[0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungsgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige, insbesondere als Staubsauger ausgebildete Reinigungsgeräte weisen in bekannter
Weise eine Saugvorrichtung mit einem Saugrohr auf. Das Saugrohr wird mit seiner Öffnung
über eine zu reinigende Oberfläche gefiihrt, so dass dort vorhandene Partikel mit
der Saugluft abgesaugt, in das Saugrohr eingefiihrt und anschließend in einem Behälter
gesammelt werden.
[0003] Bei stärker an der Oberfläche anhaftenden Partikeln wird eine oftmals unzureichende
Reinigungswirkung erhalten, da die Saugwirkung des Reinigungsgeräts nicht ausreicht,
die Partikel von der Oberfläche zu lösen.
[0004] Um die Reinigungswirkung zu erhöhen sind Reinigungsgeräte bekannt, die neben Saugluft
auch mit Blasluft arbeiten. Ein derartiges Reinigungsgerät ist beispielsweise aus
der
DE 1 992 651 U bekannt. Dort bilden die Blasluft und die Saugluft einen geschlossenen Luftkreislauf.
Demzufolge wird der Luftstrom dieses Luftkreislaufs zuerst gegen die zu reinigende
Oberfläche geblasen um an der Oberfläche haftende Partikel aufzuwirbeln, wobei diese
in deren Luftstrom mitgeführt und als Saugluftstrom dem Reinigungsgerät zugeführt
wurden.
[0005] Derartige Reinigungsgeräte weisen jedoch immer noch eine nicht zufriedenstellende
Reinigungswirkung auf, da die Aufwirbelung der Partikel mit dem in den Saugluftstrom
übergehenden Blasluftstrom in vielen Anwendungen nicht ausreichend ist. Zudem ist
die Stärke des Saugluftstroms durch den Blasluftstrom direkt vorgegeben und kann somit
nicht unabhängig von diesem optimiert werden, was letztlich eine unzureichende Saugleistung
bedeutet.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungsgerät der eingangs genannten
Art bereitzustellen, welches bei geringem konstruktivem Aufwand eine hohe Reinigungsleistung
aufweist.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0008] Das erfindungsgemäße Reinigungsgerät umfasst als Saugvorrichtung ein Saugrohr mit
einer Öffnung, welche über eine zu reinigende Oberfläche geführt wird über welche
Saugluft in das Saugrohr eintritt. Eine Druckluftdüsenanordnung ist vorgesehen, welche
wenigstens einen Druckluftkanal mit wenigstens einer Druckluftdüse aufweist, wobei
über diese ein Druckluftstrom ausgegeben wird. Der Druckluftstrom ist in einem vorgegebenen
Neigungswinkel der Saugluft im Bereich der Öffnung überlagert.
[0009] Erfindungsgemäß wird ein lufttechnisches Reinigungsgerät, insbesondere ein Staubsauger,
mit einer durch die Druckluftdüsenanordnung erweiterten Funktionalität bereitgestellt,
die zu einer erheblich verbesserten Reinigungsleistung führt.
[0010] Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht dabei darin, dass mit der erfindungsgemäßen
Druckluftdüsenanordnung ein Druckluftstrom generiert wird, welcher dem Saugluftstrom,
der durch die Saugvorrichtung erzeugt wird, überlagert wird. Dies bedeutet, dass der
Saugluftstrom und der Druckluftstrom nicht von einem Luftstrom gebildet sind, sondern
zwei unabhängige, von verschiedenen Einheiten genierte Luftströme bilden, die unabhängig
voneinander eingestellt und vorgegeben werden können, um so eine optimale Reinigungsleistung
zu erhalten.
