[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Rollschuh der aus dem Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Art. Ein derartiger Rollschuh ist aus
DE 10 2005 059 069 B4 bekannt.
[0002] Dieser Rollschuh weist einen Stiefel auf, an dessen Sohle ein Rollentragelement befestigt
ist, an welchem im Bereich der Stiefelaußenseite Außenlaufrollen und unterhalb des
Stiefels Inlinelaufrollen vorgesehen sind.
[0003] Die asymmetrische Anordnung der Laufrollen bedingt, dass für den linken und rechten
Rollschuh eines Paares unterschiedliche Rollentragelemente erforderlich sind, die
nur spiegelbildlich gleich sind. Das bedeutet aber, dass für die Herstellung der Rollentragelemente
für den rechten und den linken Schuh unterschiedliche Werkzeuge, insbesondere unterschiedliche
Spritzgussformen, erforderlich sind.
[0004] Hinzu kommt, dass auch für Rollschuhe unterschiedlicher Größen die Rollentragelemente
variiert werden müssen. Das führt zu einer weiteren Vervielfachung der Werkzeuge und
damit der Herstellkosten.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem oben genannten
bekannten Rollschuh ein Rollentragelement zu schaffen, welches für den rechten und
linken Rollschuh geeignet ist.
[0006] Ein weiteres Ziel der Erfindung ist, das Rollentragelement so zu gestalten, dass
es für die Montage an Stiefeln unterschiedlicher Größen geeignet ist.
[0007] Gelöst wird die genannte Aufgabe mit dem Vorschlag gemäß Patentanspruch 1, nach dessen
Merkmalen ein weitgehend symmetrisches Rollentragelement geschaffen ist, das nach
Verdrehen um 180° sowohl am rechten als auch am linken Stiefel des Rollschuhs befestigt
werden kann.
[0008] Nach dem weiteren Vorschlag gemäß Anspruch 4 ist das Rollentragelement so gestaltet,
dass sowohl die Außenlaufrollen als auch die Inlinelaufrollen in unterschiedlichen
Abständen montiert werden können und damit das Rollentragelement zur Montage an Stiefeln
unterschiedlicher Größen geeignet ist.
[0009] Den Erfindungsgedanken weiterbildende Maßnahmen sind Gegenstand der Unteransprüche,
deren Inhalt mit der Beschreibung der Ausführungsbeispiele erläutert ist.
[0010] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele,
die in den Zeichnungen dargestellt sind, im Einzelnen erläutert.
[0011] In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1:
- Seitenansicht eines rechten Rollschuhs gemäß der Erfindung,
- Figur 2:
- Schnitt längs der Linie A-B in Figur 2 und
- Figur 3:
- Schnitt entsprechend Figur 1 einer geänderten Ausführungsform.
[0012] Der in den Zeichnungen dargestellte Rollschuh besteht im Wesentlichen aus einem Stiefel
31, mit dessen Sohle als Rollentragelement eine Platte 1 mit Außenlaufrollen 25, 26
und Inline-Laufrollen 22, 23 lagernden Lagerblöcken 6, 7 verbunden ist. Der Befestigung
dienen nicht dargestellte Schrauben, welche die Durchgangslöcher 2, 3 durchsetzen.
Zweckmäßigerweise sind weitere, nicht dargestellte Durchgangslöcher vorgesehen. Sämtliche
Durchgangslöcher sind zur vertikalen Symmetrieachse 5 symmetrisch und auf der Mitte
der Platte 1 angeordnet, was aus nachstehend erläuterten Gründen wichtig ist.
[0013] Im Hackenbereich des Stiefels 31 ist auf der Platte 1 eine Distanzscheibe 29 vorgesehen,
welche mit der Platte 1 mittels einer die Durchgangsbohrung 30 (vgl. Figur 2 und 3)
durchsetzenden Schraube verbunden ist und die Stiefelsohle 4' im Hackenbereich gegenüber
der Stiefelsohle 4 im vorderen Bereich anhebt. Mit der Unterseite der Platte 1 sind
über einen vertikalen Steg 27 Lagerblöcke 6 und 7 verbunden, welche symmetrisch zueinander
platziert sind und in der gleichen Vertikalebene liegen. Die Breite E dieser Lageblöcke
6 und 7 entspricht vorzugsweise 75% der Breite P der Platte 1.
