Technisches Anwendungsgebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils mit
einer Verbundstruktur aus einem Faserverbundwerkstoff und einem metallischen Werkstoff,
bei dem in einer Verfahrensalternative mindestens ein Formteil aus dem Faserverbundwerkstoff
in eine Gießform eingebracht und wenigstens ein Abschnitt des Formteils in einem Gießprozess
mit dem metallischen Werkstoff umgossen wird. Die Erfindung betrifft auch ein durch
das Verfahren herstellbares Bauteil. Bei dem Faserverbundwerkstoff kann es sich um
einen faserverstärkten Kunststoff handeln, insbesondere um einen Kohlenstofffaser-verstärkten
Kunststoff (CFK), der beispielsweise mit Aluminium umgossen wird.
[0002] Durch eine Verbindung metallischer Strukturen mit faserverstärkten Kunststoffen lassen
sich leichte und zugleich mechanisch belastbare Werkstoffverbunde herstellen. Eine
derartige Kombination von Werkstoffen wird auch als Hybrid- oder Verbundstruktur bezeichnet.
Zur Herstellung besonders leichter Strukturen bietet sich die Verbindung der Werkstoffe
Aluminium und CFK an, sowie Modifikationen dieser Werkstoffklassen wie bspw. Aluminiumlegierungen
oder andersartig faserverstärkte Kunststoffe wie z.B. glasfaserverstärkte Kunststoffe
(GFK). Weiterhin stehen auch andere Metalle bzw. Metalllegierungen zur Verfügung.
Dies gilt auch für das erfindungsgemäße Verfahren.
Stand der Technik
[0003] Die Verbindung zwischen Faserverbundwerkstoffen und Metallwerkstoffen erfolgt in
vielen Fällen durch Niet- oder Klebeverbindungen. Weiterhin ist es bspw. aus der
DE 10 2009 048 709 A1 bekannt, eine derartige Verbundstruktur durch einen Gießprozess herzustellen. Hierbei
wird ein Formteil aus dem Faserverbundwerkstoff in eine Gießform eingebracht und mit
der Metallschmelze umgossen. Die Metallschmelze dringt dabei zumindest teilweise in
den Faserverbundwerkstoff ein und umhüllt die dort vorhandenen Fasern. Dies führt
zu einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen den beiden Werkstoffen. In einer Ausgestaltung
wird diese stoffschlüssige Verbindung lediglich in einigen Oberflächenbereichen des
Formteils hergestellt, wobei die anderen Bereiche mit einer thermischen Isolierschicht
bedeckt werden, um Beschädigungen des Faserverbundwerkstoffes durch die hohe Temperatur
der Metallschmelze beim Gießprozess zu vermeiden.
[0004] Die bekannten Nietverbindungen sowie die oben beschriebene Verbindung auf Basis eines
Gießprozesses führen zu einem elektrischen Kontakt zwischen den zu fügenden Werkstoffen.
Gerade im Falle von CFK kann dies jedoch zu elektrochemisch induzierter Korrosion
an den Verbindungsstellen führen. Da die Kohlenstofffasern elektrochemisch edler sind
als bspw. Aluminium kann sich dieses daher bei Wechselwirkung mit einem Elektrolyten
als korrosivem Medium an den Kontaktstellen zu den Kohlenstofffasern lokal auflösen,
wodurch es zur Schädigung des Verbundes kommt. Das direkte Eingießen von Kohlenstofffasern
kann auch zu einer Carbidbildung führen, die aus Festigkeits- und Korrosionsgründen
unvorteilhaft ist.
[0005] Durch eine Klebeverbindung wird diese Problematik vermieden, da ein elektrisch isolierender
Klebstoff eingesetzt werden kann, der zwischen den beiden Werkstoffen eine elektrisch
isolierende Zwischenschicht bildet. Zur Erzielung einer ausreichend hohen Haltekraft
der Verbindung zwischen dem Faserverbundwerkstoff und dem Metall ist jedoch eine Vorbehandlung
oder zusätzliche Beschichtung des Metalls erforderlich, um langzeitstabile Klebeverbindungen
zu erhalten.
[0006] Die
DE 10 2010 050 970 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils mit einer Verbundstruktur
aus einem Faserverbundwerkstoff und einem metallischen Werkstoff, bei dem zumindest
der Abschnitt des Formteils, der mit dem metallischen Werkstoff umgossen wird, vor
dem Gießprozess mit einer Umhüllung versehen wird. Für die Umhüllung wir dabei eine
thermisch stabile Schicht gewählt.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung
eines Bauteils mit einer Verbundstruktur aus einem Faserverbundwerkstoff und einem
metallischen Werkstoff bereitzustellen, mit dem elektrochemische Korrosion vermieden
werden kann und das sich in einfacher Weise realisieren lässt. Weiterhin soll ein
entsprechend ausgebildetes Bauteil bereitgestellt werden, das die obigen Vorteile
aufweist.
Darstellung der Erfindung
[0008] Die Aufgabe wird mit dem Verfahren und dem Bauteil gemäß den Patentansprüchen 1,
2 und 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sowie des Bauteils sind
Gegenstand der abhängigen Patentansprüche oder lassen sich der nachfolgenden Beschreibung
sowie den Ausführungsbeispielen entnehmen.