[0011] Wesentlich hierbei ist insbesondere, dass der Druckluftstrom dem Saugluftstrom in
einem vorgegebenen Neigungswinkel überlagert ist. Während der Saugluftstrom senkrecht
zu der zu reinigenden Oberfläche orientiert sein kann, ist der oder jeder Druckluftstrom
der oder jeder Druckluftdüse geneigt der zu reinigenden Oberfläche. Dadurch wird ein
effizientes Aufwirbeln auch fest an der zu reinigenden Oberfläche anhaftenden Partikeln
erreicht. Da weiterhin der oder jeder Druckluftstrom dem Saugluftstrom überlagert
ist, ist gewährleistet, dass die aufgewirbelten Partikel sofort mit dem Saugluftstrom
von der Oberfläche abtransportiert und dem Saugrohr zugeführt werden können. Dadurch
wird eine sehr hohe Reinigungsleistung des erfindungsgemäßen Reinigungsgeräts erzielt.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Druckluftdüsenanordnung
eine von der Saugvorrichtung unabhängige Drucklufterzeugungseinheit auf.
[0013] Die Drucklufterzeugung ist somit vollkommen entkoppelt von der den Saugluftstrom
erzeugenden Saugvorrichtung. Die Saugvorrichtung und die Drucklufterzeugungseinheit
werden dabei bevorzugt von einer Steuereinheit gesteuert, die vorzugsweise applikationsspezifisch
die jeweiligen Einsatzparameter für die Saugvorrichtung einerseits und die Drucklufterzeugungseinheit
andererseits vorgibt und überwacht.
[0014] Die Drucklufterzeugungseinheit, die je nach Ausführungsform eine Pumpe, insbesondere
eine Membranpumpe, oder einen Verdichter aufweist, kann vorzugsweise Luft außerhalb
des Reinigungsgeräts zur Generierung der Druckluft verwenden. Prinzipiell kann auch
ein Teil der Saugluft zur Generierung der Druckluft verwendet werden.
[0015] Die in der Drucklufterzeugungseinheit erzeugte Druckluft kann generell nur über einen
Druckluftkanal und eine Druckluftdüse auf die zu reinigende Oberfläche geführt werden.
Generell ist es auch möglich, dass am Ende des einen Druckluftkanals mehrere Druckluftdüsen
vorgesehen sind, so dass die Druckluft über diese Druckluftdüsen in unterschiedlichen
Richtungen auf die zu reinigende Oberfläche geführt wird. Generell können auch mehrere
Druckluftkanäle mit jeweils einer Druckluftdüse oder auch mehreren Druckluftdüsen
vorgesehen sein, um die Druckluft auf die zu reinigende Oberfläche zu führen.
[0016] In jedem Fall ist die über die Druckluftdüsenanordnung ausgegebene Luftmenge kleiner
als die Menge der in dem Saugrohr geführten Saugluft.
[0017] Durch diese Dimensionierung der Luftströme ist gewährleistet, dass mit dem Druckluftstrom
der Saugluftstrom nicht oder nicht nennenswert beeinflusst wird, so dass im Ergebnis
die Saugwirkung durch die Druckluftdüsenanordnung nicht beeinträchtigt wird. Bevorzugt
wird dabei der Druckluftstrom so dimensioniert, dass dessen Luftmenge signifikant,
typisch eine Größenordnung kleiner ist als die Luftmenge des Saugluftstroms. Damit
findet durch den Druckluftstrom keine spürbare Beeinträchtigung des Saugluftstroms
statt. Somit wird einerseits mit dem Saugluftstrom eine optimierte Saugwirkung erhalten
und unabhängig hiervon weiterhin ein effizientes Aufwirbeln von Partikeln an der zu
reinigenden Oberfläche mittels der Druckluftdüsenanordnung.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Austrittrichtung des
Druckluftstroms zeitlich veränderlich.
[0019] Durch die sich während des Betriebs des Reinigungsgeräts ändernde Austrittsrichtung
eines über eine Druckluftdüse ausgegebenen Druckluftstroms kann eine größere Fläche
mit Druckluft beaufschlagt werden, so dass auf einer entsprechend vergrößerten Fläche
der zu reinigenden Oberfläche Partikel aufgewirbelt werden, wodurch die Reinigungsleistung
des Reinigungsgeräts weiter erhöht wird.
