[0001] Die Erfindung betrifft eine Zuführvorrichtung zum Zuführen von aufgelösten Fasern
oder Faserflocken auf eine Transportvorrichtung.
[0002] Bei der Erzeugung von Faservliesen werden üblicherweise zunächst Faserflocken aus
einem Faserflockenspeiser an eine Transportvorrichtung abgegeben, die sie in Form
einer Faserflockenmatte in einer ersten Alternative zu einem Florerzeuger, vorzugsweise
einer Krempel, in einer zweiten Alternative direkt zu einem aerodynamischen Vliesbildner,
oder in einer dritten Alternative direkt zu einer Verfestigungsmaschine, beispielsweise
einer Nadelmaschine, weitertransportiert.
[0003] In der ersten Alternative wird der im Florerzeuger erzeugte Flor (der auch als ein-
oder zweilagiges Vlies bezeichnet werden kann) anschließend einem Vliesleger zugeführt,
der aus der Florbahn durch Kreuzlegen ein mehrlagiges Vlies legt. Dieses mehrlagige
Vlies kann anschließend durch geeignete Verfestigungsmaschinen, beispielsweise durch
Vernadeln, verfestigt werden. Insgesamt ist es meist gewünscht, ein Faservlies mit
sehr hoher Gleichmäßigkeit zu erzeugen. Hierzu existieren an verschiedenen Stellen
der Anlage entsprechende Eingriffsmöglichkeiten. Beispielsweise kann im Bereich zwischen
Faserflockenspeiser und Florerzeuger z.B. das Gewicht der Faserflockenmatte mittels
einer Bandwaage gemessen und auf dieser Basis die Einzugsgeschwindigkeit des Florerzeugers
derart gesteuert werden, dass immer eine identische Menge an Fasermaterial pro Zeitintervall
in den Florerzeuger gelangt.
[0004] Allerdings kann eine solche Bandwaage lediglich die durchschnittliche Masse der Faserflockenmatte,
verteilt über die Breite der Transportvorrichtung und eine gewisse Länge in Transportrichtung,
ermitteln. Deshalb wird durch dieses Ausgleichsverfahren nur eine grobe Vergleichmäßigung
des in den Florerzeuger eintretenden Faserflockenstroms geschaffen, während unterschiedliche
Flächengewichte der Faserflockenmatte über die Breite der Faserflockenmatte akzeptiert
werden müssen.
[0005] Bei der genannten zweiten und dritten Alternative der Vliesbildung hat man bislang
durch verschiedene stationsinterne Einstellungen und konstruktive Details versucht,
die Abgabe der Faserflocken zu einer Faserflockenmatte im Faserflockenspeiser und
die Abgabe der aufgelösten Fasern zu einem Faservlies in der aerodynamischen Vliesbildungsmaschine
über die Länge und Breite der Faserflockenmatte bzw. des Vlieses möglichst gleichmäßig
zu gestalten. Die Ergebnisse sind aber oft verbesserungswürdig.
[0006] Neben der Vergleichmäßigung von Faserflockenmatte oder Vlies kann es in anderen Anwendungsfällen
auch vorteilhaft sein, wenn die Faserflockenmatte oder das Vlies ein vorbestimmtes
ungleichmäßiges Querprofil oder Längsprofil aufweist.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zuführvorrichtung zu
schaffen, die an verschiedenen Stellen einer Vliesbildungsanlage eingesetzt werden
kann und eine hinsichtlich Ort und Menge genaue Dosierung des Fasermaterials ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß weist die Zuführvorrichtung zum Zuführen von aufgelösten Fasern oder
Faserflocken auf eine Transportvorrichtung, die zum Weitertransport des gebildeten
Vlieses oder der Faserflockenmatte in einer Transportrichtung dient, eine Mehrzahl
von einzeln ansteuerbaren Einzugswalzen und mindestens eine mit den Einzugswalzen
zusammenwirkende angetriebene Öffnerwalze auf. Die Zuführvorrichtung umfasst dabei
eine Mehrzahl von horizontal nebeneinander angeordneten Zuführsegmenten derart, dass
jedem Zuführsegment eine eigene Einzugswalze zugeordnet ist. Auf diese Weise lässt
sich Fasermaterial gezielt auf die Transportvorrichtung zuführen, sei es als Ausgangsmaterial
bei der Bildung eines Vlieses oder einer Faserflockenmatte, oder im Sinne einer nachträglichen
Anpassung des Profils eines vorliegenden Fasergrundprodukts.
[0010] Bevorzugt wird hierbei jede Einzugswalze mit einer eigenen Faserlunte oder einem
eigenen Faservliesstreifen gespeist. Dadurch wird die Materialmenge je Zuführsegment
besonders exakt dosierbar.
[0011] Bevorzugt ist jedem Zuführsegment eine Spendevorrichtung zur Lagerung und Abgabe
einer Faserlunte oder eines Faservliesstreifens zugeordnet derart, dass jede Einzugswalze
die von der zugehörigen Spendevorrichtung bereitgestellte Faserlunte oder den Faservliesstreifen
abzieht. Auf diese Weise wird schon bei der Einspeisung des Dosiermaterials in die
Zuführvorrichtung eine hohe räumliche Auflösung erzielt.
[0012] Alternativ zur oben genannten Spendevorrichtung kann die Zuführvorrichtung als Materialreservoir
für die Einzugswalzen auch einen Faserflockenschacht aufweist.
[0013] Die örtliche Auflösung der Zuführung der aufgelösten Fasern oder Faserflocken wird
im Wesentlichen durch die Breite jedes Zuführsegments bestimmt. Hierbei ist bevorzugt,
dass jedes Zuführsegment eine Breite von zwischen 5 und 100 mm, vorzugsweise zwischen
15 und 30 mm, besonders bevorzugt zwischen 20 und 25 mm, aufweist.
[0014] In einer ersten konkreten Ausgestaltung der Zuführvorrichtung weist jede Einzugswalze
eine Garnitur mit bezüglich einer Drehrichtung der Einzugswalze rückwärts abragenden
Zähnen auf, wobei die Öffnerwalze in derselben Drehrichtung wie die Einzugswalzen
angetrieben ist und eine Garnitur mit bezüglich dieser Drehrichtung vorwärts abragenden
Zähnen aufweist. Hierbei wird der Öffnerwalze das Fasermaterial von schräg unten zugeführt.
[0015] Alternativ kann in einer zweiten Ausgestaltung der Zuführvorrichtung jede Einzugswalze
eine Garnitur mit bezüglich einer Drehrichtung der Einzugswalze rückwärts abragenden
Zähnen aufweisen, wobei die Öffnerwalze in einer zweiten Drehrichtung angetrieben
ist, die der Drehrichtung der Einzugswalzen entgegengesetzt ist, und eine Garnitur
mit bezüglich der zweiten Drehrichtung vorwärts abragenden Zähnen aufweist. Hierbei
wird der Öffnerwalze das Fasermaterial von schräg oben zugeführt, von der Öffnerwalze
übernommen und in einem Halbkreis geführt, bis es in den Abgabeschacht fallen kann.
[0016] Bevorzugt ist genau eine Öffnerwalze vorgesehen, die sich quer zur Transportrichtung
der Transportvorrichtung und horizontal über alle Zuführsegmente erstreckt. Somit
kann die Öffnerwalze das von jeder Einzugswalze bereitgestellte Fasermaterial gleichzeitig
von dieser abnehmen und anschließend an der gewünschten Position des Vlieses abgeben.
[0017] Das Querprofil des zu erzeugenden Vlieses oder der Faserflockenmatte ist am besten
beeinflussbar, wenn die Zuführsegmente in einer Richtung quer zu einer Transportrichtung
der Transportvorrichtung nebeneinander angeordnet sind.
