[0001] Aus der
DE 94 12 658.5 U1 ist eine Vorrichtung zum Bearbeiten, insbesondere Spalten von Holzstücken bekannt.
Diese Vorrichtung weist einen Behälter auf, in dem ein hydraulisch angetriebener Stempel
und ein Spaltkreuz angeordnet sind. Das zu spaltende Holzstück wird in diesen Behälter
eingelegt. Nach dem Schließen eines Behälterdeckels drückt der Stempel das Holzstück
gegen den Spaltkeil und spaltet auf diese Weise das Holzstück. Im Bereich des Spaltkeils
ist der Behälter durch einen flexiblen Vorhang abgeschlossen, der von den gespaltenen
Holzstücken leicht durchdrungen werden kann. Diese bekannte Vorrichtung hat sich in
der Praxis vielfach bewährt und bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die sich durch eine höhere Betriebssicherheit und eine verringerte
Verletzungsgefährdung auszeichnet.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0004] Eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 dient zum Bearbeiten von Holzstücken, insbesondere
von Brennholzstücken. Die konkrete Bearbeitungsart spielt dabei keine Rolle. Insbesondere
ist an Spalten und Sägen von Holzstücken gedacht. Diese Aufzählung ist jedoch nicht
abschließend zu verstehen. Die Vorrichtung weist mindestens ein Bearbeitungswerkzeug
auf, welches vorzugsweise als Spaltkeil, Pressstempel, Kettensäge oder Sägeblatt ausgeführt
ist. Auch diese Aufzählung ist ebenfalls nicht abschließend zu verstehen. Dem Bearbeitungswerkzeug
ist mindestens ein Auswurfkanal nachgeordnet. Dieser Auswurfkanal dient zum Transport
der bearbeiteten Holzstücke. Diese Holzstücke werden dabei im Auswurfkanal in einer
vom mindestens einen Bearbeitungswerkzeug weg gerichteten Transportrichtung transportiert.
Es kommt nun immer wieder vor, dass bearbeitete Holzstücke aufgrund ihrer unregelmäßigen
Form sich geringfügig entgegen der vorgesehenen Transportrichtung bewegen. Damit kann
sich dieses Holzstück am Bearbeitungswerkzeug verklemmen, was insbesondere bei Sägen
zu einer unzulässig hohen Belastung und einer erhöhten Geräuschentwicklung führt.
Bei Holzspaltern kann dies zum Verklemmen der Holzstücke am Spaltkeil führen, insbesondere
wenn ein Spaltkreuz eingesetzt wird. Um diese bekannten Probleme zu lösen, ragt in
den mindestens einen Auswurfkanal mindestens ein biegefester Abweiser, der oberhalb
des mindestens einen Auswurfkanals angelenkt ist. Der mindestens eine Abweiser ist
dabei spitzwinkelig zur Transportrichtung der Holzstücke ausgerichtet. Dabei reicht
es in der Regel aus, den mindestens einen Abweiser durch seine eigene Schwere an die
bearbeiteten Holzstücke zu drücken. Alternativ könnte der Anpressdruck durch mindestens
eine Feder verstärkt werden. Durch die freie Verschwenkbarkeit des mindestens einen
Abweisers ist die Anlage seines freien Endes am bearbeiteten Holzstück gesichert.
Der spitze Winkel zwischen dem mindestens einen Abweiser und der Transportrichtung
öffnet sich - ausgehend von der Schwenkachse - in Transportrichtung. Der mindestens
eine Abweiser verläuft daher von seiner Anlenkung oberhalb des mindestens einen Auswurfkanals
schräg nach unten in Transportrichtung der Holzstücke. Versucht nun ein Holzstück
sich entgegen der vorgesehenen Transportrichtung zu bewegen, so verklemmt es sich
am mindestens einen Abweiser, der diese Bewegung zuverlässig verhindert. Damit wird
das mindestens eine Bearbeitungswerkzeug zuverlässig vor Schäden durch derartige falsch
laufende Holzstücke geschützt. Zusätzlich sorgt der mindestens eine Abweiser auch
dafür, dass eine Bedienperson dieser Vorrichtung vor Verletzungen geschützt ist. Im
Gegensatz zu einem flexiblen Vorhang, der problemlos in jede beliebige Lage gebogen
und sogar aufgerollt werden kann, ist dies bei den biegesteifen Abweisern nicht möglich.