[0020] Die Änderungen der Austrittsrichtungen des oder jedes Druckluftstroms wird über die
Steuereinheit vorgegeben, wodurch vorteilhaft eine applikationsspezifische Optimierung
der Reinigungsleistung erfolgen kann. Dabei kann in der Steuereinheit vorteilhaft
auch die Geschwindigkeit, mittels derer die Austrittsrichtung geändert wird, vorgegeben
werden.
[0021] Besonders vorteilhaft führt die oder jede Druckluftdüse eine Schwenk- oder Rotationsbewegung
aus.
[0022] Mit einer derartigen Bewegung einer Druckluftdüse kann der mit dieser generierten
Druckluftstrom über eine relativ große Fläche verteilt werden. Dabei kann die vorzugsweise
jeweils periodisch erfolgende Schwenk- oder Rotationsbewegung sehr schnell erfolgen,
so dass die jeweilige Fläche entsprechend schnell mit dem Druckluftstrom überstrichen
wird, wodurch eine intensive Druckluftbeaufschlagung über die gesamte Fläche erhalten
wird.
[0023] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind der oder jeder
Druckluftdüse Mittel zugeordnet, mittels derer eine Wirbelbildung in dem jeweiligen
Druckluftstrom generiert und/oder eine Strahlleitung des Druckluftstroms bewirkt wird.
[0024] Durch eine Wirbelbildung kann der Druckluftstrom auf eine größere Fläche verteilt
werden, so dass durch eine dadurch bedingte großflächigere Beaufschlagung der zu reinigenden
Oberfläche mehr Partikel aufgewirbelt werden können, wodurch sich eine weiter verbesserte
Reinigungsleistung ergibt. Durch eine Strahlleitung, insbesondere Strahlumlenkung
können ähnliche Effekte bewirkt werden.
[0025] Die Mittel zur Wirbelbildung können gemäß einer ersten Variante in der jeweiligen
Druckluftdüse integriert sein. Beispielsweise kann in der Druckluftdüse ein Drallkanal
vorgesehen sein, um eine axiale Wirbelbildung in der Druckluft zu generieren. Weiterhin
kann in der Druckluftdüse ein Spiralkanal vorgesehen sein, um so eine radiale Wirbelbildung
in der Druckluft zu generieren.
[0026] Gemäß einer zweiten Variante können Mittel zur Wirbelbildung und/oder Strahlleitung
des Druckluftstroms auch von außerhalb der Druckluftdüse gebildeten Elementen gebildet
sein. Derartige Elemente können insbesondere von Strahlleitstücken gebildet sein,
wobei an diesen allgemein eine Strahlumlenkung des Druckluftstroms erfolgt. Je nach
Ausbildung des Strahlleiterstücks kann die Umlenkung des Druckluftstroms gerichtet
erfolgen oder es erfolgt bei der Umlenkung eine gezielte Aufwirbelung des Druckluftstroms.
[0027] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Luftmenge
oder der Druck des oder jedes Druckluftstroms zeitlich veränderlich.
[0028] Da in diesem Fall die zu reinigende Oberfläche nicht mehr mit einem gleichförmigen
Druckluftstrom beaufschlagt wird sondern mit einem in seiner Stärke variierenden Druckluftstrom,
erfolgen bei der Beaufschlagung mit dem Druckluftstrom Impulsstöße auf die zu reinigende
Oberfläche. Durch diese Impulsstöße wird das Ablösen der Partikel von der zu reinigenden
Oberfläche noch weiter verbessert und damit auch die Reinigungswirkung des Reinigungsgeräts.
Prinzipiell kann in der Druckluftdüsenanordnung ein periodisch variierender, jedoch
immer noch kontinuierlicher Druckluftstrom generiert werden. Besonders vorteilhaft
wird in der Druckluftdüsenanordnung ein pulsierender, das heißt diskontinuierlicher
Druckluftstrom generiert, mittels dessen ein besonders hoher Kraftstoß auf der zu
reinigenden Oberfläche generiert wird.
[0029] Vorteilhaft in Kombination mit einem zeitlich veränderlichen Druckluftstrom wird
mit der Saugvorrichtung ein zeitlich veränderlicher Saugluftstrom generiert.
