[0001] Die Erfindung betrifft ein Reagenzgefäß-Einsetzteil für ein Reagenzgefäß für eine
Zentrifuge und/oder eine Druckvariiervorrichtung. Ebenso betrifft die Erfindung Reagenzgefäße
für eine Zentrifuge und/oder eine Druckvariiervorrichtung. Des Weiteren betrifft die
Erfindung ein Verfahren zum Zentrifugieren mindestens eines Materials und ein Verfahren
zum Druckbehandeln mindestens eines Materials.
Stand der Technik
[0002] In der
DE 10 2010 003 224 A1 ist ein Mischer zum Einsetzen in einen Rotor einer Zentrifuge beschrieben. Der Mischer
umfasst eine Mischwanne und eine Hinderniseinrichtung, welche so ausgebildet sind,
dass ein Abstand zwischen zumindest einem Wandabschnitt der Mischwanne und der Hinderniseinrichtung
variabel ist. Mittels eines Variierens des Abstands soll eine in der Mischwanne befindliche
Flüssigkeit durch mindestens eine Durchgangsöffnung in der Hinderniseinrichtung zum
Mischen der Flüssigkeit pressbar sein.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Die Erfindung schafft ein Reagenzgefäß-Einsetzteil für ein Reagenzgefäß für eine
Zentrifuge und/oder eine Druckvariiervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1,
ein Reagenzgefäß für eine Zentrifuge und/oder eine Druckvariiervorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 12, ein Reagenzgefäß für eine Zentrifuge und/oder eine Druckvariiervorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 13, ein Verfahren zum Zentrifugieren mindestens eines
Materials mit den Merkmalen des Anspruchs 14 und ein Verfahren zum Druckbehandeln
mindestens eines Materials mit den Merkmalen des Anspruchs 15.
Vorteile der Erfindung
[0004] Die vorliegende Erfindung ermöglicht ein effizienteres Vermischen mindestens eines
Materials während eines Zentrifugierens, eines Anlegens eines Unterdrucks und/oder
eines Anlegens eines Überdrucks. Wie unten genauer ausgeführt wird, sind mittels der
mindestens einen Hindernisstruktur höhere Energien in das mindestens eine zu mischende
Material einkoppelbar. Die Steigerung der auf das mindestens eine zu mischende Material
ausgeübten Energie führt zu einer Erhöhung der Mischeffizienz beim Mischen des mindestens
einen Materials. Somit können auch hochviskose Flüssigkeiten, Pulver und/oder leicht
verklumpende Partikelhaufen mittels der vorliegenden Erfindung erfolgreich gemischt
werden.
[0005] Die mittels der vorliegenden Erfindung realisierbaren Vorrichtungen und Verfahren
sind kompatibel zur zentrifugalen Prozessierung und/oder zur druckgetriebenen Prozessierung,
insbesondere unter Verwendung mindestens eines Revolverbauteils/Revolvers. Die vorliegende
Erfindung kann umgesetzt werden unter Verwendung mehrerer Revolver/Revolverbauteile,
welche axial übereinander gestapelt sind und Kavitäten zum Ausführen fluidischer Einheitsoperationen
umfassen. Ein Schalten der Kavitäten zueinander kann mittels mindestens einer Kugelschreibermechanik
oder einer Ratschenmechanik ausgeführt werden. Auf diese Weise können die Revolver
axial wie auch azimutal zueinander positioniert werden. Die vorliegende Erfindung
ist somit in eine vorteilhafte Technologie zum Schalten von chemischen Reaktionen
und/oder von biochemischen/molekularbiologischen Prozessen integrierbar.
[0006] Bei einem ohne die Verwendung einer Haltestruktur ausgeführten Mischverfahren ist
eine Geschwindigkeit eines Rührelements, welches in einer Mischkammer mittels einer
darauf ausgeübten Kraft verstellbar ist, in der Regel abhängig von einer Ableitung
der jeweiligen Kraft. Beispielsweise ist bei einer Nutzung eines zentrifugalen Kraftfelds
zum Verstellen des Rührelements die Geschwindigkeit der Auslenkung des Rührelements
abhängig von der Beschleunigungsänderung des zentrifugalen Kraftfeldes. Deshalb können
bei einem ohne eine Haltestruktur ausgeführten Mischverfahren nur geringe Energien
mittels des mindestens einen Rührelements auf das mindestens eine zu mischende Material
ausgeübt werden. Demgegenüber können mittels der vorliegenden Erfindung weitaus höhere
Energien mittels des mindestens einen Rührelements auf das mindestens eine zu mischende
Material ausgeübt werden. Dies gewährleistet ein verlässliches Vermischen des mindestens
einen zu mischenden Materials.
[0007] Das Mischen von verschiedenen Flüssigkeiten ist häufig eine Grundvoraussetzung zur
Durchführung von chemischen Verfahren und/oder biochemischen/molekularbiologischen
Prozessen. Die mittels der vorliegenden Erfindung realisierbare verbesserte Mischeffizienz
kann somit einen vorteilhafteren/schnelleren/gründlicheren Ablauf von chemischen Reaktionen
und/oder biochemischen/molekularbiologischen Prozessen gewährleisten.
[0008] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das mindestens eine Rührelement mittels
einer bei einem Betrieb der Zentrifuge, in welcher das Reagenzgefäß eingesetzt ist,
bewirkbaren Zentrifugalkraft und/oder bei einem Betrieb der Druckvariiervorrichtung,
in welcher das Reagenzgefäß eingesetzt ist, bewirkbaren Druckkraft verstellbar. Zum
Verstellen des mindestens einen Rührelements, über welches das mindestens eine Material
umgerührt wird, können somit einfach aufbringbare Kräfte genutzt werden.
[0009] Außerdem kann das mindestens eine Rührelement in der mindestens einen semistabilen
Stellung und/oder der mindestens einen semistabilen Position haltbar sein, bis die
bewirkbare Zentrifugalkraft und/oder die bewirkbare Druckkraft einen mittels der Ausbildung
der mindestens einen kontaktierten Haltestruktur festgelegten Schwellwert übersteigt.
Bei einem Übersteigen des Schwellwerts durch die bewirkbare Zentrifugalkraft und/oder
die bewirkbare Druckkraft ist vorzugsweise zumindest die mindestens eine Untereinheit
des mindestens einen Rührelements entlang zumindest eines Teilabschnitts des Verstellwegs
weiter verstellbar. Da der Schwellwert somit auf einfache Weise mittels der Ausbildung
der mindestens einen zugeordneten Haltestruktur festlegbar ist, kann auch die während
des Weiterverstellens des mindestens einen Rührelements auf das mindestens eine zu
mischende Material ausgeübte Energie auf einfache Weise festgelegt und über die Zentrifugalkraft
und/oder die Druckkraft bereitgestellt werden.
[0010] Insbesondere kann das mindestens eine Rührelement bei einem Übersteigen des Schwellwerts
mittels der bewirkbaren Zentrifugalkraft und/oder mittels der bewirkbaren Druckkraft
aus der mindestens einen semistabilen Stellung und/oder aus der mindestens einen semistabilen
Position heraus schleuderbar sein. Bei dem Herausschleudern des mindestens einen Rührelements
wird eine vergleichsweise große Menge an kinetischer Energie auf das zu mischende
mindestens eine Material übertragen. Insbesondere lassen sich auf diese Weise auch
Flüssigkeiten mit einer hohen Viskosität, Pulver und/oder Gemische mit leicht verklumpenden
Partikeln effizient/verlässlich mischen.
