Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Kontaktanordnung mit einer Leiterplatte und einem Kontaktelement
zum elektrischen Kontaktieren der Leiterplatte.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Steuergeräte, beispielsweise Motorsteuergeräte für Fahrzeuge, umfassen in der Regel
ein Gehäuse und eine Leiterplatte, auf der Bauelemente platziert sind. In Motorsteuergeräten
wird häufig auf der Leiterplatte eine Messerleiste montiert, um einen elektrischen
Kontakt zwischen einem Kabelbaum (einem Kabelstrang) und der Leiterplatte herzustellen.
Die Messerleiste stellt ein zusätzliches Bauteil bei der Montage des Steuergeräts
dar.
[0003] Es gibt verschiedene Ansätze, eine Direktkontaktierung zu der Leiterplatte ohne Messerleiste
herzustellen. Dies bedeutet, dass die Messerleiste entfallen kann und die einzelnen
Pole des Kabelbaums direkt auf die Leiterplatte kontaktiert werden.
[0004] Dazu können die Pole mit Kontakten verbunden sein, die in der Regel auf oder über
den Rand der Leiterplatte gesteckt werden. Beim Überfahren einer Moldkante am Rand
der Leiterplatte oder der Kontaktflächen (Lands) auf der Leiterplatte, die eine Dicke
von bis zu 100 µm mit einer entsprechenden Kante aufweisen können, ist es möglich,
dass diese Kontakte dann beschädigt werden.
[0005] Übliche Lösungsansätze für dieses Problem bestehen darin, einen mittels Federkraft
vorgespannten Kontaktträger beim Steckvorgang zu öffnen, um einen Kontakt der sensiblen
Elemente zu unterbinden und eine Beschädigung zu vermeiden. Negativ macht sich in
diesem Zusammenhang bemerkbar, dass gegen die Anpresskraft einer vorgespannten Feder
gearbeitet werden muss. Als Konsequenz hieraus steigt die Steck-/Abziehkraft des Systems.
Damit kann sich eine Kostensteigerung für das Kontaktsystem ergeben, da zusätzliche
Elemente, wie etwa Hebel, zur Steckkraftreduzierung entworfen und hinzugefügt werden
müssen. Durch diese zusätzlichen Elemente kann sich auch eine Bauraumvergrößerung
ergeben. Darüber hinaus kann die Skalierbarkeit des Kontaktsystems hinsichtlich Kontaktübergänge
reduziert sein, da die nutzbare Federkraft bzw. der Federweg limitiert ist und ein
Teil hiervon für die Öffnung des Steckers gegen die Anpressrichtung notwendig ist.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein einfaches, kostengünstiges, platzsparendes und
beschädigungsreduziertes Kontaktsystem für eine Leiterplatte bereitzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Weitere
Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und aus
der folgenden Beschreibung.
[0008] Die Erfindung betrifft eine Kontaktanordnung, die eine Leiterplatte und wenigstens
ein Kontaktelement zum elektrischen Kontaktieren der Leiterplatte umfasst. Das Kontaktelement
weist eine Kontaktfläche zum elektrischen Kontaktieren eines komplementären Kontaktelements
einer Kontaktiereinrichtung auf. Beispielsweise kann die Kontaktanordnung als Stecker
aufgefasst werden, der eine Mehrzahl von Kontaktelementen bereitstellt, die mit entsprechenden
komplementären Kontaktelementen eines komplementären Steckers in Kontakt treten. Das
komplementäre Kontaktelement, das beispielsweise einen Federkontakt umfassen kann,
kann die Leiterplatte beim Herstellen des elektrischen Kontakts umgreifen.
[0009] Das Kontaktelement weist ein Abstandselement auf, das von der Leiterplatte getragen
wird und das wiederum die Kontaktfläche trägt, so dass die Kontaktfläche einen Abstand
zur Oberfläche der Leiterplatte aufweist. Auf diese Weise kann ein komplementäres
Kontaktelement bzw. ein komplementärer Stecker (beispielsweise ein Kabelbaumstecker)
eine Öffnungsweite aufweisen, die größer ist als die Dicke der Leiterplatte. Beim
Zusammenschieben der beiden Kontaktelemente muss im Bereich der größten Dicke des
Abstandselements ein mechanischer Kontakt erfolgen.
