[0001] Die Erfindung betrifft ein metallisches Schleißteil, insbesondere für eine industrielle
Recyclinganlage.
[0002] Der Begriff "Schleißtet!" umfasst statische und bewegliche Teile einer größeren industriellen
Anlage, die bei der Benutzung der Anlage einem sukzessivem Verschleiß unterliegen.
Beispiele solcher Schleißteile sind: Bleche. Auskleidungen, Wände, Stempel, Zylinder,
beispielsweise als Bauteile von industriellen Pressen, Scheren oder Zerkleinerungsaggregaten.
[0003] Die zuletzt genannten Anlagen sind Beispiele einer industriellen Recyclinganlage,
in der ein erfindungsgemäßes metallisches Schleißteil vorzugsweise Verwendung finden
soll,
[0004] Der Stand der Technik und die Erfindung werden nachstehend am Beispiel einer industriellen
Schrottpresse dargestellt, ohne die Erfindung insoweit jedoch zu beschränken.
[0005] Der Presskasten einer Schrottpaketierpresse ist wand" und bodenseitig mit Schleißblechen
ausgekleidet. Ein zugehöriger Verdichter, dessen korrespondierende Außenflächen ebenfalls
von Schleißteilen gebildet werden, wird relativ zum Presskasten bewegt. Während des
Gebrauchs der Anlage kommt es zu einem Oberflächenverschleiß der Schleißteile. Ab
einem bestimmten Verschleißgrad kann die Maschine nicht mohr zuverlässig arbeiten.
Es besteht beispielsweise die Gefahr, dass der Verdichter im Presskasten verkantet.
In diesem Fall kommt es nicht zur zum Stillstand der Anlage, sondern es entsteht auch
ein erheblicher Uns
[0006] Werden die ScMeißteile "zu früh" gewechselt, stellt dies zumindest einen ökonomischen
Schaden dar.
[0007] Der Verschleiß dieser Teile wird heutzutage meist nur ei beobachtet. Darüber hinaus
erfolgt ein Austausch der Schleißteile oft nur nach Erfahrungswerten. Beides ist fehlerbehaftet
und unbefriedigend.
[0008] Es sind so genannte Verschleißindikatoren in Form von Strom führenden Litern bekannt.
Der Nachteil dieser Verschleißindikatoren ist der größe Aufwand für die Montage, insbesondere
für die elektrischen Abschlüsse. Werden die Indikatoren an beweglichen Schleißteilen
benutzt kommt es häufig zu Kabelbrüchen. Auch Verschmutzungen im Bereich der Verschleißindikatoren
verfälschen die Messergebnisse.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie der Verschleiß
eines metallischen Schleißteils zuverlässig, schnell und preiswert bestimmt werden
kann.
[0010] Der Erfindung liegen verschiedene Überlegungen zugrunde: Ein erster Aspekt ist, einen
Sensor zur Verschleiß-Erkennung und/oder Verschleißmessung im Schleißteil selbst anzuordnen.
[0011] Ein weitere Gesichtspunkt ist, das dieser Sensor kabellos arbeiten muß, also Informationen
zum Verschleiß kabellos übermittelt werden.
[0012] Ein dritter Aspekt ist, den Sensor an einer solchen Position innerhalb des Schleißteils
anzuordnen, das der Sensor zerstört wird, sobald der Verschleißfortschritt die Position
des Sensors erreicht hat.
[0013] Ein solches System bietet vor allem ein hohes Maß an Sicherheit, dass exakt der vordefinierte
maximale Verschleißgrad zuverlässig angezeigt wird, weil der Sensor selber verschleiß
und zerstört wird. Dies kann über ein entsprechendes Signal oder eine Signalunterbrechung
angezeigt werden.
[0014] Im einfachsten Fall gibt der Sensor also während seines gesamten Funktionszeitraums
nur ein einziges Signal ab, nämlich das Signal seiner Zerstörung und damit das Erreichen
des definierten Verschleißes des zugehörigen Schleißteils.
[0015] Darüber hinaus kann der Sensor genutzt werden, andere Informationen an eine zugehörige
Sende-/Empfangseinheit zu liefern. Dazu gehört bei die Funktion eines S. Das Original-Verschleißteil,
weiches mit einem entsprechenden Sensor ausgebildet ist, wird entsprechend von einer
Sende-/Empfangseinheit erkennt beziehungsweise es lassen sich entsprechende Signale
zwischen beides Elementen einer entsprechenden Funkverbindung austauschen.
