[0001] Die Erfindung betrifft eine Kreissäge zum Sägen von Holzstücken, insbesondere von
Brennholzstücken gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 10 2007 017 898 A1 ist eine Kreissäge bekannt, die ein Sägeblatt aufweist, welches von einem Motor über
eine Welle angetrieben ist. Das Sägeblatt ist dabei in einem Schutzgehäuse untergebracht,
um das Verletzungsrisiko klein zu halten. Diese Kreissäge weist außerdem einen Trog
zur Aufnahme des zu schneidenden Holzstücks auf. Dieser Trog ist relativ zum Sägeblatt
schwenkbar gehalten, so dass das Sägeblatt von einer in das Schutzgehäuse zurückgezogenen
Passivstellung in eine den Trog durchsetzenden Sägestellung überführbar ist. Im Schutzgehäuse
ist außerdem eine nierenförmige Öffnung vorgesehen, die ein Zurückziehen des Schutzgehäuses
während des Sägevorgangs ermöglicht. Diese nierenförmige Öffnung ist von der Welle
des Sägeblatts durchsetzt. Diese Kreissäge hat sich in der Praxis bewährt und bildet
den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kreissäge der eingangs genannten Art
zu schaffen, die sich durch einen verbesserten Unfallschutz auszeichnet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Eine Kreissäge gemäß Anspruch 1 dient zum Sägen von Holzstücken, insbesondere von
Brennholzstücken. Die Kreissäge weist mindestens ein durch mindestens eine Welle zur
Drehung angetriebenes Sägeblatt auf. Über diese mindestens eine Welle wirkt ein Drehmoment
auf das mindestens eine Sägeblatt, welches die erforderliche Schnittkraft aufbringt.
Das Drehmoment selbst wird von einem beliebigen Antrieb, vorzugsweise in Form eines
Elektromotors, Hydraulikmotors oder Zapfwellenanschlusses für einen Ackerschlepper
aufgebracht. Der Erfindungsgegenstand ist jedoch nicht auf diese Antriebsarten beschränkt.
Zum Schutz vor Verletzungen ist das mindestens eine Sägeblatt in mindestens einem
Schutzgehäuse untergebracht. Dieses Schutzgehäuse soll verhindern, dass eine Person
Zähne des sich drehenden Sägeblatts berühren kann. Die Kreissäge weist außerdem mindestens
einen Trog zur Aufnahme der zu sägenden Holzstücke auf. Die konkrete Form dieses Trogs
ist dabei grundsätzlich beliebig. Um einen Sägevorgang auslösen zu können, ist das
mindestens eine Sägeblatt relativ zum Trog um eine Säge-Schwenkachse verschwenkbar.
[0006] Dabei kann das mindestens eine Sägeblatt zwischen einer in das mindestens eine Schutzgehäuse
zurückgezogenen Passivstellung und einer den mindestens einen Trog wenigstens teilweise
durchsetzenden Sägestellung verschwenkt werden. Dabei kommt es nur auf die relative
Schwenkbewegung zwischen dem mindestens einen Sägeblatt und dem mindestens einen Trog
an. Es spielt insbesondere keine Rolle, ob das mindestens eine Sägeblatt gegen den
mindestens einen feststehenden Trog, der mindestens eine Trog gegen das feststehende
mindestens eine Sägeblatt oder beide gegeneinander verschwenkt werden. Da für den
Sägevorgang das mindestens eine Sägeblatt aus dem mindestens einen Schutzgehäuse heraustreten
muss, ist in mindestens einem Schutzgehäuse mindestens eine Öffnung vorgesehen, die
von der mindestens einen Welle durchsetzt ist. Diese mindestens eine Öffnung ermöglicht
den Sägevorgang, hat jedoch den Nachteil, dass in den beiden Endstellungen, nämlich
der Passivstellung und der Sägestellung die Zähne des mindestens einen Sägeblatts
mit der mindestens einen Öffnung fluchten und folglich mit einem Finger erreichbar
sind. Damit erfüllt das mindestens eine Schutzgehäuse seine Schutzfunktion nicht mehr
vollständig, was zu einer beträchtlichen Unfallgefährdung führen kann. Zur Lösung
dieses Problems ist dem mindestens einen Schutzgehäuse mindestens eine um eine Wippen-Schwenkachse
verschwenkbare Wippe zugeordnet. Diese mindestens eine Wippe deckt mindestens einen
Teil der mindestens einen Öffnung ab, was die Verletzungsgefahr durch die hinter der
mindestens einen Öffnung befindlichen Zähne des mindestens einen Sägeblatts entsprechend
reduziert. Um jederzeit sicherzustellen, dass die mindestens eine Wippe unabhängig
von der Stellung des mindestens einen Sägeblatts stets die gefährliche Seite der mindestens
einen Öffnung abdeckt, ist die mindestens eine Wippe durch die Schwenkbewegung des
mindestens einen Sägeblatts relativ zum mindestens einen Trog zwangsverstellbar. Damit
ergibt sich ein hohes Maß an Arbeitssicherheit.