Will eine Bedienperson vom Auswurfkanal her in die Vorrichtung greifen, so ist der
mindestens eine Abweiser im Weg. Die Bedienperson muss in diesem Fall den mindestens
einen Abweiser hochheben, um in das Innere der Vorrichtung greifen zu können. Die
Bedienperson muss in diesem Fall die gesamte Länge des mindestens einen Abweisers
zuzüglich dem Abstand der Anlenkung vom mindestens einen Bearbeitungswerkzeug überwinden,
um an letzteres heranzukommen. Dies kann durch geeignete Wahl dieser Längen zuverlässig
verhindert werden. Auf diese Weise ist eine Verletzungsgefährdung durch Greifen in
den Auswurfkanal ausgeschlossen. Damit erfüllt der mindestens eine Abweiser eine Doppelfunktion,
da er zum einen einen flüssigen Abtransport der bearbeiteten Holzstücke sicherstellt
und zum anderen eine Verletzung der Bedienperson am mindestens einen Bearbeitungswerkzeug
verhindert.
[0005] Gemäß Anspruch 2 ist es vorteilhaft, wenn der mindestens eine Abweiser ein freies
Ende aufweist, welches spitzwinkelig ausgebildet ist. Ein derartiges spitzes Ende
des mindestens einen Abweisers erhöht die Sperrwirkung auf die bearbeiteten Holzstücke
und verhindert auf diese Weise jegliche Rückwärtsbewegung derselben.
[0006] Zur weiteren Verbesserung der Sperrwirkung ist es gemäß Anspruch 3 günstig, wenn
das freie Ende des mindestens einen Abweisers von oben her verjüngt ist. Dies stellt
sicher, dass der mindestens eine Abweiser relativ steil in das bearbeitete Holzstück
greift, was die Sperrwirkung weiter verbessert.
[0007] Für die Form des mindestens einen Abweisers hat sich gemäß Anspruch 4 eine stangenförmige
Ausbildung bewährt. Es spielt dabei keine Rolle, ob er gerade, gekrümmt oder abgeknickt
ist.
[0008] Zur Verbesserung der Wirkung des mindestens einen Abweisers ist es gemäß Anspruch
5 vorteilhaft, wenn mindestens zwei der Abweiser unabhängig voneinander verschwenkbar
sind. Vorzugsweise sind alle Abweiser unabhängig voneinander verschwenkbar. Dies stellt
sicher, dass unabhängig von der konkreten Anordnung der bearbeiteten Holzstücke im
Auswurfkanal jeder Abweiser gegen sein individuelles Holzstück drückt. Gegebenenfalls
können bei größeren Holzstücken auch Abweiser gegen mehrere Holzstücke drücken. Dies
spielt jedoch für die Funktion der Vorrichtung keine Rolle.
[0009] Bei mehreren, nebeneinander angeordneten Abweisern ist es gemäß Anspruch 6 günstig,
wenn diese derart angeordnet sind, dass ein Durchgriff eines Arms zwischen den Abweisern
nicht möglich ist. Sind zwei der Abweiser relativ weit nach unten verschwenkt, weil
sie beispielsweise auf einem Boden des Auswurfskanals aufliegen, so ist die Projektion
der Abweiser auf die Transportrichtung entsprechend kürzer als bei nach oben verschwenkten
Abweisern. Damit könnte eine Bedienperson auf diese Weise entsprechend tiefer in den
Auswurfkanal eingreifen und so trotzdem das mindestens eine Bearbeitungswerkzeug erreichen.
Dies wird durch diese Maßnahme zuverlässig unterbunden. Außerdem wird auf diese Weise
verhindert, dass die Bedienperson im Bereich der Anlenkungen zwischen die Abweiser
greift und dadurch die Schutzwirkung der Abweiser umgeht.