[0009] Bei dem vorgeschlagenen Verfahren zur Herstellung eines Bauteils mit einer Verbundstruktur
aus einem Faserverbundwerkstoff und einem metallischen Werkstoff wird in einer ersten
Verfahrensalternative mindestens ein Formteil aus dem Faserverbundwerkstoff in eine
Gießform eingebracht und wenigstens ein Abschnitt des Formteils in einem Gießprozess
mit dem metallischen Werkstoff umgossen. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus,
dass zumindest der Abschnitt des Formteils, der mit dem metallischen Werkstoff umgossen
wird, vor dem Gießprozess mit einer elektrisch isolierenden Umhüllung umgeben wird,
die einen Kontakt des Faserverbundwerkstoffes und des metallischen Werkstoffes während
und nach dem Gießprozess verhindert und form- und/oder kraftschlüssig mit dem Formteil
und dem Metall verbunden wird. Die Umhüllung wird hierzu aus einem Material gewählt
wird, das durch den Gießprozess zumindest zum Teil erweicht oder schmilzt.
[0010] In einer zweiten Verfahrensalternative wird zunächst die elektrisch isolierende Umhüllung
für das Formteil in die Gießform eingebracht und in einem Gießprozess mit dem metallischen
Werkstoff umgossen. Das Formteil wird dann erst zu einem späteren Zeitpunkt mit der
elektrisch isolierenden Umhüllung verbunden. Dies kann ebenfalls über Form- und/oder
Kraftschluss erfolgen. So kann das Formteil beispielsweise durch einen thermischen
Prozess, insbesondere bei einer Umhüllung, die zumindest teilweise aus einem thermoplastischen
Kunststoff gebildet ist, oder auch über eine Klebeverbindung mit der Umhüllung verbunden
werden. Die Umhüllung wird dabei selbstverständlich so dimensioniert und mit dem Metall
vergossen, dass das Formteil nach dem Gießprozess in die Umhüllung eingesetzt werden
kann und durch die Umhüllung vom Metall isoliert ist.
[0011] Die Oberfläche des Formteils und/oder der Umhüllung wird vorzugsweise mit einer makroskopischen
Struktur versehen, die den Formschluss zwischen Umhüllung und Formteil bzw. zwischen
Umhüllung und Metall gewährleistet. Die Struktur kann bereits bei der Herstellung
des Formteils und/oder der Umhüllung erzeugt oder auch nachträglich in die Oberfläche
eingebracht werden.
[0012] Als Faserverbundwerkstoff wird vorzugsweise ein CFK eingesetzt. Der metallische Werkstoff
wird aus dem gewünschten Metall oder einer entsprechenden Metalllegierung gebildet,
vorzugsweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Das vorgeschlagene Verfahren
ermöglicht dabei die Herstellung einer form- und/oder kraftschlüssigen Fügeverbindung
eines Faserverbundwerkstoffes und eines Metalls über die Umhüllung, die zugleich eine
elektrische Isolation zur Vermeidung elektrochemischer Korrosion zwischen den zu fügenden
Werkstoffen bietet. Die Umhüllung, im Folgenden auch als Inlay bezeichnet, wirkt dabei
als elektrochemische Trennschicht zwischen den beiden Werkstoffen. Sie vermeidet auch
das Infiltrieren der Metallschmelze während des Gießprozesses in den Faserverbundwerkstoff
und kann bei geeigneter Materialwahl auch Einflüsse der unterschiedlichen Wärmeausdehnung
der beiden zu fügenden Werkstoffe auf die Verbindungsfestigkeit zumindest teilweise
ausgleichen, wie weiter unten noch erläutert wird.
[0013] Durch die gießtechnische Herstellung der Bauteile kann mit geringem Fertigungs- und
Materialaufwand eine endformnahe Geometrie des Bauteils aus der Verbundstruktur erhalten
werden. So kann bspw. ein auf Endmaß gefertigtes CFK-Element oder ein CFK-Halbzeug
mit der als Zwischenschicht dienenden Umhüllung direkt mit schmelzflüssigem Metall
umgossen werden. Damit wird das CFK mit der Umhüllung durch direkten Form- und/oder
Kraftschluss vom erstarrten Metall umschlossen und mit diesem verbunden. Auf diese
Weise können sowohl einfache Materialverbunde als auch direkte Bauteil-Bauteil oder
Bauteil-Halbzeug Verbunde hergestellt werden.
[0014] Die Umhüllung besteht aus einem elektrisch nicht leitfähigen Werkstoff, in Abhängigkeit
von der Verfahrensvariante bspw. aus einem thermoplastischen Polymer, einem duroplastischen
Polymer, einer Kombination aus thermoplastischem und duroplastischem Polymer, einer
Keramik oder einem Lack. Beispiele für geeignete Materialien für die Umhüllung sind
PA (Polyamid), PPS (Polyphenylensulfid), PC (Polycarbonat), LCP (Liquid Crystal Polymer),
POM (Polyoxymethylen), PEEK (Polyetheretherketon), PI (Polyimid) oder PAI (Polyamidimid).