[0011] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist mindestens ein elastisches Rückstellelement
an dem mindestens einen Rührelement so angeordnet, dass zumindest die mindestens eine
Untereinheit des mindestens einen Rührelements mittels einer bewirkbaren Zentrifugalkraft
und/oder einer bewirkbaren Druckkraft größer als Rückstellkraft des jeweiligen mindestens
einen Rückstellelements aus einer Ausgangsposition in eine maximale Auslenkposition
verstellbar ist, und bei einer bewirkbaren Zentrifugalkraft und/oder einer bewirkbaren
Druckkraft kleiner als die Rückstellkraft in die Ausgangsposition zurückverstellbar
ist. Insbesondere kann in diesem Fall die mindestens eine Haltestruktur mehrmals zum
Ausüben einer vergleichsweise großen kinetischen Energie auf das mindestens eine zu
mischende Material genutzt werden. Somit kann auf kostengünstige Weise durch lediglich
ein Variieren der Zentrifugalkraft/Druckkraft das mindestens eine zu mischende Material
verlässlich gemischt werden.
[0012] Beispielsweise kann die mindestens eine Haltestruktur an mindestens einer Innenwand
des mindestens einen Innenvolumens hervorragen. Die mindestens eine Haltestruktur
kann somit auf kostengünstige Weise bei der Herstellung der Innenwand gleichzeitig
ausgebildet werden.
[0013] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die mindestens eine Haltestruktur zumindest
teilweise aus einem elastischen Material gebildet. Dies gewährleistet eine häufige
Nutzung der mindestens einen Haltestruktur, wobei deren Beschädigung verlässlich verhindert
ist. Die mindestens eine Haltestruktur kann jedoch auch aus einem unelastischen Material
gebildet sein.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung weist das mindestens eine Rührelement
Rechenstrukturen, Siebstrukturen, Fingerstrukturen und/oder Gitterstrukturen auf.
In diesem Fall ist an dem mindestens einen Rührelement jeweils eine Vielzahl von Öffnungen/Aussparungen
ausgebildet, durch welche das mindestens eine zu mischende Material mittels der einkoppelbaren
Energie pressbar ist. Dies gewährleistet eine hohe Mischeffizienz.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das mindestens eine Rührelement
an seinem ersten Ende fest an dem Reagenzgefäß-Einsetzteil angebracht, während ein
zweites Ende des jeweiligen Rührelements in Bezug zu dem ersten Ende des gleichen
Rührelements unter Verbiegung zumindest eines Zwischenteilabschnitts des gleichen
Rührelements verstellbar ist. Somit kann das mindestens eine Rührelement auf kostengünstige
Weise dazu ausgelegt sein, selbst eine Rückstellkraft auf das als verstellbare Untereinheit
eingesetzte zweite Ende auszuüben. Mittels des oben schon beschriebenen Variierens
der Zentrifugalkraft/Druckkraft kann somit das mindestens eine zweite Ende mehrmals
entlang des Verstellwegs verstellt werden. Auf diese Weise ist eine vergleichsweise
große kinetische Energie auf das mindestens eine zu mischende Material übertragbar.
[0016] In einer Weiterbildung kann eine Zusatzmasse an dem zweiten Ende des mindestens einen
Rührelements angebracht sein. Da die in dem mindestens einen zu mischenden Material
bewirkte Strömungsenergie proportional zu der beschleunigten Masse ist, kann somit
die Strömungsgeschwindigkeit signifikant gesteigert werden, was aufgrund der inneren
Reibung des mindestens einen zu mischenden Materials zu einem chaotischen Strömungsverhalten
von diesem führt. Auf diese Weise kann die Mischeffizienz zusätzlich gesteigert werden.
[0017] Beispielsweise kann das Reagenzgefäß-Einsetzteil als Revolverbauteil ausgebildet
sein. Die vorliegende Erfindung ist somit vorteilhaft in die Verwendung von Revolverbauteilen/Revolvern
zum Schalten von Flüssigkeiten zueinander integrierbar. Die Ausbildbarkeit des Reagenzgefäß-Einsetzteils
ist jedoch nicht auf ein derartiges Revolverbauteil limitiert.
[0018] Die oben beschriebenen Vorteile sind auch bei einem Reagenzgefäß für eine Zentrifuge
und/oder eine Druckvariiervorrichtung mit mindestens einem derartigen Reagenzgefäß-Einsetzteil
gewährleistet.
[0019] Ebenso sind die beschriebenen Vorteile realisierbar mittels eines korrespondierenden
Reagenzgefäßes für eine Zentrifuge und/oder eine Druckvariiervorrichtung. Die Vorteile
sind gewährleistet bei einem Reagenzgefäß mit einer Außenwand, welche so ausgebildet
ist, dass das Reagenzgefäß in einer Zentrifuge und/oder in einer Druckvariiervorrichtung
einsetzbar ist, und mindestens einem Rührelement, welches in mindestens einem in dem
Reagenzgefäß ausgebildeten Innenvolumen so angeordnet ist, dass eine Stellung und/oder
eine Position des mindestens einen Rührelements in Bezug zu der Außenwand veränderbar
ist, wobei zumindest eine Untereinheit des mindestens einen Rührelements entlang eines
Verstellwegs so verstellbar ist, dass mindestens ein in das mindestens eine Innenvolumen
einfüllbares oder eingefülltes Material umrührbar ist, und wobei zumindest die mindestens
eine Untereinheit des mindestens einen Rührelements während eines Verstellens entlang
des Verstellwegs mindestens eine Haltestruktur kontaktiert, mittels welcher das mindestens
eine Rührelement in mindestens einer semistabilen Stellung und/oder mindestens einer
semistabilen Position in Bezug zu der Außenwand haltbar ist. Das Reagenzgefäß ist
entsprechend der oben beschriebenen Ausführungsformen und/oder Weiterentwicklungen
weiter entwickelbar.
[0020] Des Weiteren können die Vorteile auch bewirkt werden durch Ausführen des Verfahrens
zum Zentrifugieren mindestens eines Materials oder durch Ausführen des Verfahrens
zum Druckbehandeln mindestens eines Materials. Jedes der Verfahren ist entsprechend
der oben beschriebenen Ausführungsformen/Weiterentwicklungen weiter entwickelbar.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Teildarstellung einer ersten Ausführungsform des Reagenzgefäß-Einsetzteils;
- Fig. 2
- eine schematische Teildarstellung einer zweiten Ausführungsform des Reagenzgefäß-Einsetzteils;
- Fig. 3a-3c
- schematische Teildarstellungen einer dritten Ausführungsform des Reagenzgefäß-Einsetzteils;
- Fig. 4a-4d
- schematische Teildarstellungen einer vierten Ausführungsform des Reagenzgefäß-Einsetzteils;
- Fig. 5a und 5b
- schematische Teildarstellungen einer fünften Ausführungsform des Reagenzgefäß-Einsetzteils;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Reagenzgefäßes;
- Fig. 7
- ein Flussdiagramm zum Darstellen einer Ausführungsform des Verfahrens zum Zentrifugieren
mindestens eines Materials; und
- Fig. 8
- ein Flussdiagramm zum Erläutern einer Ausführungsform des Verfahrens zum Druckbehandeln
mindestens eines Materials.