[0030] Dabei erfolgt vorteilhaft die zeitliche Veränderung des Saugluftstroms gegenphasig
zur zeitlichen Variation des Druckluftstroms, das heißt die Stärke des Druckluftstroms
ist dann maximal, wenn der Saugluftstrom seine minimale Stärke aufweist und umgekehrt.
[0031] Damit erfolgt eine besonders gute Anpassung der Saug- und Blasvorgänge des erfindungsgemäßen
Reinigungsgeräts. Zu einem Zeitpunkt, bei welchem der Druckluftstrom eine maximale
Stärke aufweist, erfolgt eine maximale Aufwirbelung von Partikeln an der zu reinigenden
Oberfläche. Dieser Aufwirbelungsvorgang wird durch den Saugluftstrom nicht beeinträchtigt,
da dieser zu dem genannten Zeitpunkt seine minimale Stärke aufweist. Nach dem Aufwirbelungsvorgang
schwächt sich die Stärke des Druckluftstroms wieder bis auf den Minimalwert ab, während
die Stärke des Saugluftstroms wieder auf den Minimalwert ansteigt, so dass dann die
aufgewirbelten Partikel durch den Saugluftstrom ohne Störung durch den Druckluftstrom
abgesaugt werden können. Zur Anpassung an die jeweiligen applikationsspezifischen
Bedingungen werden die hierfür erforderlichen Parameter wie die Frequenzen der Änderungen
des Druckluftstroms und des Saugluftstroms durch die Steuereinheit vorgegeben und
von dieser überwacht.
[0032] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Reinigungsgeräts.
- Figur 2:
- Erste Ausführungsform eines Saugrohrs mit einer Druckluftdüsenanordnung des Reinigungsgeräts
gemäß Figur 1.
- Figur 3:
- Zweite Ausführungsform eines Saugrohrs mit einer Druckluftdüsenanordnung des Reinigungsgeräts
gemäß Figur 1.
- Figur 4:
- Dritte Ausführungsform eines Saugrohrs mit einer Druckluftdüsenanordnung des Reinigungsgeräts
gemäß Figur 1.
[0033] Figur 1 zeigt in Form eines Blockschaltbilds eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Reinigungsgeräts 1, welches im vorliegenden Fall als Staubsauger mit erweiterter Funktionalität
ausgebildet ist.
[0034] Das Reinigungsgerät 1 weist wie ein herkömmlicher Staubsauger eine Saugvorrichtung
auf, die in bekannter Weise eine Saugeinheit 2 wie ein Gebläse aufweist, welches einen
Unterdruck erzeugt und so einen Saugluftstrom in einem Saugrohr 3 generiert. Das Saugrohr
3 weist an einem unteren, freien Ende eine Öffnung 4 auf, die in geringem Abstand
über eine reinigende Oberfläche geführt ist, die im vorliegenden Fall von einem Boden
5 eines Gebäudes gebildet ist. Auf dem Boden 5 vorhandene Partikel, insbesondere Schmutz-
oder Staub-Partikel, werden vom Saugluftstrom angesaugt, in das Saugrohr 3 eingesaugt
und von dort einem Behälter wie einem Staubsack 6 zugeführt.
[0035] Erfindungsgemäß weist das Reinigungsgerät 1 zusätzlich eine Druckluftdüsenanordnung
7 auf. Die Druckluftdüsenanordnung 7 weist eine Drucklufterzeugungseinheit 8 auf,
mittels derer ein Druckluftstrom in einem Druckluftkanal 9 erzeugt wird. Der Druckluftkanal
9 weist am unteren Ende eine Druckluftdüse 10 auf, über die Druckluft ausgeführt wird,
so dass der zu reinigende Boden 5 mit der Druckluft beaufschlagt wird. Die Drucklufterzeugungseinheit
8 stellt eine von der Saugvorrichtung unabhängige Einheit dar und besteht im vorliegenden
Fall aus einer im Druckluftkanal 9 integrierten Membranpumpe. Die Drucklufterzeugungseinheit
8 verwendet Umgebungsluft zur Generierung der Druckluft. Generell kann auch wenigstens
ein Teil der durch das Saugrohr 3 geführten Saugluft zur Generierung der Druckluft
verwendet werden.