Die Umhüllung kann dabei in einem Urformverfahren direkt auf dem Formteil erzeugt
oder auf das Formteil aufgebracht werden. Als Urformverfahren eignen sich bspw. das
Gießen (z. B. Spritzguss, Schwerkraftguss oder Vakuumguss) oder das Sintern. Auch
ein Lackierprozess kann eingesetzt werden. Mit diesen Urformverfahren kann die Umhüllung
als Schicht direkt auf das Formteil aufgearbeitet werden. Alternativ kann die Umhüllung
auch als eigenständiges Bauteil hergestellt und anschließend auf das Formteil aufgesteckt
werden bzw. das Formteil in dieses Bauteil eingesteckt werden. Bei der zweiten Verfahrensalternative
wird dieses Bauteil ohne das Formteil in die Gießform eingesetzt. Bei Nutzung eines
derartigen eigenständigen Bauteils kann dieses beispielsweise in Form einer Hülse,
eines Dübels, vorzugsweise ebenfalls mit einer entsprechend geriffelten Oberflächenstruktur,
oder auch einer Buchse wie bei einem Steckverbinder ausgebildet sein. Eine derartige
Umhüllung, die vorzugsweise wie bei einem Dübel auch einen seitlich überstehenden
Rand aufweist, lässt sich einfach handhaben, kann auf einfache Weise mit einer geeigneten
Oberflächenstrukturierung versehen oder hergestellt werden und kann in den unterschiedlichen
Verfahrensvarianten eingesetzt werden.
[0015] Die Umhüllung wird bei dem Verfahren aus einem Material gewählt, das bei dem anschließenden
Kontakt mit der Metallschmelze thermisch nicht oder zumindest nicht vollständig zerstört
wird, so dass die elektrische Isolationsfunktion auch nach der Herstellung des Bauteils
aufrechterhalten wird. Das Material der Umhüllung kann bei Kontakt mit der Metallschmelze
in der zweiten Verfahrensvariante thermisch so beständig sein, dass die Umhüllung
nicht aus der Festphase umgewandelt und nicht thermisch beschädigt oder zerstört wird,
bspw. bei Wahl eines duroplastischen Werkstoffes oder einer Keramik. Das Material
kann in der zweiten Verfahrensvariante auch so gewählt sein bzw. wird in der ersten
Verfahrensvariante so gewählt, dass es thermisch nicht formbeständig ist, so dass
es aufgrund der Wärmeenergie aus der Metallschmelze von der Fest- in die Flüssigphase
überführt oder erweicht wird, ggf. seine Formgebung (Kontur) verändern kann, und nach
Abkühlen der Metallschmelze wieder in die Festphase zurückgeführt wird, ohne durch
den thermischen Einfluss seine isolierenden Werkstoffeigenschaften zu verlieren. Ein
Beispiel hierfür ist ein thermoplastischer Werkstoff. Auch eine Kombination eines
thermoplastischen Materials mit einem duroplastischen Material ist möglich. Vorzugsweise
bildet in diesem Fall das duroplastische Material den inneren Kern der Umhüllung,
der außen von dem thermoplastischen Material umgeben ist. Das Material der Umhüllung
darf unabhängig von den obigen Varianten bei Kontakt mit der Metallschmelze keine
Auswirkungen auf die Qualität der schmelzflüssigen und erstarrenden Metallschmelze
haben, vorzugsweise keine Ausgasungen oder Werkstoffrückstände bewirken, die zu Porositäten
oder Fehlstellen in der metallischen Gussmatrix führen.
[0016] Die Fügestelle zwischen dem Faserverbundwerkstoff und der Umhüllung sowie zwischen
der Umhüllung und dem metallischen Werkstoff wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung
so ausgeführt, dass eine formschlüssige Verbindung zwischen diesen Bestandteilen hergestellt
wird. Hierzu wird vorzugsweise die Oberfläche des Formteils durch eine Rippen-, Kanten-
oder Wellenstruktur, durch Hinterschneidungen, Aussparungen oder Löcher oder Kombinationen
hieraus modifiziert. Durch diese Strukturen wird ein Formschluss mit der Umhüllung
bzw. dem Inlay erreicht. Alternativ oder zusätzlich können derartige Strukturen auch
im Inlay vorgenommen werden. Eine derartige Struktur bzw. Kontur kann auch im Vorfeld
in das Faserverbundelement einlaminiert werden, indem die Faserausrichtung dieses
Elementes entsprechend ausgeführt wird, so dass die Fasern für diese Herstellung der
Kontur nicht zerstört werden müssen. Zur Herstellung von Hinterschneidungen im Faserverbundelement
(vgl. Fig. 4) können bei Herstellung des Faserverbundelementes die Fasern entsprechend
gelegt werden, so dass sie für die Bildung der Hinterschneidungen nicht durchtrennt
oder geschädigt werden müssen. Alternativ kann selbstverständlich das Faserverbundelement
auch nachträglich mechanisch bearbeitet werden, um diese Kontur einzuarbeiten. Dies
kann bspw. durch Bohren, Fräsen, Schneiden oder Sägen erfolgen.