[0010] Auf diese Weise kann ein beschädigungsfreier Schließ- und Öffnungsvorgang mit dem
Kontaktsystem aus der Kontaktanordnung und dem komplementären, kabelbaumseitigen Kontaktelements
durchgeführt werden. Die gesamte im System verfügbare Federkraft kann für die Anpressung
von Kontaktelementen genutzt werden. Das kabelbaumseitige Kontaktelement bzw. der
Kabelbaumstecker kann vereinfacht werden, da beispielsweise ein Mechanismus, der den
Öffnungswinkel des kabelbaumseitigen Kontaktelements vergrößert, entfallen kann. Insgesamt
kann sich die Robustheit des kabelbaumseitigen Kontaktelements erhöhen.
[0011] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Kontaktanordnung zwei Kontaktflächen
an gegenüberliegenden Oberflächen der Leiterplatte auf, die von wenigstens einem Abstandselement
getragen werden, so dass beide Kontaktflächen einen Abstand zur jeweiligen Oberfläche
aufweisen. Mit der Kontaktanordnung können beispielsweise zwei verschiedene elektrische
Kontakte auf verschiedenen Seiten der Leiterplatte kontaktiert werden. Auch ist es
möglich, dass ein einziger elektrischer Kontakt über zwei gegenüberliegende Kontaktflächen
erfolgt. Insbesondere dann, wenn die Kontaktflächen auf gegenüberliegenden Seiten
der Leiterplatte zur Oberfläche der Leiterplatte beabstandet sind, kann die Öffnungsweite
des komplementären, kabelbaumseitigen Kontaktelements weiter erhöht werden.
[0012] Die Kontaktfläche auf dem Abstandselement kann eine Beschichtung des Abstandselements
mit Gold aufweisen. Es ist möglich, die Kontaktfläche zu verkleinern. Auf diese Weise
kann die zu verwendende Goldmenge für die Kontaktanordnung beispielsweise durch eine
selektive Spot-Galvanik verringert werden. Auch kann ein Sonderprozess entfallen,
bei dem Kontaktflächen, die sich direkt auf der Leiterplatte befinden, mit Gold beschichtet
werden.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Abstandselement als starres Bauteil
ausgeführt. In diesem Fall können sich am komplementären Kontaktelement federnde Kontaktflächen
befinden.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist das Abstandselement ein Federelement
auf. Beispielsweise kann das Abstandselement aus einem federnden Material, wie etwa
einen federnden Metallstreifen, gefertigt sein. Damit können Anpressfedern am komplementären
Kontaktelement entfallen. Insbesondere kann das Abstandselement ein Federelement sein.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist das Abstandelement einen Metallstreifen
auf. Das Abstandselement selbst kann elektrisch leitend sein. Die Kontaktfläche kann
ein Abschnitt des Abstandelements sein.
[0016] Im Allgemeinen kann das Abstandselement jedoch durch Stanzen, Spritzen oder Sintern
beliebiger Materialien hergestellt werden.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Abstandselement über eine Oberfläche
der Leiterplatte gewölbt. Beispielsweise können in einer Steckrichtung des komplementären
Kontaktelements die beiden Enden des Abstandselements auf Höhe der Leiterplattenoberfläche
angeordnet sein. Dazwischen kann das Abstandselement kontinuierlich an Höhe bzw. Dicke
gewinnen. Im Bereich des größten Abstands zur Leiterplatte kann die Kontaktfläche
angeordnet sein.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist das Abstandselement eine Vertiefung
zum Positionieren des komplementären Kontaktelements auf. Es ist jedoch auch möglich,
dass das Kontaktelement mehrere Bereiche mit maximalem Abstand zur Leiterplatte aufweist,
zwischen denen sich die Kontaktfläche befindet. Diese Bereiche können die Kontaktfläche
des komplementären Kontaktelements auf der Kontaktfläche auf dem Abstandselement positionieren.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung überlappt ein Vorderende des Abstandselements
eine Kante der Leiterplatte. Damit kann das Abstandselement auch eine scharfe Kante
der Leiterplatte überdecken.