[0036] Die Druckluftdüse 10 mündet im Bereich der Öffnung 4 des Saugrohrs 3 aus, so dass
der über die Druckluftdüse 10 ausgeführte Druckluftstrom den über das Saugrohr 3 geführten
Saugluftstrom überlagert. Die Richtung des Saugluftstroms verläuft im Wesentlichen
senkrecht zur Oberfläche des Bodens 5. Die Strahlrichtung des Druckluftstroms verläuft
dagegen geneigt hierzu, das heißt die Richtung des Druckluftstroms verläuft in einem
Winkel zum Boden 5, der nicht 90° beträgt. Durch die so erzielte schräge Beaufschlagung
des Bodens 5 mit dem Druckluftstrom werden auch dort fest anhaftende Partikel vom
Boden 5 aufgewirbelt und können dann mit dem Saugluftstrom abgesaugt werden. Somit
wird mit der Druckluftdüsenanordnung 7 die Reinigungsleistung des Reinigungsgeräts
1 signifikant erhöht.
[0037] Bei dem in Figur 1 dargestellten Beispiel ist ein Druckluftkanal 9 mit einer Druckluftdüse
10 vorgesehen. Generell können auch mehrere Druckluftkanäle 9 vorgesehen sein. Weiterhin
kann die oder jeder Druckluftkanal 9 auch mehrere Druckluftdüsen 10 aufweisen.
[0038] Der Betrieb des Reinigungsgeräts 1 wird zentral von einer Steuereinheit 11 gesteuert,
die von einem Mikroprozessor oder dergleichen gebildet sein kann. Insbesondere werden
die Steuereinheit 11 und die Druckluftdüsenanordnung 7, dort insbesondere die Drucklufterzeugungseinheit
8, von der Steuereinheit 11 gesteuert. Insbesondere kann in der Steuereinheit 11 der
Druckluftstrom zeitlich veränderlich vorgegeben werden. Insbesondere erfolgt die Steuerung
der Druckluftdüsenanordnung 7 derart, dass mit dieser ein Druckluftstrom in Form einer
Folge von diskreten Pulsen generiert wird. Die Steuereinheit 11 steuert dann vorzugsweise
die Saugeinheit 2 gegenphasig zur Druckluftdüsenanordnung 7 derart, dass die Stärke
des Saugluftstroms in den Pausen zwischen zwei Pulsen des Druckluftstroms maximal
ist. Somit beeinflussen sich der Saugluftstrom und der Druckluftstrom nicht gegenseitig.
[0039] Figur 2 zeigt eine erste Ausführungsform eines Saugrohrs 3 mit einer zugeordneten
Druckluftdüsenanordnung 7 für das Reinigungsgerät 1 gemäß Figur 1. Die Druckluftdüsenanordnung
7 weist einen Druckluftkanal 9 auf, der mittig zum Saugrohr 3 verläuft. Dabei verlaufen
die Längsachsen des Druckluftkanals 9 und des Saugrohrs 3 parallel zueinander. An
der Unterseite des Druckluftkanals 9 sind zwei identisch ausgebildete, symmetrisch
zur Längsachse angeordnete Druckluftdüsen 10 vorgesehen. Die Richtung des Druckluftstroms
im Kanal und durch die Druckluftdüse 10 ist in Figur 2 mit D bezeichnet. Wie aus Figur
2 ersichtlich, wird der Druckluftstrom im Druckluftkanal 9 auf die zwei Druckluftdüsen
10 aufgeteilt, wobei über jede Druckluftdüse 10 ein Teilstrom schräg nach unten austritt
und damit in einem Neigungswinkel auf die zu reinigende Oberfläche geführt ist.