[0017] Die formschlüssige Verbindung zwischen dem Formteil und der Umhüllung kann in der
ersten Verfahrensalternative bereits vor dem Gießprozess realisiert werden oder erst
während des Gießprozesses entstehen. Besonders im Falle einer als separater Hohlkörper
bzw. eigenständiges Bauteil bereitgestellten Umhüllung, bspw. aus einem thermoplastischen
Material, kann die formschlüssige Verbindung zum Formteil in einem nach dem Einstecken
des Formteils in die Umhüllung erfolgenden thermischen Behandlungsschritt erfolgen.
Dieser thermische Behandlungsschritt kann bspw. durch die hohe Temperatur beim Gießprozess
selbst, durch eine Wärmebehandlung des Gussteils nach dem Gießprozess oder auch nachträglich
durch lokale Erwärmung, z.B. durch induktives Erhitzen, oder im Rahmen z. B. eines
Ofenprozesses erfolgen, wie er zur Lackhärtung z. B. im KTL-Ofen (KTL: kathodische
Tauchlackierung) durchgeführt wird.
[0018] In einer Ausgestaltung des Verfahrens wird zusätzlich ein Kraftschluss durch Erstarrungsschrumpf
der Umhüllung bzw. des Inlays oder durch prozesstechnische Nachverdichtung bei der
Urformung der Umhüllung zwischen der Umhüllung bzw. dem Inlay und dem Formteil erzeugt.
[0019] Die Umhüllung wird vorzugsweise ebenfalls mit einer makroskopischen Oberflächenstruktur
zum metallischen Werkstoff hin versehen, um einen Formschluss mit dem metallischen
Werkstoff zu erreichen. Die entsprechende Oberflächenstruktur bzw. Kontur kann bei
der ersten Verfahrensalternative während der Fertigstellung des Verbundes aus Formteil
und Umhüllung oder im Nachgang dazu durch äußere Bearbeitung erfolgen. Das Zwischenprodukt
des Formteils mit der Umhüllung wird in diesem Fall schließlich in eine für den Metallguss
vorgesehene Gießform eingelegt, positioniert und fixiert. Anschließend erfolgt die
Herstellung des Formschlusses zwischen diesem Verbund und dem Metall durch Umgießen
mit Metallschmelze, wobei die Umhüllung keine Auswirkung auf die Guss- oder Gefügequalität
des vergossenen Metalls bewirkt. Das umgebende Metall weist nach Fertigstellung der
Fügeverbindung keinen direkten und elektrisch leitenden Kontakt mit dem Faserverbundwerkstoff
auf. Bei der Erstarrung der Metallschmelze entsteht Erstarrungsschrumpf, der zusätzlich
einen Kraftschluss auf die Umhüllung und ggf. auch über die Umhüllung auf das Formelement
bewirkt. Abhängig vom angewendeten Gießverfahren kann dieser Kraftschluss ggf. durch
Nachverdichtung, z.B. im Druckgießverfahren, verstärkt, geregelt und definiert eingestellt
werden.
[0020] In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird die Verbindungsschicht bzw. das Inlay aus
einem Material gewählt, dessen thermischer Ausdehnungskoeffizient zwischen dem des
Faserverbundwerkstoffes und dem des verwendeten Metalls liegt. Damit werden die durch
unterschiedliche Wärmeausdehnung der beiden Werkstoffe an den Kontaktflächen auftretenden
Kräfte durch die Umhüllung verringert, so dass die Dauerhaltbarkeit der Fügeverbindung
bei wechselnden Temperaturbedingungen erhöht wird.
[0021] Das vorgeschlagene Bauteil besteht entsprechend aus einer Verbundstruktur aus einem
Faserverbundwerkstoff und einem metallischen Werkstoff und weist mindestens ein Formteil
aus dem Faserverbundwerkstoff auf, von dem wenigstens ein Abschnitt in einer Matrix
aus dem metallischen Werkstoff eingebettet ist. Dieser Abschnitt des Formteils ist
dabei form- und/oder kraftschlüssig mit einer elektrisch isolierenden Umhüllung umgeben,
die einen Kontakt des Faserverbundwerkstoffes mit dem metallischen Werkstoff verhindert.
Das Bauteil lässt sich insbesondere mit dem vorgeschlagenen Verfahren herstellen und
weist die entsprechenden Materialien und Oberflächenstrukturen des Formteils und der
Umhüllung auf. Derartige Bauteile können in vielen technischen Bereichen eingesetzt
werden, in denen es auf eine leichte und mechanisch belastbare Komponente ankommt.
Dies betrifft bspw. die Bereiche der Automobilindustrie, der Luftfahrt, der Schienenfahrzeuge,
des Anlagenbaus oder der Windkraftanlagen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0022] Das vorgeschlagene Verfahren sowie das zugehörige Bauteil werden nachfolgend anhand
von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen nochmals näher erläutert.
Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Faser-Laminates in Draufsicht;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Faser-Laminates mit einer Struktur gemäß einer
Ausgestaltung des vorgeschlagenen Verfahrens;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Faser-Laminates mit einer weiteren Struktur gemäß
einer Ausgestaltung des vorgeschlagenen Verfahrens;
- Fig. 4
- ein Beispiel für eine Verbindung des Faser-Laminates der Figur 2 mit einer duroplastischen
Verbindungsschicht gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren;
- Fig. 5
- eine Querschnittsdarstellung des umhüllten Faser-Laminates entlang der Achse A - A'
der Figur 4;
- Fig. 6
- das mit Metall umgossene Faser-Laminat der Figur 4;
- Fig. 7
- ein weiteres Beispiel für eine Verbindung eines strukturierten Faser-Laminates mit
einer duroplastischen Verbindungsschicht gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren;
- Fig. 8
- eine Querschnittsdarstellung des umhüllten Faser-Laminates entlang der Achse A - A'
der Figur 7;
- Fig. 9
- das mit Metall umgossene Faser-Laminat der Figur 7;
- Fig. 10
- ein Beispiel für eine Verbindung eines Faser-Laminates mit einer thermoplastischen
oder teilelastischen Verbindungsschicht gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren;
- Fig. 11
- ein Beispiel für ein mit dem vorgeschlagenen Verfahren hergestelltes Bauteil in einer
Querschnittsansicht;
- Fig. 12
- ein Beispiel für eine auf das Faser-Laminat als Umhüllung aufgesteckte Hülse;
- Fig. 13
- ein Beispiel für ein Umgießen des umhüllten Faser-Laminates der Figur 12 mit einer
Metallschmelze;
- Fig. 14
- das mit Metall umgossene Faserlaminat der Figur 12:
- Fig. 15
- ein Beispiel das Umgießen einer auf eine Gussform aufgesteckten Hülse;
- Fig. 16
- ein Beispiel für das Einstecken eines Faser-Laminats in die umgossene Hülse der Figur
15;
- Fig. 17
- das mit Metall umgossene Faser-Laminat der aus Figur 16.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0023] Im Folgenden werden verschiedene Beispiele für die erfindungsgemäße Herstellung eines
Bauteils aus einer Verbundstruktur aus einem CFK als Faserverbundwerkstoff und Aluminium
als metallischem Werkstoff dargestellt. Es ist offensichtlich, dass sich diese Beispiele
auch auf andere Faserverbundwerkstoffe und andere metallische Werkstoffe übertragen
lassen.
[0024] Figur 1 zeigt hierzu eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein Formteil
1 aus einem CFK Faser-Laminat, in der die einzelnen Fasern 6 dieses Faserverbundwerkstoffes
angedeutet sind. Beim vorgeschlagenen Verfahren wird zur Erzeugung eines Formschlusses
mit der späteren Umhüllung ein derartiges Faser-Laminat mit einer makroskopisch strukturierten
Oberfläche bereitgestellt bzw. erzeugt, wie dies beispielhaft in den Figuren 2 und
3 dargestellt ist. Figur 2 zeigt hierbei ein entsprechend strukturiertes Formteil
1, bei dem die Strukturierung durch Einbringen von Öffnungen 4 bzw. Löchern erreicht
wird. Figur 3 zeigt eine Oberflächenstruktur 5 des Formteils 1, die durch Rillen,
Kerben und Kanten gebildet ist. Das Faser-Laminat ist hierbei entsprechend der gewünschten
geometrischen Form des Formteils 1 ausgebildet bzw. geformt. Die makroskopische Oberflächenkontur
bzw. - struktur für den Formschluss kann entweder bereits beim Herstellungsprozess
des Formteils 1 oder auch nachträglich durch äußere Bearbeitung erfolgen. Für die
Verbindung dieses Formteils 1 mit der Umhüllung werden im Folgenden drei Varianten
beispielhaft angeführt, von denen nur die Variante mit dem thermoplastischen Material
eine Ausgestaltung des vorgeschlagenen Verfahrens darstellt.
[0025] In einer ersten Variante wird eine Umhüllung 2 aus einem duroplastischen Material
eingesetzt. Diese Umhüllung wird bspw. mittels Spritzguss auf das Formteil 1 aufgebracht.
Figur 4 zeigt das von der Umhüllung 2 umhüllte Formteil 1 im Querschnitt, das in diesem
Beispiel die Strukturen 4 aus Figur 2 aufweist. Diese Strukturen 4 werden von der
Umhüllung 2 vollständig ausgefüllt, so dass eine formschlüssige feste Verbindung mit
dem Formteil 1 erzeugt wird. Figur 5 zeigt einen Querschnitt entlang der Achse A -
A' durch das umhüllte Formteil der Figur 4. Als duroplastisches Material kann bspw.
PI eingesetzt werden. Anschließend wird dieses umhüllte Formteil bis zum seitlich
überstehenden Rand der Umhüllung 2 in eine Gussform eingesetzt und mit dem Metall
umgossen. Durch Erstarrungsschrumpf und ggf. zusätzlich durch Nachverdichtung wird
ein Kraftschluss zwischen Metall 3 und Umhüllung 2 hergestellt. Das fertige Bauteil
ist in Figur 6 im Querschnitt dargestellt.