[0018] Zur weiteren Erhöhung der örtlichen Auflösung der Zuführung des Fasermaterials kann
jedem Zuführsegment mindestens eine weitere Art von Walze oder Förderband zugeordnet
sein, wobei die Walzen oder Förderbänder derselben Art aller Zuführsegmente in einer
Richtung quer zu einer Transportrichtung der Transportvorrichtung nebeneinander angeordnet
sind und getrennt voneinander ansteuerbar sind.
[0019] Vorzugsweise ist jede Einzugswalze mit einem Servomotor angetrieben. Die Verwendung
eines eigenen Servomotors für jede Einzugswalze gewährleistet die unabhängige Ansteuerung
jeder Einzugswalze und somit eine hochgenaue Profilanpassung des Vlieses oder der
Faserflockenmatte mittels der einzeln angesteuerten Zuführsegmente.
[0020] Wenn eine Spendevorrichtung für eine Faserlunte oder einen Faservliesstreifen als
Materialreservoir verwendet wird, ist vorzugsweise zwischen der Spendevorrichtung
und der Einzugswalze jedes Zuführsegments eine Speicherwalze angeordnet ist, die sich
quer zur Transportrichtung der Transportvorrichtung und horizontal über alle Zuführsegmente
erstreckt und um die eine Windung jeder von der Spendevorrichtung bereitgestellten
Faserlunte oder jedes Faservliesstreifens gewickelt ist. Auf diese Weise müssen die
Einzugswalzen das Fasermaterial nicht direkt von der Spendevorrichtung abnehmen, sondern
können dies an einer örtlich fest definierten Stelle auf der Speicherwalze tun.
[0021] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung liegt auch dann
vor, wenn zwei erfindungsgemäße Zuführvorrichtungen zu einer Vliesbildungsanlage hintereinander
geschaltet sind.
[0022] Dabei ist es bevorzugt, wenn die Zuführsegmente der zwei Zuführvorrichtungen dieselbe
Breite aufweisen und die Zuführsegmente der zweiten, stromab angeordneten Zuführvorrichtung
bezüglich der Zuführsegmente der ersten Zuführvorrichtung versetzt sind, vorzugsweise
um die Hälfte der Breite der Zuführsegmente. Auf diese Weise lässt sich durch den
doppelten Faserzuführprozess ein besonders gleichmäßiges Vlies erzeugen.
[0023] Die Vliesbildungsanlage kann zwischen der ersten und der zweiten, stromab angeordneten
Zuführvorrichtung eine Messvorrichtung zum Messen des Flächengewichts des Vlieses
über dessen quer zur Transportrichtung der Transportvorrichtung verlaufende Breite
in einem Messbereich der Transportvorrichtung zur Ermittlung eines Querprofils und
Längsprofils des Vlieses aufweisen, und außerdem eine Steuer- oder Regeleinrichtung,
die darauf ausgerichtet ist, die zweite Zuführvorrichtung auf Basis der Ergebnisse
der Messvorrichtung derart zu steuern, dass die zweite Zuführvorrichtung zur Vergleichmäßigung
des Vlieses aufgelöste Fasern oder Faserflocken auf ermittelte Dünnstellen des Vlieses
zuführt, oder dass die zweite Zuführvorrichtung zur Bildung eines gewünschten ungleichmäßigen
Querprofils und/oder Längsprofils des Vlieses mit Dünnstellen und Dickstellen aufgelöste
Fasern oder Faserflocken gezielt zuführt. Dadurch wird die Vliesbildung noch weiter
verfeinert.
[0024] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
- Fig. 1
- ist eine seitliche Querschnittsansicht einer Ausführungsform einer Vorrichtung zur
Bildung einer vergleichmäßigten oder profilierten Faserflockenmatte mit einer ersten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung, die hier als Profiländerungsvorrichtung
einer zuvor erzeugten Faserflockenmatte verwendet wird;
- Fig. 2
- ist eine seitliche Querschnittsansicht einer Vliesbildungsanlage mit zwei hintereinander
geschalteten erfindungsgemäßen Zuführvorrichtungen der Ausführungsform aus Fig. 1;
- Fig. 3
- ist eine seitliche Querschnittsansicht einer Vliesbildungsanlage mit zwei hintereinander
geschalteten erfindungsgemäßen Zuführvorrichtungen einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 4
- ist eine seitliche Querschnittsansicht einer Vliesbildungsanlage mit zwei hintereinander
geschalteten erfindungsgemäßen Zuführvorrichtungen einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 5
- ist eine seitliche Querschnittsansicht einer Vliesbildungsanlage mit zwei hintereinander
geschalteten erfindungsgemäßen Zuführvorrichtungen einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 6
- ist eine seitliche Querschnittsansicht einer Vliesbildungsanlage mit zwei hintereinander
geschalteten erfindungsgemäßen Zuführvorrichtungen einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 7
- ist eine seitliche Querschnittsansicht einer Vliesbildungsanlage mit zwei hintereinander
geschalteten erfindungsgemäßen Zuführvorrichtungen einer weiteren Ausführungsform;
und
- Fig. 8
- ist eine seitliche Querschnittsansicht einer Vliesbildungsanlage mit zwei hintereinander
geschalteten erfindungsgemäßen Zuführvorrichtungen einer weiteren Ausführungsform.
[0025] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zur Bildung einer vergleichmäßigten oder profilierten
Faserflockenmatte dargestellt. Die Vorrichtung umfasst eine Materialabgabevorrichtung,
die hier als Faserflockenspeiser 2 ausgebildet ist. Hinter der Vorrichtung wird die
erzeugte Faserflockenmatte dem Einzugsbereich eines Florerzeugers 3, insbesondere
einer Krempel, zugeführt. Ebenso kann die erzeugte Faserflockenmatte 12 direkt einem
aerodynamischen Vliesbildner (nicht dargestellt) oder einer Verfestigungsmaschine
50 (siehe Fig. 2) zugeführt werden.
[0026] Der Faserflockenspeiser 2 gibt Faserflocken auf ein Austragsband 4 ab, das umlaufend
ausgebildet ist und sich um mehrere Umlenkwalzen 6, von denen in der Zeichnung lediglich
eine dargestellt ist, gespannt ist.
[0027] Zur Verdichtung des aus dem Faserflockenspeiser 2 ausgegebenen Faserflockenmaterials
kann außerdem eine obere Walze 8 im Ausgangsbereich des Faserflockenspeisers 2 angeordnet
sein, welche gegensinnig zum Austragsband 4 angetrieben ist und somit zusammen mit
dem Austragsband 4 die Faserflockenmatte in Richtung eines umlaufenden Transportbandes
10 vorwärts bewegt und verdichtet. Im dargestellten Beispielsfall bilden das Austragsband
4 und das Transportband 10 zusammen eine Transportvorrichtung, die für den Weitertransport
der Faserflockenmatte 12 sorgt.
[0028] Im hier dargestellten Beispiel verbindet die Transportvorrichtung 4, 10 den Faserflockenspeiser
2 und den Florerzeuger 3. Ebenso ist es denkbar, dass das Transportband 10 direkt
unterhalb des Faserflockenspeisers 2 verläuft (siehe die weiteren Figuren) und somit
das Abzugsband 4 entfällt, oder dass die Transportvorrichtung noch andere als die
gezeigten Abschnitte und Elemente 4, 10 aufweist.
[0029] Auf der Transportvorrichtung 4, 10 wird das Faserflockenmaterial als Faserflockenmatte
12 mit einer variablen Geschwindigkeit v in Richtung des Einzugsbereichs des Florerzeugers
3 und somit in Transportrichtung vorwärtsbewegt. Das Transportband 10 kann auch eine
Bandwaage aufweisen, welche ein durchschnittliches Gewicht der Faserflockenmatte 12
in einem flächigen Wiegebereich ermittelt, der eine bestimmte Länge aufweist und sich
über die gesamte Breite der Faserflockenmatte 12 erstreckt. Auf dieser Basis kann
die Transportgeschwindigkeit v der Transportvorrichtung und somit gleichzeitig die
Einzugsgeschwindigkeit des Florerzeugers 3 entsprechend gesteuert werden, so dass
immer ein im Wesentlichen gleichmäßiger Massenstrom an Faserflockenmaterial den Florerzeuger
3 pro Zeitintervall erreicht.
