiefung 27 ist in der ersten Kolbenposition mit dem Tankanschluss
T
A verbunden. Der Tankanschluss T
A ist dem Steueranschluss A zugeordnet. Allerdings wird er in der ersten Kolbenposition
durch einen zwischen dem Kolbenauslass 23 und der Vertiefung 27 geformten Dichtsteg
des Ventilkolbens 20 von dem Steueranschluss A fluidisch getrennt.
[0042] Wird der Anker des Stellglieds mit einer die Federkraft des Federglieds 14 übersteigenden
Stellkraft beaufschlagt, schiebt das Stellglied den Ventilkolben 20 aus der dargestellten
ersten Kolbenposition axial in Richtung auf den Druckanschluss P und bei entsprechend
großer Stellkraft bis in eine axial zweite Kolbenposition, in der nicht mehr der Steueranschluss
A, sondern der andere Steueranschluss B mit dem Kolbenauslass 23 verbunden ist. In
der zweiten Kolbenposition trennt ein zwischen dem Kolbenauslass 23 und der Vertiefung
26 geformter Dichtsteg des Ventilkolbens 20 den Steueranschluss B vom zugeordneten
Tankanschluss T
B, so dass in der zweiten Kolbenposition die Stellkammern K
2 mit dem Druckfluid beaufschlagt werden. In der zweiten Kolbenposition verbindet ferner
die Vertiefung 27 den Steueranschluss A mit dem Ventilauslass bzw. Tankanschluss T
A, so dass das Fluid aus den Stellkammern K
1 abströmen kann und diese im Druck entlastet werden. Der Rotor 7 bewegt sich dementsprechend
in der Darstellung der Figur 2 gegen den Uhrzeigersinn relativ zum Flügelrad 5 und
somit zum Stator 3 in Richtung auf die Spätstellung. Die drehfest mit dem Rotor 7
verbundene Nockenwelle 1 wird in ihrer Phasenlage relativ zur Kurbelwelle um den gleichen
Drehwinkel verstellt.
[0043] Das durch den Druckanschluss P in das Steuerventil strömende Fluid der Hochdruckseite
beaufschlagt den Ventilkolben 20 mit einer in Richtung auf das Stellglied wirkenden
ersten Axialkraft. Zur Kompensation dieser ersten Axialkraft ist der Ventilkolben
20 in Richtung auf das Stellglied durchströmbar, so dass sich an seiner dem Stellglied
zugewandten Rückseite zwischen dieser Rückseite und der Stirnverschlusswand 11 ein
Fluiddruck aufbaut, der auf die Rückseite des Ventilkolbens 20 eine Gegenkraft, eine
zweite Axialkraft ausübt. Da die mit dem Druckfluid beaufschlagbare Projektionsfläche
um die Querschnittsfläche verringert ist, mit der das Kopplungsorgan 25 durch die
Stirnverschlusswand 11 ragt, wäre die axiale Gegenkraft, die zweite Axialkraft, entsprechend
der Querschnittsfläche des Kopplungsorgans 25 geringer als die erste Axialkraft. Es
entstünde ein resultierender Axialschub, der sich entsprechend der Differenz der Projektionsflächen
in Abhängigkeit vom Druck des Fluids ändern würde. Die Kennlinie des Steuerventils
würde sich entsprechend ändern, was zu erheblichen Verzerrungen führen kann, da der
Druck des Fluids im Betrieb der Brennkraftmaschine schwanken kann.
[0044] Um die zweite Axialkraft zu vergrößern, weisen der Ventilkolben 20 einen radial aufgeweiteten
Kolbenabschnitt 28 und das Ventilgehäuse 10 einen angepasst aufgeweiteten Gehäuseabschnitt
18 auf, der die Aufweitung 28 in enger Passung umgibt. Soweit das Ventilgehäuse 10
und der Ventilkolben 20 dichtend zusammenwirken, weist der Ventilkolben 20 an seinem
äußeren Umfang mit Ausnahme der Aufweitung 28 beispielhaft überall den gleichen zylindrischen
Querschnitt auf. Um das Druckfluid an die Rückseite des Ventilkolbens 20 zu führen,
weist der Ventilkolben 20 vom Kolbeneinlass 21 gesehen axial hinter dem Kolbenauslass
23 eine Zuführung 24 auf, die durch mehrere um die zentrale Achse R verteilte Durchgangskanäle
in einem Ventilkolbenboden geformt sind. Die Aufweitung 28 und entsprechend der Gehäuseabschnitt
18 sind so bemessen, dass die durch die Aufweitung 28 erhaltende Vergrößerung der
dem Stellglied 15 zugewandten Projektionsfläche zumindest einen überwiegenden Teil
der für die Kompensation "verlorenen" Querschnittsfläche des Kopplungsorgans 25 ausgleicht.
Das Steuerventil kann hinsichtlich der Kompensation der Axialkraft dem Steuerventil
der
DE 10 2010 002 713 A1 entsprechen, insbesondere den dort beanspruchten Ausführungen.
[0045] In der Stirnfläche des Ventilkolbens 20, die der Stirnverschlusswand 11 zugewandt
ist, ist eine Fluidverbindung 29 geformt, die stets mit der Zuführung 24 in Verbindung
steht. Die Fluidverbindung 29 kann beispielsweise als Kerbe oder Rinne oder als eine
mit der Zuführung 24 verbundene taschenförmige Vertiefung an der betreffenden Stirnfläche
des Ventilkolbens 20 geformt sein. Durch die Bereitstellung der Fluidverbindung 29
wird sicher gestellt, dass Druckfluid aus dem Kolbenhohlraum 22 an die der Stirnverschlusswand
11 zugewandte Rückseite des Ventilkolbens 20 gelangt, insbesondere auch dann, wenn
der Ventilkolben 20 mit seiner Rückseite auf Anschlag gegen die Stirnverschlusswand
11 liegt. Zusätzlich zu der am Kolben geformten Fluidverbindung 29 oder stattdessen
kann solch eine Fluidverbindung 29 auch an der Stirnseite der Stirnverschlusswand
11 geformt sein, die dem Kolbenboden zugewandt ist, wobei solch eine Fluidverbindung
29 zum einen stets mit der Zuführung 24 verbunden und einem Stirnflächenbereich des
Kolbens 20 axial gegenüber liegen muss. An der anderen, von der Stirnverschlusswand
11 axial abgewandten Stirnseite des Ventilkolbens 20 kann eine vergleichbare Fluidverbindung
29 vorgesehen sein, wie in den Figuren 1 und 3 dargestellt, um auch an dieser Stirnseite
stets sicherzustellen, dass die betreffende Stirnseite des Ventilkolbens 20 auch dann
mit dem Druckfluid beaufschlagt wird, wenn sich der Ventilkolben 20 in Richtung auf
den Druckanschluss P in einer Anschlagposition befindet. Auch diese Fluidverbindung
29 ist stets mit dem Kolbenhohlraum 22 verbunden. Ferner gilt auch an dieser Kolbenseite,
dass zusätzlich oder anstelle einer Fluidverbindung 29 am Ventilkolben 20 eine Fluidverbindung
29 analog an der gegenüber liegenden Stirnfläche des Ventilgehäuses 20 oder einer
anderen Struktur gebildet sein kann, gegen die der Ventilkolben 20 auf axialen Anschlag
bewegt werden kann.
[0046] Die Filtereinrichtung 30 erstreckt sich axial über einen Teil ihrer Länge im Ventilkolben
30. Sie ist zum Erhalt eines bei Durchströmung die Reinigung des Druckfluids bewirkenden
Filterquerschnitts als Hohlstruktur, d. h. als Filterhüllstruktur oder Filtertasche
bzw. -korb gebildet. Die Filterhüllstruktur besteht aus einem Mantel 31, der im Ausführungsbeispiel
zylindrisch ist, und einem Boden 32, der ein im Hohlraum 22 des Ventilkolbens 20 gelegenes
axiales Ende der Filterhüllstruktur bildet. Der Mantel 31 ist an seinem in Bezug auf
das einströmende Druckfluid stromaufwärtigen Ende offen, so dass dort ein Filtereinlass
34 über zumindest im wesentlichen den gesamten Innenquerschnitt des Mantels 31 gebildet
ist. Zwischen dem Boden 32 und dem Filtereinlass 34 umgibt der Mantel 31 einen Filterinnenraum.
Ein vom Druckfluid durchströmbares, bei der Durchströmung Schmutzpartikel zurückhaltendes
und dadurch das Druckfluid reinigendes Filtermaterial bildet nahezu den gesamten Umfang
des Mantels 31.
[0047] Den Filterquerschnitt bildet die Fläche der Filterhüllstruktur 31, 32, die von dem
durch den Filtereinlass 34 einströmenden Druckfluid durchströmt wird, bevor das Druckfluid
zum Kolbenauslass 23 gelangt, und die mit einem für die Reinigung des Druckfluids
geeigneten Filtermaterial belegt ist. Im Falle beispielsweise einer Filterhüllstruktur
mit einem kreiszylindrischen Mantel 31 und einem planen Boden 32, die jeweils vollständig
aus Filtermaterial bestehen, bilden die kreiszylindrische Umfangsfläche und die kreisförmige
Bodenfläche in der Summe den Filterquerschnitt.
[0048] Die Filtereinrichtung 30 ist am Ventilgehäuse 10 abgestützt und dadurch insbesondere
axial fixiert. Die Filtereinrichtung 30 weist im Ganzen die Form eines langgestreckten
Zylinderhuts mit in Umfangsrichtung vorzugsweise gewelltem Mantel 31 auf.
[0049] Das Sperrorgan 40 ist stromauf von der Filtereinrichtung 30 ebenfalls noch im Ventilgehäuse
10 angeordnet. Es ist als Rückschlagventil mit einem Sperrkörper 31 und einer Sperrfeder
42, die den Sperrkörper 41 gegen einen Sperrkörpersitz drückt, gebildet.
[0050] Wird dem Steuerventil am Druckanschluss P Druckfluid mit einem Druck zugeführt, der
eine Federkraft des Sperrorgans 40 und den Druck im Innenraum der Filtereinrichtung
30 übersteigt, hebt der Sperrkörper 41 von seinem Sperrkörpersitz ab und gibt den
Druckanschluss P frei. Das Druckfluid strömt durch den Druckanschluss P unter Umströmung
des Sperrkörpers 41 in das Ventilgehäuse 10 ein und durch einen axialen Durchgang
des Sperrorgans 40 und den sich axial anschließenden Filtereinlass 34 in die Filterhüllstruktur
31, 32, d.h. in den Filterinnenraum. Das Druckfluid strömt von dort durch den Filterquerschnitt,
wird beim Durchströmen gereinigt und tritt über den gesamten Filterquerschnitt in
den stromabwärts der Filtereinrichtung 30 gelegenen Teil des Kolbenhohlraums 22 ein.
Der Kolbenhohlraum 22 ist über den Kolbenauslass 23 entsprechend der axialen Position
des Ventilkolbens 20 mit dem weiterführenden Steueranschluss A oder B und über diesen
mit den Stellkammern K
1 oder K
2 verbunden, die dem betreffenden Steueranschluss A oder B zugeordnet sind. Die andere
Gruppe der Stellkammern K
1 und K
2 ist über den dieser Gruppe zugeordneten Steueranschluss A oder B mit dem zugeordneten
Tankanschluss T
A oder T
B verbunden und entsprechend im Druck entlastet.