Ausführungsformen der Erfindung
[0022] Die nachfolgend erläuterten Figuren zeigen jeweils Reagenzgefäß-Einsetzteile 10 für
ein Reagenzgefäß 36 für eine Zentrifuge und/oder eine Druckeinrichtung und/oder ein
Reagenzgefäß 36 für eine Zentrifuge und/oder eine Druckeinrichtung. Das jeweilige
Reagenzgefäß 36 für eine Zentrifuge und/oder eine Druckeinrichtung weist eine (nicht
genauer ausgeführte) Außenwand 36a/äußere Form auf, welche so ausgebildet ist, dass
das Reagenzgefäß 36 in einer Zentrifuge und/oder einer Druckvariiervorrichtung einsetzbar
ist. Vorzugsweise ist das Reagenzgefäß 36 so ausgebildet, dass ein verlässlicher Halt/Sitz
des Reagenzgefäßes 36 in der betriebenen Zentrifuge und/oder in der betriebenen Druckvariiervorrichtung
gewährleistet ist. Unter einem Reagenzgefäß 36 für eine Zentrifuge und/oder eine Druckvariiervorrichtung
kann somit ein Reagenzgefäß 36 verstanden werden, welches sich aufgrund seiner äußeren
Form gut für einen Betrieb der Zentrifuge mit einer vergleichsweise großen Drehzahl
und/oder für ein Anlegen eines stark von dem Atmosphärendruck abweichenden Über- und/oder
Unterdrucks mittels der Druckvariiervorrichtung eignet.
[0023] Unter dem Reagenzgefäß 36 kann beispielsweise ein (Standard)-Reagenzglas/Reagenzröhrchen
verstanden werden. Weitere Ausführungsbeispiele sind Zentrifungenröhrchen (z.B. 15
mL Zentrifungenröhrchen und 50 mL Zentrifungenröhrchen), 0,5 ml Eppendorf-Röhrchen,
1,5 mL Eppendorf-Röhrchen, 2 mL Eppendorf-Röhrchen und Mikrotiterplatten, wie z.B.
20 µL Mikrotiterplatten (pro Kavität). Das Reagenzgefäß 36 kann insbesondere eine
Revolvertrommel/Trommel sein/umfassen. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die
Ausbildbarkeit des Reagenzgefäßes 36 nicht auf die hier aufgezählten Beispiele limitiert
ist. Außerdem sind die Maße des Reagenzgefäßes 36 lediglich aufgrund der erwünschten
Einsetzbarkeit des Reagenzgefäßes 36 in der Zentrifuge und/oder in der Druckvariiervorrichtung
vorgegeben. Die Ausführbarkeit der im Weiteren beschriebenen erfindungsgemäßen Technologie
schreibt jedoch keine äußere Form des Reagenzgefäßes 36 vor. Deshalb kann das Reagenzgefäß
36 zur Aufnahme von Proben in einer Menge ausgelegt sein, welche wahlweise aus einem
Bereich von wenigen µL bis zu 1 L gewählt werden kann.
[0024] Es wird darauf hingewiesen, dass unter der im Weiteren erwähnten Zentrifuge und Druckvariiervorrichtung
keine bestimmten Gerätetypen zu verstehen sind. Stattdessen ist die erfindungsgemäße
Technologie mittels jeder Zentrifuge nutzbar, mittels welcher eine (Mindest-)Zentrifugalkraft
ab 20 g ausübbar ist. Ebenso kann die erfindungsgemäße Technologie für jede Druckvariiervorrichtung
genutzt werden, mittels welcher ein Unter- und/oder Überdruck anlegbar ist.
[0025] Unter dem Reagenzgefäß-Einsetzteil 10 kann z.B. ein Revolverbauteil/Revolver verstanden
werden. Ebenso kann das Reagenzgefäß-Einsetzteil 10 einen Revolver umfassen. Das Reagenzgefäßteil
kann insbesondere eine Revolvertrommel/Trommel sein. Andere Ausbildungsformen eines
in einem Reagenzgefäß 36 für eine Zentrifuge und/oder eine Druckeinrichtung anordbaren
Reagenzgefäß-Einsetzteils 10 sind jedoch ebenso möglich. Das Reagenzgefäß-Einsetzteil
10 hat ein Einsetzteilgehäuse 10a, welches in mindestens einem Reagenzgefäß 36 anordbar/einsetzbar
ist. Das jeweilige Reagenzgefäß 36 kann als eine der oben aufgezählten Ausführungsformen
ausgebildet sein, ohne darauf limitiert zu sein. Die Einsetzbarkeit des Einsetzteilgehäuse
10a in das betreffende Reagenzgefäß 36 für eine Zentrifuge und/oder eine Druckvariiervorrichtung
kann so interpretiert werden, dass eine Außenwand 10b des Einsetzteilgehäuse 10a zumindest
teilweise zu einer Innenwand 36b des Reagenzgefäßes 36, bzw. eines Reagenzgefäßteils,
korrespondiert. Vorzugsweise ist auch während eines Betriebs der Zentrifuge und/oder
der Druckvariiervorrichtung ein verlässlicher Halt/Sitz des Reagenzgefäß-Einsetzteils
10 in dem betreffenden Reagenzgefäß 36, bzw. dem Reagenzgefäßteil, gewährleistet.
[0026] Fig. 1 zeigt eine schematische Teildarstellung einer ersten Ausführungsform des Reagenzgefäß-Einsetzteils.
[0027] Das in Fig. 1 (zumindest teilweise) schematisch dargestellte Reagenzgefäß-Einsetzteil
10 umfasst mindestens ein Rührelement 12, welches in mindestens einem in dem Einsetzteilgehäuse
10a ausgebildeten Innenvolumen 14 so angeordnet ist, dass eine Stellung und/oder eine
Position des mindestens einen Rührelements 12 in Bezug zu dem Einsetzteilgehäuse 10a
veränderbar ist. Zumindest eine Untereinheit 16 des mindestens einen Rührelements
12 ist entlang eines Verstellwegs 18 so verstellbar, dass mindestens ein in das mindestens
eine Innenvolumen 14 einfüllbares oder eingefülltes (nicht skizziertes) Material umrührbar
ist. Die mindestens eine Untereinheit 16 des mindestens einen Rührelements 12 kontaktiert
während eines Verstellens entlang des Verstellwegs 18 mindestens eine Haltestruktur
20, mittels welcher das mindestens eine Rührelement 12 in mindestens einer semistabilen
Stellung und/oder in mindestens einer semistabilen Position in Bezug zu dem Einsetzteilgehäuse
10a haltbar ist.
[0028] Mittels der Zwischenlagerung des mindestens einen Rührelements 12 in der mindestens
einen semistabilen Stellung und/oder in der mindestens einen semistabilen Position
kann die zum Überwinden der mindestens einen Haltestruktur 20 auf das mindestens eine
Rührelement 12 ausgeübte Energie als kinetische Energie in das mindestens eine zu
mischende Material eingeleitet werden. Auf diese Weise ist eine in dem mindestens
einen zu mischenden Material bewirkte Strömungsgeschwindigkeit steigerbar, welches
aufgrund von dessen innerer Reibung chaotischere Strömungen bewirkt. Somit kann mittels
der mindestens einen Haltestruktur 16 die Mischeffizienz beim Mischen des mindestens
einen Materials verbessert werden.
[0029] Unter der mindestens einen semistabilen Stellung und/oder in der mindestens einen
semistabilen Position kann eine Stellung/Position des mindestens einen Rührelements
12 verstanden werden, aus welcher das mindestens eine Rührelement 12 in mindestens
eine weitere Stellung/Position mit einer reduzierten potentiellen Energie verstellbar
ist, wobei zum Verstellen des mindestens einen Rührelements 12 aus der semistabilen
Stellung/Position eine Energieschwelle zu überwinden ist. Beispielsweise hat das mindestens
eine Rührelement 12 in der semistabilen Stellung/Position eine erste potentielle Energie,
welche größer als eine zweite potentiellen Energie des mindestens einen Rührelements
12 in der weiteren Stellung/Position ist, wobei das Verstellen des mindestens einen
Rührelements 12 aus der semistabilen Stellung/Position in die weitere Stellung/Position
nur über eine Zwischenstellung des mindestens einen Rührelements 12 mit einer dritten
potentiellen Energie größer als der ersten potentiellen Energie möglich ist. Die Energieschwelle
kann auch durch eine zum Verstellen des mindestens einen Rührelements 12 aus der semistabilen
Stellung/Position in die weitere Stellung/Position auszuführende Verformung des mindestens
einen Rührelements 12 und/oder der mindestens einen Haltestruktur 20 vorgegeben sein.