[0016] In ihrer allgemeinsten Ausführungsform umfasst die Erfindung ein metallisches Schleii3teil
einer industriellen Recyciinganiage mit folgenden Merkmalen:
- im Schleißteil ist mindestens ein diskreter, kabelloser Sensor angeordnet,
- der Sensor ist mit Abstand (A) zu einer, einem Verschleiß unterliegenden äußeren Schleißfläche
des Schleißteils angeordnet,
- außerhalb eines Verschleißbereiches des Schleißteils verläuft im Schleißteill vom
Sensor bis zu einer verschleißfreien Oberfläche des Schleißleils ein Raum zum Durchleiten
von Funksignalen zwischen Sensor und einer Sende-/Empfangsemheit.
[0017] Das letztgenannte Merkmal umfaßt ein weiteres Merkmal der Erfindung im Zusammenhang
mit der Verwendung eines kabellosen Sensors.
[0018] Das Metall des Schieißteils bewirkt eine Abschirmung gegenüber elektromagnetischen
Strahlen. Insoweit ist der Gesichtspunkt wichtig, vom Sensor bis zu der genannten
Sende-/Empfangsemheit die Übermittlang von Funksignalen sicherzustellen, ohne das
insbesondere metallische Teile die Übertragung verhindern oder stören. Dieser Aspekt
wird durch die Definition eines Raums zur Durchleitung von Funksignalen berücksichtigt.
Dieser Raum verläuft vom Sensor weg, und zwar in einem Abschnitt des Schleißteils,
der keinem Verschleiß unterliegt. Beispielsweise verläuft der Raum als Bohrung (Sackbohrung)
von Sensor in Richtung auf die Oberseite des Schleißteils, die der Oberseite genenüberiiegt,
die verschleißgefährdet ist. Der Sensor ist dann beispielsweise am Boden der Sackbohrung
angeordnet.
[0019] Die ausgeführt gibt die Position des Sensors in einem erfindungsgemäßen Schleißteil
gleichzeitig den gewünschten maximalen Verschleiß an. Aus Sicherheitsgründen kann
der Abstand zur Schleißfläche des noch unverschlissenen Schleißteils etwas kleiner
gewählt werden, er sollte nach einer Ausführungsform aber mindestens 90 °iö des maximal
zulässigen Verschleißes betragen.
[0020] Das Schleißteil kann mit verschiedenen Funk-Sensoren ausgerüstet werden. Ein Beispiel
ist ein RFID-Sensor, auch RFID-Transponder genannt. Das Akronym RFID basiert auf der
englischsprachigen Bezeichnung "radio-frequency identification". Es handeit sich also
um einen Sensor, der eine Identifizierung mittels elektromagnetischer Wellen ermöglicht.
[0021] Da RFID-Sensoren in verschiedenen Anwendungen bekannt sind, wird nachstehend nur
der wesentiiche Aufbau, beschrieben: Der Transponder umfasst prinzipieii eine Antenne,
eines Schaltkreis zum Empfangen und Senden von Informationen sowie einen Speicher.
[0022] Bei der erfindungsgemäßen Anwendung, bei der es lediglich auf eine "Ja/Nein"-Information
hinsichtlich der Anwesenheit des Sensors/'Chips ankommt, genügt es, wenn die Empfangseinheit
ein Signal auslöst, sobald die Funkstrecke unterbrochen ist, weil dies dann die Situation
anzeigt, bei der der Verschleißzustand so weit fortgeschritten ist, dass der Sensor
selbst erfaßt (zerstört) wurde.
[0023] Umgekehrt können auch laufend Anwesenheitssignale an die Empfangseinheit gegeben
werden, die dann unterbrochen werden, wenn der Sensor zerstört wird.
[0024] Der Sensor kann als sogenanntes SAW-Element (SAW= surface acoustic waves) ausgebildet
sein. Auf dem Sensor werden mechanische Oberflächenwellen angeregt, deren Verhalten
durch Einwirken einer physikalischen Größe wie Druck, Temperatur, Spannung verändert
wird.
[0025] Der SAW-Sensor kann ein passiver Sensor sein. Der Sensor kann Oberflächenstrukturen
aufweisen, die mechanische Oberflächenwellen reflektieren.
[0026] Es liegt im Rahmen der Erfindung, zwischen Sensor und Sende/Empfangseinheit Antennen
von denen dann Kabelverbindungen zu weiteren Einrichtungen verlaufen.
[0027] Wichtig ist, dass die Sende-/Empfangsemheit beziehungsweise eine zugehörige Antenne
zur Datenübermittlung in nicht verschleißgefährdeten Bereichen der Anlage angeordnet
werden, insbesondere auch in nicht bewegten Bereichen.