[0014] Für die Aufnahme nicht dargestellter freitragender Achsen der Außenlaufrollen 25,
26 und der Inline-Laufrollen 22, 23 weisen die Lagerblöcke 6, 7 jeweils sechs parallele
und gleich große Bohrungen 8 bis 13 sowie 14 bis 19 auf. Wichtig für die Erfindung
ist, dass die Lagerblöcke 6 und 7 mit ihren Bohrungen 8 bis 13 bzw. 14 bis 19 bezüglich
der vertikalen Symmetrieachse 5 spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet sind und
in der gleichen Vertikalebene in Laufrichtung in Linie hintereinander liegen. Bezüglich
der Stiefel- bzw. Plattenachse 20 ist die Lagerblockmittellinie 21 in Richtung auf
die Stiefelaußenseite um den Betrag V in Richtung auf die Stiefelaußenseite versetzt.
Vorzugsweise entspricht dieser Versatz etwa 30% der Breite P der Platte 1.
[0015] Aus Stabilitätsgründen sind die Lagerblöcke 6 und 7 bezüglich der Platte 1 so angeordnet,
dass ihre Vorderkante bzw. Hinterkante die Platte 1 überragt. Zweckmäßig ist hierbei
ein Abstand der Vorder- bzw. Hinterkante der Lagerblöcke 6 und 7 bezüglich der Vorder-
bzw. Hinterkante der Platte 1 von V' = 8% der Plattenlänge L.
[0016] Wie vor allem die Figuren 2 und 3 zeigen, befinden sich die Inline-Laufrollen 22,
23 unterhalb der Platte 1 und sind in Richtung auf die Stiefelinnenseite versetzt.
Sie sind auf freitragenden, nicht dargestellten Steckachsen gelagert, deren Mittellinien
mit strichpunktierten Linien 24 dargestellt sind.
[0017] Die größeren an der Stiefelaußenseite befindlichen Außenlaufrollen 25, 26 sind gleichfalls
auf frei tragenden, in Bohrungen der Lagerblöcke 6, 7 eingesetzten Steckachsen gelagert,
deren Mittellinien wiederum mit strichpunktierten Linien 24 veranschaulicht sind.
Aus Gründen der Fertigungsvereinfachung sind die Steckachsen aller Laufrollen 22,
23 und 25, 26 identisch ausgebildet.
[0018] Die beiden Lagerblöcke 6 und 7 sind, wie eingangs erwähnt, mit der Platte 1 über
den Steg 27 verbunden, der zur Vermeidung oder Reduzierung von Verwindungen mit Verstärkungsrippen
28 versteift ist. Wie die Figuren 2 und 3 zeigen, ist der Steg 27 so angeordnet, dass
seine Mittellinie 36 in Bezug auf die Mittellinie 20 der Platte 1 um den Abstand D
zur Stiefelaußenseite hin versetzt ist. Bei dem Ausführungsbeispiel ist der Steg seitlich
bis zum Rand der Platte 1 versetzt.
[0019] Die symmetrische Ausbildung der Platte 1 mit den Lagerblöcken 6 und 7 hat den entscheidenden
Vorteil, dass für den rechten und linken Rollschuh das gleiche Rollentragelement verwendet
werden kann, so dass anders als bei bekannten Rollschuhen nur eine Spritzgussform
zur Herstellung der Rollentragelemente notwendig ist.
[0020] Um das in Figur 1 dargestellte, für den rechten Rollschuh bestimmte Rollentragelement
am Stiefel des linken Rollschuhs zu montieren, ist lediglich die Platte 1 um 180°
zu drehen, so dass die Distanzscheibe 29 auf der gegenüberliegenden Seite im Hackenbereich
des linken Stiefels zu liegen kommt. Hierauf kann die Platte 1 mit der Distanzscheibe
29 an die Sohle des linken Stiefels angeschraubt werden. Da die auf der Stiefelaußenseite
befindlichen Laufrollen 25 und 26 unterschiedliche Durchmesser haben, sind sie auszutauschen.