[0030] Die mindestens eine Haltestruktur 20 kann an mindestens einer Innenwand 22 des mindestens
einen Innenvolumens 14 hervorragen. Somit kann eine vergleichsweise einfache Ausbildung
der mindestens einen Haltestruktur 20 bereits den oben beschriebenen signifikanten
Vorteil bewirken. Bei der Ausführungsform der Fig. 1 ist die mindestens eine Haltestruktur
20 zumindest teilweise aus einem elastischen Material. Wie unten genauer ausgeführt
wird, kann die mindestens eine Haltestruktur 20 somit mehrmals eingesetzt werden,
ohne dass eine Beschädigung von dieser zu befürchten ist. Die Ausbildbarkeit der mindestens
einen Haltestruktur 20 ist jedoch nicht auf die Verwendung von einem elastischen Material
beschränkt.
[0031] Das mindestens eine Rührelement 12 kann beispielsweise mittels einer bei einem Betrieb
der Zentrifuge, in welcher das Reagenzgefäß mit dem darin angeordneten Reagenzgefäß-Einsetzteil
10 eingesetzt ist, als Zentrifugalkraft und/oder einer bei einem Betrieb der Druckvariiervorrichtung,
in welcher das Reagenzgefäß-Einsetzteil 10 enthaltende Reagenzgefäß eingesetzt ist,
als Druckkraft bewirkbaren Aktorkraft Fa verstellbar sein. Somit können einfach auslösbare
Kräfte zum Verstellen des mindestens einen Rührelements 12 beim Mischen des mindestens
einen Materials genutzt werden.
[0032] Das mindestens eine Rührelement 12 ist vorzugsweise so lange in der mindestens einen
semistabilen Stellung und/oder der mindestens einen semistabilen Position haltbar,
bis die bewirkbare Aktorkraft Fa einen mittels der Ausbildung der mindestens einen
kontaktierten Haltestruktur 20 festgelegten Schwellwert übersteigt. Bei einem Übersteigen
des Schwellwerts durch die bewirkbare Aktorkraft Fa ist zumindest die mindestens eine
Untereinheit 16 des mindestens einen Rührelements 12 entlang zumindest eines Teilabschnitts
des Verstellwegs 18 weiter verstellbar. Bevorzugter Weise ist das mindestens eine
Rührelement 12 bei dem Übersteigen des Schwellwerts mittels der bewirkbaren Aktorkraft
Fa aus der mindestens einen semistabilen Stellung und/oder aus der mindestens einen
semistabilen Position herausschleuderbar. Somit kann eine vergleichsweise große kinetische
Energie auf das mindestens eine zu mischende Material übertragen werden. Man kann
den Vorgang des Herausschleuderns des mindestens einen Rührelements 12 aus der mindestens
einen semistabilen Stellung und/oder aus der mindestens einen semistabilen Position
heraus auch als ein Überwinden/Durchbrechen der mindestens einen kontaktierten Haltestruktur
20 umschreiben.
[0033] Der Grenzwert/Schwellwert für die Rotationsbeschleunigung/Drehgeschwindigkeit der
Zentrifuge, ab welcher die als Zentrifugalkraft bewirkte Aktorkraft Fa ausreichend
Überwinden/Durchbrechen der mindestens einen kontaktierten Haltestruktur 20 ist, kann
bei mindestens 20 g, beispielsweise bei mindestens 100 g, vorzugsweise bei mindestens
500 g, insbesondere bei mindestens 1000 g, liegen. Entsprechend kann auch die Druckkraft,
ab welcher die mindestens eine Haltestruktur 20 überwunden/durchbrochen ist, erst
bei einem signifikanten Unter- oder Überdruck vorliegen.
[0034] Vorzugsweise weist das mindestens eine Rührelement 12 mindestens eine durchgehende
Öffnung 24/Pore auf. Die beim Durchströmen des mindestens einen zu mischenden Materials
durch die mindestens eine durchgehende Öffnung/Pore bewirkten Strömungen können somit
die Mischeffizienz zusätzlich steigern. Die mindestens eine durchgehende Öffnung 24/Pore
kann beliebig ausgebildet sein, z.B. rechteckig oder kreisförmig. Ein Durchmesser
der mindestens einen durchgehenden Öffnung 24/Pore kann insbesondere in einem Bereich
zwischen 0,1 bis 3 mm liegen. Der hier genannte Bereich für den Durchmesser der mindestens
einen durchgehenden Öffnung 24/Pore ist jedoch lediglich beispielhaft zu interpretieren.
[0035] Bei der Ausführungsform der Fig. 1 ist das dargestellte Rührelement 12 als Sieb ausgelegt.
Anstelle oder als Alternative zu Siebstrukturen kann das mindestens eine Rührelement
12 auch Rechenstrukturen, Fingerstrukturen und/oder Gitterstrukturen aufweisen. In
allen aufgezählten Fällen ist die Mischeffizienz aufgrund der Vielzahl von durchgehenden
Öffnungen 24/Poren steigerbar.
[0036] Bei der Ausführungsform der Fig. 1 ist das Rührelement 12 freiliegend, d.h. ohne
eine Verbindung zu einer Wand des Innenvolumens 14, ausgebildet. Wie unten genauer
erläutert wird, ist jedoch auch eine Alternative zu dem in Fig. 1 dargestellten freiliegenden
Rührelement 12 möglich.
[0037] Fig. 2 zeigt eine schematische Teildarstellung einer zweiten Ausführungsform des
Reagenzgefäß-Einsetzteils.
[0038] Das in Fig. 2 (zumindest teilweise) schematisch wiedergegebene Reagenzgefäß-Einsetzteil
10 ist eine Weiterbildung der zuvor beschriebenen Ausführungsform. Die in dem Innenvolumen
14 angeordneten Haltestrukturen 20 sind in mehrere Gruppen unterteilbar, welche nacheinander
während der Verstellbewegung des Rührelements 12 kontaktiert werden. Die auf diese
Weise realisierte Hindernisstruktur aus mehreren Gruppen von Haltestrukturen 20 ermöglicht
ein sequentielles Verstellen des Rührelements 12 in dem als Mischkammer fungierenden
Innenvolumen 14 mittels der Aktorkraft Fa und somit eine mehrfache effektive Einkopplung
von Energie in das mindestens eine zu mischende Material.
[0039] Die verschiedenen Gruppen von Haltestrukturen 20 können den gleichen Schwellwert
oder unterschiedliche Schwellwerte aufweisen. Die unterschiedlichen Schwellwerte sind
beispielsweise mittels einer unterschiedlichen Elastizität der verschiedenen Gruppen
von Haltestrukturen 20 festlegbar. In beiden Fällen ist eine ruckartige und multiple
Bewegung des Rührelements 12 realisierbar.
[0040] Fig. 3a-3c zeigen schematische Teildarstellungen einer dritten Ausführungsform des
Reagenzgefäß-Einsetzteils.
[0041] Das in Fig. 3a-3c jeweils (zumindest teilweise) wiedergegebene Reagenzgefäß-Einsetzteil
10 ist auch eine Weiterbildung/Umwandlung der anfangs beschriebenen Ausführungsform.