[0030] Außerdem ist eine Messvorrichtung 14 vorgesehen, die das Flächengewicht der Faserflockenmatte
12 über ihre quer zur Transportrichtung verlaufende Breite in einem Messbereich der
Transportvorrichtung 4, 10 misst, um somit das Querprofil und aufgrund der Bewegung
der Transportvorrichtung 4, 10 auch das Längsprofil der Faserflockenmatte 12, insbesondere
Dünnstellen und/oder Dickstellen der Faserflockenmatte 12, zu ermitteln. Die Messvorrichtung
14 weist mehrere Messsegmente quer zur Transportrichtung der Faserflockenmatte 12
auf und führt in jedem Messsegment eine eigene Messung durch. Auf diese Weise können
Dünnstellen bzw. Dickstellen zweidimensional, also in Längs- und in Querrichtung,
ermittelt werden. Die Breite eines derartigen Messsegments liegt zwischen 5 und 100
mm, vorzugsweise zwischen 15 und 30 mm, mehr bevorzugt zwischen 20 und 25 mm. Eine
derartige Messvorrichtung kann entweder zusätzlich zur Bandwaage eingesetzt werden
oder auch deren Funktion übernehmen.
[0031] In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist die Messvorrichtung 14 als eine
Aneinanderreihung quer zur Transportrichtung der Faserflockenmatte 12 und horizontal
nebeneinander angeordneter Messräder 16 ausgestaltet. In der dargestellten seitlichen
Querschnittsansicht ist davon lediglich ein Messrad 16 erkennbar. Jedes dieser Messräder
16 ist unabhängig von den anderen auslenkbar und mit einer entsprechenden Auswerteeinrichtung
18 verbunden, welche die Auslenkung des zugehörigen Messrads 16, die durch die unterschiedliche
Dicke bzw. das unterschiedliche Flächengewicht der Faserflockenmatte 12 bedingt ist,
detektiert. Als Auswerteeinrichtung 18 kommen beispielsweise Lagesensoren zur Messung
der Höhe der Messräder 16 oder deren Träger oder Drehwinkelmesser zum Ermitteln des
Drehwinkels der Messräder 16 oder deren Träger in Frage. Damit kann auf das jeweilige
Flächengewicht der Faserflockenmatte 12 im zugehörigen Messsegment geschlossen werden
kann.
[0032] Alternativ hierzu kann die Messvorrichtung 14 auch als eine andere Form einer mechanischen
Messvorrichtung ausgestaltet sein. Ebenso ist es möglich, die Messvorrichtung 14 als
eine radiometrische Messvorrichtung auszugestalten. In diesem Fall ist entweder in
jedem Messsegment eine radiometrische Messsonde angeordnet, welche über radiometrische
Messungen das Flächengewicht der Faserflockenmatte 12 im jeweiligen Messsegment bestimmt,
oder es ist eine einzige radiometrische Messsonde vorgesehen, welche quer über die
Breite der Faserflockenmatte 12 verfahrbar ist und kontinuierlich oder in bestimmten
Messabständen das Flächengewicht der Faserflockenmatte 12 aufnimmt. Ebenso ist ein
kombinierter Einsatz von sowohl einer radiometrischen und als auch einer mechanischen
Messvorrichtung 14 möglich.
[0033] Die Ergebnisse der Messvorrichtung 14 werden an eine Steuer- oder Regeleinrichtung
20 übermittelt, welche eine Zuführvorrichtung 22, die bei dem hier vorliegenden Einsatzzweck
auch als Profiländerungsvorrichtung bezeichnet werden kann, auf Basis der Ergebnisse
der Messvorrichtung 14 steuert. Die Zuführvorrichtung 22 ist in einem Profiländerungsbereich
der Transportvorrichtung 4, 10 stromab des Messbereichs angeordnet. Die Steuer- oder
Regeleinrichtung 20 steuert die Zuführvorrichtung 22 derart, dass die Zuführvorrichtung
22 entweder zur Vergleichmäßigung der Faserflockenmatte 12 aufgelöste Fasern oder
Faserflocken auf die ermittelten Dünnstellen der Faserflockenmatte 12 zuführt, und/oder
dass die Zuführvorrichtung 22 zur Bildung eines gewünschten ungleichmäßigen Querprofils
und/oder Längsprofils der Faserflockenmatte 12 mit Dünnstellen und Dickstellen aufgelöste
Fasern oder Faserflocken gezielt zuführt.
[0034] Das geregelte Zuführen von aufgelösten Fasern oder Faserflocken erfolgt durch separate
Ansteuerung mehrerer quer zur Transportrichtung und horizontal nebeneinander angeordneter
Zuführsegmente der Zuführvorrichtung 22. Die Breite eines derartigen Zuführsegments
entspricht vorzugsweise der Breite der Messsegmente. Sie liegt somit im Bereich von
zwischen 5 und 100 mm, vorzugsweise zwischen 15 und 30 mm, mehr bevorzugt zwischen
20 und 25 mm.
[0035] In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform sind die jeweiligen Zuführsegmente
der Zuführvorrichtung 22 quer zur Transportrichtung angeordnet und somit in der Seitenansicht
der Zeichnung nicht ersichtlich. Jedem Zuführsegment ist eine Spendevorrichtung 24
zur Lagerung und Abgabe einer Faserlunte 26 oder eines Faservliesstreifens zugeordnet.
In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Spendevorrichtung 24 als
Spule ausgestaltet, sie kann aber auch als Spinnkanne oder dergleichen gestaltet sein.
Die Faserlunte 26 oder der Faservliesstreifen verläuft von der Spendevorrichtung 24
zu einer vorzugsweise gummierten Speicherwalze 28, die sich quer zur Transportrichtung
und horizontal vorzugsweise über alle Zuführsegmente erstreckt, und je eine Windung
jeder von der Spendevorrichtung 24 bereitgestellten Faserlunte 26 oder jedes Faservliesstreifens
ist nebeneinander um die Speicherwalze 28 gewickelt. Die Speicherwalze 28 ist in einer
Drehrichtung angetrieben (siehe den entsprechenden Pfeil in der Zeichnung), vorzugsweise
mittels eines Servomotors 30 und ebenso bevorzugt kontinuierlich mit relativ langsamer
Geschwindigkeit. In bestimmten Ausführungsformen kann die Speicherwalze 28 auch entfallen.
[0036] In der in Fig. 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsform liegt eine einstückige
Speicherwalze 28 vor, welche die unterschiedlichen Stränge der Faserlunte 26 bzw.
des Faservliesstreifens aller Zuführsegmente gleichzeitig nebeneinander aufnimmt.
Ebenso kann jedoch eine separate Speicherwalze pro Zuführsegment vorliegen.
[0037] Jedem Zuführsegment ist außerdem eine mit einem Servomotor 34 angetriebene, sich
ebenfalls in derselben Drehrichtung drehende Einzugswalze 32 zugeordnet. Die Einzugswalze
32 zieht die jeweilige von der zugehörigen Spendevorrichtung 24 bereitgestellte Faserlunte
26 oder den Faservliesstreifen ab, entweder unter Zwischenschaltung der Speicherwalze
28 oder direkt. Obwohl jedes Zuführsegment eine eigene Einzugswalze 32 aufweist, ist
aufgrund der Hintereinanderreihung in der Zeichnung nur eine Einzugswalze 32 zu sehen.
Jede Einzugswalze 32 weist vorzugsweise eine Garnitur mit bezüglich der Drehrichtung
rückwärts abragenden Zähnen auf.