[0051] Zur Verringerung von Strömungsverlusten trägt auch die axiale Führung des einströmenden
Druckfluids bei. So sind unter diesem Aspekt der Ventileinlass P, der stromabwärtige
Durchlass des Sperrorgans 40, der Filtereinlass 34 und der Kolbeneinlass 21 jeweils
an einer axialen Stirnseite von Ventilgehäuse 10, Sperrorgan 40, Filtereinrichtung
30 und Ventilkolben 20 angeordnet. Die genannten Ein- und Durchlässe liegen auf einer
gemeinsamen axialen Flucht, wie bevorzugt, aber nur beispielhaft auf der Achse R.
Auf diese Weise erfährt das Druckfluid vom Druckanschluss P bis zum Kolbenauslass
23 geringstmögliche Umlenkungen und dadurch entsprechend geringe Strömungsverluste.
Dies trägt zur Erhöhung der Stellgeschwindigkeit des Phasenstellers bei. Im Beispiel
liegen die Ein- und Durchlässe axial hintereinander. Grundsätzlich können ein oder
mehrere Einlässe oder ein Einlass und ein Durchlass axial auf gleicher Höhe liegen,
wie dies bei dem Durchlass des Sperrorgans 40 und dem Filtereinlass 34 nahezu der
Fall ist.
[0052] Im Sinne hoher Stellgeschwindigkeiten wirkt auch der durch die Nutzung des Kolbenhohlraums
22 ermöglichte große Filterquerschnitt. Noch ein Faktor, der große Filterquerschnitte
ermöglicht, ist die Ausbildung der Filtereinrichtung 30 als Hohlstruktur bzw. Filterhüllstruktur
31, 32. Die Filterhüllstruktur 31 und 32 weist im Ausführungsbeispiel einen planen
Boden 32 auf. In einer Abwandlung kann der Boden 32 sich beispielsweise auch nach
außen ausbauchen oder selbst einen Filterquerschnitt bilden. Grundsätzlich kann der
Mantel 31 beispielsweise auch konisch spitz auslaufend geformt sein, so dass ein Boden
32 im engeren Sinne nicht vorhanden ist. Darüberhinaus sind auch langgestreckte, andersartig
auslaufende Mäntel 31 realisierbar. Die Bereitstellung als zylindrische Filterhüllstruktur
31, 32 hat jedoch fertigungstechnische Vorteile.
[0053] In Bezug auf eine im Steuerventil integrierte Filtereinrichtung und auch im Hinblick
auf ein im Steuerventil angeordnetes Sperrorgan wird auf die deutsche Patentanmeldung
DE 10 2011 084 059 verwiesen, insbesondere auch auf die Ansprüche dieser Anmeldung. Die Offenbarung
dieser älteren Anmeldung wird in Bezug genommen.
[0054] Die Dichtungshülse 50 ist in einem Ringspalt 16 angeordnet, der zwischen der vom
Ventilgehäuse 10 gebildeten Befestigungsstruktur 10 und dem Rotor 7 gebildet ist.
Das Druckfluid ist über den Ringspalt 16 wie vorstehend bereits beschrieben den Stellkammern
K
1 und K
2 zuführbar und über den Ringspalt 16 von den Stellkammern K
1 und K
2 auch abführbar. Die Steueranschlüsse A und B und der Tankanschluss T
B des Steuerventils münden am äußeren Umfang des Ventilgehäuses 10 in den Ringspalt
16. Die Verbindungskanäle des Rotors 7, d. h. die Verbindungskanäle 7a zu den Stellkammern
K
1 (Figur 2) und weitere Verbindungskanäle zu den anderen Stellkammern K
2, münden an der inneren Umfangsfläche des Rotors 7 ebenfalls in den Ringspalt 16.
Die den Steueranschluss A bildenden Kanäle des Ventilgehäuses 10 und die zugeordneten
Verbindungskanäle 7a der Stellkammern K
1 münden zumindest im Wesentlichen auf der gleichen axialen Höhe in den Ringspalt 16.
Die den Steueranschluss B bildenden Kanäle des Ventilgehäuses 10 und die zugeordneten
Verbindungskanäle der Stellkammern K
2 münden auf zumindest im Wesentlichen der gleichen axialen Höhe, allerdings in einem
axialen Abstand vom Steueranschluss A, in den Ringspalt 16. Die Steueranschlüsse A
und B werden im Ringspalt 16 von der Dichtungshülse 50 fluidisch voneinander getrennt.
Ferner trennt die Dichtungshülse 50 im Ringspalt 16 den Steueranschluss B vom Tankanschluss
T
B. Sie dichtet schließlich auch noch den Steueranschluss A im Ringspalt 16 an der vom
Steueranschluss B abgewandten Seite ab. Sie trennt die Anschlüsse A und B somit auch
von der Umgebung.
[0055] Die Dichtungshülse 50 umfasst drei Dichtstege, nämlich einen ersten Dichtsteg 51,
einen zweiten Dichtsteg 52 und einen dritten Dichtsteg 53, mit denen sie die vorstehend
genannten Dichtfunktionen erfüllt. So dichtet der Dichtsteg 51 den Ringspalt 16 an
einem axialen Ende und an diesem axialen Ende auch den Steueranschluss A ab. Der Dichtsteg
52 trennt die beiden Steueranschlüsse A und B voneinander, und der Dichtsteg 53 trennt
den Steueranschluss B im Ringspalt 16 vom Tankanschluss T
B. Die Dichtungshülse 50 umfasst ferner einen Verbindungssteg 56, der sich axial zwischen
den Dichtstegen 51 und 52 erstreckt und diese fest miteinander verbindet, und einen
Verbindungssteg 57, der sich axial zwischen den Dichtstegen 52 und 53 erstreckt und
diese beiden Dichtstege 52 und 53 fest miteinander verbindet. Die Dichtungshülse 50
erstreckt sich axial im Wesentlichen über die gesamte Länge des Rotors 7.
[0056] Die Dichtungshülse 50 erstreckt sich axial über die Anschlüsse A, B und T
B hinaus, um zum einen den Dichtsteg 51 und zum anderen einen form- und reibschlüssigen
Eingriff mit dem Tankanschluss T
B zu bilden. Sie weist axial im Bereich des Tankanschlusses T
B mehrere Eingriffselemente 59 auf, die jeweils als eine radial innere Abragung der
Dichtungshülse 50 geformt sind, im Beispiel als Stutzen, und jeweils in ein Eingriffsgegenelement
19 des Ventilgehäuses 10 ragen. Die Eingriffsgegenelemente 19 werden von mündungsnahen
Bereichen des Tankanschlusses T
B gebildet, indem je eines der Eingriffselemente 59 in einen der den Tankanschluss
T
B bildenden Kanäle des Ventilgehäuses 10 hineinragt und im Mündungsbereich des jeweiligen
Kanals mit einer gewissen elastischen Spannung anliegt. Die Dichtungshülse 50 wird
durch diesen Eingriff form- und reibschlüssig am äußeren Umfang des Ventilgehäuses
10 axial und in Umfangsrichtung in Position gehalten. Ferner liegen sämtliche Dichtstege
51 bis 53 jeweils mit elastischer Spannkraft am äußeren Umfang des Ventilgehäuses
10 an. Die Dichtstege 51 bis 53 drücken jeweils mit elastischer Spannkraft gegen den
inneren Umfang des Rotors 7, um auf diese Weise ihre Dichtfunktion zu erfüllen.
[0057] Die Dichtstege 51, 52 und 53 verjüngen sich jeweils in radialer Richtung nach außen
auf den Innenumfang des Rotors 7 zu, wie bevorzugt, aber nur beispielhaft, konisch.
Aufgrund des sich radial verjüngenden Profils wird der radiale Federweg der Dichtstege
51 bis 53 gegenüber beispielsweise einem Rechteckprofil vergrößert und die für die
einzelnen Dichtstege 51 bis 53 jeweils gewünschte Abdichtung bei einer Variation der
in radialer Richtung gemessener Spaltweite des Ringspalts 8 mit höherer Sicherheit
gewährleistet.
[0058] Die Dichtungshülse 50 ist in einem Stück aus einem elastisch nachgiebigen Material
geformt. Sie kann insbesondere aus einem Elastomerwerkstoff, bevorzugt aus einem elastomeren
Kunststoffmaterial, geformt sein, zweckmäßigerweise im Spritzguss. Auf diese Weise
können gleich bei der Urformung alle Funktionselemente der Dichtungshülse 50 wie insbesondere
die Dichtstege 51 bis 53, die Verbindungsstege 56 und 57 und die für eine Art Rastverbindung
mit dem Ventilgehäuse 10 dienenden Eingriffselemente 59 erzeugt werden.
[0059] In Figur 4 ist das Steuerventil mit der auf dem Ventilgehäuse 10, d. h. auf der Befestigungsstruktur
10, positionierten und form- und reibschlüssig fixierten Dichtungshülse 50 in einer
isometrischen Sicht dargestellt. Zu erkennen ist, dass jeder der Anschlüsse A, B,
T
A und T
B von mehreren an der äußeren Umfangsfläche des Ventilgehäuses 10 mündenden Kanälen
gebildet wird. Die Dichtungshülse 50 weist im Bereich ihrer Verbindungsstege 56 und
57 sowie in einem axialen Fortsatz, der mit dem Tankanschluss T
B axial überlappt, radiale Durchgänge auf, die über den Umfang der Dichtungshülse 50
vorzugsweise so angeordnet sind, dass sie im positionierten und dadurch gleichzeitig
auch fixierten Zustand der Dichtungshülse 50 mit den Mündungsöffnungen der den jeweils
zugeordneten Anschluss A, B oder T
B bildenden Kanäle des Ventilgehäuses 10 in Überdeckung sind. Die Dichtungshülse 50
verlängert die Kanäle des Ventilgehäuses 10 hierdurch ganz einfach in radialer Richtung,
wodurch der Strömungswiderstand für das Druckfluid gering gehalten werden kann. Der
Eingriff der Eingriffselemente 59 mit den Eingriffsgegenelementen 19 (Figur 3), d.
h. den Mündungsöffnungen des Tankanschlusses T
B, sorgt für die exakte Positionierung, wobei grundsätzlich ein Eingriffselement 59
genügen würde. Durch die Formung mehrerer Eingriffselemente 59, die vorzugsweise um
die Drehachse R gleichmäßig verteilt angeordnet sind, d. h. von wenigstens zwei Eingriffselementen
59, die in derartigen Ausführungen zweckmäßigerweise um etwa 180° zueinander versetzt
sind, wird der Sitz der Dichtungshülse 50 jedoch verbessert. Wird das Ventilgehäuse
10 wie bevorzugt mit der Nockenwelle 1 verschraubt, werden durch den Eingriff mehrerer
Eingriffselemente 59 beim Herstellen der Schraubverbindung im Bereich der Dichtstege
51 bis 53 möglicherweise auftretende Reibkräfte über den Umfang der Dichtungshülse
50 verteilt aufgenommen.