[0028] Der Sensor kann so ausgelegt werden, dass mindestens eine der folgenden Informationen
gespeichert beziehungsweise per Funk übertragen wird: Identifikation des Schleißteils,
Einsatzzeit des Schieißteils, Bewegungen des Schleißteils.
[0029] Mit dem Sensor lässt sich schließlich mindestens eine der folgenden Informationen
erfassen und an die Sende-/Empfangseinheit drahtlos übermitteln: Identifikation des
Schleißteils, Einsatzzeit des Schleißteils, Bewegungen des Schleißteils, Position
des Sensors im Schleißteil.
[0030] Der letztgenannte Aspekt ermöglicht es, auch zwischenzeitliche Verschleißzustände
anzuzeigen.
[0031] Die Erfindung umfasst schließlich eine Recyclinganlage mit mindestens einem metallischen
Schleißteil der genannten Art, die eine zum Sensor korrespondierende Sende-/Empfangseinheit
in Verlängerung des genannten Raums aufweist.
[0032] Wie vorstehend erwähnt können Antennen dazwischengeschaltet sein, um die Funkstrecke
insgesamt zu verlängern beziehungsweise einen Teil der Datenübermittlung (außerhalb
des Bereiches des Schleißteils) drahtgebunden auszuführen.
[0033] Die Sende-/Empfangseinheit kann beispielsweise in einem Grundkörper angeordnet sein,
an dem das mit dem Sensor ausgerüstete Schleißteil befestigt ist.
[0034] Die Sende-/Empfangseinheit kann einen Signalgeber umfassen, der aktiviert wird, sobald
der Funkkontakt zwischen Sensor und Sende-/Empfangseinheit unterbrochen wird.
[0035] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, die Sende-/Empfangseinheit an eine Datenverarbeitungsanlage
anzuschließen, um den Verschleißzustand des betroffenen Schleißteils kontinuierlich
überwachen zu können. Dies ist insbesondere dann relevant, wenn mehrere Schleißteile
an einer Anlage oder in einem Betrieb gleichzeitig überwacht werden sollen.
[0036] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche
sowie den sonstigen Anmeldungsunterlagen.
[0037] Dabei zeigen - jeweils in schematisierter Darstellung -
- Figur 1:
- eine perspektivische Ansicht eines auf einem Grundkörper montierten Schleißteils
- Figur 2:
- eine perspektivische Ansicht einer Schrottpaketierpresse.
[0038] In den Figuren sind gleiche oder gleich wirkende Bauteile mit gleichen Bezugsziffern
dargestellt.
[0039] Figur 1 zeigt einen quaderförmigen Grundkörper (Werkzeugträger) 10, auf dem ein Schleißblech
20 aufgeschraubt ist (die Schraubverbindung ist nicht dargestellt).
[0040] Das Schleißblech 20, das im unbenutzten Zustand gezeigt ist, besitzt eine, einem
Verschleiß ausgesetzte Schleißfläche 22 und eine dieser gegenüberliegende Rückseite
24.
[0041] Von der Rückseite 24 verläuft eine Sackbohrung 26 in das Schleißblech 20 hinein.
Die Sackbohrung 26 endet mit Abstand A zur Schweißfläche 22.
[0042] Am Boden 26b der Sackbohrung 26 ist ein RFID-Transponder 30 ortsfest aufgeklebt.
[0043] In Verlängerung der Sackbohrung 26 verläuft im Grundkörper 10 eine Bohrung 12, in
der eine Sende-/Empfangseinheit 40 liegt, die über ein Kabel 42 an eine nicht dargestellte
Auswerteeinheit (Datenverarbeitungsanlage) angeschlossen ist.
[0044] Für die Funktion des Erfindungsgedankens ist es wichtig, dass zwischen Sensor/Transponder
30 und Sende-/Empfangseinheit 40 ein Raum 50 vorhanden ist. Dabei ist der Raum 50
so ausgeführt, dass die abschirmung von Funksignalen zwischen Sensor 30 und Sende-/Empfangseinheit
40 vermieden wird.
[0045] Ist der Verschleiß des Schieißteils 20 soweit fortgeschritten, dass sich die Oberfläche
22 um die Distanz "A" in Richtung auf die Rückseite 24 verschoben hat, wird bei der
weiteren Benutzung der korrespondierenden Recyclingmaschine der Sensor 30 erfasst
und zerstört, was ein entsprechendes Signal in der Empfangseinheit 40 auslöst und
angezeigt wird.
[0046] Das Schieißteil 20 kann jetzt ausgetauscht werden. Der Verschleißgrad (A) wurde vorher
vom Anlagenbauer optimiert berechnet, um das Schleißteil nicht zu früh, aber auch
nicht zu spät zu erneuern.