[0038] Ein besonderer Vorteil der Zwischenschaltung der Speicherwalze 28 liegt darin, dass
die Speicherwalze 28 unter denjenigen Faserlunten 26 oder Faservliesstreifen durchrutscht,
die lediglich lose um sie gewickelt sind. Dies trifft demnach auf alle Zuführsegmente
zu, in denen die Einzugswalze 32 gerade gar nicht angetrieben ist oder langsamer läuft
als die Speicherwalze 28. Erst wenn eine Einzugswalze 32 schneller läuft als die Speicherwalze
28, wird die entsprechende Wicklung der Faserlunte 26 oder des Faservliesstreifens
um die Speicherwalze 28 straff gezogen und das Material entsprechend eingezogen.
[0039] Die Einzugswalzen 32 können alle möglichen Geschwindigkeitsprofile aufweisen, einschließlich
eines Plateau-Profils (z.B. in Form eines Pyramidenstumpfes) mit gleich hohen, aber
unterschiedlich langen Plateaus je nach gewünschter Abgabemenge an Fasermaterial.
[0040] Die von den Einzugswalzen 32 mitbewegte Faserlunte 26 oder der Faservliesstreifen
wird zu einer Öffnerwalze 36 transportiert, die vorzugsweise einstückig ausgebildet
ist und sich quer zur Transportrichtung und horizontal über alle Zuführsegmente erstreckt.
Ebenso kann jedoch eine separate Öffnerwalze pro Zuführsegment vorliegen.
[0041] Die Öffnerwalze 36 ist im dargestellten Beispielsfall in derselben Drehrichtung angetrieben
wie die Einzugswalzen 32. Außerdem weist die Öffnerwalze 36 vorzugsweise eine Garnitur
mit bezüglich der Drehrichtung vorwärts abragenden Zähnen auf, wodurch sie das verdrillte
oder verdichtete Faserflockenmaterial der Faserlunte 26 bzw. des Faservliesstreifens
besonders gut öffnet, so dass lose Faserflocken oder sogar feine Fasern abgelöst werden.
Diese fallen in einen entsprechenden Abgabeschacht 38 und von dort aus geführt auf
die Faserflockenmatte 12. Es können auch mehrere Abgabeschächte 38 nebeneinander für
die verschiedenen Zuführsegmente vorgesehen sein.
[0042] Falls gewünscht, kann im Bereich des Abgabeschachtes 38 noch eine Reinigungswalze
40 angeordnet sein, welche an den Zähnen der Öffnerwalze 36 anhaftende Faserflocken
von dieser abstreift.
[0043] Im dargestellten Beispielsfall sind die Mittelpunkte der Einzugswalzen 32 und der
Öffnerwalze 36 auf einer horizontalen Linie angeordnet. Neben der dargestellten Anordnung
sind aber noch viele Gestaltungsmöglichkeiten gegeben.
[0044] Falls gewünscht, kann das Ergebnis, welches durch die Zuführvorrichtung 22 erzielt
wurde, weiter stromab nochmals mittels einer zweiten Messvorrichtung 42 überprüft
werden. Die zweite Messvorrichtung 42 kann ebenso gestaltet sein wie die Messvorrichtung
14, kann also beispielsweise mehrere Messräder 44 und mehrere zugehörige Auswerteeinrichtungen
46 aufweisen.
[0045] Ebenso ist es möglich, hinter der zweiten Messvorrichtung 42 eine weitere Zuführvorrichtung
22 anzuordnen für den Fall, dass die gewünschte Gleichmäßigkeit oder das gewünschte
Querprofil oder Längsprofil der Faserflockenmatte 12 in einem Schritt nicht erreicht
wird.
[0046] Beim Betrieb der Zuführvorrichtung 22 muss die Steuer- oder Regeleinrichtung 20 somit
neben der örtlichen Anordnung der Messsegmente bzw. der Zuführsegmente und den jeweiligen
Messdaten auch den Abstand a zwischen Messbereich und Profiländerungsbereich sowie
die jeweilige Geschwindigkeit v der Transportvorrichtung, hier des Transportbandes
10, für die Steuerung berücksichtigen.
[0047] Bei der Profiländerung wird dann die jeweilige Einzugswalze 32 des zugehörigen Zuführsegments
zum richtigen Zeitpunkt mit einer bestimmten Geschwindigkeit angetrieben und liefert
zusätzliches Faser- oder Faserflockenmaterial an die Öffnerwalze 36, das dann in der
gewünschten Dosierung an die richtige Stelle der Faserflockenmatte 12 gelangt.
[0048] Es kommen auch noch andere Ausgestaltungen der Zuführvorrichtung in Betracht. Beispielsweise
können verschiedene Flockenschächte vorgesehen sein, die der Anzahl von Zuführsegmenten
entsprechen und gezielt mit losen Faserflocken (beispielsweise abgezweigt vor dem
Faserflockenspeiser 2) gespeist werden.
[0049] Beispiele weiterer möglicher Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden
beschrieben.
[0050] In der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung zum Bilden eines Vlieses sind zwei erfindungsgemäße
Zuführvorrichtungen 22, 76 enthalten. Im Vergleich mit der Ausführungsform aus Fig.
1 ist nun auch die Materialabgabevorrichtung als eine erste Zuführvorrichtung 76 ausgestaltet.
Sowohl die erste Zuführvorrichtung 76 als auch die zweite Zuführvorrichtung 22 entsprechen
im Wesentlichen der in Fig. 1 dargestellten Zuführvorrichtung 22. Auf diese Weise
sind Materialabgabevorrichtung und Profiländerungsvorrichtung im Wesentlichen gleich
ausgebildet. Zwischen den beiden Zuführvorrichtungen 76, 22 kann wieder eine Messvorrichtung
14 angeordnet sein, die ebenso wie die zugehörige Steuer- oder Regeleinrichtung 20
in dieser Figur aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen ist. Es kann aber auch
auf die Regelung verzichtet werden, insbesondere wenn die Zuführsegmente der zweiten
Zuführvorrichtung 22 gegenüber den Zuführsegmenten der ersten Zuführvorrichtung 76
seitlich versetzt sind, beispielsweise um die Hälfte der Breite eines Zuführsegments.
In diesem Fall kann die seitlich versetzte, segmentierte Zuführung von Fasermaterial
in der zweiten Zuführvorrichtung 22 exakt die aufgrund der segmentierten Zuführung
von Fasermaterial in der ersten Zuführvorrichtung 76 vorhandenen Dünnstellen im Vlies
78 ausgleichen, wenn die Betriebsparameter der beiden Zuführvorrichtungen 22, 76 identisch
eingestellt sind.
[0051] Das in der ersten Zuführvorrichtung 76 gebildete Vor-Vlies kann bei hoher räumlicher
Auflösung der Zuführsegmente ein relativ gleichmäßiges Profil aufweisen, es kann aber
auch ein sehr welliges Querprofil zeigen. Jedenfalls kann mit der hier dargestellten
Vorrichtung, bei der sowohl die erste Zuführvorrichtung 76 als auch die zweite Zuführvorrichtung
22 jeweils aus nebeneinander liegenden Zuführsegmenten besteht, die jeweils durch
eine eigene Faserlunte 26 oder einen eigenen Faservliesstreifen gespeist werden, mit
hoher Genauigkeit ein Vlies 78 mit den gewünschten Profileigenschaften gebildet werden.
[0052] Die Zuführvorrichtung 76 oder 22 muss grundsätzlich nicht quer zur Transportrichtung
des Transportbandes 10, sondern kann auch in Transportrichtung des Transportbandes
10 ausgerichtet sein. In einem solchen Fall ist die Zuführvorrichtung 76 oder 22 vorzugsweise
quer zur Transportrichtung des Transportbandes 10 und über die maximale Breite sowie
oberhalb der zu legenden Faserflockenmatte 12 verfahrbar (nicht dargestellt). Auch
hier weist die verfahrbare Zuführvorrichtung 76 oder 22 mehrere in Transportrichtung
des Transportbandes 10 und horizontal nebeneinander angeordnete Zuführsegmente auf,
die getrennt voneinander ansteuerbar sind.