[0060] Figur 5 zeigt eine Befestigungsstruktur 10 mit einer Dichtungshülse 50 in einem zweiten
Ausführungsbeispiel. Die Befestigungsstruktur 10 wird wie im ersten Ausführungsbeispiel
von einem in Bezug auf die Stator-Rotor-Anordnung zentralen Steuerventil gebildet.
Es handelt sich um das gleiche Steuerventil wie im ersten Ausführungsbeispiel. Vom
ersten Ausführungsbeispiel unterscheidet sich lediglich die Dichtungshülse 50, indem
der axiale Fortsatz, in dessen Bereich die Eingriffselemente 59 des ersten Ausführungsbeispiels
angeordnet sind, entfallen ist. Anstelle des Eingriffs mit den Öffnungen des Tankanschlusses
T
B ist der form- und reibschlüssige Eingriff von Dichtungshülse 50 und Befestigungsstruktur
10 bzw. Ventilgehäuse 10 im Bereich des Steueranschlusses A gebildet. Dementsprechend
weist die Dichtungshülse 50 im Bereich des Verbindungsstegs 56 über den Umfang verteilt
mehrere Eingriffselemente 59 auf, die wie im ersten Ausführungsbeispiel als durchströmbare,
radiale innere Abragungen, beispielhaft wieder als Stutzen, gebildet sind und jeweils
in einen der den Steueranschluss A bildenden Kanäle des Ventilgehäuses 10 hinein ragen
und in dessen mündungsnahen Bereich am Umfang des jeweiligen Kanals mit elastischer
Spannung anliegen. Diese rastartige Verbindung entspricht derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels,
wie gesagt nur mit dem Unterschied, dass der Eingriff nicht mit dem Tankanschluss
T
B, sondern mit dem Steueranschluss A gebildet ist. Im Übrigen entspricht die Dichtungshülse
50 derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels. Sie kann die Dichtungshülse 50 des
ersten Ausführungsbeispiels ersetzen.
[0061] In einer Modifikation könnte stattdessen der Eingriff auch mit dem Steueranschluss
B gebildet werden, indem im Bereich des Verbindungsstegs 57 entsprechende Eingriffselemente
59 geformt werden. Im ersten Ausführungsbeispiel kann das wenigstens eine Eingriffselement
59 oder können die mehreren Eingriffselemente 59 statt am Fortsatz auch an einem der
Verbindungsstege 56 und 57 vorgesehen sein. Die Eingriffselemente 59 müssen auch nicht
auf jeweils nur einen der Verbindungsstege oder einen Fortsatz der Dichtungshülse
50 beschränkt sein, grundsätzlich können ein oder mehrere Eingriffselemente 59 auch
an mehreren derartigen Stegen, beispielsweise an beiden Verbindungsstegen 56 und 57
vorgesehen sein. Ein oder mehrere Eingriffselemente 59 nur im Bereich eines der Verbindungsstege
oder im Bereich des Fortsatzes genügt für die Positionierung jedoch vollauf und erleichtert
die Befestigung der Dichtungshülse 50.
[0062] Figur 6 zeigt von einem Phasensteller eines dritten Ausführungsbeispiels den zentralen
Bereich, insbesondere den Fügeverbund von Nockenwelle 1 und Rotor 7 und zentraler
Befestigungsstruktur 10, die wie in den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
von einem Ventilgehäuse 10 eines zentralen Steuerventils gebildet wird. Das Steuerventil
unterscheidet sich von dem Steuerventil des ersten und des zweiten Ausführungsbeispiels
dadurch, dass die im Ventil integrierte Filtereinrichtung 30 entfallen, das Sperrorgan
40 konstruktiv abgewandelt, aber hinsichtlich seiner Funktion unverändert und auch
wieder im Steuerventil integriert ist, und der Druckanschluss P sich im Ventilgehäuse
10 radial erstreckt. Von diesen aus der Figur 6 ohne weiteres ersichtlichen Unterschieden
abgesehen entspricht das Steuerventil 10 demjenigen des ersten Ausführungsbeispiels.
[0063] Die Dichtungshülse 50 ist über die bereits beschriebenen Dichtfunktionen hinaus sowohl
hinsichtlich der Dichtfunktion und ferner um eine Filterfunktion erweitert. Sie umfasst
wieder die drei Dichtstege 51, 52 und 53 und die Verbindungsstege 56 und 57, mit denen
sie die gleichen Funktionen wie die Dichtungshülse 50 des ersten Ausführungsbeispiels
erfüllt. Sie umfasst ferner weitere Dichtstege, nämlich einen vierten Dichtsteg 54
und einen fünften Dichtsteg 55. Mit den Dichtstegen 51 bis 55 werden der Druckanschluss
P, die Steueranschlüsse A und B und der Tankanschluss T
B im Ringspalt 16 fluidisch voneinander getrennt und diese gesamte, im Ringspalt 16
befindliche Anschluss-Anordnung an den beiden axialen Enden durch die äußeren Dichtstege
51 und 55 abgedichtet. Der Ringspalt 16 umfasst einen ersten axialen Abschnitt, den
der Rotor 7 und das Ventilgehäuse 10 miteinander bilden, und daran anschließend einen
zweiten axialen Abschnitt, den das Ventilgehäuse 10 mit der Nockenwelle 1 bildet,
indem die Nockenwelle 1 an ihrem axialen Ende einen Hohlraum aufweist, in den das
Ventilgehäuse 10 hinein ragt und den es durchragt, um mittels des Verbindungsabschnitts
12 die drehmomentfeste Verbindung mit der Nockenwelle 1 zu bilden.
[0064] Die Dichtungshülse 50 des dritten Ausführungsbeispiels umfasst eine Filtereinrichtung
300, welche die Filtereinrichtung 30 des ersten Ausführungsbeispiels ersetzt. Die
Filtereinrichtung 300 ist axial zwischen den Dichtstegen 54 und 55 angeordnet und
verbindet die Dichtstege 54 und 55 miteinander, bildet also innerhalb der Dichtungshülse
50 einen Verbindungssteg. Die Filtereinrichtung 300 ist hülsenförmig und kann insbesondere
aus einem Kunststoff oder Metall bestehen. Sie ist für das Druckfluid durchlässig
entsprechend einem Filtersieb, so dass das Druckfluid bei der Durchströmung der Filtereinrichtung
300 von partikelförmigem Schmutz gereinigt wird. Die Filtereinrichtung 300 bildet
einen Strömungsquerschnitt für das ins Ventil strömende Druckfluid. Wie bevorzugt
umgibt sie den Druckanschluss P. Die Filtereinrichtung 300 kann beispielsweise ein
Metallvlies oder -gewebe, Kunststoffvlies oder -gewebe oder als Metall-Kunststoffvlies
oder -gewebe umfassen oder insbesondere aus solch einem Vlies oder Gewebe bestehen.
Die Filtereinrichtung kann auch eine gelochte oder perforierte Metallfolie oder Kunststofffolie
umfassen oder von solch einer Folie gebildet werden.
[0065] Das Druckfluid wird dem Phasensteller über die Nockenwelle 1 zugeführt, strömt dabei
über einen Anschluss P der Nockenwelle 1 in den Ringspalt 16, durchströmt die Filtereinrichtung
300 und strömt über den in den Ringspalt 16 mündenden Druckanschluss P des Steuerventils
und das Sperrorgan 40 in den Hohlraum 22 des Ventilkolbens 20 und wird von dort entsprechend
der axialen Position des Ventilkolbens 20 wie bereits erläutert wahlweise über den
Anschluss A oder den Anschluss B der jeweils zugeordneten Gruppe von Stellkammern
K
1 und K
2 zugeführt und von der anderen Gruppe von Stellkammern K
1 und K
2 abgeführt. Diesbezüglich wird auf die Erläuterungen zum ersten Ausführungsbeispiel
verwiesen. Der Anschluss P der Nockenwelle 1 ist im hohlen Endabschnitt der Nockenwelle
1 angeordnet. Er mündet in den Ringspalt 16, den die Nockenwelle 1 mit dem Ventilgehäuse
10 bildet. Der Anschluss P der Nockenwelle 1 mündet axial zum Anschluss P des Steuerventils
versetzt in den Ringspalt 1, könnte grundsätzlich aber auch auf der gleichen axialen
Höhe münden. Die Filtereinrichtung 300 überlappt axial mit beiden einander zugeordneten
P-Anschlüssen.
[0066] Die Dichtungshülse 50 kann wie bereits zum ersten Ausführungsbeispiel erläutert insbesondere
aus einem Elastomerwerkstoff im Spritzguss geformt werden. Die Filtereinrichtung 300
wird bei dem Spritzvorgang eingeformt, indem sie beim Spritzgießen unter Ausbildung
der Dichtstege 54 und 55 an ihren axialen Enden umlaufend umspritzt und dadurch in
die Elastomermatrix der Dichtungshülse 50 eingebettet wird.
[0067] Die Dichtstege 51 bis 55 sind im Vergleich zum ersten Ausführungsbeispiel dadurch
modifiziert, dass sie sowohl nach radial innen zur Umfangsfläche des Ventilgehäuses
10 hin als auch nach radial außen zur Umfangsfläche des Rotors 7 und der Nockenwelle
1 hin radial verjüngt sind. Das Profil der Dichtstege 51 bis 55 ist zumindest im Wesentlichen
rautenförmig, wobei zwei der verjüngten Rautenbereiche im Dichtkontakt mit der jeweils
zugewandten Umfangsfläche des Ventilgehäuses 10 und des Rotors 7 stehen und im Bereich
der beiden verbleibenden Rauteneckbereiche die Verbindungsstege 56, 57, 58 und die
Filtereinrichtung 300 als weiterer Verbindungssteg anschließen.
[0068] Figur 7 zeigt einen Phasensteller eines vierten Ausführungsbeispiels, der sich von
den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen dadurch unterscheidet, dass die Dichtungshülse
50 nicht an der zentralen Befestigungsstruktur 10, sondern am Rotor 7 befestigt ist.
Die Befestigungsstruktur 10 wird wieder von einem zentralen Steuerventil des Phasenstellers,
nämlich von dessen Ventilgehäuse 10 gebildet. Das Steuerventil entspricht dem Steuerventil
des ersten Ausführungsbeispiels einschließlich der integrierten Filtereinrichtung
30 und dem integrierten Sperrorgan 40 in jeglicher Hinsicht.