[0026] In einem weiteren Beispiel wird die Umhüllung 2 nach dem Aufbringen auf das Formteil
1 zusätzlich an der Oberfläche strukturiert, wie dies in Figur 7 erkennbar ist. In
dieser Figur ist das von der Umhüllung 2 umhüllte Formteil 1 im Querschnitt dargestellt,
das in diesem Beispiel eine Kombination der Strukturen 4, 5 aus den Figuren 2 und
3 aufweist. Diese Strukturen 4, 5 werden von der Umhüllung 2 vollständig ausgefüllt,
so dass eine formschlüssige feste Verbindung mit dem Formteil 1 erzeugt wird. Figur
8 zeigt einen Querschnitt entlang der Achse A - A' durch das umhüllte Formteil der
Figur 7. Die Oberflächenstruktur der Umhüllung 2 kann bspw. durch das Formwerkzeug
für die Urformung der Umhüllung vorgegeben werden. Das anschließend umgossene Metall
3 füllt diese Kontur nach dem gleichen Prinzip aus, so dass ein fester Formschluss
auch zwischen der Umhüllung 2 und dem Metall 3 hergestellt wird. Dies ist in der Querschnittsansicht
der Figur 9 zu erkennen. Dieser Formschluss kann aufgrund Erstarrungsschrumpf und
ggf. zusätzlich durch Nachverdichtung mit einem Kraftschluss kombiniert werden.
[0027] In einer weiteren Variante wird die Umhüllung 2 aus einem thermoplastischen Material
gewählt. Das Aufbringen dieser Umhüllung kann in gleicher Weise wie bei der vorangehenden
Variante erfolgen. Dies gilt auch für die Verbindung mit dem metallischen Material.
[0028] Zusätzlich eröffnet eine thermoplastische Umhüllung auch die Möglichkeit, dass der
erste Prozessschritt des urformenden Aufarbeitens der Umhüllung auf das Formteil entfallen
kann. Alternativ kann die Umhüllung in Form einer Hülse (Inlay), eines Überzugs oder
einer entsprechenden Struktur aus einem thermoplastischen Werkstoff separat vorgefertigt
werden. Diese Hülse 2 bzw. dieser Hohlkörper wird anschließend auf das Formteil 1
aufgeschoben oder auf- bzw. angesetzt, wie in Figur 12 schematisch dargestellt, und
gemeinsam mit dem Formteil 1 in das Gießwerkzeug für den Metallguss eingelegt. Figur
13 zeigt das Vergießen mit der metallischen Schmelze 8 in der Gussform 7. Der Form-
oder Kraftschluss ist in diesen Figuren nicht zu erkennen. Figur 14 stellt das fertige
Bauteil dar. Figur 10 zeigt ein weiteres Beispiel für eine derartige Umhüllung 2 in
Form einer vorgefertigten Hülse 2, die über das Formteil 1 geschoben ist bzw. in die
das Formteil 1 eingesetzt ist. Auch hier weist das Formteil 1 an der Oberfläche wieder
entsprechende Strukturen für den Formschluss auf. Bei geeigneter elastischer oder
teilelastischer Ausführung der Umhüllung 2 kann hierbei gleich nach dem Aufschieben
ein Formschluss zwischen Umhüllung 2 und Formteil 1 hergestellt werden. Im vorliegenden
Beispiel erfolgt die formschlüssige Verbindung jedoch erst während des anschließenden
Gießprozesses. In diesem Prozessschritt des Umgießens mit dem Metall erwärmt die Wärmeenergie
der Metallschmelze die Umhüllung 2 und führt diese aus der Festin die Flüssigphase
über. Somit kann die Umhüllung 2 nun die für einen Formschluss mit dem Formteil 1
vorgearbeitete Kontur im Formteil 1 ausfüllen. Ggf. kann dieser Prozessschritt durch
entsprechende Squeezer- oder Nachverdichtungstechnik im Metallguss unterstützt werden.
Sobald die Wärmeenergie der erstarrenden Metallschmelze abnimmt und die Temperatur
der thermoplastischen Umhüllung unter Liquidus abfällt, erstarrt auch die Umhüllung
2 wieder und nimmt sowohl einen Formschluss mit dem Formteil 1 als auch mit dem umgebenden
Metall 3 ein, abhängig von der vorgegebenen Oberflächenkontur des Formteils 1 und
ggf. der Umhüllung 2. Das entsprechend hergestellte Bauteil ist in Figur 11 im Querschnitt
dargestellt.
[0029] Die Figuren 15 bis 17 zeigen ein Beispiel für eine weitere Variante des vorgeschlagenen
Verfahrens. In diesem Beispiel wird eine Hülse 2 aus thermoplastischem Material vorgefertigt,
auf eine Gussform 7 gesteckt und mit der metallischen Schmelze 8 umgossen, wie in
Figur 15 angedeutet. In das dadurch erhaltene Bauteil wird anschließend das Formteil
1 aus dem Faserlaminat eingesteckt (vgl. Figur 16). Im nächsten Verfahrensschritt
wird eine dauerhafte Verbindung zwischen Hülse 2 und Formteil 1 hergestellt, hier
durch beispielsweise induktive Erwärmung 9 der Verbindungszone. Dies ist in der Figur
17 schematisch dargestellt. Auch auf diese Weise lässt sich ein Bauteil herstellen,
bei dem ein elektrischer Kontakt zwischen dem Formteil 1 und dem umgebenden Metall
3 durch eine elektrisch isolierende Schicht verhindert wird. Auch bei dieser Verfahrensvariante
kann bei Bedarf ein Form- oder Kraftschluss zwischen Hülse und Metall und/oder zwischen
Hülse un Formteil in gleicher oder ähnlicher Weise erfolgen wie in Verbindung mit
den anderen Ausführungsbeispielen bereits erläutert.