[0053] Wenn z.B. nur die zweite Zuführvorrichtung 22 als quer verfahrbare Zuführvorrichtung
ausgestaltet ist, gelingt es mit dieser Anordnung, in der ersten Zuführvorrichtung
76 im Wesentlichen längsorientierte Fasern an das Transportband 10 abzugeben, und
in der zweiten Zuführvorrichtung 22 im Wesentlichen querorientierte Fasern an das
Transportband 10 abzugeben, so dass die Materialeigenschaften der Faserflockenmatte
12 oder des Vlieses 78 gezielt beeinflusst werden können. Auf diese Weise können Faserflockenmatten
12 oder Vliese 78 gebildet werden, die nicht nur besonders gleichmäßig sind bzw. besonders
exakt profiliert sind, sondern auch noch eine unterschiedliche Orientierung der Fasern
bzw. Faserflocken in verschiedenen Bereichen bzw. Schichten der Faserflockenmatte
12 bzw. des Vlieses 78 aufweisen.
[0054] Wichtig hierbei ist, dass die verfahrbare Zuführvorrichtung 22 ein mitfahrendes Materialreservoir
oder ähnliches aufweist, um die seitlichen Auslenkungen der Zuführvorrichtung 22 mitzumachen.
Im Falle der Verwendung einer Vorrichtung zur Abgabe von Faserlunten 26 oder Faservliesstreifen,
wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, bei einer quer verfahrbaren Zuführvorrichtung kann
auch nur die Zuführvorrichtung 22 einschließlich Einzugswalze 32 quer bewegt werden,
während die Spendevorrichtung 24 stationär bleibt. Falls vorhanden, kann die Speicherwalze
28 entweder mit der Zuführvorrichtung 22 mitbewegt werden oder auch stationär bleiben.
Entsprechende Durchhangspeicher zwischen den genannten Elementen sorgen dann für den
nötigen Materialpuffer für die Querfahrt der Zuführvorrichtung 22.
[0055] In Fig. 3 bis 8 sind weitere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Dabei sind aus Gründen der Übersichtlichkeit die eventuell vorhandenen
Elemente Messvorrichtung 14 sowie Steuer- oder Regeleinrichtung 20 nicht dargestellt.
Es soll aber klar sein, dass die zweite Zuführvorrichtung 22 wie in den zuvor beschriebenen
Ausführungsformen auf Basis des Messergebnisses der Messvorrichtung 14 durch die Steuer-
oder Regeleinrichtung 20 angesteuert werden kann.
[0056] In Fig. 3 ist die Materialabgabevorrichtung wieder als erfindungsgemäße Zuführvorrichtung
84 bzw. Vliesbildner ausgestaltet, die eine erste Menge an Fasermaterial auf das Transportband
10 abgibt, die als Basis zur Bildung des Vlieses 78 dient. Die erste Zuführvorrichtung
84 weist eine Mehrzahl von axial nebeneinander angeordneten Einzugswalzen 102 auf,
von denen jeweils eine einem Zuführsegment der Zuführvorrichtung 84 zugeordnet ist.
Die Breite der einzelnen Zuführsegmente ist vorzugsweise identisch zu der Breite in
den bisherigen Beispielen. Jede Einzugswalze 102 ist mit einem eigenen Servomotor
104 angetrieben. In der dargestellten seitlichen Querschnittsansicht ist lediglich
eine Einzugswalze 102 und ein Servomotor 104 erkennbar. Das Fasermaterial wird in
Richtung des Pfeils A von den Einzugswalzen 102 auf geregelte Weise eingezogen und
läuft somit unter der Überkopfmulde 106 hindurch. Diese unterstützt den Transport
des zugeführten Fasermaterials zu einer Öffnerwalze 108, welche mit den Einzugswalzen
102 zusammenwirkt und einzelne Faserflocken bzw. Einzelfasern von den Einzugswalzen
102 abstreift. Das in Richtung des Pfeils A zugeführte Fasermaterial kann direkt von
einem Faserflockenschacht eingezogen werden. Vorzugsweise wird das Fasermaterial aber
in Form von Faserlunten 26 oder Faservliesstreifen zugeführt, beispielsweise mittels
der in Fig. 2 dargestellten Elemente zum Zuführen der Faserlunte 26 oder des Faservliesstreifens
zu den dort dargestellten Zuführwalzen 32. Während im Beispielsfall der Fig. 3 eine
Überkopfmulde 106 vorgesehen ist und das Fasermaterial von den Einzugswalzen 102 von
schräg oben in den Zwischenraum zwischen Einzugswalzen 102 und Öffnerwalze 108 gefördert
wird, kann dies, wie in Fig. 2 dargestellt, auch jederzeit von schräg unten erfolgen.
Lediglich die relative Drehrichtung zwischen den Einzugswalzen 102 und der Öffnerwalze
108 wäre dann unterschiedlich, da die Einzugswalzen 102 sich dann in derselben Drehrichtung
bewegen würden wie die Öffnerwalze 108.
[0057] Je nach Abstand zwischen den Einzugswalzen 102 und der Öffnerwalze 108 sowie der
Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Einzugswalzen 102 und der schneller laufenden
Öffnerwalze 108 öffnet die Öffnerwalze 108 das Fasermaterial der Faserlunte 26 oder
des Faservliesstreifens bzw. die aus dem Schacht stammenden Faserflocken unterschiedlich
stark hin zu Faserflocken oder sogar zu Einzelfasern, die anschließend in der Zuführvorrichtung
84 nach unten fallen.
[0058] Zur Definition der Fallstrecke können entsprechende Leitelemente 110 vorgesehen sein.
Das pro Zuführsegment von der Öffnerwalze 108 aufgelöste Fasermaterial gelangt schließlich
in einen Zwischenraum zwischen zwei Siebwalzen 112, die vorzugsweise mit derselben
Geschwindigkeit, aber in entgegengesetzter Richtung angetrieben sind. Diese Siebwalzen
112 leiten das Fasermaterial in der Zuführvorrichtung 84, beispielsweise unter Zuhilfenahme
einer weiteren Mulde 114, auf das Transportband 10. Der Abstand und die relative Höhenlage
der beiden Siebwalzen 112 sind dabei variabel einstellbar.
[0059] Im Ausgangsbereich der Zuführvorrichtung 84 kann eine Klemmwalze 116 vorgesehen sein,
die sich mit derselben Geschwindigkeit wie das Transportband 10 dreht und das gebildete
Vlies 78 zwischen sich und dem Transportband 10 verdichtet. Wenn die Klemmwalze 116
und das Transportband 10 eine höhere Geschwindigkeit als die Siebwalzen 112 aufweisen,
so wird im Bereich zwischen den Siebwalzen 112 und der Klemmwalze 116 das Vlies 78
in Transportrichtung des Transportbandes 10 verstreckt, was im Vlies 78 zu einer noch
stärkeren Ausrichtung der Fasern in Längsrichtung, d.h. längs der Transportrichtung
des Transportbandes 10 dient.
[0060] Die Profiländerungsvorrichtung ist ebenfalls als zweite Zuführvorrichtung 22 bzw.
als Vliesbildner ausgestaltet, die eine Vielzahl von Einzelvliesbildungsstellen aufweist.
Der Aufbau der zweiten Zuführvorrichtung 22 ist hierbei im Wesentlichen identisch
zum Aufbau der ersten Zuführvorrichtung 84 und wird daher nicht näher beschrieben.