[0020] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Abstandselement mit der Leiterplatte
verlötet. Beispielsweise kann das Abstandselement als Einzelteil mit einem Standard-Lötlinienbestücker
auf die Leiterplatte gesetzt werden. Das Abstandselement kann beispielsweise ein oberflächenmontiertes
Bauteil sein.
[0021] Ist das Abstandselement aus einem Metallstreifen geformt, können die Lötbereiche
aus umgeknickten Abschnitten des Metallstreifens geformt werden.
[0022] Beispielsweise kann das Abstandselement über eine Lötlasche mit der Leiterplatte
verlötet ist. Die Lötlasche kann beispielsweise ein Rand eines Metallstreifens sein,
der unter eine Wölbung des Abstandselements genickt wurde oder der nach außen geknickt
wurde.
[0023] Auch kann das Abstandselement am Stanzband geliefert und am Stanzstreifen auf der
Leiterplatte positioniert und verlötet werden. Im Anschluss an den Lötprozess kann
das verbindende Stanzband von mehreren Abstandselementen beim Vereinzeln der Leiterplatten
durch Fräsen, Laserschneiden oder durch Stanzen getrennt werden.
[0024] Alternativ können die Abstandselemente im Stanzstreifen durch Bügellöten mit der
Leiterplatte verbunden werden. Das Bügellöten ermöglicht durch die Anpresskraft im
Prozessschritt des Lötens eine sehr planare Lötung.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Abstandselement mit einer elektrischen
Kontaktfläche auf der Leiterplatte verlötet. Beim Befestigen des Abstandselements
auf der Leiterplatte kann auch gleichzeitig eine elektrische Verbindung zur entsprechenden
Leitung auf der Leiterplatte hergestellt werden.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Abstandselement lediglich an einem
Ende an der Leiterplatte befestigt. Ein anderes Ende kann auf der Leiterplatte beweglich
sein. Wenn das Abstandselement einen federnden Bogen bzw. eine Blattfeder umfasst,
kann sich das lose Ende beim Zusammendrücken des Abstandselements auf der Leiterplatte
bewegen.
[0027] Das Abstandselement kann aber auch an beiden Enden befestigt sein.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Abstandselement an einem Ende von
der Oberfläche der Leiterplatte weggebogen, so dass eine Federbewegung des Abstandselements
erleichtert wird. Beispielsweise kann das Abstandselement an der der Leiterplattenkante
gegenüberliegenden Seite nach oben gebogen sein.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung greift das Abstandselement zur Befestigung
an der Leiterplatte in eine Öffnung in der Leiterplatte ein. Beispielsweise kann am
Abstandselement ein Positionszapfen oder Rastzapfen ausgebildet sein, der in die Öffnung
eingreift. Auch auf diese Weise kann zumindest ein Ende des Abstandselements an der
Leiterplatte fixiert werden.
[0030] Die Positionierung des Abstandselements auf der Leiterplatte kann entweder durch
Positionszapfen bzw. Rastzapfen am Kontaktstück (Bohrung in der Leiterplatte) erfolgen
oder durch die zentrierende Wirkung des aufschmelzenden Lotes (Reflow).
[0031] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Abstandselement mit der Leiterplatte
verpresst und/oder verprägt. Beispielsweise kann das Abstandselement in eine entsprechende
Öffnung in der Leiterplatte verpresst werden oder dort verprägt werden.
[0032] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umgreift das Abstandselement die Leiterplatte
beidseitig. Es ist möglich, dass das Abstandselement U-förmig geformt ist und über
den Rand der Leiterplatte geschoben wird. In diesem Fall kann das Abstandselement
nur reibschlüssig mit der Leiterplatte verbunden sein.
[0033] Zusätzlich kann das Abstandselement mittels einer Umspritzung auf der Leiterplatte
positioniert und gehalten werden (beispielsweise mittels eines Verschnappmechanismus
oder einer Verklemmung). Eine Umspritzung ermöglicht weitere Funktionsmechanismen,
wie beispielsweise die Zentrierung und die Verriegelung des Steckers direkt auf der
Leiterplatte. Somit ist eine sehr exakte Positionierung des Steckers auf der Leiterplatte
gewährleistet.