[0069] Die Dichtungshülse 50 ist im vierten Ausführungsbeispiel formschlüssig und vorzugsweise
auch reibschlüssig mit dem Rotor 7 verbunden. Sie liegt mit einem äußeren Umfang am
inneren Umfang des Rotors 7 an. Sie umfasst einen ersten Dichtsteg 51, einen zweiten
Dichtsteg 52 und einen dritten Dichtsteg 53 sowie einen weiteren Dichtsteg 54, der
in erster Linie dazu dient, die Fixierung am Rotor 7 zu verbessern, optional aber
auch im Fügeverbund mit der in Figur 7 nicht dargestellten Nockenwelle eine Dichtfunktion
übernehmen kann, indem die Nockenwelle optional axial gegen den Dichtsteg 54 drückt,
wenn der Phasensteller an der Nockenwelle montiert ist. Der Dichtsteg 52 trennt wie
im ersten Ausführungsbeispiel den Steueranschluss A vom Steueranschluss B, und der
Dichtsteg 53 trennt wie ebenfalls im ersten Ausführungsbeispiel den Steueranschluss
B vom axial daneben liegenden Tankanschluss T
B. Der Dichtsteg 51 dichtet, grundsätzlich ebenfalls wie im ersten Ausführungsbeispiel,
den Ringspalt A und dadurch auch den Steueranschluss A an der vom Steueranschluss
B abgewandten Seite ab. In den Verbindungsstegen 56 und 57 sind wie ebenfalls im ersten
Ausführungsbeispiel Durchgänge gebildet, um die Fluidverbindung zwischen den Steueranschlüssen
A und B und den zugeordneten Verbindungskanälen des Rotors 7 herzustellen. Dem Steueranschluss
A sind die Verbindungskanäle 7a (Fig. 2) und dem Steueranschluss B sind weitere Verbindungskanäle
7b zugeordnet, die den Steueranschluss B mit den Stellkammern K
2 verbinden. Einer dieser Verbindungskanäle 7b ist im Schnitt der Figur 7 erkennbar.
Die Dichtstege 52 und 53 verjüngen sich, beispielhaft konisch, nach radial innen,
also in Richtung auf die zugewandte Umfangsfläche des Ventilgehäuses 10, gegen die
sie mit einer gewissen elastischen Spannung drücken.
[0070] Die beiden äußeren Dichtstege 51 und 54 dienen der Fixierung der Dichtungshülse 50
in axialer Richtung. Sie ragen jeweils radial nach außen in eine entsprechende Vertiefung,
im Ausführungsbeispiel jeweils eine umlaufende Schulter am jeweiligen axialen Ende
des Rotors 7. Am axial von der Nockenwelle abgewandten Ende drückt das Ventilgehäuse
10 mit einer nach radial außen abragenden Schulter axial gegen den Rotor 7 und den
Dichtsteg 51, wodurch der Rotor 7 im Fügeverbund zum einen axial gegen eine zugewandte
Stirnfläche der Nockenwelle gepresst und dadurch die drehmomentfeste Verbindung von
Nockenwelle und Rotor 7 gebildet wird und zum anderen mittels des Dichtstegs 51 der
Ringspalt 16 dicht geschlossen wird. Am axial der Nockenwelle zugewandten Ende verlängert
der Ringspalt 16 den Tankanschluss T
B und dient somit der Abführung des Druckfluids aus den dem Steueranschluss B zugeordneten
Stellkammern 9 (Figur 2). In einer Modifikation der Dichtungshülse 50 kann der Dichtsteg
54 entfallen.
[0071] Der Dichtsteg 51 und vorzugsweise auch der Dichtsteg 54 kann oder können jeweils
an einer ihrer Stirnseiten eine oder mehrere Vertiefungen, beispielsweise eine oder
mehrere um die Drehachse R umlaufende Rillen aufweisen. Durch derartige Maßnahmen
soll verhindert werden, dass der Dichtsteg 51 und optional der Dichtsteg 54 im jeweiligen
Spalt so stark verpresst wird, dass die axiale Presskraft, mit der die Befestigungsschulter
der Befestigungsstruktur 10 den Rotor 7 gegen die Nockenwelle 1 presst, in einem praktisch
relevanten Ausmaß vom Dichtsteg 51 oder dem Dichtsteg 54 beeinflusst wird. Der Grund
ist, dass Kunststoffmaterial unter Last zum Kriechen neigt und daher das bei der Montage
eingestellte Anzugsmoment und dementsprechend die axiale Presskraft sich im Verlaufe
des Betriebs des Phasenstellers verringern kann, wenn sich der Dichtsteg 51 oder 52
plastisch deformiert. Idealerweise ist der Dichtsteg 51 und vorzugsweise auch der
Dichtsteg 54 axial nur so dick, dass er bei der Montage nicht zusammengepresst wird.
Bei Ausbildung von einer oder mehreren Vertiefungen hat das Kunststoffmaterial der
Dichtungshülse 50 jedoch die Möglichkeit auszuweichen, so dass das Problem der sich
verringernden axialen Presskraft vermieden wird.
[0072] Die Dichtungshülse 50 ist wie im ersten Ausführungsbeispiel aus einem Elastomerwerkstoff
im Spritzguss in einem Stück geformt. Von den beschriebenen Unterschieden abgesehen
entspricht der Phasensteller des vierten Ausführungsbeispiels dem Phasensteller des
ersten Ausführungsbeispiels.
[0073] Die Figuren 8 bis 10 zeigen den zentralen Bereich eines Phasenstellers in einem fünften
Ausführungsbeispiel. Die Längsschnitte der Figuren 8 und 9 sind zueinander in Umfangsrichtung
versetzt, und Figur 10 zeigt den in Figur 9 eingetragenen Querschnitt X-X.
[0074] Auch im fünften Ausführungsbeispiel wird die Befestigungsstruktur 10 vom Ventilgehäuse
10 eines zentralen Steuerventils des Phasenstellers gebildet. Im Ventilgehäuse 10
ist ein Ventilkolben 20 axial hin und her beweglich angeordnet. Er wird wie in den
anderen Ausführungsbeispielen von einer Ventilfeder 14 in die eine Richtung seiner
Beweglichkeit und mittels eines elektromagnetischen Stellglieds der Ventilfeder 14
entgegen mit einer Stellkraft beaufschlagt. Insoweit wird auf die Ausführungen zum
ersten Ausführungsbeispiel verwiesen. Wie im ersten Ausführungsbeispiel wird der Rotor
7 vom Ventilgehäuse 10 axial gegen die Nockenwelle 1 gepresst und dadurch mit dieser
drehmomentfest verbunden.
[0075] Das Ventilgehäuse 10 weist wie ebenfalls im ersten Ausführungsbeispiel einen mit
den Stellkammern K
1 verbundenen Steueranschluss A und einen mit den Stellkammern K
2 verbundenen Steueranschluss B auf, die jeweils in den Ringspalt 16 zwischen Rotor
7 und Ventilgehäuse 10 münden und über den Ringspalt 16 mit den jeweils zugeordneten
Verbindungskanälen des Rotors 7 und über diese mit den jeweils zugeordneten Stellkammern
K
1 oder K
2 verbunden sind. In den Ringspalt 16 mündet ferner, wie insbesondere in Figur 9 erkennbar,
ein im Ventilgehäuse 10 gebildeter Druckanschluss P, über den der Phasensteller mit
dem Druckfluid versorgt wird. Die Stellkammern K
1 und K
2 der Stator-Rotor-Anordnung (Fig. 2) werden über einen ebenfalls mit P bezeichneten
Anschluss der Nockenwelle 1, den Ringspalt 16 und das Steuerventil mit dem Druckfluid
versorgt und entsprechend der Stellung des Ventilkolbens 20 über den Steueranschluss
A oder den Steueranschluss B mit Druck beaufschlagt. In den Figuren 8 und 9 nimmt
der Ventilkolben 20 eine Axialposition ein, in der der Druckanschluss P des Steuerventils
mit dem Steueranschluss A zur Druckbeaufschlagung der Stellkammern K
1 verbunden ist, während die Stellkammern K
2 über den Steueranschluss B und durch das Innere des Ventilkolbens 20 und einen vom
Ventilkolben 20 gebildeten Tankanschluss T
B im Druck entlastet werden. Wird der Ventilkolben 20 gegen die Kraft der Ventilfeder
14 mit einer ausreichend großen Stellkraft beaufschlagt, schließt der Ventilkolben
20 den Steueranschluss A mit dem Tankanschluss T
A kurz, der mit dem Tankanschluss T
B identisch ist, und verbindet den Druckanschluss P des Steuerventils mit dem anderen
Steueranschluss B.
[0076] Im Ringspalt 16 zwischen Rotor 7 und Ventilgehäuse 10 ist eine Dichtungshülse 50
angeordnet, die im Wesentlichen dem ersten Ausführungsbeispiel entsprechend um die
Drehachse R umlaufende Dichtstege, nämlich einen ersten Dichtsteg 51, einen zweiten
Dichtsteg 52 und einen dritten Dichtsteg 53 aufweist. Der zwischen den Anschlüssen
A und B gelegene Dichtsteg 52 trennt die Anschlüsse A und B fluidisch voneinander.
Genauer gesagt weist die Dichtungshülse 50 zwei Dichtstege 52 auf, die axial voneinander
beabstandet sind und jeweils für eine Abdichtung sorgen. Die beiden Dichtstege 52
könnten jedoch zu einem einzigen vereint werden oder es könnte einer entfallen. Der
Dichtsteg 53 trennt den Steueranschluss B vom Druckanschluss P, zu dem auch der von
der Nockenwelle 1 gebildete Anschluss P gerechnet wird, durch den das Druckfluid in
den Ringspalt 16 strömt. Der Ringspalt 16 umfasst entsprechend einen zwischen dem
Ventilgehäuse 10 und dem Rotor 7 gebildeten Spaltabschnitt und einen sich daran anschließenden,
zwischen der Nockenwelle 1 und ebenfalls dem Ventilgehäuse 10 gebildeten weiteren
Spaltabschnitt, wie etwa im dritten Ausführungsbeispiel (Fig. 6). Die Dichtungshülse
50 erstreckt sich in diesen weiteren Spaltabschnitt des Ringspalts 16.
[0077] Die Dichtungshülse 50 des fünften Ausführungsbeispiels umfasst wie im dritten Ausführungsbeispiel
eine Filtereinrichtung 300, die auf dem Strömungsweg des Druckfluids im Ringspalt
16 zwischen dem Anschluss P der Nockenwelle 1 und dem Druckanschluss P des Ventilgehäuses
10 angeordnet ist. Die Filtereinrichtung 300 wird im Ringspalt 16 axial durchströmt
und weist dementsprechend einen Filterquerschnitt mit einer axialen Projektionsfläche
auf. Wie bevorzugt, aber nur beispielhaft ist die Filtereinrichtung 300 zur Drehachse
R geneigt, um den Filterquerschnitt, d.h. die durchströmbare Filterquerschnittsfläche,
im Vergleich zu einem nur radial erstreckten Filterquerschnitt zu vergrößern und den
Strömungswiderstand klein zu halten.
[0078] Im fünften Ausführungsbeispiel weist die Dichtungshülse 50 ferner an ihrer dem Ventilgehäuse
10 zugewandten inneren Umfangsfläche um die Drehachse R verteilt mehrere axial erstreckte
Kanäle 60 auf (Fig. 9), die wie bevorzugt, aber nur beispielhaft an der inneren Umfangsfläche
der Dichtungshülse 50 offen sind. Die Kanäle 60 können insbesondere nutförmig sein.
Die Kanäle 60 erstrecken sich von der Stirnseite der Dichtungshülse 50, die der Nockenwelle
1 zugewandt ist, jeweils bis zum Druckanschluss P des Ventilgehäuses 10, verbinden
den Anschluss P des Ventilgehäuses 10 also mit dem Anschluss P der Nockenwelle 1.