Die Zuführrichtung des Fasermaterials in die Zuführvorrichtung 22 ist im dargestellten
Beispielsfall in Richtung des Pfeils B. Die einzelnen Elemente, welche bereits unter
Bezugnahme auf die erste Zuführvorrichtung 84 beschrieben wurden, haben hier nun die
folgenden Bezugszeichen: Einzugswalzen 202, Servomotoren 204, Überkopfmulde 206, Öffnerwalze
208, Leitelemente 210, Siebwalzen 212, untere Mulde 214 und Klemmwalze 216.
[0061] Die in Fig. 3 dargestellten zweite Zuführvorrichtung 22 kann auch, ebenso wie die
in den nachfolgenden Figuren beschriebenen zweiten Zuführvorrichtungen 22, jederzeit
mit einer anderen Materialabgabevorrichtung kombiniert werden, beispielsweise mit
einem herkömmlichen Faserflockenspeiser 2, wie in Fig. 1 dargestellt, oder einer ersten
Zuführvorrichtung 76 aus Fig. 2.
[0062] Schließlich ist es auch möglich, die in Fig. 2 bis 8 dargestellten ersten Zuführvorrichtungen
76, 84 mit anderen Profiländerungsvorrichtungen zu kombinieren.
[0063] Die erfindungsgemäße Zuführvorrichtung kann in nahezu jedem Bereich einer Vorrichtung
zur Bildung eines Vlieses oder einer Faserflockenmatte eingesetzt werden, in erster
Linie zum Ausgleich von Unregelmäßigkeiten oder zur gewünschten Profilbildung. Ein
möglicher Einsatzort ist neben den dargestellten Orten beispielsweise der Bereich
zwischen Krempel und Vliesleger oder zwischen Vliesleger und Verfestigungsmaschine.
Auch eine Hintereinanderreihung von mehr als zwei erfindungsgemäßen Zuführvorrichtungen
ist denkbar.
[0064] Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung zum Bilden eines Vlieses
ist ähnlich zu der Ausführungsform aus Fig. 3, aber mit zwei unterschiedlich ausgestalteten
Zuführvorrichtungen 84, 22. Wiederum wird das Fasermaterial in Richtung des Pfeils
A mittels einzeln angetriebener, über die Breite des zu legenden Vlieses 78 axial
nebeneinander angeordneter Einzugswalzen 102 in die erste Zuführvorrichtung 84 eingezogen.
Die Einzugswalzen 102 liegen hierbei etwas schräg unterhalb der Öffnerwalze 108, und
als Leitelement 110 ist in diesem Fall ein Lochblech vorgesehen. Die beiden Siebwalzen
112 sind wieder entgegengesetzt angetrieben, wobei in der dargestellten Ausführungsform
zusätzlich Saugvorrichtungen 118 zur Hintersaugung der Siebwalzen 112 dargestellt
sind. Das Transportband 10 ist in der dargestellten Ausführungsform als Siebband ausgestaltet,
das ebenfalls mittels einer Saugvorrichtung 120 untersaugt ist, um so das von der
Öffnerwalze 108 abgestreifte Fasermaterial auf den gewünschten Bereich des Transportbandes
10 zu saugen. Im Vergleich mit der Ausführungsform aus Fig. 3 ist zudem die linke
Siebwalze 112 näher am Transportband 10 angeordnet, so dass die untere Mulde 114 entfallen
kann.
[0065] Die zweite Zuführvorrichtung 22 in Fig. 4 ist im Wesentlichen identisch zur ersten
Zuführvorrichtung 84 ausgestaltet. Das Fasermaterial wird in Richtung des Pfeils B
in die Zuführvorrichtung 22 eingeführt. Die Saugvorrichtungen für die Siebwalzen 212
sind mit Bezugsziffer 218 bezeichnet, und die Saugvorrichtung zum Untersaugen des
Transportbandes 10 im Bereich der Zuführvorrichtung 22 ist mit Bezugszeichen 220 bezeichnet.
Selbstverständlich könnten die hier nicht dargestellten Klemmwalzen 116, 216 aus der
Ausführungsform aus Fig. 3 ebenfalls verwendet werden.
[0066] Die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsform der ersten Zuführvorrichtung 84 und der
zweiten Zuführvorrichtung 22 weist im Einzugsbereich (oberhalb der Pfeile, die das
herabfallende Fasermaterial bezeichnen sollen) ebenfalls mehrere nebeneinander angeordnete
Einzugswalzen 102 sowie eine Öffnerwalze 108 auf (wie in Fig. 8 oder 9), die hier
aber nicht mehr dargestellt sind.
[0067] Die gegensinnig angetriebenen Siebwalzen 112 sind im Fall der Fig. 5 von Siebbändern
122 teilumschlungen, welche von den Siebwalzen 112 nach unten geführt sind und dort
um eine jeweils kleinere Umlenkwalze 124 geführt sind. Die Umlenkwalzen 124 sind nahe
der Oberfläche des Transportbandes 10 angeordnet und definieren einen Abgabespalt
der ersten Zuführvorrichtung 84. Das Transportband 10 ist wiederum als Siebband ausgestaltet,
aber dieses Mal sind am Ausgang der Zuführvorrichtung 84 zwei sich gegenüberliegende
Klemmwalzen 116 angeordnet, eine oberhalb des gebildeten Vlieses 78 und eine unterhalb
des oberen Trums des Transportbandes 10. Die Klemmwalzen 116 sind gegensinnig angetrieben
und laufen mit derselben Geschwindigkeit wie das Transportband 10. Wenn die Geschwindigkeit
der Klemmwalzen 116 und des Transportbandes 10 höher ist als die Geschwindigkeiten
V1 und V2 der Siebwalzen 112, erfolgt wiederum eine Streckung des gelegten Vlieses
78 in Längsrichtung, d.h. in Transportrichtung des Transportbandes. Dies führt zu
einer Verstärkung der Faserlängsorientierung im Vlies 78. Ebenso ist es möglich, die
beiden Klemmwalzen 116 an dieser Stelle wegzulassen, wenn keine Verstreckung erfolgen
soll. Der Abstand zwischen den Siebbändern 122 ist variabel, ebenso sind die Geschwindigkeiten
V1 und V2 getrennt voneinander einstellbar.
[0068] Die zweite Zuführvorrichtung 22 ist im Beispielsfall der Fig. 5 wiederum grundsätzlich
identisch zur ersten Zuführvorrichtung 84, wobei die beiden umlaufenden Siebbänder
die Bezugsziffer 222 und die beiden unteren Umlenkwalzen die Bezugsziffer 224 erhalten
haben.
[0069] Die in Fig. 6 dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung zum Bilden eines Vlieses
ist im oberen Bereich bis zu den beiden Siebwalzen 112 im Wesentlichen identisch zur
Ausführungsform der Fig. 3. Unterhalb der beiden Siebwalzen 112 ist allerdings eine
Streckvorrichtung angeordnet. Die Streckvorrichtung umfasst in diesem Fall eine obere
Sternwalze 126 oder garnierte Walze mit einer ihr gegenüberliegenden, vorzugsweise
federnd gelagerten, Gegendruckplatte 128, die zwischen sich eine erste Klemmstelle
für das Fasermaterial definieren, sowie eine untere Sternwalze 130 oder garnierte
Walze und eine untere, vorzugsweise federnd gelagerte, Gegendruckplatte 132, die der
unteren Sternwalze 130 gegenüberliegt und mit dieser eine zweite Klemmstelle definiert.
Vorzugsweise sind die beiden Sternwalzen 126 und 130 auf jeweils gegenüberliegenden
Seiten des Füllkanals angeordnet. Eine Verstreckung des Fasermaterials im Füllkanal
findet dann statt, wenn die Drehgeschwindigkeit der unteren Sternwalze 130 höher ist
als die Drehgeschwindigkeit der oberen Sternwalze 126. Die Geschwindigkeit der unteren
Sternwalze 130 entspricht dabei vorzugsweise der Geschwindigkeit des Transportbandes
10. Durch die Verstreckung findet eine stärkere Ausprägung der Längsorientierung der
Fasern statt, so dass auf dem Transportband 10 schließlich ein Vlies 78 mit stärker
längs der Transportrichtung des Transportbands 10 orientierten Fasern abgelegt wird.