Bei dem Reagenzgefäß-Einsetzteil 10 der Fig. 3a-3c ist mindestens ein elastisches
Rückstellelement 26 an dem mindestens einen Rührelement 12 so angeordnet, dass zumindest
die mindestens eine Untereinheit 16 des mindestens einen Rührelements 12 mittels der
bewirkbaren Aktorkraft Fa größer als eine Rückstellkraft Fr des jeweiligen mindestens
einen Rückstellelements 26 aus einer Ausgangsposition (siehe Fig. 3c) in eine maximale
Auslenkposition (siehe Fig. 3b) verstellbar ist. Außerdem ist zumindest die mindestens
eine Untereinheit 16 des mindestens einen Rührelements 12 bei einer bewirkbaren Aktorkraft
Fa kleiner als die Rückstellkraft Fr in die Ausgangsposition zurückverstellbar. Insbesondere
wird bei dem Verstellen der mindestens einen Untereinheit 16 des mindestens einen
Rührelements 12 aus der Ausgangsposition die Rückstellkraft Fr des jeweiligen mindestens
einen Rückstellelements 26 gesteigert. Dabei kann die mindestens eine Untereinheit
16 des mindestens einen Rührelements 12 mindestens eine Haltestruktur 20 in ihrer
Ausgangsposition und/oder während des Verstellens aus der Ausgangsposition in die
maximale Auslenkposition kontaktieren, und die mindestens eine Haltestruktur 20 bei
einer Aktorkraft Fa größer als einer Summe der anliegenden Rückstellkraft Fr und des
Schwellwerts überwinden/durchbrechen.
[0042] Man kann dies auch so umschreiben, dass das mindestens eine Rückstellelement 26 bei
einem Herausverstellen des zugeordneten Rührelements 12 aus seiner Ausgangsstellung/Ausgangsposition
so gespannt oder komprimiert wird, dass die Rückstellkraft Fr zunimmt. Jedoch kann
das jeweilige Rührelement 12 trotz der Zunahme der Rückstellkraft Fr mittels einer
größeren Aktorkraft Fa weiter verstellt werden. Sofern die Aktorkraft Fa größer als
eine Summe der anliegenden Rückstellkraft Fr und des mindestens einen Schwellwerts
der mindestens einen von dem Rührelement 12 kontaktierten Haltestruktur 20 ist, kann
das jeweilige Rührelement 12 in eine maximale Auslenkstellung/Auslenkposition verstellt
werden. Vorzugsweise ist das Rührelement 12 ab einer Aktorkraft Fa kleiner als die
anliegende Rückstellkraft Fr aus der maximalen Auslenkstellung/Auslenkposition in
seine Ausgangsstellung/Ausgangsposition zurück verstellbar. Bevorzugter Weise kontaktiert
das Rührelement 12 während des Verstellens aus der maximalen Auslenkstellung/Auslenkposition
in seine Ausgangsstellung/Ausgangsposition erneut die mindestens eine Haltestruktur
20. Danach kann das vorteilhafte Übertragen von kinetischer Energie auf das mindestens
eine zu mischende Material mittels eines einfachen Variierens der Aktorkraft Fa mindestens
einmal wiederholt werden. Die Ausführungsform der Fig. 3a-3c ist deshalb als reversibler
Schnappmechanismus umschreibbar.
[0043] Die mindestens eine Haltestruktur 20 kann steif oder elastisch (flexibel) ausgelegt
sein. Das mindestens eine Rückstellelement 26 kann beispielsweise eine Feder sein.
Als Alternative oder als Ergänzung dazu kann das mindestens eine Rückstellelement
26 auch aus einem komprimierbaren oder dehnbaren Material, wie beispielsweise einem
Polymer und/oder einem Elastomer, geformt sein. Die Rückstellkraft Fr kann sowohl
eine Druckkraft als auch eine Zugkraft sein. Insbesondere können mehrere Rückstellelemente
26 vorteilhaft zusammenwirken.
[0044] Fig. 4a-4d zeigen schematische Teildarstellungen einer vierten Ausführungsform des
Reagenzgefäß-Einsetzteils.
[0045] Das in Fig. 4a-4d teilweise dargestellte Reagenzgefäß-Einsetzteil 10 weist mindestens
ein Rührelement 12 auf, welches an seinem ersten Ende 28 fest an dem Reagenzgefäß-Einsetzteil
10, bzw. einer fest in dem Reagenzgefäß-Einsetzteil 10 befestigten Komponente, angebracht
ist. Bevorzugter Weise ist das erste Ende 28 so fest in dem Reagenzgefäß-Einsetzteil
10 befestigt, dass es auch bei einer darauf ausgeübten Beschleunigung von 10000g,
bzw. einer entsprechenden Druckkraft, seine Position in Bezug zu dem Einsetzteilgehäuse
10a nicht verändert. Ein zweites Ende 30 des jeweiligen Rührelements 12 ist in Bezug
zu dem ersten Ende 28 des gleichen Rührelements 12 unter Verbiegung zumindest eines
Zwischenteilabschnitts 32 des gleichen Rührelements 12 aus einer Ausgangsposition
verstellbar. Vorzugsweise ist der zumindest eine Zwischenteilabschnitt 32 so ausgebildet,
dass dessen Verbiegung eine Rückstellkraft Fr bewirkt, mittels welcher das zweite
Ende 30 in die Ausgangsposition in Bezug zu dem ersten Ende 28 zurück verstellbar
ist.
[0046] Das mindestens eine Rührelement 12 kann balken- oder stegförmig ausgebildet sein.
Beispielsweise kann das balken- oder stegförmig ausgebildete Rührelement 12 eine Breite
zwischen 0,1 bis 3 mm aufweisen. Insbesondere können mehrere balken- oder stegförmig
ausgebildete Rührelemente 12 eingesetzt werden, welche in einem Abstand zwischen 0,1
bis 3 mm zueinander angeordnet sind. Ebenso kann das mindestens eine Rührelement 12
kammförmig (mit Seitenstegen) ausgebildet sein. Die hier genannten Zahlenwerte und
möglichen Formeln des mindestens einen Rührelements 12 sind jedoch nur beispielhaft
zu interpretieren.
[0047] Vorzugsweise ist eine Zusatzmasse 34 an dem mindestens einen zweiten Ende 30 des
mindestens einen Rührelements 12 angeordnet. Da die auf das mindestens eine zu mischende
Material übertragene kinetische Energie proportional zu der beschleunigten Masse ist,
kann somit die Mischeffizienz mittels der Zusatzmasse 34 gesteigert werden.
[0048] In Fig. 4a liegt das Rührelement 12 in seiner Ausgangsstellung vor. Die Rückstellkraft
Fr ist somit gleich Null. Mittels einer Aktorkraft Fa kann das Rührelement 12 aus
seiner Ausgangsstellung in zumindest eine Anschlagstellung bestellt werden, in welcher
das Rührelement 12 mindestens eine Haltestruktur 20 kontaktiert. Mittels der mindestens
einen kontaktierten Haltestruktur 20 ist das Rührelement 12 solange in einer semistabilen
Stellung haltbar, bis die darauf ausgeübte Aktorkraft Fa größer als eine Summe aus
einem durch die mindestens kontaktierte Haltestruktur 20 festgelegten Schwellwert
und der mindestens einen Rückstellkraft Fr ist. Überschreitet die Aktorkraft Fa diese
Summe, so kann sich das Rührelement 12 elastisch so verbiegen, dass es aus der semistabilen
Stellung herausschnappt und auf diese Weise eine hohe kinetische Energie in das mindestens
eine zu mischende Material einbringt.