[0034] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Kontaktanordnung eine Mehrzahl
von Kontaktelementen, die in wenigstens einer ersten Reihe und einer zweiten Reihe
auf der Leiterplatte angeordnet sind, wobei die zweite Reihe weiter von einem Rand
der Leiterplatte entfernt ist als die erste Reihe. Dabei sind die Kontaktflächen der
Kontaktelemente der zweiten Reihe auf Abstandselementen angeordnet, so wie sie beispielsweise
obenstehend und untenstehend näher beschrieben sind. Auf diese Weise kann verhindert
werden, dass Kontaktelemente aus dem Kabelbaumstecker, die die Kontaktelemente der
zweiten Reihe kontaktieren soll, die Kontaktelemente aus der ersten Reihe unbeabsichtigt
kontaktieren.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0035] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung mit Bezug auf die beiliegenden
Figuren detailliert beschrieben.
Fig. 1a zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Leiterplatte mit Kontaktflächen.
Fig. 1b zeigt eine schematische Seitenansicht der Leiterplatte aus der Fig. 1a.
Fig. 2a zeigt eine schematische Seitenansicht einer Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 2b zeigt eine schematische Seitenansicht einer Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 2c zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 3a zeigt eine schematische Seitenansicht eines Kontaktsystems mit der Kontaktanordnung
aus der Fig. 2a in einer geöffneten Stellung.
Fig. 3b zeigt eine schematische Seitenansicht des Kontaktsystems aus der Fig. 3a in
einer geschlossenen Stellung.
Fig. 4a zeigt eine schematische Seitenansicht eines Kontaktsystems mit der Kontaktanordnung
aus der Fig. 2b in einer geöffneten Stellung.
Fig. 4b zeigt eine schematische Seitenansicht des Kontaktsystems aus der Fig. 4a in
einer geschlossenen Stellung.
Fig. 5a zeigt eine schematische Seitenansicht einer Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 5b zeigt eine schematische Seitenansicht einer Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 5c zeigt eine schematische Seitenansicht einer Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 6a zeigt eine schematische Seitenansicht einer Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 6b zeigt eine schematische Seitenansicht einer Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 6c zeigt eine schematische Seitenansicht einer Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 7a zeigt eine schematische Seitenansicht einer Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 7b zeigt eine schematische Seitenansicht einer Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 8a zeigt eine schematische Seitenansicht einer Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 8b zeigt eine schematische Seitenansicht einer Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 8c zeigt eine schematische Seitenansicht eines Kontaktsystems gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 8d zeigt eine schematische Seitenansicht eines Kontaktsystems gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 9a zeigt eine schematische Seitenansicht einer Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 9b zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 9c zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Kontaktanordnung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
[0036] Grundsätzlich sind identische oder ähnliche Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0037] Fig. 1a und 1b zeigen eine Leiterplatte 10, auf der sich auf beiden Seiten auf der
Oberfläche angebrachte Kontaktflächen (Lands) 12 befinden. Die Kontaktflächen können
in einer Reihe am Rand der Leiterplatte 12 entlang angeordnet sein und eine im Wesentlichen
rechteckige Form aufweisen.
[0038] Die Fig. 2a zeigt eine Kontaktanordnung 14, die zwei Kontaktelemente 15 aufweist,
die auf beiden Seiten der Leiterplatte 10 gegenüberliegend angeordnet sind. Jedes
Kontaktelement 15 weist ein Abstandselement 16a auf, das über die Oberfläche der Leiterplatte
10 bogenförmig gewölbt ist und in dem Bereich, der am weitesten von der jeweiligen
Oberfläche entfernt ist, eine elektrisch leitende Kontaktfläche 18 aufweist.
[0039] Die Abstandselemente 16a können aus einem leitenden Material geformt sein und eine
elektrische Verbindung zwischen der Leiterplatte 10 und der Kontaktfläche 18 bereitstellen.
Die in der Fig. 2a gezeigten Abstandselemente sind aus einem starren, nicht federnden
Material hergestellt. Der Bereich unter der Kontaktfläche 18 kann mit dem Material
ausgefüllt sein.
[0040] Die Kontaktfläche 18 kann aus dem Material des Abstandselements 16a gebildet sein.
Die Kontaktfläche 18 bzw. der Kontaktpunkt 18 kann auch mit Gold beschichtet sein.