[0079] Indem die Dichtungshülse 50 mit einem oder mehreren zusätzlichen Kanälen 60 versehen
ist, in dem oder denen das Druckfluid im Ringspalt 16 geführt und optional verteilt,
beispielsweise dem P-Anschluss des Ventilgehäuses 10 zugeführt wird, eröffnen sich
zusätzliche Möglichkeiten für die Gestaltung der Fluidführung für den Phasensteller.
Ein oder mehrere derartige zusätzliche Kanäle 60 kann oder können bei jedem anderen
der Ausführungsbeispiele ebenfalls vorgesehen sein, beispielsweise wie im fünften
Ausführungsbeispiel in der Zuführung des Druckfluids zu einem zentralen Steuerventil
oder beispielsweise auch in der Abführung zu einem Tankanschluss wie etwa einem der
Tankanschlüsse T
A und T
B, um nur Beispiele zu nennen. Die jeweilige Dichtungshülse 50 muss im Bereich des
einen oder der mehreren Kanäle 60 nur ausreichend dick sein, um den einen oder die
mehreren Kanäle 60 mittels der jeweiligen Dichtungshülse 50 bilden zu können.
[0080] Figur 11 zeigt einen an der Nockenwelle 1 angeordneten Phasensteller eines sechsten
Ausführungsbeispiels in einem zentralen Bereich, in dem wie in den anderen Ausführungsbeispielen
der drehfeste Fügeverbund von Nockenwelle 1 und Rotor 7 gebildet ist. Vom Stator sind
die beiden Deckel 4 und 6 erkennbar. Der Rotor 7 ist wie in den anderen Ausführungsbeispielen
mittels einer zentralen Befestigungsstruktur 100 drehfest mit der Nockenwelle verbunden.
Die Befestigungsstruktur 100 ragt axial in und durch den Rotor 7 und in einen hohlen
Endabschnitt der Nockenwelle 1 und ist im Bereich ihres Verbindungsabschnitts 12 mit
der Nockenwelle 1 verbunden, vorzugsweise verschraubt. Die Befestigungsstruktur 100
presst den Rotor 7 axial in Richtung auf die Nockenwelle 1, wie in den anderen Ausführungsbeispielen
direkt gegen die Nockenwelle 1, und stellt dadurch die drehfeste Verbindung her. Der
Stator ist im Bereich seines Deckels 4 relativ zur Nockenwelle 1 und im Bereich seines
Deckels 6 relativ zur Befestigungsstruktur 100 im Rahmen seiner Drehwinkelverstellbarkeit
beweglich, vorzugsweise jeweils drehgleitgelagert. Der Stator und der Rotor 7 sind
wie in den anderen Ausführungsbeispielen ausgeführt, so dass diesbezüglich auf die
Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels verwiesen werden kann.
[0081] Die Befestigungsstruktur 100 wird in Abweichung von den bislang beschriebenen Ausführungsbeispielen
nicht von einem Steuerventil gebildet. Im sechsten Ausführungsbeispiel ist das Steuerventil,
das die Drehwinkelverstellungen des Rotors 7 relativ zum Stator steuert, in Bezug
auf die Stator-Rotor-Anordnung extern, vorzugsweise nahe bei der Stator-Rotor-Anordnung,
angeordnet. Das Druckfluid wird den Stellkammern K
1 und K
2 (Figur 2) der Stator-Rotor-Anordnung zur Druckbeaufschlagung zugeführt und von den
Stellkammern K
1 und K
2 ebenfalls über den Ringspalt 16 zur Druckentlastung abgeführt. Der Ringspalt 16 umfasst
zwei aneinander grenzende axiale Abschnitte, von denen der eine zwischen der Befestigungsstruktur
100 und dem Rotor 7 und der andere zwischen der Befestigungsstruktur 100 und dem hohlen
Endabschnitt der Nockenwelle 1 gebildet wird. In den Ringspalt 16 münden der Druckanschluss
P, der den Stellkammern 8 zugeordnete Anschluss A, der den Stellkammern 9 zugeordnete
Anschluss B und zwei Tankanschlüsse T
A und T
B. Die beiden Tankanschlüsse T
A und T
B bilden in Abhängigkeit vom Zustand, den das externe Steuerventil einnimmt, auch jeweils
den Druckanschluss P des Phasenstellers. In einem ersten Zustand des Steuerventils
strömt das Druckfluid vom Steuerventil aus durch den Druckanschluss P, der in einem
anderen Zustand des Steuerventils den Tankanschluss T
A bildet, in den Ringspalt 16 und über den Ringspalt 16 und den im Ringspalt 16 mündenden
Anschluss A, den die Verbindungskanäle 7a (Figur 2) des Rotors 7 bilden, in die Steuerkammern
K
1. Im ersten Zustand des Steuerventils werden währenddessen gleichzeitig die Stellkammern
K
2 über im Rotor 7 gebildete Verbindungskanäle, deren Mündungsbereiche gemeinsam den
Steueranschluss B bilden, in den Ringspalt 16 und von dort aus über den Tankanschluss
T
B zum Steuerventil hin im Druck entlastet. In einem zweiten Zustand des Steuerventils
strömt das Druckfluid vom Steuerventil aus durch die den Tankanschluss T
B bildenden Öffnungen, die in diesem Ventilzustand den Druckanschluss P des Phasenstellers
bilden, in den Ringspalt 16 und über den Ringspalt 16 und den von weiteren Verbindungskanälen
des Rotors 7 gebildeten Anschluss B in die Stellkammern K
2. Gleichzeitig werden die Stellkammern K
1 im Druck entlastet, indem das Druckfluid aus den Stellkammern K
1 über den Anschluss A und den Ringspalt 16 sowie den Tankanschluss T
A in Richtung Steuerventil abströmt.
[0082] Im Ringspalt 16 ist eine Dichtungshülse 50 angeordnet, um die Anschlüsse A, B, P
bzw. T
A und P bzw. T
B fluidisch voneinander trennen. Wie bereits erläutert, bildet in Abhängigkeit vom
Zustand des externen Steuerventils entweder der Tankanschluss T
A den Druckanschluss P oder der Tankanschluss T
B den Druckanschluss P der Stator-Rotor-Anordnung. Das Steuerventil kann ferner so
gebildet sein, dass es das Druckfluid gleichzeitig zu beiden Anschlüssen T
A und T
B leitet, so dass beide Tankanschlüsse den Druckanschluss P gemeinsam bilden, um beide
Stellkammergruppen K
1 und K
2 gleichzeitig mit dem Druckfluid zu beaufschlagen und den Rotor 7 in einer Drehwinkelposition
zwischen der Frühstellung und der Spätstellung zu halten.
[0083] Die Dichtungshülse 50 umfasst einen ersten Dichtsteg 51, einen zweiten Dichtsteg
52 und einen dritten Dichtsteg 53 sowie einen Verbindungssteg 56, der sich axial zwischen
den Dichtstegen 51 und 52 erstreckt und diese miteinander verbindet, und einen Verbindungssteg
50, der sich axial zwischen den Dichtstegen 52 und 53 erstreckt und diese miteinander
verbindet. Der Dichtsteg 52 dichtet die Anschlüsse A und B gegeneinander ab. Der Dichtsteg
53 dichtet die Anschlüsse B und T
B gegen den Tankanschluss T
A ab. Im Ergebnis trennt die Dichtungshülse somit die beiden Gruppen von Stellkammern
K
1 und K
2 im Ringspalt 16 fluidisch voneinander. Die Anschlüsse B und T
B münden axial zwischen den Dichtstegen 52 und 53 im Bereich des Verbindungsstegs 57
in den Ringspalt 16. Die Anschlüsse A und T
A münden links und rechts außerhalb des durch die Dichtstege 52 und 53 abgedichteten
Spaltabschnitts, in den die Anschlüsse B und T
B münden.
[0084] Der Dichtsteg 51 ragt in eine Vertiefung, die an der von der Nockenwelle 1 abgewandten
Seite als umlaufende Schulter am Rotor 7 geformt ist. Im gefügten Zustand drückt die
Befestigungsstruktur 100 mit einer Befestigungsschulter axial gegen den Rotor 7 und
dabei gleichzeitig auch gegen den Dichtsteg 51. Im Ausführungsbeispiel drückt die
Befestigungsschulter der Befestigungsstruktur 100 nicht unmittelbar gegen den Dichtsteg
51, sondern über einen Andrückkörper, an dessen äußeren Umfang der Stator, nämlich
dessen Deckel 6, gelagert ist.
[0085] Die Dichtungshülse 50 liegt mit ihren Dichtstegen 51, 52 und 53 nur am Rotor 7 und
an einem inneren Umfang der Nockenwelle 1 an. Zwischen dem äußeren Umfang der Befestigungsstruktur
100 und der Dichtungshülse 50 verbleibt ein Ringspalt 61, der den Anschluss A mit
dem Tankanschluss T
A verbindet. In einer Modifikation kann die Dichtungshülse 50 am Umfang der Befestigungsstruktur
100 abgestützt und am Innenumfang der Dichtungshülse 50 wenigstens ein axialer Kanal
geformt sein, der an der inneren Umfangsfläche der Dichtungshülse 50 offen ist. Bevorzugter
können in einer derartigen Modifikation über den inneren Umfang der Dichtungshülse
50 verteilt mehrere solche Kanäle gebildet sein. Der eine oder die mehreren Kanäle
würden den Ringspalt 61 ersetzen, indem der eine oder die mehreren Kanäle die Anschlüsse
A und T
A miteinander verbindet oder verbinden. Vorteil der Modifikation wäre, dass die Dichtungshülse
50 nach radial innen an der Befestigungsstruktur 100 abgestützt ist. Im Ausführungsbeispiel
ist die Dichtungshülse 50 über ihre axiale Länge gesehen ausreichend biegesteif, um
den zur Abdichtung erforderlichen Kontaktdruck mit der inneren Umfangsfläche des Rotors
7 und der inneren Umfangsfläche der Nockenwelle 1 zu gewährleisten. Die Dichtungshülse
50 kann für diesen Zweck beispielsweise eine sich vom Dichtsteg 51 bis zum Dichtsteg
53 erstreckende biegesteife Trägerhülse umfassen, die mit einem Elastomerwerkstoff
umspritzt ist, um die Dichtstege 51, 52 und 53 in der erforderlichen Elastizität zu
erhalten. Die Trägerstruktur kann beispielsweise aus einem Metallwerkstoff oder einem
ausreichend steifen Kunststoff geformt sein. In noch einer Modifikation kann solch
eine Trägerhülse den Dichtsteg 52 oder den Dichtsteg 53 unmittelbar bilden, indem
der Dichtsteg 52 oder 53 durch entsprechende Formgebung nicht wie im Ausführungsbeispiel
materialelastisch, sondern formelastisch gegen die innere Umfangsfläche des Rotors
7 oder der Nockenwelle 1 drückt oder jeweils drücken.
[0086] Die Figuren 12 und 13 zeigen eine Befestigungsstruktur 10, die mit einer Dichtungshülse
50 aus einem Elastomerwerkstoff umspritzt ist. Die Dichtungshülse 50 umfasst die Dichtstege
51, 52 und 53 und die sich axial zwischen je zwei benachbarten Dichtstegen erstreckenden
Verbindungsstege 56 und 57, welche die jeweils links und rechts angrenzenden Dichtstege
miteinander verbinden.