[0030] Die Umhüllung kann auch die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten der beiden
Verbundwerkstoffe, d.h. des Faserverbundwerkstoffes sowie des Metalls zumindest teilweise
ausgleichen, um eine dauerhafte Fügeverbindung auch bei starken Temperaturschwankungen
zu ermöglichen. Die Fügeverbindung muss der unterschiedlichen Materialausdehnung der
beiden Werkstoffe bei Temperaturänderungen standhalten. Die Umhüllung kann die unterschiedliche
Wärmeausdehnung in folgender Weise berücksichtigen. In einer ersten Ausgestaltung
erfolgt ein Ausgleich der unterschiedlichen Wärmeausdehnung der beiden Werkstoffe
über die Werkstoffeigenschaften der Umhüllung. Die Umhüllung wird dabei aus einem
Werkstoff gewählt, der speziell an die zu fügenden Verbundmaterialien angepasst ist
und somit unterschiedliche Wärmeausdehnung werkstofftechnisch ausgleicht. Dabei kann
- muss aber nicht - der jeweilige Form-/Kraftschluss zwischen CFK und Umhüllung sowie
zwischen Umhüllung und Metall bei Temperaturänderung unverändert bleiben. Der Ausgleich
der Wärmeausdehnung der Verbundmaterialien CFK und Metall erfolgt dann werkstoffbedingt
ausschließlich durch die Umhüllung selbst.
[0031] In einer anderen Variante erfolgt der Ausgleich der unterschiedlichen Wärmeausdehnung
über die konstruktive Ausgestaltung der Umhüllung. Die Umhüllung kann hierbei in ihrer
Wärmeausdehnung an einen der beiden Verbundmaterialien angeglichen sein. Der Ausgleich
von Materialausdehnung bei Temperaturänderung erfolgt über eine geeignete konstruktive
Formgebung in der Fügestelle, die eine form- und ggf. kraftschlüssige Verbindung zwischen
dem Faserverbundwerkstoff und der Umhüllung oder zwischen der Umhüllung und dem Metall
auch dann aufrecht erhält, wenn sich die jeweiligen Verbundmaterialien unterschiedlich
ausdehnen. Eine derartige Formgebung kann vorzugsweise eine in sich verschiebende
Verzahnung sein, die ein räumliches Arbeiten der Werkstofffronten erlaubt.
[0032] In einer weiteren Variante erfolgt ein selbstregulierender Ausgleich der Wärmeausdehnungen
der beiden beteiligten Werkstoffe, d.h. des Faserverbundwerkstoffes sowie des Metalls.
Hierbei werden die Eigenschaften des unterschiedlichen Wärmeausdehnungsverhaltens
von CFK und Aluminium genutzt. Während bei steigender Temperatur Aluminium eine Wärmeausdehnung
legierungsabhängig von 20 bis 24*10
-6 K
-1 aufweist, liegt diese bei CFK zwischen 0 und 0,2*10
-6 K
-1. Abhängig von der Faserrichtung kann dieser sogar negativ werden.
[0033] Dabei wird von der Umhüllung der zumindest teilweise Ausgleich unterschiedlicher
Wärmeausdehnungskoeffizienten der Verbundwerkstoffe CFK und Metall übernommen, sowohl
während der Phase der Verbundherstellung (Gießen), als auch während der Nutzungs-/Betriebsphase
des Bauteils, das mit dem vorgeschlagenen Verfahren hergestellt wurde.
[0034] Ein Vorteil des vorgeschlagenen Verfahrens in der ersten Verfahrensalternative besteht
darin, dass die bislang nur aufwendig zu fügenden Verbundwerkstoffe CFK und Metall
nun in einem Fertigungsschritt (Metallguss) direkt in komplexen Geometrien miteinander
verbunden werden können, ohne eine spätere elektrochemische Korrosion zu verursachen.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Formteil
- 2
- Umhüllung oder Hülse
- 3
- Metall
- 4
- Öffnungen
- 5
- Oberflächenstruktur
- 6
- Fasern
- 7
- Gussform
- 8
- Metallschmelze
- 9
- Lokale Erwärmung (z.B. durch Induktion) der Verbindungszone
1. Verfahren zur Herstellung eines Bauteils mit einer Verbundstruktur aus einem Faserverbundwerkstoff
und einem metallischen Werkstoff (3), bei dem mindestens ein Formteil (1) aus dem
Faserverbundwerkstoff in eine Gießform (7) eingebracht und wenigstens ein Abschnitt
des Formteils (1) in einem Gießprozess mit dem metallischen Werkstoff (3) umgossen
wird,
wobei zumindest der Abschnitt des Formteils (1), der mit dem metallischen Werkstoff
(3) umgossen wird, vor dem Gießprozess mit einer elektrisch isolierenden Umhüllung
(2) versehen wird, die einen Kontakt des Faserverbundwerkstoffes mit dem metallischen
Werkstoff (3) verhindert und form- und/oder kraftschlüssig mit dem Formteil (1) und
dem metallischen Werkstoff (3) verbunden wird, und wobei die Umhüllung (2) aus einem
Material gewählt wird, das durch den Gießprozess zumindest zum Teil erweicht oder
schmilzt.