[0049] Nach einem Überwinden/Durchbrechen der mindestens einen Haltestruktur 20 ist das
mindestens eine Rührelement 12 solange weiter verbiegbar, bis es in einer maximalen
Auslenkstellung vorliegt, in welchem die Rückstellkraft Fr des verbogenen Zwischenteilabschnitts
32 gleich der Aktorkraft Fa ist (siehe Fig. 4c). Durch ein Reduzieren der Aktorkraft
Fa unter die anliegende Rückstellkraft Fr ist das mindestens eine Rührelement 12 erneut
in seine Ausgangsstellung zurückverstellbar (siehe Fig. 4d). Mittels eines erneuten
Steigerns der Aktorkraft Fa können die anhand der Fig. 4a-4d dargestellten Vorgänge
mindestens einmal wiederholt werden. Die Ausführungsform der Fig. 4a-4d realisiert
somit einen reversiblen/mehrmals nutzbaren Schnappmechanismus.
[0050] Als Alternative oder als Ergänzung zu den oben beschriebenen Haltestrukturen 20 kann
die mindestens eine Haltestruktur 20 auch als eine Arretierung mit einer Sollbruchstelle,
bzw. als Sollbruchstelle, ausgebildet sein.
[0051] Fig. 5a und 5b zeigen schematische Teildarstellungen einer fünften Ausführungsform
des Reagenzgefäß-Einsetzteils.
[0052] Bei der Ausführungsform der Fig. 5a und 5b ist das mindestens eine Rührelement 23
vor einer Nutzung/Verwendung des damit ausgestatteten Reagenzgefäß-Einsetzteils 10
aufgrund der mindestens einen Haltestruktur 20 fest in dem Innenvolumen angeordnet
sein. Erst ab einem Übersteigen des durch die mindestens eine als Sollbruchstelle
ausgebildeten Haltestruktur 20 festgelegten Schwellwerts mittels der Aktorkraft Fa
wird das mindestens eine Rührelement 12 zumindest teilweise so frei gebrochen, dass
es zur Nutzung der dabei freigesetzten Energie den Mischvorgang ausführen kann.
[0053] Nach diesem beschriebenen Funktionsprinzip kann ein Rührelement 12 zusätzlich auch
als mechanisches Einweg-Berstventil verwendet werden. Beispielsweise kann das Rührelement
12 einen Kanal oder ein Reservoir so lange verschließen, bis das Rührelement 12 bei
einer größeren Aktorkraft Fa freigebrochen wird und gleichzeitig mit einem Ausführen
des Mischvorgangs beginnt.
[0054] In einer weiteren Ausführungsform kann das aus der mindestens einen semistabilen
Position und/oder semistabilen Stellung herausschnappende Rührelement 12 auch eine
Sollbruchstelle aufschlagen und damit ein Reservoir freigeben und/oder einen Abfluss
öffnen. Vorteilhafter Weise kann in diesem Fall das Rührelement 12 auch mit einer
Spitze, einer Schneide und/oder einem Dorn ausgestattet sein, mittels welchem eine
Trennstruktur/Membran durchstoßbar ist.
[0055] Das in Fig. 5a und 5b dargestellte Rührelement 12 ist einstückig mit mindestens einem
als Feder ausgebildeten Rückstellelement 26 ausgebildet. Das Rückstellelement 26 kann
z.B. als Schraubenfeder ausgebildet sein. Ebenso kann das Rückstellelement 26 als
eine mehrsträngige Feder ausgebildet sein (siehe Fig. 5b). Darunter kann verstanden
werden, dass das Rückstellelement 26 mehrere an dem Rührelement 12 verankerte Federstränge
26a aufweist, welche sich um zumindest einen Teil des Rührelements 12 winden. Ein
derartiger Federtyp ist um einen vergleichsweise großen Differenzweg 26b ohne ein
Verkippen des Rührelements 12 verstellbar. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass
das mit dem mindestens einen Rückstellelement 26 einstückig ausgebildete Rührelement
12 nicht auf einen bestimmten Federtyp limitiert ist.
[0056] Als Alternative zu der Ausführungsform der Fig. 5a und 5b kann das Rührelement 12
auch einstückig mit mindestens einer elastischen Abstützkomponente und/oder mit mindestens
einer komprimierbaren Abstützkomponente ausgebildet sein. Die mindestens eine elastische
Abstützkomponente und/oder komprimierbare Abstützkomponente kann einen Polymer und/oder
einen Elastomer umfassen.
[0057] In den oben beschriebenen Reagenzgefäß-Einsetzteilen 10 können noch weitere Prozessschritte
und Strukturen integriert sein, wie beispielsweise Sedimentationsstrukturen, Kanalstrukturen
oder Siphonstrukturen zum Weiterleiten und Schalten von mindestens einer in den Reagenzgefäß-Einsetzteilen
10 enthaltenen Flüssigkeit. Insbesondere kann mindestens eine Untereinheit des Innenvolumens
14 oder eines anderen Volumens eines Reagenzgefäß-Einsetzteils 10 als "Vorratsbehälter"
mit mindestens einer Flüssigkeit gefüllt sein, welche mit einem nachträglich eingefüllten,
zu verarbeitenden und/oder zu untersuchenden Material/Probenmaterial mindestens eine
chemische Reaktion und/oder einen biochemischen/molekularbiologischen Prozess ausführt.
Der mindestens eine "Vorratsbehälter" kann z.B. mit Chemikalien, Farbstoffen, Antikörpern,
Antigenen, Rezeptoren, Proteinen, DNA-Strängen und/oder RNA-Strängen gefüllt sein.
[0058] Die oben beschriebenen Reagenzgefäß-Einsetzteile 10 können zumindest teilweise aus
einem Polymer, z.B. aus COP, COC, PC, PA, PU, PP, PET und/oder PMMA, sein. Auch weitere
Materialien sind zum Bilden der Reagenzgefäß-Einsetzteile 10 geeignet. Diese können
fest, elastisch oder flexibel sein. Geeignete Materialien sind auch beispielsweise
Metall, Polymer, Papier, Kunststoff, Gummimaterial, oder ähnliches. Zur Unterteilung
der Reagenzgefäß-Einsetzteile 10 in mehrere (abgeschlossene) Flüssigkeitsvolumen können
spezielle Kammern, Behälter und/oder Türen ausgebildet sein.
[0059] Die Reagenzgefäß-Einsetzteile 10 können noch mit zusätzlichen Komponenten, wie beispielsweise
Ventilen und/oder Pumpen, ausgestattet sein. Außerdem kann die erfindungsgemäße Technologie
auf einfache Weise mit einer Vielzahl von herkömmlichen Aktuations-, Detektions- und/oder
Steuereinheiten zusammenwirken. Die oben beschriebenen Ausführungsformen können noch
zusätzliche mechanische Schalter und/oder Aktuationsmechanismen, wie beispielsweise
magnetische, elektrische, elektromagnetische Anti- oder Abstoßmechanismen aufweisen.
[0060] Mittels der Reagenzgefäß-Einsetzteile 10 können chemische und biochemische Prozesse
voll automatisiert ausgeführt werden. Es wird darauf hingewiesen, dass die beschriebenen
Figuren als Vereinfachungen der realisierbaren Reagenzgefäß-Einsetzteile 10 interpretiert
werden können.
[0061] Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Reagenzgefäßes.