[0087] Die Befestigungsstruktur 10 ist wie in anderen Ausführungsbeispielen auch ein Ventilgehäuse
10 eines Steuerventils des Phasenstellers. Das Steuerventil entspricht dem des ersten
Ausführungsbeispiels. Die durch das Umspritzen angeformte Dichtungshülse 50 weist
im Bereich der Verbindungsstege 56 und 57 über den Umfang verteilt mehrere Durchgänge
auf, die in Überdeckung mit Öffnungen der die Steueranschlüsse A und B bildenden Steuerkanäle
des Ventilgehäuses 10 sind. Auf diese Weise wird im montierten Zustand für die Stator-Rotor-Anordnung
eine kurze, widerstandsarme Fluidverbindung zwischen dem Steuerventil 10 und dem umgebenden
Rotor erhalten.
[0088] Um einen besonders sicheren Halt der Dichtungshülse 50 auf der Befestigungsstruktur
10 zu gewährleisten, weist die Befestigungsstruktur 10 an ihrem äußeren Umfang in
der axialen Überlappung mit der Dichtungshülse 50 eine reliefartige, beispielsweise
gerändelte, Oberfläche, also einen gerauten Umfang 70 mit einer Vielzahl flacher Erhebungen
und entsprechender Vertiefungen auf in die der Elastomerwerkstoff beim Spritzgießen
dringt. Hierdurch wird die Kontaktfläche von Befestigungsstruktur 10 und Dichtungshülse
50 vergrößert und sowohl in axialer Richtung als auch in Umfangsrichtung ein fester
Formschluss zwischen diesen beiden Strukturen 10 und 50 erhalten. Grundsätzlich kann
die äußere Umfangsfläche der Befestigungsstruktur 10 im Bereich der Dichtungshülse
50 aber auch glatt sein. Zu den Dichtstegen 51-53 ist noch nachzutragen, dass sie
sich wie im ersten Ausführungsbeispiel nach radial außen, in Richtung auf die innere
Umfangsfläche des Rotors verjüngen.
[0089] Von den geschilderten Merkmalen abgesehen entspricht der Phasensteller des siebten
Ausführungsbeispiels dem des ersten Ausführungsbeispiels. So kann die Befestigungsstruktur
10 mit der angeformten Dichtungshülse 50 beispielsweise die Befestigungsstruktur 10
und Dichtungshülse 50 des ersten Ausführungsbeispiels ersetzen.
[0090] Figur 14 zeigt von einem Phasensteller eines achten Ausführungsbeispiels die zentrale
Befestigungsstruktur 10 und eine auf dem äußeren Umfang der Befestigungsstruktur 10
befestigte Dichtungshülse 50. Die Dichtungshülse 50 ist separat von der Befestigungsstruktur
10 gefertigt und auf den äußeren Umfang der Befestigungsstruktur 10 bei 71 gepresst
oder geklebt. Press- und Klebeverbindung 71 können jeweils ausschließlich oder in
Kombination verwirklicht sein. Von den erläuterten Merkmalen abgesehen entspricht
die Anordnung aus Befestigungsstruktur 10 und Dichtungshülse 50 derjenigen des siebten
Ausführungsbeispiels.
[0091] In Figur 15 sind eine zentrale Befestigungsstruktur 10 und eine darauf befestigte
Dichtungshülse 50 in einem neunten Ausführungsbeispiel dargestellt. Die Befestigungsstruktur
10 wird wieder von einem Ventilgehäuse 10 eines Steuerventils dem ersten Ausführungsbeispiel
entsprechend gebildet. Die Dichtungshülse 50 ist form- und reibschlüssig mit der Befestigungsstruktur
10 verbunden. Sie weist im Bereich ihrer Dichtstege 51, 52 und 53 Eingriffselemente
72 auf, die mit Eingriffsgegenelementen 73 der Befestigungsstruktur 10 im Eingriff
sind. Die Eingriffselemente 72 sind in Bezug auf den Eingriff Abragungen und die Eingriffsgegenelemente
53 dementsprechend Vertiefungen. Im Ausführungsbeispiel sind die Eingriffsgegenelemente
73 um die Drehachse R umlaufende, nutförmige Kanäle. Die Eingriffselemente 72 sind
als um die Drehachse R ringförmig umlaufende Abragungen gebildet. Im Ausführungsbeispiel
sind die Dichtstege 51, 52 und 53 wie im dritten Ausführungsbeispiel (Figur 6) im
Profil rautenförmig, wobei die radial einander gegenüberliegenden Rauteneckbereiche
außen an der inneren Umfangsfläche des Rotors 7 dichtend anliegen, wenn die Befestigungsstruktur
10 in den zentralen Durchgang des Rotors 7 eingeführt oder insbesondere der Phasensteller
an der Nockenwelle montiert ist, und die radial inneren Rauteneckbereiche bilden die
Eingriffselemente 72, d. h. ein Eingriffselement pro Dichtsteg 51, 52 und 53. Die
Eingriffselemente 72 und Eingriffsgegenelemente 53 bilden im Eingriff miteinander
auch die Dichtung zur Befestigungsstruktur 10 hin. Die Dichtungshülse 50 kann in Umfangsrichtung
zusätzlich fixiert sein, beispielsweise durch eine Klebeverbindung oder eine zusätzliche
Formschlussverbindung, um ein Verdrehen der Dichtungshülse 50 relativ zur Befestigungsstruktur
10 sicherer zu verhindern.
[0092] Von den erläuterten Merkmalen abgesehen entspricht die Anordnung aus Befestigungsstruktur
10 und Dichtungshülse 50 denjenigen des siebten und achten Ausführungsbeispiels.
[0093] Figur 16 zeigt den Rotor 7 und die zentrale Befestigungsstruktur 10 eines Phasenstellers
in einem zehnten Ausführungsbeispiel. Im Ringspalt zwischen Rotor 7 und Befestigungsstruktur
10 ist eine Dichtungshülse 50 positioniert und fixiert. Die Dichtungshülse 50 ist
zwischen einer Stirnfläche 10a der Befestigungsstruktur 10 und einer Stirnfläche 7c
des Rotors 7 axial eingefasst. Die Stirnfläche 10a ist ein innerer Ringflächenbereich
der Befestigungsschulter der Befestigungsstruktur 10. Die axial gegenüberliegende
Stirnfläche 7c ist eine Schulterfläche des Rotors 7, über die sich der Durchmesser
des zentralen Durchgangs des Rotors 7 verringert. Die beiden äußeren Dichtstege 51
und 53 liegen an der jeweils zugewandten Stirnfläche 10a und 7c axial an und dichten
die Anschlüsse A und B zur Umgebung hin ab. Der mittlere Dichtsteg 52 dichtet die
Anschlüsse A und B gegeneinander ab. Die Dichtstege 51, 52 und 53 sind im Wesentlichen
rechteckförmig, also nicht verjüngt. Entsprechend ist von Vorteil, wenn bei Ausführung
der Dichtungshülse 50 als Spritzgusshülse ein im Vergleich zu anderen Ausführungsbeispielen
weicherer Elastomerwerkstoff verwendet wird. In einer Modifikation können die Dichtstege
51 bis 53 sich jedoch zum Rotor 7 oder der Befestigungsstruktur 10 hin verjüngen,
wobei allerdings dafür Sorge getragen werden muss, dass die Dichtstege 51 und 53 dichtend
an den Stirnflächen 10a und 7c anliegen, die Dichtungshülse 50 also nach wie vor zwischen
den Stirnflächen 10a und 7c axial eingefasst ist, und nach außen abdichten. Von den
erläuterten Merkmalen abgesehen entspricht der Phasensteller dem des ersten Ausführungsbeispiels.
[0094] In Figur 17, dem elften Ausführungsbeispiel, verringert sich der Durchmesser des
zentralen Durchgangs des Rotors 7 in mehreren Stufen, eine Stufe pro Dichtsteg der
Dichtungshülse 50. Die Dichtungshülse 50 umfasst wieder den ersten Dichtsteg 51, den
zweiten Dichtsteg 52 und den dritten Dichtsteg 53 sowie diese verbindende Verbindungsstege
56 und 57. Die Dichtungshülse 50 ist im Ganzen wie im vorherigen Ausführungsbeispiel
zwischen einer Stirnfläche 10a der Befestigungsstruktur 10 und einer Stirnfläche 7c
des Rotors 7 axial eingefasst und dichtet den Ringspalt 16 über die axiale Länge der
Dichtungshülse 50 durch Kontakt mit der Schulterfläche 10a und Kontakt mit der Schulterfläche
7c nach außen, zur Umgebung ab. Im Unterschied zum vorherigen Ausführungsbeispiel
liegen der Dichtsteg 51 an seiner von der Stirnfläche 10a abgewandten Seite an einer
Stirnfläche 7d des Rotors 7 und der Dichtsteg 52 an einer weiteren Stirnfläche 7e
des Rotors 7 an. Von den genannten Merkmalen abgesehen entspricht der Phasensteller
demjenigen des vorherigen Ausführungsbeispiels (Figur 16).
[0095] Figur 18 zeigt einen Phasensteller eines zwölften Ausführungsbeispiels, der sich
vom ersten Ausführungsbeispiel nur in der Dichtungshülse 50 unterscheidet. In den
bislang erläuterten Ausführungsbeispielen beruhte die Dichtwirkung der jeweiligen
Dichthülse 50 zumindest im Wesentlichen auf Materialelastizität, d. h. auf den elastischen
Eigenschaften des verwendeten Elastomerwerkstoffs. Im zwölften Ausführungsbeispiel
wird die Dichtwirkung zumindest im Wesentlichen durch eine entsprechende Formgebung
und somit durch Formelastizität der Dichtungshülse 50 erhalten. Die Dichtungshülse
50 umfasst die Dichtstege 51, 52 und 53 und die Dichtstege miteinander verbindende
Verbindungsstege 56 und 57. Die Dichthülse 50 kann insbesondere aus einem Metallwerkstoff
geformt sein, beispielsweise aus Federstahl. Die Dichtstege 51, 52 und 53 sind im
Profil jeweils gewellt. Jeder der Dichtstege 51, 52 und 53 ist um die Drehachse R
in einem dichtenden Kontakt mit der äußeren Umfangsfläche der Befestigungsstruktur
10 und einem dichtenden Kontakt mit der inneren Umfangsfläche des Rotors 7, um die
Anschlüsse A und B im Ringspalt 16 gegeneinander und zur Umgebung abzudichten. Von
den erläuterten Unterschieden abgesehen entsprich der Phasensteller dem des ersten
Ausführungsbeispiels.
[0096] Nachfolgend werden im Funktionsumfang reduzierte, in der vorliegenden Anmeldung nicht
beanspruchte Dichtungshülsen 50 offenbart:
Figur 19 zeigt eine Befestigungsstruktur 10 mit einer daran befestigten Dichtungshülse
50, die sich von der Dichtungshülse 50 des ersten Ausführungsbeispiels dadurch unterscheidet,
dass der Dichtsteg 51 und der Verbindungssteg 56 des ersten Ausführungsbeispiels weggefallen
sind. Von diesem Unterschied abgesehen entspricht die Dichtungshülse 50 und auch die
Befestigungsstruktur 10 dem ersten Ausführungsbeispiel. Die Dichtungshülse 50 kann
diejenige des ersten Ausführungsbeispiels einfach ersetzen, wobei der fehlende Dichtsteg
51 durch eine anderweitige, separate Dichtung ersetzt wird.