2. Verfahren zur Herstellung eines Bauteils mit einer Verbundstruktur aus einem Faserverbundwerkstoff
und einem metallischen Werkstoff (3), bei dem wenigstens ein Abschnitt eines Formteils
(1) aus dem Faserverbundwerkstoff mit einem metallischen Werkstoff (3) verbunden wird,
wobei eine elektrisch isolierende Umhüllung (2) zumindest für den Abschnitt des Formteils
(1) bereitgestellt wird, die einen Kontakt des Formteils (1) mit dem metallischen
Werkstoff (3) verhindert, die elektrisch isolierende Umhüllung (2) in eine Gießform
(7) eingebracht und in einem Gießprozess mit dem metallischen Werkstoff (3) umgossen
wird, und wobei das Formteil (1) aus dem Faserverbundwerkstoff nach dem Gießprozess
mit der elektrisch isolierenden Umhüllung (2) verbunden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die form- und/oder kraftschlüssige Verbindung der Umhüllung (2) mit dem Formteil
(1) durch den Gießprozess herbeigeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die kraftschlüssige Verbindung der Umhüllung (2) mit dem Formteil (1) durch Nachverdichtung
im Gießprozess verstärkt und/oder geregelt und/oder definiert eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umhüllung (2) als elektrisch isolierende Schicht mit einem Urformverfahren direkt
auf dem Formteil (1) erzeugt oder auf das Formteil (1) aufgebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umhüllung (2) während oder nach der Verbindung mit dem Formteil durch thermische
Einwirkung zumindest zum Teil zeitweise erweicht oder geschmolzen wird, um eine formschlüssige
Verbindung mit dem Formteil (1) zu erhalten.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umhüllung (2) als eigenständiges Bauteil bereitgestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Formteil (1) in die Umhüllung (2) eingesteckt oder die Umhüllung (2) auf das
Formteil (1) aufgesteckt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Formteil (1) vor der Umhüllung mit einer makroskopischen Oberflächenstruktur
(4, 5) versehen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Oberflächenstruktur (3, 4) des Formteils (1) eine Struktur aus Rippen oder Kanten
oder Wellen oder eine Struktur mit Hinterschneidungen oder Aussparungen oder Löchern
oder eine Struktur mit beliebigen Kombinationen dieser Strukturelemente gewählt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umhüllung (2) an ihrer mit dem metallischen Werkstoff (3) in Kontakt kommenden
Oberfläche mit einer Oberflächenstruktur versehen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Oberflächenstruktur der Umhüllung (2) eine Struktur aus Rippen oder Kanten oder
Wellen oder eine Struktur mit Hinterschneidungen oder Vertiefungen oder eine Struktur
mit beliebigen Kombinationen dieser Strukturelemente gewählt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umhüllung (2) zumindest teilweise aus einem thermoplastischen Material gewählt
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umhüllung (2) so dimensioniert wird, dass sie sich in dem Bauteil über den Abschnitt
des Formteils (1) hinaus erstreckt, der von dem metallischen Werkstoff (3) umgeben
ist.
15. Bauteil mit einer Verbundstruktur aus einem Faserverbundwerkstoff und einem metallischen
Werkstoff (3), das ein Formteil (1) aus dem Faserverbundwerkstoff aufweist, von dem
wenigstens ein Abschnitt in einer Matrix aus dem metallischen Werkstoff (3) eingebettet
ist,
wobei der Abschnitt des Formteils (1), der in der Matrix aus dem metallischen Werkstoff
(3) eingebettet ist, so durch eine elektrisch isolierende Umhüllung (2) von dem metallischen
Werkstoff (3) getrennt ist, dass ein Kontakt des metallischen Werkstoffes (3) mit
dem Faserverbundwerkstoff verhindert wird, und wobei die Umhüllung (2) form- und/oder
kraftschlüssig mit dem Formteil (1) und dem metallischen Werkstoff (3) verbunden ist.
16. Bauteil nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umhüllung (2) zumindest teilweise aus einem thermoplastischen Material besteht.
17. Bauteil nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Formteil (1) eine Oberflächenstruktur (4, 5) zur Bildung des Formschlusses mit
der Umhüllung (2) aufweist.
18. Bauteil nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umhüllung (2) an ihrer mit dem metallischen Werkstoff (3) in Kontakt kommenden
Oberfläche eine Oberflächenstruktur zur Bildung des Formschlusses mit der Umhüllung
(2) aufweist.
19. Bauteil nach einem der Ansprüche 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Faserverbundwerkstoff ein CFK ist und der metallische Werkstoff aus Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung gebildet ist.