[0007] Insbesondere wenn das mindestens eine Sägeblatt gemäß Anspruch 2 Zähne aufweist,
die in mindestens einer Stellung des Sägeblatts mit der mindestens einen Öffnung fluchten,
stellen die Zähne des mindestens einen Sägeblatts eine erhebliche Unfallgefährdung
dar. In diesem Fall ist es günstig, wenn die mindestens eine Wippe in dieser mindestens
einen Stellung die Zähne abdeckt. Im Allgemeinen ist ein Berühren des sich drehenden
mindestens einen Sägeblatts außerhalb der Zähne gefahrlos möglich, so dass hier die
mindestens eine Öffnung kein Problem darstellt. Der wirklich gefährliche Bereich der
Zähne wird aber durch die mindestens eine Wippe abgedeckt.
[0008] Ein besonders einfacher Aufbau der mindestens einen Wippe ergibt sich gemäß Anspruch
3, indem die Wippen-Schwenkachse von der mindestens einen Welle beabstandet ist. Damit
ergibt die Verschwenkbewegung des mindestens einen Sägeblatts relativ zum mindestens
einen Trog eine Verstellbewegung der mindestens einen Wippe relativ zur Wippen-Schwenkachse.
Diese Verstellbewegung kann sehr leicht dazu genutzt werden, die Zwangsverstellung
der mindestens einen Wippe zu realisieren.
[0009] Am einfachsten kann die Zwangsverstellung der mindestens einen Wippe gemäß Anspruch
4 unmittelbar durch die mindestens eine Welle ausgelöst werden. In diesem Fall drückt
die mindestens eine Welle bei der Schwenkbewegung des mindestens einen Sägeblatts
gegen die mindestens eine Wippe, wodurch sie entsprechend verstellt wird.
[0010] Alternativ ist es gemäß Anspruch 5 günstig, wenn die Wippen-Schwenkachse mit der
mindestens einen Welle zusammenfällt. In diesem Fall wird die mindestens eine Wippe
direkt an der mindestens einen Welle schwenkgelagert, so dass auf einfache Weise auch
eine vollständige Abdeckung der mindestens einen Öffnung realisierbar ist. Die Verschwenkbarkeit
der mindestens einen Wippe ist dennoch erforderlich, damit die Zähne des mindestens
einen Sägeblatts in der Passivstellung sicher abgedeckt sind und die mindestens eine
Wippe in der Sägestellung nicht mit dem mindestens einen Trog kollidiert.