[0097] Figur 20 zeigt die Befestigungsstruktur 10 des ersten Ausführungsbeispiels mit einer
Dichtungshülse 50, die nur die beiden Dichtstege 52 und 53 und den sie verbindenden
Verbindungssteg 57 aufweist. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Eingriffselemente
59 im Bereich des Verbindungsstegs 57 gebildet.
[0098] Figur 21 zeigt ein Ausführungsbeispiel, in dem die Dichtungshülse 50 nur zwei Dichtstege,
nämlich den Dichtsteg 52 und den Dichtsteg 53, und einen diese Dichtstege 51 und 52
miteinander verbindenden Verbindungssteg 57 aufweist. Im Fügeverbund von Rotor und
Nockenwelle übernehmen die Dichtstege 52 und 53 die zu den Ausführungsbeispielen der
Figuren 1 bis 18 zu den dortigen Dichtstegen 52 und 53 erläuterten Funktionen. Die
Dichtungshülse 50 ist dem Ausführungsbeispiel der Figuren 12 und 13 entsprechend auf
dem äußeren Umfang der Befestigungsstruktur 10 angeordnet. Die Befestigungsstruktur
10 ist mit dem die Dichtungshülse 50 bildenden Elastomerwerkstoff umspritzt. Die Befestigungsstruktur
10 weist im umspritzten Axialabschnitt einen gerauten Umfang 70 auf, vorzugsweise
eine reliefartige Oberfläche, um die feste Verbindung mit der Dichtungshülse 50 zu
verbessern. Von den erläuterten Unterschieden abgesehen entsprechen die Befestigungsstruktur
10 und die Dichtungshülse 50 derjenigen des Ausführungsbeispiels der Figuren 12 und
13, so dass auf die dortige Beschreibung und im Übrigen auf das erste Ausführungsbeispiel
verwiesen wird.
[0099] In Figur 22 ist eine Befestigungsstruktur 10 mit einer daran fest angeordneten Dichtungseinrichtung
50 dargestellt, die nicht als Dichtungshülse, sondern durch zwei separate Dichtstege
52 und 53 gebildet wird. Die Befestigungsstruktur 10 ist in jeweils einem Axialabschnitt
zwischen den Anschlüssen A und B und den Anschlüssen B und T
B mit einem Elastomerwerkstoff umspritzt, der jeweils einen der Dichtstege 52 und 53
bildet. Die Befestigungsstruktur 10 weist radial unterhalb der Dichtstege 52 und 53
umlaufend jeweils eine schmale, radial nach außen abstehende Rippe auf, die mit dem
Elastomerwerkstoff an jeweils der Umfangsfläche und an jeweils beiden axialen Seiten
umspritzt ist. In einer Weiterentwicklung kann im gleichen Spritzprozess gemeinsam
mit den Dichtstegen 52 und 53 ein diese beiden Stege miteinander verbindender Verbindungssteg
entsprechend dem Verbindungssteg 57 der anderen Ausführungsbeispiele geformt und die
separaten Dichtstege 52 und 53 dadurch zu einer Dichtungshülse weitergebildet werden.
Die Ausbildung der flachen, umlaufenden Rippen an der Befestigungsstruktur 10 ist
als ein weiteres Beispiel für eine formschlüssige Verbindung zu sehen, durch die beispielsweise
der Eingriff des wenigstens einen Eingriffselements 59 und des wenigstens einen Eingriffsgegenelements
19 des ersten Ausführungsbeispiels oder die geraute Umfangsfläche in den Ausführungsbeispielen
der Figuren 12, 13 und 21 ersetzt werden kann.
[0100] Figur 23 zeigt in einer isometrischen Sicht eine Befestigungsstruktur 10 mit einer
ebenfalls modifizierten Dichtungshülse 50, die wie in den Ausführungsbeispielen der
Figuren 19 bis 21 nur die Dichtstege 52 und 53 und einen diese miteinander verbindenden
Verbindungssteg 57 umfasst. Im Unterschied zu den anderen Ausführungsbeispielen wird
die Dichtungshülse 50 nicht axial auf die Befestigungsstruktur 10 aufgeschoben oder
aufgezogen, sondern von der Seite her angebracht. Sie ist zu diesem Zweck einmal axial
geteilt, die Teilung ist mit 50a bezeichnet, so dass sie gegen ihre elastische Rückstellkraft
ausreichend weit aufgebogen und im aufgebogenen Zustand von der Seite, radial, auf
den äußeren Umfang der Befestigungsstruktur aufgelegt werden kann. Sie kann vorteilhafterweise
wenigstens ein Eingriffselement, beispielsweise wenigstens ein Eingriffselement 59
wie im ersten Ausführungsbeispiel, aufweisen, das bei der Anbringung der Dichtungshülse
50 in eine der den Anschluss B bildenden Öffnungen der Befestigungsstruktur 10 gedrückt
wird. Die Befestigungsstruktur 10 wird wie in den Ausführungsbeispielen der Figuren
21 und 22 vom Ventilgehäuse 10 eines zentral angeordneten Steuerventils dem ersten
Ausführungsbeispiel entsprechend gebildet. Jede der in einem Fügeprozess mit der Befestigungsstruktur
10 verbundenen Dichtungshülsen 50 kann entsprechend dem Ausführungsbeispiel der Figur
23 eine Teilung 50a aufweisen, um von der Seite um die Befestigungsstruktur 23 gelegt
werden zu können. Allerdings wird nicht geteilten Dichtungshülsen 50 der Vorzug gegeben.
[0101] Figur 24 zeigt einen Phasensteller mit einer gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel
modifizierten Stator-Rotor-Anordnung. Die zentrale Befestigungsstruktur 10 mit integrierter
Filtereinrichtung 30 und integriertem Sperrorgan 40 entspricht dem ersten Ausführungsbeispiel.
Im Ringspalt 16 ist auch die Dichtungshülse 50 des ersten Ausführungsbeispiels angeordnet.
Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist der Stator 3 nur zweiteilig. Das
Mitttelteil 5 und der Deckel 6 sind in einem Stück geformt.
[0102] Vom ersten Ausführungsbeispiel unterscheidet sich auch der Verriegelungsmechanismus.
Der Verriegelungsmechanismus umfasst ein Verriegelungspin 83, der in einer gestuften
Bohrung des Rotors 7 aufgenommen und axial geführt ist. Der Pin 83 kann bei Druckbeaufschlagung
eines Druckraums 84 gegen die Kraft einer Verriegelungsfeder 85 aus der in Figur 24
eingenommenen eingeriegelten Position in eine Freigabeposition bewegt werden, um den
Rotor 7 in Richtung auf die Spätstellung bewegen zu können. Zu diesem Zweck ist er
fluidisch mit der nächstgelegenen Spätstellkammer K
2 verbunden. Abgesehen von der Beaufschlagung aus einer der Spätstellkammern K
2 entspricht der den Verriegelungspin 83 umfassende Verriegelungsmechanismus dem der
DE 10 2011 004 539.
[0103] Im Unterschied zu dem Verriegelungsmechanismus der Figur 24 weist der Verriegelungsmechanismus
des ersten Ausführungsbeispiels (Figuren 1-4) Besonderheiten auf. So ist der Verriegelungspin
80 im Rotor 7 in einer einfachen, nicht gestuften Bohrung aufgenommen und axial geführt.
Diese Bohrung ist im Rotor 7 des ersten Ausführungsbeispiels als Sackbohrung gebildet,
so dass sich die Verriegelungsfeder 82 unmittelbar am Rotor 7 und nicht wie im Ausführungsbeispiel
der Figur 24 an einem eingesetzten Abstützelement 86 abstützt. Wegen der Abstützung
der Verriegelungsfeder 82 unmittelbar am Rotor, im ersten Ausführungsbeispiel unmittelbar
an einer vom Rotor 7 gebildeten Rückwand der Sackbohrung, entfällt ein separat zu
fertigendes und zu montierendes Abstützelement, wie das Abstützelement 86. Derartige
Abstützelemente sind üblicherweise aus Kunststoff gefertigt, woraus die Gefahr erwächst,
dass sich das Abstützelement 86 im Betrieb des Phasenstellers axial bewegen und dadurch
axialen Reibungsdruck auf die gegenüberliegende Stirnfläche des Stators 3, in Figur
24 des Statordeckels 4, ausüben kann. Dies wird beim Verriegelungsmechanismus des
ersten Ausführungsbeispiels durch die direkte Abstützung am Rotor 7 verhindert. Noch
ein Unterschied besteht darin, dass im ersten Ausführungsbeispiel der Druckraum 81
unmittelbar an die Verriegelungsöffnung des Stators 3, hier des Statordeckels 4, grenzt,
und die Stirnfläche des Verriegelungspins 80, die den Druckraum 81 begrenzt und daher
mit dem darin herrschenden Druck beaufschlagt wird, unmittelbar der Statorstirnfläche,
hier des Statordeckels 4, axial gegenüber liegt. Ferner ist bereits aufgrund der Toleranzen
dafür gesorgt, dass der Druckraum 81 mit der Verriegelungsöffnung des Stators 3, in
die der Verriegelungspin 80 im verriegelten Zustand eingetaucht ist, in Fluidverbindung
steht, so dass auch die in die Verriegelungsöffnung eingetauchte Stirnfläche des Verriegelungspins
80 mit dem Druckfluid aus dem Druckraum 81 beaufschlagt wird. Im Ergebnis wird ein
Verriegelungsmechanismus erhalten, der ebenso sicher wie im Ausführungsbeispiel der
Figur 24 verriegelt und entriegelt, der aber andererseits konstruktiv vereinfacht,
hinsichtlich der erläuterten Reibproblematik verbessert und nicht zuletzt aus diesen
beiden Gründen auch robuster ist. Der Druckraum 81 kann mit einer benachbarten Stellkammer
K
2 oder direkt mit dem B-Anschluss verbunden sein.
[0104] Zum Ausführungsbeispiel der Figur 24 ist noch nachzutragen, dass der Phasensteller
einen Gegenhalter 75 aufweist, der an einem der Nockenwelle 1 zugewandten Ende mit
einem Flansch in einen Axialspalt zwischen Rotor 7 und der Befestigungsschulter der
Befestigungsstruktur 10 ragt. Dieser Flansch des Gegenhalters 84 wirkt in der Art
einer Unterlegscheibe. Er fängt Reibkräfte bei der Montage ab und entlastet dadurch
eine Absteckeinrichtung, mit welcher der Rotor 7 oder die Nockenwelle 1 bei der Montage
des Phasenstellers gesichert wird oder werden. Der Gegenhalter 75 schließt ferner
einen Raum rückwärtig ab, in dem die Torsionsfeder 17 angeordnet ist. Der Gegenhalter
75 dient auf diese Weise auch als Verliersicherung für den Fall, dass die Torsionsfeder
17 brechen sollte. Schließlich kann der Gegenhalter 75 auch noch als Drehwinkelgeber
benutzt werden, dessen Drehwinkelposition und damit die Drehwinkelposition des Rotors
7, relativ zum Stator 3 mittels eines Sensors detektiert werden kann.