[0010] Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit ist es gemäß Anspruch 7 vorteilhaft, wenn der
Schwenkwinkel des mindestens einen Abweisers beidseitig begrenzt ist. Nach unten ist
der Schwenkwinkel des mindestens einen Abweisers trivialerweise durch einen Boden
des Auswurfkanals begrenzt, der vom mindestens einen Abweiser nicht durchdringbar
ist. Durch die zusätzliche Begrenzung des Schwenkwinkels nach oben wird verhindert,
dass der mindestens eine Abweiser in eine annähernd vertikale Stellung überführt werden
kann, in der er funktionslos ist und insbesondere keinen Schutz vor Verletzungen mehr
bietet.
[0011] Gemäß Anspruch 8 ist es vorteilhaft, wenn der mindestens eine Abweiser nicht oder
nur geringfügig über eine Oberkante des mindestens einen Auswurfkanals hinaus verschwenkt
werden kann. Damit ist es nicht mehr möglich, den mindestens einen Abweiser so weit
nach oben zu verschwenken, dass eine Bedienperson zwischen Wänden des mindestens einen
Auswurfkanals und dem mindestens einen Abweiser greifen kann, um auf diese Weise die
Schutzwirkung des mindestens einen Abweisers zu umgehen.
[0012] Schließlich ist es gemäß Anspruch 9 günstig, wenn zwischen dem mindestens einen Bearbeitungswerkzeug
und dem mindestens einen Abweiser der mindestens eine Auswurfkanal oberseitig geschlossen
ist. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass das mindestens eine Bearbeitungswerkzeug
nicht unter Umgehung des mindestens einen Abweisers ergriffen werden kann.
[0013] Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den
Schutzumfang zu beschränken.
[0014] Die einzige Figur zeigt eine räumliche Darstellung einer Vorrichtung 1 zum Bearbeiten
von Holzstücken 2. Die Vorrichtung 1 ist dabei lediglich schematisch ohne Gehäuse
dargestellt, um den inneren Aufbau der Vorrichtung 1 besser erkennen zu können. Die
Vorrichtung 1 weist ein Bearbeitungswerkzeug 3 auf, welches von einem hydraulisch
oder elektrisch betätigtem Stempel 4 und einem Spaltkeil 5 gebildet ist. Zwischen
dem Stempel 4 und dem Spaltkeil 5 ist das Holzstück 2 eingelegt und wird durch Verschiebung
des Stempels 4 in Richtung des Spaltkeils 5 von diesem gespalten.
[0015] Dem Bearbeitungswerkzeug 3 ist ein Auswurfkanal 6 nachgeordnet, der im Wesentlichen
einen Boden 7 und Seitenwände 8 aufweist. Die gespaltenen Holzstücke 2 werden in Transportrichtung
9 transportiert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind hierzu keine gesonderten
Transportmittel vorgesehen. Die im Auswurfkanal 6 befindlichen Holzstücke 2 werden
vielmehr von den nachfolgenden Holzstücken 2 weiterbewegt. Alternativ könnte insbesondere
der Boden 7 des Auswurfkanals 6 auch als Förderband oder in Form von mehreren Walzen
ausgebildet sein, von denen wenigstens eine angetrieben ist.
[0016] Am Auswurfkanal 6 ist oberseitig eine Schwenkachse 10 vorgesehen, die ein Schwenklager
11 für eine Reihe nebeneinander angeordneter Abweiser 12 bildet. Jeder der Abweiser
12 ist am Schwenklager 11 frei und unabhängig von den anderen Abweisern 12 verschwenkbar.
Damit nehmen die verschiedenen Abweiser 12 je nach individueller Füllhöhe des Auswurfkanals
6 mit den Holzstücken 2 unterschiedliche Höhen ein. Dies gewährleistet, dass alle
Holzstücke 2 - unabhängig von der Füllhöhe des Auswurfkanals 6 - von den Abweisern
12 ergriffen werden.
[0017] Die Abweiser 2 schließen mit der Transportrichtung 9 einen spitzen Winkel 13 ein,
der sich in Transportrichtung 9 - beginnend ab der Schwenkachse 10 - öffnet. Dies
stellt sicher, dass sich die Holzstücke 2 bei einem ungewollten Transport entgegen
der Transportrichtung 9 am Abweiser 12 verkeilen, so dass diese gegenläufige Bewegung
verhindert wird.
[0018] Die Abweiser 12 weisen ein freies Ende 14 auf, welches spitz zulaufend ausgebildet
ist. Dies wird durch eine Abschrägung 15 des freien Endes 14 erreicht, welches oberseitig
aus dem Abweiser 12 ausgeformt ist.