[0041] Anstelle von starren Abstandselementen 16a können analog geformte federnde Abstandselemente
16b verwendet werden, wie in der Fig. 2a gezeigt ist. Die Abstandselemente 16b und
die in den folgenden Figuren gezeigten Abstandselemente können aus einem elektrisch
leitenden Material hergestellt sein, beispielsweise einem Metallstreifen, und analog
der Fig. 2a mit der Leiterplatte 10 elektrisch verbunden sein.
[0042] Die Fig. 2c zeigt, wie die Kontaktanordnungen 14 aus der Fig. 2a und 2b in der Draufsicht
ausgebildet sein können. Die Abstandselemente 16a, 16b können genauso groß sein wie
die Kontaktflächen 12 aus der Fig. 1a und eine rechteckige Form aufweisen. Die Kontaktfläche
18 kann in einem Bereich in der Mitte der Abstandselemente 16a, 16b ausgebildet sein.
[0043] Die Fig. 3a zeigt ein Kontaktsystem 20, das einen Stecker 22 bzw. eine Kontaktiereinrichtung
22 und die Kontaktanordnung 14 aus der Fig. 2a umfasst. Der Stecker 22 weist zwei
mit jeweils einer Leitung verbundene Kontaktelemente 24 auf, die ein Federelement
26 aufweisen.
[0044] In der Fig. 3a ist das Kontaktsystem 20 in einer geöffneten Stellung gezeigt. In
dieser Stellung ist der Abstand b der Außenflächen der Kontaktflächen 18 größer als
der Abstand a der Kontaktflächen der Federelemente 26 bzw. der Kontaktelemente 24.
Da der Abstand a aber größer ist als der Abstand c der Oberflächen der Leiterplatte
10, kann der Stecker 22 in Richtung 30 über die Kontaktanordnung 14 geschoben werden,
ohne dass die Kontaktelemente 26 des Steckers 22 die Kanten der Leiterplatte 10 oder
den Bereich vor den Kontaktflächen 18 berühren.
[0045] Die geschlossene Stellung des Kontaktsystems 20 ist in der Fig. 3b gezeigt, in der
ein elektrischer Kontakt zwischen den Kontaktelementen 26 und 15 erfolgt. Zum Herstellen
eines Kontakts kann der Stecker 26 bzw. der Kontaktträger der Kontaktelemente 26 einteilig
ausgeführt sein. Eine Öffnungsbewegung des Kontaktträgers ist nicht notwendig, um
eine Beschädigung durch Kanten von Kontaktflächen 12 oder der Leiterplatte 10 (siehe
Fig. 1) zu vermeiden.
[0046] Da die Abstandselemente in Bewegungsrichtung 30 relativ glatt ansteigen, werden die
Kontaktelemente 26 auch ohne scharfe Kanten zu berühren auf die Kontaktflächen 18
geführt. Im Gegensatz zu der in den Fig. 1a, 1b gezeigten Leiterplatte 10 besteht
keine Notwendigkeit einer Kontaktierung in der Ebene der Leiterplatte 10, und damit
keine Kontaktierung im potentiell kontaktpunktschädigenden Bereich.
[0047] Die Fig. 4a und 4b zeigen ein Kontaktsystem 20, das, im Gegensatz zu dem in den Fig.
3a und 3b gezeigten Kontaktsystem 20, die in der Fig. 2b gezeigte Kontaktanordnung
14 mit einem federnden Abstandselement 16b umfasst. Daher können die Kontaktelemente
26 des Steckers 22 nicht federnde, d. h. starre Kontaktflächen 28b bzw. Kontaktelemente
26 aufweisen. Ansonsten ist der Aufbau des Kontaktsystems 20 analog zu dem aus den
Fig. 3a und 3b.
[0048] Die Fig. 5a, 5b, 5c zeigen Kontaktanordnungen 14, bei denen die Abstandselemente
16c, 16d, 16e, 16f, 16g als einseitig kontaktierende Federelemente ausgeführt sind,
die beispielsweise aus Metallstreifen geformt sind. Die Abstandselemente 16c, 16d,
16e, 16f, 16g sind lediglich an einer Seite bzw. Oberfläche der Leiterplatte 10 befestigt,
beispielsweise daran festgelötet und sind nicht mit dem Abstandselement auf der gegenüberliegenden
Seite verbunden. Auf diese Weise können zwei verschiedene elektrische Kontakte an
gegenüberliegenden Stellen der Leiterplatte geschaffen werden.