Bezugszeichenliste:
[0105]
- 1
- Nockenwelle
- 2
- Maschinengehäuse
- 3
- Stator
- 4
- Antriebsrad
- 5
- Flügelrad
- 5a
- Statorbacken
- 6
- Deckel
- 7
- Rotor
- 7a
- Verbindungskanal
- 7b
- Verbindungskanal
- 7c
- Stirnfläche
- 7d
- Stirnfläche
- 7e
- Stirnfläche
- 8
- Rotorflügel
- 9
- -
- 10
- Befestigungsstruktur, Ventilgehäuse
- 10a
- Stirnfläche
- 11
- Stirnverschlusswand
- 12
- Verbindungsabschnitt
- 14
- Ventilfeder
- 15
- Stellglied
- 16
- Ringspalt
- 17
- Torsionsfeder
- 18
- aufgeweiteter Gehäuseabschnitt
- 19
- Eingriffsgegenelement
- 20
- Ventilkolben
- 21
- Kolbeneinlass
- 22
- Hohlraum
- 23
- Kolbenauslass
- 24
- Kompensations-Zuführung
- 25
- Kopplungsorgan
- 26
- Vertiefung
- 27
- Vertiefung
- 28
- Aufweitung, aufgeweiteter Kolbenabschnitt
- 29
- Fluidverbindung
- 30
- Filtereinrichtung
- 31
- Filterhüllstruktur, Mantel
- 32
- Filterhüllstruktur, Boden
- 33
- -
- 34
- Filtereinlass
- 35
- -
- 40
- Sperrorgan
- 41
- Sperrkörper
- 42
- Sperrfeder
- 50
- Dichtungshülse
- 50a
- Teilung
- 51
- Dichtsteg
- 52
- Dichtsteg
- 53
- Dichtsteg
- 54
- Dichtsteg
- 55
- Dichtsteg
- 56
- Verbindungssteg
- 57
- Verbindungssteg
- 58
- -
- 59
- Eingriffselement
- 60
- Kanal
- 70
- gerauter Umfang
- 71
- Klebeverbindung
- 72
- Abragung
- 73
- Vertiefung
- 74
- -
- 75
- Gegenhalter
- 80
- Verriegelungspin
- 81
- Druckraum
- 82
- Verriegelungsfeder
- 83
- Verriegelungspin
- 84
- Druckraum
- 85
- Verriegelungsfeder
- 86
- Abstützelement
- A
- Steueranschluss
- B
- Steueranschluss
- D
- Drehrichtung des Stators
- K1
- Frühstellkammer
- K2
- Spätstellkammer
- P
- Druckanschluss
- R
- Drehachse, zentrale Achse
- TA
- Tankanschluss
- TB
- Tankanschluss
1. Phasensteller zur Verstellung der Drehwinkelposition einer Nockenwelle relativ zu
einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine, der Phasensteller umfassend:
(a) einen von der Kurbelwelle drehantreibbaren Stator (3),
(b) einen vom Stator (3) um eine Drehachse (R) drehantreibbaren Rotor (7), der mit
dem Stator (3) eine erste Stellkammer (K1) und eine zweite Stellkammer (K2) bildet, die mit einem Druckfluid beaufschlagbar sind, um den Rotor (7) relativ zum
Stator (3) um die Drehachse (R) verstellen zu können,
(c) eine zur drehmomentfesten Verbindung des Rotors (7) mit der Nockenwelle (1) axial
durch den Rotor (7) erstreckte Befestigungsstruktur (10; 100), die mit dem Rotor (7),
und im verbundenen Zustand optional auch mit der Nockenwelle (1), einen Ringspalt
(16) bildet,
(d) einen ersten Dichtsteg (51), einen zweiten Dichtsteg (52) und einen dritten Dichtsteg
(53), die sich jeweils um die Drehachse (R) erstrecken und elastisch nachgiebig sind,
(e) einen axial zwischen dem ersten Dichtsteg (51) und dem zweiten Dichtsteg (52)
in den Ringspalt (16) mündenden ersten Fluidanschluss (A, P, 7a), durch den das Druckfluid
der ersten Stellkammer (K1) zuführbar ist,
(f) einen axial zwischen dem zweiten Dichtsteg (52) und dem dritten Dichtsteg (53)
in den Ringspalt (16) mündenden zweiten Fluidanschluss (B, TB, 7b), durch den das Druckfluid von der zweiten Stellkammer (K2) abführbar ist,
(g) und eine an dem Rotor (7) oder der Befestigungsstruktur (10; 100) befestigte Dichtungshülse
(50), die in einem Stück die Dichtstege (51, 52, 53) und axial zwischen den Dichtstegen
(51, 52, 53) diese miteinander verbindende Verbindungsstege (56, 58) bildet, wobei
im Bereich wenigstens eines der Verbindungsstege (56, 57) einer der Fluidanschlüsse
(A, P, 7a, B, TB, 7b) gebildet ist.
2. Phasensteller nach dem vorhergehenden Anspruch, umfassend ein dem Steuern des Druckfluids
dienendes Steuerventil mit einem axial im Rotor (7) erstreckten, die Befestigungsstruktur
(10) bildenden Ventilgehäuse (10) und einem im Ventilgehäuse (10) axial beweglichen
Ventilkolben (20), wobei das Ventilgehäuse (10) einen Druckanschluss (P) für die Zuführung
des Druckfluids in das Ventilgehäuse (10), einen mit der ersten Stellkammer (K1) verbundenen ersten Steueranschluss (A), einen mit der zweiten Stellkammer (K2) verbundenen zweiten Steueranschluss (B) und einen Tankanschluss (TA, TB) für die Abführung des Druckfluids aus dem Ventilgehäuse (10) aufweist und einer
der Anschlüsse des Ventilgehäuses (10), vorzugsweise der erste Steueranschluss (A),
den ersten Fluidanschluss (A, P, 7a) bildet oder im Ringspalt (16) mit diesem verbunden
ist und ein anderer der Anschlüsse des Ventilgehäuses (10), vorzugsweise der zweite
Steueranschluss (B), den zweiten Fluidanschluss (B, TB, 7b) bildet oder im Ringspalt (16) mit diesem verbunden ist.
3. Phasensteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungshülse (50) ein Eingriffselement (59) und die Befestigungsstruktur (10)
oder der Rotor (7) ein Eingriffsgegenelement (19) aufweist und das Eingriffselement
(59) mit dem Eingriffsgegenelement (19) in einem form- oder reibschlüssigen, vorzugsweise
form- und reibschlüssigen Eingriff ist, der die Dichtungshülse (50) an der Befestigungsstruktur
(10) oder dem Rotor (7) axial oder in Umfangsrichtung fixiert, wobei eines aus Eingriffselement
(59) und Eingriffsgegenelement (19) eine Vertiefung und das andere eine in die Vertiefung
ragende Abragung ist.
4. Phasensteller nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Fluidanschluss (A, P, 7a) oder der zweite Fluidanschluss (B, TB, 7b) das Eingriffsgegenelement (19) bildet und das Eingriffselement (59) vom Druckfluid
durchströmbar ist.
5. Phasensteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Dichtstege (51, 52, 53) in eine um die Drehachse (R) umlaufende
Vertiefung (73) der Befestigungsstruktur (10) oder des Rotors (7) ragt oder wenigstens
einer der Dichtstege (51, 52, 53) eine um die Drehachse (R) umlaufende Vertiefung
aufweist, in die eine um die Drehachse (R) umlaufende Abragung der Befestigungsstruktur
(10) oder des Rotors (7) ragt.
6. Phasensteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtstege (51, 52, 53), vorzugsweise auch die Verbindungsstege (56, 57), durch
Umspritzen eines äußeren Umfangs (70) der Befestigungsstruktur (10) oder eines inneren
Umfangs des Rotors (7) aus Kunststoff erhaltene Spritzgussstege sind.
7. Phasensteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungshülse (50) mit radialer Pressung auf dem äußeren Umfang (71) der Befestigungsstruktur
(10) oder dem inneren Umfang des Rotors (7) befestigt ist.
8. Phasensteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsstruktur (10; 100) in einem aus dem Ringspalt (16) ragenden Abschnitt
eine um die Drehachse (R) umlaufende Schulter aufweist, die zur drehmomentfesten Verbindung
von Rotor (7) und Nockenwelle (1) axial in Richtung auf den Rotor (7) spannbar ist,
und einer der Dichtstege (51, 52, 53) oder ein weiterer Dichtsteg der Dichtungshülse
(50) radial in einen um die Drehachse (R) umlaufenden Spalt zwischen dem Rotor (7)
und der Schulter der Befestigungsstruktur (10; 100) ragt, so dass die Schulter im
verbundenen Zustand von Rotor (7) und Nockenwelle (1) über den Dichtsteg (51) axial
gegen den Rotor (7) drückt und der Dichtsteg (51) den Ringspalt (16) abdichtet.
9. Phasensteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich wenigstens einer der Dichtstege (51, 52, 53) in Richtung auf eine äußere Umfangsfläche
der Befestigungsstruktur (10; 100) oder eine innere Umfangsfläche des Rotors (7) verjüngt,
vorzugsweise konisch.
10. Phasensteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Dichtstege (51, 52, 53) in einem Spritzgussverfahren gemeinsam geformte
Spritzgussstege aus einem Elastomerwerkstoff sind, wobei die Dichtungshülse (50) optional
eine Trägerhülse (300) aus einem Metall oder Kunststoff umfasst, die mit einem oder
mehreren der Dichtstege, vorzugsweise mit jedem der Dichtstege, umspritzt ist.
11. Phasensteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungshülse (50) zur Reinigung des Druckfluids eine Filtereinrichtung (300)
als integrierten Bestandteil umfasst.
12. Phasensteller nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtereinrichtung (300) wenigstens einen der Verbindungsstege bildet oder das
elastisch nachgiebige Material der Dichtungshülse (50) eine Trägerstruktur für die
unlösbar fest mit der Trägerstruktur verbundene Filtereinrichtung (300) bildet.
13. Phasensteller nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtstege (51, 52, 53), vorzugsweise auch die Verbindungsstege (56, 57), aus
Kunststoff im Spritzguss geformte Spritzgussstege und die Filtereinrichtung (300)
durch Umspritzen mit dem Kunststoff mit wenigstens einem der Spritzgussstege fest
verbunden ist.
14. Phasensteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungshülse (50) wenigstens einen axial erstreckten, an einer Umfangsfläche
der Dichtungshülse (50) vorzugsweise offenen Kanal (60) für die Führung des Druckfluids
aufweist.
15. Phasensteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (7) in radialer Richtung eine größere Wärmedehnung als die Befestigungsstruktur
(10; 100) aufweist, so dass sich die radiale Weite des Ringspalts (16) bei einer Erhöhung
der Temperatur vergrößert, und dass die Dichtungshülse (50) eine hierdurch bedingte
Variation der radialen Weite des Ringspalts (16) durch elastische Verformung zumindest
teilweise kompensiert.