Form und Anordnung der Elemente zur Streckung können hier natürlich in vielfältiger
Weise variiert werden. So kann beispielsweise zur Definition jeder Klemmstelle auch
ein Klemmwalzenpaar (glatt, gummiert oder garniert) oder Sternwalzenpaar eingesetzt
werden.
[0070] Die in Fig. 6 beschriebene zweite Zuführvorrichtung 22 ist im Wesentlichen identisch
ausgestaltet wie die erste Zuführvorrichtung 84. Dabei wird der Zuführvorrichtung
22 das Fasermaterial in Richtung des Pfeils B zugeführt, und die im Vergleich zur
Ausführungsform der Fig. 3 neu hinzugefügten Elemente sind obere Sternwalze 226, obere
Gegendruckplatte 228, untere Sternwalze 230 und untere Gegendruckplatte 232.
[0071] Die in Fig. 7 dargestellte erste Zuführvorrichtung 84 entspricht im Wesentlichen
der Ausführungsform der Fig. 3, wobei die beiden Siebwalzen 112 durch andere Leit-
und Streckelemente ersetzt sind. An der linken Außenflanke ist ein Siebband 134 um
mehrere Umlenkwalzen 136 herum derart angeordnet, dass es eine schräge Führungsfläche
für das Fasermaterial in Richtung des Transportbandes 10 definiert. Mindestens eine
der Umlenkwalzen 136 ist dabei angetrieben, so dass sich auch das Siebband 134 mit
derselben Geschwindigkeit mitbewegt. Außerdem kann das Siebband 134, wie in Fig. 7
dargestellt, mit einer Saugvorrichtung 138 untersaugt sein. Der schrägen Führungsfläche
des Siebbandes 134 gegenüberliegend ist eine obere Scheibenwalze 140 angeordnet, die
mit derselben Geschwindigkeit wie das Siebband 134 angetrieben ist und mit dem Siebband
134 gemeinsam eine erste Klemmstelle für das transportierte Fasermaterial definiert.
Schräg unterhalb dieser Klemmwalze 140 ist eine Sternwalze 142 angeordnet, die wiederum
mit dem Transportband 10 eine zweite Klemmstelle für das Fasermaterial bildet. Anschließend
an die Sternwalze 142 kann zur Verdichtung des Vlieses 78 noch eine weitere Klemmwalze
144 vorgesehen sein.
[0072] Eine Streckvorrichtung liegt dann vor, wenn die Geschwindigkeit der Sternwalze 142,
die der Geschwindigkeit des Transportbandes 10 entspricht, größer ist als die Geschwindigkeit
von Siebband 134 und Klemmwalze 140. Auf diese Weise wird, wie in den Ausführungsformen
weiter oben bereits detailliert beschrieben, die Längsausrichtung der Fasern des Vlieses
78 verstärkt. Auch bei dieser Ausgestaltung existieren wieder vielfältige Möglichkeiten
der Ausbildung der einzelnen Komponenten, die im Rahmen des Wissens des Fachmanns
liegen.
[0073] Die zweite Zuführvorrichtung 22 der Fig. 7 ist im Wesentlichen identisch wie die
erste Zuführvorrichtung 84 aufgebaut. Die im Vergleich mit Fig. 3 neu hinzugefügten
Elemente sind das Siebband 234, die Umlenkwalzen 236, die Saugvorrichtung 238, die
Klemmwalze 240, die Sternwalze 242 und die optionale untere Klemmwalze 244.
[0074] Die in Fig. 3 bis 7 dargestellten Einzugswalzen 102, 202 sind jeweils mit Garnituren
versehen, deren Zähne in Drehrichtung der Einzugswalzen 102, 202 nach vorne gerichtet
sind. Ebenso ist es möglich oder sogar bevorzugt, dass die Zähne der Garnituren der
Einzugswalzen 102, 202 in Drehrichtung nach hinten gerichtet sind. Es können auch
komplett andere Garnituren verwendet werden.
[0075] Die in Fig. 8 dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung zum Bilden eines Vlieses
umfasst eine zweite Zuführvorrichtung 22, deren unterer Teil, von den Siebwalzen 212
abwärts, der Ausführungsform aus Fig. 3 entspricht. Allerdings ist der Einzugsbereich
demgegenüber verändert. Das Fasermaterial wird in dieser Ausführungsform oberhalb
der Einzugswalzen 202 in Richtung des Pfeils B eingebracht und anschließend von der
Öffnerwalze 208, die in derselben Drehrichtung läuft wie die Einzugswalzen 202, entlang
der Überkopfmulde 206 gefördert. Die Überkopfmulde 206 kann auch zweiteilig ausgestaltet
sein. Anschließend fällt das Fasermaterial, nach einer halben Umdrehung der Öffnerwalze
208, in den Abgabeschacht und gelangt schließlich zwischen die Siebwalzen 212. Um
den Ablösevorgang des Fasermaterials von der Öffnerwalze 208 zu unterstützen, kann
ein Luftstromerzeuger 250 eingesetzt werden, der von oben einen Luftstrom an der Öffnerwalze
208 vorbeistreichen lässt (aerodynamische Vliesbildung).
[0076] Die erste Zuführvorrichtung 84 der Fig. 8 entspricht im Wesentlichen der Zuführvorrichtung
84 aus Fig. 3. Zudem ist hier im Zwischenbereich zwischen Einzugswalzen 102 und Öffnerwalze
108 durch die Pfeile ein Luftstrom von oben angedeutet, der die Ablösung des Fasermaterials
von der Öffnerwalze 108 nach unten unterstützt. Eine solche Maßnahme kann auch in
allen Ausführungsformen der Fig. 3 bis 7 angewendet werden.
[0077] Das in der ersten Zuführvorrichtung 84 gebildete Vor-Vlies kann ein relativ gleichmäßiges
Profil aufweisen, es kann aber auch ein sehr welliges Querprofil zeigen. Jedenfalls
kann mit der hier dargestellten Vorrichtung, bei der sowohl die Materialabgabevorrichtung
als auch die Profiländerungsvorrichtung jeweils aus einer erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung
mit nebeneinander liegenden Zuführsegmenten besteht, die vorzugsweise jeweils durch
eine eigene Faserlunte 26 oder einen eigenen Faservliesstreifen gespeist werden, mit
hoher Genauigkeit ein Vlies 78 mit den gewünschten Profileigenschaften gebildet werden.
Gegebenenfalls können die Zuführsegmente der Zuführvorrichtung 22 gegenüber den Zuführsegmenten
der Zuführvorrichtung 84 seitlich versetzt sein, beispielsweise um die Hälfte der
Breite eines Zuführsegments.
[0078] In den Ausführungsformen der Fig. 3 bis 8 wurden bislang lediglich die Einzugswalzen
102, 202 als einzeln ansteuerbare, axial nebeneinander angeordnete Elemente beschrieben,
von denen jede Einzugswalze 102, 202 einem Zuführsegment der Zuführvorrichtung 84
bzw. der Zuführvorrichtung 22 zugeordnet ist. Es können aber noch viele weitere Elemente
der in Fig. 3 bis 8 dargestellten Zuführvorrichtung 22 oder 84 segmentiert sein, d.h.
nebeneinander gereiht und einzeln ansteuerbar vorliegen, wobei jedem Zuführsegment
jeweils ein Segment dieser Elemente zugeordnet ist. Dies betrifft beispielsweise die
Siebwalzen 112, 212, die Siebbänder 122, 222, die Sternwalzen 126, 130, 226, 230 sowie
die Siebbänder 134, 234 und die diesen gegenüberliegenden Klemmwalzen 140, 240 und
Sternwalzen 142, 242.