[0049] Das Abstandselement 16c überlappt die Kante der Leiterplatte 10, um eine Beschädigung
des Steckers 22 zu vermeiden. Dazu kann ein abgeknicktes Ende 40 des Abstandselements
16c verwendet werden.
[0050] Die Abstandselemente 16c bis 16g können einseitig oder beidseitig mit der Leiterplatte
10 leitend verbunden sein. Die Abstandselemente 16c bis 16g können als SMD "surface
mounted device" ausgeführt sein und über SMD-Lötung oder EPT (d.h. über eine Steckverbindung
bzw. einem eingepresstem Kontakt) mit der Leiterplatte 10 verbunden werden.
[0051] Dazu können aus abgeknickten Enden (bzw. Bereichen) der Abstandselemente 16d, 16e,
16f, 16g Lötlaschen 42 gebildet sein, die unter dem gewölbtem Bereich (siehe 16d,
16e, 16g) oder daneben (siehe 16f) angeordnet sein können. Die Lötlaschen 42 können
an einem Ende oder an beiden Enden des Abstandselements ausgebildet sein.
[0052] Das Abstandselement 16g weist ein Fixierelement 44 auf, das aus einem abgeknickten
Ende des Abstandselements 16g geformt ist und das in eine Öffnung 46 bzw. Bohrung
46 in der Leiterplatte 10 eingreift.
[0053] Das Abstandselement 16g weist weiter ein Führungselement 48 auf, das eine Abrundung
am Ende des Abstandselements 16g umfasst, um eine Federbewegung des Abstandselements
16g zu erleichtern.
[0054] In den Fig. 5b, 5c sind Kontaktanordnungen 14 gezeigt, bei denen an gegenüberliegenden
Seiten der Leiterplatte 10 unterschiedlich ausgeführte Abstandselemente angebracht
sind. Es ist jedoch auch möglich, dass an gegenüberliegenden Seiten der Leiterplatte
10 gleich ausgeführte Abstandselemente angebracht sind.
[0055] Auch ist es möglich, dass die Abstandselemente 16a bis 16g lediglich an einer Seite
angebracht sind und an der gegenüberliegenden Seite kein Abstandselement angebracht
ist. Das heißt die Abstandselemente 16a bis 16g können einseitig oder zweiseitig an
der Leiterplatte 10 angebracht sein.
[0056] Die Fig. 6a, 6b, 6c zeigen Kontaktanordnungen 14, bei denen die Abstandselemente
16h, 16i, 16j als beidseitig kontaktierende Federelemente ausgeführt sind, die beispielsweise
aus Metallstreifen geformt sind. Die Abstandselemente 16h, 16i, 16j umgreifen den
Rand der Leiterplatte 10 und pressen ihre Abschnitte auf beiden Seiten der Leiterplatte
durch die eigene Federwirkung gegen gegenüberliegende Oberflächen der Leiterplatte
10.
[0057] Die Abstandselemente 16h, 16i, 16j umfassen einen U-förmigen bzw. klammerförmigen
Bereich 50, der die Leiterplattenkante vollständig überlappt, an den zwei bogenförmig
gekrümmte Bereiche folgen, die die Kontaktflächen 18 tragen.
[0058] Das Abstandselement 16h wird dabei nur durch den durch die Federwirkung erzeugten
Anpressdruck an der Leiterplatte 10 gehalten. Beispielsweise können die Enden 52 des
U-förmigen Bereichs 50 und ein umgebogenes Ende bzw. Führungselement 48 der bogenförmig
gekrümmten Bereiche als mechanische Kontaktpunkte 52, 48 dienen.
[0059] Die Kontaktpunkte 52, 48 können auch zur Herstellung einer elektrischen Verbindung
mit einer elektrischen Kontaktfläche auf der Leiterplatte 10 verwendet werden. Auch
ist es möglich, dass die Kontaktpunkte 52 zum Verlöten mit der Leiterplatte 10 dienen.