[0019] Der Raum zwischen dem Bearbeitungswerkzeug 3 und der Schwenkachse 10 ist oberseitig
von einer Abdeckung 16 geschlossen, so dass dieser Raum lediglich beidseits - in Transportrichtung
9 betrachtet - offen ist. Diese Abdeckung verhindert einen Zugriff auf das Bearbeitungswerkzeug
3 unter Umgehung der Abweiser 12. Außerdem stellt diese Abdeckung 16 einen Anschlag
für die Abweiser 12 zur Verfügung. Die Abweiser 12 weisen zu diesem Zweck Anschläge
17 auf, die drehfest mit den Abweisern 12 verbunden sind. Bei Verschwenken der Abweiser
12 entgegen dem Uhrzeigersinn drücken diese Anschläge 17 gegen die Abdeckung 16, sobald
der Abweiser 12 in etwa eine Lage nahe einer Oberkante 18 der Seitenwände 8 erreicht
hat. In diesem Fall sind die Abweiser 12 nahezu parallel zur Transportrichtung 9 ausgerichtet.
Diese Anschläge 17 verhindern auf diese Weise ein weiteres Verschwenken der Abweiser
12 nach oben, so dass es nicht möglich ist, mit einem Arm unter die Abweiser 12 zu
greifen, um das Bearbeitungswerkzeug 3 zu erreichen. Außerdem sind die Abweiser 12
so dicht nebeneinander angeordnet, dass ein Durchgriff zwischen den Abweisern 12 ebenfalls
nicht möglich ist.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Holzstück
- 3
- Bearbeitungswerkzeug
- 4
- Stempel
- 5
- Spaltkeil
- 6
- Auswurfkanal
- 7
- Boden
- 8
- Seitenwand
- 9
- Transportrichtung
- 10
- Schwenkachse
- 11
- Schwenklager
- 12
- Abweiser
- 13
- spitzer Winkel
- 14
- freies Ende
- 15
- Abschrägung
- 16
- Abdeckung
- 17
- Anschlag
- 18
- Oberkante
1. Vorrichtung zum Bearbeiten von Holzstücken (2), insbesondere von Brennholzstücken,
wobei die Vorrichtung (1) mindestens ein Bearbeitungswerkzeug (3) und mindestens einen
diesem nachgeordneten Auswurfkanal (6) zum Transport der bearbeiteten Holzstücke (2)
in einer vom mindestens einen Bearbeitungswerkzeug (3) weg gerichteten Transportrichtung
(9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in den mindestens einen Auswurfkanal (6) mindestens ein biegesteifer Abweiser (12)
ragt, der oberhalb des mindestens einen Auswurfkanals (6) an mindestens einer Schwenkachse
(10) angelenkt und - von der mindestens einen Schwenkachse (10) aus betrachtet - spitzwinkelig
zur Transportrichtung (9) der Holzstücke (2) ausgerichtet ist, wobei der mindestens
eine Abweiser (12) derart ausgebildet ist, dass ein Transport der bearbeiteten Holzstücke
(2) entgegen der Transportrichtung (9) und ein Eingriff einer Bedienperson vom mindestens
einen Auswurfkanal (6) zum mindestens einen Bearbeitungswerkzeug (3) verhindert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Abweiser (12) ein freies Ende (13) aufweist, welches spitzwinkelig
ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende (14) des mindestens einen Abweisers (12) von oben her verjüngt ist.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Abweiser (12) stangenförmig ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei der Abweiser (12) unabhängig voneinander verschwenkbar sind.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abweiser (12) derart dicht nebeneinander liegen, dass ein Durchgriff eines Armes
zwischen den Abweisern (12) nicht möglich ist.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkwinkel des mindestens einen Abweisers (12) beidseitig begrenzt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Abweiser (12) nicht oder nur geringfügig über eine Oberkante
(18) des mindestens einen Auswurfkanals (6) hinaus verschwenkt werden kann.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem mindestens einen Bearbeitungswerkzeug (3) und dem mindestens einen Abweiser
(12) der mindestens eine Auswurfkanal (6) oberseitig geschlossen ist.