[0047] Figur 2 zeigt eine Ansicht einer Schrottpaketierpresse, bei der die Seitenwände W
ebenso wie ein Boden B mit Schleißteilen der erfindungsgemäßen Art ausgebildet sind.
[0048] Der in einem Gestell G verfahrbare Verdichter, der außenseitig ebenfalls Schleißteile
der erfindungsgemäßen Art besitzt, ist aus Gründen der besseren Übersicht nicht dargestellt.
[0049] Weitere Einzelheiten bezüglich Aufbau und Funktion einer Schrottpresse ergeben sich
aus der
DE 198 04 789 B4, auf die insoweit Bezug genommen wird.
[0050] Soweit nicht anders angegeben beziehen sich konstruktive Angaben in vorstehendem
Text immer auf das Schleißteil im Neuzustand.
[0051] Andere Anwendungen für Schieißteile der beschriebenen Art sind Zerkleinerungsmaschinen,
wie sie beispielsweise in der
DE 197 12 587 C2 offenbart sind.
1. metallisches Schleißteil einer industriellen Recyclinganlage mit folgenden Merkmalen:
1.1 im Schleißteil (20) ist mindestens ein diskreter, kabelloser Sensor (30) angeordnet,
1.2 der Sensor (30) ist mit Abstand (A) zu einer, einem Verschleiß unterliegenden
äußeren Schweißfläche (22) des Schleißteils (20) angeordnet,
1.3 außerhalb eines Verschleißbereiches des Schleißteils (20) verläuft im Schleißteil
(20) vom Sensor (30) bis zum einer verscbleißfreien Oberfläche (24) des Schleißteils
(20) ein Raum (50) zum Durchleiten von Funksignalen zwischen Sensor (30) und einer
Sende-/Empfangseinheit (40).
2. Schleißteil nach Anspruch 1, bei dem der Abstand (A) mindestens 90% des maximal zulässigen
Verschleißes der Schleißfläche (20) entspricht.
3. Schleißteil nach Anspruch 1, bei dem der Abstand (A) dem maximal zulässigen Verschleißes
der Schleißfläche (20) entspricht.
4. Schleißteil nach Anspruch 1, bei dem der Raum (50) von einer Sackbohrung (26) gebildet
wird und der Sensor (30) am Ende der Sackbohrung (26) angeordnet ist.
5. Schleißteil nach Anspruch 1, bei dem der Sensor (30) ein RFID Sensor ist und eine
Antenne aufweist.
6. Schieißteil nach Anspruch 1, bei dem der Sensor ein SAW-Sensor ist und eine Antenne
aufweist.
7. Schleißteil nach Anspruch 6, bei dem der SAW-Sensor ein passiver Sensor ist.
8. Schleißteil nach Anspruch 6, bei dem der SAW-Sensor Oberflächenstrukturen aufweist,
die mechanische Oberflächenwellen reflektieren.
9. Schleißteil nach Anspruch 1, dessen Sensor (30) mindestens eine der folgenden Informationen
gespeichert hat: Identifikation des Schleißteils, Einsatzzeit des Schlelßteils, Bewegungen
des Schleißteils.
10. Schleißteil nach Anspruch 1, mit dessen Sensor (30) mindestens eine der folgenden
Informationen erfassbar und an die Sende-/Empfangseinheit (40) drahtlos übermittelt
werden kann: Identifikation des Schleißteils, Einsatzzeit des Schleißteils, Bewegungen
des Schleißteils, Position des Sensors (30) im Schleißteil.
11. Recyclinganlage mit mindestens einem metallischen Schleißteil (20) nach einem der
Ansprüche 1 bis 10, bei der eine zum Sensor (30) korrespondierende Sende-/Empfangseinheit
(40) in Verlängerung des Raums (50) angeordnet ist.
12. Recyclinganlage nach Anspruch 11 bei dem die Sende-/Empfangseinheit (40) in einem
Grundkörper (10) angeordnet ist, an dem das mit dem Sensor (30) ausgerüstete Schleißteil
(20) befestigt ist.
13. Recyclinganlage nach Anspruch 11, deren Sende-/Empfangseinheit (40) einen Signalgeber
umfasst, der aktiviert wird, sobald der Funkkontakt zwischen Sensor (30) und Sende-/Empfangseinheit
(40) unterbrochen ist.
14. Recyclinganlage nach Anspruch 11, deren Sende-/Empfangseinheit (40) an eine Datenverarbeitungsanlage
angeschlossen, ist.