[0060] Beim Abstandselement 16i greifen die umgebogenen Ende 48 in eine Öffnung 46 in der
Leiterplatte 10 ein, um einen besseren Halt zu erzielen.
[0061] Analog greifen beim Abstandselement 16j die Enden 52 des U-förmigen Bereichs 50 in
eine weitere Öffnung 46 ein.
[0062] Weiter ist es möglich, dass die Abstandselemente 16h, 16i, 16j mit der Leiterplatte
10 verpresst oder verprägt werden, beispielsweise an den Enden 52 des U-förmigen Bereichs
50 (siehe 16j) oder an den umgebogenen Enden 48 (siehe 16j).
[0063] In den Fig. 7a, 7b sind Abstandselemente 16k, 161 gezeigt, die nicht-federnd ausgebildet
sind. Die Abstandselemente 16k, 161 können aus einem Metallstreifen gebildet sein,
der einen U-förmigen Bereich 50 umfasst, der die Leiterplattenkante vollständig umgreift.
Die Kontaktflächen 18 liegen auf dem U-förmigen Bereich 50.
[0064] Die Enden 54 des U-förmigen Bereichs 50 können nach innen geknickt sein und in eine
Öffnung 46 in der Leiterplatte 10 eingreifen (siehe 16k). Weiter können die nach außen
gebogenen Enden 48 des U-förmigen Bereichs 50 in eine Öffnung in der Leiterplatte
10 eingreifen (siehe 161).
[0065] Auch die Abstandselemente 16k, 161 können mit der Leiterplatte 10 verpresst, verprägt
(siehe 161) und/oder verlötet sein.
[0066] Die Fig. 8a, 8b, 8c, 8d zeigen Abstandselemente 16m, 16n, 16o mit einer Vertiefung
60 zur Zentrierung eines Kontaktelements 26. Die Abstandselemente 16m, 16n, 16o können
aus einem Metallstreifen geformt sein und können mit der Leiterplatte 10 verlötet
sein.
[0067] In der Fig. 8a sind Abstandselemente 16m gezeigt, die elektrisch getrennt sind. In
der Fig. 8b ist ein Abstandselement 16n gezeigt, dessen Kontakteile auf den beiden
Seiten der Leiterplatte mechanisch und elektrisch verbunden sind.
[0068] Bei den Abstandselementen 16m, 16n ist die Vertiefung 60 in der Form eines negativen
Keils oder eines negativen Pyramidenstumpfs ausgebildet.
[0069] Die Fig. 8c zeigt ein Kontaktsystem 20 analog zu den Fig. 4a, 4b mit der Kontaktanordnung
14 aus der Fig. 6b, bei der die Kontaktelemente 26 in die Vertiefungen 60 zentriert
sind.
[0070] Die Fig. 8d zeigt ein weiteres Kontaktsystem 20 analog den Fig. 4a, 4b mit einer
weiteren Kontaktanordnung 14, die zwei gegenüberliegende Abstandselemente 16o umfasst,
bei denen die Vertiefung 60 in der Mitte eines bogenförmigen Bereichs ausgebildet
ist, so dass sich ein kontinuierlich geschwungener Bereich ergibt.
[0071] Die Fig. 9a, 9b, 9c zeigen Kontaktanordnungen 14, die zwei Reihen 70a, 70b von Kontaktelementen
15 aufweisen. Die Reihe 70a befindet sich dabei näher an der Kante der Leiterplatte
als die Reihe 70b. Die Reihe 70a umfasst Kontaktflächen 12 auf der Oberfläche der
Leiterplatte 10. Die Reihe 70b umfasst Kontaktflächen 18, die auf einem Abstandselement
16p angeordnet sind. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass Kontaktelemente
26 eines Stecker, die zur Kontaktierung der Kontaktelemente 15 der Reihe 70b vorgesehen
sind, versehentlich die Kontaktelemente 15 der Reihe 70a kontaktieren. Auch ist eine
höhere Polzahl realisierbar. Weiter werden die Steckkräfte durch den Versatz der beiden
Reihen 70a, 70b zeitlich versetzt erzeugt, was die zum Stecken benötigte Kraft minimieren
kann.
[0072] Die Reihen 70a, 70b können entweder nur auf einer Seite der Leiterplatte 10 oder
gegenüberliegend auf beiden Seiten der Leiterplatte 10 angeordnet sein.