[0079] Alle in den Figuren als Siebelemente dargestellten Bleche, Bänder und Walzen können
hintersaugt sein oder lediglich passiv Luft durch die Öffnungen ableiten. Teilweise
können diese Elemente auch durch vollflächige, äquivalente Elemente ersetzt werden.
[0080] Ebenso sind die Art und Ausgestaltung der verwendeten Walzen, Bänder und Mulden und
die relative geometrische Anordnung der Einzelteile in den dargestellten Ausführungsformen
vom Fachmann auf den jeweiligen Einsatzzweck modifizierbar. Insbesondere der Abstand
zwischen den Walzen und Bändern in den Ausführungsformen der Fig. 3 bis 7 ist nicht
maßstabsgetreu und außerdem variabel einstellbar. Die beschriebenen Ausführungsformen
sowie die schematischen Skizzen sollen lediglich das Grundprinzip der erfindungsgemäßen
Idee darstellen.
[0081] Schließlich können die Elemente der einzelnen Ausführungsformen der Zuführvorrichtungen
22, 76 und 84 nahezu beliebig miteinander kombiniert werden.
1. Zuführvorrichtung (22, 76, 84) zum Zuführen von aufgelösten Fasern oder Faserflocken
auf eine Transportvorrichtung (4, 10), die zum Weitertransport eines gebildeten Vlieses
(78) oder der Faserflockenmatte (12) in einer Transportrichtung dient, wobei die Zuführvorrichtung
(22, 76, 84) mindestens eine angetriebene Einzugswalze (32, 102, 202) und mindestens
eine mit der Einzugswalze (32, 102, 202) zusammenwirkende angetriebene Öffnerwalze
(36, 108, 208) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zuführvorrichtung (22, 76, 84) eine Mehrzahl von horizontal nebeneinander angeordneten
Zuführsegmenten und eine Mehrzahl von einzeln ansteuerbaren Einzugswalzen (32, 102,
202) aufweist derart, dass jedem Zuführsegment eine eigene Einzugswalze (32, 102,
202) zugeordnet ist.
2. Zuführvorrichtung (22, 76, 84) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Einzugswalze (32, 102, 202) mit einer eigenen Faserlunte (26) oder einem eigenen
Faservliesstreifen gespeist wird.
3. Zuführvorrichtung (22, 76, 84) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Zuführsegment eine Spendevorrichtung (24) zur Lagerung und Abgabe einer Faserlunte
(26) oder eines Faservliesstreifens zugeordnet ist derart, dass jede Einzugswalze
(32, 102, 202) die von der zugehörigen Spendevorrichtung (24) bereitgestellte Faserlunte
(26) oder den Faservliesstreifen abzieht.
4. Zuführvorrichtung (22, 76, 84) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Faserflockenschacht als Materialreservoir für die Einzugswalzen (32, 102,
202) aufweist.
5. Zuführvorrichtung (22, 76, 84) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Zuführsegment eine Breite von zwischen 5 und 100 mm, vorzugsweise zwischen
15 und 30 mm, mehr bevorzugt zwischen 20 und 25 mm, aufweist.
6. Zuführvorrichtung (22, 76, 84) nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass jede Einzugswalze (32, 102, 202) eine Garnitur mit bezüglich einer Drehrichtung der
Einzugswalze (32, 102, 202) rückwärts abragenden Zähnen aufweist, wobei die Öffnerwalze
(36, 108, 208) in derselben Drehrichtung wie die Einzugswalzen (32, 102, 202) angetrieben
ist und eine Garnitur mit bezüglich dieser Drehrichtung vorwärts abragenden Zähnen
aufweist.
7. Zuführvorrichtung (22, 76, 84) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede Einzugswalze (32, 102, 202) eine Garnitur mit bezüglich einer Drehrichtung der
Einzugswalze (32) rückwärts abragenden Zähnen aufweist, wobei die Öffnerwalze (36,
108, 208) in einer zweiten Drehrichtung angetrieben ist, die der Drehrichtung der
Einzugswalzen (32, 102, 202) entgegengesetzt ist, und eine Garnitur mit bezüglich
der zweiten Drehrichtung vorwärts abragenden Zähnen aufweist.
8. Zuführvorrichtung (22, 76, 84) nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass genau eine Öffnerwalze (36, 108, 208) vorgesehen ist, die sich quer zu einer Transportrichtung
der Transportvorrichtung (4, 10) und horizontal über alle Zuführsegmente erstreckt.
9. Zuführvorrichtung (22, 76, 84) nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführsegmente in einer Richtung quer zur Transportrichtung der Transportvorrichtung
(4, 10) nebeneinander angeordnet sind.
10. Zuführvorrichtung (22, 76, 84) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Zuführsegment mindestens eine weitere Art von Walze (112, 126, 130, 140, 142,
212, 226, 230, 240, 242) oder Förderband (122, 134, 222, 234) zugeordnet ist, wobei
die Walzen (112, 126, 130, 140, 142, 212, 226, 230, 240, 242) oder Förderbänder (122,
134, 222, 234) derselben Art aller Zuführsegmente in einer Richtung quer zur Transportrichtung
der Transportvorrichtung (4, 10) nebeneinander angeordnet sind und getrennt voneinander
ansteuerbar sind.
11. Zuführvorrichtung (22, 76, 84) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Einzugswalze (32, 102, 202) mit einem Servomotor (34, 104, 204) angetrieben
ist.
12. Zuführvorrichtung (22, 76, 84) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Spendevorrichtung (24) und der Einzugswalze (32, 102, 202) jedes Zuführsegments
eine Speicherwalze (28) angeordnet ist, die sich quer zur Transportrichtung der Transportvorrichtung
(4, 10) und horizontal über alle Zuführsegmente erstreckt und um die eine Windung
jeder von der Spendevorrichtung (24) bereitgestellten Faserlunte (26) oder jedes Faservliesstreifens
gewickelt ist.
13. Vliesbildungsanlage mit zwei hintereinander geschalteten Zuführvorrichtungen (22,
76, 84) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
14. Vliesbildungsanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführsegmente der zwei Zuführvorrichtungen (22, 76, 84) dieselbe Breite aufweisen
und die Zuführsegmente der zweiten, stromab angeordneten Zuführvorrichtung (22) bezüglich
der Zuführsegmente der ersten Zuführvorrichtung (76, 84) versetzt sind, vorzugsweise
um die Hälfte der Breite der Zuführsegmente.
15. Vliesbildungsanlage nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwischen der ersten Zuführvorrichtung (76, 84) und der zweiten Zuführvorrichtung
(22) eine Messvorrichtung (14) zum Messen des Flächengewichts des Vlieses (78) über
dessen quer zur Transportrichtung der Transportvorrichtung (4, 10) verlaufende Breite
in einem Messbereich der Transportvorrichtung (4, 10) zur Ermittlung eines Querprofils
und Längsprofils des Vlieses (78) aufweist, und dass sie außerdem eine Steuer- oder
Regeleinrichtung (20) aufweist, die darauf ausgerichtet ist, die zweite Zuführvorrichtung
(22) auf Basis der Ergebnisse der Messvorrichtung (14) derart zu steuern, dass die
zweite Zuführvorrichtung (22) zur Vergleichmäßigung des Vlieses (78) aufgelöste Fasern
oder Faserflocken auf ermittelte Dünnstellen des Vlieses (78) zuführt, oder dass die
zweite Zuführvorrichtung (22) zur Bildung eines gewünschten ungleichmäßigen Querprofils
und/oder Längsprofils des Vlieses (78) mit Dünnstellen und Dickstellen aufgelöste
Fasern oder Faserflocken gezielt zuführt.