[0062] Das in Fig. 6 schematisch dargestellte Reagenzgefäß 36 weist mehrere als Revolverbauteile
10/Revolver ausgebildete Reagenzgefäß-Einsetzteile 10 auf. Die verschiedenen Revolverbauteile
10 sind axial übereinander angeordnet. Mittels einer integrierten Mechanik, wie z.B.
einer Kugelschreibermechanik 38 und/oder einer Ratschenmechanik, können die Revolverbauteile
10 bezüglich ihrer Position zueinander rotiert und/oder axial verstellt werden, wobei
sich die Innenvolumen 14 und/oder weitere Kavitäten der Revolverbauteile 10 zueinander
schalten lassen. (Die Revolverbauteile 10 können zusätzlich zu den oben beschriebenen
Ausstattungskomponenten noch Kanäle, Reaktionskammern und weitere Strukturen für die
Durchführung von fluidischen Einheitsoperationen aufweisen.)
[0063] Eine Aktivierung der verwendeten Mechanik kann beispielsweise mittels der Aktorkraft
Fa erfolgen. Mittels der aktivierten Mechanik können sich die Revolverbauteile 10
so zueinander schalten lassen, dass ihre Öffnungen sich überdecken und somit Flüssigkeiten
entlang eines Vektors 40 der Aktorkraft Fa von mindestens einem Revolverbauteil 10
in ein benachbartes Revolverbauteil 10 transportierbar sind.
[0064] Fig. 7 zeigt ein Flussdiagramm zum Darstellen einer Ausführungsform des Verfahrens
zum Zentrifugieren mindestens eines Materials.
[0065] Das in Fig. 7 wiedergegebene Verfahren kann beispielsweise unter Verwendung der oben
beschriebenen Ausführungsformen ausgeführt werden. Die Ausführbarkeit des Verfahrens
ist jedoch nicht auf die Verwendung von diesen reduziert.
[0066] In einem Verfahrensschritt S1 wird das mindestens eine Material in ein Reagenzgefäß
für eine Zentrifuge mit einem eingesetzten vorteilhaften Reagenzgefäß-Einsetzteil
oder in einem entsprechenden Reagenzgefäß eingefüllt. Das Reagenzgefäß wird in einem
Verfahrensschritt S2 in der Zentrifuge angeordnet.
[0067] In einem Verfahrensschritt S3 wird die Zentrifuge für mindestens ein erstes Zeitintervall
mit einer ersten Drehgeschwindigkeit betrieben. Die erste Drehgeschwindigkeit bewirkt
eine Zentrifugalkraft unter einem durch die mindestens eine von dem mindestens einen
Rührelement kontaktierte Haltestruktur festgelegten Schwellwert. Deshalb wird das
mindestens eine Rührelement mittels der mindestens einen Haltestruktur in der jeweiligen
semistabilen Stellung und/oder in der jeweiligen semistabilen Position gehalten.
[0068] In einem nachfolgenden Verfahrensschritt S4 wird die Drehgeschwindigkeit für mindestens
ein zweites Zeitintervall auf eine zweite Drehgeschwindigkeit gesteigert. Die zweite
Drehgeschwindigkeit bewirkt eine Zentrifugalkraft über dem Schwellwert, wodurch das
mindestens eine Rührelement aus der jeweiligen semistabilen Stellung und/oder aus
der jeweiligen semistabilen Position heraus geschleudert wird. Dies gewährleistet
ein vorteilhaftes Mischen des mindestens einen Materials.
[0069] Die Verfahrensschritte S3 und S4 können beliebig oft wiederholt werden, um die Mischeffizienz
zu steigern.
[0070] Fig. 8 zeigt ein Flussdiagramm zum Erläutern einer Ausführungsform des Verfahrens
zum Druckbehandeln mindestens eines Materials.
[0071] Auch zum Ausführen des im Weiteren beschriebenen Verfahrens können die oben beschriebenen
Vorrichtungen verwendet werden. Die Ausführbarkeit des im Weiteren beschriebenen Verfahrens
ist jedoch nicht auf die Nutzung dieser Vorrichtungen limitiert.
[0072] Das Verfahren beginnt mit einem Verfahrensschritt S10, in welchem das mindestens
eine Material in ein Reagenzgefäß für eine Druckvariiervorrichtung mit einem eingesetzten
vorteilhaften Reagenzgefäß-Einsetzteil oder in ein entsprechendes Reagenzgefäß eingefüllt
wird. Ein Anordnen des Reagenzgefäßes in der Druckvariiervorrichtung erfolgt in einem
Verfahrensschritt S11.
[0073] Danach wird in einem Verfahrensschritt S12 eine von dem Atmosphärendruck abweichende
erste Druckdifferenz in dem Reagenzgefäß mittels der Druckvariiervorrichtung für mindestens
ein erstes Zeitintervall angelegt, bei welcher eine Druckkraft unter einem durch die
mindestens eine von dem mindestens einen Rührelement kontaktierte Haltestruktur festgelegten
Schwellwert bewirkt wird. Somit wird das mindestens eine Rührelement mittels der mindestens
einen Haltestruktur in der jeweiligen semistabilen Stellung und/oder in der jeweiligen
semistabilen Position gehalten.
[0074] In einem weiteren Verfahrensschritt S13 wird eine von dem Atmosphärendruck abweichende
zweite Druckdifferenz größer als der ersten Druckdifferenz für mindestens ein zweites
Zeitintervall angelegt. Dadurch wird eine Druckkraft über dem Schwellwert bewirkt,
wodurch das mindestens eine Rührelement aus der jeweiligen semistabilen Stellung und/oder
aus der jeweiligen semistabilen Position heraus geschleudert wird. Das mindestens
eine Material wird somit gemischt.
[0075] Auch die Verfahrensschritte S3 und S4 können zum Steigern der Mischeffizienz beliebig
oft wiederholt werden.
1. Reagenzgefäß-Einsetzteil (10) für ein Reagenzgefäß (36) für eine Zentrifuge und/oder
eine Druckvariiervorrichtung mit:
einem Einsetzteilgehäuse (10a), welches so ausgebildet ist, dass das Reagenzgefäß-Einsetzteil
(10) in einem Reagenzgefäß (36) für eine Zentrifuge und/oder für eine Druckvariiervorrichtung
einsetzbar ist; und
mindestens einem Rührelement (12), welches in mindestens einem in dem Einsetzteilgehäuse
(10a) ausgebildeten Innenvolumen (14) so angeordnet ist, dass eine Stellung und/oder
eine Position des mindestens einen Rührelements (12) in Bezug zu dem Einsetzteilgehäuse
(10a) veränderbar ist, wobei zumindest eine Untereinheit (16) des mindestens einen
Rührelements (12) entlang eines Verstellwegs (18) so verstellbar ist, dass mindestens
ein in das mindestens eine Innenvolumen (14) einfüllbares oder eingefülltes Material
umrührbar ist;
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest die mindestens eine Untereinheit (16) des mindestens einen Rührelements
(12) während eines Verstellens entlang des Verstellwegs (18) mindestens eine Haltestruktur
(20) kontaktiert, mittels welcher das mindestens eine Rührelement (12) in mindestens
einer semistabilen Stellung und/oder mindestens einer semistabilen Position in Bezug
zu dem Einsetzteilgehäuse (10a) haltbar ist.
2. Reagenzgefäß-Einsetzteil (10) nach Anspruch 1, wobei das mindestens eine Rührelement
(12) mittels einer bei einem Betrieb der Zentrifuge, in welcher das Reagenzgefäß (36)
eingesetzt ist, bewirkbaren Zentrifugalkraft und/oder einer bei einem Betrieb der
Druckvariiervorrichtung, in welcher das Reagenzgefäß (36) eingesetzt ist, bewirkbaren
Druckkraft verstellbar ist.