[0040] Der Saugluftstrom, dessen Richtungen in Figur 2 mit S bezeichnet sind, tritt mit
den abgelösten Partikeln überwiegend an den Rändern des Saugrohrs 3 ein und verläuft
dort senkrecht nach oben. Da die Druckluftdüsen 10 in dem weitgehend strömungsarmen
Zentrum der Öffnung 4 des Saugrohrs 3 angeordnet sind, führt diese Anordnung der Druckluftdüsen
10 zu keiner nennenswerten Beeinträchtigung des Saugluftstroms.
[0041] Figur 3 zeigt eine Weiterbildung der Ausführungsform gemäß Figur 2, die sich von
der Ausführungsform gemäß Figur 2 nur dadurch unterscheidet, dass in Abstand zu den
Austrittsöffnungen der Druckluftdüsen 10 jeweils ein keilförmiges Strahlleitstück
12 vorgesehen ist. Mit diesen Strahlleitstücken 12 wird über die Druckluftdüse 10
ausgeleitete und auf die zu reinigende Oberfläche geführte Druckluft umgelenkt und
in das Saugrohr 3 eingeleitet, wodurch der Saugluftstrom unterstützt wird.
[0042] Figur 4 zeigt eine Ausführungsform bei welcher der Druckluftkanal 9 seitlich zum
Saugrohr 3 und geneigt zu diesem verläuft. Das untere Ende des Druckluftkanals 9 mündet
in einen ringförmigen Aufsatz 13 mit einer Kanalführung 14, in welcher die Druckluft
zu Auslässen geführt ist, welche die Druckluftdüsen 10 bilden. In diesem Fall wird
der Druckluftstrom seitlich am Saugrohr 3 in einem Neigungswinkel auf die zu reinigende
Oberfläche geführt.
Bezugszeichenliste
[0043]
- (1)
- Reinigungsgerät
- (2)
- Saugeinheit
- (3)
- Saugrohr
- (4)
- Öffnung
- (5)
- Boden
- (6)
- Staubsack
- (7)
- Druckluftdüsenanordnung
- (8)
- Drucklufterzeugungseinheit
- (9)
- Druckluftkanal
- (10)
- Druckluftdüse
- (11)
- Steuereinheit
- (12)
- Strahlleitstück
- (13)
- Aufsatz
- (14)
- Kanalführung
1. Reinigungsgerät (1) mit einer Saugvorrichtung umfassend ein Saugrohr (3) mit einer
Öffnung (4), welche über eine zu reinigende Oberfläche geführt wird über welche Saugluft
in das Saugrohr (3) eintritt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckluftdüsenanordnung (7) vorgesehen ist, welche wenigstens einen Druckluftkanal
(9) mit wenigstens einer Druckluftdüse (10) aufweist, wobei über diese ein Druckluftstrom
ausgegeben wird, der in einem vorgegebenen Neigungswinkel der Saugluft im Bereich
der Öffnung (4) überlagert ist.
2. Reinigungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die über die Druckluftdüsenanordnung (7) ausgegebene Luftmenge kleiner ist als die
Menge der in dem Saugrohr (3) geführten Saugluft.
3. Reinigungsgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftdüsenanordnung (7) eine von der Saugvorrichtung unabhängige Drucklufterzeugungseinheit
(8) aufweist.
4. Reinigungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittrichtung des Druckluftstroms zeitlich veränderlich ist.
5. Reinigungsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede Druckluftdüse (10) eine Schwenk- oder Rotationsbewegung ausführt.
6. Reinigungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der oder jeder Druckluftdüse (10) Mittel zugeordnet sind, mittels derer eine Wirbelbildung
in dem jeweiligen Druckluftstrom generiert und/oder eine Strahlleitung des Druckluftstroms
bewirkt wird.
7. Reinigungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftmenge oder der Druck des oder jedes Druckluftstroms zeitlich veränderlich
ist.
8. Reinigungsgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Druckluftdüsenanordnung (7) ein periodisch variierender oder pulsierender
Druckluftstrom generiert wird.
9. Reinigungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Saugvorrichtung ein zeitlich veränderlicher Saugluftstrom generiert wird.
10. Reinigungsgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitliche Veränderung des Saugluftstroms gegenphasig zur zeitlichen Variation
des Druckluftstroms erfolgt.