Zu diesem Zweck ist die in Figur 1 rechte Außenlaufrolle 25, deren Achse in der Bohrung
15 gelagert ist, an dem auf der linken Seite befindlichen Lagerblock 6 zu montieren,
also ihre Steckachse in die Bohrung 9 einzusetzen. Entsprechend ist die kleinere Laufrolle
26, deren Steckachse in die Bohrung 10 eingesetzt ist, am rechts gelegenen Lagerblock
7 anzubringen, also mit ihrer Steckachse in die Bohrung 16 einzusetzen. Eine Montage
in den weiter innen gelegenen Bohrungen 13 und 19 ist möglich, falls vorn und hinten
kleinere Außenlaufrollen gleichen Durchmessers, z. B. bei kleineren Stiefelgrößen,
montiert werden sollen.
[0021] Die verschiedenen, unterschiedlich positionierten Bohrungen 8 bis 13 bzw. 14 bis
19 in den Lagerblöcken 6 und 7 ermöglichen die Verwendung von Außenlaufrollen unterschiedlicher
Durchmesser.
[0022] So können auch Laufrollen mit wesentlich geringerem Durchmesser verwendet werden,
um einen tiefer gelegenen Schwerpunkt der Platte 1 zu erreichen, was bei kleineren
Stiefelgrößen, für ängstliche Anfänger oder für das Befahren von glatten Hallenböden
empfehlenswert ist.
[0023] Ein weiterer Vorteil ist, dass das erfindungsgemäß gestaltete Rollentragelement auch
für unterschiedliche Stiefelgrößen verwendet werden kann. Soll z. B., wie in Figur
1 mit der Ziffer 34 angedeutet, das Rollentragelement an einem sehr langen Stiefel,
z. B. der Größe 46, montiert werden, dann können die Laufrollen zwecks Stabilisierung
des Rollschuhs in Längsrichtung wie folgt versetzt werden. Zu diesem Zweck wird die
hintere Inline-Laufrolle 23, deren Steckachse in der Bohrung 14 sitzt, weiter nach
hinten derart verlagert, dass ihre Steckachse in die Bohrung 17 eingesetzt werden
kann. Hierdurch wird der Rollschuh hinten und in seiner Längsrichtung völlig kippstabil.
In gleicher Weise wird die vordere Inline-Laufrolle 22 weiter nach vorn gesetzt, wobei
ihre in der Bohrung 8 sitzende Steckachse in die Bohrung 11 eingesetzt wird. Auch
dies trägt zu einer Stabilisierung des Rollschuhs in Längsrichtung bei. Die hintere
große Außenlaufrolle 25, deren Steckachse in die Bohrung 15 eingesetzt ist, bleibt
unverändert, während die vordere Außenlaufrolle 26 nach vorn versetzt wird, wobei
ihre in der Bohrung 10 sitzende Steckachse in die Bohrung 12 eingesetzt wird.
[0024] Ein in erfindungsgemäßer Weise ausgebildeter Rollschuh ist insbesondere für heranwachsende
Benutzer geeignet, wenn dieser z. B. anfänglich eine Stiefelgröße Nr. 40 hat und später
größere Stiefel braucht. An diesen kann dann vergleichsweise problemlos dasselbe Rollentragelement
angebracht werden.
[0025] Um dieses Rollentragelement auch alternativ mit einem Bremsklotz ausrüsten zu können,
sind an der Unterseite der Lagerblöcke 6 und 7 Gewindebolzen 32, 33 vorgesehen, die
der Schraubbefestigung eines nicht dargestellten Bremsklotzes dienen könne.