3. Reagenzgefäß-Einsetzteil (10) nach Anspruch 2, wobei das mindestens eine Rührelement
(12) in der mindestens einen semistabilen Stellung und/oder der mindestens einen semistabilen
Position haltbar ist, bis die bewirkbare Zentrifugalkraft und/oder die bewirkbare
Druckkraft einen mittels der Ausbildung der mindestens einen kontaktierten Haltestruktur
(20) festgelegten Schwellwert übersteigt, und bei einem Übersteigen des Schwellwerts
durch die bewirkbare Zentrifugalkraft und/oder die bewirkbare Druckkraft zumindest
die mindestens eine Untereinheit (16) des mindestens einen Rührelements (12) entlang
zumindest eines Teilabschnitts des Verstellwegs (18) weiterverstellbar ist.
4. Reagenzgefäß-Einsetzteil (10) nach Anspruch 3, wobei das mindestens eine Rührelement
(12) bei dem Übersteigen des Schwellwerts mittels der bewirkbaren Zentrifugalkraft
und/oder mittels der bewirkbaren Druckkraft aus der mindestens einen semistabilen
Stellung und/oder aus der mindestens einen semistabilen Position heraus schleuderbar
ist.
5. Reagenzgefäß-Einsetzteil (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei mindestens ein
elastisches Rückstellelement (26) an dem mindestens einen Rührelement (12) so angeordnet
ist, dass zumindest die mindestens eine Untereinheit (16) des mindestens einen Rührelements
(21) mittels einer bewirkbaren Zentrifugalkraft und/oder einer bewirkbaren Druckkraft
größer als eine Rückstellkraft (Fr) des jeweiligen mindestens einen Rückstellelements
(26) aus einer Ausgangsposition in eine maximale Auslenkungsposition verstellbar ist,
und bei einer bewirkbaren Zentrifugalkraft und/oder einer bewirkbaren Druckkraft kleiner
als die Rückstellkraft (Fr) in die Ausgangsposition zurück verstellbar ist.
6. Reagenzgefäß-Einsetzteil (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die mindestens
eine Haltestruktur (20) an mindestens einer Innenwand (22) des mindestens einen Innenvolumens
(14) hervorragt.
7. Reagenzgefäß-Einsetzteil (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die mindestens
eine Haltestruktur (20) zumindest teilweise aus einem elastischen Material gebildet
ist.
8. Reagenzgefäß-Einsetzteil (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das mindestens
eine Rührelement (12) Rechenstrukturen, Siebstrukturen, Fingerstrukturen und/oder
Gitterstrukturen aufweist.
9. Reagenzgefäß-Einsetzteil (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das mindestens
eine Rührelement (12) an seinem ersten Ende (28) fest an dem Reagenzgefäß-Einsetzteil
(10a) angebracht ist, während ein zweites Ende (30) des jeweiligen Rührelements (12)
in Bezug zu dem ersten Ende (28) des gleichen Rührelements (12) unter Verbiegung zumindest
eines Zwischenteilabschnitts (32) des gleichen Rührelements (12) verstellbar ist.
10. Reagenzgefäß-Einsetzteil (10) nach Anspruch 9, wobei eine Zusatzmasse (34) an dem
zweiten Ende (30) des mindestens einen Rührelements (12) angebracht ist.
11. Reagenzgefäß-Einsetzteil (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Reagenzgefäß-Einsetzteil
(10) als Revolverbauteil ausgebildet ist.
12. Reagenzgefäß (36) für eine Zentrifuge und/oder eine Druckvariiervorrichtung mit mindestens
einem Reagenzgefäß-Einsetzteil (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
13. Reagenzgefäß (36) für eine Zentrifuge und/oder eine Druckvariiervorrichtung mit:
einer Außenwand (36a), welche so ausgebildet ist, dass das Reagenzgefäß (36) in einer
Zentrifuge und/oder in einer Druckvariiervorrichtung einsetzbar ist; und
mindestens einem Rührelement (12), welches in mindestens einem in dem Reagenzgefäß
(36) ausgebildeten Innenvolumen (14) so angeordnet ist, dass eine Stellung und/oder
eine Position des mindestens einen Rührelements (12) in Bezug zu der Außenwand (36a)
veränderbar ist, wobei zumindest eine Untereinheit (16) des mindestens einen Rührelements
(12) entlang eines Verstellwegs (18) so verstellbar ist, dass mindestens ein in das
mindestens eine Innenvolumen (14) einfüllbares oder eingefülltes Material umrührbar
ist;
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest die mindestens eine Untereinheit (16) des mindestens einen Rührelements
(12) während eines Verstellens entlang des Verstellwegs (18) mindestens eine Haltestruktur
(20) kontaktiert, mittels welcher das mindestens eine Rührelement (12) in mindestens
einer semistabilen Stellung und/oder mindestens einer semistabilen Position in Bezug
zu der Außenwand (36a) haltbar ist.
14. Verfahren zum Zentrifugieren mindestens eines Materials mit den Schritten:
Einfüllen des mindestens einen Materials in ein Reagenzgefäß (36) für eine Zentrifuge
mit einem eingesetzten Reagenzgefäß-Einsetzteil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis
10 oder in ein Reagenzgefäß (36) nach Anspruch 11 oder 12 (S1);
Anordnen des Reagenzgefäßes (36) in der Zentrifuge (S2);
Betreiben der Zentrifuge für mindestens ein erstes Zeitintervall mit einer ersten
Drehgeschwindigkeit, welche eine Zentrifugalkraft unter einem durch die mindestens
eine von dem mindestens einen Rührelement (12) kontaktierte Haltestruktur (20) festgelegten
Schwellwert bewirkt, damit das mindestens eine Rührelement (12) mittels der mindestens
einen Haltestruktur (20) in der jeweiligen semistabilen Stellung und/oder in der jeweiligen
semistabilen Position gehalten wird (S3); und
Steigern der Drehgeschwindigkeit für mindestens ein zweites Zeitintervall auf eine
zweite Drehgeschwindigkeit, welche eine Zentrifugalkraft über dem Schwellwert bewirkt,
damit das mindestens eine Rührelement (12) aus der jeweiligen semistabilen Stellung
und/oder aus der jeweiligen semistabilen Position heraus geschleudert wird, wodurch
das mindestens eine Material gemischt wird (S4).
15. Verfahren zum Druckbehandeln mindestens eines Materials mit den Schritten:
Einfüllen des mindestens einen Materials in ein Reagenzgefäß (36) für eine Druckvariiervorrichtung
mit einem eingesetzten Reagenzgefäß-Einsetzteil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis
10 oder in ein Reagenzgefäß (36) nach Anspruch 11 oder 12 (S10);
Anordnen des Reagenzgefäßes (36) in der Druckvariiervorrichtung (S11);
Anlegen einer von dem Atmosphärendruck abweichenden ersten Druckdifferenz in dem Reagenzgefäß
(36) mittels der Druckvariiervorrichtung für mindestens ein erstes Zeitintervall,
bei welchem eine Druckkraft unter einem durch die mindestens eine von dem mindestens
einen Rührelement (12) kontaktierte Haltestruktur (20) festgelegten Schwellwert bewirkt
wird, damit das mindestens eine Rührelement (12) mittels der mindestens einen Haltestruktur
(20) in der jeweiligen semistabilen Stellung und/oder in der jeweiligen semistabilen
Position gehalten wird (S12); und
Anlegen einer von dem Atmosphärendruck abweichenden zweiten Druckdifferenz größer
als der ersten Druckdifferenz für mindestens ein zweites Zeitintervall, bei welcher
eine Druckkraft über dem Schwellwert bewirkt wird, damit das mindestens eine Rührelement
(12) aus der jeweiligen semistabilen Stellung und/oder aus der jeweiligen semistabilen
Position heraus geschleudert wird, wodurch das mindestens eine Material gemischt wird
(S13).