[0011] Schließlich ist es gemäß Anspruch 6 vorteilhaft, wenn die mindestens eine Wippe mit
mindestens einer Führung in Wirkverbindung steht. Diese mindestens eine Führung ist
vorzugsweise stationär ausgebildet, wobei alternativ auch an bewegliche Führungen
gedacht ist. Die mindestens eine Führung hat im wesentlichen die Aufgabe, die Verschwenkbewegung
der mindestens einen Wippe bei der Schwenkbewegung des mindestens einen Sägeblatts
zu realisieren, so dass die mindestens eine Wippe die mindestens eine Öffnung abdeckt,
aber nicht mit dem mindestens einen Trog kollidiert. Die mindestens eine Führung kann
dabei wie eine Nocke oder eine Kulisse wirken.
[0012] Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den
Schutzumfang zu beschränken.
[0013] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung durch eine erste Ausführungsform einer Kreissäge in der Passivstellung,
- Fig. 2
- die Darstellung gemäß Figur 1 in der Sägestellung,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung durch eine zweite Ausführungsform einer Kreissäge in der Passivstellung,
- Fig. 4
- die Darstellung gemäß Figur 3 in der Sägestellung.
[0014] Eine Kreissäge 1 gemäß den Figuren 1 und 2 weist ein Sägeblatt 2 auf, welches um
eine Säge-Schwenkachse 3 verschwenkbar abgestützt ist. Das Sägeblatt 2 ist in einem
Schutzgehäuse 4 untergebracht, dem ein Trog 5 zum Zuführen von Holzstücken 6 zugeordnet
ist. Im Trog 5 ist außerdem ein Holzhalter vorgesehen, der zur besseren Übersichtlichkeit
nicht dargestellt ist.
[0015] Das Sägeblatt 2 ist über eine Welle 7 mit einem Motor 8 drehmomentübertragend verbunden.
Der Motor 8 treibt das Sägeblatt 2 zur Drehung an. Um die Schwenkbarkeit des Sägeblatts
2 um die Säge-Schwenkachse 3 zu gewährleisten, ist im Schutzgehäuse 4 eine nierenförmige
Öffnung 9 vorgesehen. Diese Öffnung 9 ist im Wesentlichen konzentrisch zur Säge-Schwenkachse
3 ausgebildet.
[0016] Das Sägeblatt 2 weist Zähne 10 auf, die eine erhebliche Unfallgefährdung darstellen.
In der in Figur 1 dargestellten Passivstellung sowie in der in Figur 2 dargestellten
Sägestellung fluchten die Zähne 10 mit der Öffnung 9, so dass sie ohne weitere Maßnahmen
mit einem Finger berührt werden könnten.
[0017] Zur Erhöhung der Sicherheit der Kreissäge 1 ist am Schutzgehäuse 4 eine Wippe 11
abgestützt. Diese Wippe 11 ist um eine Wippen-Schwenkachse 12 verschwenkbar gehalten.
Die Wippe 11 und die Wippen-Schwenkachse 12 sind dabei derart angeordnet, dass die
Welle 7 die Wippe 11 zwangsverschwenkt. Befindet sich das Sägeblatt 2 in der in Figur
1 dargestellten Passivstellung, so verschwenkt die Welle 7 die Wippe 11 im Uhrzeigersinn
und deckt den rechten Bereich der Öffnung 9 ab. In diesem Bereich wären ohne Wippe
11 die Zähne 10 des Sägeblatts 2 erreichbar. In der in Figur 2 dargestellten Sägestellung
drückt dagegen die Welle 7 die Wippe 11 entgegen dem Uhrzeigersinn, so dass nun der
linke Endbereich der Öffnung 9 von der Wippe 11 abgedeckt wird. Damit sind die Zähne
10 des Sägeblatts 2 stets von der Wippe 11 und/oder dem Schutzgehäuse 4 abgedeckt.
[0018] Die Figuren 3 und 4 zeigen eine alternative Ausführungsform der Kreissäge 1, wobei
gleiche Bezugszeichen gleiche Teile benennen. Im Folgenden wird lediglich auf die
Unterschiede zur Ausführungsform gemäß den Figuren 1 und 2 eingegangen.