[0026] In Figur 3 ist schließlich eine geringfügige Modifizierung des Rollentragelementes
dargestellt. Hiernach sind die Lagerblöcke 6, 7 zur Gewichtsreduzierung mit nach unten
offenen Schlitzen 35 versehen.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Platte
- 2, 3
- Durchgangslöcher
- 4
- Stiefelsohle, vorn
- 4'
- Stiefelsohle im Hackenbereich
- 5
- vertikale Symmetrieachse
- 6, 7
- Lagerblöcke
- 8 bis 13
- Bohrungen im linken Lagerblock
- 14 bis 19
- Bohrungen im rechten Lagerblock
- 20
- Stiefel- bzw. Plattenachse
- 21
- Lagerblock-Mittellinie
- 22, 23
- Inline-Laufrollen
- 24
- Mittellinie der freitragenden Achsen
- 25, 26
- Außenlaufrollen
- 27
- Steg
- 28
- Verstärkungsrippen
- 29
- Distanzscheibe
- 30
- Durchgangsloch
- 31
- Stiefel
- 32, 33
- Gewindebuchse
- 34
- langer Stiefel
- 35
- Schlitz
- 36
- Stegmittellinie
- A-B
- Schnitt des erfindungsgemäßen Rollentragelementes in Figur 1
- V
- Seitenversatz der Lagerblöcke
- V'
- Vorsprung der Lagerblöcke
- P
- Plattenbreite
- L
- Plattenlänge
- D
- Versatz der Stegmittellinie zur Stiefelaußenseite
- E
- Breite der Lagerblöcke 6 und 7
1. Rollschuh mit einem Stiefel, an dessen Sohle ein Rollentragelement befestigt ist,
an welchem im Bereich der Stiefelaußenseite zwei in Laufrichtung in Linie hintereinander
angeordnete Außenlaufrollen und unterhalb des Stiefels zwei in Laufrichtung in Linie
hintereinander angeordnete Inline-Laufrollen vorgesehen sind, wobei die Außenlaufrollen
auf freitragenden, in das Rollentragelement eingesetzten Achsen gelagert sind,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rollentragelement aus einer mit der Sohle des Stiefels (31) lösbar verbundenen,
symmetrischen Platte (1) und zwei mit der Platte (1) fest verbundenen Lagerblöcken
(6, 7) besteht, welche in Bezug auf die vertikale Symmetrieachse (5) des Rollschuhs
spiegelbildlich, im Übrigen jedoch identisch ausgebildet und angeordnet sind und welche
zur Aufnahme freitragender Steckachsen der Außen- und Inline-Laufrollen (25, 26; 22,
23) beidseitig Bohrungen (8 bis 13; 14 bis 19) aufweisen, wobei die Platte (1) mit
den Lagerblöcken (6, 7) mit der Sohle alternativ in zwei um 180° versetzten Richtungen
verbindbar ist.
2. Rollschuh nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Anschrauben der Platte (1) an der Sohle des Stiefels (31) auf der Mittellinie
im gleichen Abstand zur vertikalen Symmetrieachse (5) des Rollschuhs Durchgangslöcher
(2, 3) vorgesehen sind.
3. Rollschuh nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass mit der Platte (1) unterhalb der Sohle im Hackenbereich eine Distanzscheibe (29)
verbunden ist.
4. Rollschuh nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerblöcke (6, 7) verschiedene in Laufrichtung und senkrecht zu dieser versetzte
Bohrungen (8 bis 13, 14 bis 19) zur Aufnahme der Laufrollensteckachsen aufweisen.
5. Rollschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerblöcke (6, 7) mit der Platte (1) über einen vertikalen Steg (27) verbunden
sind.
6. Rollschuh nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (27) im Abstand von einander angeordnete Verstärkungsrippen (28) aufweist.
7. Rollschuh nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mittellinie (36) des Steges (27) gegenüber der vertikalen Plattenachse (5) nach
außen, vorzugsweise bis in Höhe des Außenrandes der Platte (1), versetzt ist.
8. Rollschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mittellinie (21) der Lagerblöcke (6, 7) gegenüber der vertikalen Plattenachse
(5) nach außen, vorzugsweise um 30% der Plattenbreite (P), versetzt ist.
9. Rollschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (E) der Lagerblöcke (6, 7) 75% der Plattenbreite (P) entspricht.
10. Rollschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerblöcke (6, 7) gegenüber dem vorderen bzw. hinteren Rand (1) vorstehen.
11. Rollschuh nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite der Lagerblöcke (6, 7) Gewindebuchsen (32, 33) zum Anschrauben
eines Bremsklotzes vorgesehen sind.
12. Rollschuh nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerblöcke (6, 7) einen vertikalen Schlitz (35) aufweisen.
13. Rollschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rollentragelement, bestehend aus einer vorzugsweise rechteckigen Platte (1),
den Lagerblöcken (6, 7) und dem Verbindungssteg (27), ein einstückiges Spritzgussbauteil
aus Kunststoff oder Metall, vorzugsweise Aluminium, ist.
14. Rollschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Inline-Laufrollen (22, 23) gleich groß und kleiner als die Außenlaufrollen (25,
26) sind, wobei der Durchmesser der hinteren Außenlaufrolle (25) größer als derjenige
der vorderen Außenlaufrolle (26) ist.
15. Rollschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
gekennzeichnet durch einen aus mehreren austauschbaren Außenlaufrollen mit unterschiedlichen Durchmessern
bestehenden Satz.