[0073] Wie aus den Fig. 9b und 9c hervorgeht, können die Kontaktelemente 15 der beiden Reihen
in einer Steckrichtung 30 des Steckers 22 fluchten bzw. versetzt zueinander angeordnet
sein.
[0074] Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass "umfassend" keine anderen Elemente oder Schritte
ausschließt und "eine" oder "ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen,
dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten
anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen
in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
1. Kontaktanordnung (14), umfassend:
eine Leiterplatte (10),
ein Kontaktelement (15) zum elektrischen Kontaktieren der Leiterplatte (10), wobei
das Kontaktelement (15) eine Kontaktfläche (18) zum elektrischen Kontaktieren eines
komplementären Kontaktelements (26) einer Kontaktiereinrichtung (22) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kontaktelement (15) ein Abstandselement (16a bis 16p) aufweist, das von der Leiterplatte
(10) getragen wird und das die Kontaktfläche (18) trägt, so dass die Kontaktfläche
(18) einen Abstand zur Oberfläche der Leiterplatte (10) aufweist.
2. Kontaktanordnung (14) nach Anspruch 1,
wobei das Abstandselement (16a, 16p) als starres Bauteil ausgeführt ist.
3. Kontaktanordnung (14) nach Anspruch 1,
wobei das Abstandselement (16b bis 16j, 16m bis 16o) ein Federelement aufweist.
4. Kontaktanordnung (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Kontaktanordnung (14) zwei Kontaktflächen (18) an gegenüberliegenden Oberflächen
der Leiterplatte (10) aufweist, die von wenigstens einem Abstandselement (16a bis
16p) getragen werden, so dass beide Kontaktflächen (18) einen Abstand zur jeweiligen
Oberfläche aufweisen.
5. Kontaktanordnung (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Abstandelement (16b bis 16p) einen Metallstreifen aufweist.
6. Kontaktanordnung (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Abstandselement (16a bis 16o) über eine Oberfläche der Leiterplatte (10)
gewölbt ist.
7. Kontaktanordnung (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Abstandselement (16m, 16n, 16o) eine Vertiefung zum Positionieren des komplementären
Kontaktelements (26) aufweist.
8. Kontaktanordnung (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei ein Vorderende (40) des Abstandselements (16c, 16d, 16f) eine Kante der Leiterplatte
(10) überlappt.
9. Kontaktanordnung (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Abstandselement (16d, 16f, 16m, 16n, 16o) mit der Leiterplatte (10) verlötet
ist.
10. Kontaktanordnung (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Abstandselement (16a bis 16p) mit einer elektrischen Kontaktfläche auf der
Leiterplatte (10) verlötet ist
11. Kontaktanordnung (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Abstandselement (16f, 16g, 16o) lediglich an einem Ende an der Leiterplatte
(10) befestigt ist und ein anderes Ende (48) auf der Leiterplatte (10) beweglich ist
12. Kontaktanordnung (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Abstandselement (16g, 16o) an einem Ende (48) von der Oberfläche der Leiterplatte
(10) weggebogen ist, so dass eine Federbewegung des Abstandselements erleichtert wird.
13. Kontaktanordnung (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Abstandselement (16g, 16i, 16j, 16k, 16l) zur Befestigung an der Leiterplatte
(10) in eine Öffnung (46) in der Leiterplatte (10) eingreift.
14. Kontaktanordnung (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Abstandselement (16j, 16k, 16l) mit der Leiterplatte (10) verpresst und/oder
verprägt ist.
15. Kontaktanordnung (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Abstandselement (16h bis 16l, 16n) die Leiterplatte (10) beidseitig umgreift.
16. Kontaktanordnung (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassend:
eine Mehrzahl von Kontaktelementen (15), die in wenigstens einer ersten Reihe (70a)
und einer zweiten Reihe (70b) auf der Leiterplatte (10) angeordnet sind,
wobei die zweite Reihe (70b) weiter von einem Rand der Leiterplatte (10) entfernt
ist als die erste Reihe (70a),
wobei die Kontaktflächen (18) der Kontaktelemente (15) der zweiten Reihe (70b) auf
Abstandselementen (16p) angeordnet sind.