[0019] Die Wippen-Schwenkachse 12 fällt bei dieser Ausführungsform mit der Säge-Schwenkachse
3 zusammen, so dass die Wippe 11 mit der Welle 7 verstellt wird. Nachdem der rechte
Bereich der Öffnung 9 in der Passivstellung gemäß Figur 3 von der Wippe 11 abgedeckt
werden muss, würde die Wippe 11 beim Verschwenken in die in Figur 4 dargestellte Sägestellung
in den Innenraum des Troges 5 eingreifen, was aufgrund des dort befindlichen Holzstücks
6 nicht möglich ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Wippe 11 bei der Schwenkbewegung
des Sägeblatts 2 verschwenkt wird. Zu diesem Zweck ist am Schutzgehäuse 4 eine Führung
13 vorgesehen, die die Wippe 11 beim Überführen des Sägeblatts 2 in die in Figur 4
dargestellte Sägestellung im Uhrzeigersinn verschwenkt. Die Wippe 11 wird mittels
einer Drehfeder 14 gegen die Führung 13 gedrückt. Bei dieser Ausführungsform ist die
Öffnung 9 in ihrer gesamten Erstreckung mit Ausnahme des Querschnitts der Welle 7
vollständig geschlossen. Auf diese Weise wird eine maximale Sicherheit gewährleistet.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Kreissäge
- 2
- Sägeblatt
- 3
- Säge-Schwenkachse
- 4
- Schutzgehäuse
- 5
- Trog
- 6
- Holzstück
- 7
- Welle
- 8
- Motor
- 9
- Öffnung
- 10
- Zahn
- 11
- Wippe
- 12
- Wippen-Schwenkachse
- 13
- Führung
- 14
- Drehfeder
1. Kreissäge zum Sägen von Holzstücken (6), insbesondere von Brennholzstücken, wobei
die Kreissäge (1) mindestens ein durch mindestens eine Welle (7) zur Drehung angetriebenes
Sägeblatt (2), mindestens ein Schutzgehäuse (4) und mindestens einen Trog (5) zur
Aufnahme der zu sägenden Holzstücke (6) aufweist, wobei das mindestens eine Sägeblatt
(2) relativ zum mindestens einen Trog (5) um eine Säge-Schwenkachse (3) zwischen einer
in das mindestens eine Schutzgehäuse (4) zurückgezogene Passivstellung und einer den
mindestens einen Trog wenigstens teilweise durchsetzenden Sägestellung verschwenkbar
ist, und das mindestens eine Schutzgehäuse (4) mindestens eine Öffnung (9) aufweist,
die von der Welle (7) durchsetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass dem mindestens einen Schutzgehäuse (4) mindestens eine um eine Wippen-Schwenkachse
(12) verschwenkbare Wippe (11) zugeordnet ist, welche wenigstens einen Teil der Öffnung
(9) abdeckt, wobei die mindestens eine Wippe (11) durch die Schwenkbewegung des mindestens
einen Sägeblatts (2) relativ zum mindestens einen Trog (5) zwangsverstellbar ist.
2. Kreissäge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Sägeblatt (2) Zähne (10) aufweist, welche in mindestens einer
Stellung des mindestens einen Sägeblatts mit der mindestens einen Öffnung (9) fluchten,
wobei die mindestens eine Wippe (11) in dieser mindestens einen Stellung die Zähne
(10) abdeckt.
3. Kreissäge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippen-Schwenkachse (12) von der mindestens einen Welle (7) beabstandet ist.
4. Kreissäge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Wippe (11) von der mindestens einen Welle (7) betätigt ist.
5. Kreissäge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippen-Schwenkachse (12) mit der mindestens einen Welle (7) zusammenfällt.
6. Kreissäge nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Wippe (11) mit mindestens einer Führung in Wirkverbindung steht,
welche die mindestens eine Wippe (11) beim Verschwenken des mindestens einen Sägeblatts
(2) derart verschwenken, dass sie am mindestens einen Trog (5) vorbeigeführt ist.